Aktuelle NEWS aus Deutschland !

Haftstrafen nach brutalem Überfall in Langenfeld !

Nach dem brutalen Überfall auf einen Schwarzen in Langenfeld hat das Düsseldorfer Landgericht die Täter zu bis zu vier Jahren und drei Monaten Jugendhaft verurteilt.
Das hat eine Gerichtssprecherin am Montag auf Anfrage mitgeteilt.

Insgesamt waren sieben junge Männer im Alter von 19 bis 23 Jahren angeklagt.
Die Haupttäter wurden wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt.

Die deutschen Täter hätten das 32-jährige Opfer bei der Tat rassistisch beschimpft und schwer verletzt liegen gelassen.
Das Opfer aus Bergisch Gladbach war an einem Freizeitpark mit einem Freund verabredet.
Doch der war nicht aufgetaucht.
Stattdessen war er an die Gruppe geraten, aus der er später angegriffen worden war.

Ein zufällig vorbeikommender Zeuge hatte die Rettungskräfte alarmiert.
Sechs der sieben Angeklagten haben Migrationshintergrund.
Als Haupttäter wurden zwei albanischstämmige 19-Jährige zu mehr als drei und vier Jahren Haft verurteilt.
Die Ermittler waren zunächst von versuchtem Totschlag ausgegangen.

Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Die Verteidiger haben Revision angekündigt.


 
Umfangreiche Ermittlungen nach tödlichen Schüssen auf Mutter !

Nach dem gewaltsamen Tod einer 57 Jahre alten Frau und dem Suizid ihres tatverdächtigen Sohnes in der Altmark versucht die Polizei, die Hintergründe aufzuklären.
Derzeit liefen umfangreiche Ermittlungen, um unter anderem die Herkunft der Tatwaffe samt Munition zu klären, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Stendal.

Zudem würden Zeugen befragt.
In den kommenden Tagen solle die Frau obduziert werden.
Warum es zu der Tat kam, blieb offen.
Derzeit vermutet die Polizei einen Streit zwischen Mutter und Sohn.

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der 25 Jahre alte Mann am späten Samstagabend im gemeinsamen Wohnhaus in Vielbaum seine Mutter erschossen, war anschließend mit dem Auto geflüchtet und hatte während der Fahrt seine Waffe gegen sich selbst gerichtet.
Der Mann wurde schwer verletzt aus seinem Auto geborgen und starb wenig später im Krankenhaus.
Er ist der Polizei als Drogenkonsument bekannt.
Sein Blut soll auf Alkohol und berauschende Substanzen untersucht werden.


 
Zoll beschlagnahmt 20 Kilogramm Elfenbein am Flughafen !

Der Zoll hat am Leipziger Flughafen 20 Kilogramm geschmuggeltes Elfenbein beschlagnahmt.
Wie das Hauptzollamt am Montag mitteilte, befanden sich die Gebetsketten in einer Luftfrachtsendung aus dem Kongo, das an einen Empfänger im Libanon adressiert war.

Beim Röntgen wurden die Zöllner aufgrund diffuser Bilder stutzig und öffneten das Paket.
Sie fanden 210 Ketten aus Elfenbein.

Weil die erforderlichen Dokumente dafür fehlten, wurde das Paket beschlagnahmt.
Die beigelegten Frachtpapiere hatten für die Gebetsketten einen Warenwert von 3200 US-Dollar ausgewiesen.

"Da es sich um Elfenbein handelt, liegt es auf der Hand, dass der angegebene Wert von 3200 Dollar die auf dem Schwarzmarkt vorherrschenden Preise nicht annähernd widerspiegelt", so die Sprecherin des Hauptzollamtes Dresden, Heike Wilsdorf.
Für ein Kilogramm Elfenbein werden demnach bis zu mehrere tausend Dollar gezahlt.
"Die Wilderei und das Aussterben dieser großartigen Tiere werden damit richtig befeuert."

2019 stellten die Beamten des Hauptzollamts in 144 Fällen insgesamt 960 artgeschützte Tiere und Pflanzen oder daraus hergestellte Produkte sicher.
Im Jahr zuvor waren es noch halb so viele Fälle.


 
Mutmaßliche Chefs von Rauschgifthändler-Bande verhaftet !

Die Polizei hat drei mutmaßliche Anführer einer im Saarland ansässigen Bande von Rauschgifthändlern verhaftet.
Die 30, 39 und 52 Jahre alten Männer seien in ein Gefängnis in Saarbrücken gebracht worden, teilten Staatsanwaltschaft und Zoll am Montag mit.

