NEWS aus Politik und Soziales - In und Ausland !

Rechtsextreme Drohschreiben: Weitere verdächtige Abfragen über Polizeicomputer !

Neue Ermittlungen zu Drohschreiben des NSU 2.0: Nach Recherchen von WDR und SZ sollen auch in Berlin und Hamburg persönliche Daten von Betroffenen über Polizeicomputer abgefragt worden sein.

Mehr als 80 Drohschreiben, unterzeichnet mit "NSU 2.0", sind in den vergangenen Jahren an Politikerinnen, eine Anwältin, Künstlerinnen und Aktivistinnen verschickt worden.
Die betroffenen Personen, darunter die Frankfurter Juristin Seda Basay-Yildiz, der "Welt-"Journalist Deniz Yücel und die hessische Linken-Politikerin Janine Wissler, wurden darin nicht nur beleidigt und verunglimpft - sondern ihnen wurde auch mit dem Tod gedroht.

In einigen Fällen enthielten die E-Mails, Faxe und SMS auch persönliche Daten wie Meldeadressen oder Namen und Geburtsdaten von Familienangehörigen.

Der Verdacht besteht, dass die Informationen über polizeiliche Systeme abgefragt wurden.
Denn in der Vergangenheit waren bereits verdächtige Abfragen über Polizeicomputer in Frankfurt am Main und in Wiesbaden festgestellt worden.
Mehrere Polizisten waren daraufhin vom Dienst suspendiert worden.
Wer die Drohschreiben tatsächlich verschickt hat, ist allerdings bis heute unklar.

Verdächtig Anfragen auch in Berlin und Hamburg
Nach Recherchen von WDR und "Süddeutscher Zeitung" (SZ) haben die Ermittlungen des hessischen Landeskriminalamtes (LKA) zum Bedrohungssachverhalt NSU 2.0 kürzlich ergeben, dass nicht nur in Hessen verdächtige Abfragen über Polizeicomputer erfolgten, sondern wohl auch in Berlin und Hamburg.
Ein dienstlicher Anlass für die Abfragen soll dabei zumindest zunächst nicht erkennbar gewesen sein.

In Berlin sollen Anfang März 2019 persönliche Daten der Kabarettistin Idil Baydar abgefragt worden sein - und zwar zeitnah zu einer Abfrage an einem Polizeicomputer im 4. Polizeirevier in Wiesbaden.
Kurz darauf erhielt die Künstlerin, die in Frankfurt und Berlin lebt, Drohschreiben des NSU 2.0.
In Hamburg wiederum stellte die Polizei fest, dass die Daten der "taz"-Kolumnistin Hengameh Yaghoobifarah in polizeilichen System aufgerufen worden waren.
Auch sie erhielt kurz darauf eine Drohemail, die mit NSU 2.0 unterzeichnet waren.

Behörden prüfen noch
"Es ist zutreffend, dass es im Zusammenhang mit der genannten Journalistin Datenabfragen bei der Polizei Hamburg gegeben hat", teilte ein Sprecher der Hamburger Polizei mit.
Ob diese Abfragen berechtigt oder unberechtigt erfolgten, werde aktuell noch geprüft.
Im Fall von Idil Baydar wollte sich die Berliner Polizei nicht zu der verdächtigen Abfrage äußern und verwies auf die Frankfurter Staatsanwaltschaft.
Eine Sprecherin dort teilte mit, "aus ermittlungstaktischen Gründen" könne man derzeit keine Angaben machen.

"Ich hatte schon mal die Befürchtung, dass die Drohschreiben auch mit Berlin zu tun haben", sagt die Kabarettistin Idil Baydar ("Jilet Ayşe") auf Anfrage.
In einer Droh-SMS sei einmal auf ein Plakat angespielt worden, das damals nur in Berlin zu sehen gewesen sei.
"Ich habe das der Polizei in Berlin auch gesagt: Schaut mal, wer so etwas schreibt, der muss eigentlich in den letzten Tagen in Berlin unterwegs gewesen sein.
Aber da gab es keine Antwort.
Die sprechen ja nicht mit mir.
Mir wird nichts gesagt, weil es angeblich laufende Ermittlungen sind."

Hunderte Verfahren gegen Polizisten
Unberechtigte Datenabfragen durch Polizisten gibt es immer wieder, wie jüngst eine Umfrage der "Welt am Sonntag" bei den Innenministerien und Datenschutzbeauftragten der Bundesländer sowie des Bundes ergab.
Mehr als 400 Ordnungswidrigkeits-, Straf- und Disziplinarverfahren wurden demnach seit 2018 wegen solcher Datenabfragen eingeleitet.

In Hessen ermittelt das LKA seit zwei Jahren im Fall NSU 2.0 - bislang jedoch ohne konkrete Erfolge.
Der oder die Urheber der Drohschreiben nutzen häufig Verschlüsselungstechnologien und Anonymisierungsdienste, um ihre Identität zu verschleiern.
Daher bezog das LKA auch Cybercrime-Experten und Fachleute des Bundeskriminalamtes (BKA) in die Ermittlungen mit ein.
Es wurden linguistische Gutachten erstellt und Fallanalytiker eingesetzt, um ein Täterprofil zu erarbeiten.

