Auto - NEWS Abgas-Skandal usw. !

Audi R8 V10plus: Fahren wie auf der Rennstrecke !

Berlin. Audi attackiert die etablierten Sportwagen-Marken und schickt Ende September die zweite Generation des R8 ins Rennen.
Noch leichter, noch schneller und noch schärfer als die Erstauflage von 2007 soll das Coupé den AMG GT von Mercedes und den Porsche 911 auf Distanz halten.

S6ZqIJ.jpg

Drehzahl statt Turbo
Wer die Hackordnung auf der Überholspur in Frage stellen möchte, muss tief in die Tasche greifen.
Denn schon das Basismodell mit 397 kW/540 PS kostet mindestens 165 000 Euro, und wer wirklich vorne mitfahren möchte, der muss 187 400 Euro aufwärts für die stärkere Version mit 449 kW/610 PS investieren.
Dafür bietet der R8 ein Erlebnis, das selten geworden ist in diesem Segment.
Denn wo die Konkurrenz mit Rücksicht auf den CO2-Ausstoß längst auf Lader setzt, lässt Audi den 5,2 Liter großen V10-Motor höher drehen.
Erst kurz vor 9000 U/min flackern die Schaltleuchten im Cockpit.
Nicht umsonst beschleunigt die Top-Version in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und fährt nach 9,9 Sekunden schon Tempo 200.

Entsprechend explosiv erlebt man den Vortrieb: In null Komma nix dreht das Triebwerk über 6000, 7000 oder sogar 8000 Touren.
Die neuerdings serienmäßige Doppelkupplung wechselt die Gänge kaum merklich und es geht voran, als ginge es um den Siegerpokal von Le Mans.
Wer die Umdrehungen ausreizt, sinkt tief in den Ledersessel und sieht die Welt draußen an sich vorbeirasen.
Und wenn man tatsächlich die Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h schafft, dann wirkt es so, als führen die Autos nach dem Überholen im Spiegel rückwärts.

Blindes Vertrauen in Allrad und Elektronik
Die rasanten Fahrten gehen keineswegs auf Kosten der Stabilität.
Denn der neue R8 fährt mit dem nochmals um 50 Kilogramm reduzierten Gewicht, dem neuen Allradantrieb und der völlig variablen Kraftverteilung, dem tieferen Schwerpunkt, der breiteren Spur und der neuen Lenkung so sicher auf der Ideallinie, das man sich fast blind auf das Auto verlassen kann.

Bei aller Perfektion wehrt sich der Leistungssportler gegen das Langweiler-Image.
Man muss deshalb nur das Setup verändern, dann lässt der Quattro-Antrieb ein paar hübsche Driftwinkel zu.
Wenn man die Schallklappen im Auspuff öffnet, dann zischt es aus den Endrohren.
Und nach ein paar heißen Runden schwitzt nicht nur der Fahrer, sondern auch das Auto dampft Öl und Gummi.

Stimmung wie im Rennwagen
Dass man sich dabei fühlt wie in einem Rennwagen , liegt nicht allein an der schieren Leistung und dem Fahrverhalten.
Sondern es liegt auch an dem neuen Cockpit: Die digitalen Instrumente stammen aus dem TT, das Lenkrad mit den vier Bediensatelliten ist inspiriert von Le Mans-Renner R 18 und zusammen ermöglichen sie eine Fokussierung auf den Fahrer, wie sie sonst kein Audi bietet.

Zwar verspricht Audi auch einen besseren Langstreckenkomfort und hat etwas mehr Platz im Innenraum geschaffen.
Doch zum Cruisen kauft sich den Supersprinter wohl kaum jemand.
So sind auch die Spritsparbemühungen nur halbherzig: Es gibt zwar jetzt eine Zylinderabschaltung und mit dem Gewicht sinkt der Verbrauch.
Doch schon auf dem Prüfstand braucht der R8 12,3 Liter (CO2-Ausstoß: 287 g/km) und der Express-Zuschlag ist gewaltig.
Macht aber nichts, sagen sie bei Audi.
Denn erstens sind die Stückzahlen gering und zweitens gibt es bald den R8 e-Tron als erstes Elektroauto von Audi.
Dann stimmt der Schnitt wieder.

Fazit: Le Mans ist überall
Jeder Lamborghini ist lauter, jeder Aston Martin eleganter und ein Ferrari hat mehr Seele.
Doch als kühler Perfektionist hat der R8 seinen Platz gefunden und mit der zweiten Auflage noch einmal gefestigt: Kühl und kalkulierbar steht er nur für den Reiz des Rasens und beweist mit jedem Kilometer: Le Mans ist überall.

Datenblatt: Audi R8 V10plus
Motor und Antrieb: V10-Benzindirekteinspritzer
Hubraum: 5204 ccm
Max. Leistung: 449 kW/610 PS bei 8250 U/min
Max. Drehmoment: 560 Nm bei 6500 U/min
Antrieb: Allradantrieb
Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplung
Maße und Gewichte
Länge: 4426 mm
Breite: 1940 mm
Höhe: 1240 mm
Radstand: 2650 mm
Leergewicht: 1555 kg
Zuladung: 350 kg
Kofferraumvolumen: 112 Liter
Fahrdaten:
Höchstgeschwindigkeit: 330 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 3,2 s
Durchschnittsverbrauch: 12,3 Liter/100 km
Reichweite: 600 km
CO2-Emission: 287 g/km
Kraftstoff: Super
Schadstoffklasse: EU6
Energieeffizienzklasse: k.A.
Kosten:
Basispreis des Audi R8 V1: 165 000 Euro
Grundpreis des Audi R8 V10plus: 187 400 Euro
Typklassen: k.A.
Kfz-Steuer: 490 Euro/Jahr
Wichtige Serienausstattung
Sicherheit: Front-, Seiten- und Kopfairbags, Allradantrieb
Komfort: Zentralverriegelung, Klimaautomatik, elektrische Ledersitze
Spritspartechnik: Start-Stopp-Automatik


 
VW räumt Manipulationen bei Abgas-Tests in USA ein !

