Auto - NEWS Abgas-Skandal usw. !

Neue Milliarden-Baustelle: VW räumt Probleme auch bei CO2-Werten ein !

Wolfsburg – In der Abgasaffäre hat der Autobauer Volkswagen eine neue milliardenschwere Baustelle.
Demnach ist bei internen Untersuchungen festgestellt worden, dass es bei etlichen Motoren auch Unregelmäßigkeiten beim Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) gibt - außerdem sind damit erstmals auch Benziner und nicht nur Dieselfahrzeuge betroffen.

Wirtschaftliche Risiken: 2 Milliarden Euro
„Nach derzeitigem Erkenntnisstand können davon rund 800 000 Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns betroffen sein“, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstagabend in Wolfsburg.
„Die wirtschaftlichen Risiken werden in einer ersten Schätzung auf rund zwei Milliarden Euro beziffert.“

Bisher ging es in dem Skandal um Stickoxid (NOX). Im September hatte das Unternehmen eingestanden, bei Abgas-Tests auf dem Prüfstand mit Softwarehilfe die Ergebnisse für Diesel-Motoren manipuliert zu haben.
Die Software schaltet in Testsituation in einen Sparmodus.
In diesem Zusammenhang musste VW bereits 6,5 Milliarden Euro zurückstellen.

Betroffen: Polo, Golf, Passat, Audi, Skoda
Im Rahmen der derzeit laufenden Überprüfungen aller Prozesse und Abläufe bei Dieselmotoren ist laut VW aufgefallen, dass bei der CO2-Zertifizierung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2- und damit auch Verbrauchsangaben festgelegt wurden.
Betroffen seien ganz überwiegend Fahrzeuge mit Dieselmotoren.
Es gehe um Autos der Typen Polo, Golf und Passat, sagte ein VW-Sprecher auf Anfrage.
Bei der VW-Tochter Audi seien A1- und A3-Modelle betroffen.
Bei Skoda gehe es um den Octavia und bei Seat um den Leon und den Ibiza.

Auch bei einem Benzinmotor mit Zylinderabschaltung habe es Auffälligkeiten gegeben, sagte der Sprecher.
Es handele sich dabei aber um eine geringe Stückzahl.
Bei den Dieselmotoren seien 1,4-, 1,6- und 2,0-Liter-Varianten betroffen.
Alle Aggregate stammen einem Sprecher zufolge aus dem Wolfsburger Stammhaus von VW.

Kohlendioxid (CO2) ist zwar unschädlich für den Menschen, aber zugleich das bedeutendste Treibhausgas und wesentlich für die menschengemachte Erderwärmung verantwortlich.
Die CO2-Grenzwerte sind in der EU in den vergangenen Jahren verschärft worden.

Mögliche Folgeprobleme
Die neue Dimension des Abgas-Debakels könnte für Volkswagen und seine Kunden mögliche Folgeprobleme haben.
So hängt hierzulande die Höhe der Kfz-Steuer für jüngere Pkw (Erstzulassungsdatum ab 1. Juli 2009) auch am Ausstoß von Kohlendioxid (CO2).
Autos mit niedrigerer CO2-Emission sind steuerlich günstiger als welche mit einer höheren.
Damit steht nun das Risiko im Raum, dass durch die Abgas-Manipulationen Kfz-Steuern für Autos aus dem VW-Konzern zu niedrig festgesetzt worden sind.

„Der Vorstand der Volkswagen AG bedauert zutiefst den festgestellten Sachverhalt“, hieß es.
Die Sicherheit der Fahrzeuge sei in keinem Fall betroffen.

VW-Chef Matthias Müller versprach erneut eine „schonungslose“ Aufklärung.
„Dabei machen wir vor nichts und niemandem Halt.
Das ist ein schmerzhafter Prozess, aber er ist für uns ohne Alternative.“
Dies sei die Voraussetzung für die grundlegende Neuausrichtung des Konzerns.
VW wolle nach Absprache mit den zuständigen Behörden schnellstmöglich eine Klärung der weiteren Vorgehensweise sowie eine korrekte Einstufung der CO2-Werte bei den betroffenen Fahrzeugen vornehmen.

Erst am Montag hatte die US-Umweltbehörde EPA neue schwere Vorwürfe gegen VW erhoben - dabei geht es um Stickoxid-Werte.
Die EPA beschuldigt VW, bei weiteren Dieselmotoren eine Manipulations-Software eingesetzt zu haben.
Volkswagen hält dagegen, kein Programm installiert zu haben, „um die Abgaswerte in unzulässiger Weise zu verändern“.

Nach den neuen EPA-Vorwürfen wären erstmals auch Porsche-Fahrzeuge und jüngere Modellreihen betroffen.
Wie die Behörde am Montagabend mitgeteilt hatte, wurden in bestimmten Diesel-Modellen der Marken VW, Audi und Porsche Drei-Liter-Diesel-Motoren verbaut, die bei Stickoxid-Emissionen die in den USA erlaubten Grenzwerte um das bis zu Neunfache überträfen.
Die US-Umweltbehörde hatte den Skandal um geschönte Abgaswerte bei Volkswagen Mitte September ins Rollen gebracht.

