Corona - Infos: In und Ausland !

Stand: 18.12.2020 - Aktuelle Zahlen zur Corona-Krise - Durchschnittsalter der Corona-Intensivpatienten sinkt !



Quelle: ntv Nachrichten
 
Österreich: Neuer Corona-Lockdown ab 26. Dezember !

Die österreichische Regierung hat beschlossen, dass Land nach Weihnachten wieder in den Lockdown zu schicken.
Es ist bereits der dritte für das Land.
Erst am 7. Dezember hatten die Schulen und Geschäfte wieder geöffnet.


Österreich geht ab dem 26. Dezember für mindestens drei Wochen erneut in den coronabedingten Lockdown, mit Ausgangsbeschränkungen, geschlossenem Handel und Schulen.
Das gab Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitagabend bei einer Pressekonferenz bekannt.

Ab dem 18. Januar sollen der Handel sowie erstmals seit November auch Kultur und Gastronomie wieder öffnen – allerdings nur für Menschen, die bei einem der dann landesweit umsonst angebotenen Corona-Schnelltests negativ getestet werden.
"Für alle, die nicht bereit sind, sich testen zu lassen, gelten die Regelungen des Lockdowns bis 24. Januar, also eine Woche länger", sagte Kurz.
Tests seien die Voraussetzung für Lockerungen in der Pandemie.
"Ohne Einschränkungen gibt es keine Möglichkeit, durch diese Pandemie zu kommen."

Nach Weihnachten wieder Ausgangsbeschränkungen
Konkret sieht der Plan für den dritten Lockdown in der Alpenrepublik vor, dass Ausgangsbeschränkungen vom 26. Dezember bis 24. Januar wieder den ganzen Tag gelten.
Das Haus darf nur aus triftigen Gründen verlassen werden, zu denen neben diversen Grundbedürfnissen wie Einkauf oder Arztbesuch sowie etwa Arbeit oder Bildung auch die Erholung im Freien zählt.

Bis auf Geschäfte des täglichen Bedarfs bleiben der Handel und körpernahe Dienstleister wie Friseure bis zum 17. Januar geschlossen, Schüler lernen im Online-Unterricht.

Skilifte können offen bleiben
Über die Öffnung von Skigebieten und Liften, die für den 24. Dezember angekündigt war, sollen Bundesländer und Bezirke eigenständig entscheiden.
Die Bundesländer Tirol, Salzburg und Vorarlberg erklärten am Freitagabend, die Lifte wie geplant zu öffnen.
"Klar ist, dass alle Sicherheitsmaßnahmen und -konzepte eingehalten werden müssen.
Die sportliche Betätigung und Bewegung an der frischen Luft steht im Vordergrund", sagte Tirols Landeshauptmann Günther Platter.
Da in Österreich dann Quarantänepflicht für Einreisende aus den meisten Ländern gilt, ist der Betrieb größtenteils auf Einheimische beschränkt.

Ab dem 18. Januar sollen Schulen, Handel, Gastronomie, Tourismus wieder öffnen – unter der Bedingung der Vorlage eines negativen Antigen-Schnelltests, der nicht älter als eine Woche
Der Verzicht auf einen Test bedeute bis zum 24. Januar ganztägige Ausgangsbeschränkungen und das verpflichtende Tragen einer FFP-2-Maske etwa beim Einkaufen oder auf dem Weg zur Arbeit.
Auch Schüler und Lehrer ohne negativen Test müssen eine FFP-2-Maske tragen.

Wöchentliche Tests für bestimmte Gruppen
Anschließend sollen bestimmte Berufsgruppen weiterhin wöchentlich getestet werden – Gesundheitsberufe oder Lehrer, aber auch Angestellte mit Kundenkontakt.
Kurz räumte ein, dass der Antigen-Test aus medizinischer Sicht nur eine auf höchstens 48 Stunden befristete Aussagekraft habe.
Ein Test pro Woche biete aber größere Sicherheit als gar keine Tests, argumentierte er.

Österreich hatte erst am 7. Dezember wieder landesweit die Geschäfte und Schulen nach einer dreiwöchigen Schließung mit Ausgangsregeln rund um die Uhr geöffnet.
Kultur, Gastronomie, Hotels und die meisten Freizeiteinrichtungen sind seit Anfang November geschlossen, außerdem gilt seither eine nächtliche Ausgangbeschränkung mit Ausnahmen nur zu triftigen Gründen, zu denen auch die Erholung im Freien zählt.

Die Corona-Infektionszahlen, die vor dem zweiten Lockdown täglich neue Rekordwerte erreichten, sanken seitdem deutlich, der Rückgang stagnierte zuletzt aber.
In den vergangenen sieben Tagen zählte Österreich Stand Freitag noch 206 Infektionen pro 100.000 Einwohner, Mitte November waren es noch über 550.
Experten warnen jedoch vor einem deutlichen Wiederanstieg über die Feiertage.
Rund 500 der bis zu 850 verfügbaren Intensivbetten für Corona-Patienten sind derzeit belegt.


 
Mediziner schlagen Alarm - Schweiz wählt Lockdown Light !

Die Schweiz hat mit die höchsten Corona-Zahlen in Europa, Krankenhäuser schlagen Alarm.
Trotzdem beschloss die Regierung am Freitag nur eine Verschärfung der Maßnahmen – aber keinen Lockdown.

Die Schweiz verschärft angesichts weiter steigender Corona-Infektionszahlen die Schutzmaßnahmen erneut.
Ab nächsten Dienstag müssen Restaurants, Kinos, Museen und Sportclubs schließen, aber Geschäfte und die Skigebiete dürfen trotz Kritik aus dem Ausland offen bleiben.
Das beschloss die Regierung am Freitag.

"Die epidemiologische Lage ist besorgniserregend", hieß es in einer Erklärung des Bundesrates am Freitag.
Mit Blick auf die aktuellen Zahlen sagte Gesundheitsminister Alain Berset: "Wir liegen viel zu hoch."

Die Infektionszahlen in der Schweiz gehören – im Verhältnis zur Einwohnerzahl – zu den höchsten in Europa.
Dennoch waren Bundesregierung und Kantone bislang zurückhaltend.
Erst vergangene Woche waren öffentliche Veranstaltungen verboten worden und es wurde eine Sperrstunde für Restaurants um 19 Uhr eingeführt – allerdings gab es dazu Ausnahmen.

