Staatsanwalt: Zweite Blackbox vermutlich auswertbar !
Copilot suchte im Internet nach Suizid und Cockpit-Türen +++ Zweite Blackbox von Germanwings-Airbus gefunden +++
18:50 Uhr: 150 DNA-Profile am Absturzort gefunden
Die französischen Ermittler haben bei der Analyse der Leichenteile vom Absturzort des Germanwings-Flugzeugs 150 verschiedene DNA-Profile identifiziert.
Das sagte Staatsanwalt Brice Robin in Marseille.
"Das bedeutet nicht, dass wir die 150 Opfer identifiziert haben", schränkte er ein.
Die DNA-Profile müssten nun mit den Vergleichsproben abgeglichen werden, die von den Angehörigen der Toten zur Verfügung gestellt wurden.
"Diese Arbeit wird schnell beginnen können, von Anfang kommender Woche an", sagte Robin.
Er versprach, dass er jede Familie benachrichtigen werde, sobald eine Übereinstimmung vorliege.
18:35 Uhr: Zweite Blackbox vermutlich auswertbar
Die gefundene zweite Blackbox des abgestürzten Germanwings-Airbus ist vermutlich auswertbar.
Wie der Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin, sagte, lässt der Zustand des Flugdatenschreibers "auf eine Möglichkeit der Auswertung hoffen".
Nach seinen Angaben konnten bisher auch 150 verschiedene DNA-Profile aus den Proben von der Absturzstelle in den französischen Alpen isoliert werden.
16:58 Uhr: Genaue Suchbegriffe sind unbekannt
Der Copilot hat sich vor dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich im Internet über Arten und Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung informiert.
Auch nach Sicherheitsmechanismen von Cockpittüren habe er gesucht, wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mitteilte.
Ermittler fanden einen Tabletcomputer in der Wohnung des 27-Jährigen.
Der Nutzer des Tablets habe sich "zum Einen mit medizinischen Behandlungsmethoden befasst, zum Anderen über Arten und Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung informiert", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
"An mindestens einem Tag hat sich der Betreffende darüber hinaus über mehrere Minuten mit Suchbegriffen über Cockpittüren und deren Sicherheits-Vorkehrungen auseinandergesetzt."
Welche Begriffe genau der 27-Jährige in Suchmaschinen eingegeben hatte, sagte die Behörde nicht.
Zunächst müssten alle Beweismittel ausgewertet werden.
"Aufgrund des Umfanges der Dokumente und der Vielzahl der Dateien sind weitere Ermittlungsergebnisse in den nächsten Tagen nicht zu erwarten", betonte der Sprecher.
16:47 Uhr: "Der Browserverlauf war nicht gelöscht"
Die Ermittlungen zur Flugzeugkatastrophe mit 150 Toten in Frankreich geben dem Suizidverdacht gegen den Copiloten neue Nahrung.
Der 27-Jährige habe sich bis einen Tag vor dem Unglück im Internet über Arten von Selbstmord und über Sicherheitsmechanismen von Cockpittüren informiert, teilte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mit.
Der Copilot wird verdächtigt, seinen Kollegen aus dem Cockpit ausgesperrt und die Maschine mit Absicht in die Katastrophe gesteuert zu haben.
Die Ermittler haben nach eigenen Angaben in der Düsseldorfer Wohnung des 27-Jährigen einen Tabletcomputer gefunden und die Daten darauf ausgewertet.
Anhand des Browserverlaufs könnten die entsprechenden Suchanfragen nachvollzogen werden.
Alles deute darauf hin, dass der 27-jährige Copilot sein Tablet in den Tagen vor dem Absturz nutzte.
"Der Browserverlauf war nicht gelöscht, insbesondere konnten die in der Zeit vom 16.3. bis zum 23.3.2015 mit diesem Gerät aufgerufenen Suchbegriffe nachvollzogen werden", teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Nur einen Tag nach diesem Zeitraum, am 24. März, stürzte die Germanwings-Maschine ab.
16:18 Uhr: Copilot suchte im Internet nach Cockpittüren
Der Copilot der mutmaßlich von ihm zum Absturz gebrachten Germanwings-Maschine hat in den Tagen vor dem Absturz im Internet nach Arten und Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung recherchiert.
Außerdem informierte er sich an mindestens einem Tag mit Suchbegriffen über Cockpittüren und deren Sicherheitsvorkehrungen, teilte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mit.
