Gesundheitsrelevante Themen in und Ausland !

Sind hartgekochte Eier gesund ?

Eier schmecken und enthalten wichtige Nährstoffe.
Jedoch sind hartgekochte und weichgekochte Eier nicht gleich gut verträglich.
Bei der Zubereitung sollten Sie auch auf die Hygiene achten, um einer Salmonellen-Infektion vorzubeugen.

Hartgekochte Eier und ihre Verträglichkeit
Was viele Menschen nicht wissen: Bei Eiern hängt die Verdaulichkeit von der Zubereitung ab.
Hartgekochte Hühnereier sind schlechter verdaulich als weichgekochte, da durch die Hitzeeinwirkung sowohl beim Eiweiß als auch beim Eigelb eine feste Struktur entsteht.
Ebenso sind gebratene Hühnereier relativ schwer verdaulich.
Von der Verdaulichkeit her betrachtet sind weichgekochte Eier daher gesünder als hartgekochte.

Die Konsistenz gekochter Eier ist von der Kochzeit und der Größe abhängig.
Ein weichgekochtes Ei der Größe M erhalten Sie nach einer Kochzeit von drei bis vier Minuten.
Das Eigelb ist dann noch flüssig.
Nach einer Kochzeit von acht bis neun Minuten wird das Ei hart und das Eigelb fest.
Je länger Sie ein Ei kochen, umso fester und trockener wird es.

Hühnereier sind gesund und enthalten wichtige Nährstoffe
Ein Hühnerei ist grundsätzlich ein gesundes Lebensmittel.
Es enthält biologisch hochwertiges Eiweiß, kaum Kohlenhydrate und wenig Fett.
Etwa ein Drittel des Fettes besteht aus Lecithin und Cholesterin.

Außerdem sind die wichtigen Vitamine A, D, E, K und B12 sowie Riboflavin, Niacin und Pantothensäure enthalten.
Ebenfalls nennenswert sind die Mineralstoffe Kalzium und Eisen.
Aufgrund des niedrigen Fettgehaltes und des hochwertigen Eiweißes eignen sich Eier sehr gut zum Abnehmen und für eine Diät.

Wie viel Cholesterin steckt in einem Ei?
In einem 58 Gramm schweren Hühnerei sind etwa 200 Milligramm Cholesterin enthalten.
In Maßen verzehrt ist Cholesterin nicht ungesund, denn es erfüllt lebensnotwendige Aufgaben im menschlichen Organismus.
So befindet sich Cholesterin als strukturgebende Substanz in jeder Körperzelle.
Außerdem bildet es eine wichtige Grundlage für die Bildung von Sexualhormonen und körpereigenen Steroiden.

Laut neuen Erkenntnissen der amerikanischen Gesundheitsbehörden könnten gesunde Menschen Cholesterin kaum überdosieren, da der Körper über genügend eigene Schutzmechanismen verfügt.
Die Einflussnahme von Cholesterin auf den Blutcholesterinspiegel ist daher verschwindend gering.
Folglich kann der Cholesterinspiegel im Blut durch den Verzehr von Eiern kaum beeinträchtigt werden.
Müssen Sie aus gesundheitlichen Gründen cholesterinarm essen, sollten Sie dennoch den Verzehr reduzieren.

Möchten Sie sich gesund ernähren, brauchen Sie auf ein Frühstücksei nicht zu verzichten.
Jedoch sollten Eier nicht täglich auf dem Speiseplan stehen: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt drei Hühnereier pro Woche.

Richtige Lagerung und Hygiene beugt Salmonellen vor
Immer wieder kommt es vor, dass sich Menschen mit Salmonellen infizieren und an Salmonellose erkranken.
Über verschmutzte Eischalen können Salmonellen in das Innere der Eier gelangen und sich dort vermehren.
Dies geschieht umso schneller, je unsachgemäßer Eier verwendet oder gelagert werden.

Damit Salmonellen nicht zur gesundheitlichen Gefahr werden, sollten Sie diese Tipps befolgen:

Kaufen Sie Eier möglichst frisch.
Lagern Sie Eier im Kühlschrank.
Verwenden Sie für den Rohverzehr ausschließlich frische Eier.
Verzichten Sie im Sommer auf rohe Eier, zum Beispiel in Tiramisu. Salmonellen vermehren sich bei warmen Temperaturen schneller.
Verbrauchen Sie Hühnereier mit schadhafter Schale sofort und erhitzen sie gut durch.
Braten Sie Rühreier gut und brutzeln Sie Spiegeleier von beiden Seiten an.
Waschen Sie sich nach dem Kontakt mit rohen Eiern die Hände und benutzen für rohe Eier verwendete Küchenutensilien nicht mehr für andere Lebensmittel.


 
Mausarm - wenn jeder Klick schmerzt !

Der Mensch ist nicht für die Arbeit am PC gemacht.
Der Rücken und die Augen werden chronisch durch einseitige Haltungen strapaziert.
Auch die Hände und Arme werden durch die Tätigkeit am Bildschirm belastet, obwohl sie eigentlich ständig in Bewegung sind.
Jeder vierte PC-Arbeiter, so schätzt die Technische Universität Darmstadt, leidet an Repetitive Strain Injury (RSI) – besser bekannt als Mausarm.

