Auto - NEWS Abgas-Skandal usw. !

VW-Abgas-Skandal: Winterkorn gibt auch Vorstandsvorsitz bei Porsche auf !

Stuttgart/Wolfsburg – Nach seinem Rücktritt als VW-Chef im Zuge des Abgas-Skandals beendet Martin Winterkorn auch seine Funktion als Vorstandsvorsitzender in der Porsche-Holding PSE.

Auf ihn folgt mit Wirkung zum 1. November der neue VW-Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch, wie die PSE als größter Volkswageneigner am Samstag mitteilte.


 
Massenhafter Tacho-Betrug zerstört Vertrauen in Autohandel !

Köln Manipulationen bei der Kilometer-Angabe verursachem Milliardenschäden.

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Laut ADAC ist jedes dritte Auto betroffen.
Ein Chip könnte Abhilfe schaffen.

Gebrauchtwagenkauf ist Vertrauenssache – das gilt nach einer Studie des TÜV Rheinland besonders beim Thema Tachobetrug.
Demnach halten 44 Prozent der Befragten illegale Tachomanipulation für ein Problem.
Sie gehen davon aus, dass bei knapp einem Drittel aller gebrauchten Autos der Kilometerstand heimlich zurückgedreht wurde.
Der Wagen kann für viel mehr Geld verkauft werden, als er in Wirklichkeit wert ist.
Für seine Umfrage hatte der TÜV sowohl private Käufer als auch private Verkäufer von Gebrauchtfahrzeugen befragt.

Nach Angaben des ADAC verursachen Tacho-Betrüger jährlich einen Schaden von hochgerechnet sechs Milliarden Euro, jedes dritte Auto sei betroffen.
Hersteller und Händlerverbände halten dies für zu hoch gegriffen, valide Zahlen liegen nicht vor.
„Es gibt ein riesiges Dunkelfeld. Oft ist es schwierig, den Betrug nachzuweisen“, sagt Martin Lotz, Leiter der Direktion Verkehr bei der Polizei Köln.

Höchstens ein Jahr Haft für Tachobetrug
Geräte zum Verändern des Tachostands kann jeder frei im Internet kaufen.
In Sekundenschnelle lässt sich damit die Kilometerzahl reduzieren.
Ein argloser Käufer zahlt dann nicht nur beim Kauf zu viel, sondern habe als Folge möglicherweise auch höhere Reparaturkosten, sagt TÜV-Bereichsvorstand Jürgen Brauckmann am Donnerstag in Köln.
Hinzu komme das Sicherheitsrisiko, weil der Neubesitzer Wartungsintervalle oder den Austausch von Verschleißteilen verpassen könnte.
Bislang wird Tacho-Betrug mit höchstens einem Jahr Haft bestraft.

Der ADAC fordert technische Lösungen: Ein schon in Neuwagen eingebauter Chip könne Tacho-Manipulationen zumindest erheblich erschweren, sagt ein Sprecher.
„Die Hersteller könnten das schon seit Jahren tun, es wäre für sie im Grunde ein Klacks“, sagt auch die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mechthild Heil.

Datenerhebungen von Fahrzeugen sinnvoll
Doch die Industrie sagt: „Technik allein kann Manipulation nicht verhindern“, betont ein Sprecher des Verbands der Automobilindustrie (VDA).
Die Hersteller arbeiteten kontinuierlich daran, Maßnahmen gegen Tachomanipulation zu verbessern, sähen sich aber im Wettlauf mit den Betrügern: „Bei dem ständigen technischen Fortschritt geht es immer darum, dem jeweils anderen eine Nasenlänge voraus zu sein.“
Um Tacho-Betrug zu erschweren, seien deshalb zusätzliche Datenerhebungen von Fahrzeugen sinnvoll.

Mehrere Unternehmen arbeiten bereits am Aufbau von Datenbanken, die regelmäßig die Kilometerstände von Autos erfassen sollen, etwa bei Werkstattbesuchen und Hauptuntersuchungen.
Dabei setzt Unionspolitikerin Heil auf freiwillige Teilnahme - alles andere sei datenschutzrechtlich schwierig.