Mediziner forderten schnellen Lockdown
Ein wissenschaftlicher Beirat hatte der Regierung eigentlich dringend zu noch schärferen Maßnahmen geraten.
Martin Ackermann, Präsident der Covid-19 Science Task Force riet auch zur Schließung der meisten Geschäfte und zur strikten Durchsetzung von Heimarbeit.
"Jeder Tag zählt, je schneller desto besser", hatte Ackermann noch am Dienstag gesagt.

Ärzte und Wissenschaftler schlagen seit Wochen Alarm, dass die Maßnahmen zu lasch sind.
Die Krankenhäuser sagen, dass sie an der Kapazitätsgrenze arbeiten.
Der Direktor des Universitätsspitals Zürich (USZ), Gregor Zünd, sagte am Dienstag: "Wir können uns nicht vorstellen, dass wir um einen Lockdown herumkommen."
Zu dem Zeitpunkt lag der R-Wert im Kanton Zürich bei 1,16.
"Wie lange sollen diese Warnungen denn noch gehen, bevor etwas passiert???", twitterte Isabella Eckerle, deutsche Virologin am Universitätsspital Genf, diese Woche.

Offene Skipisten trotz voller Krankenhäuser
Zünd sprach sich zusammen mit den Direktoren zweier weiterer Krankenhäuser in Zürich entschieden gegen die Erlaubnis zum Skifahren über Weihnachten aus.
"Das Risiko einer Ansteckung beim Skifahren während der Weihnachtsferien ist hoch", sagte Zünd.
Es erhöhe das Risiko einer dritten Corona-Welle im Januar.
Die Spitäler in Zürich nehmen im Winter normalerweise verunglückte Skifahrer auf.
Das sei aus Kapazitätsgründen kaum noch möglich, sagten die Direktoren.

Nun bleiben die Skigebiete trotz allem vorerst geöffnet. Präsidentin Simonetta Sommaruga sagte lediglich, wenn die Lage sich nicht bessere, gebe es im kommenden Jahr noch strengere Regeln.
Dann könnten die Kantone auch die Skigebiete schließen.
Der Kanton Wallis, in dem etwa Zermatt und Saas Fee liegen, hat jedoch bereits eine Genehmigung für den Betrieb fast aller Lifte und Bergbahnen erteilt.

Knapp 4.500 neue Infektionen und 120 neue Todesfälle meldete das Bundesamt für Gesundheit am Freitag.
Damit gab es seit Beginn der Pandemie pro 100.000 Einwohner in der Schweiz und Liechtenstein 4.673 Corona-Fälle – die Zahlen werden gemeinsam erfasst.
Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Wert laut Robert Koch-Institut bei 1.731.


 
Corona Impfung: Sind die Sorgen um Nebenwirkungen berechtigt ?


Ab dem 27. Dezember soll in Deutschland mit dem BioNTech-Pfizer Impfstoff gegen das Coronavirus geimpft werden.
Doch viele Menschen sind sich noch unsicher, ob sie sich impfen lassen wollen oder nicht.

Berichte über Nebenwirkungen und nicht erforschte Langzeitfolgen machen Angst.
Wie berechtigt sind diese Sorgen?
Wir haben bei Virusexperte Prof. Dr. Peter Kremsner nachgefragt.


Quelle: DW Nachrichten Deutsch
 
Ausgangssperre in London: Johnson - Neue Corona-Variante bis zu 70 Prozent ansteckender !

Im Süden Englands ist vor kurzem eine neue Variante des Coronavirus aufgetaucht.
Jetzt scheint klar: Sie ist ansteckender als die bekannte Form.
Die Regierung in London hat ihre Maßnahmen verschärft.

Wegen der raschen Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien hat die Regierung einen neuen Shutdown für die Hauptstadt London verhängt.
Die kürzlich entdeckte Variante sei um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form, sagte Premierminister Boris Johnson.
Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.

"Es gibt immer noch viel, das wir nicht wissen.
Aber es gibt keine Beweise, dass die neue Variante mehr oder schwerere Krankheitsverläufe auslöst", sagte Johnson.
Auch eine höhere Sterblichkeit sei durch die Virus-Variante VUI2020/12/01 bisher nicht festgestellt worden.
Der oberste wissenschaftliche Regierungsberater Patrick Vallance betonte, dass im Dezember 60 Prozent der Neuinfektionen in London die neue Variante betroffen hätten.
"Sie breitet sich rasch aus und ist dabei, die dominierende Variante zu werden", sagte er.

Kein Weihnachten mit Familien und Freunden
Wegen der Ausbreitung verschärfte die Regierung die Corona-Restriktionen etwa in London deutlich: Für Millionen Menschen fallen Weihnachtsfeiern mit Familien und Freunden nun aus.
"Wenn das Virus seine Angriffsmethode ändert, müssen wir unsere Verteidigungsmethode ändern", sagte Johnson.
"Ohne diese Maßnahmen, darauf deuten die Zeichen hin, werden die Infektionszahlen in die Höhe schnellen, Krankenhäuser würden überfordert sein und weitere Tausende Menschen werden ihr Leben verlieren."

Statt drei Corona-Warnstufen gibt es künftig vier – in die höchste fallen außer der Hauptstadt auch noch andere Regionen im Südosten.
Dort war die neue Variante zuletzt vermehrt entdeckt worden.
Die Regierung in London hat darüber auch die Weltgesundheitsorganisation WHO informiert.
In der betroffenen Region dürfen die Bewohner nur noch aus wichtigen Gründen ihre Wohnung verlassen, etwa um zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen.

Auch zu Weihnachten dürfe man keine Angehörigen anderer Haushalte treffen, betonte Johnson.
"Wir opfern die Möglichkeit, unsere Lieben dieses Weihnachten zu sehen, damit wir eine bessere Chance haben, ihr Leben zu schützen, damit wir sie bei zukünftigen Weihnachten sehen können."

Maßnahmen im ganzen Land verschärft
Alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte sowie andere Einrichtungen wie Fitnessstudios, Friseure, Kinos oder Schönheitssalons müssen schließen.
Einwohner der höchsten Corona-Stufe 4 dürfen diese Zone nicht verlassen.
Bisher war erlaubt, dass sich vom 23. bis 27. Dezember bis zu drei Haushalte zu "Weihnachtsblasen" zusammenschließen können.
Dies wurde nun – außerhalb der Zone 4 – auf den ersten Weihnachtstag beschränkt.

