NEWS aus Politik und Soziales - In und Ausland !

Makaberer Protest: Grabstein vor Angela Merkels Wahlkreisbüro aufgetaucht !

Vor dem Wahlkreisbüro der Bundeskanzlerin im mecklenburg-vorpommerschen Stralsund haben Unbekannte einen Grabstein aufgestellt – scheinbar aus Protest gegen die aktuelle Corona-Politik.

Unbekannte haben vor dem Wahlkreisbüro von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Stralsund einen nachgebildeten Grabstein aufgestellt.
Er trug die Inschrift "Pressefreiheit Meinungsfreiheit Bewegungsfreiheit Versammlungsfreiheit Demokratie 1990-2020", wie die Polizei am Freitag mitteilte.
Der Stein war von Rosen und Grabkerzen umgeben, ein Mundschutz war an ihm befestigt.

Die Hinweistafel zum Wahlkreisbüro wurde mit einem spitzen Gegenstand zerkratzt.
Der Staatsschutz der Kripo Anklam ermittelt.


 
Wegen rechtsextremer Verbindungen: AfD schließt Andreas Kalbitz aus der Partei aus !

Die AfD wirft den Brandenburger Landeschef Andreas Kalbitz wegen seiner Verbindungen ins rechtsextreme Milieu aus der Partei.
Dazu entschloss sich der Bundesvorstand am Freitag mehrheitlich.

Der Brandenburger Landes- und Fraktionschef Andreas Kalbitz ist nicht mehr Mitglied der AfD.
Das bestätigte ein Parteisprecher am Freitag.
Aus Sicht des Bundesvorstands sei Kalbitz nicht wirksam Parteimitglied geworden, "deswegen erlischt die Mitgliedschaft".
Dafür stimmte eine Mehrheit des Bundesvorstandes.
Hintergrund sind frühere Kontakte ins rechtsextreme Milieu.

Kalbitz zählte bislang zu den einflussreichsten Vertretern der parteiinternen Strömung "Flügel" um den Thüringer AfD-Fraktionschef Björn Höcke.
Schon seit Jahren kursierten immer wieder Vorwürfe gegen Kalbitz, er habe in den Neunzigerjahren der mittlerweile verbotenen rechtsextremen Jugendorganisation "Heimattreue Deutsche Jugend" angehört.

Für die SPD-Chefin Saskia Esken ändert der Rauswurf nichts an der Ausrichtung der Partei.
Esken sagte: "Es wird der AfD weder durch die wirkungslose Auflösung des sogenannten 'Flügels' noch durch Parteiausschlüsse gelingen, sich von dem rechtsextremen Gedankengut zu distanzieren, das längst die gesamte Partei durchdrungen hat."

HDJ steht auf Unvereinbarkeitsliste der AfD
Der Parteivorstand hatte Kalbitz im März aufgetragen, schriftlich Auskunft zu früheren Vereinsmitgliedschaften und Kontakten zu geben.
Kalbitz hatte daraufhin eingeräumt, er halte es für "durchaus möglich und wahrscheinlich", dass er im Zusammenhang mit dem Besuch einer Veranstaltung der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) auf einer "Interessenten- oder Kontaktliste" der inzwischen verbotenen Organisation aufgeführt worden sei.

Die HDJ steht auf der sogenannten Unvereinbarkeitsliste der AfD.
Wer einer der dort aufgeführten Organisationen angehört hat, darf nicht Mitglied der AfD sein.
Auf Druck der Parteispitze hin hatte sich die Vereinigung "Der Flügel", die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird, Ende April aufgelöst.

Kalbitz kündigte an, er werde sich gegen den Rauswurf zur Wehr setzen.
Er wolle "alle juristischen Möglichkeiten nutzen, um diese aus meiner Sicht politische Fehlentscheidung anzufechten", erklärte er auf Anfrage.


 
Chinesischer Botschafter in Israel tot aufgefunden: Ursache steht wohl fest !

Erst Mitte Februar kam Du Wei nach Israel, um China als Diplomat zu vertreten.
Nun ist der 58-jährige Beamte tot in seiner Residenz gefunden worden.
Die Polizei ermittelt.


Der chinesische Botschafter in Israel ist am Sonntag in seinem Haus tot aufgefunden worden.
Das israelische Außenministerium bestätigte den Vorfall.
Die Polizei untersuche die Umstände seines Todes.
Die "Times of Israel" berichtete unter Berufung auf Sanitäter, die Todesursache sei vermutlich Herzversagen.