Fehler bei Pflichtmeldungen
Unterdessen drohen Volkswagen in den USA weitere Probleme.
Diesmal geht es nicht um manipulierte Abgaswerte, sondern um Fehler bei Pflichtmeldungen zu Unfällen mit Verletzungen und Todesfällen an die US-Verkehrsaufsicht NHTSA.
VW teilte am Dienstag mit, eine externe Prüfung eingeleitet zu haben, um sicherzustellen, dass die Daten korrekt an die Aufsicht übermittelt werden.


 
USA hindern VW-Manager offenbar an der Ausreise !

Wolfsburg. Einem VW-Manager ist in den USA wohl der Pass abgenommen worden, damit er sich nicht der strafrechtlichen Verfolgung entziehen kann.

US-Ermittler haben einem VW-Manager nach Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ wegen des Dieselskandals den Pass abgenommen.
So wollten sie offenbar verhindern, dass sich der Manager einer Befragung oder strafrechtlichen Verfolgung entziehe, berichtete die Online-Ausgabe.
Ein Konzernsprecher wollte sich dazu am Samstag nicht äußern.
„Wir kommentieren das nicht.“

In dem Bericht heißt es weiter, dass VW-Mitarbeiter zögerten, in die USA zu reisen, weil sie fürchteten, ebenfalls den Pass abgenommen zu bekommen.
Eine für die zweite Novemberhälfte geplante USA-Reise von VW-Konzernchef Matthias Müller sei deshalb unwahrscheinlich geworden.
Der VW-Sprecher nannte das reine Spekulation: „Reisen von VW-Mitarbeitern in die USA fanden und finden statt“, sagte er.


 
Tüv und Regierung streiten über die Volkswagen-Affäre !

Berlin. Der Tüv-Nord wirft der Regierung vor, die PKW-Motorsteuerung nicht prüfen zu dürfen.
Der Verkehrsminister wehrt sich gegen Kritik.

In der VW-Affäre ist ein Streit zwischen der Bundesregierung und der zuständigen Prüfgesellschaft, dem Tüv Nord, entbrannt.
Tüv-Nord-Chef Guido Rettig hatte in einem Interview der „Welt“ gefordert, dass die Regierung Prüfgesellschaften künftig auch die Untersuchung der Motorsoftware ermöglichen soll: „Wir haben leider gesetzlich keinerlei Möglichkeit, Einblicke in die Motorsteuerung und die dort verbaute Software zu nehmen“, sagte Rettig.
Bei internen Prüfungen zum Abgas-Skandal habe der Tüv Nord deshalb keine Unregelmäßigkeiten entdecken können.
Rettig forderte weltweit einheitliche Fahrzeugprüfstandards und betonte: „Wir setzen uns bereits seit 2007 dafür ein, den neuen realistischeren Testzyklus für Pkw einzuführen.“

„Große Verärgerung über den Tüv Nord“
Diese Äußerungen brachten Regierungskreise in Rage: „Es gibt eine große Verärgerung gegenüber dem Tüv Nord“, hieß es aus Kreisen des Verkehrsministeriums in Berlin.
„Wenn über eine Weiterentwicklung der Prüfsysteme nachgedacht wird, dann sicherlich nicht in der Richtung, den Tüv Nord zu stärken – der Tüv Nord muss erst einmal eigene Versäumnisse erklären“.
Einem Sprecher des Bundesverkehrsministeriums zufolge wurden Vertreter des Tüv Nord für Dienstag in die von Minister Alexander Dobrindt (CSU) einberufene Untersuchungskommission bestellt.

„Wir wollen vom Tüv wissen, wieso die falschen CO2-Werte bei VW nicht erkannt worden sind“, sagte der Sprecher.
„Dieser Punkt hat mit der Motorsteuerung nichts zu tun.“
Man erwartet darauf Antworten. Deutschland unterstütze die Weiterentwicklung der Prüfverfahren seit Jahren.
Die EU-Staaten hätten sich auf neue Verfahren geeinigt.

„Schallende Ohrfeige für die Bundesregierung“
Als „schallende Ohrfeige für die Bundesregierung“ bezeichnete der Vize-Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Oliver Krischer, Rettigs Kritik: „Die Prüfbehörde bestätigt die jahrelange Kumpanei zwischen Bundesregierung und Automobilbranche.“
Dobrindt werde immer stärker zum Problem inmitten der Aufklärung.
„Es darf nicht sein, dass das Verkehrsministerium Prüfern verbietet, die Motorsoftware zu untersuchen – nur weil die Automobilindustrie darum bittet.“

Volkswagen teilte mit, man strebe bis zum Jahresende weltweit Vereinbarungen mit den Behörden an, um die rechtlichen Unklarheiten in Folge der Abgasmanipulation zu beenden.
„Die Einigung mit den Behörden wird noch in diesem Jahr erfolgen“, sagte VW-Chef Matthias Müller den „Salzburger Nachrichten“.
Zunächst komme es darauf an, die für die Kunden besten technischen Lösungen anzubieten, die von den Behörden in Europa, den USA und in allen anderen Ländern anerkannt würden.
Diese sollten „in Kürze“ präsentiert werden.
„Der Rückruf wird logistisch eine große Herausforderung“, sagte Müller.
Je nach technischem Aufwand werde dies sicher bis Ende 2016 dauern.
Müller zeigte sich zudem sicher, dass Volkswagen trotz des Abgas-Skandals den in der EU ab 2020 für Neuwagen geltenden Kohlendioxid-Grenzwert von 95 Gramm je Kilometer einhalten werde.


