Corona - Infos: In und Ausland !

Mutante B.1.1.7: Anzeichen für höhere Sterblichkeit !

Das britische Beratungsgremium „Nervtag“ schlägt Alarm wegen neuer Studienergebnisse über die Corona-Mutante B.1.1.7.
Doch die Unsicherheit über die Häufigkeit schwerer Krankheitsverläufe bleibt groß

Die ansteckendere Coronavirus-Variante B.1.1.7 ist wahrscheinlich mit einem erhöhten Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf verbunden.
Das ist zumindest die Einschätzung des wissenschaftlichen Beratungsgremiums „Nervtag“, das Anfang dieser Woche eine aktualisierte Auswertung von einem Dutzend Beobachtungs- und Modellstudien in Großbritannien vorgelegt hat.
Wie viel gefährlicher die sich weltweit ausbreitende Variante für Infizierte genau ist, bleibt unklar.
Viele der seit Ende vergangenen Jahres gestarteten Untersuchungen berücksichtigen immer noch zu wenige Patienten, um einen statistisch abgesicherten Vergleich der Infektionen mit unterschiedlichen Virenvarianten vornehmen zu können.

Zwei Drittel der Untersuchungen erkennen in den Daten allerdings schon einen deutlichen Anstieg des Erkrankungsrisikos: Zwischen rund 30 und 70 Prozent schwanken die Schätzungen.
Allerdings verwenden die Studien oft die gleichen Datensätze für ihre Analysen.
Ein Drittel der klinischen Studien kann noch keinerlei erhöhtes Sterbe- oder Hospitalisierungsrisiko feststellen.
Das deckt sich zumindest mit den Ergebnissen einer Veröffentlichung in der Medizinzeitschrift „Lancet Child & Adolescent Health“, in der Kinderärzte des University College London sechzig aktuelle klinische Covid-19-Verläufe bei Kindern zwischen einem und 13 Jahren mit zwanzig Kinderinfektionen während der ersten Welle im Frühjahr vorigen Jahres verglichen haben.
„Der klinische Verlauf unterscheidet sich mit der Variante B.1.1.7 unwesentlich“, resümierten die Ärzte.
Mehr schwere Verläufe seien nicht zu beobachten gewesen.

Die seit der starken Ausbreitung der inzwischen landesweit dominanten B.1.1.7-Variante insgesamt häufiger beobachteten Infektionen bei Kindern führen die Ärzte darauf zurück, dass im britischen Lockdown anfangs noch Schulen und Kitas geöffnet waren.
Das Infektionsgeschehen habe sich dadurch stärker zu den jüngeren Altersgruppen hin verlagert.

Studien fehlen
Die Kinderärzte haben allerdings den Anteil der mit der neuen Variante infizierten jungen Patienten in der zweiten Welle nicht explizit ermittelt.
In dem jüngsten Nervtag-Bericht fehlen auch entscheidende Informationen, unter anderem über die Virenbelastung der Patienten und mögliche Erklärungen für die höhere Sterblichkeit.
In den vergangenen Tagen waren in den sozialen Medien vereinzelt wissenschaftliche Hinweise aus Laboruntersuchungen geliefert worden, die auf einen möglichen Mechanismus für die schweren Verläufe und das erhöhte Sterberisiko hindeuten.

Demnach vermehrt sich die B.1.1.7-Variante im Vergleich zum Originalvirus – und auch verglichen mit der „südafrikanischen“ Variante B.1.351 – kurz nach der Ansteckung sehr viel schneller.
Die Viruslast könnte also deutlich rascher wachsen und damit insbesondere das Immunsystem bei bestimmten Menschen rasch überfordern – was sich in einer Entgleisung der Immunantwort ausdrücken könnte.
Allerdings handelt es sich bei dieser Annahme bislang noch lediglich um Spekulationen von Fachleuten im Internet.
Nachprüfbare Studien gibt es dazu bislang nicht.
Schon die mittlerweile experimentell abgesicherte erhöhte Übertragungsrate der B.1.1.7-Variante ist epidemiologisch kritisch, solange die Impfquoten in den gefährdeten Teilen der Bevölkerung niedrig sind.

Das europäische Seuchenzentrum ECDC hat sich am Montag in einer aktualisierten Risikoabschätzung den von den britischen Regierungsbehörden verschärften Warnungen angeschlossen: Die beschleunigte Ausbreitung von B.1.1.7 habe in einigen Ländern schon „zu erhöhten Fallzahlen, überlasteten Gesundheitssystemen und einer größeren Übersterblichkeit“ geführt.


 
Mutation verbreitet sich rasant: Ausgangssperre über Flensburg verhängt !

Am Anfang steht eine illegale Silvesterfeier in Dänemark: Nun zieht das Land Schleswig-Holstein die Reißleine und verhängt eine nächtliche Sperrstunde für Flensburg.
Hinter der hohen Inzidenz vermuten Behörden die britische Mutation, die bei Angestellten einer Zeitarbeitsfirma grassiert.

Wegen des starken Corona-Infektionsgeschehens gelten für Flensburgs Einwohner von Samstag an eine Woche lang Ausgangsbeschränkungen.
Sie betreffen den Zeitraum von 21.00 bis 5.00 Uhr.
Das kündigte Schleswig-Holsteins Ministerpräsdident Daniel Günther in Kiel an.
Zudem gelte ein Verbot privater Treffen, erklärte der CDU-Politiker.