Bereits seit mehreren Monaten wird demnach gegen die Bande ermittelt.
Im Sommer wurden vier Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von mindestens 480.000 Euro sowie 110.000 Euro Bargeld gefunden.
Bereits Ende Oktober wurden die Männer in Wadgassen und Großrosseln festgenommen.


 
Einbruch in Telekom-Betriebsstelle: 2000 Anschlüsse gestört !

Nachdem Einbrecher in einer Betriebsstelle der Telekom Glasfaser- und Kupferkabel durchtrennt haben, sind rund 2000 Telefon- und Internetanschlüsse im Landkreis Prignitz gestört.
Die Täter waren in der Nacht zum Montag in die Betriebsstelle in Karstädt eingedrungen, wie ein Sprecher des Netzbetreibers mitteilte.

"Die Techniker der Telekom sind bereits seit den frühen Morgenstunden im Einsatz, um den umfangreichen Schaden zu reparieren", hieß es.
Kunden müssten sich bis zum Dienstagmorgen auf weitere Störungen einstellen.

Zuvor hatte der RBB berichtet, dass in der Region sowie in der Landeshauptstadt Potsdam aufgrund des Einbruchs die Notrufnummern 110 und 112 nicht erreichbar seien.
Die Polizei bestätigte das zunächst nicht.
In Potsdam habe es lediglich Verbindungsprobleme im Zusammenhang mit der überregionalen Störung beim Netzbetreiber Vodafone gegeben, von der am Montag rund 100.000 Kunden betroffen waren.
Ein Vodafone-Sprecher betonte allerdings, dass Notrufe im Falle einer Störung über die Netze anderer Betreiber weitergeleitet würden.

Entsprechend dürfte auch im Landkreis Prignitz der Notruf per Handy stets erreichbar gewesen sein, sagte der Telekom-Sprecher.
Lediglich per Festnetz sei dies aufgrund des Einbruchs nicht möglich gewesen.


 
Juwelendiebstahl: Verdächtige noch flüchtig !

Im Zusammenhang mit der Fahndung nach zwei Tatverdächtigen im Fall Juwelendiebstahl Grünes Gewölbe sind bis Montagmorgen 67 Hinweise bei der Polizei eingegangen.
"Anhaltspunkte, wo sich die beiden Flüchtigen aufhalten, gibt es derzeit nicht", teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden auf Anfrage mit.
Die Fahndung laufe weiter auf Hochtouren.

Seit dem vergangenen Dienstag werden 21 Jahre alte Zwillingsbrüder aus einer arabischstämmigen Berliner Großfamilie gesucht.
Bei der großangelegten Razzia im Zuge der Ermittlungen zu dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Schatzkammermuseum im Dresdner Residenzschloss in der Bundeshauptstadt waren drei Männer von 23 und 26 Jahren als dringend tatverdächtig festgenommen worden.
Sie sind unter dem Verdacht des schweren Bandendiebstahls und der Brandstiftung in Untersuchungshaft.

Die fünf jungen Männer sollen direkt an dem Diebstahl der Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten aus dem 17. und 18. Jahrhundert beteiligt gewesen sein.


 
Was wollte der tote Schütze von Meckenheim ?

Im Fernsehen läuft gerade noch der "Tatort", als sich im echten Leben in der kleinen Stadt Meckenheim ein tatsächlicher Krimi entwickelt.
Schüsse durchschneiden die Luft, Spezialkräfte der Polizei rücken an - und liefern sich einen Schusswechsel mit einem Mann, der auf der Straße immer wieder seine Waffen zieht.
Nach dem Zugriff stirbt er.
Und hinterlässt die große Frage: Warum?

Stunden nach den dramatischen Szenen von Meckenheim, das im Süden von Nordrhein-Westfalen umgeben von Obstfeldern liegt, gibt es zumindest ein paar Gewissheiten, was sich am Sonntagabend ereignet hat.
Die Kurzfassung: Ein Waffennarr griff zu den Waffen - und davon hatte er zu Hause reichlich.
Eine irgendwie politisch oder religiös geartete Motivation soll er nicht gehabt haben.

Die Polizei war am Sonntag gegen 21 Uhr alarmiert worden.
Zeugen meldeten einen Randalierer, aber schnell gibt es auch Berichte über Schüsse.
Ein Mann sei unterwegs und feuere um sich.
Es kommt zur Konfrontation mit der Polizei: Der Schütze verletzt einen Beamten dabei mit einer Kugel an der Hand, er muss in ein Krankenhaus.
Danach soll der Schütze auf ein Grundstück geflohen sein, wo ihn die Einsatzkräfte stellten und zum Aufgeben überreden wollten - vergeblich.
Beim Zugriff von Spezialkräften kommt es schließlich zu einem finalen Schusswechsel.
Der 44-Jährige stirbt.
Weitere Opfer gibt es wie durch ein Wunder nicht.

