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Nachruf: Helmut Schmidt, der Jahrhundertmann !

Hamburg . Die deutsche Geschichte hat Helmut Schmidt tief geprägt – und der Politiker selbst prägte die deutsche Nachkriegsgeschichte.

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Am Ende kamen ihm fast die Tränen.
Die Herbstsonne schien an diesem 2. Oktober 1982 auf den nüchternen Exerzierplatz beim Bundesverteidigungsministerium in Bonn.
Das Musikkorps spielte die Nationalhymne, die Soldaten legten ehrerbietig die Hand an die Mütze.
Und in einer Schleife marschierte das Wachbataillon um den scheidenden Verteidigungsminister Hans Apel und Bundeskanzler Helmut Schmidt, der einen Tag zuvor im Bundestag durch ein konstruktives Misstrauensvotum gestürzt worden war.

„Er stand still und aufrecht – wie ein Denkmal seines Pflichtgefühls“, schrieb das Hamburger Abendblatt über diesen Oktobertag.
Den Tag nach der Zeitenwende in der Bonner Republik: Das sozialliberale Bündnis war nach 13 Jahren am Ende, die FDP lief mit fliegenden Fahnen zur Union über; erstmals in der Nachkriegsgeschichte wurde der wichtigste Mann der Republik gestürzt.
Helmut Schmidt, der letzte Kanzler der Kriegsgeneration, musste abtreten und dem Nachgeborenen Helmut Kohl Platz machen, der von seiner „Gnade der späten Geburt“ sprach.

33 Jahre sind seitdem vergangen – eine politische Ewigkeit.
Man muss nur der Rede lauschen, die der ehemalige Soldat der Wehrmacht und spätere Bundesverteidigungsminister und Kanzler dort hielt.
Helmut Schmidt lobte die Rolle der Bundeswehr in der Bonner Republik und zitierte einen Generalinspekteur: „Wer es wagen würde, gegen unsere Demokratie auf die Barrikaden zu gehen, der würde Gewerkschaften und Bundeswehr auf derselben Seite der Barrikaden finden.“
Was heute eine Selbstverständlichkeit ist, war damals noch eine ausdrückliche Erwähnung wert.

Kanzlerschaft in turbulenter Zeit
Es waren turbulente Zeiten, in den Helmut Schmidt Kanzler wurde – und noch turbulentere Tage, in denen er das Amt verlor.
1974 musste er das Kanzleramt relativ überraschend vom amtsmüden Willy Brandt übernehmen, der nach der Spionageaffäre um Günter Guillaume zurückgetreten war.
Helmut Schmidt sagte später, er habe das Amt „nur aus Pflichtgefühl“ übernommen; hinter den Kulissen aber hatte er mit dem SPD-Fraktionschef Herbert Wehner eifrig am Sturz Brandts mitgewirkt.

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Es folgten die vermutlich schwersten Jahre, die ein deutscher Bundeskanzler je zu bestehen hatte.
1973 hatte die Ölkrise das Wirtschaftswunder jäh beendet und damit das Modell des ausufernden Sozialstaats in Frage gestellt sowie den herrschenden Fortschrittsglauben erschüttert.
Der Terror der „Roten Armee Fraktion“ forderte bald die noch junge und unsichere Demokratie heraus.
Im Deutschen Herbst 1977 ermordete die RAF den Generalbundesanwalt Siegfried Buback und den Vorstandssprecher der Dresdner Bank, Jürgen Ponto.
Am 5. September 1977 entführte ein Kommando Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer und wollten im Gegenzug elf gefangene RAF-Mitglieder freipressen.
Es folgten Tage der Hysterie im Land, die Rhetorik wurde immer schriller, Durchsuchungen und Razzien waren an der Tagesordnung, eine bleierne Zeit brach an.

Der damalige bayrische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß sagte beim CSU-Parteitag: „Man sollte einmal die, die für Freiheit des Volkes angeblich kämpfen, dem Volk überlassen, dann braucht die Polizei und die Justiz sich nicht mehr darum zu kümmern.“
Schmidt hielt auch in den Wochen der Hysterie Kurs und geißelte diese Aussage als „Rechtsprechung nach Art des Ku-Klux-Klans“, blieb in der Sache aber hart und lehnte einen Gefangenenaustausch konsequent ab.

„Gott helfe uns“ sagte er nur einmal
Daraufhin entführten Palästinenser im Oktober 1977 die Lufthansa-Maschine „Landshut“ und ermordeten den Piloten.
Der GSG 9 gelang es, die Maschine in Mogadischu zu stürmen und alle 86 Geiseln unverletzt zu befreien.
Daraufhin töteten die Geiselnehmer Schleyer, drei Terroristen begingen in Stammheim Selbstmord.
Bei seiner Rede der Nation nach dieser erschütternden Tagen wählte Helmut Schmidt Worte, die er danach nie wiederholen sollte: „Gott helfe uns“.