Woran erkenne ich den Mausarm?
Der Begriff Mausarm wird der Erkrankung aber nicht ganz gerecht, denn die Beschwerden müssen sich nicht unbedingt auf die Hand oder den Arm beschränken.
Auch der Oberarm, die Schulter und der Nacken können betroffen sein.

Tatsächlich kann das RSI-Syndrom für die Patienten sehr unangenehm sein.
Die Beschwerden sind dabei individuell sehr verschieden.
Oft beginnt es mit zunehmendem Kraftverlust und Missempfindungen des Armes oder/und der Hand. Schmerzen treten erst im späteren Verlauf des Mausarms auf, können aber ziemlich stark werden
In der Regel lassen sie jedoch nach, wenn der Arm oder das Gelenk über einen längeren Zeitraum nicht mehr belastet wurden.

Weitere mögliche Symptome sind:

Taubheitsgefühl und Kribbeln in den betroffenen Extremitäten
Muskelkrämpfe
Kalte Hände, die vor allem morgens schmerzen
Steife Gelenke der Schultern, Arme und Hände
Koordinationsstörungen der Arme und Hände
Schmerzen in den Gelenken, dem Handrücken oder dem Unterarm

Ausgelöst werden die Beschwerden durch die ungünstige Haltung des Handgelenks und die damit verbundene Anspannung der Muskeln.
Dabei entstehen winzige Gewebeschäden, die zum Teil nicht richtig abheilen können.
Wer also Schmerzen hat, nachdem er ständig sich wiederholende Bewegungen ausgeführt hat, sollte den Arzt aufsuchen.

Was löst den Mausarm aus?
Das RSI-Syndrom betrifft vor allem Menschen, die sehr viel am PC arbeiten.
Besonders gefährdet sind sogenannte Vielschreiber – also Leute, die oft mit Textverarbeitung oder Dateneingabe zu tun haben.
Sie führen Bewegungen aus, die sich über einen längeren Zeitraum immer wiederholen, wie ständige Tasteneingabe oder Mausklicks.
Übrigens kann auch extensives Computerspielen das schmerzhafte Leiden befeuern.

Es gibt folgende Faktoren, die die Entwicklung zusätzlich begünstigen können:

Hohe Arbeitsbelastung
Stress
Falsche Körperhaltung
Verringerte Körperwahrnehmung
Nicht ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz

Das können Sie beim Mausarm tun
Zwar lassen sich mit Schmerzmitteln oft die schlimmsten Beschwerden lindern – hier werden aber nur die Symptome abgedeckt und nicht die Ursache bekämpft.
Wer wirklich etwas gegen seinen Mausarm tun möchte, sollte bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes anfangen.
Spezielle ergonomische Tastaturen, Handauflagen oder Mäuse helfen dabei, die Handhaltung zu erleichtern und so die Belastung erträglicher zu machen.
Um das akute RSI-Syndrom in den Griff zu bekommen, kann man auch auf Wärme- und Kältebehandlungen, Bewegungsbäder, Massagen oder Gymnastik zurückgreifen.

Chronischer Mausarm
Auf jeden Fall sollte man das Leiden nicht ignorieren.
Denn das RSI-Syndrom kann auch chronisch werden.
Das heißt, es entwickelt sich ein Schmerzgedächtnis.
Der Körper lernt sozusagen, ein bestimmtes Bewegungsmuster mit Schmerzen zu verknüpfen, auch wenn die eigentliche Verletzung im Gewebe längst ausgeheilt ist.

So beugen Sie den Mausarm vor
Gerade, wenn Sie viel Zeit am PC verbringen, sollten Sie sich einigeTipps für die Gesundheit Ihrer Handgelenke zu Herzen nehmen – Ihre Hände werden es ihnen danken!
Machen Sie beim Tippen und Klicken regelmäßige Pausen, die sollten tatsächlich immer einige Minuten dauern.
In dieser Zeit können Sie zum Beispiel Dehnungsübungen machen, um die belasteten Gelenke geschmeidig zu halten.

Wichtig ist auch, dass Ihr Arbeitsplatz ergonomisch ausgestattet ist.
Das bedeutet etwa, dass Ihr Stuhl und Schreibtisch die richtige Höhe haben, sodass die Hände entspannt auf dem Tisch ruhen können.
Die Tastatur sollte nicht zu weit von der Tischkante entfernt stehen.
Halten Sie außerdem die Maus locker in der Hand und führen Sie die Doppelklicks in Ruhe aus – es gibt ja keinen Wettbewerb, wer besonders schnell klicken kann.

Kennen Sie Shortcuts?
Die helfen Ihnen mit der Tastatur Dinge zu machen, für die Sie sonst die Maus brauchen (zum Beispiel eine neues Fenster öffnen mit Strg und N) – so bringen Sie ebenfalls Abwechslung in Ihre Fingertätigkeit.
Gut ist es auch, wenn Sie dafür sorgen, dass Ihre Gelenke warm bleiben.


 
Vitamin-D-Präparate: Sinnvoll oder Geldmacherei ?

In den Wintermonaten haben Vitamin D-Präparate regelmäßig Hochsaison.
Doch ist die Unterversorgung im Winter wirklich so dramatisch, dass sie mit Tabletten bekämpft werden muss?
Erfahren Sie hier mehr.