Wie sich bei der Obduktion herausstellt, hatte sich der Mann im Laufe des Geschehens wohl selbst getötet.
Todesursache war nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft ein aufgesetzter Schuss am Kopf, den er sich mutmaßlich selbst zugefügt hatte.
Die Leiche habe noch zwei weitere Schusswunden aufgewiesen.
Mindestens eine davon sei einer Polizeikugel zuzuordnen.
Beide seien aber nicht als todesursächlich eingestuft worden.

Bei einer Durchsuchung in der Wohnung des Meckenheimers wird ein ganzes Waffenarsenal gefunden: Messer, Macheten, eine Axt, eine große Menge Munition sowie mehrere Lang- und Kurzwaffen.
Der 44-Jährige sei Sportschütze und habe eine Waffenbesitzkarte besessen, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Aber nur ein Teil der Waffensammlung sei auch auf der Karte verzeichnet gewesen.
Bei der Tat trug er zwei Kurzwaffen und Munition bei sich.

Was den Mann genau antrieb, war zunächst unklar.
Es gab Anhaltspunkte, dass er unter Alkoholeinfluss gestanden haben könnte.
Nach bisherigen Erkenntnissen könnte sein Motiv im privaten Bereich gelegen haben, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Die Ermittlungen dazu liefen aber noch.
Der Mann hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft die deutsche Staatsangehörigkeit.

In Meckenheim selbst waren Beamte am Montag noch dabei, mögliche Einschusslöcher zu finden und zu untersuchen.
Eines etwa an einer Arztpraxis.
Zu sehen war auch ein großes, gesplittertes Loch im Fenster eines Wohnhauses.
In der Nacht waren auch Seelsorger vor Ort.

Die Polizei sprach von rund zehn Tatorte in der Wohngegend.
Gemeint waren Orte, an denen eine Kugel oder mehrere Geschosse einschlugen - an einem Streifenwagen, an parkenden Autos, an Hausfassaden.
Zahlen und Markierungen bedeckten die Straßen, an den Fassaden sah man abgeplatzten Putz.
Gleichwohl erwachte wieder das normale Leben.
Sofern man das in Corona-Zeiten sagen kann.


 
Brand ließ Hasch-Plantage auffliegen !

Nach einem Wohnhausbrand in Kalkar hat die Polizei im Keller die Überreste einer Cannabis-Plantage mit mehreren Hundert Pflanzen entdeckt.
Die Betreiber der illegalen Plantage werden jetzt gesucht.

Sie hätten nach ersten Ermittlungen den Strom für die Belichtung und Bewässerung der Pflanzen am Stromzähler des Hauses vorbeigeleitet - auch, um nicht durch die deutlich erhöhte Stromrechnung aufzufallen.
Durch die unsachgemäße Manipulation habe es einen Defekt am Sicherungskasten gegeben, der wohl den Brand ausgelöst habe, teilte die Polizei am Montag mit.
Die nicht verbrannten Pflanzen wurden nach dem Feuer vom Sonntagmorgen von der Polizei beschlagnahmt.


 
Razzia bei Polizisten wegen rechtsextremer Chats !

Bei Polizisten in Nordrhein-Westfalen soll es am Dienstagmorgen eine Razzia gegeben haben.
Die Beamten werden beschuldigt, über WhatsApp rechtsextreme Inhalte ausgetauscht zu haben.


Im Zusammenhang mit rechtsextremen Chats bei der nordrhein-westfälischen Polizei hat es am Dienstagmorgen erneut Durchsuchungen gegeben.
Das bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Duisburg.
Es gehe um neun weitere Beschuldigte, auf die man im Zuge der Ermittlungen um rechtsextreme WhatsApp-Chats gestoßen sei.
Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor berichtet.

Es werde wegen Volksverhetzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen die Beamten ermittelt.
Ihnen wird vorgeworfen, entsprechende Bilder, Videos und Audiodateien gepostet zu haben.
Am Dienstag seien 17 Objekte unter anderem in Essen, Mülheim an der Ruhr und Velbert durchsucht worden.

Polizei-Kegeltruppe postet offenbar Nazi-Symbole und Hitlergruß
Die Anzahl der beschuldigten Polizeibeamten, die verfassungsfeindliche beziehungsweise volksverhetzende Inhalte in WhatsApp-Gruppen gepostet haben sollen, erhöht sich damit auf insgesamt auf 24 Personen.
Es seien am Dienstag weitere Speichermedien sichergestellt worden, die nun ausgewertet werden müssten.
Ob die Verdächtigen suspendiert wurden, blieb zunächst unklar.