Bis ins Private prägte die Terrorbedrohung sein Leben; zeitweise bewachten vier Bodyguards mit Maschinenpistolen die Familie, das Doppelhaus im Hamburger Stadtteil Langenhorn glich einer Festung mit Kameras und permanenter Polizeipräsenz.
Tochter Susanne wurde quasi ins Exil nach London gezwungen, um dort ein normales Leben führen zu können.
Für das Ehepaar Loki und Helmut Schmidt, die 68 Jahre lang verheiratet waren, ein hoher Preis.
Die Bankmanagerin Susanne war das einzige Kinde der beiden; ihr zweites Kind, Sohn Helmut Walter, war noch vor seinem ersten Geburtstag 1945 gestorben.
Andere zerbrechen an diesen Schicksalsschlägen.
Helmut Schmidt nicht.
Er war hart zu anderen und zu sich selbst; gejammert hat er nie.

In der Stunde des Verrats alleine
Nicht einmal in den Stunden des bittersten Verrats seiner Parteifreunde und des liberalen Koalitionspartners.
Als ihn Kabale aus dem Kanzlerbungalow vertrieben, war er allein.
Gattin Loki, Botanikerin aus Leidenschaft, hielt sich im Oktober 1982 auf Exkursion im brasilianischen Urwald auf.
Ihr Vorschlag zurückzukommen, lehnte Schmidt schroff ab.
„Der Kanzler ist Manns genug, um diese Schicksalsstunde allein durchzustehen“, sagte damals ein Vertrauter.

Wie konnte der Mann, der 1980 seinen Herausforderer Franz-Josef Strauss mit seiner Koalition noch klar geschlagen hatte, binnen 24 Monaten so an Macht einbüßen?
Die Geschichte erzählt viel über eine pubertierende Republik und die Verfasstheit der SPD.

Bei der Nachrüstung verließ die SPD den Kanzler
Als einer der Architekten hatte Helmut Schmidt den NATO-Doppelbeschluss Ende der Siebziger Jahre vorangetrieben.
Nach der Aufrüstung der Sowjetunion mit SS-20-Raketen fürchteten viele im westlichen Bündnis ein Ungleichgewicht des Schreckens – plötzlich schien in Europa ein begrenzter Atomkrieg möglich.
Der überzeugte Atlantiker Schmidt drängte auf Verhandlungen zum Abbau von Atomsprengköpfen oder – im Falle eines Scheiterns – die Nachrüstung.

Daran entzündete sich eine innenpolitische Krise.
Je näher die Nachrüstung rückte, desto stärker wurde die Friedensbewegung. Hunderttausende gingen auf die Straße – und die SPD rückte angesichts der Massenproteste von Kurs und Kanzler ab.
Beim SPD-Parteitag im November 1983 stimmten von rund 400 Delegierten nur noch 15 Sozialdemokraten für die Stationierung der Raketen.
„Das Schiff verlässt den Lotsen“, titelte der Spiegel genial.
Willy Brandt hatte da als Redner auf Friedensdemonstrationen den Bruch mit seinem Nachfolger längst vollzogen.

Die Verletzungen haben Schmidt bis an sein Lebensende geprägt: „Der damalige Nato-Doppelbeschluss hat eine Massenhysterie ausgelöst.
Ich habe sie vorausgesehen, habe sie aber unterschätzt.
Es war völlig verrückt.
Der Alternative ‘Lieber rot als tot’ haben Hunderttausende angehangen damals, und sie hatten unrecht.
Die hatten alle Angst vor dem Tod.
Ich habe nie Angst gehabt, auch nicht vor dem Tod“, sagte er noch 2013 im Gespräch mit seinem Freund, dem Schriftsteller Siegfried Lenz.
Als der Bundestag 1983 die Nachrüstung beschloss, stimmte nur noch die Regierung aus Union und FDP für die Stationierung von Pershing-II-Raketen und Marschflugkörpern.

Isolation schon früh gespürt
Schmidt hatte indes schon wesentlich früher gespürt, wie isoliert er in der SPD war – bald nach dem Sieg 1980 bei der Bundestagswahl erodierte seine Macht.
Vordergründig zerbrach das sozialliberale Bündnis im September 1982 zwar an Differenzen in der Sozial- und Wirtschaftspolitik, in Wahrheit aber wegen des Abdriftens einer ganzen Partei.
Die Wirtschaftskrise 1981/82 – die Wachstumsraten fielen in der erfolgsverwöhnten Republik auf immer kümmerlichere Raten, die Arbeitslosigkeit stieg über zwei Millionen und mit ihr das Minus in den Staatskassen – , waren nur der willkommene Auslöser der Wende.
Die andere Wende hatte längst die SPD hingelegt.

Auch deshalb war nach dem Machtwechsel in Bonn rasch klar, dass Helmut Schmidt weder als Fraktionschef der SPD noch als Kanzlerkandidat bei den Neuwahlen 1983 antreten würde.
Gesundheitlich nach einer Herzoperation 1981 angeschlagen, der Partei entfremdet, plante er schon für sein neues Leben.

