Die Germanwings-Katastrophe: und alles weitere dazu !

Bea-Untersuchungsbericht zum Germanwings-Drama !

Alle Handlungen von Andreas L. hatten nur den einen Sinn: Flugzeug sollte auf den Boden stürzen.

Le Bourget – Die Beweislast gegen Germanwings-Co-Pilot Andreas L. (†27) wird immer erdrückender.
Für die Ermittler der französischen Untersuchungsbehörde Bea steht fest, dass der 27-Jährige die Katastrophe eindeutig bewusst herbeiführte.

Demnach manipulierte Andreas L. bereits auf dem Hinflug der Germanwings-Unglücksmaschine den Autopiloten.
Den Ermittlern zufolge hatte er bereits auf dem Hinflug nach Barcelona mehrfach auf eine zu niedrige Flughöhe eingestellt.
Dies sei während eines angeordneten Sinkflugs geschehen, heißt es im Zwischenbericht.

Als der Kapitän nicht im Cockpit war, regelte der 27-Jährige die Flughöhe demnach wiederholt für einige Sekunden auf gut 30 Meter, korrigierte sie dann aber wieder.

„Er hat diesen Handgriff wiederholt“, sagte Bea-Direktor Rémi Jouty.
Dies sei während eines ohnehin von der Flugsicherung vorgegebenen Sinkflugs geschehen, so dass für Lotsen und Crew keine ungewöhnlichen Flugbewegungen zu beobachten gewesen seien.

Flugschreiber bestätigt bewusste Handlung
Die Flugschreiber bestätigen aus Sicht der Behörde eine bewusste Handlung des Copiloten beim Absturz auf dem Rückflug.
„Man kann daraus schließen, dass er handlungsfähig war und dass alle seine Handlungen den gleichen Sinn hatten, nämlich das Flugzeug auf den Boden stürzen zu lassen“, sagte der Bea-Direktor in Le Bourget bei Paris.

Dem Zwischenbericht der Behörde zufolge bewegte der Copilot kurz vor dem Aufprall leicht das Steuer des Airbus - der Eingriff war jedoch nicht stark genug, um den Autopiloten außer Kraft zu setzen.
Zuvor hatte der 27-Jährige den Autopiloten auf eine Flughöhe von gut 30 Meter eingestellt und mehrfach das Tempo erhöht.

Die französische Behörde Bea ist das Gegenstück der deutschen Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung.
Die Behörde ist nach Flugzeugunglücken für die sogenannte Sicherheitsuntersuchung zuständig.

Der Airbus der Lufthansa-Tochter zerschellte am 24. März auf dem Rückweg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen, nachdem der Copilot einen Sinkflug eingeleitet hatte.
Alle 150 Menschen an Bord starben, darunter 72 Deutsche.


 
Wollte Lubitz den Todesflug im letzten Moment stoppen ?

Essen. Ein französicher Untersuchungsbericht offenbart Überraschendes: Lubitz hat, kurz vor dem Aufprall, in den programmierten Sturzflug eingreifen wollen.

aOqaNg.jpg

Der Schnee auf den Bergen nördlich der Cote d’Azur hat sich zurückgezogen.
Der Ort Prads-Haute-Bleone wirbt für den Sommer um Touristen.
In dem menschenleeren, nahen Geröll-Tal auf 1500 Meter Höhe wird sie nur noch ein Gedenkstein an den Feuerball mahnen, der hier am 24. März um 9.41 Uhr aufflammte: „In Erinnerung an die Opfer“, steht darauf in goldener Schrift auf grauem Grund und in vier Sprachen.
Es waren 150 .

Der Co-Pilot Andreas Lubitz (27) hat sich an diesem Märztag auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf alleine im Cockpit eingeschlossen und den Germanwings-Airbus bewusst in die Bergflanke gerammt, um Suizid zu begehen.
Diese erste These aller an den Untersuchungen Beteiligten ist bisher durch nichts zu erschüttern .
Auch sind die letzten Opfer identifiziert.