Vitamin D durch Sonnenlicht
Vitamin D wird zum größten Teil vom Körper selbst gebildet.
Dafür benötigt er die UVB-Strahlen der Sonne auf der Haut.
In den dunklen Wintermonaten funktioniert dies jedoch nicht: Die Sonne steht so tief, dass die Strahlen in einem zu flachen Winkel auf die Haut treffen.
Zudem halten sich die Menschen immer weniger im Freien auf, im Winter meistens nur morgens und abends wenn es dunkel ist.
In Folge kann kaum Vitamin D gebildet werden und es kommt zu einem Mangel.

Zwar wird Vitamin D vom Körper im Fettgewebe gespeichert und bei Unterversorgung in den Blutkreislauf abgegeben, allerdings nur wenn im Sommer ausreichend Sonne getankt wurde.

Wie viel Vitamin D wird benötigt?
Als Richtwert für eine optimale Versorgung mit Vitamin D sieht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) einen Wert zwischen 20 und 30 Nanogramm pro Milliliter vor, was etwa 800 Internationalen Einheiten (IE) entspricht.
Zwar liegt in der Bevölkerung hierzulande kein schwerwiegender Vitamin-D-Mangel vor.
Jedoch erreichen fast 60 Prozent der Deutschen die wünschenswerte Blutkonzentration nicht, wie Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts und des Max-Rubner-Instituts festgestellt haben.

Laut der DGE reicht die Vitamin-D-Zufuhr über die Ernährung nicht aus.
Die Differenz muss über Aufenthalte in der Sonne und/oder über die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten gedeckt werden.
Wer sich in den Sommermonaten häufig in der Sonne aufhält, könne auf die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten verzichten.
Die Dauer der Sonnenlichtbestrahlung variiert je nach Hauttyp, Jahres- und Tageszeit.

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Vitamin D: Nicht ausreichend erforscht
Über die Menge der täglichen Versorgung mit Vitamin-D sind sich Forscher weltweit jedoch uneinig.
Während die DGE eine tägliche Dosierung von 800 Internationalen Einheiten empfiehlt, sieht die US-amerikanische Fachgesellschaft für Endokrinologie eine tägliche Zufuhr von 1.500 bis 2.000 Internationalen Einheiten Vitamin D als optimal an.

Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie sieht die künstliche Zufuhr von Vitamin D über Nahrungsergänzungsmittel kritisch.
"Die Mechanismen von Vitamin D sind noch nicht vollständig erforscht", sagt Vorstandsmitglied Helmut Schatz, gegenüber "welt.de".
Er warnt: "Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis für den Nutzen.
Man behandelt gesunde, beschwerdefreie Menschen mit Pillen."
Demnach ist eine Supplementierung nur dann notwendig, wenn ein tatsächlicher Mangel festgestellt wurde.
Für gesunde Menschen reicht es aus, sich im Frühjahr und Sommer mit nackten Armen und Beinen in der Sonne aufzuhalten.

Wie äußert sich ein Vitamin D-Mangel?
Bei Säuglingen und Kindern kann Vitamin-D-Mangel zu Rachitis führen.
Bei dieser Erkrankung werden die Knochen nur unzureichend mineralisiert und bleiben weich und verformbar.
Auch bei Erwachsenen kann es zu einer Störung des Knochenstoffwechsels kommen.
Die Knochen werden weich und im höheren Alter kann es zu Osteoporose kommen.

Eine groß angelegte europäische Studie der Züricher Professorin Heike Bischoff-Ferrari gezeigt, dass sich zu viel Vitamin D im Alter auch schädlich auf die Gesundheit der Knochen auswirkt.
Es zeigte sich, dass eine normale Dosierung von 20 bis 30 Nanogramm pro Milliliter Blut besser für die Knochengesundheit ist, als eine Höhere.
Weitere Untersuchungen zur Thematik stehen an.

Weiterhin kann ein Vitamin-D-Mangel zur sogenannten Winterdepression führen, da der Körper durch Lichtmangel nicht genügend Vitamin D bilden kann.
Sind die Speicher aufgebraucht, kommt es zu Symptomen wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit und psychischer Verstimmung.
Auch eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit ist typisch.

Gibt es Risikogruppen für einen Vitamin-D-Mangel?
Besonders ältere Menschen sind von einem Mangel betroffen, da die körpereigene Vitamin-D-Bildung im Alter deutlich abnimmt.
Auch die oft eingeschränkte Mobilität führt dazu, dass sich Senioren seltener draußen aufhalten können.

Säuglinge sind eine weitere Risikogruppe, da die Muttermilch nur einen geringen Vitamin-D-Gehalt aufweist.
Zudem sollten Babys grundsätzlich nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, da sich der hauteigene Schutz noch entwickelt.

Menschen mit dunkler Hautfarbe benötigen generell mehr Sonneneinstrahlung, um Vitamin D in ausreichender Menge herstellen zu können.
Sie zählen daher auch zur Risikogruppe.

Doch auch Menschen außerhalb dieser Gruppen können von einem Vitamin-D-Mangel betroffen sein.
Dies hängt vor allem mit den Lebensgewohnheiten zusammen, da die meisten Menschen ihre Arbeitszeit in geschlossenen Gebäuden verbringen.

Empfehlung für die Supplementierung
Gerade bei Risikogruppen sollte eine Bestimmung und Verlaufskontrolle des Vitamin-D-Spiegels in Erwägung gezogen werden, rät das Gesundheitsamt Bremen.