Offene Arme in Hamburg
Dieses führte ihn zurück in seine Heimatstadt Hamburg.
Im Mai 1983 wurde er Mitherausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit“, als gern gebuchter Referent im In- und Ausland und Buchautor nutzte er die neue Freiheit.
Und setzte sich damit weiterem Argwohn der Parteifreunde aus.
„Ein sozialdemokratischer Bundeskanzler fährt nicht in der Welt umher, für viel Geld, kommt nicht in den Bundestag, wird kaum im Parteivorstand und Präsidium gesehen.
Das vergeben ihm die Genossen nicht so schnell“, ätzte damals ein Präsidiumsmitglied.
Tatsächlich sollte die Versöhnung mit der Partei noch Jahre auf sich warten lassen.
In Hamburg ging es schneller – die Ehrenbürgerwürde bekam er schon 1983.

Hier hatte man sein erstes Leben als Politiker nicht vergessen: 1945, gleich nach seiner Kriegsgefangenschaft, schloss sich der Sohn eines Studienrats der SPD an.
Desillusioniert vom Dritten Reich und seiner Zeit als Soldat an West- wie Ostfront, begann er ein Studium der Volkswirtschaftslehre und der Staatswissenschaft an der Universität Hamburg.
Früh kreuzten sich seine Wege mit dem späteren Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller (SPD), der den jungen Schmidt 1949 in seine Behörde für Wirtschaft und Verkehr holte.
Hier wie in der Partei machte der rhetorisch und politisch Hochbegabte rasch Karriere.
1953 wählten die Bürger Schmidt in den Bundestag, 1961 berief ihn Hamburgs Bürgermeister Paul Nevermann an die Spitze der Polizeibehörde.

Sturmflut-Einsatz machte ihn bundesweit bekannt
In diesem Amt hatte der zu dieser Zeit 43-Jährige seinen ersten großen Auftritt, der ihn bundesweit bekannt machte.
Bei der verheerenden Sturmflut vom Februar 1962 rief er Bundeswehr und Nato-Kräfte zu Hilfe, um Tausende Hamburger vor dem Ertrinken zu retten.
Geltendes Recht ignorierte er dabei.
„Ich habe das Grundgesetz nicht angeguckt in jenen Tagen“, sagte er später stolz.
315 Menschen ertrinken in den Fluten, aber jeder Hamburger Grundschüler weiß: Ohne den beherzten Einsatz des Senators Schmidt wären es noch viele mehr gewesen.
Damals trauten ihm viele Hamburger das Amt des Bürgermeisters zu – doch Schmidt drängte 1966 zurück in die Bundespolitik.

In der Großen Koalition wurde er 1967 Fraktionsvorsitzender der SPD.
Zwei Jahre später trat der überzeugte Fürsprecher einer demokratischen Armee als Bundesverteidigungsminister in das Kabinett Brandt ein.
Dann ging es Schlag auf Schlag.
1972 beerbte er seinen großen Förderer Karl Schiller als Superminister, einem Ressort, das Wirtschaft und Finanzen bündelte.
Wiederum zwei Jahre später wählte ihn der deutsche Bundestag zum fünften Bundeskanzler.

Geachtet wurde Schmidt stets, geliebt erst nach seinem Abschied aus der Politik.
Je älter er wurde, je konsequenter er bei öffentlichen Auftritten an seinen geliebten Mentholzigaretten zog, umso verzückter reagierten seine Zuhörer.
Er wirkte zuletzt wie ein menschlicher Anachronismus, wie ein Zeitzeuge eines anderen Jahrhunderts, ja ein Orakel.

Gefragte Stimme abseits vom Mainstream
Was Schmidt in seinem Hamburger Slang sagte, wurde begierig aufgesogen, auch wenn er sich weit vom politischen Mainstream entfernte.
Mit der Demokratie sei das Modell einer multikulturellen Gesellschaft nur schwer zu vereinbaren, postulierte er vor einigen Jahren.
Und fügte hinzu: „Insofern war es ein Fehler, dass wir zu Beginn der sechziger Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten“.
Die Regierung in China verteidigte er engagiert gegen Kritik, er war von der Atomkraft überzeugt, den Umweltschutzgedanken hielt er lange für eine „Marotte gelangweilter Mittelstandsdamen“.
Schmidt schrieb Dutzende Bücher, die zu Bestsellern wurden, er nahm sogar Klavierkonzerte auf Schallplatte auf.
Sein Bild auf Zeitungs-Covern versprach Rekordauflagen, seine Besuche in Talkshows Traumquoten.

Zuletzt war Helmut Schmidt ein Geschichte-Erzähler.
Geboren 1918, als der Erste Weltkrieg wenige Tage vorbei war.
Heirat 1942, als der Zweite Weltkrieg tobte. Innensenator im Wirtschaftswunderland, Wirtschaftsminister in der Ölkrise, Kanzler im Deutschen Herbst, Publizist zu Zeiten der Wiedervereinigung, der Terroranschläge vom 11. September, der Eurokrise.
Welcher Deutscher hatte den Deutschen so viel zu sagen?


 
Polizei findet achte Babyleiche in Wohnung in Oberfranken !

Wallenfels. Nach dem Fund von sieben Babyleichen in Bayern am Donnerstag hat die Polizei ein weiteres totes Kind gefunden.
Der Ort ist fassungslos.

