Aktuelle NEWS aus Deutschland !

Der erste Schnee im Oktober: Wetterdienste warnen vor Glätte - auch in NRW !

Offenbach – In der Nacht zum Mittwoch hat es in Teilen Deutschlands bis unter 300 Meter geschneit. In Oberfranken, im Thüringer Wald, im Oberen Vogtland und im Westerzgebirge in Sachsen habe es am meisten geschneit, sagte Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst am frühen Mittwochmorgen.

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Mit Verweis auf die Jahreszeit sagte Herold: „Dass es teilweise bis ins Flachland schneit, haben wir nicht alle Jahre.“

Deutscher Wetterdienst warnt vor Glätte
Auch für Teile von NRW warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwochmorgen noch vor Straßenglätte.
Besonders das Sauerland und die Eifel sind davon betroffen.
„Oberhalb von 400 Metern muss streckenweise mit Glätte durch überfrierende Nässe oder Schneematsch auf Straßen und Wegen gerechnet werden“, heißt es für den Kreis Olpe und den Märkischen Kreis.

Der gefallene Schnee bleibe aber nicht liegen.
Dafür seien die Temperaturen noch zu mild.

Temperaturen für den Herbst ungewöhnlich kalt
In den restlichen Teilen von NRW sieht die Lage entspannter aus.
Auch mit Straßenglätte muss hier, trotz der Niederschläge, nicht gerechnet werden.
Dennoch wird es außergewöhnlich kalt.
Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 2 Grad im Sauerland und 6 Grad am Niederrhein.

Ab Donnerstag wirds's wärmer.
Mit Schnee ist dann nur noch in höheren Lagen der Eifel und auf dem Kahlen Asten zu rechnen.





ps.
hier im Ruhrpott kommt gerade leichter Schneeregen runter .
 
Üble Aktion in Dresden: Pegida-Demonstranten mit Galgen für Angela Merkel und Sigmar Gabriel !

Dresden – Das geht einfach zu weit!
Müssen jetzt Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Sigmar Gabriel um ihr Leben fürchten?
Ja, zumindest wenn es nach einem Teilnehmer der Pegida-Demonstration in Dresden geht.
Der Mann trug während der Veranstaltung am Montag einen Galgen mit zwei Schildern.

Auf denen stand „Reserviert für Angela „Mutti“ Merkel“ und „Reserviert für Siegmar „das Pack“ Gabriel“.
Richtig gesehen: Der Mann schaffte es, in den wirklich sehr übersichtlichen Text des zweiten Schilds noch einen Fehler einzuschleusen.
Der Vorname des SPD-Chefs schreibt sich ohne „ie“, sondern nur mit „i“.
Immerhin hat er „Mutti“ richtig geschrieben.

Auch sonst zeigte sich bei der Pegida-Demonstration eine weitere Radikalisierung der Anhängerschaft.
Die Demonstranten skandierten „Abschieben, abschieben“, „Wir sind das Volk“ und „Merkel muss weg“.
Weitere Schilder zeigten Parolen wie „Mutter Terrorresia“, die „Asylmafia“ oder das „Politikerpack“.

Lutz Bachmann bezeichnete in seiner Rede die Bundesregierung als „unsere Berliner Diktatoren“.


 
Galgen für Merkel und Gabriel: Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft !

Dresden – Die „Pegida“-Demonstration am Montagabend in Dresden hat ein juristisches Nachspiel: Grund ist der Galgen, den einer der Anhänger mit sich herumtrug.
Daran baumelten Pappschilder mit der Aufschrift „Reserviert Angela 'Mutti' Merkel“ und „Reserviert Siegmar 'das Pack' Gabriel“, wobei der Vorname des Wirtschaftsministers, Sigmar, falsch geschrieben war.

Maas: Diese Leute gehören vor den Richter
Wie die Polizeidirektion Dresden mitteilte, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Initiator wegen Störung des Öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten sowie wegen Öffentlicher Aufforderung zu Straftaten.
Die Polizei werte das vorliegende Bildmaterial aus, um die Identität des Tatverdächtigen zu klären.