In den meisten Fällen wird zur Untersuchung der Vitamin-D-Konzentration eine medizinische Notwendigkeit vorausgesetzt, zum Beispiel bei entsprechenden Beschwerden.
Sie können die Untersuchung jedoch auch auf eigene Kosten (etwa 35 Euro) in Auftrag geben.

Vitamin-D-Präparate können Sie in geringer Dosierung (meist als Tagesdosis von 400 Internationalen Einheiten) in Drogerien und Supermärkten kaufen.
Höhere Mengen sowie verschreibungspflichtige Produkte erhalten Sie in der Apotheke.
Die Einnahme sollte aber immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Ist eine Vitamin-D-Überdosis gefährlich?
Ob zu hohe Mengen Vitamin D schädlich sind, wird von Experten unterschiedlich bewertet.
Die DGE sieht eine dauerhafte tägliche Zufuhr von mehr als 4.000 Internationalen Einheiten als bedenklich an.

Eine länger andauernde Einnahme sehr hochdosierter Vitamin-D-Präparate kann zu Blutveränderungen und Nierenschäden führen, erklärt Prof. Dr. Christian Kasperk, Stoffwechsel-Experte der Universitätsklinik Heidelberg, gegenüber dem SWR.

Wie kann ich einem Vitamin-D-Mangel vorbeugen?
Da Vitamin-D-Mangel in der Bevölkerung weit verbreitet ist, empfiehlt es sich, den Vitamin-D-Spiegel beim Arzt bestimmen zu lassen.
Danach richtet sich in der Regel das weitere Vorgehen.
Bei einem leichten Mangel genügen oft schon längere Aufenthalte in der Sonne – sowohl im Sommer als auch im Winter.
Auch der Verzehr von fettem Seefisch kann unterstützen.
Bei schwereren Mängeln ist eine Nahrungsmittelergänzung notwendig.


 
Schmerzen links im Bauch: Von Krämpfen bis zur Entzündung !

Von leicht bis stark, im Ober- oder Unterbauch, selten oder ständig: Linksseitige Bauchschmerzen können viele Ausprägungen haben. Genauso vielfältig können die Ursachen für die Schmerzen links vom Bauchnabel sein.

Welche Fragen Sie sich stellen sollten und wie Sie handeln sollten.

Linksseitige Bauchschmerzen möglichst genau beschreiben
Bauchschmerzen links vom Bauchnabel können viele Ursachen haben.
Auch für den Arzt ist es nicht einfach, auf Anhieb die richtige Diagnose zu stellen.
Daher ist es wichtig, schon vor dem Arztbesuch eine möglichst genaue Eigenanamnese durchzuführen.

Sie können sich dazu folgende Fragen stellen: Wo sitzen die Bauchschmerzen genau?
Links im Ober- oder im Unterbauch?
Wie stark ist der Schmerz?
Welcher Art sind die linksseitigen Bauchschmerzen: Stechend, bohrend oder eher stumpf?
Strahlen sie in andere Körperregionen wie Rücken, Brust oder Beine aus?
Können Sie zusätzlich zu den linksseitigen Bauchschmerzen noch andere Symptome an sich beobachten?

So eine Anamnese ist zur Diagnostik notwendig, wenn auch oft nicht ausreichend.
Häufig werden weitere Untersuchungen des Bauchraums nötig, zum Beispiel eine Sonografie (Untersuchung per Ultraschall) sowie eine Magen- oder eine Darmspiegelung.
Mit einer möglichst genauen Beschreibung Ihrer linksseitigen Bauchschmerzen geben Sie Ihrem Arzt jedoch wichtige Anhaltspunkte und helfen ihm bei der Anordnung der weiterführenden Untersuchungsmethoden.

Linksseitige Bauchschmerzen im Oberbauch
Schon der genaue Sitz der linksseitigen Bauchschmerzen kann einen Hinweis darauf geben, welche Ursache sich dahinter verbirgt.
Treten die Schmerzen im linken Oberbauch auf, handelt es sich häufig um Magenbeschwerden, zum Beispiel um eine Magenschleimhautentzündung.
Hier können Sie zusätzlich darauf achten, ob Ihre linksseitigen Bauchschmerzen je nach zu sich genommener Nahrung variieren.
Magenbeschwerden treten häufig nach dem Verzehr schwerverdaulicher Nahrungsmittel auf.

Aber auch andere Ursachen kommen für Schmerzen im linken Oberbauch infrage.
Dazu gehören unter anderem eine Erkrankung des Dickdarms sowie Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Milz.
Weitere Untersuchungen durch einen Arzt sind hier auf jeden Fall erforderlich.

Schmerzen links im Unterbauch
Treten die Bauchschmerzen überwiegend links im Unterbauch auf, ist dies häufig auf eine Erkrankung des Dickdarms zurückzuführen.
Es könnte zum Beispiel eine sogenannte Divertikulitis dahinterstecken, eine Entzündung der Divertikel im Dickdarm.
Bei den Divertikeln handelt es sich um Aussackungen, die meist unbemerkt und ungefährlich sind, jedoch zu starken Bauchschmerzen führen, sollten sie sich entzünden.

Auch hier ist eine ärztliche Behandlung erforderlich.
In der Regel kommen Antibiotika zum Einsatz, in schweren Fällen kann auch ein operativer Eingriff nötig sein.
Weitere Ursachen für linksseitige Bauchschmerzen im Unterbauch können Nieren- oder Harnsteine sowie bei Frauen auch Erkrankungen an Eierstöcken und Eileitern sein.