 
VW-Skandal: Staatsanwälte ermitteln wegen Steuerhinterziehung !

Braunschweig -In der Abgas-Affäre bei Volkswagen ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig jetzt auch wegen Steuerhinterziehung.
Das Verfahren sei im Zusammenhang mit den falschen CO2-Angaben eröffnet worden, sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe am Dienstag.

Verdacht auf mögliche Steuerhinterziehung
„Es gibt derzeit fünf Beschuldigte, bei denen ein Anfangsverdacht auf Straftaten bejaht worden ist“, berichtete Ziehe.
Sie stammten „aus dem Bereich des VW-Konzerns“.
Der Verdacht laute auf mögliche Steuerhinterziehung. Zuvor hatte auch der Norddeutsche Rundfunk darüber berichtet.

Der Kohlendioxid-Ausstoß eines Autos ist ein wichtiges Kriterium für die Berechnung der Kfz-Steuer.
Wenn - wie von VW mitgeteilt - hier zu geringe Werte angegeben worden seien, könne dem Staat ein entsprechender Schaden aus zu geringen Steuerzahlungen entstanden sein.
„Das ist die führende Überlegung“, sagte Ziehe.

Unregelmäßigkeiten bei Kohlendioxid Emissionen
Die Braunschweiger Anklagebehörde hatte wegen der im September von VW eingeräumten Manipulationen von Stickoxid-Messwerten bei Dieselmotoren schon ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und Razzien durchgeführt.

Anfang November teilte der Autobauer mit, dass es auch bei Kohlendioxid-Emissionen zu „Unregelmäßigkeiten“ gekommen war.
Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin zunächst Vorermittlungen ein.


 
Bericht: Audi-Chef muss sich in Abgas-Skandal erklären !

Ingolstadt/Wolfsburg. Audi-Chef Rupert Stadler muss sich laut Bericht im VW-Aufsichtsrat zum Einbau in den USA illegaler Software in Diesel-Wagen erklären.

Audi muss einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge den Aufsichtsrat der Konzernmutter Volkswagen rasch über die möglichen Manipulationen an 3-Liter-Diesel-Motoren aufklären.

Audi-Chef und VW-Konzernvorstand Rupert Stadler solle erklären, warum die Nobelmarke erst den Einsatz von Software, die in den USA als illegal gilt, dementierte, dann aber vor wenigen Tagen doch einräumen musste.
Zudem wolle der Aufsichtsrat wissen, was Audi tue, um die Schuldigen zu finden, berichtet die Zeitung am Samstag.
Laut „SZ“ tagt das Gremium am kommenden Donnerstag wieder.

Lückenlose Aufklärung verlangt
Forderungen nach personellen Konsequenzen bei der Ingolstädter Tochter werde es erst geben, „wenn alles auf dem Tisch“ liege, zitiert das Blatt Mitglieder des Gremiums.
Arbeitnehmervertreter bei der Nobelmarke hatten bereits eine lückenlose und genaue Aufklärung von der Führung in Ingolstadt verlangt.
Nach dpa-Informationen löste das Vorgehen in Teilen des VW-Aufsichtsrats Unverständnis aus.

Audi selbst hatte in der vergangenen Woche bereits das eigene Vorgehen verteidigt.
Audi räumte am Montagabend die Installation eines Programms in 3,0-Liter-TDI-Motoren ein, das in den USA als illegal gilt.
Die beanstandete Software werde in Nordamerika eingesetzt und sei nicht identisch mit der europäischen Software.
Dennoch werde auch mit dem Kraftfahrt-Bundesamt darüber gesprochen.

Neben Audi dürfte der Abgas-Skandal auch in anderen Facetten die Tagesordnung des Aufsichtsrats prägen.
Abseits davon wird wohl auch die Entscheidung über einen neuen Personalvorstand für den Konzern fallen.
Der 66 Jahre alte Horst Neumann war aus Altersgründen aus dem Amt geschieden, ursprünglich hatte es schon bei der letzten Sitzung im November eine Entscheidung zur Nachfolge geben sollen.

Vertrauenskrise durch CO2-Skandal
Der Posten gilt als wichtiges Ressort im Vorstand von Europas größtem Autobauer, bei dem die IG Metall und der Betriebsrat eine machtvolle Position haben.
Gerade angesichts der Abgaskrise kommt auf den neuen Personalchef oder die neue Personalchefin eine Menge Arbeit zu.