Drohmails teilweise über ausländische Server versandt
Zudem gab es Rechtshilfeersuchen an ausländische Behörden.
Unter anderem nach Russland und Frankreich.
Mehrere der Drohschreiben sollen von einem Nutzerkonto des russischen E-Mail-Anbieters Yandex verschickt worden sein.
Bislang soll es allerdings keinerlei brauchbare Informationen von Seiten russischer Behörden zum mutmaßlichen Nutzer dieser E-Mail-Adresse gegeben haben.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hatte den Generalbundesanwalt in diesem Jahr um Übernahme des Verfahrens gebeten.
In Karlsruhe aber sieht man sich bislang nicht zuständig - der Generalbundesanwalt ermittelt nicht bei Bedrohung oder Nötigung.
Die bisherigen Ermittlungen hätten "keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte für Sachverhalte ergeben, auf deren Grundlage die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernehmen und die Strafverfolgung in eigener Zuständigkeit durchführen dürfte", so ein Sprecher.

Bisher noch keine Verurteilungen
Im Zuge der NSU 2.0-Ermittlungen war auch eine Chatgruppe von Frankfurter Polizeibeamten bekannt geworden, in der rechtsextreme, rassistische und antisemitische Inhalte verbreitet worden sein sollen.
Mehrere Polizeibeamte einer Frankfurter Wache waren daraufhin vom Dienst suspendiert worden.
Ein Polizist war im Frühjahr 2019 zeitweise als Tatverdächtiger ins Visier der Ermittler geraten und wurde umfangreich überwacht.
Der Verdacht aber erhärtete sich nicht.

Im Juli dann führt eine Spur nach Bayern.
Ein Ehepaar aus Landshut wurde vorübergehend festgenommen und die Wohnung durchsucht.
Der 63-jährige ehemalige Polizist und seine Frau standen im Verdacht für mehrere Drohmails mit beleidigenden und volksverhetzenden Inhalten verantwortlich zu sein.
Ein Vertreter der Frankfurter Staatsanwaltschaft sagte vor kurzem im Rechtsausschuss des Landtages, man könne davon ausgehen, dass es sich womöglich um Trittbrettfahrer handele.

Der ehemalige Beamte, der in der Vergangenheit auch Beiträge auf rechten Internetseiten publiziert hatte, wies die Vorwürfe auf Nachfrage zurück.
Inzwischen soll aber auch die Generalstaatsanwaltschaft München gegen den Mann ermitteln, da bei der Durchsuchung mehrere illegale Schusswaffen gefunden worden sein sollen.


Quelle: tagesschau
 
Tausende Teilnehmer angekündigt: Berlin verbietet Corona-Demonstrationen am Wochenende !

Bei der letzten Anti-Corona-Demo in Berlin Anfang August setzten sich viele Teilnehmer über Hygienevorschriften hinweg.
Daraus hat der Senat der Hauptstadt jetzt Konsequenzen gezogen.


Die Berliner Polizei hat die für Samstag geplante Demonstration gegen die Corona-Politik und andere Aufzüge verboten.
Bei dem zu erwartenden Teilnehmerkreis sei mit Verstößen gegen die geltende Infektionsschutzverordnung zu rechnen, teilte Innensenator Andreas Geisel (SPD) mit.

Besondere Auflagen wie zum Beispiel das Tragen einer Mund-Nasen- Bedeckung seien bei den angemeldeten Versammlungen nicht ausreichend.
Die Versammlungen am 1. August hätten gezeigt, dass die Teilnehmer sich bewusst über Hygieneregeln und entsprechende Auflagen hinweggesetzt hätten.
Damit müsse man nun auch rechnen, sagte Geisel auf einer Pressekonferenz am Mittwochmittag.
„Angesichts steigender Infektionszahlen in Berlin und Deutschland ist ein solches Treffen von tausenden Menschen, von denen wir ausgehen, dass sie bewusst gegen diese Auflagen verstoßen wollen, ein zu großes Risiko."

Geisel sagte weiter: "Ich stehe zu dieser Entscheidung."
Es ginge den vielen rechtsextremen Organisatoren und Teilnehmern der Demonstrationen nur darum, die freiheitliche Grundordnung in Frage zu
Auch das bewusste Verstoßen gegen die Auflagen sei nicht zu tolerieren.
"Das lässt sich der Staat nicht gefallen, wir dürfen uns nicht auf der Nase rumtanzen lassen."
Im Hinblick auf eventuelle Klagen gegen das Verbot kündigte Geisel an: "Wir werden das bis in die letzte Instanz durchziehen."

Organisatoren rechneten mit mehr als 22.000 Teilnehmern
Am 1. August waren in Berlin Tausende Menschen auf die Straße gegangen.
Weil viele Demonstranten weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, löste die Polizei seinerzeit eine Kundgebung auf.
Danach wurde auch über die Zahl der Teilnehmer heftig gestritten.
Während die Polizei von 20.000 sprach, wurde auf der Kundgebungsbühne erst von 800.000, dann von 1,3 Millionen Menschen geredet.