Auch Bundesjustizminister Heiko Maas sieht in der Galgen-Attrappe einen Fall für den Staatsanwalt.
„Leute, die das tun, gehören nicht auf die Straße, sondern vor den Richter“, sagte Maas am Dienstag in Berlin.
Der SPD-Politiker sprach von „Dingen, die letztlich volksverhetzenden Charakter haben“.
Jeder, der auf einer solchen Veranstaltung mitläuft, muss sich Gedanken darüber machen, hinter wem er da herläuft.“

Hetze gegen Politiker, Asylanten und die Lügenpresse
Fast ein Jahr nach ihrem Start hatte die asylfeindliche „Pegida“-Bewegung am Montagabend erneut Tausende Anhänger in Dresden mobilisiert.
Schätzungen der Studenteninitiative „Durchgezählt“ zufolge gingen bis zu 9.000 „Pegida“-Sympathisanten auf die Straße und damit etwa ebenso viele wie in der vergangenen Woche.
Zudem versammelten sich bis zu 200 Menschen zu einer Gegendemonstration.

Insgesamt dominierte bei der Kundgebung am Montag erneut Hetze gegen Politiker, vor allem gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
„Pegida“-Chef Lutz Bachmann bezeichnete die Bundesregierung als „unsere Berliner Diktatoren“ und kritisierte deren Flüchtlingspolitik.

Tatjana Festerling will den „Säxit“
Als Rednerin trat auch die ehemalige Hamburger AfD-Politikerin und „Pegida“-Aktivistin Tatjana Festerling auf.
Sie warf der Bundeskanzlerin Merkel vor, aus Deutschland ein „riesiges Dschungelcamp“ gemacht zu haben und regte einen „Säxit“ an - den Austritt Sachsens aus der Bundesrepublik.

Am Rand des „Abendspaziergangs“ kam es Augenzeugen zufolge erneut zu Beschimpfungen von Journalisten.
Ein Fotograf soll bespuckt und ein Kamerateam als „Lügenpresse“ betitelt und bedrängt worden sein.


 
Morddrohungen gegen Ermittler im Fall des Pegida-Galgens !

Dresden. Er ermittelt wegen des Galgens, der auf einer Pegida-Demo gezeigt worden war.
Jetzt sieht sich der Staatsanwalt mit Morddrohungen konfrontiert.

Der Staatsanwalt, der wegen einer Galgenattrappe bei einer Pegida-Demonstration ermittelt, hat Morddrohungen erhalten.
In der Poststelle der Dresdner Staatsanwaltschaft sind mehrere entsprechende E-Mails eingegangen, sagte ein Sprecher des Justizministeriums am Mittwochabend.
Darüber hatte die "Bild"-Zeitung in ihrer Online-Ausgabe zuerst berichtet.
"Bedrohungen und Beschimpfungen gegenüber Staatsanwälten und Richtern darf es nicht geben", sagte Justizminister Sebastian Gemkow (CDU).
Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen Bedrohung eingeleitet, um den anonymen Absender zu identifizieren.

Dieser schrieb unter anderem: "Für Euch ist die Schlinge auch schon geknüpft" oder "Wir kriegen Euch alle".
In einer Mail werde ihm mit Erschießung gedroht, "es käme der Tag der Abrechnung", berichtete Staatsanwalt Jan Hille der "Bild".
Der Jurist hatte am Vortag über Ermittlungen zum Pegida-Galgen informiert.

Justizminister verurteilt Galgen-Aktion
Der Mann, der die für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) "reservierte" Galgenattrappe zur Schau gestellt hatte, wird nach wie vor gesucht.
Der Fall hatte bundesweit Empörung ausgelöst.

Gemkow verurteilte die Anfeindungen "aufs Schärfste" und sieht sie auch als Angriff auf die gerade im Osten mühsam errungene unabhängige Justiz.
"Ein Angriff auf sie ist ein Angriff auf den Staat und damit auf uns alle", so der Minister.


 
Blutiges Ehe-Drama vor Gericht: „Er rief -Sie hat mich an der Halsschlagader erwischt“ !

Eschweiler – Blutiges Ehe-Drama direkt vor den Türen des Amtsgerichts: Unmittelbar vor Beginn der Scheidungsverhandlung rammt eine 37-jährige Frau ihrem Noch-Ehemann (39) ein Küchenmesser in den Hals.
Der 39-Jährige schleppt sich noch ein Stück weit weg vom Tatort, erliegt aber später seinen schweren Verletzungen.

