Gesundheitsrelevante Themen in und Ausland !

Was sich ändert: U-Untersuchungen und gelbes Heft !

Düsseldorf. Bei den sogenannten U-Untersuchungen prüfen Kinder- und Jugendärzte die geistige und motorische Entwicklung der Kinder.
Die bisher angebotenen Vorsorgeuntersuchungen werden erweitert - am 1. September tritt die neu gefasste Kinder-Richtlinie in Kraft.

Bis diese Änderungen aber auch in der Praxis angewendet werden, kann es bis zu einem halben Jahr dauern, erläutert Hermann Josef Kahl, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
An der Zahl der vorgesehenen Untersuchungen ändert sich dabei nichts.

Ein Überblick über die Neuerungen:

Neues gelbes Heft:
Es enthält künftig eine Teilnehmerkarte über die U-Untersuchungen.
"Jede Vorsorge wird bestätigt", sagt Kahl.
Genaue Informationen über die Entwicklung des Kindes oder bisherige Erkrankungen seien aber nicht enthalten, so dass die Teilnehmerkarte zur Vorlage bei Behörden, Kindergärten oder Schulen genutzt werden kann.
Bis zur U6 bekommen Eltern von ihrem Kinder- und Jugendarzt ein neues gelbes Heft, ab der U7 werden Seiten eingelegt, erklärt Kahl.
Eltern müssen nun aber nicht extra zum Arzt, um das neue Heft abzuholen: "Sie können einfach den nächsten Termin abwarten", sagt Kahl.

Mukoviszidose:
Neugeborene werden künftig in einem Screening auf Mukoviszidose untersucht.
Dabei produziert der Körper zähen Schleim, das beeinträchtigt unter anderem Atmung und Verdauung.

Augen:
"Von Anfang an werden die Augen genauer untersucht", sagt Kahl.
So sollen bei den U-Untersuchungen Krankheiten wie grauer Star, eine Trübung der Augenlinse, oder auch ein Retinoblastom, ein bösartiger Tumor der Netzhaut, besser erkannt werden.

Entwicklung:
"Die Entwicklungsneurologischen Untersuchungen werden verbessert", sagt Kahl.
Er gibt ein Beispiel: Kinder sollten spätestens mit 18 Monaten laufen.
"Auf die, die in diesem Alter noch nicht laufen, müssen wir aufpassen."
Gleiches gelte für Kinder, die mit zwei Jahren weniger als zehn Worte sprechen können.

Eltern:
Ärzte sollen künftig bei den U-Untersuchungen auch ein Auge auf die Interaktion zwischen Eltern und Kind haben.
Wenn das Verhalten der Eltern nicht situations- oder altersgerecht, schroff oder distanziert erscheint, können Ärzte Gespräche und Hilfe anbieten, erläutert Kahl.

Beratung:
Kinder- und Jugendärzte bieten künftig je nach Alter des Kindes Beratung zu verschiedenen Themen wie Stillen, Ernährung oder auch Impfen an.


 
Ist Mittagsschlaf gefährlich ?

Lang ausgedehnte Mittagsschläfchen begünstigen möglicherweise Diabetes.
Dies stellten Forscher aus Japan fest.
Verzichten sollte man auf das erholsame Schläfchen jedoch nicht.

Wissenschaftler haben in einer Studie einen Zusammenhang zwischen langen Mittagsschlaf und dem Risiko einer Diabetes-Erkrankung entdeckt.
Wer sich tagsüber länger als eine Stunde zum Schlafen legt, unterliege einem um 45 Prozent erhöhten Diabetes-Risiko, heißt es in der Untersuchung des Experten Yamada Tomahide von der Universität Tokio, die bei der laufenden Jahrestagung der Europäischen Diabetes-Forscher in München vorgestellt werden soll.
Das Diabetes-Risiko lässt demnach bei Nickerchen von weniger als 40 Minuten täglich deutlich nach.

Daten von über 300.000 Menschen ausgewertet
Für die Untersuchung hat das Wissenschaftler-Team Datenmaterial aus vorliegenden Studien über mehr als 300.000 Menschen ausgewertet.
Ihre Befunde lassen allerdings die Schlüsselfrage nach Ursache und Wirkung offen: Unklar ist, ob Menschen Diabetes bekommen, weil sie oft Mittagsschlaf halten – oder ob sie tagsüber oft ein Nickerchen machen, weil sie ohnehin anfällig für Diabetes sind.

"Es ist wahrscheinlich, dass die Risikofaktoren, die Diabetes verursachen, auch den Mittagsschlaf begünstigen", schrieb der Stoffwechsel-Experte Naveed Sattar von der Universität Glasgow in einem Kommentar zu der Studie.
Solche Risikofaktoren sind etwa Bewegungsmangel und Übergewicht.
Für eine Klärung des genauen Zusammenhangs seien klinische Studien nötig, die es bislang noch nicht gebe, erklärte Sattar.


 
„Ökotest“: Viele Reiswaffeln mit giftigem Arsen belastet !

Berlin. „Ökotest“ hat Reiswaffeln genauer unter die Lupe genommen.
Sind die Produkte wirklich gesund? D
as Testergebnis sei „zum Abgewöhnen“.