Geisel spricht von bewussten Verstößen
"Das ist keine Entscheidung gegen die Versammlungsfreiheit, sondern eine Entscheidung für den Infektionsschutz", erklärte Senator Geisel erneut zum nun verfügten Verbot.
"Wir sind noch mitten in der Pandemie mit steigenden Infektionszahlen.
Das kann man nicht leugnen.
Wir müssen deshalb zwischen dem Grundrecht der Versammlungsfreiheit und dem der Unversehrtheit des Lebens abwägen.
Wir haben uns für das Leben entschieden."

Geisel kündigte ein konsequentes Vorgehen der Polizei an, sollten sich am Samstag dennoch große Menschenansammlungen bilden.
"Ich bin nicht bereit, ein zweites Mal hinzunehmen, dass Berlin als Bühne für Corona-Leugner, Reichsbürger und Rechtsextremisten missbraucht wird.
Ich erwarte eine klare Abgrenzung aller Demokratinnen und Demokraten gegenüber denjenigen, die unter dem Deckmantel der Versammlungs- und Meinungsfreiheit unser System verächtlich machen", unterstrich er.

Der SPD-Politiker kündigte zudem an, dass im Vorfeld angekündigte Zeltlager in Berlin nicht geduldet werden.
"Wir dürfen nicht zulassen, dass Berlin zu einem großen Campingplatz für vermeintliche Querdenker und Verschwörungsideologen gemacht wird."

Die Ereignisse von Anfang August hatten eine Diskussion über eine härtere Gangart bei derartigen Protestformen in Zeiten der Pandemie ausgelöst.
Berlin verbot in der Vergangenheit bereits zwei Kundgebungen des Verschwörungsideologen Attila Hildmann, weil gegen ihn wegen Volksverhetzung und Bedrohung ermittelt wird.
Auch bei dessen Demonstrationen gab es zudem Verstöße gegen Auflagen wie die Maskenpflicht und die Einhaltung von Mindestabständen.


 
Irischer EU-Kommissar tritt nach Corona-Verstößen zurück !

Nach der Teilnahme an einem Golf-Dinner musste EU-Handelskommissar Phil Hogan viel Kritik einstecken.
Die Veranstaltung verstieß gegen die irischen Corona-Regeln.
Nun tritt er zurück.

EU-Handelskommissar Phil Hogan tritt wegen Verstößen gegen Corona-Regeln in seinem Heimatland Irland zurück.
Entsprechende Medienberichte bestätigte Hogans Kabinettschef Peter Power am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.
Zuvor hatte sich die irische Regierung von Hogan distanziert und ihm vorgeworfen, klar gegen Pandemie-Auflagen verstoßen zu haben.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte von Hogan eine Erklärung zu seinem Verhalten in Irland verlangt und diese seit Dienstag akribisch geprüft.
Von der Leyens Sprecher wollten am Mittwochabend zunächst keine Stellungnahme abgeben.
Der Handelskommissar ist eine der wichtigsten Positionen in der mächtigen Brüsseler Behörde, die dafür zuständig ist, Handelsabkommen im Namen aller 27 Mitgliedsstaaten mit Partnern in aller Welt zu vereinbaren.

Golf-Dinner verstieß gegen Corona-Regeln
Dem 60-jährigen Hogan wurde vorgehalten, mit etwa 80 anderen Personen an einem Dinner einer Golf-Gesellschaft in einem Hotel im Westen Irlands teilgenommen zu haben.
Dies soll gegen die dort geltende Obergrenze für Versammlungen verstoßen haben.
Wegen Teilnahme an derselben Veranstaltung ist bereits der irische Landwirtschaftsminister Dara Calleary zurückgetreten.
Hogan hatte sich zwar für seine Teilnahme an dem Event entschuldigt, aber betont, er sei davon ausgegangen, dass die Veranstalter alle Vorschriften einhielten.

Das Gesundheitsministerium in Dublin wirft Hogan außerdem vor, dass er nach seiner Einreise mit Fahrten innerhalb Irlands gegen Pandemie-Maßnahmen verstoßen habe.

Hogan von der Fine-Gael-Partei hatte sein Amt als EU-Handelskommissar am 1. Dezember angetreten.
Zuvor war er in der EU-Kommission von Jean-Claude Juncker für die EU-Agrarpolitik zuständig gewesen.
Anfang der 1980er Jahre hatte der Ökonom vorübergehend den Bauernhof seiner Familie geführt, bevor er Parlamentsabgeordneter und später unter anderem Umweltminister wurde.

Ire wurde als WTO-Generaldirektor gehandelt
Hogan gilt als erfahrener und versierter Politiker und Verhandler.
Zuletzt war der Ire sogar als möglicher neuer Generaldirektor der Welthandelsorganisation (WTO) gehandelt worden.
Weil sich die Neubesetzung des WTO-Posten verzögerte, verzichtete er dann allerdings auf eine Kandidatur.