Der Parkplatz vor dem Amtsgericht an der Peter-Paul-Straße, Freitag gegen 9.30 Uhr: Nicole S. (40) wartet selbst auf ihre Verhandlung dort – und wird direkte Zeugin des schrecklichen Mordes.
„Die Frau war zuerst vor Ort, hat wohl auf ihren Ehemann gewartet“, berichtet sie.
Als der Gatte dann kam, ging sie ihm entgegen.

„Ich dachte, sie will ihn nur begrüßen.
Doch dann holte sie mit ihrer Hand aus, als ob sie ihm eine Ohrfeige geben wolle.
Das Messer habe ich da noch gar nicht gesehen.“

Die Frau sticht ihrem Noch-Ehemann ein Küchenmesser mit voller Wucht direkt in den Hals.
„Ich sah eine Blutfontäne aufsteigen.
Das Messer steckte in seinem Hals, er ging damit sogar noch ein wenig umher.
Dann zog er es selbst heraus.“

Eine andere Zeugin, die im Gebäude gegenüber als Sekretärin arbeitet: „Er rief: Sie hat mich an der Halsschlagader erwischt.“

Das Opfer schleppt sich noch ein paar Meter weiter, bricht dann auf der Straße zusammen.
Die Täterin soll sich danach in aller Seelenruhe vom Tatort entfernt haben und Richtung Marktplatz gegangen sein.
Dort ging sie in ein Geschäft, rief die Polizei an – und stellte sich den Beamten.

Der Sprecher der Aachener Staatsanwaltschaft, Dr. Jost Schützeberg bestätigt: „Man kann nicht von einer Flucht sprechen.“

Rund 15 Minuten später wird die 37-Jährige festgenommen.
Der 39-Jährige verstirbt trotz Herzmassage und anschließender Not-OP Stunden später im Krankenhaus.
Die Aachener Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl wegen Mordes gegen die 37-Jährige.
„Wir gehen davon aus, dass das Opfer absolut arglos war“, so Jost Schützeberg.


 
Messer-Attentat auf Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker: Eine Stadt hält den Atem an !

Köln. Ein offenbar fremdenfeindlich motiviertes Messer-Attentat auf die Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker erschüttert das Land.
Die Oberbürgermeister-Wahl soll jetzt erst recht stattfinden

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Dass dieser Wahlkampf besondere Spuren hinterlassen würde, war klar.
Aber solche?
Ein abgeknickter blau-gelber FDP-Sonnenschirm rollt durchs feuchte Herbstlaub.
Ein Kübel Rosen in leuchtendem CDU-Orange liegt umgekippt daneben.
Ein mehrfach verbogener Fahnenmast mit dem zerfledderten Banner der Grünen hängt schräg zwischen zwei Stehtischen.
Bunte Ballons mit Parteilogo wehen im tristen Bodenflug zur Obst-Auslage hinüber.
CDU, Grüne und FDP wollten hier auf dem gemütlichen Samstagsmarkt in Köln-Braunsfeld ein letztes Mal als ungleiches Trio für Henriette Reker kämpfen, für ihre gemeinsam unterstützte parteilose Oberbürgermeister-Kandidatin.
Um Stimmen.
Nicht um ihr Leben.

Attentäter trifft Henriette Reker am Hals
Es ist kurz nach neun Uhr morgens, als für Reker ein kommunalpolitischer Routinetermin plötzlich lebensbedrohlich wird.
Die 58-jährige Sozialdezernentin ist früh zum Wahlkampf-Stand gekommen.
In Braunsfeld, einem bürgerlichen Quartier mit stattlichen Einfamilien-Häusern im Grüngürtel des FC-Stadions, ist man auch am Wochenende zeitig auf den Beinen.
Der Marktplatz ist beliebter Treffpunkt im „Veedel“.
Reker wird bereits von einigen Marktgängern umringt, als sich ein Mann mit Rucksack der Gruppe nähert.
Augenzeugen berichten, wie er unvermittelt ein langes Bowie-Messer zieht und auf Reker einsticht.
Er trifft sie am Hals.
Später findet man bei ihm noch ein Klappmesser.

