Gesundheitsrelevante Themen in und Ausland !

Nachweis erbracht: Zika-Virus löst Schädelfehlbildung aus !

Washington - Bisher war es nur ein Verdacht, jetzt ist es Gewissheit: Zika-Viren schaden Ungeborenen und lösen die Schädelfehlbildung Mikrozephalie aus.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC teilte mit, dieser Zusammenhang sei nun bewiesen.
Entsprechende Ergebnisse der CDC-Forscher wurden im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Mikrozephalie führt häufig zu Entwicklungsverzögerungen und geistigen Beeinträchtigungen.
Das tropische Zika-Virus hat sich in den vergangenen Monaten rasend schnell vor allem in Lateinamerika ausgebreitet.


 
Forscher kippen Mythos vom "guten" Fett: Studie - Margarine ist doch nicht besser fürs Herz !

Butter und andere tierische Fette galten lange Zeit als gefährlich für Blutgefäße und Herz.
Beim Kochen sollte man besser pflanzliche Öle verwenden, lautete die gängige Lehrmeinung.
Doch diese Einschätzung muss wohl revidiert werden, wie eine aktuelle Studie aus den USA zeigt.

Die wissenschaftliche Untersuchung der Universität in North Carolina (UNC) und des National Institute of Health stützt sich auf eine Analyse von Daten aus einer Studie, die bereits vor 45 Jahren in einem Krankenhaus in Minnesota durchgeführt worden war.

Neuauswertung von über 9000 Daten
Damals waren 9423 zufällig ausgewählte Teilnehmer über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren beobachtet worden.
Bei einer Gruppe der Testpersonen wurden tierische Fette durch Maiskern-Öl ersetzt.
Die restlichen Probanden verwendeten weiterhin auf eine Ernährung mit einem hohen Anteil an tierischen Fetten.

Cholesterinwerte sinken, das Herzrisiko aber nicht
Dabei zeigte sich, dass eine Ernährung mit ungesättigten Omega-6-Fettsäuren, die im Maiskernöl enthalten sind, zwar zu einer Senkung des Cholesterinspiegeln führte, aber das Risiko für Herzerkrankungen dadurch nicht abnahm.

Auch auf die Lebenserwartung der Probanden wirkte sich die Verwendung pflanzlicher Fette nicht positiv aus, stellt Studienleiter Christopher Ramsden im "British Medical Journal" fest.
Im Gegenteil: "Tatsächlich hatten die Teilnehmer mit einem niedrigerem Blutcholesterin ein höheres statt ein geringeres Sterberisiko."

Margarine schützt das Herz nicht besser als Butter
Auch in anderen Studien ließ sich nach Aussage der Forscher kein positiver Effekt pflanzlicher Fette entdecken.
Konkret bedeutet das: Wer Butter statt Margarine als Brotaufstrich wählt oder mit tierischen Fetten statt Pflanzenöl kocht, lebt nicht ungesünder.

Studie räumt mit Mythos von "bösen" Fetten auf
Damit räumt die Studie mit dem Mythos auf, dass tierische Fette grundsätzliche "böse" Fette seien.
Jahrzehntelang hatten Ernährungsexperten gepredigt, den Konsum tierischer Fette einzuschränken, um das Risiko cholesterinbedingter Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.
Noch immer empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Anteil von Fetten aus Tierprodukten solle weniger als zehn Prozent der täglichen Ernährung ausmachen.

Weitere Forschungen sind notwendig
Die Autoren der Studie hingegen betonen, dass die Cholesterinwerte kein geeigneter Biomarker für Herzkreislauferkrankungen seien.
Weitere Untersuchungen sind jedoch notwendig, um auf der Basis dieser Erkenntnis konkrete Ernährungsempfehlungen auszusprechen.


 
Rauchen begünstigt Zahnfleischentzündungen !

Berlin. Wer sehr eng stehende Zähne hat, raucht oder viel Stress hat, sollte besonders großen Wert auf eine gute Mundhygiene legen.
Denn diese Faktoren begünstigen die Entstehung von Zahnfleischentzündungen.