Washington/Chattanooga. Nach Betrugsvorwürfen von US-Behörden hat der Autokonzern Volkswagen Manipulationen angeblich eingeräumt. Konzernchef kündigt Aufklärung an.

Volkswagens Amerika-Chef Michael Horn hatte sich die an diesem Montag geplante Vorstellung der neuen Passat-Limousine in New York anders vorgestellt.
Der Show-Event mit dem Rocksänger Lenny Kravitz sollte dem Wolfsburger Autobauer auf dem umkämpften US-Markt dringend benötigten Schub geben.
Statt über die Ästhetik neuer Scheinwerfer und Räder zu philosophieren, erwarten Horn unerquickliche Fragen zu einem Betrugs-Skandal, der für VW ans Eingemachte geht.
Der Konzern muss sich auf Umsatzeinbußen, Geldstrafen, Sammelklagen, Untersuchungen des Justizministeriums und einen langfristigen Imageschaden einstellen.
Auch darum ging VW-Chef Martin Winterkorn am Sonntag in die Offensive, machte einen ungewöhnlichen Kotau und kündigte rückhaltlose Aufklärung an.

„Ich persönlich bedauere zutiefst, dass wir das Vertrauen unserer Kunden und der Öffentlichkeit enttäuscht haben“, sagte der Chef des weltweit größten Automobilherstellers und versprach eine Untersuchung durch externe Prüfer.

Wie die staatliche US-Umweltbehörde EPA und ihr kalifornischer Ableger CARB zuvor erklärten, hat Volkswagen Amerika seit 2009 absichtlich Abschaltfunktionen in die Software der Diesel-Motoren von rund 430.000 Wagen eingebaut.
Sie sorgen dafür, dass nur in Tests die Schadstoff-Auflagen eingehalten werden.
Auf offener Straße liegen die Stichoxide bis zu 40 Mal über den Grenzwerten.
Die EPA spricht von vorsätzlichem Betrug.

VW hat Manipulation mit Abgasen laut Medien zugegeben
Wie aus Schreiben der Behörden an den Auto-Konzern hervorgeht, hat VW die Manipulation bereits zugegeben.
Kurzfassung des brisanten Inhalts: 2014 entdeckten Fachleute der Universität von West Virginia und des „International Council on Clean Transportation“, das Stickstoff-Werte im Test- und im Real-Betrieb von VW-Fahrzeugen sehr unterschiedlich ausfielen.
Damit konfrontiert, verpflichtete sich VW im Dezember 2014 zur Problembeseitigung.
Dazu sollen rund 500.000 Autos zur Nachrüstung zurückgerufen worden sein.

Bei Nachprüfungen von EPA und CARB im Mai 2015 kamen Zweifel auf - die Werte waren vielfach immer noch zu hoch.
Kurz danach kam ans Tageslicht, dass VW die Nachjustierungen nur bei Zertifizierungstests aktiviert hatte; also im Werkstatt-Labor.
Am 3. September, schreibt Annette Hebert, Chefin für die Abteilung für die Einhaltung von Abgasen der Umweltbehörde in Kalifornien, räumte Volkswagen dann schließlich alles ein: Auch die Fahrzeuge des Baujahres 2015 waren mit einem „Abschaltmechanismus konzipiert und hergestellt, um Teile des Abgas-Kontroll-Systems zu umgehen, zu überwinden oder wirkungslos zu machen“.
Ein massiver Verstoß gegen US-Luftreinhaltegesetze.

VW stoppt Verkauf von Autos mit 2-Liter-Dieselmotor in USA
Dass VW die beanstandete Diesel-Software manipulierte, können sich Auto-Experten wie Aaron Bragman vom Info-Portal cars.com in Detroit und Drew Kodjak vom „International Coucil on Clean Transportation“ nur so erklären: „Die manipulierten Autos brachten mehr Durchzugskraft und Beschleunigung.“

Für VW Amerika bedeutet die Betrugsaffäre möglicherweise einen wirtschaftlichen Totalschaden.
Der Konzern hat seine US-Händler angewiesen, keine Diesel-Fahrzeuge mit 2-Liter-Maschinen des Baujahres 2015 mehr zu verkaufen.
Zudem hat die EPA Volkswagen die Unbedenklichkeitsbescheinigung („certificate of conformity“) für Diesel-Autos des Baujahres 2016 verweigert.
Das heißt: der neue Passat ist unverkäuflich, bis VW den Nachweis führt, dass die Abgas-Normen eingehalten werden.