Während der nächtlichen Ausgangssperre dürfen Haus oder Wohnung laut der Landesregierung nur noch "aus triftigen Gründen" verlassen werden, etwa für den Weg zur Arbeit.
Bei Nichtbeachten der neuen Vorschrift würden Bußgelder fällig.
Zugleich werden bisher schon geltende Maßnahmen von der Stadt Flensburg auf das gesamte Gebiet des Kreises Schleswig-Flensburg ausgedehnt.
Dazu gehört etwa die Vorschrift, dass nur ein Mensch alleine einkaufen gehen darf, und die Pflicht zum Tragen von Masken auf Spielplätzen. Im ganzen Kreis werden demnach anders als im Rest des Bundeslandes auch die Schulen nicht am 22. Februar wieder öffnen.
In den Kitas bleibt es ebenfalls weiterhin bei einer Notbetreuung.

Die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange erklärte, die aktuelle Situation in der Stadt sei "besorgniserregend".
Mit der "stetig hohen Inzidenzzahl und einem Anteil von Mutationen bei den Infektionen von deutlich über 33 Prozent ist beherztes Handeln gefordert".
Die Sieben-Tages-Inzidenz in der Stadt lag zuletzt bei 181,9 und damit weit über dem Landesschnitt.

Auf Platz sieben bei den deutschen Hotspots
Lange Zeit gab es in Flensburg relativ wenige Corona-Fälle.
Doch seit Mitte Januar - mitten im Lockdown - steigen die Infektionszahlen erheblich.
Mittlerweile rangiert die Stadt an der dänischen Grenze auf Platz sieben der deutschen Kreise und kreisfreien Städte.
Als Ursache wird die Verbreitung der in Großbritannien entdeckten Variante B.1.1.7 vermutet.

Diese Mutante wurde erstmals am 15. Januar in Flensburg nachgewiesen.
Mittlerweile lässt sich nach Angaben der Stadt etwa ein Drittel aller seit Mitte Januar bestätigten Fälle auf sie zurückführen.

Am Mittwoch (Stand: 11.00 Uhr) betrug die Zahl der vordiagnostizierte Meldungen 283 Fälle.
"Es ist beunruhigend", sagte Stadtsprecher Clemens Teschendorf.

Spahn: Mutation bei 22 Prozent der Infektionen
Das Flensburger Corona-Geschehen ist nach Ansicht des Leiters der Landesmeldestelle, Helmut Fickenscher, ursprünglich vor allem auf Aktivitäten einer größeren Personalvermittlungsfirma zurückzuführen.
"Diese haben mehrere größere Betriebe im Raum Flensburg und auch in Dänemark betroffen", sagte der Infektionsmediziner.
"Und das hat sich in der Bevölkerung in Flensburg und in angrenzenden Gebieten des Kreises Schleswig-Flensburg fortgesetzt."
Betroffen seien vor allem Menschen im Umfeld infizierter Beschäftigter dieser Firmen.

Laut Stadt konnte im Januar ein Großteil der Neuinfektionen noch auf eine illegale Silvesterfeier in Dänemark zurückgeführt werden, an der auch mehrere Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen teilnahmen, die in Flensburg wohnen.
Mittlerweile sei das Ausbruchsgeschehen deutlich diffuser.
"Wir haben ganz, ganz viele Stellen, wo das Virus auftaucht", berichtete Teschendorf.
Selbst Fälle, die auf den ersten Blick zusammengehören, tun dies nicht unbedingt.
So gab es kürzlich beispielsweise in einem Flüchtlingswohnheim sechs Fälle aus drei verschiedenen Strängen.


 
Ladenhüter Astrazeneca: Warum der Impfstoff oft nur zweite Wahl ist !

Der Impfstoff mit dem Image-Schaden.

Erst wurden die Lieferengpässe bei Astrazeneca zum Politikum - nun ist der Impfstoff da, aber kaum jemand will ihn.
Nur jede elfte Dosis ist bislang gespritzt worden.

Woran liegt das?

Zu Beginn des Jahres hätte es nicht genug vom Astrazeneca-Impfstoff geben können.
Produktionsprobleme und Lieferausfälle führten sogar zu einer öffentlichen Schlammschlacht zwischen den Verantwortlichen des Pharma-Konzerns, der EU und der Bundesregierung.
Man fühlte sich scheinbar benachteiligt, schließlich bekamen Großbritannien und die USA das Mittel trotzdem millionenfach.
Mitte Februar hat Astrazeneca nun über 780.000 Dosen des Vakzins nach Deutschland geliefert, ein großer Teil davon lagert bereits in den Impfzentren der Bundesländer.
Doch offenbar will es niemand mehr.

Das Robert Koch-Institut veröffentlicht Zahlen, die aufhorchen lassen: Im Impfmonitor der Behörde vom 16. Februar ist bis auf die Vakzin-Dosis genau aufgeschlüsselt, wie viele Astrazeneca-Impfungen bereits durchgeführt wurden.

Ein Auszug:

211 Astrazeneca-Impfungen in Baden-Württemberg
1.134 in Berlin
Sachsen kommt auf 784 Impfungen
im Saarland haben 892 Menschen den Impfstoff bekommen
Spitzenreiter beim Verimpfen des Vakzins ist NRW: 28.508
Schlusslicht ist Brandenburg: Null Impfungen – hier startet die Gabe von Astrazeneca allerdings auch erst an diesem Mittwoch

Macht insgesamt lediglich 64.000 Impfdosen, die an den Arm gebracht wurden.
Bedeutet: Gerade einmal eine von elf Impfdosen ist verbraucht – eine absurd niedrige Quote.
Wie kann das sein?
Auf der einen Seite herrscht in Deutschland ein extremer Impfstoffmangel.
Um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, muss Deutschland möglichst schnell, möglichst viele Menschen impfen.
Drei Impfstoffe sind in Deutschland bislang zugelassen.
Die beiden neuartigen mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und von Moderna und der klassische Vektorimpfstoff von Astrazeneca, dessen Technik so auch bei vielen anderen Impfungen gegen klassische Viren verwendet wird.

