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Verbrannter Häftling Ahmed A.: Hat die Klever Polizei Daten manipuliert ?
Kleve - Der Fall des zu Unrecht eingesperrten syrischen Asylbewerbers Amad A. schlug im vergangenen Jahr hohe Wellen.
Im September war der 26-Jährige in seiner Zelle in der Justizvollzugsanstalt Kleve jämmerlich verbrannt.
Unfassbar: Der Mann hätte niemals im Gefängnis sitzen dürfen.
Erst einen Monat nach dem Tod des Mannes wurden staatsanwaltschaftliche Ermittlungen aufgenommen.
Da hatte sich nämlich herausgestellt, dass der Mann unschuldig hinter Gittern saß.
Die Ermittler gingen zunächst von einer Verwechslung aus. Angeblich sei A. bei einer Überprüfung seiner Personalien für einen Mann gleichen Namens aus Hamburg gehalten worden.
Dass dieser Mann Malier und damit schwarz ist - Amad A. dagegen Araber - schien die Beamten damals nicht irritiert zu haben.
Wurde der Syrer absichtlich hinter Gitter gebracht?
Doch Recherchen des ARD-Magazins „Monitor“ könnten jetzt eine noch viel schlimmere Wahrheit ans Licht gebracht haben:
Wurde der Syrer mit gefälschten Daten absichtlich hinter Gitter gebracht?
Die Recherchen von „Monitor“ (Sendung Donnerstag, 21.45 Uhr) sollen zeigen, dass gezielte Manipulationen an polizeilichen Datensätzen nicht auszuschließen sind.
Einem Schreiben zufolge, dass der Redaktion des Magazins vorliegt, habe es laut Angaben des LKA Hamburg am Tag der Überprüfung von Amad A. gar keine Abfrage der Daten des in Hamburg per Haftbefehl gesuchten, namensgleichen Mannes aus Mali gegeben.
Aus den Ermittlungsakten gehen dagegen hervor, dass der Aliasname „Amed Amed“, den der Malier angeblich benutzt haben soll, erst drei Tage nach der Verhaftung von Amad A. in den Datensatz eingetragen wurde.
Weitere Ungereimtheiten im Fall des verbrannten Häftlings
Eine weitere Ungereimtheit: Bei dem Mann aus Mali wurde ein schon bestehender Aliasname gelöscht und durch Amed Amed ersetzt.
„Monitor“ befragte IT-Expertin Annette Brückner, die Software für verschiedene Polizeibehörden entwickelt hat.
„Hier sind ganz gezielt mehrere Einzeleinträge verändert worden.
Von daher gehe ich davon aus, dass es eine vorsätzliche Veränderung, also vorsätzliche Manipulation dieses Datensatzes war, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen.“
Ein heftiger Vorwurf. Doch warum sollten Polizisten das tun?
Wollten sie den Asylbewerber, der wegen angeblicher sexueller Belästigung von Frauen überprüft worden war, deswegen ohne Verfahren hinter Gitter bringen?
„Das möchte ich mir lieber nicht vorstellen“, sagte ein hochrangiger Polizeibeamter aus NRW.
Innenminister Herbert Reul im Innenausschuss unter Druck
Innenminister Herbert Reul, der wegen der Affäre ohnehin schon unter Druck steht, wurde gestern im Innenausschuss des Landtages zu den Vorwürfen befragt.
Konkrete Antworten blieb er schuldig.
Sein Ministeriumssprecher Wolfgang Beus: „Die Umstände der Festnahme und die Daten stehen seit Anfang an im Zentrum der Ermittlungen.“
Weitere Auskünfte könne man wegen der laufenden Ermittlungen nicht geben.
Es ist nicht die erste Ungereimtheit, die „Monitor“ aufdeckt.
Schon die Schilderung des Brandverlaufs in der Zelle, von dem die Staatsanwaltschaft ausging, zogen Recherchen des TV-Magazins in Zweifel.
Sie legten erhebliche Versäumnisse in der JVA Kleve nahe, die möglicherweise überhaupt erst zu dem Tod des Mannes geführt haben.
