Die Germanwings-Katastrophe: und alles weitere dazu !

Germanwings-Co-Pilot Andreas L. in aller Stille in Montabaur beerdigt !

Marseille – In aller Stille ist Andreas L. in seiner Heimatstadt Montabaur beerdigt worden.

Die ortsansässige Rhein-Zeitung wusste nach eigenen Angaben von der bevorstehenden Beerdigung, verzichtete aber bewusst auf eine Berichterstattung.
„Damit seine Familie und seine Freunde in Ruhe Abschied von ihm nehmen konnten“, so Chefredakteur Christian Lindner.

Andreas L. hatte im März diesen Jahres einen Airbus mit 149 Menschen an Bord absichtlich zum Absturz gebracht.
Alle Insassen des Flugzeuges starben bei der Katastrophe.

Der Copilot der Germanwings-Maschine war nach Angaben des zuständigen französischen Staatsanwalts fluguntauglich.
Andreas L. sei niedergeschlagen, instabil und psychisch krank gewesen.


 
Schmerzensgeld: Diese Summe bietet Lufthansa den Angehörigen an !

Berlin – Der Lufthansa-Konzern hat den Angehörigen der Opfer von Germanwings-Flug 4U9525 am Dienstagvormittag ein erstes Angebot für Schmerzensgeld-Zahlungen unterbreitet.
Den Informationen zufolge bietet die Airline ein ererbtes Schmerzensgeld in Höhe von 25.000 Euro pro verstorbenem Passagier an.
Darüber hinaus sollen nahe Angehörige ein pauschales Schmerzensgeld in Höhe von je 10.000 Euro erhalten.

Hinterbliebenen-Anwalt Christof Wellens bezeichnete das erste Angebot als „Lachnummer“.
Er sagter: „So kann man keine Verhandlungen führen.
Das ist international beschämend.“

Über diese Zahlungen hinaus sollen sich die Angehörigen nach den Vorstellungen der Lufthansa an die Bundesrepublik Deutschland wenden und über das Opferentschädigungsgesetz ihre Unterhaltsansprüche anmelden.

Am 24. März zerschellte Germanwings-Flug 4U9525 in den französischen Alpen.
150 Menschen starben.
Kurz nach dem Unglück hatte Lufthansa bereits 50.000 Euro Soforthilfe an die Angehörigen gezahlt.


 
Ist ein Menschenleben nur 25.000 Euro wert ?

Berlin – Kann Geld dieses unerträgliche Leid überhaupt lindern?
Die Schlacht um die finanzielle Entschädigung für die Opfer der Germanwings-Katastrophe vom 24. März mit 150 Toten hat begonnen.
Sie könnte Jahre dauern.

Die Lufthansa hat den Angehörigen am Dienstag ein erstes Angebot gemacht.
So soll es für jedes der deutschen Opfer ein „ererbtes“ Schmerzensgeld in Höhe von 25.000 Euro geben.
Hinzu kommen für nahe Verwandte wie Kinder oder Ehepartner (nicht aber Geschwister) pauschal je 10.000 Euro, ohne dass ein gesundheitlicher Schaden wie psychologische Folgen tatsächlich nachgewiesen werden muss.

Die weiteren Ansprüche (z. B. auf Hinterbliebenenrente) sollen die Angehörigen über das Opferentschädigungsgesetz zunächst bei der Bundesrepublik Deutschland geltend machen.
Das Geld wird mit dem bereits gezahlten Vorschuss der Lufthansa in Höhe von 50.000 Euro verrechnet.
Während der Kranich-Konzern dieses Angebot als „großzügig“ bezeichnete, lehnten Vertreter der Hinterbliebenen es als zu niedrig ab.

Der Opfer-Anwalt Christof Wellens sprach uns gegenüber von einer „Lachnummer“.
Wellens: „So kann man keine Verhandlungen führen.
Das ist international beschämend.“
Elmar Giemulla, der die Familien der verstorbenen Schüler aus Haltern (NRW) vertritt: „Ein völlig unangemessenes Angebot.“

Die Lufthansa kündigte an, zusätzlich auf einem Treuhandkonto bis zu 7,8 Millionen Euro zu hinterlegen, mit denen die Ausbildung der Kinder der Opfer unterstützt werden sollen.
Zudem soll ein Kuratorium über einen Sechs-Mio-Hilfsfonds für individuelle Härtefälle entscheiden.