Als Handelskommissar hatte Hogan zuletzt vor allem viel Zeit in das Projekt gesteckt, den Handelsstreit mit den USA beizulegen.
So handelte er mit Washington jüngst einen Deal über gegenseitige Zollerleichterungen aus.
Kurz zuvor hatten die USA auf eine angedachte Verschärfung ihrer Strafzölle auf Produkte aus Deutschland und anderen EU-Staaten verzichtet.

Weiteres große Themen für Hogan waren das geplante Handelsabkommen der EU mit Großbritannien sowie eine grundlegende Überprüfung der aktuellen EU-Handelspolitik.
Dabei sollte es auch um die Frage gehen, ob die EU die richtigen Instrumente hat, um sich vor unfairen Wettbewerbspraktiken zu schützen.


 
Verfassungsschutz bestätigt HDJ-Verdacht bei Kalbitz !

Andreas Kalbitz steht weiter im Fokus des Verfassungsschutzes.
Offenbar liegen Beweise vor, dass der ehemalige AfD-Politiker tatsächlich Mitglied der Vereinigung "Heimattreue deutsche Jugend" ist.

Der Trubel um den aus der AfD ausgeschlossenen Politiker Andreas Kalbitz hält an.
Nun soll das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die Existenz einer Mitgliederliste der verbotenen rechtsextremen "Heimattreuen deutschen Jugend" bestätigt haben, berichtet "tagesschau.de".
Demnach sei in dem Dokument "Familie Andreas Kalbitz" mit der Mitgliedsnummer 1330 aufgelistet.

Der ehemalige Landesvorsitzende der AfD Brandenburg war im Mai vom AfD-Bundesvorstand von der Partei ausgeschlossen worden, weil er bei seinem Eintritt im Jahr 2013 die frühere Mitgliedschaft in der HDJ verheimlicht haben soll.
Kalbitz bestreitet jedoch die Zugehörigkeit zur Vereinigung.

Keine Zweifel an Auflistung
BfV-Präsident Thomas Haldenweg sagte im Interview mit dem ARD-Magazin "Kontraste": "Wir kennen Herrn Kalbitz schon seit vielen Jahren aus unterschiedlichen Zusammenhängen.
Er war in der Vergangenheit in der rechtsextremistischen Szene unterwegs, dazu gehören eben auch seine Aktivitäten in der HDJ."
Es bestünden keine Zweifel, dass es sich bei dem gelisteten Familiennamen um den AfD-Politiker handele.
Die Liste könne aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht werden.

"Kontraste" berichtet bereits seit 2018 von Kalbitz' Verbindungen zur HDJ.
Der 47-Jährige soll 2007 an einem Pfingstlager der Vereinigung teilgenommen haben.
Kalbitz versicherte, er sei damals lediglich zu Gast gewesen.
1993 soll er ebenfalls ein Camp von HDJ-Rechtsextremen besucht haben, so das ARD-Magazin.

Annullierung der Mitgliedschaft bestätigt
Nach seinem Ausschluss aus der AfD hatte Kalbitz rechtliche Schritte eingeleitet – zunächst mit Erfolg.
Erst am vergangenen Samstag (22.8.) verkündete die Partei dann, die vom Bundesvorstand im Mai beschlossene Annullierung der Mitgliedschaft im Hauptsacheverfahren sei bestätigt worden.

Wenige Tage zuvor hatte Kalbitz sein Amt als Vorsitzender der AfD-Landtagsfraktion in Brandenburg aufgegeben.
Dem voraus ging ein Krankenhausaufenthalt von Dennis Hohloch, kommissarischer Fraktionschef der Brandenburger AfD, der in der Partei erneut für Unruhe sorgte: Andreas Kalbitz soll seinen Kollegen bei einer Begrüßung verletzt haben – ob absichtlich oder versehentlich, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.


 
Auf diese Corona-Regeln haben sich Bund und Länder geeinigt !

Bei den Pandemie-Regeln gleicht Deutschland in Teilen einem Flickenteppich.
Nun unternahmen die Länderchefs gemeinsam mit der Kanzlerin einen neuen Versuch, die Regeln zu vereinheitlichen.

Das kam dabei heraus.

Der Versuch der neuen Einigkeit geriet zum zähen Ringen.
Mit über drei Stunden Verspätung ging am Nachmittag eine Schaltkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten zu Ende, bei der über die nächsten gemeinsamen Schritte im Kampf gegen die Pandemie beraten wurde.
Im Anschluss informierten Merkel und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sowie Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) über die Ergebnisse des Treffens.

Ein Überblick über die beschlossenen Maßnahmen:

Kostenlose Testungen von Rückreisenden aus Nicht-Risikogebieten enden mit dem Ende der Sommerferien am 15. September 2020.

Reiserückkehrer aus Risikogebieten sind verpflichtet, sich wieder für 14 Tage in Quarantäne zu begeben.
Diese Isolation kann frühestens durch einen Test ab dem fünften Tag nach der Rückkehr beendet werden.