Denn die Marke Volkswagen hat nach den Worten von Betriebsratschef Bernd Osterloh vor allem wegen des Skandals um falsche Angaben zum Spritverbrauch mit sinkenden Verkäufen zu kämpfen.
„Das Thema CO2 hat eine Vertrauenskrise ausgelöst“, sagte Osterloh, der auch im Aufsichtsrat sitzt am Freitag.
„Es gibt eine Kaufzurückhaltung.“


 
Whistleblowing: Hinweisgeber treiben Klärung im VW-Skandal voran !

Berlin . Mitarbeiter können in Konzernen Gesetzesverstöße aufdecken und Schaden abwenden, doch sie erhalten wenig Schutz und gehen ein hohes Risiko ein

Die neueste Wendung in der VW-Affäre: Die VW-Führung soll bereits im Frühjahr von Abweichungen bei CO2-Werten einzelner Automodelle gewusst haben.
Der damalige Konzernchef Martin Winterkorn habe wegen auffälliger Messwerte sogar den Verkauf des Polo TDI BlueMotion gestoppt, berichtet die „Bild am Sonntag“.
Ein VW-Sprecher bezeichnet das prompt als „reine Spekulation“.
Ein bekanntes Muster der Affäre: Auf Enthüllungen folgen Dementis und später verklausulierte Teilgeständnisse.
Zäh und scheibchenweise.
So geht Aufklärung nach Wolfsburger Art.

Beinahe täglich werden weitere Details über den Abgasskandal bekannt.
Dass das ganze Ausmaß ans Licht kommt, ist vor allem den Mitarbeitern zu verdanken.
Immer mehr Techniker und Ingenieure geben preis, was ihnen seit Langem bekannt ist.
Die Hinweisgeber wenden sich anonym an Presse oder Behörden.
Zu groß ist ihre Angst, den Job zu verlieren oder in der Branche nicht mehr Fuß fassen zu können.

Auf Hilfe seitens des Gesetzgebers können sie kaum hoffen, denn in Deutschland gibt es bisher keinen gesetzlich geregelten Schutz für sogenannte Whistleblower.
Dabei braucht es solche Hinweisgeber, um im schlimmsten Fall Schaden von der Bevölkerung abzuwenden.
„Der Verbraucher hat ein Recht darauf zu wissen, wie bestimmte Produkte hergestellt werden.
Das gilt für Lebensmittel wie für Technologien oder die medizinische Versorgung“, sagt die Sprecherin für Verbraucherpolitik der SPD-Bundestagsfraktion, Elvira Drobinski-Weiß.

Frühzeitig Schaden abwenden
Drobinski-Weiß kann sich gut vorstellen, dass der VW-Skandal deutlich früher aufgedeckt worden wäre, wenn es ein Whistleblower-Schutzgesetz gegeben hätte.
„Es ist erstaunlich, wie lange VW diese Missstände verheimlichen konnte.“
Allerdings betont die SPD-Politikerin, dass in einem Gesetz unterschieden werden muss, ob es sich um tatsächliche Probleme im Unternehmen handelt, die gemeldet werden, oder nur um einen persönlichen Rachefeldzug eines unzufriedenen Mitarbeiters.
„Das ist eine Gratwanderung zwischen Denunzieren und dem tatsächlichen Offenlegen von Missständen.“

Im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD darauf verständigt, zu prüfen, ob internationale Vorgaben zum arbeitsrechtlichen Schutz von Whistleblowern in Deutschland hinreichend umgesetzt sind.
Doch bis das passiert, soll erst einmal die europäische Datenschutzverordnung verabschiedet werden, fordern Teile der großen Koalition.
SPD-Politikerin Drobinski-Weiß hält das für einen Vorwand.
„Für mich gibt es da keinen Zusammenhang.
Ein nationales Gesetz zum Schutz von Hinweisgebern könnte auch ohne neue Datenschutzbestimmungen verabschiedet werden.“

Drobinski-Weiß hofft, dass der VW-Skandal einem Whistleblower-Gesetz einen Schub verleiht.
„Ein solches Gesetz ist nicht nur notwendig, sondern würde auch den Firmen helfen“, sagt die Verbraucherpolitikerin.
Schließlich ist es auch für die Betriebe gut, wenn Probleme schnell aufgedeckt werden – und nicht erst nach Jahren, wie bei VW.

Whistleblowing in Deutschland - ein gefährliches Geschäft
Wie aus einem vom Deutschen Gewerkschaftsbund in Auftrag gegebenen Gutachten der Universität Bremen hervorgeht, ist Deutschland im Hinblick auf internationale Vertragsverpflichtungen für Hinweisgeber derzeit „vertragsbrüchig“.
Der Wissenschaftler Andreas Fischer-Lescano bezieht sich in seiner Bewertung auf die Konvention gegen Korruption der Vereinten Nationen.

Konkret geht es um die OECD-Konvention zur Bestechungsbekämpfung oder die Europäische Menschenrechtskonvention.
Dort sind genaue Angaben zum Schutz von Hinweisgebern gemacht.
Sie sollen Mitarbeiter vor Repressalien im Betrieb oder der Kündigung bewahren.
„Das deutsche Recht setzt diese Vorgaben bisher nicht ausreichend um“, sagt Fischer-Lescano.