Außerdem werden nach Haltern auch am Unglücksort Le Vernet (Frankreich) sowie am Startflughafen Barcelona und an der Kölner Germanwings-Zentrale Gedenkstätten errichtet.
Fluggesellschaften wurde am Dienstag von Experten empfohlen, die Anlaufstellen für Mitarbeiter mit psychischen Problemen zu stärken.
Außerdem soll geprüft werden, wie die Kontrollen auf Medikamente, Drogen oder Alkohol intensiviert werden können.


 
Vier Monate nach Amok-Absturz: Neuer Job für Germanwings-Boss Winkelmann !

Köln – Germanwings bekommt einen neuen Chef!
Vier Monate nach dem Amok-Absturz in den französischen Alpen wechselt Thomas Winkelmann (55) in den Lufthansa-Vorstand.
Den Germanwings-Boss hatte die Katastrophe, bei der 150 Menschen starben, tief berührt.

Bei der Lufthansa hieß es, die Personalentscheidung habe mit dem Absturz nichts zu tun.
„Winkelmann werden beim Krisenmanagement keine Fehler angelastet“, sagte ein Konzern-Insider aus Köln uns.

Der Germanwings-Boss hatte sich unmittelbar nach dem Absturz im schwarzen Anzug kritischen Fragen zur Sicherheit seiner Airline gestellt.
Informationen über die psychische Erkrankung von Todes-Pilot Andreas L. (†27) kamen allerdings nur scheibchenweise ans Licht.
Er hatte den Airbus A320 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf absichtlich zerschellen lassen.

Wer Nachfolger von Winkelmann wird, ist zu Zeit noch unklar.
Lufthansa plant, dass die Marke Germanwings in den nächsten Jahren schrittweise schrumpft und in der neuen Airline Eurowings aufgeht.
Bei der Lufthansa wird Winkelmann am dem 1. November das Ressort Finanzen und die Verantwortung für das Drehkreuz München übernehmen.


 
Sonntagsfilm erinnert an Germanwings-Katastrophe !

Dortmund. Umstrittene Auswahl: Mit dem argentinischen Film "Wild Tales - Jeder dreht mal durch" läuft am Sonntag (19. Juli) eine international gefeierte schwarze Komödie beim PSD-Bank-Kino im Westfalenpark.
Doch die Handlung ähnelt frappierend dem Germanwings-Absturz mit 150 Toten, unter ihnen auch fünf Dortmunder.

Wenn es dunkel wird rund um die Seebühne im Westfalenpark werden die Besucher des PSD-Bank-Kinos am Sonntag auf der Leinwand sehen, wie ein offenbar psychisch gestörter Mann sich im Cockpit eines Flugzeugs verschanzt und die Maschine voller Menschen mit Absicht abstürzen lässt.
Vor dem Crash bricht Panik an Bord aus, die Passagiere versuchen noch, die Cockpit-Tür aufzubrechen, alles vergeblich.

Trotz der Ähnlichkeit zur Germanwings-Katastrophe, bei der 150 Menschen gestorben sind, unter ihnen auch fünf Dortmunder, wird der Film am Sonntagabend laufen.

"Wild Tales" hatte Premiere im Mai 2014 auf den Filmfestspielen von Cannes, Kritiker und Zuschauer sind gleichermaßen begeistert von dem Episoden-Film.
Die bitterböse Komödie avanciert zum erfolgreichsten argentinischen Film der vergangenen Jahre, räumt reihenweise Preise und Ehrungen ab, ist unter anderem nominiert gewesen für den Oscar als bester fremdsprachiger Film.

All das sind gute Gründe, "Wild Tales" in die Vorauswahl für das Programm des PSD-Bank-Kinos 2015 aufzunehmen, die die Organisatoren im vergangenen Winter getroffen haben.

Dann kommt der 24. März 2015.
Beim absichtlich herbeigeführten Absturz des Germanwings-Flugs 4U 9525 sterben 150 Menschen, unter ihnen sind auch fünf Dortmunder.
Der Co-Pilot hatte sich im Cockpit eingeschlossen und den Airbus in den französischen Alpen abstürzen lassen.

In Großbritannien entbrennt ein öffentlicher Streit über "Wild Tales", dort soll der Film drei Tage nach der Germanwings-Tragödie, bei der auch drei britische Staatsbürger gestorben sind, in die Kinos kommen.
So berichtet die Nachrichten-Agentur AFP darüber, dass britische Kinos die Zuschauer vor den Flugzeug-Szenen in "Wild Tales" warnen.