Viele aufkommende Fragen
Aber weiß man inzwischen mehr?
Über die Krankengeschichte des Ersten Offiziers?
Über ein - unterlassenes – rechtzeitiges Eingreifen in seine Karriere , was die Katastrophe vielleicht hätte verhindern können?
Über die letzten Lebensminuten von Lubitz und der 149 anderen Insassen?
Die Untersuchungen laufen auf Hochtouren.

Zwischen deutschen und französischen Justizbehörden ist das Ende des Fluges 4U9525 jetzt vorrangig zur Aktensache geworden.
Ermittelt wird in Marseille und Düsseldorf.
Rechtshilfeersuchen werden in den nächsten Wochen gegenseitig gestellt.
Berichte werden ausgetauscht und übersetzt werden, Zeugenaussagen ausgewertet.
Auch einige Polizeiakten sind noch nicht da.

Gegen Andreas Lubitz wird nicht ermittelt
In Deutschland werden sich die Staatsanwälte am Ende ein Bild von möglicher rechtlicher Verantwortung derjenigen machen, die mit dem Piloten Lubitz über Jahre disziplinarisch und medizinisch zu tun hatten.
Nur gegen den eigentlichen „Täter“ werden sie nicht vorgehen.
Gegen Tote wird nicht ermittelt.
Christoph Kumpa von der Staatsanwaltschaft in Düsseldorf sagt: „Ich rechne nicht damit, dass wir vor Ende des Jahres den abschließenden Bericht vorlegen“.

Vorgewagt hat sich mittlerweile die französische Unfalluntersuchungsstelle BEA.
29 Seiten stark ist ihr „Zwischenbericht“ .
Er ist technisch und sehr passivisch formuliert.
Schuldzuweisungen kommen nicht vor.
Es heißt nie: „Der Co-Pilot steuerte…“.
Es heißt: „Während der Co-Pilot alleine im Cockpit war, veränderte sich die eingestellte Höhe von 38 000 Fuß auf 100 Fuß.“

Doch gerade dieser BEA-Report enthält Überraschungen.
Die erste, schon bekannte: Copilot Lubitz hat auf dem Hinflug ganz kurz den tödlichen Gleitflug „getestet“ und für Sekunden die Höhe „100 Fuß“ eingestellt, dies aber schnell wieder korrigiert.

Kleinere Defekte am Flugzeug
Die zweite: Der 24 Jahre alte Airbus wies Defekte auf.
Wörtlich: „Während des Unfallfluges funktionierte ein Teil der Ausrüstung nicht“.
Zum Beispiel Kabinenlichter .
Auch die Logobeleuchtung rechts war ausgefallen.
Die „Zündung B für das Starten des rechten Triebwerks funktionierte nicht mehr“.
In Barcelona musste sich der Kapitän um die defekte Spülung der vorderen Toilette kümmern.
Aber das waren keine gravierenden, zur Flugunfähigkeit führenden Ausfälle.
Sie führten nicht zum Absturz.

Sekundengenau schreibt die BEA auf, was die beiden Recorder über 41 Minuten als Geräusche im Cockpit und als technische Reaktionen des Jets aufgezeichnet haben.
Das bringt die dritte Überraschung: Lubitz hat, kurz vor dem Aufprall, in den programmierten Sturzflug eingreifen wollen.

Um 9.39 Uhr, 30 Sekunden – der Kapitän will offenbar ins Cockpit zurückkehren und steht vor der verschlossenen Tür - registriert die eine Black Box, der Stimmen-Recorder, „fünfmal Geräusche ähnlich dem starken Schlagen gegen die Cockpittür“.
Parallel merkt sich die andere, der eigentliche Flugschreiber, dass es „zwischen 9.39 Uhr, 33 Sekunden und 9.40 Uhr,7 Sekunden Sidestick-Eingaben mit geringer Amplitude auf der Co-Pilot-Seite“ gibt.