Astrazeneca – mehr als nur 60 Prozent Wirksamkeit
Auf der anderen Seite hat Astrazeneca offenbar ein Imageproblem: In wichtigen Studien vor der Impfstoffzulassung wurden Fehler gemacht, Datensätze nachträglich zusammengefügt – das Mittel noch dazu zu wenig älteren Probanden gespritzt, so dass hier die Datenlage unsicher ist.
In Deutschland ist das Vakzin daher zunächst nur für Personen unter 65 Jahren zugelassen.
Deshalb soll Astrazeneca vor allem an Pflegekräfte, Ärzte und Rettungskräfte verimpft werden.
Diese wären laut Impfreihenfolge in der die Coronavirus-Impfverordnung eigentlich erst später dran gewesen – doch warum stehen sie nicht Schlange?

Da wäre zum einem die Wirksamkeit: 60 Prozent – das klingt nach wenig im Vergleich zu den 90 Prozent der mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna.
Doch der Wert ist irreführend, denn er bedeutet nicht, dass sich fast die Hälfte der Menschen trotz Impfung mit dem Virus infizieren.
Es bedeutet vielmehr, dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion nach einer Impfung um 60 Prozent niedriger liegt.
Das ist ein Spitzenwert, den jährliche Grippevakzine so nur selten erreichen.
Neue Studien der Uni Oxford deuten zudem darauf hin, dass der Impfstoff besser wirkt als angenommen, wenn die Impfungen mindestens zwölf Wochen auseinanderliegen.
Auch deutet sich mittlerweile an, dass der Astrazenca-Impfstoff sehr gut gegen schwere oder gar tödliche Verläufe einer Corona-Erkrankung schützt.

Und dann wären da noch die Nebenwirkungen.
Nach Klagen von Klinik-Angestellten sind in Niedersachsen Impfungen mit Astrazeneca an zwei Orten gestoppt worden.
Das Herzogin-Elisabeth-Hospital in Braunschweig teilte auf Anfrage mit, geplante Impfungen mit diesem Präparat zu verschieben.
Am Klinikum Emden galt zwischenzeitlich ebenfalls ein Stopp für Impfungen mit dem Astrazeneca-Mittel.

In der Braunschweiger Klinik traten von 88 Beschäftigten, die am Donnerstag geimpft wurden, 37 wegen "Impfreaktionen" vorübergehend nicht zur Arbeit an.
Die weiteren Impfungen würden nun ausgesetzt – auch, um den Betrieb nicht zu gefährden, sagte eine Sprecherin.
Am Klinikum Emden meldeten sich Beschäftigte ebenfalls nach Impfungen krank.

Daraufhin kündigte der Landkreis Leer zunächst an, das Mittel nicht mehr zu spritzen.
"Denn unsere Impfdosen stammen vermutlich aus der gleichen Charge wie in Emden", hieß es.
Nach Rücksprache mit dem Land wurde diese Maßnahme wieder aufgehoben.
Auch in anderen Teilen Deutschland gibt es diese Probleme: Ganze Sanitäts- und Krankenhausschichten fielen aus, Dienststellen konnten nicht mehr besetzt werden, weil Geimpfte ans Bett gefesselt waren.

Dazu muss gesagt sein: Nebenwirkungen bei Impfungen sind normal.
Auch Geimpfte, die die Mittel von Biontech/Pfizer oder Moderna gespritzt bekommen, klagen über Schmerzen in der Einstichstelle oder über kurzfristige Grippe-Symptome.
Bei Astrazeneca gibt es sie, genauso wie sie bei der jährlichen Influenza-Impfung auftreten.
Das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut wurde bereits über das Auftreten der Nebenwirkungen informiert.

Eine Einschätzung zu den konkreten Fällen sei derzeit noch nicht möglich, sagte eine Sprecherin des Instituts der "Braunschweiger Zeitung".
Aktuell werde untersucht, ob die Reaktionen über das hinausgingen, was in den klinischen Prüfungen beobachtet wurde.
Der Hersteller hingegen sieht keinen Grund zu Sorge.
"Derzeit sind die gemeldeten Reaktionen so, wie wir sie aufgrund der Erkenntnisse aus unserem klinischen Studienprogramm erwarten würden", teilte Astrazeneca Anfang der Woche mit.

Pfleger erscheinen nicht zur Impfung
Doch die Sorge über ein unsicheres, nicht so wirksames Mittel gegen Corona ist in der Welt: Das Gesundheitsministerium in NRW hat bereits einzelne Hinweise erhalten, dass die Impfbereitschaft mit Blick auf Astrazeneca bislang tendenziell verhalten sei, teilte ein Sprecher mit.
"Das Ministerium betrachtet dies mit Sorge und wirbt für die Akzeptanz des Impfstoffs", heißt es.
"Ja, bei uns wurden Termine abgesagt, Leute sind nicht gekommen", sagte zudem eine Sprecherin des Kreises Paderborn.
Grund sei offensichtlich Skepsis wegen des Impfstoffes.