Reiswaffeln als gesunder Snack zwischendurch?
Beliebt ja, aber so gesund dann offenbar doch wieder nicht.
Einem Testbericht von „Ökotest“ zufolge sind viele Reiswaffel-Produkte mit dem giftigen und krebserregendem Arsen belastet.

Besonders ärgerlich: Bereits vor vier Jahren hatte „Ökotest“ Arsen in Reiswaffeln nachgewiesen.
Seither habe sich kaum etwas zum Guten geändert.
Das Problem haben die Hersteller dem Bericht zufolge nicht in den Griff bekommen.

Das Testergebnis „ist zum Abgewöhnen“, heißt es bei „Ökotest“.
Mehr als die Hälfte der 19 getesteten Produkte wurden mit „ungenügend“ bewertet.
In drei der Test-Produkte lag der Arsengehalt sogar über den seit Januar geltenden EU-Grenzwerten.
Für Produkte, die sehr häufig auch von Kleinkindern gegessen würden, sei das ein Skandal, beschweren sich die Tester.
Bei einigen Herstellern, die bereits beim Test vor vier Jahren durch erhöhte Werte aufgefallen waren, lag der Arsengehalt im aktuellen Test sogar nochmals höher.

Arsenverseuchtes Grundwasser in Reisanbaugebieten
Doch wie kommt Arsen in die Reiswaffeln und anderen Lebensmitteln?
Ganz natürliche Arsenvorkommen in Boden lösen sich aus Gesteinsschichten und geraten ins Grundwasser, das zur Bewässerung von Feldern eingesetzt wird.
Über die Wurzeln nehmen Pflanzen das Gift auf.

Normalerweise sei die Konzentration jedoch so gering, dass das nicht gefährlich sei, heißt es in einem Bericht des SWR.
In einigen Reisanbaugebieten wie etwa Bangladesch sei das Grund- und Trinkwasser jedoch geradezu arsenverseucht.
Zudem werde beim Reisanbau vergleichsweise viel Wasser gebraucht.

Doch Arsen ist nicht der einzige potenziell gesundheitsschädliche Stoff, den „Ökotest“ in Reiswaffeln gefunden hat.
Die meisten der getesteten Produkte überschritten auch die Richtwerte für das als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Acrylamid.
Ein Teil der getesteten Waffeln fiel zudem durch giftige Schwermetalle wie das nierenschädliche Cadmium auf. In drei Produkten wiesen die Tester gesättigte Mineralöle nach.

ZDF-Doku über verseuchtes Trinkwasser in Bangladesch
Die ZDF-Sendung „planet.e“ berichtet am Sonntag, 2. Oktober um 16.30 Uhr in der ZDF-Dokumentation „Arsen – der schleichende Tod“ über die Ergebnisse von „Ökotest“ und darüber, wie das Wasser auf den Reisfeldern in Bangladesch auf Arsen untersucht wurde.


 
Bei Schnupfen nicht die Nase hochziehen !

"Bloß nicht die Nase hochziehen" .......

Triefnase, Kopfschmerzen und entzündete Haut rund ums Riechorgan - wer sich eine Erkältung eingefangen hat, leidet oft auch unter lästigem Schnupfen.
Damit daraus keine Nasennebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung wird, sollten Sie beim Naseputzen unbedingt einige Dinge beachten.

Hochziehen verursacht Infektionen
"Auf keinen Fall sollten Sie das Nasensekret hochziehen", warnt Dr. Michael Deeg, Sprecher des Landesverbandes Baden vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.
Denn das erzeugt einen negativen Druck in Nase und Nebenhöhlen.
Der Schleim kommt dann vor den Ausführungsgängen der Nebenhöhlen zum liegen und kann unter Umständen eingesaugt werden.
Schnäuzen Erkrankte das entzündliche Sekret also nicht aus, verbleibt dieses in der Nasenhaupthöhle.
"Das ist ein idealer Nährboden für sekundäre entzündliche Reaktionen", erklärt Deeg.

"Beim Naseputzen nicht trompeten"
Aber auch beim Naseputzen gibt es Dinge, auf die Sie achten sollten.
"Halten Sie Ihre Nase beim Putzen nicht so zu, dass es sich anhört, als würden Sie trompeten", erklärt Deeg.
Denn auf diese Weise entsteht Druck, der das Sekret in die Nasennebenhöhlen oder sogar bis in das Mittelohr hinein presst und dort zu Infektionen führt.

Besser sei es, nur ein Nasenloch beim Putzen zuzuhalten.
Das nimmt den Druck und verringert die Wahrscheinlichkeit, Sekret in die Nebenhöhlen zu pressen.

Heilen mit Nasendusche
Anhaltender und hartnäckiger Schnupfen geht oft auch mit entzündeten und trockenen Nasen einher.
Doch nicht nur Schnupfen, auch beheizte oder klimatisierte Räume können der Nasenschleimhaut ganz schön zusetzten.

Trockene Nasen lassen sich besonders gut mit sogenannten Nasenduschen behandeln.
Sie befreien sie von überschüssigem Schleim und entfernen verhärtete Nasensekrete.
Außerdem beugen Sie so Schnupfen und Nebenhöhlenentzündungen vor.


 
Grippesaison hat begonnen: Experten raten wieder zur Impfung !

