Liveticker zu Griechenland: +++ 22:55 Merkel fordert bis Donnerstag Details für Reformpläne +++
Griechenland soll nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel bis Donnerstag Details für Reformpläne vorlegen. Das sei Voraussetzung dafür, um Verhandlungen über ein drittes Hilfsprogramm zu beginnen, sagte Merkel am Dienstagabend nach dem Euro-Sondergipfel in Brüssel. Erst nach der Vorlage dieser Details könne im Bundestag beschlossen werden, Gespräche über ein drittes Hilfsprogramm des Euro-Rettungsschirms ESM aufzunehmen.
Eine mögliche kurzfristige Brückenfinanzierung habe in den Gesprächen der Staats- und Regierungschefs der Eurozone keine große Rolle gespielt, sagte die Kanzlerin weiter. Darüber könne erst gesprochen werden, wenn die Pläne für ein langfristiges Programm vorlägen. Die Gespräche beim Gipfel seien sehr ernst gewesen, betonte Merkel. Man habe dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras deutlich gemacht, dass es in der Eurozone immer nur eine geteilte Souveränität der 19 Euro-Staaten gebe.
+++ 22:46 EU-Sondergipfel zu Griechenland am Sonntag +++
Der Euro-Gipfel in Brüssel ist vorbei. Er hat etwa vier Stunden gedauert. Am Sonntag werden alle 28 EU-Staaten bei einem Sondergipfel über die Griechenland-Krise beraten. Das kündigte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Abschluss des Euro-Gipfels in Brüssel an.
+++ 22:23 Griechische Geldautomaten sind bald leer +++
Den griechischen Banken könnte in den nächsten zwei bis drei Tagen das Geld ausgehen, wenn die Kreditgeber sich nicht auf weitere Hilfen für das Land verständigen. Ein Informant, der mit dem Finanzsystem des Landes vertraut ist, sagte, die ersten Geldautomaten könnten schon am Mittwoch leer sein. Ein Banker schätzte, dass noch für zwei bis drei Tage Bargeld im System sei. Derzeit sind die Banken in Griechenland geschlossen. Überweisungen ins Ausland sind nicht möglich. An den Geldautomaten erhalten die Griechen maximal 60 Euro pro Tag. Diese Begrenzung habe das Problem hinausgeschoben, aber "Bargeld wird morgen an den Geldautomaten ein echtes Problem werden", sagte der Informant.
+++ 22:00 Clinton: Griechen-Krise ist eine Tragödie +++
Hillary Clinton, ehemalige US-Außenministerin und Präsidentschaftsbewerberin, bezeichnet die Krise in Griechenland als "eine Tragödie". Die Europäer sollten nichts unversucht lassen, um eine Einigung zu erzielen.
+++ 21:38 EU zeigt kurze Videosequenz vom Verhandlungstisch +++
+++ 21:27 Faymann spielt "Brückenfinanzierung" durch +++
Um besonders akute und kurzfristige Finanzlücken in der griechischen Staatskasse zu schließen, ist nach Einschätzung von Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann eine Brückenfinanzierung der Europartner vorstellbar. "Zuerst bräuchte man ein (Hilfs-)Programm. Dann kann man überlegen, ob - bis das Programm beschlossen ist - man eine Finanzierungsbrücke baut", sagte Faymann. Er wies aber darauf hin, dass bisher konkrete Reform- und Sparvorschläge Athens fehlten. Diese gelten als Voraussetzung für finanzielle Unterstützung der Europartner. Athen wünsche eine Übergangslösung bis zum Monatsende, hieß es ergänzend aus griechischen Regierungskreisen. Örtliche Medien berichteten, Athen wolle einen ersten "kleinen Überbrückungskredit", damit das Land nicht schon im Juli zusammenbreche.
+++ 21:17 Athen: Gehaltszahlungen am 13. Juli kein Problem +++
Der stellvertretende griechische Finanzminister sieht kein Problem, am 13. Juli die Gehälter im öffentlichen Dienst des Landes auszuzahlen.
Video
Besonnenheit und Ruhe in Athen: Bargeld wird immer knapper 07.07.15 – 02:34 min Mediathek Besonnenheit und Ruhe in Athen Bargeld wird immer knapper
+++ 21:06 Noonan spricht von "Umgestaltung griechischer Schulden" +++
Offenbar zeigen sich die Finanzminister der Eurozone offen für eine Umgestaltung der griechischen Staatsschulden. "Es gibt ein allgemeines Gefühl, dass eine Umgestaltung der Schulden akzeptabel wäre", sagt Irlands Ressortchef Michael Noonan dem Rundfunksender RTE. Er verwies auf Maßnahmen, die Irland ergriffen hatte wie die Verlängerung von Laufzeiten und die Reduzierung der Zinsen.