Anwaltskanzlei strengt Sammelklage gegen VW an
Weitere Rückschläge: Der „Consumer Report“, die amerikanische Stiftung Warentest, hat die Kaufempfehlung für die Modelle Jetta und Passat zurückgezogen - solange, bis eine „Rückrufaktion dazu führt, dass die Motoren der Abgasnorm entsprechend nachgerüstet sind.
Und die Anwaltskanzlei „Hagens Berman Sobol Shapiro LLP“ hat damit begonnen eine Sammelklage gegen VW anzustrengen.
„Wir sind mit Anrufen erboster Kunden überschwemmt worden“, sagt Kanzlei-Chef Steve Berman.
Tenor der Klage: die von VW zu verantwortende Manipulation sorgt beim Wiederverkauf für einen Wertverlust.
Umweltverbände wie die „Safe Climate Campaign“,schießen sich auf ein Kern-Argument ein: „VW ist der führende Konzern, wenn es darum geht, Amerikaner vom Kauf eines Diesel-Autos zu überreden, weil das angeblich besser für die Umwelt ist.
Jetzt kommt heraus - sie haben nicht die Wahrheit gesagt.“
Auto-Experten rechnen damit, dass auch das Justizministerium aktiv wird.
„Irgendwer bei VW muss entschieden haben, dass es unter ökonomischen Aspekten besser war zu betrügen, als die Abgas-Normen einzuhalten“, schreiben US-Medien, „das kann strafrechtlich relevant sein.“

Betroffen sind laut EPA Passat-, Golf-, Jetta-, Beetle- und Audi A3-Modelle aus den Produktionsjahren 2009 bis 2015.
Sie müssen binnen eines Jahres gesetzeskonforme Abgaswerte aufweisen.
Wie VW die technische Nachrüstung auf eigene Kosten bewerkstelligen will, ist unklar.
Konzernchef Winterkorn stellte heraus, dass Volkswagen „alles daran setzen wird, Vertrauen wiederzugewinnen und den entstandenen Schaden wiedergutzumachen.“

18 Milliarden US-Dollar Schaden für VW?
Pro Auto kann die EPA ein Bußgeld von 37.500 Dollar verhängen.
Macht theoretisch zusammen 18 Milliarden Dollar.
Eine gigantische Summe, die VW den Hals brechen würde.
Branchenkenner rechnen mit einer geringeren Strafe, erinnern aber daran, dass Honda und Ford, die schon vor 15 Jahren mit ähnlichen Abgas-Tricksereien aufgefallen waren, Strafen bis zu 267 Millionen Dollar zahlen mussten.

Für Volkswagen ist die Betrugsaffäre mehr als eine Beule.
Bereits im August hatte VW in den USA 420.000 Autos, darunter Golf, Jetta und Passat, wegen möglicher Airbag-Probleme zurück in die Werkstätten gerufen.
Dazu kommt die widrige Gesamtlage.
Während der Automarkt in Amerika allgemein boomt, fährt Volkswagen hinterher.
2014 sank der Marktanteil bei rund 367.000 verkauften Fahrzeugen auf 2,2 Prozent.
In den ersten achten Monaten dieses Jahres musste erneut ein Rückgang um fast drei Prozent verkraftet werden.

Volkswagen investiert kräftig in den USA
Der größte Autobauer der Welt stemmt sich der Flaute mit Groß-Investitionen entgegen.
So sollen bis 2019 in den USA sieben Milliarden Euro investiert werden.
Am Standort Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee wurde erst vor wenigen Wochen grünes Licht für eine Erweiterung des seit 2011 bestehenden Werkes gegeben, aus dem der Passat vom Band läuft.
900 Millionen Dollar lässt VW sich das kosten.
Gemeinsam mit dem spanischen Zulieferer Gestamp soll ab 2016 das oft beklagte Manko eines fehlenden SUV-Modells in der Produktpalette ausgeglichen werden.
Großräumige Limousinen mit Geländewagen-Charakter sind in den USA Verkaufsschlager.

Die Affäre um die Abgas-Trickserei gibt aber auch deshalb Rätsel auf, weil VW in Umweltdingen in den USA bislang Vorbild-Charakter besaß.
Mehrfach wurde das Werk in Chattanooga für innovative Maßnahmen ausgezeichnet.
Zuletzt, weil dort unter anderem Regen- und Sturmwasser aufgefangen wird, um Kühltürme und Toiletten zu bedienen.
Bei der Preisverleihung 2014 - übrigens durch die Umweltbehörde EPA - wurde vor allem die Einrichtung von Feuchtgebieten auf dem Werksgelände gelobt, die den Fortbestand von zwei seltenen Vogelarten begünstigen: Rotkopfspecht und Roststärling.


 
Börsen-Beben: Was bedeutet der Abgas-Skandal für Volkswagen ?

Der Abgas-Skandal von VW hat den Dax am Montag merklich in Mitleidenschaft gezogen.
Der deutsche Leitindex gab im frühen Handel um 1,18 Prozent auf 9799,23 Punkte nach und weitete damit seinen dreiprozentigen Verlust vom Freitag aus.

Analysten und Aktienhändler reagierten mit Unverständnis und Ungläubigkeit auf das Eingeständnis von Volkswagen, mit Hilfe einer Software die Resultate von Abgasuntersuchungen bei Diesel-Autos in den Vereinigten Staaten geschönt zu haben.

Was bedeutet der Skandal für VW?
Die wichtigsten Fragen.

Worum geht's in dem Skandal?
Volkswagen hat Manipulationen von Abgastests bei Diesel-Fahrzeugen in den USA eingeräumt.
Laut der US-Umweltbehörde EPA hat VW gegen das Klimaschutzgesetz „Clean Air Act“ verstoßen.

Der Konzern habe mit Hilfe einer Software die Resultate von Abgasuntersuchungen geschönt, hatte die EPA am Freitag mitgeteilt.
VW drohen deswegen schlimmstenfalls Strafzahlungen von mehr als 18 Milliarden Dollar und ein nicht abzuschätzender Imageschaden.

