Polizeibekannter Bodybuilder erschossen - Ermittler gehen von mehreren Tätern aus !
Nach den Todesschüsse in der Lausitz sucht die Polizei weiter Zeugen: Der polizeibekannte Bodybuilder Martin M. (31) war am 1. März an der Puschkinpromenade in Cottbus erschossen worden.
Nun suchen Staatsanwaltschaft und Polizei weitere Zeugen.
Laut Polizei war Martin M. gegen 20.30 Uhr in der Cottbuser Innenstadt getötet worden.
Er befand sich demnach auf einem Spaziergang mit seinem Hund.
Dabei sei er am „Teehäuschen“ gegenüber der Stadthalle vorbei gekommen.
Im angrenzenden Puschkinpark sei er dann auf seine späteren Mörder getroffen.
Die Beamten gehen von mindestens zwei Tätern aus.
Nach bisherigen Ermittlungen und Video-Auswertungen befanden sich laut Polizei zum fraglichen Zeitpunkt mehrere Personen am Teehäuschen.
„Diese müssen die Tat bemerkt haben“, wie die Polizei mitteilt.
Außerdem sei „ein auffällig blauer Kleinwagen“ beschrieben worden, der unmittelbar nach der Tat vom Puschkinpark in Richtung Sandower Brücke fuhr.
Die Polizei fragt nun:
► Wer hielt sich am 1.3.2020 gegen 20.30 Uhr am Teehäuschen auf und hat Wahrnehmungen zum Tatgeschehen gemacht?
► Wer hat am 1.3.2020 nach 20.30 Uhr einen blauen Kleinwagen aus Richtung Puschkinpark wegfahren gesehen und kann Angaben zum Fahrzeug, zu den Insassen und zur Fahrtrichtung machen?
► Wer kann sachdienliche Hinweise zur Tat geben?
Die Bevölkerung war bereits am 3. März um Mithilfe bei der Aufklärung des Angriffs gebeten worden.
Die tödliche Attacke
Martin M. (31) bewegte sich im Umfeld des Provokateur Motorrad Clubs, der vom LKA Brandenburg als Unterstützerklub für die Hells Angels Cottbus gelistet wird.
Warum der bullige, tätowierte Geschäftsmann sterben musste?
Bislang gibt es darüber nur Spekulationen.
Die Polizeiakte von Martin M. ist jedenfalls lang!
2008 saß er eine Jugendstrafe ohne Bewährung wegen Körperverletzung ab.
Dann immer wieder Verfahren wegen Körperverletzung, räuberischer Erpressung, Verstoß gegen das Dopinggesetz.
Er war Kampfsportler.
2013 wieder Knast, wieder eine Verurteilung wegen Körperverletzung.
Er soll Sympathisant der rechten Hooligan-Szene in der Lausitz gewesen sein. Im Innenministerium geht man zwar davon aus, dass es keine „signifikanten Schnittstellen“ zwischen der Rockerszene und Rechtsextremisten gebe.
Es bestünden allerdings „vereinzelt Verbindungen und Kennverhältnisse“ – auch in Cottbus.
Es gab auch Verfahren wegen Volksverhetzung gegen Martin M.!
Auch wegen Vergewaltigung wurde er einmal angezeigt.
Das Verfahren wurde dann aber eingestellt.
Auf Fotos in sozialen Netzwerken posiert Martin M. mit Rockern des „PMC Eastside.“
Auf anderen Bildern trägt er T-Shirts der Marken „Black Legion“ und „Label 23“.
Marken, die bei rechten Hooligans hoch im Kurs stehen.