Nach Auffassung des ADAC dagegen suggerieren Datenbanken einen nicht vorhandenen Schutz.
„Das ist Augenwischerei“, sagt ADAC-Experte Arnulf Thiemel.
Denn Betrüger könnten den Kilometerstand schon vor der ersten Wartung zurückdrehen.
„Im Endeffekt würden Täter nur angespornt, noch systematischer vorzugehen.“


 
Prüfung bei VW beweist: Dieselmotor EA 288 nicht manipuliert !

Wolfsburg Gute Nachrichten aus dem Hause Volkswagen: Die Diesel-Affäre weitet sich offenbar nicht auf eine jüngere Variante des Dieselmotors aus.

VW gibt Entwarnung: Die Abgas-Affäre erstreckt sich nicht auf einen weiteren Dieselmotor.
Der EA-288-Diesel ist definitiv nicht vom Skandal betroffen.
„Nach gründlicher Prüfung herrscht nun Klarheit, dass auch in Fahrzeugen mit EA 288 nach EU5 keine Software verbaut ist, die eine unzulässige Abschalteinrichtung im Sinne der Gesetzgebung darstellt“, teilte der Volkswagen-Konzern am Donnerstag in Wolfsburg mit.

Zuvor hatte stundenlang Unsicherheit geherrscht, ob auch eine jüngere Dieselmotoren-Variante zurückgerufen werden könnte.
Anfangs hatte nur der ältere Motor EA 189 im Fokus der Rückrufe gestanden.

Interne Prüfung bringt Klarheit
Am Donnerstag kam der Verdacht auf: Auch ein weiteres Aggregat könnte betroffen sein.
Dabei ging es um den Nachfolger des EA 189 – den EA 288.
Dessen frühe Version, so die Befürchtung, könnte womöglich ebenfalls zum Teil der Affäre werden.
Eine interne Prüfung bei Volkswagen konnte diesen Verdacht nun allerdings nicht bestätigen.

Das Unternehmen unterstrich am Nachmittag die bekannten Angaben, dass die Unbedenklichkeit zuvor schon für die angebotenen Neuwagen mit EA-288-Dieselantrieb nach Euro-6-Norm erwiesen war.
Das bedeutet, dass nun „für beide die gesetzlichen Anforderungen und Umweltnormen erfüllt werden“.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe das bestätigt.
Die Untersuchungen seien aber noch nicht abgeschlossen, heißt es weiter.

Bisher steht fest, dass der Konzern alleine in Deutschland 2,4 Millionen Diesel zurückrufen muss.
Die Aktion soll im Januar 2016 beginnen.


 
Nun stehen auch Diesel von Opel unter Manipulationsverdacht !

Berlin. In der Affäre um manipulierte Abgastests bei VW erhebt die Deutsche Umwelthilfe schwere Vorwürfe gegen Opel.
Dort weist man die Vorwürfe zurück.

Beim Abgastest eines Opel Zafira Diesel ist ein Phänomen aufgetreten, das an den VW-Skandal erinnert.
Liefen auf dem Prüfstand nur die beiden Vorderräder des Vans mit dem Blitz auf der Motorhaube, wurden die Abgaswerte eingehalten.
Waren alle vier Räder in Bewegung, wurden die Grenzwerte massiv überschritten.
Den Verdacht, technische Manipulationen könnten die Ursache sein, wies Opel am Freitag jedoch entschieden zurück.

Den Test in Auftrag gegeben hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die sich seit Jahren für umweltfreundlichere Fahrzeuge einsetzt.
Durchgeführt wurde die Abgaskontrolle des Opel Zafira 1.6 CDTi von der renommierten Berner Fachhochschule in der Schweiz.

Keine Auffälligkeit im ADAC-Test
Im Test des ADAC war der Zafira Diesel nicht auffällig geworden und hatte den Grenzwert für Stickoxide nach der jetzt für die Zulassung von Neuwagen gültigen Abgasnorm Euro 6 nur leicht überschritten.
Der Zafira hat jedoch nur einen relativ kleinen Tank für den zur Stickoxidreduzierung notwendigen Harnstoff.
Der Tank müsste bereits nach 5000 Kilometern leer sein, wenn ständig Harnstoff eingesetzt wird.
Das ergibt sich aus Berechnungen des Bundesumweltamtes.