Wie heftig die Grippewelle in diesem Winter zuschlägt, weiß niemand - doch wer sich schützen will, sollte bald handeln.
Experten empfehlen eine Grippeschutzimpfung für alle Menschen ab 60 Jahren, für Schwangere oder die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, wie das Landeszentrum Gesundheit (LZG) in Bochum mitteilte.
Die Fachleute raten zu einer Impfung im Oktober oder November.
Die Kosten übernimmt in der Regel die Krankenkasse.

Die jährliche Grippewelle begann in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate.
Je nach Winter schwankt die Zahl der Erkrankten sehr stark.
In Jahren mit einer starken Grippe-Welle wurden der Behörde 5000 bis 7000 Erkrankte in Nordrhein-Westfalen bekannt, in schwachen Jahren 300 bis 500.
Eine Vorhersage ist nicht möglich.


 
Brot, Obst und Gemüse - Wann Schimmel gefährlich wird !

Berlin. Warum schimmeln Lebensmittel?
Wirft man Obst, Gemüse oder Brot lieber weg oder reicht es, ein Stück wegzuschneiden?

Das sagen Experten.

Es war einmal eine appetitliche Weintraube, die von einem Teller im Kühlschrank gefallen war und sich in einem seiner hintersten Winkel versteckte, wo sie erst nach mehreren Tagen wieder gesichtet wurde.
Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits sehr matschig, sodass der Finder lieber nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte.
Standhaft ignorierte er sie fortan bei jedem Öffnen der Kühlschranktür.
Erst nach mehreren Wochen zwang ihn das mittlerweile grauschwarze Etwas zum Handeln: Er rief seine Freundin zu Hilfe.

Verschimmelte Lebensmittel sind eine eklige Angelegenheit.
Den meisten vergeht sofort der Appetit, wenn sie die charakteristischen schwarzen oder grünen Kreise, die orangefarbenen Punkte, den weißen Flaum auf Joghurt, Frischkäse, in der Marmelade oder auf dem Brot entdecken.
Bloß weg damit!
Etwas robustere Naturen schneiden großflächig heraus, was da so ansehnlich wuchert, und essen die Reste.
Lange Zeit galt Letzteres zumindest in Bezug auf Hartkäse, Brot und einige Obst- und Gemüsesorten als das vernünftige Vorgehen.
Doch je mehr Ernährungsexperten herausfinden über die verschiedenen Schimmelpilze, desto stärker raten sie zur Vorsicht.

Kulturpilze sorgen für pikanten Geschmack
Was von sichtbarem Schimmel befallen ist, solle man besser nicht mehr essen und auch nicht weiterverarbeiten, rät der Diplom-Trophologe Rüdiger Lobitz vom Verbraucherinformationsdienst aid – das gilt für alle Lebensmittel.
Durch Kochen oder Einfrieren lassen sich die Schimmelpilzgifte in der Regel nicht unschädlich machen.

Anders als Kulturpilze, die etwa Camembert oder Gorgonzola zugesetzt werden, um besondere Aromen und pikanten Geschmack zu erzeugen, produzieren die unerwünschten Schimmelpilze giftige Stoffwechselprodukte.
Die sogenannten Mykotoxine können Menschen und Tieren gefährlich werden.
„Insgesamt kennt man über 400 verschiedene Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln“, sagt Prof. Peter-Michael Rath vom Institut für Medizinische Mikrobiologie des Uniklinikums Essen.
„Und das ist vermutlich nur ein Bruchteil derer, die tatsächlich existieren.“
Einige dieser Gifte sind erwiesenermaßen krebserregend, andere wirken sich negativ auf die Blutbildung aus, können die Leber schädigen oder zu Nierenversagen führen.

Wie kommt der Pilz an das Brot?
Doch wie kommen die Pilze überhaupt an Brot oder Joghurt?
Lebensmittelchemiker sprechen in diesem Zusammenhang von Primär- oder Sekundärkontamination und von Übertragung: Bei der Primärkontamination sind bereits die Lebensmittelrohstoffe, zum Beispiel Getreide oder Obst, von Schimmelpilzen befallen.
Das kann vor oder nach der Ernte geschehen sein – vor allem bei feuchtwarmer Witterung, in der sich Pilze besonders wohl fühlen.

So stellte im Mittelalter die Verunreinigung von Getreide mit dem Mutterkornpilz ein großes Problem dar: Sein Gift, das Ergotamin, verengt die Gefäße, sodass es zu schweren Durchblutungsstörungen von Gliedmaßen, Nieren und Herzmuskel kommt.
Heute weiß man um die Gefahren dieses Schimmelpilzes – verunreinigtes Getreide gelangt kaum noch in den Verkauf, da der Pilz entweder durch Pestizide abgetötet oder aber befallenes Getreide aussortiert wird.

Schimmelige Gewürze werden an der Grenze abgefangen
Bei einer Sekundärkontamination entwickeln fertig verarbeitete Lebensmittel durch zu lange oder falsche Lagerung Schimmelbefall.
Auch hier spielt Feuchtigkeit eine wesentliche Rolle.
Und schließlich können auch tierische Produkte wie Fleisch, Eier oder Milch Mykotoxine enthalten, weil das Tier verunreinigtes Futtermittel aufgenommen hat, es also zu einer Übertragung gekommen ist.