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Grauenvolle Entdeckung in Oberfranken: In dem Ort Wallenfels hat die Polizei am Donnerstag sieben Leichen von Säuglingen entdeckt.
Das gaben die Behörden am Freitagmittag bekannt. „
Die Körper sind in einem schlechten Zustand“, sagte eine Polizeisprecherin.
Im Laufe des Freitags fanden Beamte eine weitere Leiche.
Rechtsmedizinische Untersuchungen müssten nun ergeben, ob es möglicherweise noch mehr tote Körper sein könnten.

Die Leichen seien in der Wohnung einer 45 Jahre alten Frau in Wallenfels (Landkreis Kronach) gefunden worden.
Ob sie als dringend tatverdächtig gilt, wollte die Sprecherin zunächst nicht sagen: „Nach ihr wird zumindest gesucht als mögliche Mutter der Kinder.“
Sie konnte bislang noch nicht angetroffen und befragt werden.
Die Polizei machte zunächst keine Angaben zu Lebensumständen der Frau.
Mehrere Medien hatten von einem möglicherweise heiklen familiären Umfeld berichtet.

Anwohnerin alarmierte Notarzt
Die sterblichen Überreste der Säuglinge waren bei einem Notarzteinsatz am späten Donnerstagnachmittag in dem Anwesen gefunden worden.
Kripo und Staatsanwaltschaft Coburg nahmen Ermittlungen auf, Spurensicherung und Rechtsmediziner seien im Einsatz gewesen.
Die Leichen wurden am späten Donnerstagabend abtransportiert.
Am Freitag wurde eine weitere gefunden.

Der Notarzt war nach Polizeiangaben explizit wegen der Babyleichen und nicht wegen eines anderen Notfalls gerufen worden.
Eine Anwohnerin hatte ihn demnach alarmiert.
Die Obduktion der Körper ist noch für den Freitag geplant.
Die Untersuchungen der Rechtsmediziner sollen bis Anfang nächster Woche Aufschluss darüber geben, wie lange die Kinder bereits tot sind, welches Geschlecht sie haben und woran sie gestorben sind.

Schon mehrere Fälle toter Säuglinge
Dies ist nicht der erste Fall dieser Art. 2012 war bekannt geworden, dass eine Frau aus dem Raum Husum ihre fünf Babys getötet hatte.
Ihr Motiv war Angst, ihr Mann könne sich trennen.
Im gleichen Jahr wurde eine Frau aus dem Raum Limburg zu 13 Jahren wegen Totschlags verurteilt, weil sie ihre drei Babys jeweils nach der Geburt getötet hatte.

Im Jahr 2005 schockierte der Fund von neun Babyleichen im brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd die Menschen.
Das Landgericht Frankfurt/Oder verurteilte die Mutter 2006 wegen Totschlags zu 15 Jahren Haft.


 
Polizei nimmt mutmaßliche Mutter der toten Babys fest !

Wallenfels – Nach dem Fund von mindestens acht Babyleichen in einem Haus in Oberfranken hat die Polizei die mutmaßliche Mutter festgenommen.
Die 54-Jährige gelte als tatverdächtig, teilte ein Polizeisprecher am Freitagabend mit.
Man habe sie in einer Pension in Kronach ausfindig machen können, sagte er weiter.

Sie war demnach in Begleitung eines 55 Jahre alten Mannes, der nun ebenfalls vernommen werden sollte.
Weitere Einzelheiten nannte er mit Verweis auf die laufenden Befragungen und Ermittlungen nicht.

In der Nacht zum Freitag hatten die Ermittler in Wallenfels zunächst die sterblichen Überreste von mindestens sieben Babys entdeckt.
Am Freitagnachmittag fanden sie eine weitere Säuglingsleiche.
Die Kinder waren in Handtücher und Plastiktüten gewickelt.
Die tatverdächtige Frau hatte bis vor kurzem in dem Haus gelebt.
Gleich nach den Funden hatte die Polizei damit begonnen, nach ihr zu suchen.

Am Freitag begann die Obduktion der Leichen, Ergebnisse dazu werden erst in der kommenden Woche erwartet.
Deshalb blieb zunächst unklar, ob die Babys überhaupt nach der Geburt gelebt haben, wie sie starben und wann.


 
Babyleichen in Oberfranken: Mutter legt Teilgeständnis ab !

Wallenfels – Nach dem Fund von mindestens acht Babyleichen in Oberfranken hat die Mutter der Kinder ein Geständnis abgelegt.
Sie sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.
Die Frau habe am Samstag eingeräumt, einige Säuglinge lebend geboren und anschließend getötet zu haben, sagte eine Polizeisprecherin.

Gegen die Frau erging Haftbefehl, die Staatsanwaltschaft wirft ihr Mord in sieben Fällen vor.
Das spiegele den derzeitigen Ermittlungsstand wider, sagte die Sprecherin.
Unklar ist noch, ob man der Frau auch den achten Fall zur Last legen kann.

Ehemann ebenfalls im Fokus
Auch gegen den Ehemann, von dem sich die 45-Jährige erst vor kurzem getrennt hatte, bestehe ein „gewisser Tatverdacht“, erläuterte die Sprecherin weiter.
Er sei vernommen worden, aber derzeit auf freiem Fuß.
Unbestätigten Medienberichten zufolge hatte das Paar sowohl mit gemeinsamen Kindern als auch mit Kindern aus früheren Beziehungen jahrelang in Wallenfels gelebt.