Die Umwelthilfe bemüht sich um die weitere Aufklärung des VW-Skandals: Der Autohersteller hatte Millionen Dieselmotoren so frisiert, dass sie die Abgasgrenzwerte bei Kontrollen auf Prüfständen zwar einhalten, im Straßenverkehr aber überschreiten.
Nun ist die Frage, ob auch andere Konzerne die Politik und Öffentlichkeit in dieser Weise getäuscht haben.

DUH: Stickoxid-Werte beim Zafira überschritten
Nach DUH-Angaben sieht das Ergebnis der Zafira-Untersuchung so aus: „Die Stickoxidwerte aller Messungen im Zweiradmodus lagen unter dem Grenzwert von 80 Milligramm pro Kilometer.
Im Vierradmodus wurde der Grenzwert allerdings um den Faktor zwei bis drei überschritten.“

Mit anderen Worten: Auf der Straße stößt der Opel-Diesel wohl viel mehr Stickoxid aus, als er darf.
Um solche Überschreitungen zu verbergen, hatte VW bei seinem millionenfach verbauten Dieselmotor mit dem Kürzel EA 189 ein Computerprogramm installiert, das die Prüfsituation bemerkt und die Abgaswerte für Messung nach unten drückt.

Diesen Verdacht im Hinblick auf den Opel-Zafira wollte DUH-Experte Axel Friedrich nicht konkret benennen.
„Wir weisen keine Schuld zu“, so Friedrich.
Allerdings sprach er von „Indizien“.
Anders der Grünen-Politiker Oliver Krischer: „Die Diskrepanz“ zwischen den Werten „lässt auf Abschalteinrichtungen schließen – wie auch immer die aussehen“.

Opel weist Vorwürfe zurück
Opel, eine Tochter des US-Konzerns General Motors (GM), wies Argwohn und Vorwürfe gestern zurück: „Für alle unsere Autos gilt nach wie vor und ohne Einschränkung: Von GM entwickelte Software hat keine Features, die feststellen, ob das Fahrzeug einem Emissionstest unterzogen wird.“
Einen Zafira habe das Unternehmen jüngst selbst getestet.
Resultat: „Sowohl auf einem Zwei- als auch auf einem Vierrollenprüfstand sind die Werte absolut korrekt.“

Die DUH forderte das Kraftfahrt-Bundesamt auf, den Zafira zu kontrollieren.
In Flensburg hieß es dazu, „Hinweise aus der Öffentlichkeit bleiben nicht unberücksichtigt“.


 
VW denkt für Diesel wohl auch über Eintauschprämien nach !

Wolfsburg. Mit den Rückrufen in der Abgas-Affäre rollt eine Riesenwelle auf die VW-Werkstätten zu.
VW hat aber schon eine Idee parat: Eintauschprämien für Diesel

Der VW-Konzern erwägt für die Rückrufaktion der 2,4 Millionen Diesel hierzulande auch Eintauschprämien als Alternative zur Nachbesserung.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen des Konzerns und der Volkswagen-Partner.
Bei der Idee, wonach VW die Wagen in Zahlung nehmen und gleichzeitig zusätzliche Anreize für einen Neuwagenkauf setzen könnte, stehen vor allem die betroffenen Motoren mit 1,6 Liter Hubraum im Fokus.
Bei dem Aggregat reicht nicht nur ein Softwareupdate aus, sondern es muss auch neue Technik her - mit entsprechenden Kosten für die Bauteile und die Arbeitsstunden.

Vor allem bei Dieseln mit einer sehr hohen Laufleistung könnten die Kunden profitieren, falls sie ohnehin mit einem Neukauf liebäugeln und VW sich großzügig bei der Restwertberechnung zeigt.
"Entschieden ist da aber noch nichts, das ist alles noch im Fluss", sagte ein Insider.
Die Überlegungen seien aber "mehr als ein Gedankenspiel".
Völlig unklar sei noch, ob allen Kunden die Eintauschprämie als Alternative angeboten werden müsste oder ob sich dabei Grenzen ziehen ließen zwischen den infrage kommenden Hubräumen und Baujahren.