Gab es auch Manipulationen in Deutschland?
Das ist bisher unklar. Die Grünen im Bundestag wollen Aufklärung über Manipulationen.
Es müsse geklärt werden, ob so etwas auch in Deutschland stattfinde.
„Die Aufklärung werden wir mit Nachdruck im Bundestag einfordern und auch schauen, ob deutsche Behörden bei diesen illegalen Aktivitäten durch aktives Wegschauen geholfen haben“, sagte die Vorsitzende des Umweltausschusses, Bärbel Höhn, am Sonntag in Berlin.

Gibt es personelle Konsequenzen?
Angesichts der manipulierten Abgastests von Volkswagen in den USA rechnet der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen mit personellen Konsequenzen.
„Jeder Politiker könnte bei einer solchen Angelegenheit nicht in seinem Amt bleiben“, sagte Dudenhöffer der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung mit Blick auf VW-Chef Martin Winterkorn.

Welche Konsequenzen gibt es sonst noch?
Im Skandal muss VW die Notbremse ziehen.
Vorerst wird der Verkauf von Diesel-Autos mit Vierzylinder-Motoren in den USA gestoppt.
Ein Sprecher des Konzerns bestätigte am Montag entsprechende Medienberichte.

Betroffen seien aktuelle Modelle der Marken VW und Audi. Volkswagen werde bis auf weiteres auch keine Gebrauchtwagen dieser Typen verkaufen.


 
Nach Abgas-Skandal: Müssen Dieselfahrer künftig mehr Steuern zahlen ?

Düsseldorf – Müssen Dieselfahrer künftig mehr Geld für ihren Sprit ausgeben?
Nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte beim VW-Konzern stellt NRW-Umweltminister Johannes Remmel die bisherigen Vergünstigungen bei der Mineralöl-Steuer in Frage.

„Der Skandal wird auch die Forderungen nach der Abschaffung des Steuerprivilegs für Dieselfahrzeuge wieder auf den Tisch bringen“, sagte Remmel.
Jährlich koste die Steuervergünstigung den Staat mehrere Milliarden Euro.
Damit werde staatlich finanzierte Umweltzerstörung und Gesundheitsbelastungen bei den Menschen betrieben.
„Das ist doch absurd!“, kritisierte Remmel.

Gerade in den NRW-Städten seien die Dieselfahrzeuge die Hauptverursacher für die hohen Stickoxid-Belastungen.
„Wenn wir diese gesundheitlich bedenklichen Werte reduzieren wollen, müssen wir auch an dieses Steuerprivileg ran.
Wir brauchen saubere Luft statt schmutziger Tricks", so Remmel.

Der NRW-Umweltminister kritisiert, dass VW derzeit viel zu wenig zur Aufklärung des Skandals beitrage.
Remmel: „Selbst wir als Behörden erhalten die notwendigen Informationen derzeit nicht.
Daher hat NRW jetzt den Manipulationsskandal von VW auf die Tagesordnung der nächsten Umweltministerkonferenz gesetzt, die Mitte November in Augsburg stattfindet.“

Und weiter: „Wir brauchen endlich Klarheit, ob VW und andere Autokonzerne bei den Umweltplaketten manipuliert haben und die Menschen in den letzten Jahren überhöhte Belastungen durch Stickoxide ausgesetzt waren.
Dazu soll der VW-Konzern vorgeladen werden und vor Ort Stellung beziehen.
Lehnt er dies ab, wäre das ein politischer Affront."

In Deutschland sind offenbar rund 2,8 Millionen Dieselfahrzeuge mit der Software ausgestattet.
Die betroffenen Autos haben im Alltagsbetrieb die festgelegten Emissionsgrenzen um das bis zu 40-Fache überschritten.

Im VW-Motorenwerk Salzgitter wurde am Mittwoch erstmals die Produktion zurückgefahren.
VW hatte eingeräumt, dass weltweit bis zu 11 Millionen Autos von den Abgastest-Manipulationen betroffen sein könnten.
Nach Informationen des Fachblattes „Manager Magazin“ wurden bereits ein Dutzend VW-Mitarbeiter beurlaubt, die an Entwicklung der Pfusch-Software beteiligt gewesen sein sollen oder von ihr gewusst hatten.


 
VW und Audi müssen Umwelt-Auszeichnungen zurückgeben !

San Luis Obispo. Nachdem Abgas-Skandal um Dieselautos müssen die Autohersteller Audi und VW den Preis "Green Car of the Year awards" für mehrere Modelle zurückgeben.

Die deutschen Autobauer Volkswagen und Audi müssen wegen der Abgas-Affäre Preise für besonders umweltfreundliche Diesel-Modelle in den USA zurückgeben.
Erstmals in der jahrzehntelangen Geschichte der Preisverleihungen des "Green Car Journal" seien Auszeichnungen aberkannt worden, teilte das Fachblatt am Mittwoch mit.
Die Autos hätten sich im Nachhinein als unzulässig erwiesen.

Nachdem VW und Audi zugegeben hatten, mit einem Software-Trick den Abgas-Ausstoß von Dieselfahrzeugen manipuliert zu haben, sei die Entscheidung angemessen, sagte Herausgeber Ron Cogan.
Damit sind die "Green Car of the Year awards" für den VW Jetta TDI und den Audi A3 TDI von 2009 und 2010 gestrichen.
Die Unternehmen stimmten der Rückgabe der Preise zu.


 
BMW X4 kommt auch als M-Performance-Modell mit 360 PS !