Auch in anderen Landesteilen, die selbst über Corona-Maßnahmen entscheiden können, wurden die Restriktionen verschärft.
So soll in Wales von diesem Sonntag an ebenfalls ein Shutdown gelten – analog zur vierten Stufe in England.
Schottland verhängte ein Reiseverbot in andere Teile des Vereinigten Königreichs.

Handelsverband warnt vor schwerwiegenden Folgen
Der Handelsverband BRC warnte vor schwerwiegenden Folgen für die Wirtschaft.
"Für Unternehmen ist das Hin und Her der Regierung alles andere als hilfreich", sagte Verbandschefin Helen Dickinson.
Die Entscheidung falle mitten in die wichtigste Phase des Einzelhandels vor Weihnachten.

In Großbritannien wurden am Samstag etwa 27.000 neue Corona-Fälle gezählt, damit gab es bisher mehr als zwei Millionen Infektionen in dem Land.
Etwa 83.000 Menschen sind bisher mit oder an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Die Regierung hatte vor gut zehn Tagen mit einer Massenimpfung begonnen.
Bisher haben landesweit etwa 350.000 Menschen das Mittel des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und dessen US-Partners Pfizer erhalten, wie Johnson sagte.


 
"Beatmungsgerät anderen überlassen": Medizinethiker richtet Brandbrief an Impfgegner !

Wolfram Henn ist Mitglied des Ethikrats.
In einem Brief übt der Medizinprofessor scharfe Kritik an "Querdenkern und Impfgegnern" – und empfiehlt ihnen, "mal ins nächste Krankenhaus zu gehen".

Mit einem drastischen Aufruf hat sich ein Mitglied des Ethikrats an Impfverweigerer gewandt: "Wer partout das Impfen verweigern will, der sollte, bitte schön, auch ständig ein Dokument bei sich tragen mit der Aufschrift: ,Ich will nicht geimpft werden!
Ich will den Schutz vor der Krankheit anderen überlassen!
Ich will, wenn ich krank werde, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät anderen überlassen'", heißt es in einem Brief des Humangenetikers Wolfram Henn, den "Bild" veröffentlicht hat.

In dem Brief verteidigt der Medizinprofessor der Uni Saarland auch die schnelle Entwicklung von Impfstoffen gegen das Coronavirus.
Es sei verständlich, dass viele Menschen skeptisch sind und Fragen haben, so Henn.
"Aber: Bitte stellen Sie diese Fragen an Menschen, die sich wirklich auskennen", schreibt er.
"Forscher weltweit haben mit riesigem Aufwand das Tempo erhöht, aber nicht auf Kosten der Sicherheit."
Zudem werde es "binnen Monaten auch Corona-Impfstoffe klassischer Bauart geben, wie sie seit Jahrzehnten milliardenfach gegen Grippe oder Hepatitis bewährt sind".

"Die werden Ihnen was husten"
Explizit wendet sich Henn an "Querdenker und Impfgegner": "Diesen Panikmachern empfehle ich dringend, mal ins nächste Krankenhaus zu gehen und ihre Verschwörungstheorien den Ärzten und Pflegern zu präsentieren, die gerade völlig ausgepowert von der überfüllten Intensivstation kommen.
Die werden Ihnen was husten."

Wer dennoch entscheide, "das Impfen lieber ,den anderen‘ zu überlassen, muss sich vor keiner Behörde verantworten", so Henn weiter.
"Aber er soll sich bitte auch vor dem Kneipier an der Ecke erklären, der die Lockdowns endlich hinter sich lassen will.
Oder den Eltern, deren Kinder zu Hause bleiben müssen.
Oder Kurzarbeitern und Arbeitslosen."

Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage wollen sich 47 Prozent der Deutschen so schnell wie möglich gegen das Coronavirus impfen lassen.
40 Prozent der Befragten wollen dagegen lieber erst abwarten, 11 Prozent lehnen die Impfung demnach ab.
Die Befragung im Auftrag von RTL und n-tv fand am 15. Und 16. Dezember statt.
Eine Woche zuvor hatten sich lediglich 43 Prozent für eine rasche Impfung ausgesprochen.


 
Erklärung für falsche PCR-Tests: Gelangen Corona-Reste in unser Erbgut ?

Immer wieder kommt es zu rätselhafterweise positiven PCR-Corona-Testergebnissen bei Menschen, die eigentlich schon lange kuriert sind.
US-Forscher finden dafür nun eine mögliche Ursache.

US-Forscher haben eine mögliche Erklärung für wiederholt positive PCR-Tests auch nach überstandener Corona-Infektion gefunden: Der Studie zufolge könnten in sehr seltenen Fällen kleine Schnipsel des Coronavirus-Erbguts in das menschliche Erbgut eingebaut werden.
Dies könnte im PCR-Test eine Infektion vortäuschen - obwohl die Viren längst aus dem Körper verschwunden sind, berichten die Wissenschaftler in ihrer Vorabveröffentlichung, die noch nicht von unabhängigen Forschern geprüft wurde.
Ganze Viren, die eine neuerliche Erkrankung auslösen oder andere Menschen anstecken, könnten infolge der Erbgut-Übernahme aber nicht gebildet werden, schreiben die Wissenschaftler.

Fachkollegen beurteilen die Arbeit als wissenschaftlich spannend und die dargelegten Prozesse als prinzipiell glaubhaft, sehen aber überwiegend keine biologische Bedeutung der gezeigten Abläufe.
"Völlig ausgeschlossen wird jedoch sein, dass der RNA-Impfstoff in DNA umgeschrieben und integriert wird", betont etwa Joachim Denner vom Robert-Koch-Institut.
Mit Blick auf den bevorstehenden Beginn der Impfungen wird diese Befürchtung gelegentlich geäußert.

Gemeinhin heißt es, dass eine Integration von Coronavirus-Erbgut in das menschliche Erbgut aus biologischen Gründen nicht möglich ist, weil die Erbinformationen in unterschiedlicher Form vorliegen: beim Virus in Form von RNA, beim Menschen in Form von DNA.
Da die beiden Moleküle chemisch verschieden sind, können sie nicht ohne Weiteres miteinander verschmelzen, das Coronavirus kann also sein Erbgut nicht in das eines infizierten Menschen "einbauen".
"Eine Integration von RNA in DNA ist unter anderem aufgrund der unterschiedlichen chemischen Struktur nicht möglich", schreibt etwa das Paul-Ehrlich-Institut.