Die Entzündungen können entstehen, wenn der Zahnbelag nicht regelmäßig entfernt wird.
Darauf weist die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in ihrer Zeitschrift "Neue Apotheken Illustrierte" (Ausgabe 15. April 2016) hin.

Wenn man nicht gegensteuert, kann man Parodontitis bekommen - dabei bilden sich Kieferknochen und Zahnfleisch zurück, die Zähne werden locker und fallen im schlimmsten Fall aus.
Um vorzubeugen, sollte man zweimal täglich die Zähne putzen und einmal die Zahnzwischenräume etwa mit Zahnseide oder speziellen Zahnzwischenraumbürsten reinigen.


 
Schwindel, Frösteln: Die ersten drei Tage Fasten sind schwer !

Berlin. Bei einer Fastenkur sind besonders die ersten drei Tage schwierig: Der Verzicht auf das Essen fällt schwer, man friert leicht, die Kraft lässt nach.

Außerdem kann es sein, dass einem schwindelig ist, man Kopfschmerzen hat oder der Kreislauf Beschwerden macht.
Darauf weist die Zeitschrift der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände "Neue Apotheken Illustrierte" (Ausgabe 15. Februar 2016) hin.
Gerade dann sollte man unbedingt viel trinken.
Geeignet ist auch Gemüsebrühe: Sie enthält Salze und andere Mineralstoffe.

Auch wenn die Pfunde ordentlich purzeln, zum Abnehmen eignet sich Fasten nicht.
Denn nach dem Fastenbrechen ist man schnell wieder beim alten Gewicht.


 
Gefahr aus dem Internet: Wie erkenne ich gefälschte Medizin aus dem Netz ?

Dr. Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) erklärt, worauf Sie achten sollten.

Immer mehr Arzneimittelfälschungen tauchen weltweit auf.
Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass der Fälschungsanteil der über illegale Internetversender verkauften Medikamente bereits heute bei 50 Prozent liegt.

Welche Medikamente werden gefälscht und wie?
Jedes Medikament kann gefälscht sein, ob rezeptpflichtig oder nicht, ob Originalprodukt oder Nachahmerpräparat.

Dabei ist zum Beispiel kein oder weniger Wirkstoff drin als angegeben.
Oder es ist ein anderer Wirkstoff enthalten, der möglicherweise gesundheitsschädlich ist.
Medikamente können auch verunreinigt sein, etwa mit Schwermetallen.
Oder Beipackzettel bzw. Verpackung sind verändert oder fehlen.

Das Fälschen von Arzneimitteln ist für Kriminelle lukrativ:
Auf dem Schwarzmarkt kostet ein Kilo an Plagiaten des Lifestyle-Arzneimittels ****** durchschnittlich 90.000 Euro, ein Kilo Kokain geschätzte 65.000 Euro.

Gefälscht werden aber nicht nur Lifestyle-Arzneimittel, wie Potenz-, Haarwuchs- oder Schlankheitsmittel, sondern auch lebenswichtige Medikamente wie Krebsmittel, Blutdrucksenker oder Schmerzmittel.

Wie erkenne ich eine Fälschung?
Verdächtig ist, wenn ein Medikament in einer ungewöhnlichen Verpackung versendet wird, zum Beispiel in einer Plastiktüte.
Oder wenn es ohne Haltbarkeitsdatum, Chargenbezeichnung oder Beipackzettel kommt.
Finger weg von rezeptpflichtigen Medikamenten ohne Vorlage eines Rezepts oder nach der „Online-Konsultation“ eines Arztes.

Internetseiten dubioser Versender sehen oft seriös aus – sind es aber nicht.
Was viele Verbraucher nicht wissen: Privatpersonen dürfen nach dem deutschen Arzneimittelrecht über den Postversand grundsätzlich keine Arzneimittel aus dem Nicht-EU-Ausland beziehen.

Erlaubt ist der Bezug von in Deutschland zugelassenen Arzneimitteln aus dem Ausland nur über behördlich registrierte Versandapotheken aus den EU-Mitgliedstaaten, deren Recht dem deutschen entspricht, oder die eine Erlaubnis nach § 11a Apothekengesetz (ApoG) besitzen.