Um zu vermeiden, dass Verbrauchern mykotoxinbelastete Lebensmittel verkauft werden, gilt EU-weit das Minimierungsgebot, auch als ALARA-Prinzip (as low as reasonably achievable-Prinzip) bezeichnet, das sowohl Hersteller als auch Händler dazu verpflichtet, den Mykotoxingehalt so niedrig zu halten, wie dies vernünftigerweise möglich ist.
In der EU-Verordnung Nr. 1881/2006 sind zudem Grenzwerte festgelegt, die neben Kontaminanten wie Nitrat und Dioxin auch die Mykotoxine erfassen.

Meist entwicklen sich die Pilze erst zu Hause
Diese Regelungen werden durch die nationale „Kontaminanten-Verordnung“ noch ergänzt.
Und schließlich werden beim Import von Lebensmitteln aus Drittstaaten, in denen die Grenzwerte nicht verpflichtend gelten, Einfuhrkontrollen durchgeführt.
Das wird beispielsweise bei Nüssen, Trockenfrüchten oder Gewürzen relevant, die mit sogenannten Aflatoxinen verunreinigt sein können – in Lebensmitteln häufig auftretende Schimmelpilzgifte.
Einige Aflatoxine „sind nachgewiesenermaßen krebserregend und außerdem giftig für die Leber“, sagt Peter-Michael Rath.
Auch für Ochratoxine, die in Schokolade, Kakao, Kaffee, Rotwein und Schweinefleisch enthalten sein können, und die aufgrund ihrer nierentoxischen und immunsuppressiven Wirkung als gefährlich gelten, sind Grenzwerte festgelegt worden.
So ist das Risiko, sich übermäßig belastete Lebensmittel ins Haus zu holen, relativ gering.

Häufiger entwickeln sich Pilze erst durch falsche Aufbewahrung, zu lange Lagerung, weil die Verpackung nicht mehr richtig schließt, oder weil man mit allerlei unsauberem Besteck hantiert – das Buttermesser in die Marmelade tunkt oder damit ein Stück Käse abschneidet.
„Pilze sind immer da, sie umgeben uns ständig, so wie auch Bakterien“, sagt Rüdiger Lobitz.
„Daher gelten in der Küche drei Prinzipien: die Personenhygiene, sprich gewaschene Hände, die Produkthygiene, also ein hygienisch einwandfreies Produkt, und die Prozesshygiene, also das Benutzen sauberer Gerätschaften.“

Nicht rauschneiden – wegschmeißen!
Da Mikroorganismen zum Leben Wasser und Nährstoffe brauchen, sind getrocknete Lebensmittel wie Nudeln oder Haferflocken deutlich weniger anfällig als etwa Obst oder Quark.
Ist der Schimmel aber erst einmal da, ist Wegschneiden oder Ablöffeln nur bedingt ratsam – denn was man sieht, sei nur ein kleiner Teil des Pilzes, sagt Peter-Michael Rath: „Bei einem Brot beispielsweise können Sie davon ausgehen, dass der unsichtbare Teil des Pilzes schon 20 Zentimeter weitergewachsen ist.“

Von den meisten Schimmelpilzen, die sich erst während der Aufbewahrung in den Lebensmitteln entwickeln, geht bei versehentlichem Verzehr kleiner Mengen keine akute Gesundheitsgefahr aus, abgesehen vielleicht von ein wenig Übelkeit.
Also Entwarnung.
Man müsse schon eine große Menge verschimmeltes Brot zu sich nehmen, um ernsthafte Probleme zu bekommen, sagt Rath.
Gefährlicher sei der regelmäßige Verzehr über einen längeren Zeitraum.

Um den zu vermeiden, muss man sich allerdings nicht stoisch am Mindesthaltbarkeitsdatum orientieren, sondern darf sich auf seine Sinne verlassen, so der Ernährungsexperte Lobitz: „In der Regel sehen, schmecken oder riechen wir, wenn ein Lebensmittel verdorben ist.“


 
Ständiger Lärm kann Tinnitus auslösen !

Köln. Wer oft lauten Umgebungsgeräuschen ausgesetzt ist, kann davon einen Tinnitus bekommen.
Die Ursache für die Ohrgeräusche liegt dann im Innenohr, wo der Lärm die Sinneszellen der Hörschnecke geschädigt hat.

Auch kurzer, extremer Lärm - etwa bei Explosionen - kann den Sinneszellen schaden und dadurch einen Tinnitus auslösen, erklärt das Patienteninformationsportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Neben Lärm gibt es einige weitere mögliche Ursachen.
Dazu zählen unter anderem hoher Blutdruck, chronische Mittelohrentzündung oder mit Ohrenschmalz verstopfte Gehörgänge.

Ob auch Stress ein Auslöser sein kann, sei unklar, heißt es auf gesundheitsinformation.de.

Manchmal gibt es für Ohrgeräusche keine erkennbare Ursache - dann sprechen Experten von einem idiopathischen Tinnitus.
Je älter Menschen sind, desto größer ist das Tinnitus-Risiko.


 
Krank durch das Krankenhaus: Mehrere Millionen Infektionen in Europa !