Der 58-jährige Du Wei wurde den Angaben zufolge in seiner Residenz in Herzlija bei Tel Aviv gefunden.
Der verheiratete Vater eines Sohnes sei Mitte Februar nach Israel gekommen, um seinen Posten anzutreten.
Danach habe er wegen der Corona-Krise eine zweiwöchige Heimquarantäne eingehalten.
Vor Antritt des Postens in Israel sei Du Wei Chinas Botschafter in der Ukraine gewesen.


 
AfD-Krise nach Rauswurf von Andreas Kalbitz: Björn Höcke wirft Meuthen Verrat vor !

Schon lange ringen Ultra- und Gemäßigtrechte um die Macht in der AfD.
Nach dem Parteiauschluss von Andreas Kalbitz tritt der Konflikt nun offen zutage – und der Ton verschärft sich.

Die AfD steht nach dem von Parteichef Jörg Meuthen herbeigeführten Rauswurf des brandenburgischen Landeschefs Andreas Kalbitz vor der Zerreißprobe.
Der Thüringer Björn Höcke, Wortführer der extremen Rechten in der Partei, kündigte am Wochenende Widerstand an.
Er warf Meuthen Verrat vor.
Meuthen sagte zu dem Machtkampf: "Das halten wir aus."
Die Partei sei nicht gespalten.
Derweil wurde bekannt, dass Kalbitz' AfD-Aufnahmeantrag von 2013 offenbar verschollen ist.

Höcke sagte am Samstag in einer auf Facebook veröffentlichten Stellungnahme zu dem Vorstandsbeschluss: "Wer Argumente von Parteigegnern aufgreift und sie gegen Parteifreunde wendet, der begeht Verrat an der Partei."
Meuthen und die stellvertretende AfD-Vorsitzende Beatrix von Storch "wollen eine andere Partei", so Höcke.
Der Thüringer Landes- und Fraktionschef fügte hinzu: "Die Spaltung und Zerstörung unserer Partei werde ich nicht zulassen."

Die Ultrarechten in der Partei machen Druck
Kalbitz und Höcke sind die Wortführer der ultrarechten Kräfte in der Partei.
Sie sorgten maßgeblich für den Machtzuwachs des "Flügels", der auf Druck Meuthens Ende April formal seine Auflösung verkündet hatte.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte den "Flügel" Mitte März als rechtsextrem eingestuft und unter Beobachtung gestellt.

Der AfD-Bundesvorstand hatte die Parteimitgliedschaft von Kalbitz am Freitagabend per Beschluss für nichtig erklärt.
Mit sieben Ja-Stimmen, fünf Nein-Stimmen und einer Enthaltung entschied der Vorstand, die Mitgliedschaft "mit sofortiger Wirkung" aufzuheben.

Die Partei musste eine Entscheidung treffen
Meuthen sagte dem RBB-Inforadio, nach Aktenlage sei Kalbitz Mitglied der rechtsextremen "Heimattreuen deutschen Jugend" (HDJ) gewesen.
Es habe aus der Partei heraus Druck gegeben, in dieser Frage zu entscheiden.
Die HDJ zählt zu den Organisationen, die auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD stehen.
Aktive oder ehemalige Mitglieder der dort aufgeführten Gruppierungen dürfen nicht in die AfD aufgenommen werden.

Kalbitz kündigte an, er werde dagegen "alle Rechtsmittel ausschöpfen".
Es gehe nicht um eine inhaltliche Auseinandersetzung, sondern um einen "Machtkampf", fügte er unter Anspielung auf Meuthen hinzu.

Meuthen sagte am Samstag im Deutschlandfunk, bei einer solchen Entscheidung sei es "nicht unüblich, dass sie auch rechtlich angefochten wird".
Er gehe aber davon aus, "dass das rechtlich Bestand haben wird".

Droht jetzt die Spaltung der AfD?
Das Vorstandsmitglied Jürgen Pohl veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite ein Foto der acht Mitglieder, die für den Rauswurf gestimmt beziehungsweise sich enthalten hatten.
Unter den Köpfen steht: "Wir sind die Spalter!"
Demzufolge kamen die fünf Stimmen, die Kalbitz unterstützten, von diesem selbst sowie von Fraktionschefin Alice Weidel, Parteichef Tino Chrupalla, Parteivize Stephan Brandner und dem bayerischen Bundestagsabgeordneten Stephan Protschka.