+++ 20:55 Athen fürchtet Flüchtlingsaufstand +++
Griechenland befürchtet Hungeraufstände in den zahlreichen Migrantenlagern, vor allem auf den Inseln der Ostägäis. "Die Programme (zur Versorgung mit Essen) sind ausgelaufen. Es könnte zu Revolten kommen", warnt die griechische Vize-Ministerin für Migrationspolitik, Tasia Christofilopoulou, im griechischen Parlament. Bereits am Vormittag hatten Regionalgouverneure von den Ägäisinseln vor einer gefährlichen Zuspitzung der Lage in den Migrantenlagern gewarnt. Die Catering-Unternehmen seien seit Monaten nicht bezahlt worden und hätten seit Dienstag die Austeilung von Essen eingestellt. Die Ägäis ist eine der Routen, über die Schleuser Tausende Migranten nach Europa bringen.
+++ 20:40 Tsakalotos: Eurogruppe will Athen neue Chance geben +++
Die Eurogruppe will Griechenland nach Angaben des neuen Finanzministers Tsakalotos eine "neue Chance" geben. Der "politische Wille" dazu sei da, sagt Tsakalotos. Bei dem Treffen der Eurogruppe habe es "Fortschritte" gegeben, sagt er, ohne nähere Angaben dazu zu machen.
+++ 20:09 EU-Kreise: Weiterer Euro-Gipfel am Sonntag +++
Nun berichten auch hochrangige EU-Vertreter, dass es vorläufige Pläne für einen weiteren Euro-Gipfel am Sonntag gibt, auf dem Hilfspläne für Griechenland genehmigt werden könnten. Voraussetzung sei, dass die Geldgeber mit dem Antrag und den Reformvorschlägen aus Athen einverstanden seien, sagt einer der Vertreter.
+++ 19:57 Griechen-Drama setzt DAX zu +++
Die Griechenland-Krise drückt die europäischen Aktienmärkte auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten. Der DAX fiel um 2,0 Prozent auf 10.676 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 verlor 2,1 Prozent auf 3.294 Punkte. "Tsipras provoziert offensichtlich den Grexit", sagt ein Händler mit Blick darauf, dass Athen nun noch nicht einmal einen neuen Vorschlag vorgelegt habe, obwohl der Regierungschef vor dem Referendum eine Lösung 48 Stunden nach diesem angekündigt habe. "Die Eurozone macht einen äußerst schlechten Eindruck", ergänzt er.
+++ 19:42 Kommt der nächste Gipfel am Sonntag? +++
Ein Korrespondent der "Financial Times" twittert, er höre schon von einem möglichen Gipfel am Sonntag.
+++ 19:30 Die Ergebnisse des Finanzminister-Treffens sind jetzt online +++
Von der Begrüßung des neuen griechischen Finanzministers Tsakalotos, dem Austausch darüber, wie es nun weitergeht bis zum griechischen Antrag auf ESM-Hilfen - eine Zusammenfassung der Ergebnisse des Treffens lesen Sie hier (in englischer Sprache).
+++ 19:13 Ärger über Athens ständiges Aufschieben wächst +++
Während die Staats- und Regierungschefs zur Stunde über das weitere Vorgehen beraten, wächst der Ärger über das ständige Aufschieben Griechenlands. Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaitė drückt es so aus: "Für die griechische Regierung geht es immer um mañana, morgen." Ähnlich äußert sich auch der belgische Premierminister. Die Eurogruppe habe nichts Interessantes oder Produktives gebracht. Es gebe eine gewisse "Müdigkeit", weil die griechische Regierung immer den Moment nach hinten schiebe, in dem sie Verantwortung übernehmen müsse, sagt etwa. Man könne einen Ministerpräsidenten nicht mit der Pistole an der Schläfe oder mit dem Messer am Hals dazu zwingen, Verantwortung zu übernehmen.
+++ 19:00 Das Chef-Treffen in Brüssel beginnt +++
+++ 18:55 Tsipras fordert "Überbrückungskredit" +++
Tsipras informiert Barack Obama telefonisch über den neuesten Stand der Beratungen zur griechischen Schuldenkrise. Dabei habe Tsipras dem US-Präsidenten erklärt, dass Athen einen "Überbrückungskredit" von seinen internationalen Geldgebern wünsche, bis eine nachhaltige Lösung des Problems erreicht sei. Obama habe seinerseits die Hoffnung geäußert, dass die Verhandlungen zwischen Athen und den Gläubigern bald erfolgreich abgeschlossen werden könnten, damit Griechenland im Euroraum bleibt.
+++ 18:42 Juncker: "Froh, wenn ich Herrn Tsipras sehe" +++
Vor dem Sondergipfel äußert sich ein sichtlich müder Jean-Claude Juncker über Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras: "Ich bin immer froh, wenn ich Herrn Tsipras sehe. Ich hatte ihn heute Nacht am Telefon, ich weiß nicht um wie viel Uhr", sagt der Kommissionspräsident.
+++ 18:30 Western Union verschickt wieder Geld +++
Der Geldversender Western Union nimmt seine Geschäfte in Griechenland wieder auf. Kunden können damit Geld aus dem Ausland überwiesen bekommen. Allerdings dürfen sie wegen der vorige Woche eingeführten Kapitalverkehrskontrollen vorerst nur bis zu 60 Euro pro Tag abheben. Aus insgesamt 31 Ländern kann damit Geld nach Griechenland geschickt werden.