München. Ein bisserl was geht immer: Knapp zwei Jahre nach dem Start schärft BMW jetzt den X4 nach.
Ab dem Frühjahr liefern die Bayern das Geländecoupé als sogenanntes M Performance-Modell mit deutlich mehr Leistung aus, teilte der Hersteller in München mit.

1fha69.jpg

Das neue Spitzenmodell hört auf das Kürzel X4M40i und fährt mit einem drei Liter großen Sechszylinder-Turbo, dessen Leistung auf 265 kW/360 PS gesteigert wurde.
20 Prozent stärker als das bisherige Top-Modell 35i, entwickelt der Motor dem Hersteller zufolge ein maximales Drehmoment von 465 Nm.
Damit beschleunigt er den Wagen in 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und wird bei einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h abgeregelt.

Darüber hinaus gibt es ein sportlicheres Design, ein strammer abgestimmtes Fahrwerk, einen hecklastig ausgelegten Allradantrieb - und einen höheren Preis: 65 000 Euro kostet der X4M40i und ist damit 4000 Euro teurer als der bisher stärkste Benziner.


 
Dieselgate: Erste deutsche Kunden verklagen VW !

Rückrufaktion dauert bis Ende 2016 ......

Wolfsburg – VW steht vor einer Mammut-Aufgabe: Ab Januar will der Konzern elf Millionen VW-Dieselautos in die Werkstätten rufen, die mit der Software zur Manipulation der Abgaswerte ausgestattet sind.

Die Rückrufaktion werde wohl bis Ende 2016 dauern, kündigte der neue VW-Chef Matthias Müller an.
Doch einigen VW-Besitzern scheint ein Update nicht zu genügen, um den erlittenen Schaden auszubügeln...

Meist genüge ein Software-Update, aber bei einigen Autos seien schwerwiegendere Eingriffe nötig, sagte Müller zur geplanten Nachbesserungs-Aktion.
„Notfalls bauen wir um.
Natürlich kostenlos für den Kunden.“

Es gehe um den Motor EA 189 in Kombination mit verschiedenen Getrieben und diversen länderspezifischen Auslegungen.
„Wir brauchen also nicht drei Lösungen, sondern Tausende“, so der neue VW-Vorstandschef.

„Im Januar mit der Reparatur beginnen“
Dem Kraftfahrtbundesamt werde VW in dieser Woche technische Lösungsvorschläge vorlegen.
„Werden die akzeptiert, bestellen wir die Teile.
Verläuft alles nach Plan, können wir im Januar mit der Reparatur beginnen.“

Doch ist es mit einem Update getan?
Das bezweifelt die Kölner Besitzerin eines VW Sharan Blue Motion.
Sie klagte auf Schadenersatz, fordert die Rückabwicklung des Kaufs.
Sie sieht sich von VW bitter enttäuscht, weil die angeblich niedrigen Abgaswerte für sie „kaufentscheidend“ gewesen seien.
„Dabei hat sie auch Zusatzkosten in Kauf genommen“, erklärte ihr Anwalt Sascha Conradi.

Außerdem befürchtet sie, dass durch die von VW angekündigte Nachbesserung Motorleistung, Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit sinken, der Kraftstoffverbrauch dagegen steigt.
„Dies wären nach derzeitigem Stand die Folgen der Nachrüstung, es sei denn VW erfindet noch ein Wundermittel“, so eine Sprecherin der Anwaltskanzlei „Jordan Fuhr Meyer“.
VW wollte sich zur Klage nicht äußern.

„Viele sind verunsichert“
Auch der Freiburger Christian Grotz reichte als Besitzer eines manipulierten VW Golf GTD Klage ein.
„Selbst wenn VW die Softwaremanipulationen bereinigt, ist unklar, ob damit alle Mängel behoben sind und welche weiteren Nachteile entstehen, zum Beispiel ein deutlicher Wertverlust“, so Grotz zu uns.
„Noch ist unklar, wann die Nachrüstung erfolgt, ob ich meine Umweltplakette behalten kann, ob die Betriebserlaubnis erlischt.
Ich will, dass VW sämtliche Nachteile, die entstanden sind und entstehen, ersetzt.“

Wie Grotz hätten sich schon „200 Autobesitzer von VW-, Audi-, Seat- und Skodamodellen“ an die Kanzlei gewandt, so Ralph Sauer von der „Dr. Stoll & Sauer Rechtsanwaltsgesellschaft GmbH“.
„Etliche wollen ihren Wagen zurückgeben, viele sind verunsichert, vor allem bei anstehendem TÜV und ASU.
Sie haben Angst, nicht mehr mit ihrem Wagen fahren zu können.
Sollte eine Nachrüstung nicht möglich sein, was dann?“


 
Razzia bei Volkswagen in Wolfsburg – US-Chef will von nichts gewusst haben !

Wolfsburg – Im Abgas-Skandal hat es am Donnerstag eine Razzia bei Volkswagen gegeben.
Es seien Durchsuchungen in Wolfsburg und anderen Orten durchgeführt worden.
Dies teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig mit.

Ziel der Durchsuchungen sei die Sicherstellung von Unterlagen und Datenträgern gewesen.
Im Blickpunkt: Die „in Betracht kommende Straftatbestände“ Auskunft über die genaue Vorgehensweise der an der Manipulation der Abgaswerte von Dieselfahrzeugen beteiligten Firmenmitarbeiter und deren Identität geben könnten.