Wie kann ich mich schützen?
Seit Mitte 2015 müssen alle Versender in der Europäischen Union, die Arzneimittel über das Internet verkaufen, ein EU-Sicherheitslogo in ihrer Landessprache auf jeder ihrer Webseiten verwenden.
In Deutschland führt die Verbindung zum Versandregister des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information.
Allerdings können auch Gütesiegel gefälscht werden.
Wer sichergehen will, dass eine Versandapotheke legal arbeitet, kann bei der im Impressum der Apotheke angegebenen Aufsichtsbehörde anrufen.
Das Impressum ist eine Pflichtangabe!

Besonders vorsichtig sollten Verbraucher sein, wenn sie bei einem Internetversender rezeptpflichtige Medikamente ohne Rezept oder nach dem alleinigen Ausfüllen eines Online-Fragebogens bestellen können – denn das ist illegal.
Rezeptpflichtige Medikamente sollten nie ohne ärztlichen Rat eingenommen werden.
Denn die Rezeptpflicht ist keine Schikane, sie schützt die Gesundheit.


 
Blinde Flecken: Ein Glaukom bleibt zunächst oft unbemerkt !

Der sogenannte Grüne Star ist tükisch.
Der Sehnerv ist beschädigt.
Das wird aber in vielen Fällen erst sehr spät bemerkt.
Und das kann gefährlich sein.

Köln - Der Grüne Star entsteht zunächst meist unbemerkt: Betroffene nehmen bestimmte Bereiche nicht mehr oder nur noch eingeschränkt wahr.
Beim sogenannten Glaukom wird der Sehnerv geschädigt.
Es entstehen blinde Flecken, das zentrale Sehen ist zunächst aber meist nicht beeinträchtigt.

Mit der Zeit falle es aber schwerer, sich im Alltag zu orientieren - die blinden Stellen dehnen sich aus.
Das erläutert das Patienteninformationsportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.
Einige Betroffene erblinden ganz.

Die Ursache für ein Glaukom ist oft ein erhöhter Augeninnendruck.
Wird dieser in der Therapie etwa mit Hilfe von Augentropfen gesenkt, kann das das Fortschreiten der Erkrankung verzögern.
Auch eine Operation oder ein Eingriff per Laser sind möglich, wie das Portal gesundheitsinformation.de erläutert.
Heilbar ist ein Glaukom allerdings nicht.
Ältere und stark kurzsichtige Menschen haben ein höheres Risiko zu erkranken.
Gleiches gilt bei familiärer Vorbelastung sowie für Diabetiker.


 
Hackfleisch innerhalb von 24 Stunden verarbeiten !

Fleisch aufbewahren, das ist so eine Sache.
Bei eingelegten Stücken geht das länger.
Wer Hackfleisch im Kühlschrank liegen hat, sollte es innerhalb eines Tages verarbeiten.

Bonn - Hackfleisch ist besonders leicht verderblich und sollte nach dem Einkauf innerhalb von 24 Stunden verarbeitet werden.
Ideal ist, es so schnell wie möglich zu garen, rät der Verbraucherinformationsdienst aid.

Besonders in den Sommermonaten kann Hackfleisch schon auf dem Heimweg vom Einkauf verderben - deshalb kauft man es am besten immer am Ende und verstaut es in einer Kühltasche.
Zu Hause sollte das Fleisch direkt in den Kühlschrank.

Bereits gegartes Hackfleisch hält sich im Kühlschrank etwa zwei bis drei Tage.
Es ist so leicht verderblich wegen seiner großen Oberfläche.
Darauf können sich Mikroorganismen besonders schnell vermehren und bei mangelnder Hygiene schwere Magen-Darm-Erkrankungen verursachen.


 
Laktoseintoleranz - das sind die Symptome !

Milch ist gesund - meistens.
Denn circa 15 Prozent bekommen gesundheitliche Beschwerden, wenn sie Milchprodukte zu sich nehmen.
Normalerweise handelt es sich dabei um Verdauungsprobleme.
Aber es gibt auch einige untypische Symptome, die von der sogenannten Laktoseintoleranz verursacht werden können.