+++ 18:12 Griechischer Hilfsantrag binnen Stunden erwartet +++
Griechenland dürfte möglicherweise schon "in einigen Stunden" einen Antrag für ein drittes Hilfsprogramm stellen. Das sagen unisono der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem und sein finnischer Amtskollege Alexander Stubb. "Der erste Schritt wird sein, dass die griechische Regierung der Eurogruppe eine neue Bitte um ESM-Hilfe übersenden wird", präzisiert Dijsselbloem. "Sobald das eintrifft, hoffentlich schon morgen früh, werden wir eine weitere Telefonkonferenz der Eurogruppe abhalten."
+++ 17:55 Merkel: Ohne Leistung keine Gegenleistung +++
Die Staats- und Regierungschefs wollen ab 18.30 Uhr beraten, wie es weitergeht. Die Kanzlerin dämpft die Erwartungen an den Sondergipfel. "Allerdings können wir uns noch kein abschließendes Bild machen", sagt Merkel vor Beginn des Treffens. Die Zeit dränge jedoch: "Ich sage aber, dass es hier nicht mehr um Wochen geht, sondern um wenige Tage."
Die Bundeskanzlerin pocht darauf, dass Griechenland Reformen umsetzen müsse, um neue Hilfen zu erhalten. Leistung und Gegenleistung gehörten "untrennbar zusammen". "Ohne Solidarität und ohne Reformen ist der Weg, den wir zu gehen haben, nicht möglich." Man werde beim Gipfel hören, was Tsipras zu sagen habe.
+++ 17:43 Euklides Tsakalotos schreibt fleißig Notizen +++
Es war sein erstes Finanzminister-Treffen. Euklid Tsakalotos kam zwar mit leeren Händen, dafür machte er sich aber fleißig Notizen, wie man hier sieht.
17:23 EU-Währungskommissar äußert Hoffnung +++
EU-Währungskommissar Pierre Moscovici sagt, es bestehe Hoffnung auf ein Griechenland-Abkommen.
+++ 17:10 Merkel trifft Tsipras im kleinen Kreis +++
Unmittelbar vor dem Sondergipfel am Abend ist Kanzlerin Angela Merkel in Brüssel erneut mit dem griechischen Premier Alexis Tsipras zusammengekommen. Diplomaten berichten, das auch François Hollande, Mario Draghi und Jeroen Dijsselbloem dabei sind.
+++ 16:57 Eurogruppen-Treffen beendet - Vorbereitungen für das Chef-Treffen laufen +++
Der finnische Finanzminister Alexander Stubb verkündet das Ende der Gespräche. Morgen geht's per Telefonkonferenz weiter. Eurogruppen-Dijsselbloem erwartet einen formellen griechischen Hilfsantrag morgen. Nächster Schritt sei ein Brief Griechenlands. Griechenland brauche "glaubwürdige Reformen", und das neue Programm müsse mittelfristig sein.
Dagegen laufen die Vorbereitungen für den Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurogruppe heute Abend an: Donald Tusk twittert, wie er sich mit EZB-Präsident Mario Draghi trifft.
+++ 16:30 Tsipras will am Mittwoch vor EU-Parlament sprechen +++
Tsipras will nach Angaben von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz am Mittwochmorgen ins Plenum des EU-Parlaments nach Straßburg kommen. Das habe ihm Tsipras in einem Telefonat bestätigt, teilt Schulz mit.
+++ 16:18 Athen liefert nicht - neuer Hilfsantrag im Gespräch +++
Das Gerücht der griechischen Korrespondentin hat sich bestätigt. Tsakalotos kommt mit leeren Händen nach Brüssel. Er präsentiert den Euro-Finanzministern keine neuen schriftlichen Vorschläge zur Lösung der Schuldenkrise.
Stattdessen will Griechenland nun einen neuen Antrag auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds ESM stellen. Dieser soll einem Vertreter der Euro-Zone zufolge am morgigen Mittwoch eingereicht werden. Die Euro-Finanzminister seien der Auffassung, dass ein neuer Antrag mit glaubwürdigen Reformvorschlägen her müsse. Griechenland soll dem zugestimmt haben.
+++ 15:54 Das steht im Brief von Pavlopoulos an EU-Ratspräsident Tusk +++
Der Guardian veröffentlicht den Brief, den der griechische Präsident Prokopis Pavlopoulos heute an EU-Ratspräsident Donald Tusk geschrieben hat. Darin heißt es, dass bei dem Treffen der Chefs der griechischen Parlamentsparteien am Dienstag alle Parteien - ausgenommen der kommunistischen Partei - ein gemeinsames Statement verabschiedet hätten: Das Votum des Volkes vom Sonntag sei "kein Mandat für den Ausstieg aus der Eurozone", sondern das Mandat, um weiterhin Versuche zu unternehmen, "eine sozial und wirtschaftlich lebensfähige Vereinbarung" zu erzielen. Es gehe dabei darum,
die finanziellen Bedürfnisse des Landes ausreichend zu gewährleisten
glaubwürdige Reformen anzugehen, die auf einer fairen Verteilung von Last und Wachstum basieren
ein starkes Entwicklungsprogramm umzusetzen, das in erster Linie darauf setzt, die Arbeitslosigkeit zu linden und den Aufbau von Unternehmen zu unterstützen
ernsthafte Gespräch darüber zu führen, wie realisierbar die Rückzahlung der griechischen Schulden ist.