Angebote für Bestandskunden
Eine VW-Sprecher sagte nur, es sei "tägliches Geschäft", dass der Konzern und die Händler über Angebote für Bestandskunden nachdächten.

Nach dpa-Informationen sind europaweit drei Millionen Fahrzeuge mit dem betroffenen 1,6-Liter-Diesel unterwegs.
Auf die größere Variante mit 2,0 Liter Hubraum entfallen 4,6 Millionen Fahrzeuge, und 34.000 haben den kleinen Motor mit 1,2 Litern Zylindervolumen.
Zusätzlich zu diesen insgesamt rund acht Millionen Wagen mit Euro-5-Norm ruft VW freiwillig 500.000 Diesel zurück, die nur Euro-3 und -4 erfüllen.

Das Modell Eintauschprämie ist etwa von der staatlichen Abwrackprämie bekannt.
Dabei wurde ein Anreiz gesetzt, der den Zeitwert alter Autos klar übersteigt und so zum Neukauf animieren sollte.
VW setzt - so wie andere Hersteller auch - ohnehin laufend Kaufsubventionen ein.
Dazu zählen fixe Rabatte oder sehr kleine Zinsen für Ratenkauf.

In der Abgas-Affäre hatte VW eingeräumt, millionenfach Dieselwagen mit einer Software ausgestattet zu haben, die den Schadstoffausstoß auf Prüfständen der Behörden manipuliert.
Die 8,5 Millionen Diesel, die nun in Europa zur Werkstatt müssen, sind laut Experten für den Kontinent der größte Rückruf überhaupt - und für VW sowieso.
Neben VW-Pkw sind Audi, Seat, Skoda und die VW-Nutzfahrzeuge betroffen.
Die ersten Wagen sollen von Januar nächsten Jahres an in die Werkstatt.
Für die 1,6-Liter-Maschinen beginnt der Rückruf dagegen frühestens im Herbst 2016, da es hier neben der Software auch um die Bauteile geht.

Modell Umtausch statt Nachbesserung
Mit den hierzulande 2,4 Millionen zurückgerufenen Dieseln ergeben sich nach dpa-Berechnung 1100 Fahrzeuge pro VW-Vertragswerkstatt.
Branchen-Insider gehen von durchschnittlich mindestens 90 Minuten Arbeitszeit pro betroffenem Wagen aus, worin neben der eigentlichen Nachbesserung auch die Zeit für Formulare und Dokumentation steckt.

Damit ergeben sich gut 200 Arbeitstage für eine Kfz-Arbeitskraft - wenn diese sich ausschließlich mit dem Rückruf beschäftigte.
Je nach Personalschlüssel und räumlichen Werkstattkapazitäten bräuchte also jeder VW-Servicepartner etliche Wochen für die Aktion.
"Die muss aber neben dem ganz normalen Tagesgeschäft gewuppt werden", gibt ein Experte zu bedenken.
Damit scheinen sehr lange Wartezeiten absehbar.

Auch aus diesem Grund hätten die Wolfsburger ein Interesse an dem Modell Umtausch statt Nachbesserung.
Theoretisch könnte VW die alten Wagen außerhalb der EU verkaufen, etwa in der Türkei oder in Afrika.
Gerade sehr alte Autos kämen aber wohl einfach in die Schrottpresse.


 
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen VW-Mitarbeiter !

Wolfsburg/Braunschweig. Bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft soll es sich nicht um die Führungsriege handeln.
Dem Konzern drohen rote Zahlen im dritten Quartal.

Die juristische Aufarbeitung des Abgas-Skandals bei Volkswagen nimmt Fahrt auf: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig leitete gegen mehrere Mitarbeiter des Autobauers Ermittlungsverfahren ein.
Das sagte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag und bestätigte damit einen Bericht der Branchenzeitung „Automobilwoche“.
Unterdessen spürt der VW-Konzern trotz Abgas-Affäre in Europa auch beim Bestelleingang noch keine Auswirkungen des Skandals.
In Deutschland wachse seit dem Bekanntwerden der Manipulationen vor rund einem Monat sogar die Zahl der Bestellungen, hieß es aus Kreisen des Konzernvertriebs.