Für die Zeit der Pflicht-Quarantäne nach einer "vermeidbaren Reise" solle den Rückkehrern künftig kein Verdienstausfall gezahlt werden.
Die Kanzlerin kündigte kurzfristig eine entsprechende Rechtsänderung an.
Gelten soll das nur dann, wenn ein Land bereits zum Reiseantritt zum Risikogebiet erklärt worden war.
Bund und Länder seien sich einig, dass Reisen in Risikogebiete wegen der hohen Infektionsgefahr "eingeschränkt werden" müssten, sagte Merkel.
Sie rief die Bürger dazu auf, auf Reisen in ausgewiesene Risikogebiete zu verzichten – "wo immer es möglich ist".

Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht wird einheitlich ein Bußgeld von mindestens 50 Euro fällig.
Die Verkehrsminister der Länder sollen auch prüfen, ob ein Bußgeld in gleicher Höhe bei Verstößen im Nah- und Fernverkehr der Bahn erhoben werden kann.

Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist, sollen bis mindestens Ende Dezember 2020 nicht stattfinden.
Regionale Ausnahmen seien denkbar, wenn es das Infektionsgeschehen zulasse, sagte Söder.
Es sei deshalb auch nicht sinnvoll, im September in der Bundesliga wieder mit Zuschauern zu starten.

Zum Umgang mit Fans bei bundesweiten Sportveranstaltungen wird eine Arbeitsgruppe auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien eingesetzt, die bis Ende Oktober einen Vorschlag vorlegen soll.
Weitere Öffnungsschritte sind angesichts der Entwicklung der Infektionszahlen vorerst nicht zu rechtfertigen, sagte die Kanzlerin.

Die Bürgerinnen und Bürger seien angehalten, weiter grundsätzlich auf einen Mindestabstand von 1,5 Metern zu achten.
Zunächst wird es keine bundesweite Linie bei der Maskenpflicht für Schüler und Lehrer geben.
Die Hygienevorschriften im Schulbetrieb sollen aber künftig nach einheitlichen Maßstäben erfolgen, sagte die Kanzlerin.
Weiteres soll die Kultusministerkonferenz regeln.

Keine Einigung wurde bei der Begrenzung der Teilnehmerzahl für Privatfeiern erzielt.
Ursprünglich hatte das Bundeskanzleramt vorgeschlagen, die Zahl der Teilnehmer an Privatfeiern auf 25 zu begrenzen – dagegen gab es aber Widerstand auf Seiten der Ministerpräsidenten.

Die Kanzlerin zeigte sich besorgt wegen der zuletzt wieder steigenden Infektionszahlen.
"Wir nehmen diesen Anstieg in den Sommermonaten sehr ernst", sagte sie.
Ministerpräsident Söder (CSU) ergänzte: "Die Zahlen sind zu früh zu hoch."
Virologen gehen davon aus, dass die Verbreitung des Virus durch die bevorstehende kühlere Jahreszeit begünstigt werden wird.

Die täglichen Neuinfektionen in Deutschland, die zeitweise bei deutlich unter 1.000 lagen, waren in den vergangenen Wochen wieder gestiegen.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Donnerstagmorgen wurden aktuell 1.507 neue Corona-Infektionen gemeldet.
Am Samstag war mit 2.034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2.000er-Marke überschritten worden.

Söder warnte: "Corona ist wieder voll da in Deutschland, deshalb müssen wir uns dieser Herausforderung stellen."
Die steigenden Infektionszahlen hingen stark mit Rückkehrern aus dem Urlaub und von Familienbesuchen im Ausland zusammen – "und dem wachsenden Leichtsinn und der Unvernunft durch verschiedene Partys".
Hamburgs Regierungschef Peter Tschentscher (SPD) sagte: "Wir sind uns alle sehr einig, dass wir zwar noch in einer stabilen Lage sind, aber dass wir sehr schwierige Monate vor uns haben."

Größere Meinungsverschiedenheiten
Bei den Beratungen gingen die Meinungen in einigen Punkten doch weiter auseinander als erhofft.
Das wurde schon daran deutlich, dass die für den frühen Nachmittag angekündigte Pressekonferenz nach dem Treffen um mehrere Stunden verschoben wurde.
So lehnte etwa Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) ein Mindestbußgeld mit der Begründung ab, in seinem Land würden sich die Menschen an die Corona-Regeln halten.
Er werde die Regelung in seinem Land deshalb nicht mitmachen, sagte Haseloff laut der Nachrichtenagentur dpa, was er in einer Protokollnotiz festhalten lassen wollte.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wiederum hielt an seinem Angebot für kostenlose Tests an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen fest.
Dies solle mindestens bis 1. Oktober gelten, sagte er im Anschluss.
Die angebotenen Tests hätten sich bewährt.
Im Freistaat können sich damit Rückkehrer aus Nicht-Risikogebieten vorerst weiterhin kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen.