+++ 15:44 Dijsselbloem und Tsakalotos lächeln für die Kameras +++
Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem gibt seinem griechischen Kollegen Euklid Tsakalotos die Hand. Noch, so scheint es, ist die Atmosphäre in Brüssel locker.
+++ 15:27 Keine offizielle Pressekonferenz nach dem Eurogipfel +++
Eine offizielle Pressekonferenz soll es nach dem Gipfel der Eurogruppe nicht geben. Geplant ist stattdessen nur ein kurzes Statement an der Türschwelle von Eurogruppen-Chef Dijsselbloem. Das legt die Vermutung nahe, dass niemand mit einem substanziellen Durchbruch rechnet.
+++ 15:10 Griechische Korrespondentin: Athen hat keine Vorschläge im Gepäck +++
Im Brüsseler Pressezentrum werden immer wieder Gerüchte laut. Manche stimmen, andere nicht. So will die Korrespondentin der konservativen griechischen Tageszeitung Kathimerini, Eleni Varvitsiotis, erfahren haben, dass Griechenland ohne Vorschläge nach Brüssel gekommen sei und diese erst morgen übermitteln wolle.
+++ 15:02 Anleger sind vorsichtig vor Griechenland-Gipfel +++
Die Ungewissheit über den Ausgang neuer Krisengespräche zu Griechenland treibt die Anleger am deutschen Aktienmarkt in Verkäufe. Nach einem freundlichen Handelsauftakt bröckelt der Dax im Verlauf stetig ab und notiert am Nachmittag zuletzt 0,52 Prozent tiefer bei 10.833,62 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte sinkt um 0,28 Prozent auf 19.618,24 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax verliert 0,18 Prozent auf 1648,11 Punkte. Für den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 geht es um 0,63 Prozent nach unten.
+++ 14:47 EZB-Ratsmitglied: Neue Hellas-Währung wahrscheinlich +++
Das lettische EZB-Ratsmitglied Ilmars Rimsevics sieht Griechenland auf dem Weg aus der Euro-Zone: "Die griechische Nation war kühn und hat sich selbst aus der Euro-Zone herausgewählt", sagt er im lettischen Rundfunk. Rimsevics ergänzt, künftig werde es womöglich einen Staat weniger in der Eurozone geben. Die Einführung einer anderen Währung in Griechenland sei das wahrscheinlichste Szenario.
+++ 14:33 Ansa: Tsipras will Brückenfinanzierung beantragen +++
Laut italienischer Nachrichtenagentur Ansa wird die griechische Regierung in den nächsten 48 Stunden eine Brückenfinanzierung in Höhe von 7 Milliarden Euro beantragen.
+++ 14:17 EU-Kommissar schließt "Grexit" nicht aus +++
Juncker-Stellvertreter Valdis Dombrovskis schließt ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone nicht mehr aus. Das sei zwar nicht das Ziel der EU-Kommission, sagt der für den Euro zuständige Vizepräsident der EU-Kommission vor dem Sondertreffen der Euro-Finanzminister. "Falls jedoch Vertrauen nicht wieder aufgebaut wird, falls es kein glaubwürdiges Reformpaket gibt, kann das (der Grexit) nicht ausgeschlossen werden."
In der Runde der Finanzminister sitzt auch EZB-Chef Mario Draghi.
+++ 14:10 Umfrage: Jeder zweite Franzose für Grexit +++ Die französische Regierung ist ein gewichtiger Fürsprecher Griechenlands. Premierminister Valls denkt sogar laut über einen Schuldenschnitt für Griechenland nach. Die Bevölkerung ist dabei ganz anderer Meinung. Laut einer Umfrage will jeder zweite Franzose inzwischen, dass Griechenland die Eurozone verlässt.
+++ 13:27 Schäuble beharrt auf Standpunkt: Kein Schuldenschnitt +++
Die Vorzeichen für das heutige Sondertreffen der Euro-Finanzminister sind mau: Der griechische Minister schweigt, manch anderer stellt dafür klar, dass er nicht gedenkt, Boden preiszugeben. So zum Beispiel Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble: Ein Schuldenerlass für Griechenland kommt für ihn weiterhin nicht in Betracht. Wer die EU-Verträge kenne, wisse, dass ein Schuldenschnitt unter das Bailout-Verbot falle, so Schäuble. Einige Finanzminister anderer Länder sehen das offenbar nicht so eng. Ihrer Ansicht nach sollte man auch einen Schuldenschnitt nicht kategorisch ausschließen.