Wahlkampfhelfer versuchen verzweifelt, den Attentäter zu stoppen.
Vier von ihnen werden dabei selbst verletzt, zwei schwerer.
Ein Bundespolizist, der zufällig in seiner Freizeit auf dem Markt ist, kann den Mann schließlich überwältigen.
Die schwer verletzte Henriette Reker hat Glück, dass der erste Rettungswagen schon nach sechseinhalb Minuten bei ihr ist, der Notarzt schon nach neun.
„Sie ist stabil, aber nicht über den Berg“, sagt Polizeipräsident Wolfgang Albers am Nachmittag.

Zunächst berichten Augenzeugen davon, dass der Attentäter wirres Zeug vom „Messias“ und der Weltrettung gerufen habe.
Doch einige Stunden später wächst der Anschlag plötzlich zur politischen Tat.
Ein „politischer Hintergrund“ könne nicht ausgeschlossen werden , berichtet der Leitende Oberstaatsanwalt Jakob Klaas.
Bei dem Attentäter handelt es sich um einen 44-jährigen, schon länger arbeitslosen Maler- und Lackierer, der seit 15 Jahren in Köln lebt.
Er wohnt allein im Stadtteil Nippes und wird von Nachbarn als unauffällig beschrieben.
In ersten Vernehmungen äußert er fremdenfeindliche Motive für den Messerangriff auf Reker.
Die Sozialdezernentin ist in Köln für die Flüchtlingsunterbringung zuständig.

Köln "hält den Atem an"
Der Staatsanwalt für politische Straftaten, Ulf Willuhn, erklärt zwar einschränkend, dass man den Tatverdächtigen zunächst eingehend psychiatrisch untersuchen müsse.
Der Mann war augenscheinlich nicht in rechtsradikale Netzwerke eingebunden, wohl aber vor 20 Jahren am politisch rechten Rand aktiv.
CDU-Bundesvize Armin Laschet zeigt sich bei einer spontanen Gedenkveranstaltung in der Kölner Innenstadt erschüttert und bringt den Angriff auf Reker in Zusammenhang mit den zuletzt bei Pediga-Demonstrationen gezeigten Galgen für Politiker.
Verwirrte führten aus, was geistige Brandstifter proklamierten.

„Die Stadt hält den Atem an“, sagt der scheidende Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD).
Der Anschlag auf Reker gelte auch der Demokratie.
Die Oberbürgermeister-Wahl wird an diesem Sonntag trotzdem stattfinden.
So sieht es das Wahlgesetz vor, so wollen es wohl auch die meisten Kölner.
„Wir dürfen uns durch ein solches Attentat nicht in die Knie zwingen lassen“, sagt Roters kämpferisch.

Dennoch wird ein Wahlgang mit der Favoritin auf der Intensivstation emotional schwierig.
„Der Schock sitzt tief, weil man in dieser bürgernahen, friedlichen Atmosphäre überhaupt nicht mit einem solchen Angriff gerechnet hat“, erklärt Ulrike Graupner von der Notfallseelsorge.
Sie hat sich kurz nach der Attacke um Rekers Wahlkampfhelfer gekümmert, die überhaupt nicht fassen konnten, was ich hier an einem normalen wolkenverhangenen Samstagmorgen abgespielt hat.
Ein Attentat.
Ausgerechnet in Braunsfeld.
Gegen eine unbeschützte, freundliche, weithin unbekannte OB-Kandidatin.

Unkorrekte Stimmzettel im Druck für Kölner OB-Wahl
Es ist die dramatische Schlusswendung der wahrscheinlich ungewöhnlichsten kommunalpolitischen Auseinandersetzung in Deutschland seit langem.
Eigentlich hätte Köln seinen Oberbürgmeister-Posten bereits wie viele andere NRW-Kommunen vor fünf Wochen neu besetzen sollen.
Doch der Urnengang musste verschoben werden, weil in den zunächst ausgegebenen Briefwahl-Stimmzetteln die Parteienkürzel unzulässig groß und die Kandidatennamen kaum lesbar gedruckt waren.
Dies wurde als Benachteiligung der parteilosen Reker gewertet.