Laut einem "Bild"-Bericht stellten sich mehrere Länderchefs zudem gegen den Plan der Bundeskanzlerin, einheitliche Regeln für den regulären Schulbetrieb zu beschließen.
In der Beschlussvorlage des Kanzleramts war von "bundesweit vergleichbaren Maßstäben" insbesondere mit Blick auf die Maskenpflicht die Rede.
NRW, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern beharrten dem Bericht zufolge jedoch auf ihren eigenen Regeln.


 
Trump verliert im eigenen Lager zunehmend an Rückhalt !

US-Präsident Donald Trump verliert nach und nach den Beistand aus seinen eigenen politischen Reihen.
Viele sprechen sich inzwischen für Trumps Konkurrenten Joe Biden aus.

Kurz vor Donald Trumps Rede beim Parteitag der Republikaner bröckelt Medienberichten zufolge der Rückhalt des Präsidenten im eigenen politischen Lager immer mehr.
Mehr als 160 frühere Mitarbeiter des republikanischen Ex-Präsidenten George W. Bush und zweier republikanischer Präsidentschaftskandidaten sprechen sich offen für Trumps demokratischen Herausforderer Joe Biden aus, wie die "New York Times" und "Politico" berichteten.

Die Gruppe wollte demnach am Donnerstag und Freitag drei offene Briefe veröffentlichen.
Bei den Ex-Präsidentschaftskandidaten handelt es sich um John McCain und Mitt Romney, die Trumps Vorgänger Barack Obama 2008 beziehungsweise 2012 unterlagen.

Biden liegt vor Trump
Erst vor einigen Tagen hatten sich 27 ehemalige republikanische Abgeordnete für Biden ausgesprochen.
Etwas mehr als zwei Monate vor der Präsidentenwahl am 3. November liegt der ehemalige Vizepräsident in Umfragen vor Trump.
Kritik muss der Präsident vor allem für seinen Umgang mit der Corona-Pandemie einstecken.
Die USA zählen mehr als 179.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.
Außerdem wurden Millionen Amerikaner arbeitslos.

Auf dem viertägigen Parteitag der Republikaner haben prominente Parteifreunde und Familienangehörige unter anderem damit für Trump geworben, dass der ehemalige Geschäftsmann die durch die Pandemie geschwächte US-Wirtschaft wieder in Schwung bringen werde.
Umstritten ist das Vorhaben Trumps, seine Rede vor zahlreichen Anhängern im Garten des Weißen Hauses zu halten - wegen der Ansteckungsgefahr und wegen der Nutzung des Amtssitzes für parteipolitische Eigenwerbung.


 
Fall Nawalny: Russische Ermittler bitten Berliner Ärzte um Hilfe !

Seit einer Woche liegt der russische Regierungskritiker Alexej Nawalny im Koma.
Seine Berliner Ärzte sehen Hinweise für eine Vergiftung.
Um den Fall aufzuklären, wenden sich russische Ermittler nun an die Charité.

Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat im Fall der mutmaßlichen Vergiftung des Regierungskritikers Alexej Nawalny Deutschland um Mithilfe gebeten.
Die deutsche Seite sei angefragt worden, Erläuterung, Informationen und Nachweise zu der Diagnose der Ärzte der Berliner Universitätsklinik Charité zu überstellen, sagte ein Behördensprecher der Agentur Interfax zufolge am Donnerstag in Moskau.
Außerdem seien Untersuchungsergebnisse angefordert worden.

Voruntersuchungen: Keine Hinweise auf vorsätzliche Straftat
Deutschland habe sich bereiterklärt, mit den russischen Behörden zusammenzuarbeiten, sagte der Sprecher weiter.
Die Bundesregierung in Berlin hatte eine Untersuchung der Umstände gefordert.
Die russische Generalstaatsanwaltschaft sieht nach eigenen Angaben aber noch keinen Grund für strafrechtliche Ermittlungen.
Bei den Voruntersuchungen habe es noch keine Hinweise darauf gegeben, dass "gegen Nawalny eine vorsätzliche Straftat" begangen worden sei.

Nawalny liegt seit einer Woche im Koma. Seit Samstag wird er in Berlin behandelt.
Sein Team gab an, dass der Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin während einer politischen Reise in Sibirien vergiftet worden sei.
Die Ärzte der Berliner Charité gingen nach Auswertung klinischer Befunde von einer Vergiftung aus.
Russische Ärzte hatten zunächst keine Hinweise darauf gefunden.


 
Erdgasstreit - EU droht Türkei mit neuen Sanktionen !

Wegen der Erdgaserkundungen im östlichen Mittelmeer könnte die Europäische Union gegen die Türkei Sanktionen verhängen – allerdings soll erst noch eine diplomatische Lösung gefunden werden.

Die EU droht der Türkei wegen der Erdgaserkundungen im östlichen Mittelmeer mit weiteren Sanktionen.
Bevor neue Strafmaßnahmen beschlossen werden, solle aber der Diplomatie noch eine Chance gegeben werden, hieß es am Freitag nach Beratungen der EU-Außenminister in Berlin von europäischen Diplomaten.
Eine endgültige Entscheidung über Sanktionen könnte bei einem EU-Sondergipfel fallen, der am 24. September beginnt.