Berlin - In Europa sterben nach einer neuen Studie mehr als 90 000 Patienten pro Jahr an Krankenhausinfektionen.
Die Forscher gehen von mehr als 2,5 Millionen Infektionen aus, die sich Patienten erst in einer Klinik zuzogen.

Dazu zählten Lungenentzündungen und Sepsis.
Das berichten die Forscher im Fachblatt Plos Medicine.

Die Studie sei in ihren Augen die beste, die es zu diesem Thema gebe, sagte Petra Gastmeier, Direktorin des Nationalen Referenzzentrums zur Überwachung von Krankenhausinfektionen an der Berliner Charité.
Für Deutschland schätzt sie die Zahl der Krankenhausinfektionen pro Jahr auf rund 500 000, davon seien 15 000 Todesfälle.


 
Anspruch auf Akteneinsicht? Das sind Ihre Rechte als Patient !

Essen. Ihr Arzt verweigert Ihnen die Einsicht in die Patientenakte?
Haben Sie einen Anspruch auf eine ärztliche Zweitmeinung?

Viele Menschen sind überrumpelt, wenn sie zum Arzt gehen.
Teilweise kommen sie aus der Praxis und es sind noch nicht alle Fragen beantwortet, oder es bestehen Zweifel an der gestellten Diagnose.
Gibt es dann die Möglichkeit, sich eine Zweitmeinung einzuholen?

Das sind Ihre Rechte als Patient:

Einsicht in Ihre Akte
Ihr Arzt muss den Verlauf der Behandlung und die Diagnose schriftlich dokumentieren.
Die Unterlagen muss er zehn Jahre lang sicher verwahren.
In der Patientenakte werden alle wichtigen Informationen genau festgehalten und können auch zu einem späteren Zeitpunkt noch nachvollzogen werden.

Einige Ärzte verweigern die Akteneinsicht
"Patienten dürfen die Behandlungsunterlagen einsehen", sagt Heike Morris, juristische Leiterin der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland, kurz UPD.
So steht es seit 2013 im Gesetz.

Dennoch würden sich öfter Patienten bei ihr melden, denen Ärzte die Akteneinsicht verweigern.
Als Gründe vermutet sie, dass Unterlagen nicht gut geführt wurden oder es einen Verdacht auf einen Behandlungsfehler gibt.
Patienten könnten aber juristisch dagegen vorgehen.

Sie rät, als erstes dem Arzt schriftlich sein Anliegen per Einwurf-Einschreiben mitzuteilen.
Die meisten Ärzte würden daraufhin schon reagieren.
Es hätten sich aber auch schon Patienten bei der UPD gemeldet, bei denen der Streit in einem Klageverfahren endete.
Dies sei aber die Ausnahme.

Gebühr für Kopie der Unterlagen muss im Rahmen sein
Man habe sowieso nicht sofort und jederzeit einen Anspruch auf Akteneinsicht, sondern in einem angemessenen Zeitrahmen.
Wenn ein Patient die Unterlagen schriftlich als Kopie bei seinem Arzt angefordert hat, muss er mit einer Wartezeit von bis zu einem Monat rechnen.
Außerdem kann eine Gebühr dafür nehmen.
"Aber diese muss im Rahmen sein.
30 Euro sind zu viel", erklärt Morris.

Mitnehmen darf man die Originalunterlagen in der Regel nicht.
Diese "müssen für den weiteren Behandlungsverlauf und zur Klärung möglicher Ärztefehler beim Arzt bleiben", sagt Christian Elspas, Sprecher der Techniker Krankenkasse.

In Ausnahmefällen kann der Arzt die Einsicht in die Unterlagen auch verweigern.
Beispielsweise aus therapeutischen Gründen, wenn sich der Patient in psychotherapeutischer Behandlung befindet.
Das muss der Arzt aber begründen.

Weitergabe der Unterlagen
Wechselt ein Patient seinen Arzt, kann ein Informationsaustausch des "alten" Arztes mit dem "neuen" Arzt erforderlich oder sogar sinnvoll sein.
Für die Weitergabe der Patientenakte muss das Einverständnis des Patienten vorliegen.
Morris merkt an, dass der Patient aber keinen Anspruch darauf hat, dass seine Originalunterlagen an andere Ärzte weitergereicht werden.
Bei Bedarf könnten aber beispielsweise Röntgenbilder, welche nur einmalig als Original bestehen, zeitweise verliehen werden.

“Bei einer Praxisschließung muss der Arzt die Patientenunterlagen weiterhin aufbewahren und gegebenenfalls einen Raum zur Lagerung anmieten“, erklärt Morris.
In einigen Fällen gebe es die Möglichkeit, die Unterlagen dem Nachfolger zu übergeben.
Wenn dies nicht geht, muss der Arzt auch weiterhin für eine sichere Verwaltung der Patientenakten sorgen.

Zweitmeinung
Bestehen Zweifel an der gestellten Diagnose oder der vorgeschlagenen Therapie, können Sie sich eine ärztliche Zweitmeinung einholen.
Das Bundesministerium für Gesundheit empfiehlt, den behandelnden Arzt darauf anzusprechen, oder sich Auskünfte von seiner Krankenkasse einzuholen.