Handlungsbedarf gibt es für den Forscher längst nicht nur aus juristischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen.
Auch Fischer-Lescano sagt: „Ein effektives Whistleblower-System bei Volkswagen hätte viel früher die Missstände aufgedeckt.
Der volks- und betriebswirtschaftliche Schaden hätte deutlich gemildert werden können.“
Um die Aufklärung voranzutreiben, hat die VW-Konzernspitze ihren Mitarbeitern ein Amnestieprogramm angeboten.
Bis Ende November hatten sich im Rahmen dieses Programms bei VW laut „Welt am Sonntag“ intern rund 50 Mitarbeiter gemeldet.

Rechtswidrige Praktiken in Unternehmen publik machen
Die Zurückhaltung potenzieller Hinweisgeber hat gewichtige Gründe.
„Whistleblowing ist in Deutschland ein gefährliches Geschäft“, sagt auch die ernährungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Karin Binder.
Auch sie hält ein Schutzgesetz für Hinweisgeber für überfällig.
„Dabei darf es keine Rolle spielen, ob sie ihre Informationen über Missstände auf einem Zettel äußern, per E-Mail oder einfach an die Presse gehen“, sagt Binder.
Zudem erhofft sich die Politikerin mehr gesellschaftliche Anerkennung für die „kleinen Helden des Alltags“.

Gemeinsam mit den Grünen setzte sich die Linke im Sommer erneut für einen gesetzlichen Schutz für Hinweisgeber ein und legte einen Gesetzesentwurf vor.
Widerstand kam nicht nur aus der großen Koalition. Auch die Arbeitgeberverbände halten ein Gesetz für „überflüssig“ und sogar „gefährlich“.

Schließlich gibt es ihrer Ansicht nach zahlreiche Anzeigerechte für Beschäftigte.
Zudem könnten sich Arbeitnehmer an öffentliche Stellen wenden, wenn sie sich zuvor „ernsthaft um eine innerbetriebliche Klärung bemüht haben und die Anzeige nicht leichtfertig erfolgt“.
In einer Stellungnahme haben die Arbeitgeber klargemacht, dass ein Hinweisgeber-Schutzgesetz sogar den Betriebsfrieden gefährdet.
Damit stünden alle Unternehmen unter Verdacht.

„Whistleblowing ist eigentlich nichts anderes als ein Verbesserungsvorschlag“, sagt dagegen Johannes Ludwig, Professor für Management an der Hochschule für angewandte Wissenschaft Hamburg, der sich mit dem Verein Whistleblower-Netzwerk schon lange für einen besseren Schutz von Hinweisgebern einsetzt.
„Wenn man rechtswidrige Praktiken im Unternehmen entdeckt und benennt, die zu einem großen Schaden führen könnten, ist das eine große Chance für Verbesserungen.“


 
Darauf müssen sich Autofahrer 2016 einstellen !

Abschnittskontrolle "Section Control" kommt .....

Das Jahr 2016 hält wieder einige Neuheiten für Autofahrer bereit.
Nicht jeder ist gleichermaßen betroffen, sollte dies aber prüfen.
Das Auto-Portal von t-online.de und der Auto Club Europa verraten Ihnen, auf welche Neuerungen Sie kommendes Jahr achten müssen.

"Section Control“ in Niedersachsen startet
Im Januar 2016 soll in Niedersachsen die Tempoüberwachung durch "Section Control" starten.
Beim Pilotprojekt an der B 6 zwischen Laatzen und Gleidingen sollen Tempoüberschreitungen von Anfang an gemäß Bußgeldkatalog geahndet werden.

Mit "Section Control“ wird die Geschwindigkeit nicht wie bei einem üblichen Blitzer nur an einem Punkt gemessen, sondern über einen längeren Abschnitt erfasst.

Keine Partikelfilter-Förderung mehr
Nur noch bis Silvester haben Fahrer von Diesel-Fahrzeugen Zeit, um sich den staatlichen Zuschuss für eine Partikelfilter-Nachrüstung zu sichern.
Bei einer Umrüstung bis zum Jahresende steuert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu jeder Umrüstung 260 Euro bei.

In Frage kommen Diesel-Pkw, die bis einschließlich 31. Dezember 2006 erstmals zugelassen wurden, sowie leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen mit Erstzulassung bis einschließlich 16. Dezember 2009.

Mit roten Kennzeichen zur Tankstelle
Für 2016 ist eine Änderung der Zulassungsverordnung geplant.
Die Änderung soll es Händlern ermöglichen, mit noch nicht zugelassenen Fahrzeugen und roten "Händler-Kennzeichen" kurze Fahrten zu unternehmen, um die Autos beispielsweise zu tanken oder zu reinigen.
Diese Fahrten sind bisher nicht erlaubt.

NCAP-Crashtest: neuer Prüfparameter
Die Sicherheitsorganisation Euro NCAP nimmt ab dem kommenden Jahr auch die Fußgängererkennung in das Bewertungsschema auf.
Wer die volle Punktzahl erreichen möchte, muss dann auch nachweisen, dass das Auto einen Zusammenstoß mit Fußgängern bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h verhindert.