Möglicherweise Teil eines Schutzmechanismus
Die Arbeit der Forscher um Rudolf Jaenisch vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge zeigte nun womöglich, dass das unter extremen Umständen doch möglich ist und in sehr seltenen Fällen vielleicht nach einer natürlichen Infektion passiert.
Zum einen fanden die Wissenschaftler in Erbgut-Daten von Zellen infizierter Menschen Bruchstücke von Virus-Erbgut in der menschlichen DNA.
Zum anderen belegten sie in Zellkultur-Experimenten, dass die Zellen in seltenen Fällen Virus-Erbgut aufnehmen können, wenn bestimmte Erbgut-Abschnitte des Menschen überaktiviert werden.
Das kann etwa durch eine Infektion passieren.
Durch diese Aktivierung wird die RNA des Virus in DNA umgeschrieben und kann dann ins menschliche Erbgut eingebaut werden.

"Sollte in der gegenwärtigen öffentlichen Diskussion behauptet werden, dass virale RNA wie aus dem Sars-CoV-2-Virus grundsätzlich nicht in die menschliche genomische DNA überschrieben werden kann, so ist dies tatsächlich falsch.
Dies zeigt die vorliegende Studie", sagt Oliver Weichenrieder vom Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen.
Die in DNA umgewandelte und eingebaute RNA könne später wieder in RNA zurückverwandelt werden.
Aber: "Solche RNA ist nicht infektiös und kann auch kein Virus mehr herstellen."
Die Ergebnisse seien keineswegs überraschend.
Dass die betreffenden überaktivierten Erbgut-Abschnitte RNA umschreiben und ins Genom integrieren können, sei lange bekannt.

Weil keine neuen Viren gebildet werden, sei der Einbau des Virus-Erbguts biologisch vermutlich eine Einbahnstraße, sagte auch der Virologe David Baltimore vom California Institute of Technology gegenüber dem Magazin "Science".
Es sei auch nicht klar, ob beim Menschen diejenigen Zellen, die Virus-Erbgut aufgenommen haben, lange erhalten bleiben oder absterben.
"Die Arbeit wirft eine Reihe von interessanten Fragen auf."

Aus evolutionärer Sicht sei denkbar, dass der Einbau von Virus-RNA ein Schutzmechanismus des Körpers ist, schreiben die US-Forscher selbst.
Das Immunsystem könnte auf das eingebaute Fremd-Erbgut reagieren und Abwehrwaffen bereitstellen, die im Fall einer echten Virusinfektion einsatzbereit sind.


 
Britischer Minister sieht Corona-Mutation "außer Kontrolle" !

Die neue Form des Coronavirus breitet sich in England weiter rasch aus.
Der verschärfte Lockdown in London und im Südosten des Landes wird wohl verlängert.

Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 76 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 1,6 Millionen Erkrankte sind gestorben.
In Deutschland gibt es laut Robert Koch-Institut fast 1,5 Millionen Infizierte.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei mehr als 26.000 (Stand: 20. Dezember).

Britischer Gesundheitsminister: Neue Coronavirus-Mutation "außer Kontrolle"
Die neue, ansteckendere Variante des Coronavirus in England ist nach den Worten des britischen Gesundheitsministers "außer Kontrolle".
"Wir müssen es unter Kontrolle bringen", hob Matt Hancock am Sonntag im Sender Sky News hervor.
Die Lage sei todernst.
Die einzige Möglichkeit sei eine Verringerung der sozialen Kontakte.
Die Virus-Mutation wird für einen starken Anstieg der Infektionszahlen im Süden Englands verantwortlich gemacht.

Für London und den Südosten Englands hatte die britische Regierung am Samstag wegen der neuen Virus-Variante einen strengen Lockdown bis Jahresende angeordnet.
Hancock machte deutlich, dass die Maßnahmen länger nötig sein könnten, bis genug Menschen gegen das Coronavirus geimpft seien.
Ohne Impfungen werde es "sehr schwer, es unter Kontrolle zu halten", sagte der Minister.

In London und im Südosten des Landes sind die Menschen angewiesen, ihre Wohnungen nur noch in Ausnahmefällen zu verlassen.
Alle Geschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen, müssen schließen.
Ersten Erkenntnissen zufolge ist die neue Virus-Mutation "bis zu 70 Prozent ansteckender" als die bisher verbreitete Form, wie Premierminister Johnson sagte.
Sie sei aber nach bisherigen Erkenntnissen nicht tödlicher.
Es gebe auch keine Hinweise, dass die Wirksamkeit von Impfstoffen durch den neuen Virus-Stamm beeinträchtigt werde, versicherte Johnson.

In London herrschen "Verzweiflung und Traurigkeit"
Wegen stark ansteigender Corona-Infektionen hat die britische Regierung die Hauptstadt in den Lockdown versetzt.
Bürgermeister Khan ist besorgt und kritisiert die kurzfristige Anordnung.

Virologe Drosten: Britisches Virus noch nicht in Deutschland
In Deutschland ist die neue Coronavirus-Variante, die sich derzeit in Großbritannien ausbreitet, nach Angaben von Christian Drosten bisher nicht aufgetaucht.
Die Verbreitung könne Zufall sein, schreibt der Coronavirus-Experte der Berliner Charité auf Twitter.
Die Mutationen verschafften dem Virus nicht zwingend einen Selektionsvorteil, auch wenn das möglich sei.
Ein Selektionsvorteil kann dazu führen, dass sich ein Virus leichter ausbreiten kann.

Ersten Analysen britischer Wissenschaftler zufolge verfügt die neue Variante über ungewöhnlich viele genetische Veränderungen, vor allem im Spike-Protein.
Dieses Protein benötigt das Virus, um in Zellen einzudringen.
Der in Großbritannien eingesetzte Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech erzeugt eine Immunantwort gegen genau dieses Protein.
Deswegen gibt es die Befürchtung, dass der Impfstoff gegen die neue Variante möglicherweise nicht wirkt.
Nach Angaben des britischen Premierministers Boris Johnson gibt es aber keine Hinweise darauf.