Absagen gab es nach einem Bericht der "Siegener Zeitung" auch im Impfzentrum Siegen-Wittgenstein, wo Menschen über Impfreaktionen wie Abgeschlagenheit, Fieber oder Gliederschmerzen geklagt hätten.
Die "Westfälischen Nachrichten" berichteten, dass in Münster etwa 30 Prozent der für die Impfung vorgesehenen Rettungsdienstmitarbeiter und ambulanten Pflegerinnen und Pfleger ihre Termine in der vergangenen Woche nicht wahrgenommen haben.

"Wir würden gerne sehr viel mehr Menschen impfen"
Auch in Berlin zeigt sich eine fehlende Impfbereitschaft: Hier werden in den Impfzentren der Stadt unterschiedliche Impfstoffe verimpft.
Das Zentrum in Tegel spritzt Astrazeneca.
Wie der rbb erfuhr, sind das bisher nur rund 150 Dosen am Tag.
"Wir würden gerne sehr viel mehr Menschen impfen", sagte eine Mitarbeiterin des Impfzentrums der "rbb-Abendschau".

Das Ministerium für Soziales und Integration in Baden-Württemberg, auch zuständig für das Thema Gesundheit, begründet die niedrige Zahl der Astrazeneca-Impfungen offiziell mit den späten Impfstart.
Erst seit der vergangenen Woche konnten Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen die Dosen aus den Impfzentren abholen.
Ein Sprecher sagt: "Somit kann dieser erst nach und nach verimpft werden.
Die statistische Erfassung erfolgt in den jeweiligen Impfzentren, hier sind auch zeitliche Verzögerungen zwischen Impfung und Erfassung denkbar."

Sachsen: Notfalls sollte man stattdessen Lehrer impfen
In Niedersachsen will das Gesundheitsministerium keine Angaben machen, ob die Impfwilligen bei Astrazeneca zurückhaltender seien als bei den Vakzinen von Biontech und Moderna.
Dazu lägen keine Daten vor, hieß es.
Eine geringere Bereitschaft zur Impfung mit dem Vakzin zeigte sich im Saarland.
Dort kritisierte Gesundheitsministerin Monika Bachmann, dass am Wochenende bei einer "Sonderimpfung im medizinischen Bereich" 54 Prozent von 200 zur Impfung angemeldeten Personen nicht erschienen seien, ohne den Termin abzusagen.

Auch in Sachsen stellen die Behörden fest, "dass es derzeit noch freie Impftermine für Astrazeneca gibt.
Aus unserer Sicht darf es nicht sein, dass Impfstoff vorhanden ist, aber nicht verimpft wird.
Daher setzen wir uns dafür ein, dass die Priorisierung geöffnet wird und Astrazeneca auch Erzieher, Lehrer und Mitarbeiter des Öffentlichen Gesundheitsdienstes erhalten können", so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.
"Dies werden man auch gegenüber dem Bund so vertreten."

Spahn: Es werden sich genug Pflegekräfte und Ärzte finden
Unterdessen ist bereits auch ein Streit unter Medizin-Experten um den britisch-schwedischen Impfstoff entbrannt: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sprach sich wegen der geringeren Wirksamkeit in der "Rheinischen Post" gegen eine Astrazeneca-Impfung bei medizinischem Personal aus – die Probleme ließen sich nicht "wegdiskutieren".

Unterstützung bekommt Astrazeneca hingegen von zwei Medizinern, die wie kaum andere für den Kampf gegen die Corona-Pandemie stehen.
So springt SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach für den Astrazeneca-Impfstoff in die Bresche.
Auf Twitter schreibt er am Dienstag: "Ich werde ab Ende Februar auch regelmäßig als Impfarzt in Leverkusen mitarbeiten.
Das gesamte Team, auch ich, werden uns mit dem Astra Impfstoff impfen.
Wir vertrauen ihm."
Ähnliches hört man im erfolgreichsten Pandemie-Podcast.

Im "Coronavirus-Update" des NDR wirbt Virologe Christian Drosten für Astrazeneca: Der Impfstoff sei unverändert ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Pandemie.
Es gebe keinen Grund, in Deutschland nicht mit dem Mittel zu arbeiten.
"Wir müssen alles dransetzen, jetzt so schnell wie möglich in der Breite zu impfen", bilanzierte der Virologe.
"Die Impfstoffe, die wir haben, die sind extrem gut gegenüber dem, was man erwarten konnte.
Es gibt immer irgendwo ein Haar in der Suppe und manche schauen da mit dem Vergrößerungsglas drauf."

"Wer aus Gründen des Populismus und der Selbstdarstellung den Impfstoff von Astrazeneca schlechtredet, indem er die Wirksamkeit anzweifelt , macht sich mitschuldig daran, wenn der Lockdown länger dauert als nötig und gerade die älteren Menschen weiter an Covid-19 sterben", erklärte Dirk Heinrich, Vorsitzender des Virchowbund, ein Verband niedergelassenen Ärzte.
Auch Gesundheitsminister Jens Spahn verwies am Mittwoch erneut auf das Privileg, in Zeiten von knappen Vakzinen eine Impfung bekommen zu dürfen und trat Zweifeln um den Impfstoff vehement entgegen: Sich impfen zu lassen, sei in dieser Pandemie ein Gebot der Vernunft.
"Wer damit wartet, riskiert schwer zu erkranken, und er riskiert auch, das Virus weiter zu verbreiten."