Keine Angaben zur Identität der Beschuldigten
Im Zuge der juristischen Aufarbeitung hatte es bisher zwar ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Betrug gegeben, zunächst jedoch ohne konkrete Beschuldigte.
Über die Identität der Beschuldigten wollte die Sprecherin keine Angaben machen, es gehe allerdings nicht um die erste Führungsriege des Konzerns.
Das Verfahren könne sich aber noch ausweiten.
„Tendenziell werden es mehr als weniger Beschuldigte, je tiefer wir graben“, sagte ein Sprecher.

Anfang Oktober hatten die Ermittler bei einer Razzia in der Wolfsburger Konzernzentrale Unterlagen und Datenträger beschlagnahmt.
Europas größter Autokonzern hatte rund drei Wochen vor dieser Aktion eingeräumt, mit einem Computerprogramm die Abgaswerte bei Dieselwagen manipuliert zu haben.

Staatsanwaltschaft musste frühere Aussage korrigieren
Dabei gab es zunächst einige Verwirrung um die Ermittlungen der Braunschweiger Staatsanwaltschaft.
Die hatte am 28. September mitgeteilt, wegen der weltweiten Abgas-Manipulationen an Diesel-Fahrzeugen aufgrund von Strafanzeigen gegen Winterkorn ein Ermittlungsverfahren gegen den Ex-VW-Chef eingeleitet zu haben, musste sich aber anschließend korrigieren.
Tatsächlich gab es nur ein Verfahren ohne konkrete Beschuldigte.
Sowohl die Behörde als auch Niedersachsens Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne) hatten sich für die Panne bei Winterkorn entschuldigt.

VW drohen Milliardenkosten durch Strafzahlungen und Klagen.
Der Konzern hatte bereits 6,5 Milliarden Euro als Reserve zurückgestellt.
Die Summe schlägt im dritten Quartal voll zu Buche, wie VW bereits angekündigt hatte.
Daher dürfte der Autokonzern an diesem Mittwoch den ersten Quartalsverlust seit vielen Jahren ausweisen.

Bestellungen in Großbritannien rückläufig
Beim Bestelleingang ist das Bild europaweit uneinheitlich.
So seien die Diesel-Bestellungen in Großbritannien abgesackt, was VW als direkte Folge der Affäre wertet, hieß es in Kreisen des Konzernvertriebs.
Unter dem Strich schlage der Skandal aber bislang nicht aufs Geschäft durch.
Bisher war das nur für die Kennziffer Absatz bekannt - also für die Kette hinter den Bestellungen.
Hierzulande vergehen zumindest bei den privaten Autokäufen Wochen oder Monate zwischen dem Bestellen per Auftragseingang und dem Ausliefern, also dem eigentlichen Absatz.

Teuer wird die Aufarbeitung für VW aber in jedem Fall, nicht zuletzt wegen der umfangreichen Nacharbeiten an den betroffenen Fahrzeugen.
VW muss für die Nachbesserung der manipulierten Dieselfahrzeuge bis zu 10.000 verschiedene Lösungen ausarbeiten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Konzernkreisen erfuhr.

Skandal belastet offenbar auch Konzern-Töchter
Demnach ergibt sich die enorme Anzahl der Tausenden individuellen Lösungen aus der Zahl der betroffenen Motorvarianten.
Sie unterscheiden sich nicht nur beim Hubraum (2,0 sowie 1,6 und 1,2 Liter), sondern etwa in der Auslegung auf Getriebe (Automatik, 5- oder 6-Gang), unterschiedliche Marken (etwa Volkswagen-Pkw, Seat, Skoda oder Audi), Modelljahre oder Märkte weltweit.
Ab Januar 2016 soll laut Plan mit den Nachbesserungen begonnen werden.
Dabei geht es um Softwarelösungen, aber teils auch um neue Bauteile.

Derweil zeichnet sich ab, dass der Skandal die Konzern-Finanztochter belastet.
Im Portfolio der Volkswagen-Financial-Services AG finden sich bis zu eine Million betroffene Diesel-Autos.
Das geht aus einem Brief der Finanztochter an Geschäftspartner vom Dienstag hervor.
Für die VW-Bank könnte das teure Folgen haben, denn der Skandal schmälert möglicherweise den Wiederverkaufswert dieser Fahrzeuge, die VW etwa am Ende der Leasinglaufzeit zurücknehmen muss.