+++ 13:15 Dijsselbloem-Kommentar macht wenig Hoffnung +++
Jeroen Dijsselbloem erwartet nach dem Nein der Griechen "sehr schwierige" Gespräche mit Athen über Lösungen in der Schuldenkrise. Er hoffe, dass die griechische Regierung nach der Volksabstimmung vom Sonntag neue Vorschläge unterbreiten werde und dass diese glaubwürdig seien, so der Eurogruppen-Chef kurz vor Beginn des Sondertreffens der Finanzminister der Eurozone in Brüssel.
+++ 13:03 Lackmustest für Athener Staatsfinanzen am Mittwoch +++
Schon morgen steht eine weitere schwere Prüfung für die griechischen Staatsfinanzen an. Auf der Agenda steht eine Auktion von dreimonatigen Geldmarktpapieren mit einem Volumen von 1,25 Milliarden Euro. Die DZ-Bank fragt sich, wer die Bills kaufen soll, wenn die griechischen Geschäftsbanken als Käufer ausfallen. Floppt die Auktion am Mittwoch, floppt auch eine Rückzahlung von Geldmarktpapieren in Höhe von 2 Milliarden Euro am Freitag. Die letzte Hoffnung ruhe auf der griechischen Notenbank, heißt es. Spätestens, wenn die griechische Notenbank diese Staatsanleihen direkt kaufe, sei klar, dass das Land nur noch am seidenen Faden der monetären Staatsfinanzierung hänge.
+++ 12:53 Tsakalatos erscheint wortlos bei Eurogruppen-Treffen +++
Laut Medienberichten ist der neue griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos gerade bei seinen Kollegen aus der Eurogruppe eingetroffen. Anders als sein Vorgänger, Yanis Varoufakis, hatte der 55-Jährige keine Stellungnahme für die Presse parat. Er sei ohne ein Wort und nur mit einem kurzen Kopfnicken an den Kameras und Mikrofonen vorbeigegangen - links einen Stapel Papiere, rechts eine Aktentasche.
+++ 12:19 Gabriel nennt Aufnahme Griechenlands in den Euro "naiv" +++
SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisiert Fehler bei der Aufnahme Griechenlands in die Eurozone. "Die Aufnahme Griechenlands in den Euro ist aus heutiger Sicht sehr naiv erfolgt", sagte Gabriel in einem Interview mit dem "Stern". Schlimmer sei aber, dass alle viel zu lange zugeschaut haben, wie das Land immer tiefer in die Krise geriet, fügte er hinzu.
+++ 11:49 Juncker kassiert Rüffel wegen SMS an Tsipras +++
Kleine Anekdote aus dem EU-Parlament von heute Morgen: Offensichtlich sah EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nicht so aus, als sei er hundertprozentig bei der Sache. Weil er ständig auf sein Smartphone starrte, kassierte er Kritik von mehreren Europaabgeordneten. Wie das Online-Portal "iefimerida.gr" berichtet, hatte Juncker eine gute Ausrede: "Ich tue nur meine Arbeit. Ich kommuniziere derzeit per SMS mit Alexis Tsipras. Das nennt man Texting. Lassen Sie mich doch arbeiten."
+++ 11:40 Wirtschaftsinstitut: "Athen völlig überfordert" +++
Die Geldgeber Griechenlands haben nach einer Analyse des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) die Verschleppung von grundlegenden Reformen viel zu lange toleriert. "Keine griechische Regierung der vergangenen Jahre hat ohne Druck und Kontrollen den Reformprozess oder die Haushaltssanierung vorangetrieben", sagt IfW-Experte Klaus Schrader. Haupthindernis für Reformerfolge sei die völlige Überforderung der griechischen Staatsverwaltung bei der Durchführung komplexer Reformen, heißt es in der Studie. "Sie bedarf in noch größerem Umfang als bisher externer Expertenhilfe."
+++ 11:23 Rom: Nicht "böse Deutsche" verantwortlich +++
Der italienische Außenminister Paolo Gentiloni warnt davor, die Verantwortung für die griechische Schuldenkrise auf die "bösen Deutschen" zu schieben. Die Verantwortung liege vielmehr bei den griechischen Regierungen der vergangenen 15 bis 20 Jahre, sagt Gentiloni der Tageszeitung "Corriere della Sera". Rechts auf Englisch nachzulesen:
+++ 11:06 Umfrage: Union profitiert von "Nein"-Sager Schäuble +++
Die Union legt laut einer Umfrage deutlich zu. Dabei profitiert sie maßgeblich von der harten Haltung von Finanzminister Wolfgang Schäuble in den Griechenland-Verhandlungen. Wie das Institut Insta berichtet, würde die CDU/CSU derzeit bei einer Bundestagswahl 43 Prozent erreichen, 3,5 Prozentpunkte mehr als vor einer Woche. Die Grünen, die für einen moderateren Kurs werben, verbesserten sich leicht um einen halben Punkt auf insgesamt zehn Prozent.