Mit diesem Sidestick kann auch der Autopilot ausgeschaltet werden.
Der Mensch kann so wieder die Regie über das Flugzeug übernehmen.
Will Andreas Lubitz den automatisch eingegebenen Sinkflug abbrechen, den Airbus im letzten Augenblick hochziehen?
Hat er Angst vor dem eigenen Tod?
Hat er plötzlich Skrupel wegen der 149 anderen, die er nichtsahnend in den Tod fliegen will?

Doch er tut dies nicht entschlossen.
Die BEA stellt in einer Fußnote dazu fast resigniert fest: „Der maximale Ausschlag dieser Bewegungen blieb niedriger als notwendig gewesen wäre, den Autopiloten auszuschalten.
Daher blieb er eingeschaltet.
Diese Handlungen hatten also keinen Einfluss auf den Flugweg“.

Um 9.40 und 41 Sekunden ertönt das akustische Warnsignal „Terrain. Terrain.
Pull up. Pull up.
(Boden. Hochziehen)
Der letzte Satz heißt dann: „Um 09:41:06 Uhr stoppte die Aufzeichnung mit dem Aufschlag im Gelände“.

In der Luftfahrtbranche hat die Debatte begonnen, ob es Mittel gibt, solche Sturz-Flüge technisch von außen zu verhindern.
„Es darf keine Denkverbote geben“, sagt der Chef der Deutschen Flugsicherung (DFS), Christoph Scheurle.
Sein Hinweis: Die EU hat das von 2006 bis 2009 mit dem Projekt „Sofia“ erprobt – eine Methode, die eigentlich dazu dient, das Kommando über entführte Flugzeuge vom Boden aus zu übernehmen.
Sie setzt voraus, dass man diese Möglichkeit gegen Hacker sichern kann.

Aber das ist eine Sache der Zukunft.
Wäre „Sofia“ schon jetzt Wirklichkeit gewesen, hätte die Flugsicherung in Marseille durchaus Spielraum zum Handeln gehabt.
Laut BEA-Bericht haben die französischen Lotsen den Germanwings-Airbus an diesem 24. März zwischen 9.31 und 9.41 Uhr elf Mal vergeblich gerufen, bevor er am Berg zerschellte.
Da sind zehn wertvolle, lange Minuten.


 
Nach Germanwings-Absturz: UN wollen Cockpit-Kamera !

Zum Schutz vor Katastrophen .....

Berlin – Zweieinhalb Monate nach der Germanwings-Katastrophe stehen weitere Konsequenzen fürs Fliegen bevor.
Die UN-Luftfahrtbehörde möchte Kameras in den Cockpits installieren.

tU1Kxz.jpg

Für die Ermittler ist der Fall klar: Co-Pilot Andreas L. (27) steuerte den Airbus A320 mit der Flugnummer 4U9525 bewusst gegen das Felsmassiv in den Französischen Alpen und riss so 149 Menschen mit in den Tod.
Akribisch wird die Katastrophe anhand des Stimmenrekorders und des Flugdatenschreibers aufgearbeitet.
Doch was exakt im Cockpit vor sich ging, wird nie ganz geklärt werden.

Nun sollen Videobilder bei der Untersuchung von Unglücken helfen.
In Sicherheitskreisen heißt es, die UN-Sonderbehörde für die Zivilluftfahrt (ICAO) werde eine Richtlinie vorlegen, die den internationalen Einsatz von Kameras im Cockpit vorsieht.
Ein ICAO-Sprecher sagte, dass ein Expertengremium der Behörde bereits seit 2009 auf die Vorteile der so genannten „Airborne Image Recorder“ hinweise.

Die Piloten wehren sich daher gegen den Kamera-Einsatz.
„Der Datenschutz ist weltweit lückenhaft“, warnt Peter Beer (60), Chef des Österreichischen Pilotenverbandes, vor Missbrauch der Bilder, die die dramatischen Momente wiedergeben.
„Wenn es aber erst gar keine Aufzeichnungen gibt, können diese auch nicht an die Öffentlichkeit kommen.“


 
Fehler bei den Sterbeurkunden: Überführung der deutschen Germanwings-Opfer überraschend geplatzt !