Steuerbonus für Elektroautos wird eingeschränkt
Zum 31. Dezember 2015 läuft die seit 2011 geltende Steuerbefreiung über zehn Jahre für Neufahrzeuge mit reinem Elektroantrieb oder Brennstoffzelle aus.
b dem 1. Januar 2016 profitieren Halter nur noch von einem fünf Jahre andauernden Erlass der Kfz-Steuer.
Anschließend wird die Kfz-Steuer um 50 Prozent ermäßigt.

Fahrzeuge, die zusätzlich über einen Verbrennungsmotor verfügen, also Hybrid-Fahrzeuge und Autos mit Range-Extender, gelten im Sinne des Kraftfahrzeugsteuergesetzes nicht als Elektrofahrzeuge.


 
Abgas-Skandal lässt VW-Absatz in den USA einbrechen !

Detroit - Der Abgas-Skandal schlägt zum ersten Mal auf die Verkaufszahlen von VW in den USA durch - und zwar heftig.
Im November brach der Absatz der Pkw-Kernmarke VW im Jahresvergleich um knapp 25 Prozent ein, wie das Unternehmen mitteilte.
Der Absatz lag damit bei knapp 23 900 VW-Wagen.
Die ebenfalls von der Affäre um manipulierte Emissionstests betroffene Tochter Audi schaffte nur noch ein Mini-Plus.
Deutlich besser lief es für die internationale Konkurrenz.


 
Elektrobolide mit 600 PS: Grünes Licht für den Porsche Mission E !

Mit dem Porsche Mission E setzte der Sportwagenbauer auf der IAA 2015 ein Statement.
Nun folgt der zweite Streich: der viertürige Elektrobolide mit 600 PS soll gebaut werden.

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Der Sport- und Geländewagenbauer Porsche macht ernst mit seinem Elektroauto-Vorhaben.
Der Aufsichtsrat der VW-Tochter gab am Freitag grünes Licht für die damit verbundenen Investitionen über 700 Millionen Euro am Stammsitz Stuttgart-Zuffenhausen, wie die Firma am Freitag mitteilte.

Projekt „Mission E“
In dem Werk sollen mehr als 1000 neue Arbeitsplätze entstehen, eine Lackiererei und eine Montagehalle werden gebaut und das bestehende Motorenwerk wird erweitert für die „Mission E“, wie Porsche das Vorhaben nennt.
Der Bau des 600 PS-starken Sportwagen-Viertürer soll Ende dieses Jahrzehnts starten, der Wagen soll eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern haben.
„Wir nehmen die Herausforderung der Elektromobilität konsequent an“, sagte Porsche-Chef Oliver Blume.

Tesla-Konkurrenz
Der Preis für das Fahrzeug ist noch unklar.
In Branchenkreisen wird geschätzt, dass sich Porsche am US-Konkurrenten Tesla orientiert und dass der Stuttgarter Elektrobolide gut 100.000 Euro kosten werde.

Der Aufsichtsrat bewilligte zudem eine Vorstandspersonalie: Der bisherige VW-Manager Albrecht Reimold wird neuer Porsche-Vorstand für Produktion und Logistik.
Bei der Konzernmutter Volkswagen leitete der 54-Jährige zuvor das Werk in Bratislava, wo unter anderem die Karosserie für den Porsche-Geländewagen Cayenne hergestellt wird.


 
VW sagt CO2-Skandal ab !

Wolfsburg. Volkswagen ist dieser Tage immer für eine Überraschung gut.
Am Mittwoch zum Beispiel meldete er, es gebe nur sehr wenige Unregelmäßigkeiten bei den CO2-Werten von Autos der Marke VW – und kassierte damit die eigenen Vorwürfe vom November.
Damals hatte der Konzern berichtet, bei bis zu 800000 VW-Fahrzeugen bestehe der Verdacht falscher Angaben.
Jetzt hat VW nachgemessen: Bei fast allen verdächtigen Autos seien keine erhöhten CO2-Werte gemessen worden, meldete der Konzern.
Die Zahl der betroffenen Autos schrumpfte VW zufolge auf nur noch 36 000.

Das Bundesverkehrsministerium und das Kraftfahrtbundesamt bleiben trotz der Prüfergebnisse skeptisch.
Es handle sich um das Ergebnis interner Messungen bei VW, sagte ein Sprecher von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU).
Das Kraftfahrtbundesamt misst selbst nach – und das dauert noch.

Nervöse Konzernführung
Der Fall zeigt, wie nervös die Konzernführung beim Thema Abgasskandal ist.
Der Hinweis zu den Unregelmäßigkeiten kam offenbar aus der Belegschaft und ging direkt an den Vorstand.
„Es gab anfangs Unplausibilitäten“, erklärt ein VW-Sprecher, „und es gab Mitteilungen von Mitarbeitern, die sich nicht sicher waren, ob bei Messungen alles mit rechten Dingen zugegangen war.“
Und offenbar fand sich niemand, der dafür einstand, dass die CO2-Werte stimmten.
Die Lösung des Konzerns: Erst einmal den Verdacht veröffentlichen.

„Rückblickend ist es eine unglückliche Kommunikation“, sagt Frank Schwope, Autoexperte der NordLB.
Das Management habe wahrscheinlich in der Verunsicherung des Diesel-Abgas-Skandals überreagiert.