Spahn betonte, es bleibe kein Impfstoff liegen.
"Wenn Leute, die ihn angeboten bekommen, ihn nicht nehmen, werden wir ihn eben dem nächsten anbieten."
Es werde sehr viele Bürger geben, die sich über einen sicheren und wirksamen Impfschutz freuten – auch hinreichend viele Pflegekräfte und Ärzte.
Das bleibt zu hoffen: Denn allein von Astrazeneca soll Deutschland bis Anfang April fast fünf Millionen weitere Dosen geliefert bekommen.


 
Stand: 17.02.2021 - Aktuelle Zahlen zur Corona-Krise - Mutationen auf dem Vormarsch !



Quelle: ntv Nachrichten
 
Anteil britischer Virus-Mutation bei über 20 Prozent !


Die Verbreitung von Corona-Mutationen nimmt zu, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Die britische und die südafrikanische Variante machten zusammen inzwischen einen Anteil von 23 Prozent aus.
Bei der britischen verdopple sich die Zahl wöchentlich.


Quelle: BR24
 
Spahn verkündet Corona-Hammer | LIVE !


Jens Spahn spricht LIVE über die Corona-Lage, Mutationen und geplante Gratis-Schnelltests!
Ab dem 1. März soll jeder die Möglichkeit bekommen, sich kostenlos auf Corona testen zu lassen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will so die nationale Teststrategie erweitern.


Quelle: Bild
 
RKI-Zahlen am Donnerstag: Rückgang bei Neuinfektionen kommt offenbar zum Erliegen !

In Deutschland sind binnen eines Tages 10.207 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden.
Die Zahlen sind auf dem Niveau der Vorwoche, der Inzidenzwert steigt wieder leicht.

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 10.207 Corona-Neuinfektionen gemeldet – nur 30 weniger als vor einer Woche.
Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 534 weitere Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervorgeht.
Die Daten geben den Stand der RKI-Fallzahlen-Tabelle von 07.27 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Droht der seit Wochen beobachtete Rückgang der Infektionszahlen zum Erliegen zu kommen?
Eine Einschätzung wird erst in einigen Tagen möglich sein.
Experten geben zu bedenken, dass wegen der Witterungsverhältnisse manche Menschen zuletzt später als sonst üblich einen Arzt oder eine Teststelle aufgesucht haben könnten und neue Infektionen darum verzögert erfasst wurden.
Noch nicht absehbar ist die Entwicklung im Zuge der Ausbreitung der ansteckenderen Variante B.1.1.7.

Am Donnerstag vergangener Woche hatte das RKI binnen eines Tages 10.237 Neuinfektionen und 666 neue Todesfälle verzeichnet.
Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden.
Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden, er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.

Inzidenz höher als am Vortag
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 57,1 – und damit geringfügig höher als am Vortag (57,0).
Schon in den Tagen zuvor hatte es keinen deutlichen Rückgang der Inzidenz mehr gegeben.

2.360.606 nachgewiesene Infektionen
Vor vier Wochen, am 21. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 119,0 gelegen.
Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.360.606 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 18.02., 07.27 Uhr).
Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 66.698.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,85 (Vortag 0,84), auch hier gibt es derzeit Stagnation statt weiteren Rückgang.
Der Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 85 weitere Menschen anstecken.
Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab.
Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.


 
27 Milliarden Euro gefordert: Biontech/Pfizer wollten wohl 54 Euro pro Dosis !

In den ersten Verhandlungen über die Lieferung ihres Impfstoffs rufen Biontech und Pfizer einem Bericht zufolge stolze Preise auf.
Die EU zeigt sich hart und die Gespräche ziehen sich über Monate.
Am Ende liefern die Unternehmen für weniger als ein Drittel der ursprünglichen Forderung.

Die beiden Pharmahersteller Biontech und Pfizer haben der EU im vergangenen Sommer ihren Impfstoff angeblich für mehr als 50 Euro pro Dosis angeboten.
Laut NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" haben sie 54,08 Euro verlangt und so für 500 Millionen Dosen insgesamt rund 27 Milliarden Euro aufgerufen.
Die Unternehmen hätten versichert, dass der Preis "den höchsten prozentualen Rabatt", der einem Industrieland weltweit angeboten worden sei, beinhalte."

Die hohen Preisvorstellungen könnten ein Grund für die langen Verhandlungen sowie die Zurückhaltung mancher EU-Länder im Sommer gegenüber dem Biontech-Impfstoff sein, mutmaßt der Bericht.
Zudem werfen die Recherchen ein neues Licht auf Aussagen von Biontech-Gründer Ugur Sahin Anfang des Jahres, der den langen Verhandlungsprozess und die Haltung der EU moniert hatte.
Der "Spiegel" allerdings meldet unter Berufung auf eigene Informationen, dass der endgültige Preis bereits im Juli festgestanden habe.

Letztlich hätten sich beide Seiten im November auf 15,50 Euro pro Dosis geeinigt.
Weder Biontech/Pfizer noch die EU wollten sich den Angaben zufolge zu konkreten Zahlen äußern.
Einen ähnlichen Preis zahlen demnach auch die USA, die sich 100 Millionen Dosen für insgesamt 1,95 Milliarden Dollar sicherten.

Überrascht sei man bei der EU zudem gewesen, dass Biontech/Pfizer in ihrer Offerte behauptet hätten, die Impfstoff-Entwicklung komplett selbst finanziert zu haben.
So habe das Bundesforschungsministerium mitgeteilt, "die Gründungsphase von Biontech maßgeblich unterstützt und die entscheidenden ersten Jahre der Ausgründung finanziell und auch strukturell gefördert" zu haben.
Biontech habe zudem berichtet, "während der ersten Jahre nach Gründung ca. 50 Millionen Euro Fördergelder durch die Clusterinitiative und EU-Programme erhalten" zu haben.
Überdies seien allein im vergangenen Sommer 375 Millionen Euro vom Ministerium zugesagt worden.