Bei der Razzia in Niedersachsen waren neben drei Staatsanwälten rund 50 Einsatzkräfte des Landeskriminalamts im Einsatz.
Europas größter Autokonzern hatte vor drei Wochen eingeräumt, mit einem Computerprogramm die Abgaswerte bei Dieselwagen manipuliert zu haben.

Akten und Computer seien sichergestellt worden, hieß es am Abend.
Es seien sowohl Geschäftsgebäude des Konzerns als auch Wohnungen von VW-Mitarbeitern durchsucht worden, sagte eine Sprecherin der Behörde.

„Wir werden die Staatsanwaltschaft bei der Ermittlung des Sachverhaltes und der verantwortlichen Personen nach besten Kräften unterstützen“, sagte ein Sprecher des VW-Konzerns der Deutschen Presse-Agentur.

Die Ermittlungen dienten schließlich „einer unverzüglichen und vollständigen Aufklärung, an der Volkswagen hohes Interesse hat.“
Im VW-Stammwerk in Wolfsburg sei den Ermittlern eine umfassende Dokumentensammlung übergeben worden.
VW selbst hatte am 23. September Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet.

US-Chef will von Betrugssoftware nichts gewusst haben
Fast zeitgleich musste der US-Chef von Volkswagen, Michael Horn, bei einer Anhörung im US-Kongress Rede und Antwort stehen.
Er soll bereits im Frühjahr 2014 Probleme mit Abgaswerten von Dieselautos nach Wolfsburg gemeldet haben.
Von einer betrügerischen Software in den Autos habe er aber erst vor wenigen Wochen erfahren, sagte er.

Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Konzernkreisen erfuhr, hatte Horn 2014 den inzwischen beurlaubten VW-Entwicklungschef Heinz-Jakob Neußer über mögliche Verstöße unterrichtet.
Neußers Anwältin wollte dazu auf Anfrage keine Stellungnahme abgeben.

Horn hatte in einer vorab veröffentlichten Stellungnahme für die US-Anhörung erklärt, im Frühling vergangenen Jahres von möglichen Verstößen gegen Emissionsregeln erfahren zu haben.
Ihm sei auch mitgeteilt worden, dass die US-Umweltbehörde EPA Strafen verhängen könnte.
Horn betonte aber: „Ich hatte keine Kenntnis davon, dass es einen „Defeat Device“ in unseren Autos gab.“

Erst kurz vor einem Treffen mit Vertretern der US-Umweltbehörde EPA am 3. September sei er über die Installation der „Defeat Device“ genannten Software zum Austricksen der Emissionstests informiert worden.

Horn sagte, der Einbau der Betrugs-Software sei keine Unternehmensentscheidung gewesen: „Es hat kein Vorstandstreffen gegeben, auf dem das beschlossen wurde.“
Die Kongressabgeordneten blieben skeptisch.
Er könne die Darstellung, es handele sich um „das Werk einiger verbrecherischer Ingenieure“ nicht akzeptieren, sagte der Republikaner Chris Collins.
„Das ist nicht an einem Tag passiert.“

Andere Politiker äußerten sich noch deutlicher.
„Was zur Hölle haben Sie sich gedacht - wie können Sie nachts schlafen?“, fragte der Demokrat Peter Welch.


 
VW sucht Halt in Abgas-Affäre - US-Behörde stellt Ultimatum !

Wolfsburg/Washington. VW ringt weiter mit den Konsequenzen des Abgas-Debakels.
Während die Aufklärung in Deutschland erst langsam anläuft, muss der Konzern in den USA an mehreren Fronten zugleich kämpfen.

Ein Ultimatum der kalifornischen Umweltbehörde CARB setzt den größten europäischen Autobauer zusätzlich unter Zeitdruck.

CARB-Chefin Mary Nichols sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", Volkswagen habe bis zum 20. November Zeit, um einen Plan zur Nachrüstung der von Manipulationen betroffenen Diesel-Autos vorzustellen.
Sie erwägt offenbar, notfalls Fahrzeuge des VW-Konzerns aus dem Verkehr zu ziehen: "Wenn es keine technische Lösung gibt, drohen die Stilllegung und zivilrechtliche Auseinandersetzungen mit Kunden."
Nichols kündigte auch Testergebnisse zu Dieselmodellen anderer Hersteller an.

Volkswagen hatte vor wenigen Tagen um Geduld gebeten und angekündigt, den Rückruf der rund 480 000 fraglichen US-Wagen im Januar starten zu wollen.
Weltweit geht es um etwa elf Millionen Autos.
Der neue VW-Vorstandschef Matthias Müller rechnet damit, dass die Rückrufaktion bis Ende des kommenden Jahres dauern könnte.

Unterdessen gibt es Spekulationen darüber, ob die bisher eingeräumten Manipulationen von Stickoxid-Werten mit einer bestimmten Software ("Defeat Device") nur auf dieses Programm begrenzt waren.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg nahmen US-Behörden auch eine zweite Software ins Visier, die den Ausstoß beeinflussen kann.

Aus Konzernkreisen hieß es am Samstag dazu, bei den Untersuchungen der Manipulationsvorwürfe gehe es ausdrücklich nach wie vor nur um ein Programm.
Eine weitere Software spiele aber in einem anderen Zusammenhang eine Rolle.
Dieses komme während des Warmlaufens der Abgasanlage zum Einsatz und liege zur Genehmigung vor.