Die Frau war am Freitagabend gegen 19.45 Uhr in einer Pension in Kronach festgenommen worden, nur etwa 15 Kilometer vom Fundort der acht Leichen in Wallenfels entfernt.
Auch am Samstag war die Frau vernommen worden und legte schließlich ein Geständnis ab.

Lebensgefährte nicht unter Verdacht
Ein 55 Jahre alter Mann, der bei der Frau war, kam wieder auf freien Fuß.
Gegen den derzeitigen Lebensgefährten der Frau habe sich der Tatverdacht nicht erhärtet, hieß es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Staatsanwaltschaft Coburg.

Unklar ist nach wie vor, wann die Kinder jeweils starben.
Die Leichen waren am Freitag nach Erlangen zur Obduktion gebracht worden.
Ein Ergebnis erwartet die Polizei erst Anfang der Woche.
Offen ist zudem, wer der Vater der Kinder ist.
Auch hier setze man auf Erkenntnisse der Rechtsmediziner, sagte die Polizeisprecherin.

Anwohner nehmen Anteil
In der Nacht zum Freitag hatten die Ermittler in der kleinen Stadt Wallenfels zunächst die sterblichen Überreste von mindestens sieben Babys entdeckt.
Am Freitagnachmittag fanden sie dann eine weitere Säuglingsleiche.
Die Leichen der Kinder waren in Handtücher und Plastiktüten gewickelt.
Die tatverdächtige Frau hatte bis vor kurzem in dem Haus gelebt.

Das beschauliche Städtchen im Frankenwald stand auch am Samstag unter Schock.
Zum Zeichen der Trauer stellten Menschen an dem Haus Kerzen, Kuscheltiere, Blumen und Engel aus Porzellan ab.

Psychologin: Fall verleugneter Schwangerschaften
Eine Anwohnerin in Wallenfels hatte am Donnerstag den Notruf gewählt, nachdem sie in der Wohnung die sterblichen Überreste eines Säuglings gefunden hatte.
Daraufhin entdeckte die Polizei dort sieben weitere Babyleichen.
Die Leichen werden nun untersucht, um zu klären, wann und wie die Babys zu Tode kamen.

Die Kriminalpsychologin Monika Frommel vermutet einen Fall verleugneter Schwangerschaften.
Psychiatrisch gestörte Frauen, die ihre Schwangerschaft nicht wahrhaben wollten, gebe es in allen Schichten der Gesellschaft, sagte die ehemalige Direktorin des Instituts für Sanktionenrecht und Kriminologie an der Universität Kiel der Deutschen Presse-Agentur.


 
Versteigerung der Kunstsammlung von Dietmar Schönherr in Münster !

Über ein Jahr nach dem Tod des österreichischen Schauspielers Dietmar Schönherr werden heute rund 200 Kunstwerke aus der Privatsammlung Schönherrs versteigert.
Darunter sind Werke von Dalí, Hundertwasser, Helnwein und Vasarely.
Der Erlös kommt Kulturprojekten in Nicaragua zugute.
Online sind in der Woche vor der Versteigerung bereits Gebote für zusammen 80 000 Euro eingegangen.
Schönherr (1926-2014) wurde dem deutschen Publikum vor allem durch seine Rolle in der Serie "Raumpatrouille" und der TV-Show "Wünsch Dir was" bekannt.


 
Heye: Nicht Flüchtlinge gefährden inneren Frieden, sondern Rechte !

Berlin - Der Vorsitzende des Vereins Gesicht zeigen!, Uwe-Karsten Heye, hat die rechtsextremistische Gewalt als größte innenpolitische Herausforderung in Deutschland bezeichnet.
Nicht die Flüchtlinge sind es, die den inneren Frieden gefährden, sagte der der frühere Regierungssprecher im Interview der Zeitung neues deutschland.

Das Problem sei der rechtsextremistische Bereich, der Fremdenfeindlichkeit und Rassismus schüre und dieses Denken längst bis in die Mitte der Gesellschaft getragen habe.


 
Razzia bei Hells Angels in Magdeburg: Mehrere Festnahmen !

Bei einer Razzia bei Rockern der Hells Angels in Magdeburg hat es mehrere Festnahmen gegeben.
Mehr als 100 Beamte waren am Dienstagabend im Einsatz, wie das Landeskriminalamt am Mittwoch mitteilte.

Drei Haftbefehle wurden erlassen
Auch Spezialeinsatzkräfte seien beteiligt gewesen.
Einzelheiten zu den Festnahmen gab es zunächst nicht.
Anlass der Razzia in einem Restaurant, das als Szene-Treff der Rocker gilt, war ein Angriff auf Sicherheitsleute in Magdeburg Anfang Oktober.

Dafür sollen Mitglieder der Hells Angels verantwortlich sein.
Das Amtsgericht Magdeburg hatte deswegen drei Haftbefehle erlassen.
Sie sollten am Dienstagabend vollstreckt werden.
Ob unter den Festgenommenen auch die Gesuchten sind, ist noch unklar.


 
Wrestling-Event wegen Sicherheitsbedenken abgesagt !