Düsseldorf – Mehr als drei Monate nach dem Absturz der Germanwings-Maschine sollten die deutschen Opfer überführt werden.
Die Überführung ist kurz vorher geplatzt.

Die Muttergesellschaft Lufthansa hat den Angehörigen der Verstorbenen am Mittwoch mitgeteilt, dass die „Vorbereitungen zur Rückführung der sterblichen Überreste“ aufgrund „neuer behördlicher Vorgaben vorübergehend unterbrochen“ worden sei.
Erst am Sonntag war den Familien eine Überführung über den Flughafen Düsseldorf für den 9. beziehungsweise 10. Juni angekündigt worden.

In einem Schreiben an die Angehörigen, heißt es: „Es tut uns leid, dass wir vor diesem Hintergrund eine Überführung in der kommenden Woche nicht mehr ermöglichen können.“

Der Grund für die Absage der Überführung sind wohl Fehler bei den Übersetzungen der Sterbeurkunden aus dem Französischen, womit die Dokumente ungültig wurden.
Die Panne, bei der es unter anderem um falsche Angaben über Geburtsdaten geht, sei den Behörden erst am Montag aufgefallen.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes wollte sich am Mittwochnachmittag nicht zu den Informationen nicht äußern.
Mehrere Angehörige reagierten mit Unmut auf die Mitteilung.
In einigen Fällen hatten bereits konkrete Planungen für die Beisetzungen in Deutschland stattgefunden.

Wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwochabend nach unserem Bericht herausfand, bemüht sich Germanwings um rasches Handeln und um einen neuen Zeitplan.
Nachdem sich der Beauftragte der Bundesregierung, Steffen Rudolph, eingeschaltet habe, „haben wir von den französischen Behörden die Zusage erhalten, dass wieder umgehend die Vorbereitungen für die Rückführungen aufgenommen werden können“.


 
Überführung der Germanwings-Opfer unterbrochen: Bürgermeister reagiert - „Werden Fehler berichtigen“ !

Prads-Haute-Bléone – Es ist eine schreckliche Situation für die Angehörigen der Germanwings-Opfer: Die Überführung der Verunglückten verzögert sich wegen Tippfehlern – nachdem in vielen Zeitung darüber berichtet wurde, ging diese Nachricht um die Welt.

Jetzt wollen die Verantwortlichen schnell reagieren: Die Fehler bei der Ausstellung der nötigen Dokumente sollen noch in dieser Woche korrigiert werden.
„Wir werden sie heute Nachmittag und morgen berichtigen“, sagte der Bürgermeister des Gebirgsortes Prads-Haute-Bléone, Bernard Bartolini, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Er sagte, es handele sich um Tippfehler beispielsweise in der Namensschreibweise oder bei den Geburtsorten.
Seiner Aussage zufolge geht es um drei Fälle.

Weil das Flugzeug auf dem Gebiet des Ortes abgestürzt war, musste Bartolini nach der Identifizierung der 150 Toten im Mai die Sterbeurkunden und Übersetzungen ausstellen.
Nach Angaben von Germanwings hatten die französischen Behörden in dieser Woche die Vorbereitungen für den Transport der Leichen in ihre Heimat unterbrochen.

Die Angehörigen waren darüber in einem Schreiben informiert worden..
Darin heißt es: „Es tut uns leid, dass wir vor diesem Hintergrund eine Überführung in der kommenden Woche nicht mehr ermöglichen können.“


 
Von Marseille nach Düsseldorf: 30 Särge – Rückführung der Germanwings-Opfer beginnt am 9. Juni !

Düsseldorf/Marseille – Große Erleichterung bei den Angehörigen der Opfer des Germanwings-Absturzes: Nachdem die französischen Behörden wegen Tippfehlern bei der Übersetzung von Dokumenten die Rückführung der sterblichen Überreste zunächst gestoppt hatten, soll der Transport der Toten nun wie geplant stattfinden.