"Wie bereits in der Anhörung vor dem US-Kongress erklärt, hat VW im Rahmen des Zulassungsverfahrens für die Modelle mit 2,0 TDI-Motoren des Modelljahres 2016 über ein "Auxiliary Emissions Control Device" (AECD) informiert", erläuterte ein Sprecher.
VW-US-Chef Michael Horn hatte am Donnerstag im Parlament in Washington ausgesagt.
Dabei erklärte er den Angeordneten unter anderem, dass VW den Antrag auf Zulassung von AECD-Dieselautos des Modelljahres 2016 zurückgezogen habe, weil die Umweltbehörden das Hilfsgerät zunächst prüfen müssten.

Die "Defeat Device" genannte Software, die den Skandal ausgelöst hatte, stellt fest, ob sich ein Auto in einem Abgastest befindet.
Nur dann ist die Reinigung voll aktiv, im Normalbetrieb ist die Luftverschmutzung um ein Vielfaches höher.

Zur Bewältigung der finanziellen Lasten aus der bevorstehenden Nachrüstung von Millionen Autos hat Volkswagen bereits Rücklagen von 6,5 Milliarden Euro gebildet.
Auch wichtige Investitionen werden nun neu bewertet, Konzernchef Müller will einen strikten Sparkurs fahren.

Dabei muss laut Betriebsratschef Bernd Osterloh eine faire Balance zwischen Belegschaft und Management gewahrt bleiben - darüber sei er sich mit Müller einig.
"Wir erwarten, dass der Vorstand jeden Einschnitt, den er bei der Belegschaft vornimmt, in gleicher Relation sich selbst abverlangt", sagte er der "Bild am Sonntag".
Diese allgemeine Linie habe aber nichts mit Forderungen etwa nach der Abschaffung kostenloser Flüge von VW-Managern zu tun.

Zusätzlich zu den Belastungen durch die Abgas-Affäre macht VW eine stockende Fertigung am Stammsitz Wolfsburg zu schaffen.
"Die Produktion ist zu komplex, die Vielfalt der Fahrzeugvarianten zu hoch", zitierte die "Welt am Sonntag" einen Insider aus dem Konzern.
Nach Informationen des Blattes soll von den Verzögerungen vor allem der Familien-Van Touran betroffen sein.

Ein VW-Sprecher sprach dagegen von einer aktuell sehr komplexen Situation in der Fertigung.
"Der Hochlauf eines Modells ist immer eine Herausforderung", erklärte er.
Man sei aber zuversichtlich, dass Volkswagen die selbst gesetzten Ziele und Termine einhalten werde.

Die große Zahl an angebotenen Modellen und die komplizierten Strukturen bei VW gelten - unabhängig von der Diesel-Affäre - als eine der größten Baustellen des Autoherstellers mit weltweit rund 600 000 Beschäftigten.
Müller will Entscheidungsprozesse vereinfachen.

Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag Geschäfts- und Privaträume durchsuchen lassen.
Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufseher Stephan Weil betonte in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur, VW müsse bei der Aufarbeitung der Affäre in die Offensive gehe.
"Mit Fehlern muss man klug und besonnen umgehen, darf sie nicht verschweigen, sondern muss die Ursachen angehen und die Folgen beseitigen."

Gewerbliche Großkunden wie die Deutsche Post sorgen sich ebenfalls um die Entwicklung.
Weil Teile der eigenen Flotte vom Diesel-Skandal betroffen sein könnten, forderte Post-Chef Frank Appel eine "volle Transparenz" von dem Autokonzern.
Von den rund 90 000 firmeneigenen Fahrzeugen kämen etwa 20 000 von VW, fast alle seien Dieselmodelle, sagte Appel der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenendausgabe).

In Anbetracht der Probleme bei Volkswagen gibt es in der SPD Überlegungen, die Kurzarbeiter-Regel auf Leiharbeiter auszudehnen.
Auf entsprechende Pläne war Parteichef Sigmar Gabriel bereits am Donnerstag nach einem Treffen mit dem VW-Weltkonzernbetriebsrat in Wolfsburg eingegangen.

Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet, soll der designierte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann, in den Aufsichtsrat von VW einziehen.
Er soll dort Mitte November die Nachfolge von Berthold Huber antreten, der das Kontrollgremium nach dem Abtritt des früheren VW-Patriarchen Ferdinand Piëch im Frühjahr übergangsweise geleitet hatte.
Hofmann war bisher Aufseher beim VW-Konkurrenten Daimler.


 
Nach Rücktritt als VW-Vorstandschef: Martin Winterkorn soll alle Ämter abgeben !

Wolfsburg – Als Top-Manager war es sein Job, jede Situation blitzschnell zu analysieren.
Jetzt hatte Martin Winterkorn gut drei Wochen nach seinem Rücktritt als VW-Vorstandschef Zeit, seine Lage genau zu prüfen.
Offenbar sah er bisher keine Notwendigkeit, auch seine anderen Posten aufzugeben.

Doch genau das droht ihm jetzt: Laut „Süddeutscher Zeitung“ wird er bedrängt, von seinen Ämtern als Chef der Porsche SE Holding, als Aufsichtsratschef bei Audi sowie der Lkw-Sparte und als Aufsichtsrat bei Porsche zurückzutreten.
Vor allem das Land Niedersachsen, zweitgrößter Aktionär von VW, hatte Winterkorn zu verstehen gegeben, dass er aus allen Ämtern ausscheiden müsse.
Den „kompletten Rückzug“ verlangten auch Vertreter der IG Metall.
Sie rechnen deshalb in den nächsten Tagen mit diesem Schritt.