Deutschland prüft Verbot von Flügen aus Großbritannien
Angesichts der in Großbritannien aufgetretenen neuen Variante des Coronavirus prüft jetzt auch Deutschland Schutzvorkehrungen im Luftverkehr.
Einschränkungen der Flüge aus Großbritannien und auch aus Südafrika seien "eine ernsthafte Option", hieß es am Sonntag aus Kreisen des Bundesgesundheitsministeriums.

Söder fordert "mehr Tempo" bei Impfstoff
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert "mehr Tempo" bei der Beschaffung und Verteilung des Impfstoffs.

RKI meldet mehr als 22.000 neue Corona-Fälle
Binnen eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.771 Neuinfektionen übermittelt.
Das geht aus RKI-Angaben von Sonntagmorgen hervor.

Unternehmen Apple schließt alle Läden in Kalifornien
Der iPhone-Hersteller Apple hat vorübergehend nun alle 53 Läden in Kalifornien dicht gemacht.
Grund dafür seien die steigenden Corona-Infektionen in dem Bundesstaat, sagte ein Sprecher des Unternehmens.
Bereits am Freitag hatte Apple angekündigt, einige Läden in Kalifornien zu schließen.

Niederlande verbieten Flüge aus Großbritannien
Nach der Entdeckung einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien wollen die Niederlande Flugpassagiere aus dem Vereinigten Königreich nicht mehr einreisen lassen.

Kanada: halbe Million Fälle registriert
Die Zahl der Corona-Infektionen in Kanada hat die Schwelle von einer halben Million überschritten.
Wie der Sender CBC unter Berufung auf Behördenangaben berichtete, wurden in dem 38-Millionen-Einwohner Land bis Samstagnachmittag (Ortszeit) 500.242 Infektionsfälle verzeichnet.
Die Virus-Ausbreitung hat sich zuletzt stark beschleunigt: Die Schwelle von 400.000 Infektionen war erst vor zwei Wochen überschritten worden.
Die Zahl der Todesfälle liegt mittlerweile bei mehr als 14.000.

Am Montag waren in Kanada die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer angelaufen – am selben Tag wie in den USA.
Die erste Impfung bekam eine Krankenpflegerin in Toronto.

US-Virologe: Habe den Weihnachtsmann geimpft
Der renommierte US-Virologe Anthony Fauci hat sich nach eigenen Angaben ganz persönlich um die Sicherheit des Weihnachtsmannes in der Corona-Pandemie gekümmert.
"Ich bin zum Nordpol gereist und habe persönlich den Weihnachtsmann geimpft", sagte der Corona-Experte am Samstag auf Fragen von Kindern während einer Fernsehsendung für Familien.
"Ich habe seine Immunität überprüft – er kann problemlos reisen."

"Der Weihnachtsmann kann kommen, er kann Geschenke bringen, ihr müsst Euch keine Sorgen machen", beruhigte Fauci die jungen Fragesteller.
Er äußerte sich wenige Tage nach dem Impfstart in den USA, dem am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Land der Welt.

Polizei löst Firmen-Weihnachtsfeier auf – Festnahmen
Die Polizei hat eine Weihnachtsfeier in einer Firma in Spelle (Landkreis Emsland) mit mindestens elf Männern aufgelöst.
Fünf Feiernde konnten zuvor fliehen.
Die Stimmung sei sehr aggressiv gewesen, ein Beamter sei angegriffen worden, sagte ein Polizeisprecher.
Es sei viel Alkohol im Spiel gewesen, die Polizei sei mit mehreren Einsatzwagen angerückt.

Zwei Männer wurden den Angaben zufolge festgenommen, gegen alle Anwesenden wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln eingeleitet.
Der Einsatz habe sich bis in den späten Freitagabend hingezogen.

Neue Coronavirus-Variante breitet sich in Großbritannien rasch aus
Eine neue Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 breitet sich derzeit rasch in Großbritannien aus.
Das Vereinigte Königreich habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darüber informiert, teilte der medizinische Regierungsberater Chris Whitty am Samstag mit.
Bereits am Montag hatten die Behörden mitgeteilt, dass eine neue Variante des Virus entdeckt worden sei.
Diese sei deutlich ansteckender als die bislang verbreitete, warnte Premierminister Boris Johnson.

Impfkampagne in Israel beginnt – Netanjahu als Erster geimpft
Zum Auftakt der Corona-Impfkampagne in Israel hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sich als Erster impfen lassen.
Der 71-Jährige bekam die Spritze am Samstagabend vor laufender Kamera im Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv.
Danach war Gesundheitsminister Juli Edelstein an der Reihe.
Am Sonntag soll auch Präsident Reuven Rivlin geimpft werden.
Ziel ist es, die Bürger Israels zu ermutigen, sich auch gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Zuerst sollen medizinisches Personal und Risikogruppen den Impfschutz erhalten.

"Dies ist ein großer Tag für Israel", sagte Netanjahu vor seiner Impfung.
"Ich glaube an diesen Impfstoff."
Das Ende der Pandemie sei in Sicht, Millionen Impfdosen würden nach Israel geliefert.
Er appellierte an die Bürger Israels, seinem Beispiel zu folgen.
In Israel sollen rund 60.000 Menschen am Tag geimpft werden.

Österreichs Tourismusministerin: Skilifte sicher wie U-Bahn-Fahren
Österreichs Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat das Öffnen der Skigebiete trotz eines weiteren mehrwöchigen Lockdowns nach Weihnachten verteidigt.
Seilbahnen und Liftanlagen dürfen am 24. Dezember wieder öffnen, wobei die Entscheidung darüber bei den Bundesländern liegt.
"Wir haben zur Zeit keine Touristen im Land, das heißt, wir öffnen die Sportmöglichkeiten, die Skilifte vor allem auch für die Einheimischen", sagte Köstinger bei einer Pressekonferenz.

Am Samstag trat die neue Einreiseverordnung in Österreich in Kraft, wonach Einreisende mit wenigen Ausnahmen in eine zehntägige Quarantäne mit Testmöglichkeit ab Tag fünf müssen.

Ein Wiener könne beispielsweise auch mit der U-Bahn ins Grüne am Stadtrand fahren und dort laufen gehen, sagte Köstinger.
"Es gibt bei den Seilbahnen, den Gondeln keinen Unterschied zu den anderen Transportmitteln, also ich verstehe manchmal ehrlich gesagt nicht, warum das so differenziert gesehen wird."
Sicherheitskonzepte, die Maskenpflicht schon beim Anstellen für den Lift vorsähen, gebe es bereits seit Herbst.