“Den Anspruch auf eine ärztliche Zweitmeinung hat man seit kurzem sogar gesetzlich normiert", sagt Morris, von der Unabhängigen Patientenberatung.
Dies gelte insbesondere für planbare Operationen.
Welche das genau sein werden, stehe derzeit noch nicht fest.
Aber noch im Laufe dieses Jahres soll eine konkrete Liste mit den Eingriffen vom Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) festgelegt werden.

Dann sind Ärzte dazu verpflichtet, ihre Patienten auf die Möglichkeit sich eine unabhängige Zweitmeinung durch einen Spezialisten einholen zu können, hinzuweisen.
"Aber auch jetzt schon gibt es in Deutschland die freie Arztwahl.
Und ich habe als Patient die Möglichkeit, mir noch eine Zweit,- oder Drittmeinung eines anderen Arztes einzuholen", sagt Elspas.
Durch die gesetzliche Festlegung sei dies nur noch einmal gefestigt worden.


 
Wie man sich vor Schimmel in der Wohnung schützen kann !

Düsseldorf. Wenn wir in der kalten Jahreszeit falsch lüften, kann Schimmelbefall die Folge sein.
Hygrometer können dabei eine große Hilfe sein.

Schimmel ist eklig – und doch laden wir den Pilz quasi ein, sich im Winter bei uns zu Hause breitzumachen.
Denn mit zu hoher Luftfeuchtigkeit im Zimmer, wenn wir falsch lüften, bieten wir ihm perfekte Wachstumsbedingungen.
Dabei ist die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit so einfach: Hygrometer sind kleine Geräte, die die Werte im Haus messen und überwachen.

Der Bundesverband Schimmelpilzsanierung (BSS) in Düsseldorf hat einige Geräte ein Jahr lang getestet.
Die Ergebnisse liegen nun vor und sind zum Teil überraschend: Zu den Testsiegern gehören Geräte für unter zehn Euro.
„Und selbst das schlechteste digitale Hygrometer aus dem Test ist für den Hausbereich immer noch gut genug“, erklärt BSS-Vorsitzender und Testinitiator Wolfgang Lorenz.

Zunächst unterzog der Verband acht digitale und fünf analoge Hygrometer in Baumarktqualität einem Praxistest.
Außerdem war ein analoges Profigerät für den Laboreinsatz dabei.
Diese Geräte kosten zwischen etwa sechs und 125 Euro.
Die Messwerte kontrollierten die Prüfer mit einem Profimodell, das in einem Prüfinstitut kalibriert und ständig mit einem weiteren Gerät verglichen wurde.
Nach der ersten Testreihe wurden von den besten und schlechtesten Geräten zwei weitere gekauft – um sicherzustellen, dass erste Ergebnisse kein Zufall sind.

Minimale Abweichung beim Testsieger
Am besten schnitten die digitalen Modelle ab: Der Testsieger hatte lediglich eine Abweichung von maximal 0,4 Prozent bei der relativen Feuchte, das schlechteste Gerät von 4,4 Prozent.
„Hier sind die Abweichungen so gering, dass sie irrelevant ist“, sagt Lorenz.
Bei den analogen Geräten war das eine Profigerät im Test mit 2,9 Prozent Abweichung das Beste.
Die schlechtesten Modelle zeigten Unterschiede von bis zu 17 Prozent – „was ein Problem ist“, betont der Sachverständige.
Denn: Die Luftfeuchtigkeit im Haus sollte nach üblicher Expertenansicht zwischen 40 und 60 Prozent liegen.
Lorenz, der in Gebäuden Schimmelbefall untersucht, sagt sogar: „Ich empfehle, im Winter bei geringen Außentemperaturen weniger als 50 Prozent Luftfeuchte einzuhalten, 40 Prozent sind besser.“

Abweichende Werte von zehn bis 17 Prozent machen also einen deutlichen Unterschied.
Zumal die von draußen durchs Lüften ins Haus geholte frische Luft bei Außentemperaturen von unter zehn Grad noch etwa 30 bis 35 Prozent Luftfeuchtigkeit hat.
Das Schimmelproblem ist aber nicht nur ein Winterthema, denn die Sporen von Schimmelpilzen befinden sich immer und überall in der Luft.
Aber um wirklich gut wachsen zu können, brauchen sie Feuchtigkeit.
„Dem Schimmel reicht dauerhaft eine hohe Luftfeuchtigkeit von mehr als 80 Prozent, die sich bei geschlossenen Fenstern im Winter leicht an den Wänden eines Raumes aufstaut“, erklärt Udo Schumacher-Ritz vom Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau (VQC) in Göttingen.

Messgerät am besten in Raummitte
Die Luftfeuchtigkeit ist dabei nicht an jeder Stelle in einem Zimmer gleich hoch.
„Wenn in der Raummitte 24 Grad und eine relative Luftfeuchte von 60 Prozent herrschen, dann sind das an den kalten Außenwänden des Zimmers 20 Grad und eine höhere Luftfeuchte“, erklärt Schumacher-Ritz.
Er rät dazu, Hygrometer in der Raummitte etwa auf einer Kommode oder einem Regal aufzustellen.
Schuld an den Unterschieden ist die Bewegung der Luft, wenn es im Freien kälter ist als im Gebäudeinneren – dafür braucht es nicht mal Minusgrade.
Es reicht schon eine Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur von zehn Grad.
Strömt dann die aufgeheizte Luft im Zimmer wie durch ein Sieb durch die Außenwand oder gar durch ein Wärmeleck ins Freie, setzt sie aufgrund des Temperaturgefälles ihre Feuchtigkeit in Wandnähe ab.
Denn in der Kälte kann sie weniger Feuchtigkeit mit sich tragen.