Zum Auftakt der Überführungsflüge setzt Lufthansa Cargo kurzfristig einen Sonderflug mit einer MD11 von Marseille nach Düsseldorf ein.

Das Flugzeug startet am 9. Juni um 20.50 Uhr in Marseille und wird um 22.30 Uhr in Düsseldorf erwartet.
An Bord werden 30 Särge der Opfer des Fluges 4U9525 sein.
Darunter seien auch alle Halterner Opfer.
Die ersten Beisetzungen können also wie geplant am 12. Juni stattfinden.

Um die Überführung der Opfer nach den konkreten Wünschen der Angehörigen zu gestalten, steht Lufthansa mit ihnen in engem Kontakt.

Der Germanwings-Flug von Barcelona nach Düsseldorf war am 24. März mit 150 Menschen an Bord in den französischen Alpen zerschellt.
Der Copilot Andreas L. hatte den tödlichen Sinkflug mit Absicht eingeleitet.


 
16 Leichenwagen nach Germanwings-Katastrophe: Der Konvoi der Tränen in Haltern am See !

Düsseldorf/Haltern – Es ist ein stummer, schrecklicher Autokorso. 14 weiße und zwei schwarze Leichenwagen auf dem Weg nach Haltern.
In den Särgen werden die sterblichen Überreste der 14 Schüler und ihrer zwei Lehrerinnen, die beim Germanwings-Absturz ums Leben kamen, zurück in die Heimat überführt.
Um 16.50 Uhr kommen sie an.

Am Mittwoch, um Punkt 15 Uhr, setzt sich am Flughafen Düsseldorf der Konvoi in Bewegung.
Über A 52, A 3 und A 2 geht es Richtung Recklinghausen und dann nach Haltern.
Die Angehörigen haben in einem Flughafenhotel übernachtet, folgen in dunklen Vans und Bussen.

Am Ende der 80 Kilometer-Strecke werden sie von erschütterten ehemaligen Klassenkameraden, Freunden und Nachbarn erwartet.
500 stumme Menschen.
Keiner spricht ein Wort, nur die Motoren und das Glockengeläut der Kirche sind zu hören.
Einige Schüler werfen Rosen auf die Leichenwagen, viele halten sich an den Händen und weinen.

wu9h2R.jpg

Weiße Rosen und weiße Grablichter schmücken die Bürgersteige in der Holtwicker Straße.
Einige Schüler des Joseph-König-Gymnasiums zünden die Lichter an.
Die Stimmung im Ort ist bedrückt.

„Man wird immer daran innert, was passiert ist,“ sagt eine Einwohnerin (62).
„Jeder kennt hier jeden in Haltern und weiß daher auch, wer wen verloren hat.“

Einige Halterner wollten nicht, dass es einen Konvoi mit den Särgen durch die Stadt gebe, erzählt sie.

Kerstin (44) aus Haltern sieht das anders.
Sie hat die weißen Rosen und weißen Grablichter (jeweils über 300 Stück) in Eigenregie aufgestellt.
„Ich bin die Nachbarin eines der Kinder, das verunglückt ist.
Ich will ein Zeichen setzen, weil so viele großen Kummer haben.“
Die Rosen und Lichter haben dann ansässige Blumenläden und Supermärkte gespendet.

Zwei Elternpaare hatten entschieden, dass die Särge ihrer toten Kinder nicht im Konvoi mitfahren.

Am Wochenende findet das Schützenfest im Ort statt - in abgespeckter Version.
Denn vielen ist nicht nach Feiern und Biertrinken zumute.
So wie Karl-Heinz Voss (80).
„Freitags gibt es hier sonst beim Schützenfest immer ein Feuerwerk“, sagt er.
Gestrichen.
Ebenso die Parade durch die Straßen.


 
Stand der Untersuchungen: Chefermittler informiert Angehörige der Germanwings-Opfer in Paris !