Das Fehlen eines einzigen Enzyms macht den Betroffen zu schaffen.
Die "Laktase" sorgt normalerweise dafür, dass der in Milchprodukten enthaltene Milchzucker gespalten und weiter verwertet werden kann.
Gelangt der Milchzucker ungeteilt in den Darm, nehmen sich dort Bakterien seiner an und produzieren dabei Fettsäuren, Wasserstoff, Kohlensäure und Methan.
Diese Gase können starke Blähungen auslösen.
Gleichzeitig bindet der Zucker im Darm Wasser, dies wiederum kann Durchfall verursachen.
Die Beschwerden treten innerhalb weniger Minuten oder auch erst nach Stunden auf.

Symptome Laktoseintoleranz

Typische Symptome einer Milchzucker-Unverträglichkeit sind:

Blähungen
Völlegefühl
Übelkeit
Durchfall
Verstopfung
Krampfartige Bauchschmerzen
Knurrender Magen

Allerdings gibt es auch eher unspezifische Symptome, die nicht mit der Verdauung in Zusammenhang gebracht werden.

Dazu gehören:

Müdigkeit
Gliederschmerzen
Kopfschmerzen
Akne
Schwindel
Schlafstörungen
Schweißausbrüche
Antriebslosigkeit

Wenn viele dieser Beschwerden, die den ganzen Körper betreffen, auftreten, kann allerdings auch eine Kuhmilchallergie hinter den Symptomen stecken.
Laktoseunverträglichkeit kann auch zusammen mit Glutenintoleranz auftreten.
Ein entsprechender Test beim Arzt gibt hier Auskunft.

Unterschiedlich ausgeprägt
Wie stark die Laktoseintoleranz-Anzeichen sind, ist allerdings individuell unterschiedlich.
Während die einen gefahrlos Milch in den Kaffee tun können, müssen andere die Inhaltsangaben von Lebensmitteln auch auf kleinste Milchzucker-Spuren hin untersuchen.
Und das ist nicht immer einfach, denn in manchen Lebensmitteln vermutet man gar keinen Milchzucker.
So enthalten zum Beispiel viele Medikamente Laktose.
Babys und kleine Kinder haben eher selten Probleme mit Laktoseintoleranz, meist tritt die Unverträglichkeit erst zwischen dem fünften und dem zwanzigsten Lebensjahr erstmals in Erscheinung.

Einfacher Selbsttest
Sie haben den Verdacht, dass Sie unter Laktoseunverträglichkeit leiden?
Dann lassen Sie einige Tage alle laktosehaltigen Nahrungsmittel weg.
Dazu gehören Milch, Sahne, Käse aber auch Schokolade.
Trinken Sie dann bewusst ein Glas Milch und achten Sie darauf, ob Sie unmittelbar Beschwerden
Die Diagnose endgültig sichern kann aber nur der Arzt.
Er wird entweder einen Standard-Atemtest oder auch einen Laktose-Toleranz-Test durchführen.

Laktoseintolerant - und nun?
Ist die Milchzuckerunverträglichkeit nicht nur temporär durch zum Beispiel eine Darmkrankheit oder eine Infektion verursacht, ist sie nicht heilbar.
Allerdings lässt sich mit der Erkrankung mittlerweile gut leben.
Meist lässt die richtige Ernährung die Beschwerden verschwinden, dabei ist es individuell sehr unterschiedlich, wie viel jemand Laktose jemand verträgt.
An diese Grenze kann man sich vorsichtig rantasten.
Wer trotz laktosefreier Ernährung weiterhin Beschwerden hat, leidet nicht unter Laktoseintoleranz, hier kann beispielsweise das Reizdarmsyndrom dahinter stecken.

Inzwischen gibt es außerdem Laktase-Präparate, die zusammen mit Milchprodukten aufgenommen werden können.
Diese ersetzen das körpereigene Enzym.
Auch die Industrie hat sich auf die Betroffenen eingestellt und bietet eine Reihe laktosefreier Milchprodukte an.
Auch Soja-, Reis- oder Kokosmilch erfreut sich als Ersatz immer größerer Beliebtheit.