Besonders pikant ist Winterkorns Noch-Chefposten in der Porsche-Holding.
In dieser Finanz-Gesellschaft haben die Familien Porsche und Piëch ihre Anteile an VW gebündelt und steuern so als Hauptaktionäre den Konzern.
Solange Winterkorn dort Chef ist, hat er weiterhin großen Einfluss auf Volkswagen und auch auf seinen Nachfolger Matthias Müller.
Der neue Vorstandschef ist in der Holding für Strategien und Unternehmensentwicklung zuständig und hat dort Winterkorn noch als seinen Boss vor sich.


 
Top-Manager von Volkswagen sammeln sich zu Krisentreffen !

Wolfsburg/Leipzig. Der neue Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller will seine Führungsmannschaft auf den Kampf gegen die Folgen des Abgas-Skandals einschwören.

Dazu versammeln sich 400 Top-Manager des Mehr-Marken-Konzerns bei Porsche in Leipzig.
Dort wird Müller über die Ermittlungen, die anstehenden Rückrufe und die verschärften Sparziele informieren.

Nach Jahren der Feierlaune in einem Konzern auf Rekordkurs dürfte die Stimmung unter den Führungskräften diesmal angespannt sein.


 
VW-Rückruf: Was Diesel-Besitzer jetzt wissen müssen !

Flensburg. EA 189 - diese Nummer sorgt bei Volkswagen für Unruhe.
Grund: Bei vielen Diesel-Motoren dieses Typs wurden die Abgasanlagen manipuliert.
Deshalb müssen Halter ihre Autos in den kommenden Monaten in die Werkstätten bringen.
Doch wie erfahren sie davon?

Antworten auf wichtige Fragen:

Müssen sich die betroffenen Besitzer jetzt bei ihrem Händler melden?
Nein, denn der Volkswagenkonzern will die Besitzer von sich aus informieren.
Vermutlich werden VW-Kunden in den kommenden Wochen Post bekommen.
Gleiches gilt auch für Besitzer von betroffenen Audi-, Seat- und Skoda-Modellen.
Bereits jetzt können Halter auf speziellen Internetseiten jeder Marke nachschauen, ob ihr Auto betroffen ist.
Dazu müssen sie nur ihre Fahrgestellnummer eingeben.

Wann müssen die Autos in die Werkstätten?
Ein genauer Zeitplan steht noch nicht fest, aber vor Januar 2016 wird kein Auto in die Werkstatt müssen.
Derzeit arbeitet VW nach eigenen Angaben noch daran, die Maßnahmen für die einzelnen Motoren zu entwickeln.
Bis spätestens Ende dieses Monats soll der Autobauer dem KBA die geplanten neuen Programme für die 2,0-Liter-TDI-Modelle vorstellen.
Bis Ende November müssen dann Lösungen für die Diesel-Fahrzeuge mit 1,6 und 1,2 Litern Hubraum folgen.

Wie lange wird die Rückrufaktion insgesamt dauern?
Das kann man nicht verlässlich vorhersagen.
Bei einem Rückruf in dieser Größenordnung - 2,4 Millionen Fahrzeuge sind allein in Deutschland betroffen - wird sich die Aktion vermutlich bis weit ins nächste Jahr hinziehen, vermutet das KBA.
Abhängig ist das auch von der Frage, welche Werkstätten an dem Rückruf beteiligt werden.

Kann ein betroffener Halter die Werkstatt frei wählen?
Das steht noch nicht zweifelsfrei fest. Volkswagen überprüft nach eigenen Angaben derzeit, welche Werkstätten dabei sein können.
Dabei geht es nicht nur um technische Fragen.
Der Konzern muss gegenüber dem Kraftfahrtbundesamt nachweisen können, dass die Abgaswerte wieder stimmen.
Daher muss sicher sein, dass die geforderten Arbeiten ausgeführt wurden.
Die Vertragswerkstätten des Konzerns werden für die Nachbesserungen nach Vorgabe des Herstellers autorisiert werden.
Insgesamt gibt es nach Konzernangaben bundesweit 2173 autorisierte Volkswagen-Partner.
Damit ergeben sich mit den 2,4 Millionen zurückgerufenen Dieseln rechnerisch 1100 Fahrzeuge pro Werkstatt.

Müssen sich Besitzer betroffener Fahrzeuge am Rückruf beteiligen?
Sie sollten es zumindest - schon aus eigenem Interesse.
"Der Hersteller ist verpflichtet, die Abgasmanipulation zu beseitigen", sagte KBA-Sprecher Stephan Immen dem dpa-Themendienst.
Deshalb sollten auch die betroffenen Besitzer mitwirken.
"Die Maßnahme ist darauf ausgerichtet, die Fahrzeuge in den ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen."
Konnten die geforderten Änderungen nicht durchgeführt werden, weil der Halter sich zum Beispiel geweigert hat, seinen Wagen in die Werkstatt zu bringen, erlischt im Zweifel die Betriebserlaubnis für das Fahrzeug.
Das Auto darf dann nicht mehr im Straßenverkehr bewegt werden.

Ist die Manipulation ein Grund, von einem Kaufvertrag zurückzutreten?
Nicht unbedingt.
"Kunden haben zunächst nur einen Anspruch auf Nacherfüllung", erklärt Daniela Mielchen, Fachanwältin in der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV).
Laut Gesetz muss der Verkäufer die Möglichkeit haben, Mängel zu beseitigen.
Dafür muss dem Verkäufer eine angemessene Frist eingeräumt werden.
Wie lange diese Frist ist, hängt vom Einzelfall ab.
Ein Rücktritt soll grundsätzlich nur das letzte Mittel sein.


 
Zurück
Oben Unten