Dieser Skandal betrifft weltweit elf Millionen Fahrzeuge.
VW hat zugegeben, bei verschiedenen Diesel-Motoren eine Software eingebaut zu haben, die eine Abgastestsituation erkennen und den Motor so regeln, dass die strengen Grenzwerte für Stickoxide eingehalten werden.
Im täglichen Betrieb liegen die Werte allerdings bis zu 40-mal höher.

In den USA sind inzwischen mehr als 350 Sammelklagen anhängig, die in Kalifornien zentral verhandelt werden sollen.
Die kalifornische Umweltbehörde Carb und die US-Umweltbehörde Epa hatten die Manipulationen des Konzerns Mitte September öffentlich gemacht.
In der Folge des Skandals trat Volkswagen-Konzernchef Martin Winterkorn ab, verschiedene Topmanager wurden suspendiert – unter anderem Heinz-Jakob Neußer, Entwicklungschef der Marke Volkswagen.

Am Mittwoch berief der Aufsichtsrat Frank Welsch zum Nachfolger Neußers.
Welsch war bisher Vorstand für Technik und Design der tschechischen VW-Tochter Skoda.
Er ist Experte für Karosserie- Entwicklung und startete 1994 bei VW.
Vorgänger Neußer stehe dem Unternehmen für eine andere Aufgabe zur Verfügung, meldete VW.
Einzelheiten gab es nicht.

Neuer Personalvorstand berufen
Ebenfalls in den Vorstand der Marke Volkswagen zog Ralf Brandstätter als Leiter Beschaffung ein.
Darum hatte sich in Personalunion bisher auch Konzern-Einkaufschef Francisco Javier Garcia Sanz gekümmert.
Der soll allerdings intensiv bei der Aufklärung des Diesel-Skandals mithelfen.
Brandstätter arbeitet seit 1993 im Konzern, zuletzt als Generalbevollmächtigter.

VW berief auch einen neuen Konzern-Personalvorstand.
Karlheinz Blessing, Chef des Stahlherstellers Dillinger Hütte folgt Horst Neumann, der in den Ruhestand gegangen ist.


 
Tesla-Konkurrent Faraday debütiert mit Sportwagen-Studie !

Las Vegas. Nach Tesla, Apple und Google mischt jetzt ein vierter Newcomer aus dem Silicon Valley im Autogeschäft mit: Faraday Future.
Der Hersteller wurde erst vor 18 Monaten vor allem mit chinesischem Geld in Amerika gegründet.

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In den nächsten Jahren will Faraday Future eine Reihe von Elektroautos auf den Markt bringen.
Sie sollen vor allem mit ihrer weitreichenden Vernetzung, mit zahlreichen autonomen Fahrfunktionen sowie einem neuartigen Vertriebs- und Mobilitätskonzept von sich reden machen, teilte das Unternehmen bei seinem Einstand auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas (6. bis 9. Januar) mit.

Statt eines Ausblicks auf die neuen Fahrzeuge hat Faraday allerdings in der Spielermetropole erst einmal die Studie eines elektrisch angetriebenen Supersportwagens gezeigt.
Mit diesem Zero1 will das Unternehmen nach eigenen Angaben die Designsprache der neuen Marke einführen und die Wandlungsfähigkeit der Plattform zeigen, die allen kommenden Modellen gemein ist.
Sie fußt auf einer skalierbaren Batterie im Wagenboden, die variable Formate und Antriebskonzepte zulässt, erläutert Entwicklungschef Nick Sampson.
Sie biete die Möglichkeit für den Einsatz von einem bis vier E-Motoren, für Front-, Heck oder Allradantrieb und Aufbauten von der Limousine über den Geländewagen bis hin zum Pick-Up.

Für dem Einstand auf der Messe habe das Unternehmen diese Möglichkeiten maximal ausreizen wollen und deshalb einen gerade mal kniehohen Sportwagen auf die Räder gestellt.
Der Einsitzer fährt laut Sampson mit vier E-Maschinen von zusammen über 735 kW/1000 PS und kommt so auf atemberaubende Fahrleistungen: Von 0 auf 100 km/h beschleunige er in weniger als drei Sekunden, und die Spitzengeschwindigkeit liege bei über 320 km/h, so Faraday weiter.

Details zu den kommenden Serienfahrzeugen nannte Faraday dagegen noch nicht, und auch den Zeitrahmen für die Markteinführung beschreiben die Amerikaner vage mit "in wenigen Jahren".
Doch immerhin planen sie für die nahe Zukunft konkrete Schritte: Bereits in einigen Wochen wollen sie den Grundstein für die eine Milliarde Dollar teure Fabrik in der Wüste von Nevada legen, in der die neuen Autos produziert werden sollen.


 
Namhaftester Ferrari-Händler Europas kommt aus Kassel !

Promis, Multimillionäre und Fußballspieler kaufen ihre Sportwagen seit 25 Jahren in Kassel - bei Helmut Eberlein, einem der renommiertesten Ferrari-Händler Europas.