Dies habe die Auswertung eines Tablet-PCs des 27-Jährigen ergeben.
Den Angaben zufolge informierte sich der Copilot im Internet auch über medizinische Behandlungsmöglichkeiten.
Die Ermittler konnten demnach in dem in der Düsseldorfer Wohnung des Mannes gefundenen Tablet-PC den Browserverlauf für die Zeit vom 16. bis 23. März nachvollziehen.
Der Germanwings-Absturz war am 24. März, dabei kamen außer dem Copiloten 149 weitere Menschen ums Leben.
Der Copilot soll den Piloten laut den bisherigen Ermittlungserkenntnissen nach einem Toilettengang an der Rückkehr ins Cockpit gehindert haben und die Maschine zum Absturz gebracht haben.
16:05 Uhr: Copilot hat sich vor Absturz über Selbstmord informiert
Der Copilot hat sich vor dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich im Internet über Arten und Umsetzungsmöglichkeiten einer Selbsttötung informiert.
Auch nach Sicherheitsmechanismen von Cockpittüren habe er gesucht, wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mitteilte.
15:44 Uhr: Zweite Blackbox von Germanwings-Airbus gefunden
Rund zehn Tage nach dem Germanwings-Absturz in den französischen Alpen ist die zweite Blackbox des Airbus A320 gefunden worden.
Das teilte der Staatsanwalt von Marseille, Brice Robin, mit.
Der Stimmrekorder war bereits kurz nach dem Absturz am Dienstag vergangener Woche gefunden worden, nach dem Flugdatenschreiber mit den technischen Daten war hingegen lange vergeblich an der Absturzstelle gesucht worden.
14:05 Uhr: Düsseldorfer Staatsanwaltschaft kündigt Pressekonferenz an
Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, die zum mutmaßlichen Verursacher des Flugzeugabsturzes Copilot Andreas L. ermittelt, hat für 16 Uhr eine Pressekonferenz angekündigt.
12:18 Uhr: Expertengremium soll über Konsequenzen aus Flugzeugabsturz beraten
Eine neue Expertengruppe der Luftfahrtbranche soll über Konsequenzen aus dem Absturz der Germanwings-Maschine mit 150 Toten beraten.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Klaus-Peter Siegloch, kündigten in Berlin an, ein solches Gremium mit Sachverständigen und Fachleuten einzusetzen.
Sie sollen unter anderem über mögliche Änderungen am Türschutz-Mechanismus in Cockpits beraten, außerdem über medizinische und psychologische Checks für Piloten.
In der Runde sollen unter anderem die Flugbetriebschefs der Airlines sitzen, ebenso Flugmediziner und Vertreter der Berufsverbände.
Auch das Verkehrsministerium und das Luftfahrtbundesamt sollen in die Beratungen eingebunden werden.
"Die Aufgabe dieser Taskforce ist offen", sagte Siegloch.
Neue Ergebnisse der Ermittlungen an der Unfallstelle in Südfrankreich sollten in die Beratungen einfließen.
"Es ist wichtig, dass wir nicht zu übereilten Beschlüssen kommen", mahnte er.
Wichtig sei, ausgiebig über Vor- und Nachteile möglicher Änderungen zu beraten, um die Sicherheitskette im Flugverkehr nicht zu gefährden.
11:22 Uhr: Analystenkommentare machen Lufthansa zu schaffen
Kritische Analystenkommentare haben den Aktien der Deutschen Lufthansa am Donnerstag zu schaffen gemacht.
Die im Dax gelisteten Titel verloren bis zu 3,3 Prozent auf 12,62 Euro - sie notierten damit auf dem tiefsten Stand seit knapp fünf Monaten.
Die Lufthansa kämpfe mit Unsicherheiten an vielen Fronten, schrieben die Analysten von Barclays in einem Kommentar.
Dazu zähle unter anderem die Tarifauseinandersetzung mit den Piloten.
Barclays stufte die Titel herunter auf "Equal Weight" von "Overweight" und setzte das Kursziel auf 13,80 (18) Euro.
Das Brokerhaus Raymond James geht davon aus, dass die Piloten-Streiks, der Absturz der Germanwings-Maschine und die zunehmende Konkurrenz durch Billigflieger wie Ryanair und Easyjet auf dem Ergebnis des Konzerns lasten dürften.
Die Experten setzten ihre Schätzung für das Ebit in diesem Jahr auf 1,3 Milliarden nach zuvor 1,5 Milliarden Euro herunter, bekräftigten aber ihre Bewertung der Aktien mit "Market Perform".