Parteivize Brandner begründete sein Votum für Kalbitz auf seiner Facebook-Seite damit, dass er sich seit seiner Wahl in den Vorstand "ganz klar gegen jeden Spaltungsversuch gestellt" habe.

Ohne Aufnahmeantrag steht der Ausschluss auf der Kippe
Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete derweil unter Berufung auf Meuthen und Bundestagsfraktionschef Alexander Gauland, die AfD könne das Dokument nicht mehr finden, das Kalbitz' Rauswurf begründen sollte.
Sein Aufnahmeantrag sei verschollen.
Damit stehe der Ausschluss auf der Kippe.

Meuthen sagte der "FAS", es gebe mindestens zwei Zeugen, die sich genau an die Prüfung des Inhalts des Aufnahmeformulars erinnern könnten.
Daher gehe er "natürlich" davon aus, dass der Rauswurf Bestand habe.
Gauland hingegen sagte dem Blatt, er halte "diese Geschichte für juristisch völlig verfehlt".


 
Beginn der Weltgesundheitskonferenz: Streit wegen WHO ? Merkel stellt sich gegen Trump !

Im Streit um die Rolle der Weltgesundheitsorganisation in der Corona-Krise stärkt Angela Merkel der WHO demonstrativ den Rücken.
Damit geht die Kanzlerin auf Konfrontationskurs mit Donald Trump.


Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich im Streit mit den USA hinter die Weltgesundheitsorganisation gestellt.
"Diese Krise kann kein Land allein lösen, wir müssen gemeinsam handeln.
Die WHO ist die legitimierte globale Institution, bei der die Fäden zusammenlaufen", sagte Merkel am Montag in einer Videobotschaft für die Weltgesundheitskonferenz mit Blick auf die Corona-Krise.
Sicher sei es wichtig, dass immer wieder geprüft werde, wie die Abläufe in der WHO weiter verbessern könnten, fügte sie in Anspielung auf die Kritik von US-Präsident Donald Trump an der Organisation hinzu.
Zudem müsse man für eine "nachhaltiges Finanzierungssystem" sorgen.
"Am dringendsten aber ist jetzt natürlich, die Coronavirus-Pandemie einzudämmen", so die Kanzlerin.

Auf der Konferenz appellierten Staatschefs und -chefinnen aus aller Welt an die Solidarität der Weltgemeinschaft mit den Schwächsten.
Merkel und andere beschworen die internationale Gemeinschaft, zuerst das Virus in den Griff zu bekommen, und anschließend Lehren aus dem Umgang mit der Pandemie zu ziehen.
Bis Montag waren mehr als 4,7 Millionen Menschen weltweit infiziert, und mehr als 315.000 mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben.

Rückzug der USA
Die Spannungen in der WHO zwischen China und den USA, die China Vertuschung zu Beginn des Ausbruchs vorwerfen, kamen zum Auftakt nicht zur Sprache.
Auch nicht die scharfe Kritik der USA an der WHO, sie habe am Anfang der Epidemie unter Druck Chinas nicht rigoros genug die Alarmglocken geläutet.
Die USA überließen das Feld in der Auftaktsitzung den anderen, niemand aus Washington stand mit einem Redebeitrag zur Verfügung.
Chinas Präsident Xi Jinping nutzte die Chance, China im besten Licht darzustellen.
Xi kündigte zwei Milliarden Dollar (1,85 Mrd Euro) Corona-Hilfe zur Unterstützung ärmerer Länder an.

Die kontroverse Frage einer Teilnahme Taiwans, die die USA vor der Tagung zu einer Machtprobe hochstilisiert hatten, war ebenfalls vom Tisch.
China lehnt die Teilnahme ab.
Es betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz.
Weil keine Einladung eingetroffen war, sagte Taiwans Außenminister, sein Land werde das Thema erst später im Jahr wieder aufgreifen.
Eine Resolution zur Teilnahme Taiwans wurde ohne Abstimmung auf die nächste Sitzung verschoben.