Diese drei Landkreise haben die höchste Corona-Inzidenz
Drei sächsische Landkreise haben laut Robert Koch-Institut die bundesweit höchsten Corona-Inzidenzen.
An der Spitze lag am Samstag der Landkreis Bautzen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 674,9.
Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche an.
Danach folgten der Landkreis Görlitz mit 623,2 und der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 615,3.
Der Kreis Bautzen selbst hatte am Freitag schon eine Inzidenz von 711 gemeldet.
Die Werte unterscheiden sich wegen unterschiedlicher Zeitpunkte für die Aktualisierung der Statistiken.

Sachsen ist schon seit Wochen das Bundesland mit den höchsten Corona-Infektionsraten.
Laut Robert Koch-Institut kletterte die Inzidenz auch von Freitag auf Samstag weiter auf jetzt 432,2.
Das ist mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt von 189,6.

Schweiz lässt Biontech-Impfstoff zu
Die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic hat den Coronavirus-Impfstoff der beiden Unternehmen Biontech und Pfizer zugelassen.
"Gemäß den vom Schweizerischen Heilmittelinstitut ausgewerteten Daten liegt der Impfschutz sieben Tage nach der zweiten Impfung bei über 90 Prozent.
Es handelt sich um die weltweit erste Zulassung in einem ordentlichen Verfahren", teilte Swissmedic mit.

Feuer auf Intensivstation in Türkei: Neun Corona-Patienten bei Brand getötet
Bei einem Feuer auf einer Intensivstation in einem türkischen Krankenhaus sind am Samstag neun Covid-19-Patienten getötet worden.
Dies meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

In der Privatklinik in der südlichen Stadt Gaziantep sei am frühen Morgen ein Sauerstoffzylinder explodiert.
Elf Patienten wurden in andere Krankenhäuser verlegt.

Die Türkei ist von der Corona-Pandemie hart getroffen, fast 74 Prozent der Intensivpflegebetten im Lande sind nach Regierungsangaben derzeit belegt.
Am Freitag starben in der Türkei 246 Menschen an oder mit dem Coronavirus, die bisher höchste registrierte Tageszahl.
Am Freitag wurden außerdem 26.410 Neuinfektionen gemeldet.
Insgesamt haben sich nach offiziellen Angaben in dem 83-Millionen-Einwohner-Land seit Pandemiebeginn 1,98 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert.

Erneuter Corona-Ausbruch: Sydney muss Lockdown verhängen
Wegen eines neuen Corona-Ausbruchs in Sydney haben die Behörden für den Norden der australischen Metropole einen Lockdown verhängt.
Dieser solle in der als Northern Beaches bekannten Gegend vom Samstagnachmittag bis Mittwoch um Mitternacht gelten, teilte die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, am Samstag auf Twitter mit.


 
Stand: 20.12.2020 - Nutzerfragen zur Corona-Krise - Arzt sollte Impfwilligen Risikopatienten-Status bescheinigen !



Quelle: ntv Nachrichten
 
Britische Corona-Variante breitet sich aus: Bereits ein Dutzend Fälle in EU !

Noch ist die neue Corona-Variante nicht in Deutschland aufgetaucht.
Doch laut WHO gibt es bereits in Dänemark, den Niederlanden und Australien nachgewiesene Fälle.
Auch in Italien wird das neue Virus entdeckt - der betroffene Patient war in den vergangenen Tagen aus Großbritannien zurückgekehrt.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihre europäischen Mitgliedsstaaten angesichts einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien zu einer Verschärfung ihrer Corona-Maßnahmen aufgerufen.
"In Europa, wo die Übertragung hoch und weit verbreitet ist, müssen die Länder ihre Kontroll- und Vorbeugemaßnahmen verstärken", sagte eine Sprecherin der WHO-Europa.
Außerhalb Großbritanniens wurden bisher elf Fälle der Virus-Mutation gemeldet, die deutlich ansteckender sein soll als das bisherige Virus - neun in Dänemark und je einer in den Niederlanden und Australien.

Auch Italien meldet mittlerweile einen Fall mit der neuen Corona-Variante.
Das Gesundheitsministerium des südeuropäischen Landes teilt mit, dass die Mutation bei einem Patienten nachgewiesen worden sei.
Der Patient sei zusammen mit einer weiteren Person in den vergangenen Tagen aus Großbritannien zurückgekehrt und mit dem Flugzeug in Rom gelandet.
Der Patient befinde sich nun in Quarantäne.

In Deutschland ist die Variante nach Angaben des Chefvirologen der Berliner Charité, Christian Drosten, bislang nicht aufgetaucht.
"Es ist bis jetzt nicht in Deutschland nachgewiesen worden, aber wir nehmen natürlich die Meldungen aus Großbritannien, aus dem Vereinigten Königreich sehr ernst", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn im ARD-"Bericht aus Berlin".
"Die deutlich schnellere Übertragbarkeit, wie sie in diesem Fall vermutet wird, die würde natürlich viel verändern und deshalb ist es wichtig, den Eintrag nach Deutschland, auf Kontinentaleuropa zu unterbinden."

Deutschland, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Italien, Österreich und Irland haben ihre Flugverbindungen mit Großbritannien gekappt oder dies angekündigt.
Belgien kappte alle Verkehrsverbindungen.
Auch Frankreich stoppt wegen einer neuen Variante für 48 Stunden den gesamten Personenverkehr aus Großbritannien.

Nach Angaben des Virologen Julian Tang von der britischen Universität Leicester trat die Virus-Variante mit der N501Y-Mutation sporadisch schon vor einigen Monaten auf, nämlich im April in Brasilien, im Juni und Juli in Australien und im Juli in den USA.
Derzeit verursacht die Virus-Variante in Südengland und in der britischen Hauptstadt London einen massiven Anstieg der Corona-Infektionen.
Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ist eine kürzlich entdeckte Variante des Virus um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form.
Premierminister Boris Johnson hatte am Samstag betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.

Hoher Anstieg bei Krankenhaus-Einlieferungen
Seit ihrem ersten Auftreten Mitte September in London oder der südöstlichen Grafschaft Kent habe sich diese Variante mittlerweile zur "dominanten" Form von Sars-Cov-2 entwickelt, erläuterte der oberste wissenschaftliche Berater der britischen Regierung, Patrick Vallance.
Er führte den "sehr hohen Anstieg" der Krankenhaus-Einlieferungen von Covid-19-Patienten im Dezember auf diese Entwicklung zurück.