In Dortmund beginnt einige Wochen nach dem Absturz die öffentliche Abstimmung über die endgültige Filmauswahl.
Per Online-Voting und Straßen-Umfrage können die Menschen darüber mitentscheiden, was beim PSD-Bank-Kino laufen wird.
In dieser Vorauswahl ist "Wild Tales" noch immer dabei.

Vier Tage vor dem Ausstrahlungstermin beim PSD-Bank-Kino bekommen die Organisatoren den Hinweis*, dass die Flugzeug-Episode möglicherweise schwierig sein und die Gefühle des Dortmunder Publikums verletzen könnte.
Zu dem Zeitpunkt wusste die zuständige Agentur Neovaude noch nichts davon, dass "Wild Tales" in Teilen der Germanwings-Katastrophe ähnelt.

Am nächsten Tag haben die Neovaude-Mitarbeiter sich "Wild Tales" selbst angeschaut und entscheiden, den Film im Programm zu lassen.
In einer ausführliche Stellungnahme der Agentur heißt es: "Wir sind davon überzeugt, dass die Kinobesucher erkennen, dass 'Wild Tales' auf reiner Fiktion beruht und jede Ähnlichkeit zufällig ist.
Dennoch möchten wir aus Respekt vor den Gefühlen unserer Gäste, die durch diese Szenen möglicherweise verletzt werden könnten, auf die unglückliche Analogie zu der Flugzeug-Katastrophe vom 24. März 2015 hinweisen."

Am Eingang und und kurz vor Filmbeginn werde es eine entsprechende Information für die Besucher geben, gekaufte Eintrittskarten könnten zurückgegeben werden, so Neovaude.


 
Germanwings-Hinterbliebene lehnen Schmerzensgeld-Angebot ab !

Berlin. Hinterbliebene der Germanwings-Katastrophe haben das Schmerzensgeld-Angebot der Lufthansa als "unangemessen" abgelehnt.
Die Angehörigen seien zornig über das Verhalten der Airline, teilte Rechtsanwalt Elmar Giemulla mit.

Das angebotene Schmerzensgeld sei mit pauschal 25 000 Euro "zu wenig", sagte er und forderte mindestens 100 000 Euro für jedes Opfer.

Giemulla vertritt nach eigenen Angaben 36 Familien.
Auch das Angebot der Lufthansa, nächsten Angehörige wie Eltern, Kindern oder Lebenspartnern ohne weitere Prüfung jeweils ein Schmerzensgeld von 10 000 Euro zu zahlen nannte der Anwalt unangemessen.
Die Gruppe sei zu klein gefasst, zudem müsse der Betrag "im unteren sechsstelligen Bereich liegen", schrieb er in einem Brief an die Gegenseite.

Bei dem Absturz der Germanwings-Maschine am 24. März in den französischen Alpen kamen alle 150 Menschen an Bord ums Leben, darunter viele Deutsche.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft sperrte der Copilot seinen Kollegen aus dem Cockpit aus und brachte die Maschine absichtlich zum Absturz.
Der 27-Jährige hatte nach Überzeugung der Ermittler psychische Probleme und Suizidgedanken, die er vor seinem Arbeitgeber verheimlichte.
Germanwings ist eine Tochter-Gesellschaft der Lufthansa.


 
Haltern-Hinterbliebene: Zorn-Brief an Lufthansa-Chef Carsten Spohr !

Haltern – Knapp vier Monate nach der Germanwings-Katastrophe haben Angehörige der ums Leben gekommenen Schüler und Lehrer aus Haltern einen wütenden Brief an Lufthansa-Chef Carsten Spohr geschickt!

In dem Schreiben empören sich die Verwandten vor allem über eine fehlende Entschuldigung des Konzernchefs, außerdem habe Spohr nicht den Kontakt zu den trauernden Angehörigen gesucht.

„Beleidigendes“ Schmerzensgeld
„Sie waren für Ihre Kunden da, nicht für uns“, kritisieren die Verwandten in dem am Dienstag von ihrem Anwalt veröffentlichten Brief.
Eltern hätten auf die persönliche Einladung zur Beisetzung ihres Kindes keine Antwort erhalten.
Zudem sei das von der Lufthansa angebotene Schmerzensgeld beleidigend.

Die Lufthansa äußerte Verständnis für die Wut der Betroffenen.
Sprecher Andreas Bartels sagte zugleich: „Wir bedauern sehr, dass nun eine Verschärfung des Tons reingebracht wird.“
Ein Antwortschreiben Spohrs werde es nicht geben.
Die Lufthansa sei mit jedem Angehörigen in Kontakt.