Wie stark die warme Luft durch die Wand entweichen kann, hängt vom Baustoff ab.
Eine hohe Wärmeleitfähigkeit haben laut Schumacher-Ritz etwa Vollziegel, Beton oder Stahl.
Wird diese aufgestaute Luftfeuchtigkeit an der Wand dann über längere Zeit nicht gut weggelüftet, kann Schimmel wachsen.
Im Winter sehe man das vor allem gut an den oberen Zimmerecken, wo sich die Luft trotz Lüftens grundsätzlich eher staut, erklärt Schumacher-Ritz.

Schimmelbefall droht bei Ignoranz
Panik muss man aber wegen leicht überschrittener Hygrometerwerte nicht gleich haben: „Die Fachwelt geht davon aus, dass Schimmel zum Wachsen 80 Prozent Luftfeuchtigkeit über sechs Tage bei täglich sechs Stunden braucht.“
Wer jedoch dauerhaft zu wenig lüftet, riskiert den Schimmelbefall.

Lorenz betont daher, dass Hygrometer grundsätzlich bei der Einschätzung helfen, wann das Lüften zwischendurch sinnvoll ist.
„Man braucht das Gerät auch oft nicht für immer, sondern man entwickelt nach und nach ein Gefühl dafür, wann man lüften muss“, betont Lorenz
Und man selbst tue sich damit auch etwas Gutes, sagt Schumacher-Ritz: „Bei einer relativen Luftfeuchte zwischen 45 und 60 Prozent fühlen wir Menschen uns wohler.“


 
Neues Statistik-Jahrbuch: Deutsche essen gesünder und rauchen weniger !

Mehr Gemüse, weniger Bier, aber die Deutschen werden dicker – neues Statistik-Jahrbuch mit überraschenden Erkenntnissen.

Die gute Nachricht vorneweg: Die Deutschen ernähren sich besser, leben gesundheitsbewusster und werden immer älter.
Das geht aus dem Statistischen Jahrbuch 2016 hervor, das Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde und die Frage untersucht: „Wie gesund leben wir?“

Demnach werden heute geborene Jungen im Schnitt etwa 78 Jahre alt, Mädchen 83.
Im internationalen Vergleich liegen die Schweiz (Jungen 80,8 Jahre) und Japan (Mädchen 86,8 Jahre) vorne.
In Deutschland nimmt die Lebenserwartung weiter leicht zu, sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Dieter Sarreither – wegen besserer medizinischer Versorgung und steigendem Wohlstand.

Glasklar ist der Trend zu mehr Gesundheitsbewusstsein.
„Wir schränken uns bei als schädlich geltenden Produkten tendenziell eher ein“, so Sarreither.
So aß jeder Bundesbürger 2014 durchschnittlich 87 Kilo Fleisch – ein Kilo weniger als 2001.
Im gleichen Zeitraum landeten drei Kilo mehr frisches Gemüse auf den Tellern (insgesamt 97 Kilo).

Bei Tabak und Bier traten die Deutschen kürzer.
2015 wurden pro Kopf 1041 Zigaretten geraucht – 170 weniger als 2005, und nur noch 98 Liter Bier getrunken (2015: 111 Liter).
Allerdings ging der Verbrauch an frischem Obst auf 65 Kilo zurück (minus 10 Kilo).
Für Lebensmittel und Getränke geben private Haushalte durchschnittlich 300 Euro im Monat aus.

Die schlechten Nachrichten:
Laut Studie ist es rund acht Prozent der Bürger aus Geldmangel nicht möglich, mindestens jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit zu essen.
Bei Alleinlebenden und Alleinerziehenden sind es sogar 16 Prozent.
Knapp 16 Prozent der Erwachsenen waren 2013 stark übergewichtig.

Schuld daran ist auch zu wenig Bewegung.
Im Schnitt verbringen die Deutschen 27 Minuten täglich mit Sport – wobei ein geringer Anteil den Schnitt in die Höhe treibt.
21 Prozent bewegen sich so wenig wie möglich.
Für Fernsehen und Computer nimmt sich der Durchschnittsdeutsche täglich 124 Minuten Zeit.

Obwohl sich nur noch 21 Prozent der Bevölkerung als regelmäßige Raucher bezeichnen (1999: 25 Prozent), starben 2014 mehr Menschen (insgesamt 45000) an Lungen- und Bronchialkrebs.
Bei Frauen sei die Zahl in den letzten zehn Jahren um 41 Prozent auf 15500 angestiegen, sagte Sarreither.
Bei den Männern waren Lungen- und Bronchialkrebs die zweithäufigste Todesursache.

Insgesamt bewerteten acht Prozent der Befragten ihren Gesundheitszustand als sehr schlecht oder schlecht, fast zwei Drittel als sehr gut oder gut.