Generell gilt: Bei sehr starken sowie lang anhaltenden linksseitigen Bauchschmerzen sollten Sie immer Ihren Arzt aufsuchen und versuchen, Ihre Schmerzen so genau wie möglich zu beschreiben.


 
Ab 2018 kein Amalgam mehr für Kinder und Schwangere !

Brüssel - Wegen des giftigen Quecksilbers in Amalgam will die Europäische Union die millionenfach verwendete Zahnfüllung deutlich zurückdrängen.
Ab 1. Juli 2018 sollen es Zahnärzte bei Kindern sowie schwangeren und stillenden Frauen nur noch in absoluten Ausnahmen nutzen.

Dies bestätigte die EU-Kommission.
Ein Verbot ist aber vorerst vom Tisch.

Vielmehr wird bis 2020 geprüft, ob Zahnärzte ab 2030 ganz darauf verzichten können.
Diese hatten sich gegen ein Verbot von Amalgam gewandt.

Andere Arten von Zahnfüllungen wie Keramik oder Gold gelten als weniger haltbar oder deutlich teurer.


 
Brite erleidet Schlaganfall nach Friseurbesuch !

Ein Besuch beim Friseur hatte für einen 45-jährigen Briten lebensbedrohliche Folgen: Beim Haarewaschen am Becken wurde sein Nacken offenbar so überstreckt, dass er zwei Tage später einen Schlaganfall erlitt.

Nach seinem Zusammenbruch während eines harmlosen Geschäftstreffens wurde Dave Tyler in eine Londoner Spezialklinik eingeliefert, wo ihm die Ärzte die ungewöhnliche Frage stellten, ob er kürzlich beim Friseur sei, berichtete die Zeitung "The Times".

Nacken gedehnt - Arterie beschädigt
Die Ärzte hatten demnach sogar einen Namen für seinen Zustand: "Schönheitssalon-Syndrom".
Sie gehen davon aus, dass bei der Dehnung des Nackens eine Arterie beschädigt wurde, wodurch sich ein Blutpfropf bildete und zu dem Schlaganfall führte.

Derartige Fälle seien zwar äußerst selten, doch in der Fachwelt nicht unbekannt, berichtete das Blatt.
Es zitierte zwei ähnliche Vorfälle aus den Jahren 2000 und 2014, über die Fachmagazine berichtet hatten.

Noch immer Spätfolgen
Tyler verbrachte nach dem Schlaganfall im Jahr 2011 drei Monate im Krankenhaus.
Bis heute geht er am Stock, leidet unter Sehstörungen und wird nie wieder Autofahren können.
Er verklagte den Friseursalon, weil dieser seinen Nacken nicht ausreichend geschützt habe.
Nach einer außergerichtlichen Einigung erhielt der Kunde schließlich laut "The Times" 90.000 Pfund (107.000 Euro) Entschädigung.


 
Oma wusste es schon immer: Darum hilft Hühnersuppe wirklich bei Erkältungen !

Sie gilt als Kraftbrühe für Kranke, der Satiriker Wiglaf Droste hat ihren vermeintlichen Heilkräften gar ein Gedicht gewidmet.
Wissenschaftlich bestätigt ist das Heilmittel Hühnersuppe allerdings nicht.
Für Ernährungsiwssenschaftlerin Irmingard Dexheimer ist Hühnersuppe aber wunderbares Soul-Food.
„Schon der Duft bei der Zubereitung ruft bei vielen Menschen eine wohlige Kindheitserinnerung hervor.“

Isabelle Keller, Ernährungswissenschaftlerin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Bonn, verweist auf die Tradition der Hühnersuppe als altes Hausmittel: „Wenn damals ein Huhn geschlachtet wurde, um einem Kranken eine Extraportion Fleisch zukommen zu lassen, war das sicher etwas anderes als heute.“
Zuwendung und Fürsorge in Kombination mit Ruhe und Entspannung spielten aber auch damals schon eine Rolle.

Nährstoffe stärken Immunabwehr
Neben den gefühlten Vorzügen einer Hühnersuppe ist aber unbestritten, dass die Nährstoffe ihrer Zutaten die Immunabwehr stärken: „Das fängt an beim Hühnerfleisch mit seinem hohen Zinkanteil und setzt sich fort mit den klassischen Gemüsebeigaben wie Lauch, Sellerie, Möhren und Zwiebeln“, erläutert Dexheimer.
Das Gemüse liefert Vitamin K, Betacarotin und spezielle sekundäre Pflanzenstoffe mit entzündungshemmender Wirkung.

Für den wohltuenden Genuss muss nicht zwingend ein frisches Suppenhuhn im Topf landen.
Tiefkühlware steht den Ernährungsexperten zufolge der frischen Ware in nichts nach.
Ist die Erkältung schon im Anmarsch, muss die Zubereitung schnell gehen.
Dafür empfiehlt Dexheimer folgende Blitz-Variante: Ein bis zwei Hühnerschenkel kurz aufkochen und mit Tiefkühlgemüse, Lorbeerblatt, Nelken und Kräuter verfeinern.
Dazu eignet sich Thymian, der löst mit seinen ätherischen Ölen den Schleim in den Atemwegen.