"Gehässiges Handeln der Volksrepublik China"
Stunden später meldete sich US-Außenminister Mike Pompeo aus Washington zu Wort.
Die USA verurteilten den Ausschluss Taiwans.
"Das gehässige Handeln der Volksrepublik China, Taiwan zum Schweigen zu bringen, enthüllt, wie leer die Behauptungen Chinas sind, es wolle Transparenz und internationale Zusammenarbeit, um die Pandemie zu bekämpfen", teilte er mit.
Er warf China vor, der Welt weiterhin wichtige Informationen über das Virus vorzuenthalten.

Das zweite kontroverse Thema, ebenfalls von den USA forciert, kam auch zur Sprache: dabei geht es um die Forderung, in einer internationalen Untersuchung zu klären, wie es zu dem Ausbruch des Virus kommen konnte und wie die WHO reagiert hat.
Die Sprecher nahmen den USA den Wind gleich aus den Segeln: Untersuchung ja, aber dies sei nicht der richtige Zeitpunkt, meinte etwa UN-Generalsekretär António Guterres.
Xi begrüßte eine Untersuchung mit wissenschaftlichen Ansätzen, die objektiv und fair bleibe.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus kündigte eine eigene Untersuchung "zum frühestmöglichen Zeitpunkt" an.


 
Ramadan endet in Türkei mit Ausgangssperre !

Bislang konzentriert sich die Türkei darauf, die Zahl der Infektionen in Hotspots mit regionalen Beschränkungen einzudämmen.
Ausgerechnet zum Ende des Fastenmonats Ramadan läutet Präsident Erdogan eine landesweiten Maßnahme ein - eine viertägige Ausgangssperre.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wegen der Corona-Krise eine viertägige Ausgangssperre über die Feiertage am Ende des Fastenmonats Ramadan angekündigt.
Sie beginne am Vorabend des sogenannten Zuckerfests in der Nacht zum 23. Mai und ende am 26. Mai, sagte Erdogan nach einer online abgehaltenen Kabinettssitzung in Istanbul.
Die Maßnahme gelte für das ganze Land.
Es ist das erste Mal, dass eine Ausgangssperre für das gesamte Land mit seinen 83 Millionen Einwohnern verhängt wurde.

Erdogan appellierte an die Bevölkerung, ihre Gewohnheiten gemäß der "neuen Ordnung" umzugestalten, die er als "kontrolliertes soziales Leben" bezeichnete.
Die Regierung werde erneut härtere Maßnahmen ergreifen, falls die Situation sich wieder verschlechtern sollte, warnte er.

Die Türkei erlässt seit Wochen weitgehende Ausgehverbote in ausgewählten Provinzen über das Wochenende oder an Festtagen.
Bis Dienstag - einem Feiertag in der Türkei - gilt etwa noch eine Ausgangssperre in 15 Städten und Provinzen, darunter in Ankara, Istanbul und Izmir.
Erdogan sagte, er hoffe, dass die Ausgangssperren nach dem Zuckerfest aufgehoben werden könnten.
Reisebeschränkungen für 15 Städte, darunter Ankara und Istanbul, würden allerdings um weitere 15 Tage verlängert.
Damit bleiben die Regionen vorerst weitestgehend abgeschottet.

In ausgewählten Moscheen würden zudem ab dem 29. Mai wieder Gebete zugelassen, sagte Erdogan.
Schulen, die seit dem 16. März geschlossen sind, sollen ab September wieder öffnen.
Senioren ab 65 Jahren und unter 20-Jährige, für die seit dem 21. März ein tägliches Ausgehverbot gilt, dürften wie auch schon vergangene Woche an ausgewählten Tagen vor die Tür.

Der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca teilte am Montag mit, an einem Tag seien 1158 neue Coronavirus-Fälle gemeldet worden, damit stieg die Zahl der gemeldeten Infizierten auf rund 151.000.
An einem Tag seien zudem 31 Menschen mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf 4171.
Die Türkei hatte am 11. März ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet und zahlreiche Maßnahmen erlassen, die aber nun schrittweise wieder gelockert werden.


 
SPD warnt CDU vor Nein zu höherem Rundfunkbeitrag !

Die SPD hat die CDU davor gewarnt, die Erhöhung des Rundfunkbeitrages gemeinsam mit der AfD in einem oder mehreren Landtagen scheitern zu lassen – denn die Planungen seien begründbar.

"Die Abstimmung über den Rundfunkbeitrag wird in allen Ländern ein Lackmustest dafür werden, wie ernst es der CDU mit der Abgrenzung ist", sagte der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstag).
Einige CDU-Landesverbände in Ostdeutschland "wackeln schon längst in Richtung AfD", warnte der SPD-Politiker.