16 Tote Schüler und zwei Lehrerinnen
Beim Absturz der Germanwings-Maschine am 24. März in den französischen Alpen waren alle 150 Menschen an Bord ums Leben gekommen, darunter 16 Zehntklässler eines Gymnasiums in Haltern und ihre zwei Lehrerinnen.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte der Copilot Andreas L. die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht.


 
NRW-Politiker fordert: Macht dieses Wrackteil zum Denkmal !

Le Vernet/Köln – Am Freitag ist es genau vier Monate her. 150 Menschen starben, als Germanwings-Flug 4U9525 in den französischen Alpen zerschellte.
Am Unglücksort findet eine Trauerfeier statt.
Wie soll bei uns künftig an die deutschen Opfer gedacht werden?
Ein CDU-Politiker schlägt vor, ein Wrackteil zum Denkmal zu machen!

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Josef Hovenjürgen (52) ist der Vize-Fraktionschef der CDU im Düsseldorfer Landtag.
Der Politiker kommt aus Haltern am See.
Die Stadt trauert um 16 Schüler und zwei Lehrerinnen, die bei dem Absturz ums Leben kamen.
Hovenjürgen ist dafür, einen zentralen Gedenkort für alle deutschen Opfer zu errichten.

Er kann sich vorstellen, dabei ein Teil der Flugzeughaut mit zu verwenden.
„Das Wrackteil mit der Flugzeugkennung neben der Deutschen Fahne ist das zentrale Symbol der Germanwings-Tragödie“, sagte der CDU-Politiker.
„Ich fände es gut, wenn dieses Symbol zum Bestandteil eines Denkmals für die deutschen Opfer würde“, fügte er hinzu.

Wo könnte eine solche Plastik aufgestellt werden? Hovenjürgen: „Ein guter Ort für das Gedenken an alle deutschen Toten wäre die Germanwings-Zentrale in Köln.
Damit könnte der Mutter-Konzern Lufthansa ein Zeichen dafür setzen, dass er es mit der Aufarbeitung des Absturzes tatsächlich ernst meint.
Die Lufthansa sollte diese Chance nutzen, Trauerarbeit zu leisten und sich zu ihrer Mitverantwortung an der Katastrophe und am Leid der Hinterbliebenen zu bekennen.“

Bislang plant Germanwings, eine Gedenktafel für die Opfer aufzustellen.
Das Original-Wrackteil dient bis zum Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen noch als Beweismittel.
Alle Wrackteile der Airbus-Maschine wurden per Hubschrauber in eine versiegelte Halle gebracht.

Vor dem Joseph-König-Gymnasiums in Haltern wurden im Gedenken an die Opfer bereits 18 Bäume gepflanzt.
Im französischen Le Vernet entstand schon direkt nach der Katastrophe am 24. März eine Gedenkstätte mit einer Stele.
Ein „Raum der Stille“ in der Nähe soll hinzukommen.
Zudem ist Germanwings nach unseren Informationen derzeit im Gespräch mit den französischen Behörden über die Errichtung eines Gedenkortes am Col de Mariaud selbst, dem Berg an dem das Flugzeug zerschellte.

Noch keine Einigung gibt es mit dem Flughafen Barcelona über den dort geplanten Erinnerungsort.

Am 24. März hatte der Copilot des Flugs von Barcelona nach Düsseldorf den Airbus absichtlich gegen einen Berg gelenkt.
Die Ermittlungen brachten ans Licht, dass Andreas L. vor Jahren als suizidgefährdet eingestuft worden war und sich in Psychotherapie befand.
Die Lufthansa hatte diese Info zunächst zurückgehalten.

Die Trauerfeier wird auch vom öffentlichen Streit um die Höhe des Schmerzensgelds für die Angehörigen überschattet.
Deren Anwälte fordern für jedes Opfer mindestens je 100.000 Euro Entschädigung.
Die Lufthansa hatte aber nur 25.000 Euro sowie 10.000 Euro für jeden nächsten Angehörigen mit Wohnsitz in Deutschland angeboten.


 
Germanwings-Angehörige nehmen Abschied in den Alpen !

Le Vernet. Vier Monate nach dem Germanwings-Absturz in den französischen Alpen gedenken Angehörige vor Ort der Opfer.
Lufthansa-Chef Spohr kam nicht.