Tom-Kha-Gai-Suppe aus Thailand, Gumo aus New Orleans
Hermann Haberberger und seine Frau Hanne haben sich auf vielen Reisen rund um die Welt von exotischen Suppenvarianten inspirieren lassen.
In ihrer Suppenbar „Souperior“ in Würzburg kommen die sehr gut an. „
Allen voran die thailändische Tom-Kha-Gai-Suppe, sie ist die Königin unter unseren Hühnersuppen“, erzählt Haberberger.
Wichtige Zutaten für die berühmte thailändische Suppe sind Chilischoten, Zitronengras und Kokosmilch.
Ihm selbst schmeckt am besten eine Crossover-Variante aus New Orleans: „Aus der kreolischen Küche kommt Gumbo, ein Hühner-Eintopf, der im Originalrezept auch Andouille aufweist, das ist eine französische Räucherwurst aus Innereien.
Wir ersetzen sie allerdings durch eine normale Räucherwurst.“

Muss es immer ein Suppenhuhn sein, oder eignet sich ein Grillhähnchen auch für die deutsche Variante der Suppe?
„Beides geht, allerdings ist ein Suppenhuhn fetter und Fett ist der Geschmacksträger“, findet Haberberger.
Wer die Suppe gehaltvoller mag, gibt neben Hühnerfleisch und Gemüse noch Nudeln, Reis, Grießklößchen oder Eierstich dazu.


 
Ärzte und Behörden warnen vor Schlafmitteln für Kleinkinder !

München - Mediziner und Behörden warnen vor einem gefährlichen Trend: vor Schlafmitteln für Kleinkinder.
Es kann - auch in niedrigen Dosen - zum Atemstillstand kommen, sagte Hermann Josef Kahl, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte.

Die Mittel, die auf das Gehirn wirken, könnten abhängig machen.
Nach Einschätzung des bayerischen Gesundheitsministeriums geben inzwischen immer mehr Eltern ihren Kindern Schlafmittel.
Valide Zahlen dazu gibt es nicht.

Dieser gefährliche Trend, den auch Kinderärzte beobachteten, müsse gestoppt werden, sagte Ministerin Melanie Huml.


 
Immer höhere Zusatzzahlungen der Bürger für Zahnersatz !

Berlin - Bürger müssen für Zahnersatz immer tiefer in die Tasche greifen.
Wie das Gesundheitsministerium auf Anfrage der Linken-Abgeordneten Sabine Zimmermann mitteilt, gaben private Haushalte 2005 für Zahnersatz (Material- und Laborkosten) rund 2,62 Milliarden Euro zusätzlich aus.

2010 seien es 3,02 Milliarden Euro gewesen und 2014 3,14 Milliarden Euro.
Aus einer Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes geht zudem hervor, dass knapp die Hälfte derjenigen, die 2014 auf einen notwendigen Zahnarztbesuch verzichteten, dies aus finanziellen Gründen taten.


 
Krank im Job: Muss ich dem Chef sagen, welche Krankheit ich habe ?

Damit die Mitarbeiter möglichst gesund bleiben, lassen sich Unternehmen einiges einfallen.
Viele bieten zum Beispiel Fitnessprogramme an.
Der Autobauer Daimler plant sogar einen Bonus für Mitarbeiter, die selten ausfallen.

Experten befürchten jedoch, dass solche Programme nicht nur förderlich sind.
Sie können Arbeitnehmer auch unter Druck setzen, sich trotz Krankheit ins Büro zu schleppen.

Was erlaubt ist und wie die rechtliche Lage aussieht: Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Darf ich mit einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vom Arzt ins Büro?
„Ob ich arbeitsfähig bin oder nicht, entscheide ich selbst”, sagt Hans-Georg Meier, Fachanwalt für Arbeitsrecht.
Selbst wenn der Arzt der Meinung ist, dass Arbeiten die Gesundheit beeinträchtigt, liegt die Entscheidung beim Mitarbeiter.
Auch der Arbeitgeber könne dann nicht sagen: „Du bist krankgeschrieben, ich lasse dich jetzt hier nicht rein.”

Ob Berufstätige wirklich krank zur Arbeit sollten, ist eine andere Frage.
Bleiben sie zu Hause, können sie sich auf jeden Fall immer auf ihre Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung berufen.

Darf der Arbeitgeber den Mitarbeiter bei Krankheit nach Hause schicken?
Das kommt drauf an. „Auf die reine Selbstgefährdung des Arbeitnehmers kann der Arbeitgeber hinweisen”, sagt Meier.
Möchte der dann trotzdem bleiben, ist das seine Entscheidung.
Anders sieht es aus, wenn der Mitarbeiter die Kollegen gefährdet oder seine Arbeit nicht mehr ordentlich ausführen kann.

Meier nennt Beispiele: „Der Kraftfahrer, dem schwindelig ist, kann natürlich nicht Lkw fahren.”
Und wer einen eingegipsten Finger hat, kann unter Umständen nicht am Computer arbeiten.
Dann kann der Chef Mitarbeiter auch nach Hause schicken.

Muss ich den Arbeitgeber über die Art der Krankheit informieren?
Nein - nur in Ausnahmefällen.
„Nur wenn die Erkrankung Auswirkungen auf den Arbeitsplatz hat, muss der Arbeitgeber informiert werden”, sagt Meier.
Das ist etwa der Fall, wenn der Mitarbeiter eine ansteckende Krankheit hat und Kollegen möglicherweise damit infiziert hat.
Diese müssen sich dann testen lassen.
Das gleiche gilt, wenn er etwa in der Produktion von Lebensmitteln tätig ist, und diese durch seine Erkrankung verunreinigt haben könnte.