 
Gelbgrünlicher Auswurf: Lungenentzündung - ab wann wird Husten gefährlich ?

Husten, Fieber, Abgeschlagenheit – bei solchen Beschwerden denkt jeder eher an einen Atemwegsinfekt, aber nicht unbedingt an eine Lungenentzündung.
Genau das ist das Tückische an der Krankheit.
Hat der Betroffene aber auch Luftnot sowie Schüttelfrost oder geht der Husten mit eitrigem oder gar blutigem Auswurf einher, sind das Anzeichen für eine Pneumonie, wie die Lungenentzündung auch genannt wird.
Betroffene sollten dann möglichst rasch einen Arzt aufsuchen.
Denn je früher die richtige Therapie beginnt, desto besser.

Unterschiede erkennen
Auf den ersten Blick können sich eine Bronchitis und eine Lungenentzündung ähneln.
Nicht selten beginnt eine Bronchitis mit einem trockenen Husten, der in einen produktiven Husten mit Auswurf von klarem oder weißlichem Schleim übergehen kann.
Sind Bakterien im Spiel, kann der Schleim auch gelblich oder grünlich sein.
Weitere Symptome ähneln denen einer Erkältung: Kopfschmerzen, Schnupfen oder pfeifender Atem.

Bei einer Lungenentzündung, die schwerer verläuft, ist Husten mit Schleim normal – sofern Bakterien Auslöser sind.
Welche Symptome genau auftreten, hängt stark von der Art der Erreger ab.
Hohes Fieber mit Schweißausbrüchen, Schüttelfrost, eine schnelle Atmung und Herzrasen sind typische Anzeichen einer bakteriellen Infektion.
Grippeähnliche Symptome mit leichtem Fieber, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen sowie einem allgemeinen Gefühl von Kraftlosigkeit und Müdigkeit deuten eher auf Viren hin.

Mediziner: Lungenentzündung nicht unterschätzen
Jährlich erkranken in Deutschland rund 750. 000 Menschen an einer Lungenentzündung.
Von dieser Zahl geht Prof. Tobias Welte von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin aus.
Er ist Direktor der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover.
Die Krankheit darf keineswegs unterschätzt werden: Schließlich ist die Lungenentzündung die am häufigsten zum Tod führende Infektionskrankheit in Westeuropa.

„Besonders gefährdet, an einer Lungenentzündung zu erkranken, sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem“, sagt Welte.
Nicht selten geht ihr ein Infekt im Hals- und Rachenbereich voraus.
„Ausgelöst wird eine Pneumonie weitüberwiegend durch Bakterien, etwa durch Pneumokokken, aber auch hin und wieder durch Viren oder andere Erreger“, erklärt Welte.

Ansteckung per Tröpfcheninfektion
Sprechen, Husten oder Niesen – auf diesen Wegen werden in den meisten Fällen die Erreger einer bakteriellen Lungenentzündung per Tröpfcheninfektion übertragen.
Allerdings führt nicht jeder Erreger automatisch zu einer Pneumonie.
Es kommt darauf an, wie widerstandsfähig das Immunsystem ist, erläutert der Ulmer Internist für Lungen- und Bronchialheilkunde Michael Barczok vom Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner.
Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder sowie ältere Menschen über 60 Jahren.

Diagnose und Therapiemöglichkeiten
Kommt es zum Ausbruch der Krankheit, sind die Lungenbläschen und manchmal auch das Lungengewebe entzündet und angeschwollen.
Mit einer Blutuntersuchung sowie Röntgenaufnahmen der Lunge kann ein Arzt feststellen, ob in der Tat eine Pneumonie vorliegt.

Therapiert wird eine durch Bakterien wie Pneumokokken ausgelöste Lungenentzündung in erster Linie mit Antibiotika.
Merkt ein Patient innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme des Präparats keine Verbesserung seiner Beschwerden, dann muss er darüber den Arzt informieren.
Der wird dann andere Antibiotika verschreiben.

„In aller Regel müssen die Antibiotika je nach ärztlicher Verordnung fünf bis sieben Tage eingenommen werden“, erklärt Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer in Berlin.
Wichtig ist, sich genau an den Therapieplan des Arztes zu halten und keinesfalls die Antibiotika vorzeitig abzusetzen – selbst dann, wenn die Beschwerden abgeklungen sind.
„Wer zu früh die Medikamente weglässt, riskiert einen Rückfall“, warnt Sellerberg.
ABER: Eine durch Viren ausgelöste Lungenentzündung kann mit Medikamenten nicht beeinflusst werden.
Die Therapie beschränkt sich in solchen Fällen auf die Linderung der Symptome.

So beugen Sie vor
Wer einer Lungenentzündung vorbeugen will, sollte sich gegen Pneumokokken, dem häufigsten Erreger der bakteriellen Lungenentzündung, impfen lassen.
„Diese Schutzimpfung wird vor allem Menschen über 60, chronisch Kranken sowie Kindern bis zum zweiten Lebensjahr empfohlen“, sagt Welte.
Grundsätzlich sollte man sein Immunsystem bestmöglich schützen.
Dazu gehört etwa, nicht zu rauchen und sich gesund – mit viel Obst und Gemüse – zu ernähren.
Ebenfalls gut sei regelmäßige Bewegung.


 
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