 
Ausgeleierte Gelenke: Wie gefährlich ist Fingerknacken wirklich ?

„Hör auf, mit den Fingern zu knacken – davon kriegt man Arthrose!“
Diese Warnung durfte sich wohl jeder schon anhören, der seine Finger durch Ziehen, Biegen oder Drücken zum Knacken bringt.
Aber stimmt das eigentlich?

„Es gibt dafür keinen Beweis“, sagt Jacqueline Detert von der Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie an der Charité-Universitätsmedizin Berlin.
„Knackende Finger können ein Begleitsymptom der Arthrose sein“, erklärt sie.
„Ausgelöst wird die Arthrose dadurch nicht.“

Aber es gibt ein anderes Risiko: Um die Finger knacken zu lassen, muss man das Gelenk und die Bänder überdehnen.
„Wer das mehrmals täglich macht, kann damit die Gelenke lockern.“
Lockern meint in diesem Fall nicht etwa Verspannungen lösen – sondern eher ausleiern.
Gegensteuern lässt sich, indem man die Muskulatur kräftigt.


 
Beim Hexenschuss hilft Wärme und Stufenlagerung !

München. Bei einem Hexenschuss kann die sogenannte Stufenlagerung helfen: Dabei liegen Kopf und Rücken gerade, zum Beispiel auf dem Boden.

Die Knie und Unterschenkel liegen zum Beispiel auf einem Stuhl, so dass ein rechter Winkel entsteht, erläutert Reinhard Schneiderhan, Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga und Orthopäde in München.
Auch Wärme etwa mit einem Rotlicht könne die Schmerzen bei der sogenannten Lumbago lindern.
Meist verschwinden die Beschwerden nach ein paar Tagen wieder.
Hat man nach etwa einer Woche aber noch ausstrahlende Schmerzen, sollte man zum Arzt gehen, rät Schneiderhan.

Bei einem Hexenschuss schießt ein plötzlicher Schmerz in den Rücken, Betroffene können sich oft kaum noch aufrichten.
Auslöser sind oft ruckartige Bewegungen etwa beim Heben, Drehungen oder auch eine Blockade der Gelenke.


 
Ab heute: Resistente Erreger müssen umgehend gemeldet werden !

Berlin - Wenn antibiotika-resistente Erreger nachgewiesen werden, muss dies nach Angaben der Bundesregierung ab heute umgehend gemeldet werden.
Bisher seien die Erreger erst beim Krankheitsausbruch angezeigt worden.
Mit der neuen Regelung sollen die Gesundheitsämter Zeit gewinnen, um zielgerichtet vorgehen zu können.

Außerdem gebe es eine neue Meldepflicht für sogenannte Arbo-Viren.
Das sind Krankheitserreger, die vor allem durch Mücken und Zecken übertragen werden wie das Zika-Virus.


 
Urologen wollen sich mehr um pubertierende Patienten kümmern !

Essen. Für Mädchen wird der Gang zum Frauenarzt früh Normalität.
Nun wollen sich Urologen vermehrt auch an heranwachsende Jungen richten.

Dass die Pubertät ein Ausnahmezustand ist, darüber sind sich alle einig.
Aber während Mädchen wissen, dass Frauenärzte ihnen bei Fragen zu körperlichen Veränderungen helfen können, suchen sich Jungen ihre Antworten oft im Internet.
Und werden dadurch mangels medizinischen Ratgebern in ihrem Umfeld oder Ansprechpartnern in ihrer Familie oft irritiert bis desorientiert.
Aus dieser Erfahrung ziehen Urologen ihre Schlüsse und bieten jetzt Jungensprechstunden an.