Laut "Bild"-Zeitung soll es sich bei den Beschuldigten um eine Kegelgruppe von Polizisten aus Mülheim und Essen handeln.
Dabei seien offenbar Nazi-Symbole gepostet und auch der Hitlergruß gezeigt worden.


 
Polizist als Fahrer von Drogentaxi erwischt !

Polizeibeamte haben bei einer Kontrolle ein Drogentaxi aus dem Verkehr gezogen.
Der Fahrer war den Beamten kein Unbekannter.

Ein angestellter Wachmann der Berliner Polizei ist als Fahrer eines sogenannten Drogentaxis gefasst worden.
Der Mann soll laut einem Bericht des "Tagesspiegels" in dem Auto ein Kilogramm Marihuana und 2.000 Euro dabei gehabt haben.
Ein Polizeisprecher sagte: "Uns ist der Sachverhalt bekannt."
Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes werde die Polizei aber keine Details und Zahlen bestätigen.
Klar sei aber: "Die fristlose Entlassung wird aktuell betrieben."
Der Mann soll laut dem Bericht in eine Fahrzeugkontrolle der Polizei im Wedding geraten sein.
Dabei seien dann die Drogen gefunden worden.

Der Mann, der beim sogenannten Zentralen Objektschutz der Polizei arbeitet, hatte zudem seinen Dienstausweis dabei.
Die Objektschützer sind keine Polizeibeamten, stehen aber in Polizeiuniformen und bewaffnet vor Gebäuden, die besonders geschützt werden, etwa Botschaften, Synagogen oder dem Roten Rathaus.
Die Ausbildung dauert nur 16 Wochen, Inhalte sind Gesetze und Schießen mit Pistole und Maschinenpistole.

Marihuana, Kokain und Ecstasy werden in Berlin seit Jahren von Kunden auch über das Internet bestellt und von Dealern in unauffälligen Kleinwagen, auch Kokstaxis genannt, ausgeliefert.
Das Rauschgift wird mit Code-Bezeichnungen in Messengerdiensten wie Telegram angeboten.
Die Polizei kennt die Lieferdienste, tut sich aber schwer mit der Verfolgung.
Die Server stehen im Ausland.
Die Ausfahrer sind Kleindealer, die Konsumenten strafrechtlich wenig interessant und an die Hintermänner kommt man nur schwer heran.


 
Bluttat in Weilerswist: Sohn (30) metzelte Eltern nieder - BGH kippt Mordurteil !

Bonn/Weilerswist - Die Bluttat in Weilerswist sorgte im April 2019 für Entsetzen: Ein damals 29-Jähriger tötete seinen Vater (†62) mit rund 30 Messerstichen im Elternschlafzimmer.
Anschließend erstach er auch die Mutter (†60), die am Telefon versuchte, die Polizei zu rufen.

Am 25. November letzten Jahres wurde der Sohn vor dem Bonner Landgericht wegen Mordes am Vater und wegen Totschlags an der Mutter zu lebenslanger Haft verurteilt.
Außerdem wurde die besondere Schwere der Schuld festgestellt.

Das Mordurteil wurde jetzt vom Bundesgerichtshof (BGH) gekippt.
Die Karlsruher Richter bezweifeln, dass die Tötung des Vaters wirklich heimtückisch war, der Sohn also die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers bewusst ausgenutzt hat.

Auch am Tattag hatte es in der Familie mehrfach Streit gegeben
Die Atmosphäre in der Familie war seit langen angespannt gewesen.
Auch am Tattag hatte es mehrfach Streit gegeben, weil der alkoholabhängige Sohn wieder trank und deshalb nicht zu einer Umschulung gegangen war.
Nach der Bluttat verhielt sich der damals 29-Jährige bei Eintreffen der Polizei merkwürdig.

Die BGH-Richter hoben auf die Revision des Angeklagten das gesamte Urteil auf, weil die Tötung der Mutter eng mit der des Vaters zusammenhänge, heißt es in der Begründung.
Das soll der neuen Strafkammer „umfassende eigene, in sich widerspruchsfreie Feststellungen“ ermöglichen.

„Eine Dimension, die man sich kaum vorstellen kann“, so der Richter
Er hat seine eigenen Eltern getötet – „das ist eine Dimension, die man sich kaum vorstellen kann“, erklärte im November 2019 der Schwurgerichtsvorsitzender Klaus Reinhoff gleich zu Beginn der Urteilsbegründung.
Vater und Mutter, die einem das Leben geschenkt haben, in wenigen Minuten so grausam zu vernichten, das sei einfach unfassbar.
Einen erkennbaren Grund habe es dafür nicht gegeben.