 
VW will Steuerzahler an Kosten für Betrugsskandal beteiligen !

Wolfsburg. Fast sieben Milliarden Euro hat VW für die Rückrufe von manipulierten Autos zurückgestellt - und will das Geld von der Steuer absetzen.

Volkswagen will die milliardenschweren Rückstellungen für Rückrufe im Zusammenhang mit Betrugsskandal bei Diesel-Autos dem Steuerzahler aufbürden.
Er gehe davon aus, dass die Beträge steuerlich absetzbar seien, sagte Finanzvorstand Frank Witter am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Anders sei dies bei Strafzahlungen oder Bußgeldern, die dem Konzern wegen Umweltvergehen drohen.

Volkswagen hatte wegen millionenfacher Rückrufe 6,7 Milliarden Euro zur Seite gelegt.
Dies hatte dem Wolfsburger Autobauer auf Quartalsebene den ersten Verlust seit mindestens 15 Jahren eingebrockt.

Volkswagen hatte zugegeben, Abgaswerte durch eine Betrugssoftware manipuliert zu haben.
In den USA muss der Konzern deswegen mit Strafzahlungen von umgerechnet bis zu 16 Milliarden Euro rechnen.
Auch in anderen Ländern ermitteln die Behörden gegen das Unternehmen.
Auf den niedersächsischen Konzern kommen auch zahlreiche Prozesse zu: Anwälte sammeln Munition für Schadensersatzklagen, Investoren wollen erlittene Kursverluste erstattet haben.
Hinzu kommen Kosten für die Rücknahme beanstandeter Fahrzeuge.
Die Gesamtkosten des Skandals könnten nach Schätzungen von Experten am Ende in einer Größenordnung von 20 bis 30 Milliarden Euro liegen.

VW-Chef Müller reagiert mit Fünf-Punkte-Plan auf Abgas-Skandal
Mit einem Fünf-Punkte-Plan will der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller den Auto-Konzern fit machen für die durch den Betrugsskandal entstandenen Herausforderungen.
Höchste Priorität genieße dabei die Hilfe für Besitzer manipulierter Diesel-Autos, sagte der Manager am Mittwoch in einer Mitteilung, die der Telefonkonferenz vorausging.
Die ersten Rückrufe sollen im Januar 2016 starten.

Punkt zwei sei die Aufklärung der Manipulationen.
„Wir müssen die Wahrheit herausfinden und daraus lernen“, erklärte Müller.
An dritter Stelle folge der Konzernumbau und das Sparprogramm. „
Der Kernpunkt ist: Unser Konzern wird künftig dezentraler geführt“, sagte Müller und wiederholte damit Pläne, die VW bereits bekanntgegeben hatte.
Marken und Regionen sollen eigenständiger agieren können.
Zudem komme die Gewinnkraft aller gut 300 Fahrzeugmodelle auf den Prüfstand.

Müller will Offenheit und Kooperation im Unternehmen fördern
Punkt vier seien die Arbeitsatmosphäre und das Führungsverständnis im Unternehmen.
Müller betonte: „Wir brauchen eine Kultur der Offenheit und der Kooperation.“
Er forderte im kollegialen Umgang miteinander zudem mehr Mut, mehr Kreativität und auch mehr Unternehmertum.

An fünfter Stelle verwies der Vorstandsvorsitzende auf den Ausbau der bisherigen Ziele für das Jahr 2018.
Sie sollen zur „Strategie 2025“ werden.
„Dem „Höher, Schneller, Weiter“ wurde vieles untergeordnet, vor allem die Umsatzrendite“, sagte Müller mit Blick auf die Rivalen Toyota und General Motors.
Wichtiger als 100.000 Fahrzeuge mehr oder weniger als die Konkurrenz zu verkaufen, sei „qualitatives Wachstum“.
Mitte nächsten Jahres will Müller die „Strategie 2025“ vorstellen.


 
Kronzeugenregel: Wer in Dieselaffäre auspackt, soll Volkswagen-Job behalten !