Paris – Der französische Chefermittler Brice Robin trifft einen Tag nach der Überführung der ersten Opfer des Germanwings-Absturzes nach Deutschland Hinterbliebene.


KBO4UZ.jpg

Staatsanwalt Brice Robin will die Angehörigen in Paris unter anderem über den aktuellen Stand der Ermittlungen und die abgeschlossene Identifizierung der Toten informieren.

Pressekonferenz für Abend angekündigt
Nach dem Treffen mit den Angehörigen hat er für den frühen Abend eine Pressekonferenz angekündigt.

Der Copilot von Flug 4U9525 hat nach bisherigen Ermittlungen das Flugzeug am 24. März auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich in den französischen Alpen zum Absturz gebracht.
Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben.
Die meisten Opfer stammten aus Deutschland.

Am Mittwoch waren die ersten Särge mit deutschen Opfer an ihre Familien übergeben worden.
Ein Konvoi aus weißen und schwarzen Leichenwagen fuhr von Düsseldorf nach Haltern - 16 Spanischschüler der zehnten Klasse stammten aus der Stadt am nördlichen Rand des Ruhrgebiets.
Dort bereiten sich die Hinterbliebenen auf die Beerdigungen in den kommenden Tagen vor.


 
Gedenkstätte am Germanwings-Absturzort !

Paris – Angehörige der Opfer des Germanwings-Unglücks haben sich in Paris mit Staatsanwalt Brice Robin getroffen, um über die Ermittlungen informiert zu werden.

2pqwdX.jpg

Unterdessen erfuhren wir, dass es nahe des Absturzorts Prads-Haute-Bléone ein „Gemeinschaftsgrab“ geben soll.
Die Lufthansa informierte die Angehörigen, dass „eine würdige gemeinsame Gedenkstätte für alle Opfer errichtet“ wird.

Notfallseelsorger Dr. Uwe Rieske (53), der die Hinterbliebenen betreut: „Eine Gedenkstelle am Unglücksort kann für viele Angehörige sehr wichtig werden.“


 
Ermittlungen gegen Lufthansa und Germanwings: Französischer Staatsanwalt - Co-Pilot Andreas L. war flugunfähig !

Paris – Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine war nach Angaben des zuständigen französischen Staatsanwalts fluguntauglich.

Andreas L. sei niedergeschlagen, instabil und psychisch krank gewesen, sagte Staatsanwalt Brice Robin am Donnerstag in Paris.
„Er war nicht mehr in der Lage, ein Flugzeug zu fliegen“, sagte Robin.

Der Co-Pilot sei im März an zehn Tage krankgeschrieben gewesen.
In den vergangenen fünf Jahren habe er 41 verschiedene Ärzte konsultiert.
Im letzten Monat vor dem Absturz seien es sieben Besuche gewesen.

Ermittlungen gegen Lufthansa und Germanwings
Der Staatsanwalt kündigte Ermittlungen auch gegen Lufthansa und Germanwings an.
Er werde drei Untersuchungsrichter beauftragen, wegen fahrlässiger Tötung zu ermitteln.
Es gebe aber bisher keinerlei Beweise, dass Germanwings oder die Muttergesellschaft Lufthansa Informationen über den aktuellen Gesundheitszustand des 27 Jahre alten Copiloten gehabt hätten.

Vor der Pressekonferenz hatte Robin mehrere Stunden lang Angehörige der Opfer in Paris über den Stand der Ermittlungen informiert.

Der Copilot von Flug 4U9525 soll den bisherigen Ermittlungen zufolge das Flugzeug am 24. März absichtlich in den französischen Alpen zum Absturz gebracht haben.
Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben.


 
Angehörige hörten Rekorder-Aufnahme !

Was in den erschütternden letzten 10 Minuten passierte .....

Paris – Es ist 9.12 Uhr, als der Steward noch während des Steigflugs über dem nordwestlichen Mittelmeer das Cockpit betritt.
Zu dritt wird geplaudert, über den Halt in Barcelona.