Gebührenerhöhungen seien nie populär.
Aber die jetzt geplante Erhöhung sei sehr gut begründbar.
Sie sei die erste seit elf Jahren und von einer unabhängigen Kommission empfohlen worden.
"Dann muss man auch mal das Kreuz durchdrücken und dazu stehen", sagte Schneider.

"Professionell ausgebildete Journalisten enorm wichtig"
Es gehe um die grundsätzliche Frage, ob man den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Substanz erhalten und stärken wolle, oder ob man ihn schwäche.
"Gerade in Zeiten wie diesen sind seriös aufbereitete Fakten und ordentlich bezahlte, professionell ausgebildete Journalisten enorm wichtig."

Zuvor hatte eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU gefordert, die Erhöhung des Rundfunkbeitrags wegen der Corona-Krise zu verschieben.
Die Ministerpräsidenten hatten im März beschlossen, dass der monatliche Rundfunkbeitrag in Deutschland von 17,50 Euro auf 18,36 Euro steigen soll.
Wenn die Länderchefs das Vertragswerk unterzeichnen und die Landtage zustimmen, könnte die Erhöhung – die erste seit 2009 –zum Jahr 2021 in Kraft treten.


 
Stahlkugeln auf AfD-Parteibüro in Hessen geschossen: Bekennerschreiben im Internet !

In Frankfurt am Main ist eine Geschäftsstelle der AfD Hessen mit Stahlkugeln beschossen worden.
Die Polizei schließt ein politisches Motiv nicht aus – auch wegen eines Bekennerschreibens.

Unbekannte haben die Landesgeschäftsstelle der AfD Hessen in Frankfurt attackiert.
Nach Erkenntnissen der Polizei wurde die Scheiben des Büros mit Stahlkugeln beschossen.
Die Täter hätten dazu mutmaßlich eine Zwille, eine Art gabelförmige Schleuder, benutzt.
"Da ein politische Motiv nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen", sagt ein Polizeisprecher am Dienstag.

Es gebe ein Bekennerschreiben, das im Internet veröffentlicht worden sei.
Die Ermittlungen laufen wegen Sachbeschädigung.

Täter-Schreiben mit Bezug auf Anschlag von Hanau
Laut dem Schreiben, das auf einem auch von Linksextremisten genutzten Portal publiziert wurde, haben der oder die Täter das Büro in der Nacht zum Montag beschossen.
In dem Text wird Bezug auf den rassistisch motivierten Anschlag von Hanau genommen, bei dem ein 43-jähriger Deutscher im Februar neun Menschen mit ausländischen Wurzeln tötete.
Die Stimmung solcher Gewalttaten werde durch die AfD erzeugt und begünstigt, hieß es in dem Text.

Die AfD kündigte an, Anzeige gegen unbekannt zu stellen.
"Das Thema Sicherheit für AfD-Politiker wird hier in Hessen immer drängender", sagte AfD-Landeschef Robert Lambrou.
In den vergangenen Monaten seien bereits zwei Häuser von Landtagsabgeordneten attackiert worden.
So wurde das Wohnhaus des Parlamentarischen Geschäftsführers Frank Grobe in der Nacht zum Heiligabend 2019 mit Farbe beschmiert.
Auch sei die Landesgeschäftsstelle in Frankfurt-Sachsenhausen immer mal wieder Ziel von Angriffen gewesen, sagte Lambrou.
Aber die Schüsse jetzt seien "eine neue Dimension".


 
Hamburg: Innensenator Grote - Habe kein Bollerwagenverbot vor Augen !

Angesichts der traditionellen Ausflüge von Männergruppen zu Christi Himmelfahrt ergreift der Hamburger Senat keine speziellen Maßnahmen nach den Corona-Verordnungen.
Innensenator Andy Grote (SPD) sagte am Dienstag auf eine entsprechende Frage: "Wenn ich jetzt mal scharf nachdenke und mir die Regelungen der Verordnungen vor Augen führe, habe ich ein Bollerwagenverbot gerade nicht vor Augen."

Der Senat bereite eine Regelung vor, mit der der Straßenverkauf alkoholischer Getränke eingeschränkt werden soll.
Diese werde gegebenenfalls am nächsten Dienstag beschlossen, je nachdem wie das Himmelfahrtswochenende verlaufe, kündigte Grote an.