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Vier Monate nach dem Flugzeugabsturz des Germanwings-Airbus in den französischen Alpen kamen dort Angehörige von Opfern an einem Gemeinschaftsgrab zusammen. Es wurde angelegt für die sterblichen Überreste, die sich nicht mehr einzelnen Opfern zuordnen ließen.Foto: dpa​


Mehrere hundert Angehörige der Opfer der Germanwings-Katastrophe haben in den französischen Alpen um die Toten getrauert.
"Wir sind auch hier, um Abschied zu nehmen", sagte ein Geistlicher am Freitag bei der Gedenkfeier im kleinen Ort Le Vernet in der Nähe der Absturzstelle.
Anschließend wollten die Hinterbliebenen sich zur Andacht auf dem Friedhof zurückziehen.
Dort wurde ein Gemeinschaftsgrab für die sterblichen Überreste angelegt, die sich nicht mehr einzelnen Opfern zuordnen ließen.

"Das ist ein sehr starker Moment", sagte Präfektin Patricia Willaert.
Nach Angaben der Präfektur fand die Beerdigung bereits am Donnerstag statt.
Im Vorfeld war die Rede von einer Beerdigung am Freitag gewesen.
Lufthansa-Chef nahm nicht an Gedenkfeier teil

Germanwings-Flug 4U9525 war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in einem Berg zerschellt.
Die Ermittler halten es für erwiesen, dass der Copilot die Maschine absichtlich auf Crashkurs steuerte und sich und 149 weitere Menschen an Bord in den Tod riss.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr nimmt wegen des Streits um das Schmerzensgeld und nach Kritik an seinem eigenen Verhalten nicht an der Gedenkfeier zur Germanwings-Katastrophe in den französischen Alpen teil.
"Er hat aufgrund der angespannten Atmosphäre entschieden, nicht vor Ort zu sein", sagte ein Sprecher des Luftfahrt-Konzerns am Freitag in Frankfurt.

Die Lufthansa, Mutterkonzern von Germanwings, bestätigte damit Angaben von "Spiegel Online".
Für Aufsehen hatte zuletzt ein offener Brief der Angehörigen der Opfer aus Haltern gesorgt, in dem Spohr scharf kritisiert wird.

Es sei wichtig, dass die aktuelle Diskussion die würdevolle Atmosphäre nicht belaste, sagte der Lufthansa-Sprecher.
An der Trauerfeier in der nahe der Absturzstelle gelegenen Gemeinde Le Vernet nähmen Germanwings-Geschäftsführer Thomas Winkelmann und Lufthansa-Finanzvorstand Simone Menne teil.


 
Juristischer Streit um Schadensersatz Germanwings: Zweiter Anwalt plant Millionen-Klage in den USA !

Mönchengladbach – Der juristische Streit um den Germanwings-Absturz – für den Mutterkonzern Lufthansa könnte er richtig teuer werden.
Mit Dr. Christof Willens plant jetzt ein zweiter Anwalt einen Prozess in den USA.

Insgesamt hat die Versicherung der Airline 275 Millionen Euro für Entschädigungen zurückgelegt.
„Ich hoffe, dass diese Summe am Ende auch ausreicht“, sagt der Jurist.
Der Anwalt aus Mönchengladbach steht in Kontakt mit Kollegen aus Berlin und Spanien.
Zusammen mit den US-amerikanischen Schadensersatz-Spezialisten der Kanzelei „Kreindler & Kreindler“ vertreten sie die Angehörigen von 115 der 149 Opfer.

Bei ihrem Standpunkt zum Thema Schadensersatz sei die Lufthansa wie einzementiert, so Dr. Wellens.
„Wir haben deshalb mit den Kollegen verabredet, entsprechende Schritte einzuleiten, wenn es innerhalb eines Monats keine weiteren Fortschritte gibt.“
Da Co-Pilot Andreas L. ( 26), der den Jet zum Absturz brachte, in den USA trainiert hatte, wird eine Klage vor einem dortigen Gericht möglich.
Christof Wellens: „Die Ausbildungsakten zählen für uns als relevantes Beweismittel.“


 
Laut Berichten der „Rheinischen Post“: Germanwings zahlt kein Schmerzensgeld für Crew der Absturzmaschine !

Düsseldorf – Der Lufthansa und ihrem Kölner Ableger Germanwings droht nun auch eine Klage von Eltern derjenigen Mitarbeiter, die beim Germanwings-Absturz am 24. März zu Tode gekommen sind.
Dies berichtet die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“.