Über die Verspätung vorm Start, weil auf dem Hinflug die Toilettenspülung ausgefallen war.
Nach dreieinhalb Minuten geht der Flugbegleiter raus, der Co-Pilot schiebt das Mikrofon seines Headsets zur Seite, um zu frühstücken.

Gerade mal fünfzehn Minuten bevor Andreas L. (†27) den tödlichen Sinkflug einleitete, nahm er noch eine Mahlzeit zu sich.
So, als wäre alles wie immer...
Es sind diese scheinbar unerklärlichen Details, die die Experten der französischen Flugunfallbehörde BEA aus den Aufnahmen des Stimmenrekorders erfuhren und den Wahnsinn der ganzen Tat mit 150 Toten verdeutlichen.

Besonders verstörend wirken die letzten zehn Minuten von Germanwings-Flug 4U9525 am 24. März nach Düsseldorf.
Genau zehn Minuten und 39 Sekunden, in denen Andreas L. allein im Cockpit war, weil Kapitän Patrick S. († 34) sich zur Toilette verabschiedet hatte.

Nach unseren Informationen spielte Staatsanwalt Brice Robin (63) diese letzten Momente den Angehörigen beim Treffen im Pariser Außenministerium vor, veranschaulicht mit einer Video-Animation, mit der jede Aktion im Cockpit nachgestellt wurde.

Für rund ein Fünftel der 200 angereisten Angehörigen waren diese Geräusche und Bilder nicht zu ertragen – sie verließen den Saal.

Opfer-Anwalt Christof Wellens (52): „Dass die Aufnahmen gezeigt wurden, war für die meisten Angehörigen sehr wichtig.
Durch diese Informationen aus allererster Hand haben Sie nun absolute Gewissheit, wie diese grauenhafte Tat genau ablief und wie sie unzweifelhaft bewusst vom Germanwings-Piloten ausgeführt wurde.“

Es sind erschütternde Tonaufnahmen.
Die Angehörigen hörten, wie die Fluglotsen in Marseille elfmal vergeblich versuchten, Kontakt mit Andreas L. aufzunehmen.
Wie Patrick. S. nach vier Minuten wieder zurückkehren wollte, aber L. bereits den Knopf der Tür nach rechts gedreht hatte – auf „lock“, verschlossen.

Wie S. gegen die Tür klopfte, schlug, sechsmal, immer stärker.
Die Stimmen der Crew draußen.
Und wie Patrick S. flehte: „Andreas, mach die Tür auf.“

Sie hörten, wie Andreas L. dabei weiter ruhig atmete und schwieg.
Wie in knapp 2000 Metern Höhe das Warnsignal „Terrain, Terrain, Pull up, Pull up“ ertönte – als alles schon zu spät war.
Eine Sekunde vor dem Aufprall schaltete der Staatsanwalt die Aufnahme ab.


 
Verfahren wegen fahrlässiger Tötung: Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt gegen Lufthansa und Germanwings !

Marseille – Die Staatsanwaltschaft in Marseille hat nach dem Germanwings-Absturz wie angekündigt ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet.
Es werde gegen Unbekannt ermittelt, sagte Staatsanwalt Brice Robin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
Er habe das juristische Verfahren am Mittwochabend eröffnet und drei seiner Ermittler dafür eingesetzt.

gcFkAs.jpg

In dem Verfahren will die Staatsanwaltschaft auch eine mögliche Verantwortung von Germanwings und der Konzernmutter Lufthansa klären.
Zuletzt hatte Robin allerdings betont, es gebe bisher keinerlei Beweise, dass die Fluggesellschaften Informationen über den aktuellen Gesundheitszustand Copiloten gehabt hätten.

Pilot war nicht flugtauglich - Wer hat's gewusst?
Der Copilot von Flug 4U9525 war laut Robin fluguntauglich, instabil und psychisch krank.
Andreas Lubitz hat nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft den Airbus am 24. März auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich in den französischen Alpen zum Absturz gebracht.
Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben.
Die meisten Opfer stammten aus Deutschland.


 
Zurück
Oben Unten