Erst gestern war bekannt geworden, dass die EU bei Biontech und Pfizer nachgeordert hat.
Demnach sollen voraussichtlich in diesem Jahr weitere 200 Millionen Dosen Impfstoff an die EU gehen, davon wiederum 75 Millionen im zweiten Quartal.
Darüber hinaus besteht eine Option auf weitere 100 Millionen Dosen.
Die Nachbestellung ergänzt den im vergangenen Jahr geschlossenen Vertrag über die Lieferung von 300 Millionen Dosen.
Die mögliche Gesamtmenge steigt damit auf 600 Millionen Dosen.


 
Testet sich Deutschland die Corona-Zahlen schön ?

Wie aussagekräftig sind die Zahlen der Neuinfektionen?
Sind sie nur niedrig, weil wenig getestet wird?
Ein Mikrobiologe hat zum Testgeschehen in Deutschland eine klare Meinung.


Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland stagniert und flacht nicht, wie erhofft, weiter deutlich ab.
Doch was ist der Grund?
Hinweise liefert die aktuelle deutsche Teststrategie.

Der Verein akkreditierter Labore in der Medizin (ALM) fand heraus, dass nur 47 Prozent der Laborkapazitäten in Deutschland genutzt werden (Stand: 16. Februar).
Woran liegt das?
Wie aussagekräftig sind also die aktuellen Zahlen, auf die sich auch Bund und Länder bei ihren Entscheidungen stützen?

In dieser Woche sind bislang 902.494 Coronavirus-Tests durchgeführt worden, schreibt der ALM.
Das sind rund 40.000 weniger als noch in der Vorwoche. Insgesamt waren davon 61.270 Tests positiv, in der Woche zuvor rund 75.000.
Insgesamt sind seit Pandemiebeginn damit rund 41,8 Millionen Proben getestet worden; mehr als 2,4 Millionen davon positiv.

RKI: Nicht realistisch, alle Corona-Erkrankten zu testen
Achim Kaasch ist Mikrobiologe und Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene an der Universitätsmedizin Magdeburg.
Er hat in den vergangenen Monaten die Pandemie als Forscher hautnah begleitet und sieht Probleme bei der Teststrategie.
Etwa wenn Kontaktpersonen aus dem Haushalt eines Infizierten zwar unter Quarantäne gestellt, aber häufig nicht getestet werden.

"Das ist falsch", meint Kaasch.
"Man kann das gut am Beispiel einer Wohngemeinschaft erklären: Ist ein Mensch positiv getestet worden und hat schon ein paar Tage Symptome, gehen derjenige und der Mitbewohner in Quarantäne.
Der Mitbewohner wird allerdings häufig nicht getestet."

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kontakt ersten Grades ebenfalls infiziert ist, sei hoch.
"Auch er könnte die Infektion in der Zwischenzeit weitergetragen haben.
Das wird aber nicht verfolgt.
In die täglich veröffentlichten Neuinfektionen spielt dieser Mensch auch nicht mit rein", erklärt Kaasch.

Mikrobiologe: "Wird durchaus viel getestet"
Kaasch will damit allerdings nicht sagen, dass in Deutschland grundsätzlich zu wenig getestet würde.
Der Forscher verweist auf die Positivrate bei den durchgeführten Tests.
Für die sechste Kalenderwoche beträgt sie rund 6,5 Prozent.
Würde weniger getestet werden, sei auch dieser Wert deutlich höher.
"Daran sieht man, dass durchaus viel getestet wird", sagt Kaasch.
Je höher die Anzahl der Tests, desto kleiner die Positivrate.


Gleichwohl sieht der Forscher Potenziale, um die Zahl der Testungen weiter auszubauen.
In Sachsen-Anhalt etwa testen auch die sogenannten Fieberambulanzen, die aber vielfach Anfragen ablehnen müssten.
Denn die nationale Teststrategie gibt vor, dass nur kostenlos getestet wird, wer Symptome oder einen direkten Kontakt zu einem Infizierten hat. Kaasch findet, hier müsste es eine Anpassung geben.
"Die meisten Menschen lassen sich nicht einfach so testen, sondern haben konkrete Sorge, dass sie sich angesteckt haben."

Das Robert Koch-Institut hat in dieser Woche auf Kritik reagiert und seine Teststrategie angepasst.
Auf der Internetseite des Instituts heißt es: Der Fokus bei den Tests liege nun auf allen Personen mit Symptomen jeglicher Schwere, unabhängig von der Herbst-/Wintersaison.

Kaasch: Ansagen an Arbeitgeber gehen nicht weit genug
Mikrobiologe Kaasch sieht auch Chancen durch mehr Testungen am Arbeitsplatz.
Arbeitgeber sollten noch viel stärker in die Pflicht bei Tests und der Nachverfolgung von Infektionsketten genommen werden, meint er, vor allem wenn es um große Industrieunternehmen geht.
Ihm gehen die Ansagen von Bund und Ländern an dieser Stelle noch nicht weit genug.
"Gerade bei großen Unternehmen, wie etwa aus der Fleischindustrie, hat man es gesehen: Dort ist es vermehrt zu Ausbrüchen gekommen."