Schnell hatten Beobachter den berühmten Kölschen Klüngel im seit Jahrzehnten SPD-dominierten Rathaus im Verdacht.
Fast verzweifelt versicherte der OB-Kandidat der Sozialdemokraten, der örtliche Parteichef und Landtagsabgeordnete Jochen Ott (41), dass er sich gewiss nicht mit Schriftgrößen auf dem Stimmzettel Vorteile verschaffen wolle.
Im Gegenteil, auf seinen Plakaten verzichtete er bewusst auf das SPD-Logo und präsentierte stattdessen seine Kinder.
Eine kleine Spitze gegen die eher kühle Juristin Reker, die kinderlos mit einem Golflehrer verheiratet ist.
Am Ende stellte sich heraus, dass zwei Verwaltungsmitarbeiter mit CDU-Parteibuch die unkorrekten Stimmzettel in Druck gegeben hatten.

In Umfragen lag Henriette Reker bis zuletzt vorn
Dennoch gelang es Reker in den vergangenen Monaten, sich als unabhängige und unverbrauchte Alternative für den Neunanfang in der viertgrößten Stadt zu inszenieren.
Als personifiziertes Ende der Parteibuch-Wirtschaft am Rhein.
Ihr kam zu gute, dass die Grünen sie auf den Kandidatenschild gehoben hatten.
Zugleich kam sie der Kölner CDU zupass, da diese peinlicherweise erstmals in der Stadt Konrad Adenauers keinen eigenen Kandidat fand.
Und FDP und Freien Wählern gefiel die Vorstellung, eine große Allianz gegen die als allmächtig empfundene SPD zu schmieden.

In Umfragen lag Henriette Reker bis zuletzt klar vorn .
Der Wunsch vieler Kölner nach einem Neuanfang scheint so übermächtig, dass niemand so recht wahrnehmen wollte, dass Reker als Sozialdezernenten auch schon seit fünf Jahren im Kölner Verwaltungsvorstand Verantwortung trägt.
Gern ausgeblendet wird auch, dass sie als Oberbürgermeisterin keine große Machtfülle entfalten dürfte.
Die SPD hat sich im Rat mit Hilfe der Grünen und der Piraten eine einigermaßen stabile Mehrheit gebastelt.

Wichtiger ist vielen ein neues kölsches „Jeföhl“. Unter dem scheidenden Kölner Oberbürgermeister Roters, der nicht mehr antrat, wirkte die boomende Millionenstadt unter Wert regiert.
Skandale wie der Einsturz des Stadtarchivs, die nicht fertig werdende U-Bahn oder die Dauerbaustelle Opern-Neubau nagten zuletzt am eigentlich unerschütterlichen kölschen Selbstbewusstsein.
Doch was ist das alles gegen einen feigen Anschlag am helllichten Tag auf eine Politikern, die nur Hände schütteln wollte?



 
Nach Reker-Attentat: OB-Wahl findet statt - Das müssen Kölner jetzt wissen !

Köln – Nach dem Attentat haben sich bei vielen Kölnern auch Fragen zum Wahlsonntag aufgedrängt.

Kann die OB-Wahl am Sonntag nach dem Messer-Attentat überhaupt noch stattfinden?
„Die Oberbürgermeister-Wahl findet trotz des feigen Vorgehens gegen eine Kandidatin statt“, sagt die zuständige städtische Wahlleiterin Gabriele Klug: „Nach den Vorgaben des NRW-Kommunalwahlgesetztes wird die Wahl als solche durch die schrecklichen Ereignisse nicht berührt.

Sieht es die Kölner Bezirksregierung als Kommunalaufsicht auch so?
Ja. Deren Sprecher Dr. Bodo Klein verweist ebenfalls auf das Gesetz.

Was sagt das Gesetz?
Unter welchen Umständen könnte eine Wahl verschoben werden?
Das Kommunalwahlgesetz sieht eine Verschiebung eigentlich nur im Fall des Todes eines Kandidaten vor.
Das war zuletzt bei der Bürgermeister-Wahl in Bad Münstereifel der Fall, als am 13. September der SPD-Kandidat Werner Esser kurz vor Bekanntgabe der Wahlergebnisse kollabierte und verstarb.
Die Wahl muss wiederholt werden.

Was ist, wenn ein Bewerber – sei es Henriette Reker oder ein anderer Bewerber – unter diesen Umständen nun auf die Kandidatur verzichten würde?
„Diese Frage stellt sich derzeit nicht“, heißt es aus dem Rathaus.
Keiner der sieben Kandidaten denke bislang an einen Verzicht.