+++ 10:49 Devisenanleger zeigen Nerven +++
Der Euro-Kurs fällt unter die Marke von 1,10 Dollar. Am Morgen hatte sich die Gemeinschaftswährung noch vergleichsweise stabil präsentiert. Der Handel steht damit im Schatten der Krisendiplomatie. Am Abend kommen die Staats- und Regierungschefs der Eurozone zu einem Sondergipfel zusammen. Bisher gibt es keinerlei Anhaltspunkte, dass die beteiligten Parteien einer Lösung näher kommen.
+++ 10:40 Tourismusbranche schlägt Alarm +++
Laut der griechischen Zeitung "To Vima" haben am Montag mehrere Fluggesellschaften griechischen Reisebüros und Reiseveranstaltern untersagt, ihre Flugtickets zu verkaufen. Unter anderem sind Reisen mit Emirates, Virgin, Turkish Airlines, Qatar, Quantas, Air Baltic, Pegasus, China Airlines, China Eastern, China Southern, Philippines und Cathay betroffen. Grund sind die seit vergangener Woche verhängten Kapitalverkehrskontrollen. Die Unternehmen fürchten, dass Veranstalter ihre Rechnungen nicht begleichen können.
+++ 10:05 Griechische Börse bleibt geschlossen +++
Der griechische Aktienmarkt bleibt wie die Banken bis zum Mittwoch geschlossen. Das teilt die Kapitalmarktkommission mit.
+++ 10:00 Unions-Politiker gegen drittes Hilfspaket +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht sich mit "Nein"-Sagern in den eigenen Reihen konfrontiert. Sie sprechen sich offen gegen ein drittes Hilfspaket für Griechenland aus:
"Griechenland hat Nein gesagt. Nein heißt jetzt für uns auch Nein zu Verhandlungen und zum Hilfspaket", sagt CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer.
Der Vorsitzende des Bundestags-Wirtschaftsausschusses, Peter Ramsauer, ebenfalls CSU, erklärt, das Votum der Griechen beim Referendum sei zwingend als "Nein zu jeglicher Art eines neuen Hilfspakets" zu verstehen.
Der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand der Unionsfraktion, Christian von Stetten, verlangt, das "Experiment mit den reformunwilligen Griechen im Euro-Raum" zu beenden.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Hans-Peter Friedrich (CSU) warnte, Ängstlichkeit und Unentschlossenheit der europäischen Führer seien nun "die größte Gefahr für den Euro".
+++ 9:47 EZB: "Zahlt Athen nicht, wird Geldhahn zugedreht" +++
Was passiert am 20. Juli? Ist das der Tag, an dem der offizielle Zahlungsausfall Griechenlands erklärt wird? Die Europäische Zentralbank wäre gezwungen, Griechenland den Geldhahn zuzudrehen, wenn das Land der Zentralbank am 20. Juli eine fällige große Anleihe nicht zurückzahlt, sagt EZB-Ratsmitglied und Österreichs Zentralbank-Chef Ewald Nowotny. "Das wäre ein Staatsbankrott, ein Default auf Englisch", so Nowotny in einem Interview mit dem österreichischen Fernsehsender ZiB 2. "In dieser Situation wäre es nicht länger möglich für die EZB, weitere Liquidität zur Verfügung zu stellen."
+++ 9:37 Juncker: "Rhetorische Lautstärke drosseln" +++
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker heute Morgen im Europaparlament:
"Die EU-Kommission arbeitet daran, die Verhandlungen mit Griechenland wieder aufzunehmen. Wir werden die rhetorische Lautstärke drosseln."
Von Alexis Tsipras fordert Juncker eine Erklärung des Referendums. Er respektiere die Abstimmung, beteuert er. Aber: "Ich würde das gerne verstehen", sagt er.
Gibt es heute Abend eine Einigung im Chaos? Juncker dämpft die Erwartungen an das Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs der Euroländer in Brüssel. Dabei könne es noch keine Lösung geben.
"Und wenn es heute eine Lösung geben könnte, dann wäre es wiederum eine zu einfache Lösung."
+++ 8:57 Valls: "Umschuldung darf kein Tabuthema sein" +++
Europa dürfe einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion auf keinen Fall riskieren - weder aus wirtschaftlichen noch aus politischen Gründen, appelliert Frankreichs Premier Manuel Valls an die europäischen Partner. Umschuldung für Griechenland dürfe "kein Tabuthema" sein. Der erste Austritt eines Eurolandes aus der Währungsunion hätte Auswirkungen "auf das Wachstum und die globale Wirtschaft". "Europa steht auf dem Spiel", warnt Valls.