Arbeitgeber sollten deshalb nicht nur Hygienekonzepte haben, sondern auch auf den Ernstfall vorbereitet sein.
Sie sollten wissen, wo das nächste Testzentrum ist und im Fall von Ausbrüchen Mitarbeiter testen, sagt Kaasch.
"Es gibt auch Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern nahelegen, nicht über einen Ausbruch zu sprechen", erklärt er.
Das könne nicht sein und genau deshalb müsse die Bundesregierung auch für Großunternehmen eine Teststrategie verpflichtend machen.

Der Mikrobiologe plädiert außerdem dafür, dass Hausärzte mehr Tests durchführen sollten.
Zugleich gibt er zu bedenken: "Ich weiß aus meinem Umfeld, dass es Ärzte gibt, die nicht testen wollen.
Außerdem ist auch der Anteil von Erkrankten, die sich testen lassen wollen, weniger geworden."
Da gebe es vielleicht Symptome, die dann hingenommen werden, ohne dass sich der Infizierte Gewissheit verschafft.
Ein Problem, wenn aussagekräftige Zahlen gebraucht werden, um eine dritte Corona-Welle zu verhindern.

Spahn: "Laien-Selbsttests schnell zugänglich machen"
Die Bundesregierung setzt große Hoffnungen auf Schnelltests für den Heimgebrauch.
"Wir wollen die Laien-Selbsttests schnell zugänglich machen", kündigte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei einer Pressekonferenz am Freitag an.
Die Schnelltests werde es am Ende überall geben, wie etwa im Einzelhandel.
Sie würden der Bevölkerung helfen, "besser mit dem Virus leben zu lernen".

Mikrobiologe Kaasch sieht in den Schnelltests eine Chance, bevölkerungsweit zu testen.
Gleichwohl hat er Bedenken.
Heute seien schon mehr Antigentests im Einsatz als der aussagekräftigere PCR-Test, etwa in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
"Das kann ein Problem bei der Erkennung von Infizierten sein.
Der Antigentest ist nur an den Tagen positiv, an denen der erkrankte Mensch viel Virus produziert", erklärt Kaasch.
An anderen Tagen, an denen das Testergebnis eines PCR-Tests bei einer infizierten Person noch sicher positiv wäre, könne der Schnelltest auch negativ sein.
Bei einem negativen Antigentest dürfen also die Hygieneregeln nicht vernachlässigt werden.
Letztlich komme es darauf an, wie man mit den Testergebnissen umgeht.

Mehr als 4.000 Fälle der britischen Virusmutation in Deutschland
Dem RKI werden dieser Tage mehr und mehr Fälle von ansteckenderen Corona-Varianten gemeldet.
In Deutschland sind seit Jahresbeginn durch das Meldesystem 4.071 Fälle der in Großbritannien entdeckten Mutante B.1.1.7 bekannt geworden.
Das geht aus einem am Mittwochnachmittag veröffentlichten RKI-Bericht hervor (Datenstand: 15. Februar).
Die Fälle stammen demnach aus allen 16 Bundesländern.

Gesundheitsminister Jens Spahn hatte am Mittwoch gesagt, dass die in Großbritannien zuerst festgestellte Mutation B.1.1.7 mittlerweile mehr als 22 Prozent der Positivfälle in Deutschland ausmache.
Auch in Sachsen-Anhalt ist die britische Virusmutation schon nachgewiesen worden.
Fünf Prozent der positiven Corona-Fälle in Deutschland können – finanziert vom Bundesgesundheitsministerium – auf Virusmutationen getestet werden.
Die Universitätsmedizin Magdeburg sequenziert in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Verbraucherschutz auch darüber hinaus Proben, weil das Forschungsinteresse an den Daten groß ist.

Tests auf Mutationen nicht immer aussagekräftig
Mikrobiologe Kaasch betont: "Die absolute Zahl bei den Virusmutationen hat nicht viel Aussagekraft, wichtig ist die Dynamik."
Die Zahlen unterlägen verschiedenen Effekten.
Häufig würden Proben untersucht, wo zuvor Auffälligkeiten aufgetreten waren, etwa wenn es größere Ausbrüche in Einrichtungen wie Pflegeheimen gab.
"Werden von dort alle Proben auf die Mutation getestet, Proben von anderswo aber nicht, kann man zu einer falschen Einschätzung kommen."
Deshalb seien die absoluten Zahlen derzeit auch so schwer zu beurteilen.
Vergleiche man aktuelle Zahlen aber mit denen der Vorwoche, ergebe sich schon ein genaueres Bild.

Die schwierige Einschätzung der Lage macht einen Ausblick auf die nächsten Wochen kaum möglich.
Sowohl Mediziner Kaasch als auch der Laborverband ALM wollen sich zu möglichen Lockerungen und deren Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen nicht äußern.
Für Kaasch ist dennoch klar: "Die Schulen sollten wieder öffnen.
Aber auch das muss man so gestalten, dass es unter Pandemiebedingungen möglich ist und es geht nur mit Einschränkungen."
Es bleibe eine Gratwanderung – ob mit oder ohne mehr Tests.


 
Stand: 20.02.2021 - Nutzerfragen zur Corona-Krise - Könnten Impfpistolen fehlende Spritzen ersetzen ?



Quelle: ntv Nachrichten
 
FLENSBURG IM SCHARFEN LOCKDOWN: Nächtliche Ausgangssperre wegen Corona-Mutation B 1.1.7-Ausbruch !