Was sagt die Kölner Politik?
Die SPD hielt sich aus Respekt am Samstag mit öffentlichen Äußerungen völlig zurück.
CDU, Grüne und Liberale unterstützen die unabhängige Kandidatin Reker.
In einer Erklärung heißt es: „Nach dem Kommunalwahlrecht wird die Wahl wie geplant trotz dieses schrecklichen Ereignisses stattfinden.
Die unterstützenden Parteien wünschen sich, dass eine rege Wahlbeteiligung erfolgt und der Ausgang der Wahl unbeeinflusst bleibt.“

Was sagt die Stadtspitze um deren Chef OB Jürgen Roters den Kölnern zum Wahl-Sonntag?
„Trotz des schrecklichen Ereignisses“, so erklärte die Stadtspitze Samstagnachmittag, „ermutigen wir alle Bürgerinnen und Bürger, sich nicht einschüchtern zu lassen und Sonntag von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.“


 
OB-Kandidatin Reker gewinnt nach Attentat Kölner OB-Wahl !

Köln Die bei einer Messer-Attacke schwerverletzte Kandidatin Henriette Reker erhält 52,7 Prozent der Stimmen und hat damit die erforderliche Mehrheit.

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Während Henriette Reker nach einem Mordanschlag noch im künstlichen Koma liegt, haben die Wähler in Köln sie zu ihrer neuen Oberbürgermeisterin gewählt.
Die 58-Jährige setzte sich am Sonntag gleich im ersten Wahlgang gegen sechs weitere Bewerber durch und erreichte mit 52,7 Prozent die absolute Mehrheit.
Sie ist damit die erste Frau auf dem Chefsessel im Rathaus der viertgrößten Stadt Deutschlands.

Damit jagte ein Bündnis aus CDU, Grüne und FDP der SPD den Chefposten im Rathaus der Domstadt ab.
Schon bei den Oberbürgermeisterwahlen vor wenigen Wochen hatte die SPD ihre Hochburgen Oberhausen und Bonn an die CDU verloren.

Wahlsiegerin in einer langsamen Aufwachphase
Am Samstag war Reker bei einer Wahlkampfveranstaltung von einem 44-Jährigen mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt worden.
Ein Richter erließ inzwischen Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen den mutmaßlichen Täter, der laut Polizei fremdenfeindliche Motive nannte.
Reker ist derzeit als Sozialdezernentin für die Unterbringung von Flüchtlingen in Köln zuständig.
Bei der Wahl wurde sie unterstützt von CDU, FDP und den Grünen.
Ihr SPD-Kontrahent Jochen Ott lag bei 32,0 Prozent.

Während ihre Unterstützer im Rathaus den Wahlsieg feierten, teilten die behandelnden Ärzte mit, dass sich Rekers Gesundheitszustand positiv entwickele.
Ein Sprecher Rekers sprach von einer "langsamen Aufwachphase" aus dem künstlichen Koma.
Aus dem Umfeld der Politikerin hieß es, ihr Ehemann bringe ihr den Sieg schonend am Krankenbett bei.

Wann Reker ihr neues Amt antreten kann, ist noch völlig unklar.
Die Ärzte betonten: "Der Heilungsverlauf nimmt bei einer Verletzung dieser Art üblicherweise eine gewisse Zeit in Anspruch."

Insgesamt waren mehr als 800 000 Menschen in Köln aufgerufen, zur Wahl zu gehen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 40,3 Prozent. 2009 stimmten 49,1 Prozent ab - damals wurde mit SPD-Mann Jürgen Roters jedoch nicht nur ein neuer OB gewählt, gleichzeitig stand auch die Kommunalwahl an.

Anhänger im Wirbel der Emotionen
Zahlreiche Politiker gratulierten Reker zur Wahl.
"Eine couragierte und mutige Frau hat gewonnen und noch dazu eine Parteilose, das hat Strahlkraft und Auswirkungen für das Land", sagte der NRW-Vorsitzende der Grünen, Sven Lehmann.
"Ich glaube, dass sie aus Überzeugung gewählt wurde, nicht aus Mitleid."

FDP-Parteichef Christian Lindner betonte, Reker werde OB, weil sie "glaubhaft einen Neuanfang für Köln verkörpert, der alte Seilschaften überwindet."

Das bunte Parteien-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP, das sie unterstützt hat, wirkt in der Freude über den historischen Tag arg verunsichert.
Einige singen „So ein Tag, so wunderschön wie heute“, andere beschwören ernst den Tag des parteiübergreifenden Neunanfangs gegen den berühmten kölschen Klügel.