 
Stiftung Warentest warnt: Kamillentee von "Kusmi Tea" extrem mit Schadstoffen belastet !

Erkältungszeit ist Teezeit.
Viele greifen dann zu Kamillentee, um den Hustenreiz zu lindern und den empfindlichen Magen zu beruhigen.
Dass nicht jeder Kamillentee für den Verzehr geeignet ist, zeigt nun ein Test der Stiftung Warentest: Das Labor wies extreme Schadstoffbelastungen beim Tee der französischen Premium Marke "Kusmi Tea" nach.

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Eigentlich sollte der Test erst in ein paar Wochen veröffentlicht werden, doch die Ergebnisse alarmierten die Tester der Stiftung Warentest so sehr, dass sie auf ihrer Homepage test.de schon jetzt vor dem getesteten Kamillentee warnen.

Stiftung Warentest: Den Tee bloß nicht trinken
Die Stiftung Warentest hat den Kamillentee von Kusmi Tea auf 28 verschiedene Pyrrolizidinalkaloide (PA) untersucht.
Dabei handelt es sich um natürliche Inhaltsstoffe, die in vielen Wildkräutern vorkommen und mit deren Hilfe sich die Pflanzen gegen Fressfeinde schützen.
Bei der Ernte können die sekundären Pflanzenstoffe mit in den Tee gelangen.
Das Ergebnis der Prüfphase: Der Inhalt eines einzigen Teebeutels enthält 161 Mikrogramm an Pyrrolizidinalkaloiden.
Laut den Testern ist das das 380-Fache der langfristig wenig bedenklichen Tageszufuhr.
Diesen Tee solle man nicht trinken, so die Warnung.

Krebserregende Alkaloide
Pyrrolizidinalkaloide haben sich in Tierversuchen als eindeutig krebserregend und erbgutschädigend erwiesen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht davon aus, dass sie auch beim Menschen krebserregend wirken können.
Hinzu kommt, dass zu hohe PA-Gehalte auch die Leber schädigen können.

Mindesthaltbarkeitsdatum 10/2019 betroffen
Die Stiftung Warentest hat den Vertreiber für den deutschen Markt, die Firma Orientis im baden-württembergischen Kehl, sowie die amtliche Lebensmittelaufsicht bereits informiert.
Gefunden wurden die krebserregenden Schadstoffe in folgenden Teebeuteln:

Name: Kusmi Tea Camomille/Chamomille/Kamille
Verpackung: 20 sachets mousseline/20 muslin tea bags, 44 g
Mindesthaltbarkeitsdatum: 10/2019
Chargennummer der Karton-Verpackung: LOT: 161031
Chargennummer der Teebeutel: LOT: KUS163121
Preis pro Packung im Online-Shop von Kusmi Tea: 11,40 Euro

Deutscher Tee-Vertreiber sieht Ergebnisse als unbedenklich an
Die Firma Orientis, die den Tee der Pariser Firma Kusmi Tea in Deutschland vertreibt, teilte Stiftung Warentest mit, dass die gefundenen Schadstoffmengen unbedenklich seien und argumentierte: Die Untersuchungsergebnisse der Stiftung Warentest, sollten sie bestätigt werden, würden bedeuten, dass ein Verbraucher mehr als 1,6 Kilogramm Kamillentee, etwa 730 Tassen, verzehren müsste, damit eine Nebenwirkung eventuell auftreten könnte.

Stiftung Warentest: Charge dürfte nicht verkauft werden
Diese Argumentation können die Tester nicht nachvollziehen.
"Bei unserer Warnung stützen wir uns auf zwei wissenschaftliche Empfehlungen: Die eine ist der Wert für eine wenig bedenkliche Tageszufuhr hinsichtlich der Kanzerogenität, den der Tee von Kusmi mit nur einem Beutel um das 380-Fache überschreitet.
Darüber hinaus ist auch der auf die chronische Leberschädlichkeit ausgerichtete sogenannte Health Based Guidance Value um das 27-Fache überschritten.
Auf diesen Wert haben sich die Überwachungsbehörden geeinigt.
Die betroffene Charge dürfte demnach nicht verkauft werden", so die Tester.
Einen gesetzlichen Höchstgehalt für Pyrrolizidinalkaloide in Lebensmitteln gibt es bisher zwar noch nicht.
Allerdings schreitet die amtliche Lebensmittelaufsicht bei besonders hohen Werten ein und nimmt die betroffenen Produkte vom Markt.


 
Besonderer Creutzfeldt-Jakob-Fall erfasst - Neue Welle ?

London - Mehr als 20 Jahre nach dem Auftreten erster Fälle der Creutzfeldt-Jakob-Variante vCJK haben Mediziner eine neue Form der Erkrankung nachgewiesen.

Der Fall könne möglicherweise den Beginn einer neuen Erkrankungswelle bedeuten, berichten Mediziner des University College London im «ew England Journal of Medicine (NEJM).
Es ist davon auszugehen, dass weitere Fälle zu erwarten sind, sagte Inga Zerr, Leiterin der Forschungsgruppe Prionen an der Universität Göttingen.
Die Fallzahlen können jedoch nicht zuverlässig abgeschätzt werden, da zu viele unbekannte Faktoren in die Berechnung einfließen.