Wegen der neuen Variante des Coronavirus beruft die deutsche EU-Ratspräsidentschaft für Montag ein Notfalltreffen mit Vertretern anderer Mitgliedstaaten ein.
Berlin rufe im Rahmen des Krisenreaktionsmechanismus der Staatengemeinschaft (IPCR) nationale Experten zusammen, wie ein Sprecher der deutschen Ratspräsidentschaft mitteilte.


 
Einreise aus Großbritannien: Passagiere übernachten am Flughafen !

Europa versucht zu verhindern, dass die hochansteckenden Virus-Mutation aus Großbritannien eingeschleppt wird.
Seit Mitternacht gilt in Deutschland ein Landeverbot für Flugzeuge.
Wer es in einen der letzten Flieger geschafft hat, wird trotzdem nicht einfach ins Land gelassen.

Wegen der neuen Variante des Coronavirus ist die Einreise von Flugpassagieren aus Großbritannien an mehreren deutschen Flughäfen am Sonntagabend zunächst gestoppt worden.
Ab Mitternacht dürfen Passagiermaschinen aus dem Vereinigten Königreich nicht mehr in Deutschland landen.
Doch auch wer vorher noch in den Flieger gestiegen war, konnte nicht einfach in Deutschland einreisen.

In Hannover betraf das am Abend 63 Passagiere eines Flugs aus London, die heute gezwungenermaßen am Flughafen übernachten müssen.
Ein Sprecher der Bundespolizei sagte, eine Frau wolle nach London zurückfliegen, alle anderen müssten sich einem PCR-Test unterziehen.
Bis zum Vorliegen des Testergebnisses müssten sie auf dem Flughafengelände bleiben, erklärte eine Sprecherin der Region Hannover.
Sie rechne damit, dass die Ergebnisse am Montag vorliegen, das stehe aber nicht fest.
Nach Angaben des Flughafens Hannover wurden im Terminal D Feldbetten aufgebaut, die Passagiere werden dort auch verpflegt.
"Unser Ziel ist, zu verhindern, dass die neue Virusart unbemerkt nach Niedersachsen einzieht", sagte Andreas Kranz, Leiter des Fachbereichs Öffentliches Gesundheitswesen der Region Hannover.
Die Reisenden zeigten "ziemlich viel Verständnis für die Maßnahmen", betonte er.

Sollte das Testergebnis negativ ausfallen, bedeutet das für die betreffenden Passagiere eine zehntägige Quarantäne am Zielort - nach fünf Tagen und einem erneuten negativen Testergebnis kann die Quarantäne vorzeitig enden.
Bestätigt sich eine Infektion, bei der unklar ist, ob es sich um die neue Virus-Variante handelt, kommen die Betroffenen in ein besonderes Quarantäne-Hotel, wie Kranz sagte.

Schnelltests in Stuttgart
In Stuttgart wurden am Abend gelandete Flugreisende aus London in Kleingruppen ins Corona-Testzentrum des Flughafens gebracht und dort getestet, wie ein Sprecher sagte.
Anschließend hätten sie - sofern das Ergebnis negativ war - ihr Gepäck holen und nach Hause fahren dürfen, sie müssten sich dort aber in Quarantäne begeben.
Um wie viele Passagiere es sich handelte, war nicht bekannt.
Die Bundespolizei teilte in Stuttgart allgemein mit, dass den am Sonntag noch Gelandeten ein Corona-Test angeboten werde und sie auf die bestehenden bekannten Quarantäneregelungen der Bundesländer hingewiesen würden.
"Wir wissen um die daraus entstehenden Unannehmlichkeiten für die Reisenden, gerade jetzt im Weihnachtsverkehr", hieß es.
"Alle Partner arbeiten mit Hochdruck daran, eine sichere Einreise zu gewährleisten, gleichzeitig aber auch die Passagiere nicht über Gebühr zu beanspruchen."

Der Berliner Korrespondent der englischen Wochenzeitung "The Economist", Tom Nuttall, war ebenfalls an Bord einer Maschine aus Großbritannien in Berlin gelandet und berichtete auf Twitter Ähnliches.
Deutsche und Passagiere mit anderen Staatsbürgerschaften seien getrennt worden.
Die Polizei habe ihnen mitgeteilt, dass sie getestet würden: Wer ein negatives Ergebnis habe, werde nicht zurückgeschickt.

Einreiseverbot gilt bis Jahresende
Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ist die kürzlich in Südostengland entdeckte Corona-Variante um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form.
Das Bundesinnenministerium hatte deswegen die Bundespolizei am Sonntag angewiesen, Reisende aus Großbritannien und Südafrika ab sofort systematisch zu kontrollieren.
Dies gelte mit Blick auf die korrekte Registrierung in der Digitalen Einreiseanmeldung, hatte ein Ministeriumssprecher in Berlin mitgeteilt.
Erforderliche Infektionsschutzmaßnahmen seien eng mit den örtlich zuständigen Gesundheitsämtern abzustimmen.
Reisende müssten sich auf längere Wartezeiten an den Grenzen einstellen.

Nur wenig später untersagte Deutschland Flüge von Großbritannien nach Deutschland ab Montag, 00.00 Uhr, komplett.
Das Bundesverkehrsministerium erließ eine entsprechende Verfügung.
Ausgenommen sind reine Frachtflüge, Flüge mit medizinischem Personal oder nur mit Crews an Bord, die nach Deutschland zurückkehren wollen.
Dies diene dem Schutz der Bevölkerung in Deutschland und der "Limitierung des Eintrages und der schnellen Verbreitung der neuen Virusvarianten", hieß es.
Das Verbot gilt zunächst bis 31. Dezember.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigte für diesen Montag eine zusätzliche Verordnung an, die den gesamten Reiseverkehr mit Großbritannien einschränkt und auch mit dem ebenfalls von der Virusvariante betroffenen Südafrika.
Auch viele andere europäische Staaten haben inzwischen die Einreise aus Großbritannien verboten.
Frankreich stoppte neben dem Flugverkehr auch die Eurotunnel-Züge und den Fährverkehr.


 
Angst vor Virus-Mutation - Großbritannien ist abgeriegelt !