 
Corona macht es möglich: Trumps Ex-Anwalt Cohen verlässt Gefängnis !

Jahrelang war der Anwalt Cohen Trumps Mann fürs Grobe, der "Fixer", der Probleme jeder Art lösen musste.
Derzeit verbüßt der 53-Jährige eine Gefängnisstrafe - dank Corona-Gefahr darf er seine Zelle nun jedoch für immer verlassen.


Wegen der Corona-Pandemie ist der wegen Betrugs verurteilte Ex-Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, vorzeitig aus dem Gefängnis freigekommen.
Fotos zeigen, wie der 53-Jährige das Gefängnis in New York verließ.
Den Rest seiner Freiheitsstrafe soll er nun im Hausarrest verbüßen.

Cohen war seit Mai 2019 im Bundesgefängnis Otisville im Nordwesten des Bundesstaates New York in Haft und sollte dort eigentlich noch bis November 2021 bleiben.
Seine Anwälte hatten bereits im März beantragt, dass Cohen wie mehr als 2000 andere Häftlinge in Bundesgefängnissen von der Ausnahmeregelung profitiert, wegen der erhöhten Gefahr einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus in Haftanstalten seine Strafe statt im Gefängnis zu Hause absitzen zu dürfen.

Ein New Yorker Gericht hatte Cohen im Dezember 2018 wegen Steuer- und Finanzdelikten sowie Falschaussagen verurteilt.
Die Delikte beging Cohen großteils im Zusammenhang mit seiner früheren Tätigkeit für Trump und dessen Konzern.
Im Zuge der Ermittlungen gegen Cohen entzweiten sich Trump und sein früherer Anwalt.

Durch einen mehrmonatigen Aufschub seines Haftantritts bekam Cohen die Möglichkeit, vor dem US-Kongress zu seinen Vorwürfen gegen Trump auszusagen.
In einer dramatischen Anhörung im Februar 2019 legte er seinem früheren Chef diverse Rechtsverstöße sowie gewohnheitsmäßiges Lügen zur Last.
Er beschrieb Trump als "Rassisten, Betrüger und Schwindler".

Kurz vor seinem Haftantritt kündigte Cohen die Enthüllung weiterer Insiderinformationen an.
"Es gibt noch viel zu berichten.
Und ich freue mich auf den Tag, an dem ich die Wahrheit mitteilen kann", sagte er im Mai 2019.
Da Cohen seine Anwaltslizenz entzogen wurde und seine Finanzen knapp sind, könnte er versuchen, seine Geschichte in Form eines Buchs oder Films zu Geld zu machen.


 
Izmir-Vorfall erzürnt Erdogan: Hacker kapern Minarette und spielen Lied !

Normalerweise erklingt von den Minaretten der Moscheen der Aufruf zum Gebet.
Nicht so in der türkischen Großstadt Izmir - Hacker tauschen die vorbereiteten Aufnahmen aus und lassen stattdessen ein vielsagendes Lied erklingen.

Nachdem aus mehreren Moschee-Lautsprechern in der Stadt Izmir das Widerstandslied "Bella Ciao" erklungen war, haben die Behörden in der Türkei Ermittlungen eingeleitet.
Das anti-faschistische Partisanenlied aus Italien war am Mittwochnachmittag in Izmir zu hören - statt des Rufs zum Gebet.
Aufnahmen von der Hacker-Aktion verbreiteten sich rasch in den sozialen Medien.

Die türkische Behörde für Religionsangelegenheiten, Diyanet, bestätigte den Vorfall am Mittwochabend über Twitter.
Eine Beschwerde bei der Polizei sei bereits eingereicht.
Die Staatsanwaltschaft in Izmir leitete eine Untersuchung gegen die unbekannten Hacker und genauso gegen Nutzer der sozialen Netzwerke ein, die die Aktion geteilt hatten.
Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wird ihnen die "Verunglimpfung religiöser Werte" vorgeworfen.

Auch Ömer Celik, Sprecher der Regierungspartei AKP des islamisch-konservativen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verurteilte den Vorfall.
Die Urheber dieser "abscheulichen Tat" würden gefunden, versicherte er.
Izmir, die drittgrößte Stadt der Türkei, gilt als säkular und als eine Hochburg der Oppositionspartei CHP.


 
Konfrontation mit Peking: Trumps China-Kurs könnte Deutschland treffen !