Wolfsburg. Volkswagen muss aufklären, wie es zur Diesel-Affäre gekommen ist.
Ein Versprechen an Mitwisser im Konzern soll dabei offenbar helfen.

Mit einer Kronzeugen-Regelung für beteiligte Mitarbeiter will Volkswagen offenbar die Aufklärung der Abgasaffäre voranbringen.
Das melden „Süddeutsche Zeitung“ (SZ), WDR und NDR am Freitag.
Der Konzern wollte sich dazu nicht äußern.

Bei einer Betriebsversammlung Anfang Oktober soll Vorstandschef Matthias Müller bereits das Versprechen gegeben haben: Mitwisser, die Licht in die Affäre um manipulierte Dieselmotoren bringen, haben „keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen“ zu befürchten.
Nun wollen Vorstand und Aufsichtsrat nachlegen, wie die SZ berichtet.
Notwendig sei eine Art „Kronzeugen-Regelung“, die aber nicht für Vorstände und andere hoch dotierte Manager gelten soll.
Ein entsprechendes Programm hatte auch bei der Volkswagen-Tochter MAN Licht in eine Korruptionsaffäre gebracht.

Den Berichten zufolge bekommen die internen Ermittler bisher wenig Hinweise von den eigenen Mitarbeitern.
Volkswagen steht aber unter Zugzwang: Nur wenn das Unternehmen die Affäre selbst aufklärt, könne es in den USA halbwegs glimpflich davon kommen.

VW erklärte zu dem Bericht lediglich, die Untersuchungen der externen und internen Ermittler liefen auf Hochtouren.


 
VW dementiert manipulierte 3-Liter-Motoren !

Köln – Die milliardenteure Diesel-Affäre bei Europas größtem Autobauer Volkswagen weitet sich abermals aus: Die US-Umweltbehörde EPA hat nun auch Motoren mit 3,0 Liter Hubraum ins Visier genommen, wie aus einer Mitteilung der EPA hervorgeht.
Bislang drehte sich die Abgas-Affäre lediglich um Motoren bis zu 2,0 Liter Hubraum.

VW weist Vorwürfe zurück
Volkswagen hat die Vorwürfe der US-Umweltbehörde umgehend zurückgewiesen.
„Die Volkswagen AG betont, dass keine Software bei den 3-Liter V6-Diesel-Aggregaten installiert wurde, um die Abgaswerte in unzulässiger Weise zu verändern“, teilte ein VW-Sprecher am Montagabend in Wolfsburg auf Anfrage mit.
„Volkswagen wird mit der EPA vollumfänglich kooperieren, um den Sachverhalt rückhaltlos aufzuklären.“

Motoren von VW, Audi und Porsche betroffen
Nach Angaben der Behörde wurden in bestimmten Diesel-Modellen der Marken VW, Audi und Porsche der Modelljahrgänge 2014 bis 2016 Drei-Liter-Diesel-Motoren verbaut, die die erlaubten EPA-Grenzwerte bis zu neunmal überträfen.
Im einzelnen handele es sich um Fahrzeuge der Typen VW Touareg (2014), Porsche Cayenne (2015) sowie die Audi-Modelle A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L und Q5 (2016).

10000 Dieselfahrzeuge in 2014 verkauft
Wieviele Fahrzeuge in den USA und weltweit davon betroffen sind, ist bislang nicht bekannt: Die neuerliche Rüge der EPA betreffe ungefähr 10 000 Dieselfahrzeuge, die seit dem Modelljahr 2014 in den USA verkauft worden seien.
Zusätzlich sei eine bislang unbekannte Zahl aus dem Modelljahrgang 2016 betroffen.
Volkswagen sei abermals damit gescheitert, seine Pflicht zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben in den USA einzuhalten, sagte EPA-Expertin Cynthia Giles der Mitteilung zufolge.

Der im September aufgedeckte Abgas-Skandal hat VW erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder in die roten Zahlen.
Im dritten Quartal musste der Konzern wegen der hohen Rückstellungen für die Folgen der Diesel-Manipulationen einen Milliardenverlust ausweisen.
Das Drama beendete abrupt eine jahrelange und zuletzt immer rasantere Rekordfahrt - und die Verluste zwingen die Wolfsburger auch, ihre Jahresziele zu kappen.


 
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