„Wir sind im Herzen bei Henriette“, sagt die Kölner Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Grüne), die das Reker-Bündnis angeführt hatte.
Sie steht in engem Kontakt zu Rekers Ehemann. Und dann entfährt Lütkes noch der passend seltsame Satz: „Sie hat ein Recht auf Ruhe, doch wir haben ein Recht auf Freude.“

Für den nordrhein-westfälischen CDU-Oppositionsführer Armin Laschet haben die aufwühlenden Ereignisse des Wochenendes eine dreifache Botschaft.
Erstens: „Man kann anderer Meinung in der Flüchtlingspolitik sein, doch Demokraten müssen sich von Scharfmachern fernhalten.“
Zweitens: „Köln bekommt den ersehnten Neuanfang.“ Drittens: „Über Parteigrenzen hinweg ist hier etwas menschlich zusammengewachsen.“#

Was Rekers Sieg für die Kölner Kommunalpolitik bedeutet, bleibt wohl bis zu ihrer vollen Genesung unklar.
Im Rat arbeitet die abgestrafte SPD bislang noch mit Grünen und Piraten zusammen.
Ob Reker eine neue Mehrheit schmiedet?
Wer die Lokalpolitiker von CDU, FDP und Grünen beim Wahlsieger-Kölsch wieder und wieder über das Messer-Attentat reden hört, mag sich kaum vorstellen, dass sie von kommender Woche an wieder gegeneinander Lokalpolitik machen.

Täter offenbar aus dem rechten Spektrum
Gegen den 44-jährigen Täter wurde am Sonntagnachmittag Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen.
Laut Polizei nannte er fremdenfeindliche Motive für seine Tat.
Er habe ausgesagt, in den 1990er Jahren in der rechten Szene aktiv gewesen zu sein, Details habe er aber nicht genannt, teilten die Ermittler weiter mit.
Nach einem unbestätigten Bericht soll der Angreifer in den 1990er Jahren bei einer später verbotenen Neonazi-Gruppe, der Freiheitlichen Deutschen Arbeitspartei (FAP), mitgemacht haben.
Zuletzt sei der Mann mit ausländerfeindlichen Kommentaren im Internet aufgefallen.

Der Rechtsextremismus-Forscher Professor Hajo Funke wies im Gespräch" auf einen möglichen Zusammenhang zwischen den fremdenfeindlichen Bewegungen der letzten Monate und derartigen Taten hin.
"Pegida war der Katalysator für eine neu entstandene Stimmung der Verrohung, für eine Schwemmung der Ressentiments und eine Absenkung der Hemmschwelle.
Durch diese Stimmung werden Taten wie in Köln gefördert", sagte er.

Bosbach beklagt Zunahme von Attacken gegen Politiker
Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach beklagte eine Zunahme von Angriffen auf Politiker.
"Ich bin seit 43 Jahren in der Politik, seit 21 Jahren im Bundestag.
Ohne zu dramatisieren: Der Ton wird rauer.
Es hat immer wieder Beleidigungen oder Drohungen gegeben, aber nicht in einer solchen Massivität", sagte Bosbach dem Kölner "Express" (Montag).

Der Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung, Peter Altmaier (CDU), rief zum Widerstand gegen Fremdenfeindlichkeit auf.
"Der Anschlag ist verachtenswert und abscheulich", sagte der Kanzleramtsminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
"Auch wenn wir die genauen Hintergründe noch nicht kennen: Wir müssen uns zu jedem Zeitpunkt deutlich abgrenzen von jeder Form von Ausländerfeindlichkeit und Gewalt."



 
Konflikt zwischen Asylbewerbern: Zwei Tote bei Streitigkeiten in Flüchtlingsheimen !

Wutha-Farnroda/Neuenkirchen – Gleich zwei Streite zwischen Asylbewerbern in Deutschland eskalierten - zwei junge Flüchtlinge wurden dabei erstochen.

Bei einem Konflikt unter jungen Flüchtlingen aus Afghanistan ist nahe Eisenach ein 20-Jähriger erstochen worden.
Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, waren mehrere Männer am Samstagabend in einer Wohnung in Streit geraten.
Dabei habe ein 18-Jähriger mit einem Messer auf einen seiner Landsleute eingestochen.
Als der mutmaßliche Täter vor dem Haus auf einen 22-jährigen Deutschen traf, griff er ihn ebenfalls mit dem Messer an und verletzte ihn schwer.
Der Angreifer wurde festgenommen.