Griechenland und Zypern verlangen wegen der Erdgaserkundungen der Türkei seit längerem schärfere Sanktionen.
Sie sind der Ansicht, dass sie in ihren Seegebieten erfolgen und damit illegal sind.
Die Türkei weist die Vorwürfe zurück.
Sie vertritt den Standpunkt, dass die Gewässer, in denen sie nach Erdgas sucht, zu ihrem Festlandsockel gehören – auch wenn sie nahe der griechischen Inseln Rhodos und Kastelorizo liegen.

Sanktionen seit 2019
Erste Einreiseverbote und Vermögenssperren hatte die EU schon im Februar verhängt.
Bereits 2019 wurde zudem beschlossen, die Vergabe von EU-Mitteln einzuschränken und Verhandlungen über ein Luftverkehrsabkommen auszusetzen.

Die Frage des Umgangs der EU mit dem Konflikt um Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer war am Freitag neben einer Debatte zu Russland eines der beiden Topthemen bei dem Außenministertreffen.
Der Streit hatte sich zuletzt wegen des Starts einer neuen Erkundungsmission der Türkei zugespitzt.
Einen ähnlichen Konflikt gibt es um die Insel Zypern, vor deren Küste schon reiche Erdgasvorkommen entdeckt wurden.

Griechenland brauche Unterstützung
Die Frage, wie stark in dem Konflikt auf Sanktionen gesetzt werden soll, ist in der EU umstritten.
Länder wie Deutschland wollen lieber zunächst einmal weitere diplomatische Initiativen starten.
Die Bundesregierung versucht seit Wochen, in dem Streit zu vermitteln.
"Wir brauchen eine diplomatische Lösung für diesen Konflikt", hatte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) bereits am Donnerstag zu den Beratungen gesagt.

Ähnlich äußerte sich auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag in ihrer Sommer-Pressekonferenz.
Die EU-Staaten müssten die Argumente der Athener Regierung ernst nehmen und Griechenland dort unterstützen, wo die dortige Regierung recht habe, sagte sie.
Sie wolle aber keine weiteren Eskalationen.
Über die Aufteilung der Wirtschaftszonen seien Gespräche nötig.


 
Maut-Affäre: E-Mails bringen Scheuer offenbar in die Bredouille !

Hat Andreas Scheuer sich in Lügen verstrickt?
Ein Gespräch vor der Einführung der ursprünglich geplanten Pkw-Maut belastet den Verkehrsminister offenbar – es steht nicht zum ersten Mal im Fokus.


In der Affäre um die gescheiterte Pkw-Maut soll Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) die Öffentlichkeit falsch informiert haben.
Der "Spiegel" berichtet, dies ginge aus einem E-Mail-Austausch zwischen einem Manager der Betreiberfirma Autoticket und einem Mitarbeiter des Verkehrsministeriums hervor.

Darin werde ein Gespräch vom 29. November 2018 thematisiert, das Scheuer mit den Chefs des Betreiberkonsortiums, Georg Kapsch und Klaus-Peter Schulenberg, geführt hatte.
Einen Monat später sollte der Maut-Vertrag unterschrieben werden.
Bei dem Treffen soll sich der Verkehrsminister mit der Bitte an Kapsch und Schulenberg gerichtet haben, die Kosten des geplanten Mautsystems noch einmal zu bedenken.
Das wäre ein Verstoß gegen das Vergaberecht.

"Allgemeiner Gedankenaustausch"
Das Treffen soll nach Angaben des Ministeriums lediglich ein Termin zum "Kennenlernen" und einem "allgemeinen Gedankenaustausch" gewesen sein, berichtet der "Spiegel".
Der E-Mail-Austausch legt eine andere Vermutung nahe.
Darin schreibt der Manager demnach: "Nach den besprochenen Themen in den Spitzengesprächen werden wir bis Montag die Vergütung überdenken und einen neuen Vorschlag entwickeln."
Die E-Mail wurde demnach als Verschlusssache eingestuft und befinde sich in der Geheimschutzstelle des Bundestags.
Der Beamte des Verkehrsministeriums soll darauf geantwortet haben: "Gern erwarten wir die neuen Kalkulationen und kommen bei eventuellen Rückfragen auf Sie zurück."

Grünen-Politiker Stephan Kühn, der dem Ausschuss der Maut-Untersuchung beiwohnt, kommentierte dazu: "Verkehrsminister Scheuer hat damit nicht nur massiv gegen das Vergaberecht verstoßen, die E-Mail zeigt auch deutlich, dass die bisherigen Angaben des Ministeriums zu den Gesprächen schlicht falsch waren."
Dem Spiegel-Bericht zufolge revidierte das Ministerium seine Aussagen nicht.


 
Nach acht Jahren an der Spitze: Katja Kipping tritt nicht mehr als Linke-Chefin an !