+++ 8:38 Kunst in der Krise - Wut-Graffiti in Athen +++
Wieder eine neue Verhandlungsrunde im Schuldenstreit mit Griechenland, aber eine Lösung ist weiterhin nicht in Sicht. Wie tief der Frust sitzt, zeigen die Wut-Graffiti in den Straßen Athens: Sind es am Ende die Künstler, die der EU vor Augen führen, dass der "Verband der Sterne" mehr ist als eine Wirtschaftsgemeinschaft? CNN hat Eindrücke gesammelt:
+++ 8:22 Tsakalotos in Brüssel erwartet +++
Der neue griechische Finanzminister Evklides Tsakalotos, der heute seine Ressortkollegen aus der Eurozone in Brüssel trifft, will die Verhandlungen mit den Gläubigern des Landes fortsetzen. Die Griechen hätten beim Referendum allerdings deutlich gemacht, dass sie "Besseres verdient haben" und eine "nicht-lebensfähige Lösung nicht akzeptieren" könnten, schickt der oberste Kassenwart mit leeren Kassen voraus. Die Verhandlungen werden nicht leichter.
+++ 8:03 Börsianer bibbern weiter +++
Börsianer warten heute auf frische Impulse vom Euro-Finanzministertreffen und vom Sondergipfel der Staats- und Regierungschef. Die EZB agierte am Vorabend nach dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche: Zwar fließen die ELA-Hilfen in unveränderter Höhe an die griechischen Banken weiter, die Anforderungen an die dafür zu hinterlegenden "Collaterals" wurde aber erhöht. Ein Händler beschwichtigt: "Die EZB lässt die Banken zumindest solange nicht absaufen, solange es wenigstens eine hauchdünne Chance auf eine politische Lösung gibt."
+++ 7:47 London schickt zusätzliches Personal in Konsulate +++
Die britische Regierung warnt vor einer Verschärfung von Versorgungsengpässen in Griechenland. Die Briten müssen "wachsam" sein und die Lage genau beobachten, sagt Finanzminister George Osborne. Es sei zusätzliches Personal in die britische Botschaft in Athen geschickt worden, "um vorbereitet zu sein, auf was auch immer geschieht". Auch auf die griechischen Ferieninseln Kreta, Korfu, Rhodos und Zakynthos, wo viele Briten Urlaub machen, sei zusätzliches konsularisches Personal entsandt worden.
+++ 7:25 Fidel Castro gratuliert Tsipras: "Brillanter politischer Sieg" +++
Kubas ehemaliger Präsident und Revolutionsführer Fidel Castro gratuliert Alexis Tsipras zu dessen "brillantem politischen Sieg". Er habe den Ausgang des Referendums über die internationalen Reformauflagen im Fernsehen verfolgt, schreibt der 88-Jährige in einem Brief an den Vorsitzenden der linksgerichteten Syriza-Partei. "Ihr Land ruft bei den Völkern Lateinamerikas und der Karibik Bewunderung hervor", indem es "seine Identität und seine Kultur gegen Aggressionen von außen verteidigt".
Vier Stunden zum Thema Käse: Ein von Kubas Staatsmedien verbreitetes Foto vom vergangenen Freitag. Es soll Fidel Castro in einem Institut für Lebensmittelforschung zeigen.
+++ 7:15 Wichtige Termine heute +++
Auch am heutigen Dienstag geht es in Sachen Griechenland spannend weiter: erst ab 13 Uhr mit einem Euro-Finanzministertreffen, dann ab 18 Uhr mit einem EU-Sondergipfel. Mit Sicherheit wird es auch wieder viele unerwartete Entwicklungen geben.
+++ 7:12 Nowotny: EZB könnte Brückenfinanzierung geben +++
Laut Österreichs Zentralbank-Chef Ewald Nowotny wird Griechenland in jedem Fall Geld brauchen, um weiter zu funktionieren. Selbst, wenn es vor dem 20. Juli eine Einigung auf ein drittes Rettungspaket unter dem Europäischen Stabilitätsmechanismus gebe, könne der Rettungsfonds wahrscheinlich noch nicht angezapft werden, so das EZB-Ratsmitglied weiter. Jede Einigung müsse erst von den Parlamenten in der Eurozone abgesegnet werden. Eine Diskussion müsse sich deshalb jetzt darum drehen, ob die EZB Griechenland Geld über ein Brückenprogramm zur Verfügung stellen könnte, in Erwartung der Zahlungen des ESM, so Nowotny weiter.
+++ 6:54 Wie knapp ist das Geld? - Banken bleiben geschlossen +++
Laut Bankenverband bleiben Griechenlands Banken heute und morgen geschlossen. Durchhalten könnten sie bis Freitag, sagt Syriza-Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis - vorausgesetzt, die Europäische Zentralbank belässt die Notkredite für die Banken des Landes auf dem bisherigen Niveau. So zitiert ihn die BBC. Im Moment bekommen die Griechen an den Geldautomaten 60 Euro am Tag. Sollte die EZB die griechischen Banken unter Druck setzen, drohe eine "entsetzliche Notlage", so Stathakis weiter.