Mitarbeitern steht kein Schmerzensgeld zu
Grund ist, dass es für die Mitarbeiter nicht wie für die 144 getöteten Passagiere 25.000 Euro an Schmerzensgeld geben soll.
Das Geld steht den getöteten Menschen zu, weil sie unmittelbar vor dem Absturz Todesangst durchleben mussten; der Anspruch ist vererbbar.

„Die 25.000 Euro an Kompensation sind unserer Meinung nach sowieso für diesen Schmerz zu wenig“, sagte der Mönchengladbacher Opferanwalt Christof Wellens, „aber wenn nun auch noch zwischen verschiedenen Totengruppen differenziert wird, fehlt mir jedes Verständnis.“
Wellens vertritt laut eigener Angabe die Eltern einer getöteten Stewardess und von zwei Stewards.
Nun prüft er eine Klage sowohl in Deutschland als auch in den USA.

Unterscheidung zwischen Crew und Passagieren
Kritisch zum Verhalten der Lufthansa äußert sich auch Markus Wahl, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit: „Diese Unterscheidung zwischen Crew und Passagieren beim Schmerzensgeld finde ich etwas seltsam.
Gerade die Crew hat doch kurz vor der Katastrophe am deutlichsten gewusst, wie ausweglos die Lage war.“

In einem Schreiben, das der „Rheinischen Post“ vorliegt, begründet ein für Lufthansa tätiger Jurist die Verweigerung des Schmerzensgeldes für die getöteten Mitarbeiter damit, dass für deren Ansprüche die Berufsgenossenschaft zuständig sei.
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, der Spitzenverband aller gewerblichen Berufsgenossenschaften, erklärte allerdings auf Anfrage, dass sie nie Schmerzensgelder zahle, sondern sich um Renten für Hinterbliebene und Ähnliches kümmere.

Gruppenunfallversicherung zahlt für Crewmitglieder
Germanwings bestätigte die Nicht-Zahlung von Schmerzensgeld auf Anfrage.
Das Unternehmen verweist allerdings darauf, dass eine Gruppenunfallversicherung pro getötetem Crew-Mitglied 50.000 Euro zahlen werde.

Es seien bereits 50.000 Euro an Soforthilfe für jede Opferfamilie gezahlt worden.
Außerdem gebe es Schmerzensgeld von jeweils 10.000 Euro für die nahen Angehörigen der eigenen Mitarbeiter - aber eben nicht für diese selbst.


 
Germanwings-Opfer: Schule in Haltern am See erinnert mit Stahltafel an Absturzopfer !

Haltern am See – Mit einer großen stählernen Tafel gedenkt das Gymnasium aus Haltern seiner 16 Schüler und zwei Lehrerinnen, die bei der Germanwings-Katastrophe ums Leben kamen.

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Am Freitagnachmittag soll das Denkmal auf dem Schulhof offiziell eingeweiht werden.
Die Tafel mit den Namen der Absturzopfer steht in der Nähe von 18 Kirschbäumen, die den Toten zu Ehren gepflanzt worden waren.
In einem großen Windlicht daneben soll dauerhaft eine Kerze brennen.

Germanwings-Flug 4U9525 war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen zerschellt.
Die Ermittler halten es für erwiesen, dass der Kopilot die Maschine absichtlich auf Crashkurs steuerte.
Zu den 150 Toten gehörte auch die Gruppe aus Haltern, die auf der Rückreise von einem Schulaustausch in Spanien war.

Erinnerung soll nicht verblassen
Das aus Spenden finanzierte Denkmal war bereits in den Ferien errichtet worden.
Außerdem hat die Schule nach der Katastrophe im Foyer Bilder der Verunglückten aufgehängt und einen Rückzugsraum mit zahlreichen Andenken und Zeichen der Anteilnahme eingerichtet.

Solche Orte seien für die Trauernden ein wichtiges Zeichen, dass die Erinnerung nicht verblasse, sagte der Schulleiter des Joseph-König-Gymnasiums, Ulrich Wessel.
Sie sollten gleichzeitig der Auseinandersetzung mit dem Verlust dienen.

Die Stadt Haltern hat auf dem Friedhof eine weitere Gedenkstätte errichtet.
Die parkähnliche Fläche, auf der 18 Bäume wie in einem Klassenzimmer um einen Granitstein angeordnet sind, soll eine Woche später gesegnet werden.


 
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