Motive noch unklar
Nach Angaben der Polizei und zuständigen Staatsanwaltschaft Meiningen sind Motive und Hintergründe für die Tat noch unklar.
„Der mutmaßliche Täter wird vernommen.
Er hat sich aber noch nicht näher zu der Tat eingelassen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Meiningen, Jochen Grundler, auf Anfrage.

Der schwer verletzte Deutsche werde im Krankenhaus behandelt und könne nach dem Angriff noch nicht vernommen werden.

Die Männer aus Afghanistan waren nicht in einem Flüchtlingsheim untergebracht, sondern lebten in einer Wohnung.
Wie lange sie schon in Deutschland sind, konnte die Staatsanwaltschaft nicht sagen.

Tödlicher Steit in Flüchtlingsunterkunft
Am gleichen Abend kam es auch in Niedersachsen zu einem weiteren tödlichen Streit zwischen zwei Asylbewerbern.
In einer Flüchtlingsunterkunft im niedersächsischen Neuenkirchen wurde ein 20 Jahre alter Somalier erstochen, wie die Polizei in Soltau am Sonntag mitteilte.

Ein 24-jähriger Landsmann soll ihn in den Hals gestochen haben.
Der mutmaßliche Täter wurde vorläufig festgenommen und Haftbefehl gegen ihn beantragt.

Die Tat ereignete sich in einem zweistöckigen Mehrfamilienhaus, das die Gemeinde in der Lüneburger Heide zur Flüchtlingsunterbringung angemietet hat.
Die beiden Somalier, die sich schon vor der Einreise nach Deutschland kannten, lebten seit dem Frühjahr in Neuenkirchen.

In dem Gebäude, in dem derzeit 19 Flüchtlinge untergebracht sind, bewohnten sie gemeinsam eine Wohnung.
Die Polizei geht davon aus, dass der Konflikt zwischen ihnen schon länger schwelte und seine Wurzeln in der Zeit vor der Einreise nach Deutschland hat.


 
Galgen-Träger von Pegida bekennt sich – und zeigt sich stolz bei Facebook !

Dresden – Der bei der Pegida-Demonstration in Dresden zur Schau gestellte Galgen kommt aus dem Erzgebirge.
Ein Mann aus Schwarzenberg hat ihn gebaut und posiert damit seit Samstag damit auf der Facebook-Seite der Bürgerbewegung Pro Chemnitz.
„Das ist Satire und in übertragenem Sinn gemeint“, sagte sein Anwalt Martin Kohlmann am Sonntag.



Staatsanwaltschaft ermittelt
Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit Dienstag wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und öffentlicher Aufforderung zu Straftaten gegen Unbekannt.
Bislang habe sich die Polizei nicht bei seinem Mandanten gemeldet, erklärte Anwalt Kohlmann, Pro Chemnitz-Gründer und Fraktionschef im Stadtrat.

Er hält die Vorwürfe für unbegründet, da heftige und scharfe Kritik in der politischen Auseinandersetzung erlaubt sei.
Die Vereinigung bezeichnet den Galgen-Bauer auf Facebook als „mutigen Bürger“.

„Unglaublich, wie eine sarkastische Kritik, garniert mit der falschen Schreibweise des Namens von ,Hilfsschülern' Gabriel derart hohe Wellen schlägt“, schreibt die Bürgerbewegung Pro Chemnitz in einem Facebook-Post.

An der geschmacklosen Attrappe, die der Mann vergangenen Montag durch die Dresdner Altstadt getragen hatte, waren Schilder mit der Aufschrift „Reserviert - Angela ,Mutti' Merkel“ und „Reserviert - Siegmar ,das Pack' Gabriel“ angebracht, wobei der Vorname des Wirtschaftsministers falsch geschrieben war.

Der Fall hatte bundesweit Empörung ausgelöst.
Der Galgen sei ein Symbol für den angeblichen „Volksverrat“ der Politiker, sagte der Träger.
„Das ist schwarzer Humor, Satire.
Ich will doch nicht, dass Merkel und Gabriel was Schlimmes passiert.“


 
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