Die Lufthansa-Aktie hinkt dem Gesamtmarkt hinterher und hat seit Jahresbeginn 5,6 Prozent an Wert eingebüßt.
Der Dax kommt im selben Zeitraum auf ein Plus von 22,4 Prozent.
08:25 Uhr: Was erzählte Andreas L. vor dem Absturz seinen Ärzten?
Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung hat der Copilot Andreas L. möglicherweise vor einigen Monaten einen Verkehrsunfall gehabt.
Unter Berufung auf Ermittler-Kreise soll sich bei dem Autounfall der Airbag-geöffnet und Andreas L. danach unter einer Sehschwäche und einem Knalltrauma gelitten haben.
In dem Bericht heißt es weiter, Andreas L. habe bei dem anschließenden Arztbesuch zwar sein berufliches Umfeld offengelegt, aber wohl verschleiert, dass er weiterhin im Cockpit arbeite.
Er soll den Ärzten sogar erzählt haben, dass er derzeit "außer Dienst sei, aber gerne wieder arbeiten wolle".
07:10 Uhr: De Maizière will Flugsicherheit erhöhen
Als Konsequenz aus der Flugzeugkatastrophe in Frankreich will Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) einem Bericht zufolge eine Ausweispflicht auf allen Flügen im Schengen-Raum prüfen.
Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine habe man bei den Passagieren und Besatzungsmitgliedern überprüft, ob sie den Behörden als sogenannte Gefährder bekannt gewesen seien, sagte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung.
"Wir mussten aber feststellen, dass zunächst gar nicht klar war, wer überhaupt in dem Flugzeug saß."
Grund sei der Wegfall der Grenzkontrollen nach dem Schengener Abkommen, mit dem die Identität der Fluggäste nicht systematisch kontrolliert werde, wurde de Maizière zitiert.
02:24 Uhr: Lufthansa-Sprecherin: Gesundschreibungen dürfen nicht infragestellt werden
Eine Lufthansa-Sprecherin hat erklärt, es sei weder erlaubt noch geboten, ärztliche Gesund- oder Krankschreibungen zu bezweifeln.
Barbara Schädler sagte in Frankfurt am Main: "Wenn Sie ein paar Tage, Wochen oder Monate krank waren und teilen Ihrem Arbeitgeber mit, ich bin jetzt wieder gesund, dann möchten Sie wahrscheinlich nicht, dass der Arbeitgeber - der das im Übrigen auch gar nicht darf - die ärztlichen Aussagen infrage stellt."
22:00 Uhr: Luftverkehrsrecht-Experte sieht Verschulden der Lufthansa
Der erfahrene Opfer-Anwalt Elmar Giemulla spricht von einem offensichtlich deutlichen Verschulden der Lufthansa.
"Wir müssen natürlich warten, was sich endgültig herausstellt.
Psychologen werden untersuchen müssen, ob wenn ein junger Mann, der noch 30 Berufsjahre vor sich hat und von Depressionen geheilt ist - ist das wirklich eine Heilung?
Können diese Depressionen nicht wieder ausbrechen?", sagte der Luftfahrtrechts-Experte Reuters TV in Berlin.
"Ist er so stabil, dass man davon ausgehen kann und muss, dass dieser Mensch 30 Jahre lang stehen wird wie ein Fels?
Denn das ist es ja, was Piloten müssen.
Dieser Pilot muss beobachtet und regelmäßig zum Psychologen geschickt werden, einfach nur um sicher zu halten, dass er nicht wieder rückfällig wird."
18:45 Uhr: Tiefe Trauer in Haltern
Gut eine Woche nach dem Absturz der Germanwings-Maschine dauert die tiefe Trauer in der besonders betroffenen westfälischen Stadt Haltern an.
Zu einem öffentlichen Gedenkgottesdienst kamen am späten Mittwochnachmittag sehr viel mehr Menschen, als die St.-Sixtus-Kirche fassen konnte.
Über Lautsprecher hörten Hunderte unter freiem Himmel die Predigt, Reden und Musik aus der Kirche, in der ebenfalls Hunderte Menschen trauerten.
"Jeder in der Stadt kennt jemanden, der betroffen ist", sagte Martin Ahls, Pfarrer der katholischen Gemeinde St. Sixtus, während des ökumenischen Gottesdienstes.
Unter den 150 Todesopfern der Tragödie sind 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des Halterner Gymnasiums.