Donald Trump sucht die Konfrontation mit Peking – und in Washington grassiert das Schlagwort eines neuen Kalten Kriegs.
Für Deutschland hätte der unangenehme Folgen.

In Washington beginnt ein Begriff, Karriere zu machen.
Immer mehr Beobachter warnen vor einem “neuen Kalten Krieg” und nicht wenige sagen, er sei längst ausgebrochen.
Eine Konfrontation zwischen den USA und China, so zugespitzt und allumfassend, dass manche sie nur noch im Vergleich zum erbitterten Wettstreit zwischen USA und Sowjetunion greifen können.
Wir werden noch oft davon hören.

Tatsächlich hat eine neue Art der Auseinandersetzung begonnen.
Allein in dieser Woche verging beim WHO-Treffen, zu Hongkong und Taiwan, und bei Schuldzuweisungen zum Coronavirus kein Tag ohne kleine Schlammschlacht.

Am deutlichsten und grellsten scheint sie in den Äußerungen Donald Trumps und seiner China-Hardliner durch.
China habe die Welt infiziert.
China habe global getötet.
China müsse dafür zahlen.
Das ist der Zungenschlag, in dem Donald Trump, Außenminister Mike Pompeo und Co. in diesen Tagen sprechen.
(Die Chinesen ihrerseits rufen Pompeo einen “Feind der Menschheit.”)

Insofern dienen China und die WHO, der man China-Hörigkeit vorwirft, als Sündenböcke.
Gewiss nicht ohne Anlass.
Doch hat die heftige Kritik nicht etwa begonnen, als Peking Mediziner zum Schweigen brachte oder als bekannt wurde, dass man dort Erkenntnisse zur Gefahr des Virus zurückgehalten hatte.
Nein, damals lobte Trump Xi Jinping noch überschwänglich.
Die Attacken begannen erst, als Trump merkte, wie groß die Krise daheim und damit sein politisches Problem wurde.

Für Trump, dessen Krisenmanagement im Land schlecht ankommt, ist die Attacke auf China auch eine Wahlkampfstrategie.
Seine eigentlich geplanten Wahlkampfschlager, Wirtschaftsboom und drohender Sozialismus, sind ausgefallen: Die Wirtschaft kommt nicht so schnell zurück, und Gegenkandidat Joe Biden eignet sich anders als Bernie Sanders nur bedingt als Schreckgespenst eines linken Revoluzzers.

Wie praktisch, dass China mittlerweile ähnlich unbeliebt ist wie der Sozialismus.
Verschiedene Umfragen zeigen einen klaren Trend.
Zwei Drittel der Amerikaner haben mittlerweile eine negative Sicht auf China – erhoben noch im März, bevor Trumps China-Attacken richtig losgingen.
Die Zahl der Amerikaner, die die Volksrepublik nicht nur als unfreundlich, sondern als Feind sieht, stieg von Januar bis Mai von 20 auf 31 Prozent.
Die Anti-China-Stimmung ist auf dem Vormarsch.

Trump, schon 2016 im Wahlkampf mit der Klage unterwegs, China zocke die USA ab, wird das ausschlachten, in der Hoffnung, darüber Wechselwähler auf seine Seite zu ziehen.
Er lässt Biden schon jetzt in Werbeclips als China-Freund verunglimpfen.
Der lässt sogleich zurückschlagen mit Spots, die genüsslich Trumps anfängliches Lob für das Krisenmanagement Chinas aufspießen.
Willkommen im China-Wahlkampf.

Kürzlich gelangten interne Corona-Argumentationshilfen für die republikanischen Senatoren an die Öffentlichkeit.
Auf dem Sprechzettel heißt es etwa: Gar nicht groß Trump verteidigen, lieber gleich China attackieren.

Doch die Konfrontation ist mehr als Wahltaktik.
Es gibt in Trumps Umfeld Leute, die seit Langem auf den Bruch mit China drängen.
Im Weißen Haus ist das etwa der Handelsberater Peter Navarro, bekannt für sein Buch “Tod durch China” oder der stellvertretende nationale Sicherheitsberater Matt Pottinger, ein früherer Peking-Korrespondent.
Sie wollen mit aller Macht die beiden Volkswirtschaften entflechten, abgewanderte Industrie zurückholen, China bestrafen.