Creutzfeldt-Jakob wird von einem falsch gefalteten Eiweißmolekül verursacht, einem sogenannten Prion.
Gelangen fehlgeformte Prionen bis ins Gehirn eines Menschen, können sich die körpereigenen Prionen in einer Art Dominoeffekt falsch falten, was wiederum das Hirngewebe degenerieren lässt.
Die Krankheit endet immer tödlich, eine Schutzimpfung oder Therapie gibt es nicht.

Mitte der 90er Jahre tauchten die ersten Fälle von vCJK zunächst in Großbritannien auf.
Die Erkrankungen gingen hauptsächlich auf den Verzehr von infektiösem Rindfleisch zurück: Vor drei Jahrzehnten waren vor allem in Großbritannien etliche Rinder an der Krankheit Bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE) erkrankt.
BSE-verseuchtes Fleisch kann beim Menschen die Krankheit vCJK auslösen.

Die Panik nach dieser Erkenntnis war zunächst groß.
Würde es Zehntausende Tote geben?
Letztlich wurden beim Überwachungszentrum für CJK in Edinburgh weltweit nur rund 230 vCJK-Fälle erfasst.
Nach einem Höhepunkt im Jahr 2000 waren die vCJK-Fallzahlen stetig gesunken, in Deutschland wurde bisher keine einzige Erkrankung gemeldet.

Bislang traten vCJK-Fälle zudem ausschließlich bei Menschen mit einer bestimmten Erbanlagen-Kombination auf.
Dabei geht es um etwa 40 Prozent der Bevölkerung.
Bei dem nun beschriebenen Fall handelt es sich um einen Mann mit einer anderen Erbanlagen-Kombination.
Diese Kombination ist weiter verbreitet: Etwa jeder zweite Mensch trägt sie in sich.

Der damals 36 Jahre alte Mann sei im August 2015 aufgrund markanter Persönlichkeitsveränderungen in die National Prion Clinic in London gekommen, berichten die Forscher um Tzehow Mok im Fachjournal.
Untersuchungen bestätigten den Verdacht auf Creutzfeldt-Jakob, im Februar 2016 starb der Patient. Feinuntersuchungen des Gehirns zeigten, dass der Mann an der Variante vCJK litt.
Sie kann auf den Verzehr infektiösen Fleisches zurückgehen, aber auch über Blutspenden, transplantierte Organe oder nicht ausreichend gereinigtes OP-Besteck übertragen werden.

Ob der Fall den Beginn einer neuen Erkrankungswelle markiere, sei noch nicht abzuschätzen, betonen die Forscher.
Fachleute hatten eine solche Entwicklung schon lange befürchtet.
Erfahrungen aus anderen Bereichen hatten gezeigt, dass die Inkubationszeit - also die Zeit zwischen der Infektion bis zum Ausbruch - je nach Erbanlagen-Kombination erheblich variieren kann.

Für die bisher betroffene Bevölkerungsgruppe wird von einer mittleren Inkubationszeit von 10 bis 15 Jahren ausgegangen, bei der nun erstmals betroffenen Gruppe könnten es etwa 20 bis 30 Jahre sein.
Auf den ersten jetzt in Großbritannien erfassten Fall könnten in den kommenden Jahren also weit mehr folgen - sicher ist das aber nicht, möglicherweise ist das Erkrankungsrisiko dieser Menschen sehr gering.

Von Bedeutung ist der Fall vor allem auch wegen des möglichen Ansteckungsrisikos.
Das Risiko einer Erkrankungsübertragung von nicht diagnostizierten vCJK-Fällen über Blut, Organspende, chirurgische Instrumente kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, erklärt Zerr.
Bisher gebe es keine praktikablen Testverfahren zur allgemeinen Untersuchung von Blutspendern oder Blutspenden auf vCJK-Erreger, ergänzt Michael Beekes, Leiter der Forschungsgruppe Prionen und Prionoide am Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin.

Menschen, die sich im Zeitraum zwischen 1980 und 1996 länger als sechs Monate in Großbritannien aufhielten, sind darum in Deutschland von der Blutspende ausgeschlossen.
Spezielle Regelungen gibt es auch für die Säuberung von OP-Besteck und die Aufbereitung von Medizinprodukten.
Mit einer vCJK-Verbreitung sei daher hierzulande auch im Zuge der neuen Ergebnisse nicht zu rechnen, sagt Walter Schulz-Schaeffer vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg.
Dies sieht für andere europäische Länder deutlich kritischer aus.
Symptome einer Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung sind zunächst Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen, gefolgt von Halluzinationen, Persönlichkeitsveränderungen, Lähmungen und Demenz.
Die Krankheit führt zu immer mehr Fehlern und schließlich dem völligen Versagen aller Hirnfunktionen.
Im Endstadium, das lange anhalten kann, verharren Betroffene in einer Art Starre ohne Möglichkeit, noch Kontakt mit dem Umfeld aufzunehmen.
Kranke im Endstadium werden darum auch The Living Dead (Die lebenden Toten) genannt.

An der klassischen, schon lange bekannten Form CJK, die in der Regel bei Patienten über 60 Jahren beobachtet wird, erkrankten nach Meldedaten des RKI seit 2001 1560 Menschen in Deutschland.
Die jährlichen Fallzahlen schwanken, in den vergangenen drei Jahren waren es jeweils zwischen rund 80 und 90 Fälle.
Für CJK und vCJK besteht eine gesetzliche Meldepflicht.


 
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