+++ 06:36 Laute Rufe nach humanitärer Hilfe +++
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz bezeichnet die griechischen Familien, Alten, Kranken und die Einkommensschwachen als die "die eigentlichen Verlierer des griechischen Dramas". Sie bräuchten humanitäre Hilfe der EU, so der SPD-Politiker in einem Gastbeitrag in der "Rheinische Post". Die EU-Kommission und die Euro-Länder müssten verhindern, "dass es wegen der akuten Finanznot zu Engpässen bei Medikamenten, Lebensmitteln oder Öl und Gas kommt", fordert EU-Kommissar Günther Oettinger in der "Bild"-Zeitung. Dafür könnten Mittel aus EU-Fonds für Naturkatastrophen genutzt werden. Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, ergänzt: "Wir wollen und werden die Menschen in Griechenland nicht im Stich lassen." Denkbar seien EU-Hilfen zur Gesundheitsvorsorge. Für nicht gezahlte Renten oder Löhne von Beamten könne die EU aber nicht einspringen.
+++ 06:11 Oettinger: "Athen zahlt wahrscheinlich bald mit Schuldscheinen +++
Günther Oettinger hat Bedenken gegen einen weiteren Verbleib Griechenlands in der Eurozone angemeldet. "Ein insolventes Land, das eine Parallelwährung einführt, passt nicht zur Währungsunion", sagt der deutsche EU-Kommissar der "Bild"-Zeitung. "Wir haben die kuriose Situation, dass Griechenland zwar Mitglied der Eurozone ist, aber im Moment kaum noch Euros hat." Die griechische Regierung müsse wahrscheinlich bald Löhne, Renten und offene Rechnungen in Form von Schuldscheinen auszahlen.
+++ 5:02 ZEW-Präsident empfiehlt Geldgebern harte Linie +++
Im Streit um neue Hilfen für Griechenland müssen die Euroländer nach Ansicht des Wirtschaftsexperten Clemens Fuest unbedingt Härte zeigen. "Wir zerstören die wirtschaftlichen Grundlagen der Eurozone, wenn wir den Griechen jetzt nachgeben", sagt der Präsident des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Es könnte zu einer Art Dominoeffekt kommen. So könnten sich die Bürger in Irland und Spanien fragen, warum sie sich anstrengen und ihre Haushalte sanieren mussten, aber die Griechen nicht. In Deutschland, Frankreich und anderen Ländern drohten antieuropäische Kräfte sehr schnell an Einfluss zu gewinnen, wenn sich der griechische Premier Alexis Tsipras durchsetzen würde. Damit würde die Axt an Europa gelegt.
+++ 4:25 US-Finanzminister erwartet schon bald ein konstruktives Ergebnis +++
US-Finanzminister Jack Lew spricht mit dem griechischem Regierungschef Alexis Tsipras und dem neuen Finanzminister Euklid Tsakalotos. Lew rechne damit, dass Griechenland und die anderen Verhandlungsparteien die Gespräche bald wieder aufnehmen würden und es am Ende ein konstruktives Ergebnis geben werde, sagt eine Sprecherin des US-Finanzministeriums.
+++ 2:25 Unionspolitiker lehnen neues Hilfspaket ab +++
Führende Unionspolitiker sprechen sich vor dem Sondergipfel der Euroländer am Dienstagabend gegen Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket für Griechenland aus. "Griechenland hat Nein gesagt", sagt CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer der "Bild"-Zeitung und fügte hinzu: "Nein heißt jetzt für uns auch Nein zu Verhandlungen und zum Hilfspaket." Ähnlich äußerten sich der Vorsitzendes des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, Peter Ramsauer (CSU), der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand der Unionsfraktion, Christian von Stetten (CDU) und Unionsfraktionsvize Hans-Peter Friedrich (CSU).
Der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) bekräftigt derweil seine Forderung nach einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone. "Der ehrliche und konsequente Weg wäre der Grexit", sagt Söder der "Passauer Neuen Presse". Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger hat ebenfalls Bedenken gegen einen weiteren Verbleib Griechenlands in der Eurozone. "Ein insolventes Land, das eine Parallelwährung einführt, passt nicht zur Währungsunion.
+++ 1:42 London stockt Personal an Botschaften auf +++
Großbritannien wappnet sich angesichts der Krise in Griechenland für das Schlimmste. "Wenn die Wirtschaftskrise in Griechenland fortbesteht, steigen die Risiken von Engpässen", sagt der britische Finanzminister George Osborne. Angesichts der wachsenden Gefahr müssten die Briten "wachsam" sein und die Lage genau beobachten. Osborne weist darauf hin, dass zusätzliches Personal in die britische Botschaft in Athen geschickt worden sei, "um vorbereitet zu sein auf was auch immer geschieht". Auch auf die griechischen Ferieninseln Kreta, Korfu, Rhodos und Zakynthos, wo viele Briten Urlaub machen, sei zusätzliches konsularisches Personal geschickt worden.
+++ 0:21 Kammenos fühlt sich wie ein Gallier +++
Griechenlands Verteidigungsminister Panos Kammenos setzt sich in Heldenpose in Szene. Über seinen Twitter-Account verbreitet er eine Bildmontage, die Ministerpräsident Alexis Tsipras als Asterix und ihn selbst als Obelix aus dem gleichnamigen Comic zeigt. Mit einem Schriftzug fordert er dazu auf, nach Griechland zu reisen, um die Heimat "rebellischer Helden" kennenzulernen.