In Flensburg hat die britische Corona-Mutation mittlerweile bereits die Oberhand gewonnen.
Die 7-Tage Inzidenz liegt in der Grenzstadt zu Dänemark inzwischen bei 191 und damit weit über dem Bundesschnitt.
Nach Angaben von Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) werden fast nur noch Infektionen mit der zunächst in England aufgetretenen Variante festgestellt.
Mittlerweile zählt Flensburg bundesweit zu den Corona-Hotspots.

Dänemark hat deshalb inzwischen mehrere kleinere Grenzübergänge nach Deutschland geschlossen.
Aus Dänemark nach Deutschland einzureisen ist nur noch mit negativem Corona-Test möglich.

In Flensburg selbst gelten seit Mitternacht nochmals verschärfte Corona-Auflagen.
So treten an diesem Samstag nächtliche Ausgangsbeschränkungen in der Zeit von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr in Kraft.
Zudem sind dort vorerst private Treffen untersagt.
Es gibt Ausnahmen, zum Beispiel für den Weg zur Arbeit oder zum Arzt.

Ganz anders sieht es im Bayrischen Schweinfurt aus, hier liegt die Inzidenz bei 11,2.
In Regionen mit so wenigen Neuinfektionen, mit einem Wert von unter 35 müssen Lockerungen sofort möglich sein, fordert FDP-Chef Lindner.

Am wichtigsten sei es, dass jetzt schnell mit allen vorhandenen Impfstoffen geimpft werde, so Immunologen.
Auch regelmäßige Schnelltests können ein Weg aus dem Lockdown sein.
Diese will der Bundesgesundheitsminister ab ersten März kostenlos bei Ärzten oder in Apotheken bereitstellen.
Bei diesem Datum sind manche Bundesländer aber noch skeptisch, die Details zur Umsetzung werden noch geprüft.


Quelle: WELT Nachrichtensender
 
Corona-Zahlen steigen: Ist das die befürchtete Trendwende ?

Wochenlang schien es so, als zeige der Lockdown in Deutschland endlich Wirkung.
Alle Kurven zeigten nach unten.
Doch nun gibt es immer mehr Hinweise, dass sich das wieder ändern könnte.

In Deutschland mehren sich die Hinweise auf eine mögliche neue Verschärfung der Corona-Pandemie.
Nachdem die sogenannte Reproduktionszahl des Coronavirus über Wochen hinweg unter eins lag, hat sie nach Angaben des Robert Koch-Instituts diese wichtige Schwelle jetzt erstmals wieder überschritten.

Das RKI gab den bundesweiten Sieben-Tage-R-Wert am Freitagabend mit 1,01 an.
Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken.
Dies könnte darauf hindeuten, dass sich die ansteckenderen Virusvarianten trotz des Lockdowns rascher ausbreiten.

Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI 9.164 Corona-Neuinfektionen.
Das sind 9,7 Prozent mehr als am Samstag vergangener Woche (8.354).

RKI-Präsident Lothar Wieler hatte am Freitag erklärt, der Anteil der Virusvariante B 1.1.7., die nach konservativen Schätzungen 35 Prozent ansteckender ist, steige in Deutschland rasant an.
"Wir stehen möglicherweise erneut an einem Wendepunkt.
Der rückläufige Trend der letzten Wochen setzt sich offenbar nicht mehr fort", sagte Wieler.

Bei den Neuinfektionen und der Sieben-Tage-Inzidenz hatte es in den vergangenen Tagen kaum Veränderungen gegeben – trotz des anhaltend strengen Lockdowns.
Der Anstieg des R-Werts lässt nun aufhorchen.
Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Liegt er über 1, gewinnt es an Dynamik.
Noch am Mittwoch hatte das RKI den R-Wert mit 0,85 angegeben.

Flensburg wird zum Virus-Hotspot
In Flensburg hat die britische Mutante bereits die Oberhand gewonnen.
In der Stadt an der dänischen Grenze werden nach Angaben von Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) fast nur noch Infektionen mit der zunächst in England aufgetretenen Variante festgestellt.
Mittlerweile zählt Flensburg bundesweit zu den Corona-Hotspots.

Dänemark hat deshalb inzwischen mehrere kleinere Grenzübergänge nach Deutschland geschlossen.
Wichtige Übergänge wie Frøslev, Kruså und Padborg sollten zwar offen bleiben.
Dort werde aber "wesentlich intensiver" kontrolliert, teilte das Justizministerium am Freitag in Kopenhagen mit.

In Flensburg selbst gelten seit Mitternacht nochmals verschärfte Corona-Auflagen.
So treten an diesem Samstag nächtliche Ausgangsbeschränkungen in der Zeit von 21 Uhr bis 5 Uhr in Kraft.
Zudem sind dort private Treffen vorerst untersagt.
Es gibt Ausnahmen, zum Beispiel für den Weg zur Arbeit oder zum Arzt.

Heil: Können Lockdown nicht Knall auf Fall beenden
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil warnte angesichts der Gefahren durch die Virusmutationen vor einer vorschnellen Lockerung der Corona-Auflagen in Deutschland.
"Bund und Länder müssen gemeinsam ein vernünftiges Öffnungskonzept entwickeln", sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
"Das muss so sicher sein, dass wir nicht nach ein paar Wochen wieder alles schließen müssen, was wir gerade erst geöffnet haben."

Bei einer Öffnungsstrategie gelte es, vorsichtig Schritt für Schritt voranzugehen.
"Alle Maßnahmen müssen mit einer guten Teststrategie einhergehen und wir müssen den Impffortschritt im Auge behalten", sagte Heil.
"Nur weil wir alle vom Lockdown genervt sind, können wir ihn nicht Knall auf Fall beenden."


 
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