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Ein Blick in die heiligen Hallen.​

Kassel ist in der Automobilszene eigentlich ein unbeschriebenes Blatt.
Da gibt es zwar die Komponentenproduktion des Volkswagen-Konzerns und für eine Stadt mit knapp 200.000 Einwohnern die übliche Zahl von gesichtslosen Automeilen, aber das war es - fast.
Spektakulär ist nur einer: Ferrari Eberlein.

Selbst in Maranello spricht man über den Mann aus Kassel
Das Eberlein-Grundstück wuchs im Laufe der Jahre auf 12.000 Quadratmeter.
Die Boliden aus Maranello erstrahlen mittlerweile in einem 1800 Quadratmeter großen Ausstellungsraum und die einstige Werkstatt wurde zu einem 4300 Quadratmeter großen Ferrari-Servicecenter.
Kassel, eher Mittelpunkt Deutschlands als Hochburg der norditalienischen Edel-Renner, sollte vor 25 Jahren zu einer ebensolchen werden.
Daher richtete Eberlein einen Hol- und Bringservice ein und brachte die italienischen Sportwagen per Anhänger zur Reparatur in die eigene Werkstatt.

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Die Werkstatt von Ferrari Eberlein hat sich auf historische Modelle spezialisiert.​

Die daraus resultierende Beliebtheit unter den Ferrari-Kunden sprach sich bis nach Maranello herum.
Mit dem Ergebnis: Ferrari Eberlein wurde offizieller Vertreter von Ferrari in Deutschland.
Das Ferrari-Classiche-Zertfikat mit Unterschrift von Pierro Ferrari wird zwar in Maranello ausgestellt, Eberlein ist jedoch befugt, die Prüfung durchzuführen.
Er stellt das Fahrzeug dann im Werk vor, ohne dass es physisch anwesend sein muss.

Neben diesem besonderen Service brachte er sich in der Ferrari-Szene aber auch durch die Teilnahme der 1992 ins Leben gerufenen Ferrari Challenge ins Gespräch, an der er von Anfang an mit einem eigenen Rennteam teilnahm.

Bei klassischen Modellen gibt es viele Indikatoren, die auf die Originalität schließen lassen.
Zum Beispiel die Motornummer außen am Gehäuse und eine werksinterne Nummer, die zeigt, ob ein Motor echt ist.
Hinzu kommt die Karosserienummer, die jeder Ferrari-Typ an einer anderen Position trägt und in nicht gerade seltenen Fällen unter einer dicken Lackschicht verborgen ist.

Wer heute einen Blick in die Werkstatt wirft, die durch große Glasscheiben vom Verkaufsraum einzusehen ist, wird daher nicht selten Millionenwerte zu Gesicht bekommen.
Ob nun ein auseinandergebauter Ferrari Enzo, ein seltener F40, ein 512 M oder ein Dino - zu Eberlein kommt alles, was mit Ferrari zu tun hat.

Immer wieder parken Einzelstücke wie der La Ferrari oder historische Rennwagen in der Leipziger Straße 282 in Kassel.
Neben den funkelnden Neuheiten im Verkaufsraum, deren Preise zumeist deutlich jenseits der 200.000-Euro-Marke liegen, stehen in einer erst vor kurzem fertiggestellten Halle und im Untergeschoss des nicht nur von innen edel wirkenden Baus noch jede Menge weiterer automobiler Schönheiten
. Hier können zum einen Kunden ihre Fahrzeuge überwintern lassen.
Zum anderen steht dort auch die private Sammlung Eberleins: nicht nur zahllose Ferrari-Modelle, sondern auch ein nachgeschärfter Land Rover Defender.

Die Arbeitskluft: Jeans statt Armani
Und damit ihm kein Kunde, ob mittel- oder schwerreich, entgeht, heißt er jeden herzlich willkommen.
"Mir ist wichtig, dass jeder so behandelt wird, als wenn er mit einem unserer Fahrzeuge nach Hause fahren könnte."
Hinzu kommt, dass der eine oder andere gut betuchte Interessent es auch drauf anlegt und im Schlabberlook hereinkommt.
Doch damit hat Helmut Eberlein, der wie alle seiner Angestellten nicht hochnäsig im edlen Armani, sondern bodenständig in Jeans und firmeneigenem Pullover durch die Verkaufsräume wandelt, noch nie Probleme gehabt - was zahllose Kundenzufriedenheits-Urkunden an den Wänden bestätigen.

So wundert es nicht, dass drei originale Fußballtrikots ehemaliger Fußball-Bundesligaprofis ihren festen Platz bei Eberlein gefunden haben.
Auf einem ist zu lesen: "Ich habe eindeutig zu viel Geld bei Dir gelassen, aber Deine Autos sind leider gut.
Vielen Dank!" Helmut Eberlein hat es geschafft, dass auch die ganz Großen ihm immer wieder vertrauen – eben seit einem Viertel Jahrhundert.
Besonders stolz ist er daher auch auf seine schwere Armbanduhr des Typs Panerai Ferrari Scuderia FER00009.
"Die hat mir Jean Todt, der Präsident des Welt-Automobilverbands FIA, geschenkt", verrät er.


 
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