Kleve - Der Fall des zu Unrecht eingesperrten syrischen Asylbewerbers Amad A. schlug im vergangenen Jahr hohe Wellen.
Im September war der 26-Jährige in seiner Zelle in der Justizvollzugsanstalt Kleve jämmerlich verbrannt.
Unfassbar: Der Mann hätte niemals im Gefängnis sitzen dürfen.
Erst einen Monat nach dem Tod des Mannes wurden staatsanwaltschaftliche Ermittlungen aufgenommen.
Da hatte sich nämlich herausgestellt, dass der Mann unschuldig hinter Gittern saß.
Die Ermittler gingen zunächst von einer Verwechslung aus. Angeblich sei A. bei einer Überprüfung seiner Personalien für einen Mann gleichen Namens aus Hamburg gehalten worden.
Dass dieser Mann Malier und damit schwarz ist - Amad A. dagegen Araber - schien die Beamten damals nicht irritiert zu haben.
Wurde der Syrer absichtlich hinter Gitter gebracht?
Doch Recherchen des ARD-Magazins „Monitor“ könnten jetzt eine noch viel schlimmere Wahrheit ans Licht gebracht haben:
Wurde der Syrer mit gefälschten Daten absichtlich hinter Gitter gebracht?
Die Recherchen von „Monitor“ (Sendung Donnerstag, 21.45 Uhr) sollen zeigen, dass gezielte Manipulationen an polizeilichen Datensätzen nicht auszuschließen sind.
Einem Schreiben zufolge, dass der Redaktion des Magazins vorliegt, habe es laut Angaben des LKA Hamburg am Tag der Überprüfung von Amad A. gar keine Abfrage der Daten des in Hamburg per Haftbefehl gesuchten, namensgleichen Mannes aus Mali gegeben.
Aus den Ermittlungsakten gehen dagegen hervor, dass der Aliasname „Amed Amed“, den der Malier angeblich benutzt haben soll, erst drei Tage nach der Verhaftung von Amad A. in den Datensatz eingetragen wurde.
Weitere Ungereimtheiten im Fall des verbrannten Häftlings
Eine weitere Ungereimtheit: Bei dem Mann aus Mali wurde ein schon bestehender Aliasname gelöscht und durch Amed Amed ersetzt.
„Monitor“ befragte IT-Expertin Annette Brückner, die Software für verschiedene Polizeibehörden entwickelt hat.
„Hier sind ganz gezielt mehrere Einzeleinträge verändert worden.
Von daher gehe ich davon aus, dass es eine vorsätzliche Veränderung, also vorsätzliche Manipulation dieses Datensatzes war, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen.“
Ein heftiger Vorwurf. Doch warum sollten Polizisten das tun?
Wollten sie den Asylbewerber, der wegen angeblicher sexueller Belästigung von Frauen überprüft worden war, deswegen ohne Verfahren hinter Gitter bringen?
„Das möchte ich mir lieber nicht vorstellen“, sagte ein hochrangiger Polizeibeamter aus NRW.
Innenminister Herbert Reul im Innenausschuss unter Druck
Innenminister Herbert Reul, der wegen der Affäre ohnehin schon unter Druck steht, wurde gestern im Innenausschuss des Landtages zu den Vorwürfen befragt.
Konkrete Antworten blieb er schuldig.
Sein Ministeriumssprecher Wolfgang Beus: „Die Umstände der Festnahme und die Daten stehen seit Anfang an im Zentrum der Ermittlungen.“
Weitere Auskünfte könne man wegen der laufenden Ermittlungen nicht geben.
Es ist nicht die erste Ungereimtheit, die „Monitor“ aufdeckt.
Schon die Schilderung des Brandverlaufs in der Zelle, von dem die Staatsanwaltschaft ausging, zogen Recherchen des TV-Magazins in Zweifel.
Sie legten erhebliche Versäumnisse in der JVA Kleve nahe, die möglicherweise überhaupt erst zu dem Tod des Mannes geführt haben.