Andere China-Hardliner sitzen im Senat oder einfach nur im Tonstudio, wie Ex-Chefstratege und Nachwuchs-Podcaster Steve Bannon.
Er sagt: Was China getan habe, sei “vorsätzlicher Mord”, ein “biologisches Tschernobyl”.

Die China-Falken glauben, mit der Corona-Krise habe ihre Stunde geschlagen.
Sie wollen die Globalisierung zurückdrehen, so wie es auch Trumps Impulsen entspricht.
Tatsächlich reiben sich ja weltweit die Menschen verwundert die Augen, dass auch sensibelste Güter wie Medikamente und Schutzausrüstung nur aus China zu bekommen sind.

Doch das ist nur die eine Fraktion und sie wird oft ausgebremst von der Fraktion der Freihändler wie Schwiegersohn Kushner oder Finanzminister Mnuchin, die klarmachen, wie stark Amerikas Wirtschaft unter einer Abkoppelung von China leiden würde.
Tatsächlich würde ein solcher Schritt wohl erst einmal wirtschaftliche Verwüstung nach sich ziehen.

Dieser Zwiespalt wohnt auch Trump inne.
Seine Strafzölle gegen China waren aggressive Manöver, um Peking zu beeinflussen, ohne großen Erfolg.
Er selbst tritt Chinas Präsident Xi stets voller Ehrerbietung gegenüber und gibt, wenn der sich beklagt, auch durchaus ganz schnell mal nach.

Was riskiert Trump jetzt?
Wenn die China-Revoluzzer, die alles über den Haufen werfen wollen und für die Kalter Krieg wie eine Verlockung klingt, in der einen Ecke stehen, dann steht in der anderen Ecke Nicholas Burns.

Burns ist außenpolitisches Establishment.
Diente Bush, dem Älteren, und Clinton als Russland-Berater, war unter Bush, dem Jüngeren, Nato-Botschafter und Under Secretary of State.
Jetzt lehrt er in Harvard Diplomatie und berät Joe Biden.

Burns sagt zur Konfrontation mit China: “Ich denke, das ist keine parteipolitische Angelegenheit mehr.”
Man sei sich doch einig, dass China die Regeln zur Achtung geistigen Eigentums breche und dass es einen ideologischen Wettstreit gebe: Demokratie gegen das autoritäre System.
Er sagt: “Sie werden genauso viele Demokraten wie Republikaner finden, die auf diesen Wettstreit aus sind.”

Den aktuellen Ton findet er gefährlich.
“Die verwenden mehr Zeit auf gegenseitige Beschimpfungen als darauf, gemeinsam die Krise zu lösen.”
Seine Position ist: Grundsätzlich harter Wettbewerb, aber in Krisen wie Pandemie oder Klima muss man einfach zusammenarbeiten.

Er hat Sorge, dass es Amerika übertreibt.
“Die Bannons”, sagt er zusammenfassend für die China-Falken, wollen eine Entflechtung, die man der US-Wirtschaft gar nicht zumuten könne.
“Millionen Handelsverbindungen müssten getrennt werden.”

Tatsächlich sind USA und China eng verbunden, während damals Amerika und die Sowjetunion in zwei getrennten Wirtschaftssystemen operierten.
Amerika steht in China mit mehr als einer Billion Dollar in der Kreide, Chinas Wirtschaft ist auf Amerikas konsumlustigen Markt angewiesen, die Produktion ist zwischen den Ländern verschränkt.
Nur ein Beispiel: Das iPhone, so wie wir es kennen, gäbe es ohne diese globalisierte Produktion nicht mehr.

Und doch geht es im alten wie im möglichen neuen Kalten Krieg um den gleichen Kern: Zwei Supermächte streiten um die Vorherrschaft in Wirtschaft, Technologie, Ideologie, Einfluss.

Käme es wirklich soweit, würde es für Deutschland und Europa ungemütlich.
Die Deutschen haben schon einen Vorgeschmack bekommen, was das heißen kann.
Die USA haben riesigen Druck gemacht, damit Berlin den chinesischen Konzern Huawei vom Aufbau des so wichtigen 5G-Netzes ausschließt.
Nicht nur Trump übrigens, sondern auch die Demokraten.
Berlin hat sich immer noch nicht entschieden, wen man in die sensible Infrastruktur lassen will und wen nicht.

Wir oder die – vor diese Entscheidung könnten die Amerikaner die Deutschen bald noch viel häufiger stellen.
Egal wer in den USA die Wahl gewinnt.


 
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