Castrop-Rauxel. Es sollte eine furiose Party werden, bis tief in die Nacht, mit den vielen Wrestling-Helden des World Wrestling Entertainments (WWE).
Jetzt steht jedoch fest: Die Live-Übertragung der "Survivor Series" aus den USA, die am Sonntag in der Europahalle hätte stattfinden sollen, ist abgesagt.

Die Live-Übertragung des Wrestling-Ereignisses "Survivor Series" aus den USA am Sonntag in der Europahalle in Castrop-Rauxel wurde abgesagt.
Grund dafür, so heißt es in einer offiziellen Stellungnahme des WWE und des Veranstalters Starwatch Entertainment aus Unterföhring, seien "die Ereignisse der vergangenen Tage", sprich: die aktuell gestiegene Terrorgefahr in Deutschland.
Starwatch-Pressesprecher Tobias Koppenhöfer betont jedoch, dass es sich bei der Absage um "eine reine Vorsichtsmaßnahme" gehandelt habe. "
Es lag keine konkrete Gefährdung der Veranstaltung vor", stellt Koppenhöfer klar.

Am Dienstagabend, fünf Tage vor der dem Event, habe sich das WWE und Starwatch entschieden, die Veranstaltung abzusagen.
Vor einer Wochen, so eine Sprecherin des Veranstalters, hatten 80 Wrestling-Fans Tickets für die Live-Veranstaltung gekauft.
Insgesamt wäre Plätz für 300 Menschen gewesen.
Dass der geringe Ticket-Verkauf der eigentliche Grund für die Absage seien könnte, dementierte Koppenhöfer.

Forum zeigt Verständnis
Die Forum GmbH, die die Europahalle als Veranstaltungsort zur Verfügung gestellt hätte, zeigt sich von der Absage der Veranstaltung enttäuscht.
"Abgesagte Veranstaltungen sind immer schade", sagt Mitarbeiter Mathias Sittek.
Man könne aber verstehen, dass derzeit ein hohes Maß an Sicherheit notwendig sei.
Weitere Veranstaltungen im Forum, versichert Sittek, würden aber nicht ausfallen.
Ticket-Inhaber bekommen ihr Geld über die Ticketplattform Tickethall.de zurückerstattet.


 
Straßenreinigung findet totes Baby im Laub !

Berlin. Zwischen geparkten Autos ist in Berlin ein totes Baby gefunden worden.
Mitarbeiter der Stadtreinigung entdeckten die schon weitgehend verweste Leiche nahe der Oberbaumbrücke im Stadtteil Friedrichshain.

Die Obduktion habe ergeben, dass es sich um einen Säugling handelt, teilte die Polizei am Abend mit.
Zunächst hatte noch nicht endgültig festgestanden, ob es wirklich ein menschlicher Körper ist.

Das Baby lag unter Laubhaufen verborgen.
Die Polizei sperrte die Umgebung des Fundortes am Mittag ab, damit die Spurensicherung arbeiten konnte.
Es werde nun wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts ermittelt, hieß es.


 
Ikea erhöht nach Terroranschlägen Sicherheit in den Filialen !

Hamburg. Ikea-Chef Peter Agnefjäll spricht im Interview über die Reaktion auf den Terror in Paris.
Die Filialen haben die Sicherheit erhöht.

Das erste Stück, das Peter Agnefjäll als Kind bei Ikea gekauft hat, war ein Kuscheltier, vermutlich ein Kaninchen.
Der Betriebswirt aus dem schwedischen Malmö hat fast sein ganzes Berufsleben beim weltgrößten Möbelhändler verbracht, war zwei Jahre auch der persönliche Assistent des Gründers Ingvar Kamprad.
Heute führt der 44-Jährige einen Konzern mit rund 32 Milliarden Euro Umsatz und 147.000 Mitarbeitern.
Zum Gespräch im Foyer des Emporio Hochhauses kommt Agnefjäll im schlichten, grauen Anzug und mit offenem Hemd.
Kräftiger Händedruck, jungenhaftes Lächeln.
„Hi, ich bin Peter“, sagt er zur Begrüßung auf englisch.

Herr Agnefjäll, die furchtbaren Terroranschläge von Paris bestimmen seit einer Woche die Nachrichten und überschatten jedes andere Thema.
Wie haben Sie und insbesondere die Ikea-Beschäftigten in Paris diese Angriffe erlebt?

Peter Agnefjäll:
Wir waren natürlich alle geschockt über die Anschläge und wir trauern wie viele andere Menschen auf der Welt mit den Opfern.

Haben Sie Sorge, dass auch eine Ihrer zahlreichen Ikea-Filialen in Europa zum Ziel eines Angriffs werden könnte?

Agnefjäll:
Sicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter hat höchste Priorität.
Wir sind stets in Kontakt mit den Behörden, um sicherzustellen, dass wir alle notwendigen Maßnahmen ergreifen.

Haben Sie die Sicherheitsmaßnahmen verschärft?

Agnefjäll:
Ja, insbesondere in Frankreich haben wir verschärfte Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.
Ich kann hier aber keine Details nennen.

Haben Sie Sorge, dass sich die generelle Furcht vor dem Terrorismus auf die Stimmung der Konsumenten in Europa auswirken könnte?