Das Bonner Schwurgericht hatte in diesem aufsehenerregenden Fall am 25. November letzten Jahres die höchste Strafe ausgesprochen, die es überhaupt im Gesetz gibt: Wegen Mordes und Totschlags war der nun 30-Jährige aus Weilerswist zu lebenslanger Haft verurteilt.
Seine Schuld, so Reinhoff, wiege besonders schwer.

Am Abend des 30. April 2019 hatte der arbeitslose Angeklagte seine Eltern, bei denen er gelebt hatte, mit einem Messer angegriffen, möglicherweise auch weil er sich von ihren Vorhaltungen „genervt gefühlt“ habe und „einfach Ruhe haben“ wollte.

Auf Vater mit Klappmesser 30-mal eingestochen
Zunächst war er mit dem Klappmesser im Schlafzimmer aufgetaucht, wo er den 62-jährigen Vater, der halb ausgekleidet vor dem Kleiderschrank stand – und hatte ihn mit 30 Messerstichen getötet.
Da der schwerkranke Mann nicht mit der Tötung durch seinen Sohn gerechnet hat, er also arg- und wehrlos gewesen war, sei das ein heimtückischer Mord, so Reinhoff damals in der Begründung.

Ob auch die Mutter die ersten Messerstiche bereits im Schlafzimmer erlitten hat, das konnte nicht aufgeklärt werden: Die 60-Jährige war zum Telefon im Eingangsflur geflüchtet.

Mutter alarmierte im Todeskampf die Polizei
Das Abspielen des Notrufes sei ein besonders „erschütternder Moment“ gewesen, so der Richter.
„Im Gerichtssaal wurden wir Ohrenzeuge eines Verbrechens.“
Um genau 20 Uhr, 6 Minuten und 44 Sekunden hatte die Mutter ins Telefon geschrien: „Machen Sie schnell.
Mein Sohn bringt meinen Mann um.
Jetzt kommt er runter.
Hilfe. Nein, nein! Nein!“

Dann erlebt man akustisch, wie die Frau um ihr Leben kämpft.
Auch sie wurde mit 30 Messerstichen niedergemetzelt.
Diese zweite Tat hat das Gericht als Totschlag gewertet, da die 60-Jährige in diesem Moment nicht mehr arglos gewesen sei.

Verteidigung kündigte direkt Revision an
Die Todesschreie der Frau hörte man auch noch in einem weiteren Notruf, als eine Nachbarin zwei Minuten später ebenfalls die Polizei alarmiert hat.
Als die Zeugin anschließend klingelte, hatte der Sohn – blutverschmiert – die Haustür geöffnet und die Nachbarin nur gefragt, ob „sie ein Problem habe“.
Dann schlug er die Tür zu „Das muss man sich vorstellen“, so der Vorsitzende: „Wenige Minuten zuvor hatte er seine Eltern getötet.“
Eine surreale Szene.

Der Verdacht, dass der Angeklagte, der jahrelang Alkohol getrunken und Drogen genommen hatte, krank, nicht normal sei oder an Wahnbildern leide, hat sich nicht bestätigt.
Eine schwere psychische Erkrankung liegt, laut Gutachter, nicht vor.
Entsprechend ist der Angeklagte voll schuldfähig.
„Er hat seine Eltern im gesunden Zustand getötet“, hieß es im Urteil.
Wie auch an allen Verhandlungstagen zuvor, machte der Angeklagte einen unerreichbaren Eindruck.
Das Urteil schien ihn nicht besonders getroffen zu haben.
Seine Anwälte kündigten da jedoch schon an, in Revision zu gehen.

Wann der 30-Jährige erneut in Bonn vor Gericht steht, ist noch unklar.


 
Vermisster 28-Jähriger tot auf Ostseeinsel Fehmarn gefunden !

Auf der Ostseeinsel Fehmarn ist am Dienstag im Bereich eines mehrstöckigen Hauses die Leiche eines jungen Mannes gefunden worden.
Es handele sich um einen 28 Jahre alten Mann aus Nordrhein-Westfalen, der seit Freitag vermisst worden sei, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

Um die Umstände zu klären, unter denen der junge Mann zu Tode kam, hat die Staatsanwaltschaft Lübeck eine Obduktion beantragt.
Dazu wurde der Leichnam in die Gerichtsmedizin nach Lübeck gebracht.
Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei haben die Todesermittlungen aufgenommen.


 
Zurück
Oben Unten