Eine neue Corona-Mutation breitet sich in Großbritannien aus und versetzt Europa in einen Alarmzustand.
Mehrere Länder haben ihre Verbindungen zur Insel bereits gekappt, weitere Maßnahmen sollen folgen.

Wegen der in Großbritannien entdeckten Variante des Coronavirus schottet sich Europa zum Wochenbeginn zunehmend vom Vereinigten Königreich ab.
Zum Schutz vor der Mutation dürfen in Deutschland seit Montag bis zunächst 31. Dezember keine aus Großbritannien kommenden Flugzeuge mehr landen.
Das hatte das Bundesverkehrsministerium am Sonntag verfügt.
Ausgenommen sind demnach reine Frachtflüge.

Weitere Beschränkungen sollen folgen. Auch zahlreiche andere europäische Länder hatten am Sonntag Flugverbote oder Grenzschließungen zum Vereinigten Königreich verkündet.
Deshalb wurden der wichtige britische Hafen Dover am Ärmelkanal sowie der Eurotunnel um Mitternacht geschlossen.

Mutationen in Deutschland noch nicht festgestellt
Grund für die Reisebeschränkungen ist eine kürzlich entdeckte Mutation des Virus in Großbritannien, die nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form sein soll.
Premierminister Boris Johnson hatte betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.
Die Form breitet sich vor allem in London und Südostengland rasant aus.
Für die Region ordneten die Behörden einen Shutdown mit Ausgangs- und Reisesperren an.

Zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland und "zur Limitierung des Eintrages und der schnellen Verbreitung der neuen Virusvarianten" sei ein sofortiges, befristetes Verbot für Flüge aus dem Vereinigten Königreich und Nordirland geboten, erläuterte das Verkehrsministerium in der Verordnung.
Von dort seien Virus-Mutationen gemeldet worden, die in Deutschland noch nicht festgestellt worden seien.

Flugpassagiere bei Einreise gestoppt
Weitergehende Beschränkungen sollen noch per Rechtsverordnung festgelegt werden, wie es in Regierungskreisen hieß.
Gesundheitsminister Jens Spahn erläuterte, an diesem Montag sei geplant, mit einer Verordnung "den gesamten Reiseverkehr" mit Großbritannien und Südafrika einzuschränken.
Der CDU-Politiker sagte am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin", man nehme die Meldungen aus Großbritannien sehr ernst.
Das Land Nordrhein-Westfalen setzte für Großbritannien und das ebenfalls von der Virusvariante betroffene Südafrika die Quarantäne-Verordnung wieder in Kraft.

Bereits am Sonntagabend wurde die Einreise von Flugpassagieren aus Großbritannien an mehreren deutschen Flughäfen zunächst gestoppt.
In Hannover betraf das am Abend etwa 63 Passagiere eines Flugs aus London.
Sie sollten sich alle PCR-Tests unterziehen.
Es wurden Vorbereitungen für Notübernachtungen am Flughafen getroffen.
Auch in Stuttgart mussten sich Flugreisende aus London testen lassen.

Notfalltreffen der EU geplant
Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft berief wegen der Mutation für Montag ein Notfalltreffen mit Vertretern anderer Mitgliedstaaten ein.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel hatten bereits am Sonntag in einem Telefonat die Lage erörtert.

Einzelne Fälle der Mutation sind offenbar bereits in der EU aufgetreten, etwa in Italien.
Spahn erwähnte im ZDF Fälle in Dänemark, die aber nach Angaben dänischer Behörden unter Kontrolle seien.
Der Europaabgeordnete Peter Liese sprach von nachgewiesenen Infektionen in Belgien und den Niederlanden.
"Es wird ja erst seit Kurzem überhaupt auch diese neue Variante gezielt getestet.
Man kann nicht ausschließen, dass es schon viele Infektionen auf dem Kontinent gibt", sagte er der "Welt".
In Deutschland ist die neue Variante nach Angaben des Berliner Charité-Virologen Christian Drosten bisher nicht aufgetaucht.

"Als wenn ich ein Feuer habe und gieße Benzin nach"
Neben Deutschland hatten diverse Länder mit Flugstopps oder ähnlichem gehandelt, darunter die Niederlande, Belgien oder Irland.
Auch Österreich verfügte ein Landeverbot für Flüge aus Großbritannien.
Zudem stellte die Schweiz Flugverbindungen nach Großbritannien und Südafrika ein. Frankreich verhängte ein Einreiseverbot für Reisende aus Großbritannien auf dem Luft-, See- und Landweg.
Deshalb wurden der wichtige britische Hafen Dover am Ärmelkanal sowie der Eurotunnel um Mitternacht geschlossen.
Auch Argentinien, Kolumbien, Chile, Kanada und der Golfstaat Kuwait stoppten Flüge aus Großbritannien.

Angesichts der zunehmenden Isolation seines Landes berief Premierminister Johnson für diesen Montag ein Krisentreffen seiner Regierung ein.
Ein "steter Fluss von Fracht" aus und nach Großbritannien müsse sichergestellt werden.

Lauterbach: "Wäre eine Katastrophe"
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnte vor einem schnellen Vordringen der Coronavirus-Variante nach Deutschland.
"Wenn es jetzt käme, wo wir mitten in der zweiten Welle sind, wo wir so hohe Fallzahlen haben, wäre das eine Katastrophe", sagte Lauterbach am Sonntagabend im "Bild"-Talk "Die richtigen Fragen".
"Das ist so ähnlich, als wenn ich ein Feuer habe und gieße noch einmal Benzin nach."
Die Wahrscheinlichkeit, dass die neue, angeblich deutlich ansteckendere Corona-Variante über kurz oder lang nach Deutschland komme, bezifferte Lauterbach auf 100 Prozent.

Unterdessen wird am Montag ein Gutachten der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA für den Corona-Impfstoff von Biontech und dessen US-Partner Pfizer erwartet.
Die Behörde will ihre Beurteilung am Montag vorlegen – erwartet wird grünes Licht. Formell muss dann noch die EU-Kommission zustimmen.
Das gilt als Formsache und könnte nach früheren Angaben sogar innerhalb eines Tages erfolgen.
Damit wäre noch vor Heiligabend der Weg frei für Massen-Impfungen in allen EU-Staaten.
Experten zeigten sich zuversichtlich, dass der Impfstoff auch gegen die neue Variante wirkt.


 
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