Im Oktober ist in Erfurt Parteitag für die Linken.
Bei der Wahl der Parteispitze wird Katja Kipping sich aber diesmal zurückhalten.
Die 42-Jährige hat entschieden, nicht mehr zu kandidieren.

Katja Kipping wird bei der kommenden Wahl der Parteispitze der Linken nicht mehr antreten.
Das melden mehrere Medien übereinstimmend.
Kipping soll ihre Pläne in einem Brief an ihre Partei geäußert haben.
Seit 2012 steht die gebürtige Dresdnerin zusammen mit Bernd Riexinger an der Spitze.

"Heute mache ich transparent, dass ich bis zum Parteitag voll Leidenschaft als Parteivorsitzende tätig bin, doch in Erfurt nicht erneut als Parteivorsitzende kandidiere", heißt es in besagtem Brief.

Kipping weiter: "Für neue linke Mehrheiten möchte ich weiterhin Verantwortung übernehmen – doch aus Respekt vor der innerparteilichen Demokratie, vor unserer Satzung nicht mehr als Parteivorsitzende."
Damit meint die 42-Jährige, dass die Linken in ihrer Satzung vorgesehen haben, dass kein Parteiamt länger als acht Jahre ausgeübt werden sollte.
Dies ist jedoch mehr eine Empfehlung als eine feste Regel.
Kipping hält sich aber an diese Empfehlung.
Dass Riexinger es ihr gleich tut, wird erwartet.

Wie genau Kipping ihre Zukunft plant, teilte sie nicht mit.
Sie sprach davon, "etwas Neues zu beginnen".


 
Nawalny: Charité-Ärzte geben Update zu Gesundheitszustand !

Die behandelnden Mediziner der Berliner Universitätsklinik äußern sich zum Zustand des schwer erkrankten russischen Oppositionellen.
Auch zu möglichen Langzeitfolgen gibt es ein Statement.

Die Vergiftungssymptome bei dem schwerkranken Kremlkritiker Alexej Nawalny bilden sich nach einer Mitteilung der Berliner Charité zurück.
Sein Gesundheitszustand sei stabil, erklärte die Universitätsklinik am Freitag.

Nawalny befinde sich weiter auf einer Intensivstation im künstlichen Koma und werde maschinell beatmet.
"Sein Gesundheitszustand ist unverändert ernst, ohne dass akute Lebensgefahr besteht", erklärten die Ärzte.
"Nach wie vor sind eventuelle Langzeitfolgen der schweren Vergiftung des Patienten nicht absehbar."

Die behandelnden Ärzte seien mit Nawalnys Frau in engem Austausch, erklärte die Klinik.
"Im Einvernehmen mit seiner Ehefrau geht die Charité davon aus, dass die öffentliche Mitteilung zum Gesundheitszustand in seinem Sinne ist."
Nawalny war vor gut einer Woche auf einem Inlandsflug in Russland zusammengebrochen und am Samstag nach Deutschland ausgeflogen worden.
Die deutschen Ärzte stellten eine Vergiftung fest.
Russland wird für mehrere Giftattentate auf Kremlkritiker verantwortlich gemacht.


 
Erdgasstreit geht weiter: Vorfall im Mittelmeer - Türkei wehrt griechische Kampfbomber ab !

Die Lage zwischen der Türkei und Griechenland ist angespannt.
Im Mittelmeer tobt ein Erdgasstreit, der eine Provokation nach der anderen zur Folge hat.
Nun kam sogar die türkische Luftwaffe zum Einsatz.

Die türkische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben sechs griechische F-16-Kampfbomber vor der Insel Zypern abgefangen und abgewehrt.
Der Vorfall habe sich ereignet, als die griechischen Jets die Insel Kreta in Richtung Zypern verlassen hätten, teilte das Verteidigungsministerium in Ankara am Freitag mit.

Die Türkei hatte zuvor am Donnerstag eine Navigationssicherheitswarnung (Navtex) herausgegeben, dass ihr Forschungsschiff "Oruc Reis" seine umstrittene Erdgas-Suche um fünf Tage bis zum 1. September verlängern werde.

Griechenland beansprucht Seegebiet für sich
Die "Oruc Reis" sucht bereits seit der zweiten Augustwoche im östlichen Mittelmeer vor griechischen Inseln und westlich von Zypern nach Erdgas.
Der Einsatz hätte eigentlich schon am 23. August auslaufen sollen, war aber zunächst bis Donnerstag verlängert worden.

An der Mission der "Oruc Reis" hat sich ein lang schwelender Streit um Erdgas zwischen Griechenland und der Türkei wieder entzündet.
Ankara argumentiert, dass das Gebiet, in dem das Schiff nach Erdgas sucht, zum türkischen Festlandsockel gehört und das Land damit das Recht auf Ausbeutung hat.
Der Türkei sind aber die griechischen Inseln Rhodos und Kastelorizo vorgelagert, weshalb das EU-Mitglied Griechenland das Seegebiet für sich beansprucht.
Einen ähnlichen Konflikt gibt es um die Insel Zypern, vor deren Küste schon reiche Erdgasvorkommen entdeckt wurden


 
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