Der Körper verändert sich – man wächst, Haare sprießen an Stellen, die bisher glatt wie ein Kinderpopo waren.
Muskeln bilden sich, Hoden und Penis werden größer.
Das dauert meist, bis Jungs 18 oder 20 Jahre alt sind.
„Aber ab dem 14. Lebensjahr haben sie in der Regel niemanden mehr, dem sie dazu Fragen stellen können“, sagt Dr. Wolfgang Bühmann.
Der erfahrene Urologe, der auf der Nordseeinsel Sylt praktiziert und seit Jahren dem Dr.-Sommer-Team der Jugendzeitschrift „Bravo“ beratend zur Seite steht, engagiert sich für einen besseren Dialog mit Jungen.
Er überzeugt seine Kollegen derzeit von der Notwendigkeit von Sprechstunden für Jungen.
„Zum Kinderarzt möchten sie nicht mehr gehen, weil er sie schon in den Windeln gesehen hat.
Der Hausarzt ist noch keine Vertrauensperson, weil er die Eltern oder Großeltern berät.
Die Lücke kann der Urologe füllen“, davon ist Bühmann überzeugt.

Homosexuelle Phasen können verunsichern
Auch Dr. Alexander Hinn will in seiner urologischen Gemeinschaftspraxis in Essen solche Sprechstunden zu festen Zeiten anbieten.
„So können wir den Jungen die Scham nehmen, ihre Probleme anzusprechen – sie können auch mit Freunden kommen“, lautet Hinns Plan.
Als Aufklärungsexperte weiß Wolfgang Bühmann, was Jungen umtreibt: „Es sind viele Fragen zur Entwicklung von Sexualität – zum Beispiel geht es darum, dass es im Leben von heranwachsenden Männern auch homosexuelle Phasen gibt, in denen die oft unterbewusste Entscheidung der persönlichen Ausprägung fällt.
Das ist ganz normal, aber verunsichernd.“

Ein zentrales Thema, das nicht nur Jungen nach Erfahrung von Bühmann völlig überbewerten, ist die Penislänge: „Die Mythen, die sich darum ranken, können wir nicht völlig entzaubern.
Aber darüber aufzuklären, dass der Durchschnittspenis im Schnitt neun Zentimeter beziehungsweise im erigierten Zustand 13,1 Zentimeter lang ist, hilft den Jungen, Ängste durch Kenntnis von Fakten abzubauen.
Das erleichtert viele Männer – und entspannt werden sie durch den Hinweis, dass sie Frauen auch ganz ohne männliches Geschlechtsorgan Lust bereiten können, weil der erotisch sensible Bereich der Scheide lediglich die ersten vier Zentimeter umfasst.“

Da viele Jungs solche Erklärungen nicht bekommen, plagen sie sich laut Bühmann mit Ängsten, ziehen sich zurück und trauen sich nicht, Mädchen anzusprechen.
„Die Folge sind Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen“, erklärt der Experte.

Söhne sehen Väter nicht als Ansprechpartner
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat in einer Analyse festgestellt, dass Jungen ihre Väter in den seltensten Fällen als Ansprechpartner in Sachen Sexualität und Aufklärung sehen (acht Prozent fragten ihn) – weit eher die Mutter (41 Prozent) oder einen Arzt (32 Prozent).
Urologe Bühmann hofft ebenso wie sein Kollege Alexander Hinn aus Essen, dass die Eltern ihre Söhne künftig wie selbstverständlich zum Urologen schicken.

„Er steht im Grunde immer schon für solche Fragen zur Verfügung – sollte in Zukunft aber stärker wahrgenommen werden, ähnlich wie die Mädchen ganz selbstverständlich ab der ersten Regelblutung zum Gynäkologen gehen“, erklärt Bühmann.
Wird das Konzept der Jungensprechstunde angenommen, könnten bedrückende Beratungen über lebensbegrenzende oder -verschlechternde Erkrankungen künftig seltener werden – das erhoffen sich jedenfalls der Berufsverband der Deutschen Urologen (BDU) und die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) als Träger des Konzeptes.
Wolfgang Bühmann, der auch als Sprecher des BDU auftritt, dazu: „Die heutigen 50-Jährigen, die es früher ganz normal fanden, zu rauchen, zu trinken und nicht zur Vorsorge zu gehen, können wir nicht mehr ändern.
Aber wir können den Jungen mit auf den Weg geben, dass sie mit fortschreitendem Alter etwas gegen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Krebs tun, ihre Gesundheit also bis zu einem gewissen Grad steuern können.“


 
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