Agnefjäll:
Es ist aus meiner Sicht zu früh, um darauf eine Antwort zu geben.

Im Hamburger Stadtteil Altona haben Sie im vergangenen Jahr ein viel beachtetes Pilotprojekt gestartet, die erste Ikea-Filiale in einer Fußgängerzone.
Wie läuft das Geschäft dort?

Agnefjäll:
Ich hatte während meines Hamburg-Besuchs Gelegenheit, mir die Filiale in Altona anzuschauen und bin mit der Entwicklung sehr zufrieden, das Haus wird gut von den Kunden angenommen.
Natürlich ist das Projekt eine besondere Herausforderung, weil ein Ikea-Haus sonst eher horizontal aufgebaut ist.
In Altona sind wir aufgrund des geringeren Platzes in die Höhe gegangen, die Parkdecks sind beispielsweise ganz oben.

Die Kunden sollen in Altona allerdings eher Köttbullar und Hotdogs essen als Möbel zu kaufen.
Rechnet sich dieses Konzept für Ikea?

Agnefjäll:
Es stimmt, dass die Gastroumsätze in Altona besonders hoch sind, die Möbelverkäufe sind es aber auch.

Wird es weitere Ikea-Filialen in Innenstädten geben?

Agnefjäll:
Wir denken darüber nach, haben aber noch nichts entschieden.
Die gesellschaftliche Entwicklung zeigt, dass immer mehr Menschen öffentliche Verkehrsmittel auch beim Möbeleinkauf benutzen und dem wollen wir Rechnung tragen.
In Lübeck haben wir ein Haus, das sowohl in der Nähe der Autobahn als auch an einer Bahnstation liegt.
Das ist ideal.

Angeblich sollen Sie in London eine weitere Cityfiliale planen.

Agnefjäll:
Wir sind in London an einem Standort interessiert, der allerdings nicht ganz so zentral gelegen ist wie der in Altona.

Ist in Deutschland noch Platz für weitere Ikea-Häuser?
48 haben Sie ja schon.

Agnefjäll:
Es gibt auch in Deutschland noch weiße Flecken.
Konkret wollen wir im laufenden Geschäftsjahr in Wetzlar und in zwei anderen Städten neue Filialen eröffnen.
Außerdem wollen wir unseren Onlinehandel ausbauen.
Gerade erst habe ich in Hamburg einen Kunden besucht, der sich eine komplette Küche von uns nach Hause bestellt hat.

Sie haben persönlich einen Kunden besucht?
War der überrascht, dass Sie plötzlich vor der Tür standen?

Agnefjäll:
Nein, der wusste natürlich, dass ich komme.
Ich mache so etwas regelmäßig auf der ganzen Welt, um zu sehen, wie unser Service funktioniert.

Weltweit wollen Sie den Umsatz bis 2020 auf 50 Milliarden Euro erhöhen.
Wie soll das gelingen?

Agnefjäll:
Wir sind immer noch ein kleines Unternehmen...

... mit einem Umsatz, der jetzt schon bei gut 30 Milliarden Euro liegt.

Agnefjäll:
In diesem Jahr werden wir voraussichtlich 32 Milliarden Euro erlösen und wir haben 775 Millionen Kunden weltweit, die unsere Geschäfte besuchen.
Das ist natürlich ein Menge, aber wenn Sie bedenken, dass es auf der Erde mehr als sieben Milliarden Menschen gibt, dann ist da noch eine Menge Luft nach oben.
Ganz konkret wollen wir die Kunden mit neuen Produkten überzeugen, unsere Preise weiter reduzieren und natürlich auch neue Filialen eröffnen.

Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen deutschen, amerikanischen und chinesischen Ikea-Kunden?

Agnefjäll:
Die Gemeinsamkeiten überwiegen, ein Billy-Regal oder ein Ektorp-Sofa verkaufen sich überall auf der Welt gut.
Aber natürlich gibt es auch Unterschiede, Amerikaner bevorzugen beispielsweise dunklere Farben bei Möbeln.
Europäer lieben eher weiße Regale oder helle Hölzer.
Und in China können Sie natürlich nicht das gleiche Kochgeschirr wie im Rest der Welt verkaufen, wenn die ganze Bevölkerung mit Stäbchen isst.

Sie haben fast ihr gesamtes Berufsleben bei Ikea verbracht, waren zwei Jahre Assistent von Firmengründer Ingvar Kamprad.
Wie haben Sie ihn als Mensch erlebt?
Er gilt ja als eher schwierig.

Agnefjäll:
Ingvar Kamprad entspricht nicht dem Bild, das sich die Öffentlichkeit von ihm macht.
Ich habe ihn als einen sehr hart arbeitenden, sparsamen Mann erlebt.
Und als einen fantastischen, enthusiastischen Unternehmer.
Deshalb war er auch in der Lage, Ikea zu dem zu machen, was es heute ist.

Was haben Sie von ihm gelernt?

Agnefjäll:
Unternehmertum – und niemals aufzugeben.

Sie haben das Image, ein eher bescheidener Mensch zu sein.
So sollen Sie zum Beispiel lieber mit dem Rad zur Arbeit kommen als mit dem Auto.
Stimmt das?

Agnefjäll:
Jetzt in Hamburg habe ich mein Fahrrad natürlich nicht dabei.
Aber sonst bemühe ich mich, das Rad zu benutzen.
Das hält mich fit, ist gut für die Umwelt – und spart eine Menge Benzinkosten.

Sind Sie ein guter Handwerker?

Agnefjäll:
Ich sehe mich selbst gern so (lacht).
Allerdings befürchte ich, dass mir meine Frau langsam den Rang abläuft.
Wir haben viele Ikea-Möbel bei uns zu Hause, die wir alle selbst aufgebaut haben.

Wie lange brauchen Sie, um ein Billy-Regal aufzustellen?

Agnefjäll:
Die Zeit habe ich nie gestoppt.
Aber ich bin immer sehr stolz, wenn ich es geschafft habe.


 
Gewaltsamer Protest gegen NPD-Parteitag: 200 in Gewahrsam !

Weinheim. Bei Protesten gegen den Bundesparteitag der rechtsextremen NPD ist es im Rhein-Neckar-Ort Weinheim zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen.
Die Polizei nahm rund 200 Demonstranten, die sie dem gewaltbereiten linken Spektrum zurechnet, am Samstag in Gewahrsam.

Teilweise vermummte Randalierer hätten Absperrungen durchbrochen, Einsatzkräfte geschlagen und mit Pfefferspray sowie Steinen attackiert, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Polizisten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein.
Es gab mehrere Verletzte, darunter mindestens einen Schwerverletzten.

Eine spätere Kundgebung mit rund 1500 Menschen blieb dagegen weitgehend friedlich.
Die Stadt feierte zudem - entfernt von den gewaltsamen Auseinandersetzungen - als Gegenpol zur NPD-Veranstaltung ein buntes Kulturfest.

Die NPD veranstaltete in Weinheim zum dritten Mal in Folge ihren bis Sonntag dauernden Parteitag.
Die Polizei war in der 44 000-Einwohner-Stadt mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Sie schätzte die Zahl gewaltbereiter Protestierer auf 300 bis 400.
Demonstranten trugen Transparente mit dem Spruch "NPD blockieren", andere forderten "Refugees welcome" (Flüchtlinge willkommen).
Etliche Straßen waren abgeriegelt.
Auch ein Wasserwerfer wurde in Bereitschaft gehalten, wie die Polizei berichtete.

Nach Angaben der Polizei wurden 16 Einsatzkräfte verletzt, einer von ihnen schwer.
Er kam ins Krankenhaus.
Bei den Demonstranten sprach die Polizei von zwei Verletzten, die ärztlich versorgt wurden.
Andere hätten Augenreizungen erlitten.
Das antifaschistische Protestbündnis "Block NPD" sprach von rund 120 verletzten Demonstranten und nannte das Verhalten der Polizei unverhältnismäßig.

Die NPD, die in der Stadthalle zusammenkam, stellte sich gegen die Asylpolitik der Bundesregierung.
Zugleich distanzierte sich der NPD-Vorsitzende Frank Franz von der rechtskonservativen Partei Alternative für Deutschland (AfD): "So wie sich die AfD zurzeit gibt, sind wir weit voneinander entfernt."
Gegen die NPD läuft derzeit ein zweites Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

Der Konfliktforscher Andreas Zick warnte vor der Gewalttätigkeit der NPD gegen Flüchtlinge.
"Anhänger der NPD haben den Straßenkampf längst wieder begonnen", sagte der Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld.
Der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt sagte, wenn es die AfD nicht gäbe, könnte die NPD deutlich stärker werden.
Angesichts der Debatte um die Asylpolitik haben die rechte Bewegung Pegida und die AfD Zulauf bekommen.


 
„Geplanter Terrorangriff“ in Hannover kurzfristig vereitelt ?

Frankfurt/Main. Sollten beim Länderspiel in Hannover Bomben gezündet werden?
Diese Informationen hatte laut einem Medienbericht der Verfassungsschutz.

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Ein „minutiös geplanter Terrorangriff“ auf das Fußball-Länderspiel am vergangenen Dienstag in Hannover ist nach Zeitungsinformationen nur kurzfristig durch die Absage des Spiels gescheitert.
Dies berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise.
Die Gruppe, die den Anschlag demnach plante, könne immer noch zuschlagen.

Der französische Geheimdienst habe dem deutschen Verfassungsschutz mitgeteilt, dass eine Terroristengruppe fünf Bomben zünden wolle – drei davon im Stadion, eine an einer Bushaltestelle und eine an einem Bahnhof, berichtete die FAS.
Es seien auch Namen von Terroristen mitgeteilt worden.
Den Sicherheitsbehörden seien diese bisher nicht bekanntgewesen.
Um diese Personen zu finden, würden nun sogenannte Gefährder beobachtet.

Seit Donnerstag ermittelt der Generalbundesanwalt nach der Absage des Fußball-Länderspiels Deutschland-Niederlande.
In Hannover wurde bislang kein Sprengstoff gefunden - laut „FAS“-Bericht möglicherweise wegen der rechtzeitigen Spielabsage, aufgrund derer die Gruppe ihre Anschläge verschoben habe.


 
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