Aktuelle NEWS aus Deutschland !

Grevenbroich: Mordfall Claudia Ruf - 1.600 Männer müssen zu DNA-Test !

DNA-Massentest soll Mörder von Claudia Ruf entlarven.

Seit 23 Jahren ist der Mord an der damals elfjährigen Claudia Ruf unaufgeklärt.
Nun soll eine DNA-Massenuntersuchung die Polizei zum Täter führen.
Das Mädchen war 1996 entführt, vergewaltigt und ermordet worden.

Ein DNA-Test bei 1.600 Männern soll im 23 Jahre ungeklärten Mordfall an der elfjährigen Claudia Ruf aus Grevenbroich den Mörder doch noch enttarnen.
Profiler vermuten ihn im damaligen dörflichen Umfeld des Mädchens: "Es könnte ein unbescholtener Bürger aus der Nachbarschaft gewesen sein."

800 Männer aus ihrem Dorf, die zur Tatzeit zwischen 14 und 70 Jahre alt waren und dort noch wohnen, sollen schon in den nächsten Tagen eine Speichelprobe abgeben.
Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Grevenbroich angekündigt.

Man wisse jetzt auch, warum die Leiche des Kindes 70 Kilometer entfernt bei Euskirchen auf einem Feldweg abgelegt wurde, könne dies aber aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht verraten.

Claudias Leiche wurde verbrannt
Die Ermittler veröffentlichten am Freitag einen Appell des Vaters des Mädchens: "Bitte helfen sie der Polizei.
Bitte helfen sie mir."
Es bestehe jetzt die Chance, das traurige Schicksal seiner Tochter doch noch aufzuklären.
"Er muss sich endlich erklären.
Er hat sich lange genug hinter uns allen verstecken können."

Das Mädchen war am 11. Mai 1996 in Grevenbroich (Rhein-Kreis Neuss) zwischen Düsseldorf und Köln entführt und zwei Tage später im 70 Kilometer entfernten Euskirchen auf einem Feldweg ermordet aufgefunden worden.
Ein DNA-Test mit Speichelproben von 350 Männern war 2010 erfolglos geblieben.

Die Schülerin war von einem Unbekannten entführt worden, als sie mit dem Hund eines Nachbarn unterwegs war.
Der Täter hatte das Kind vergewaltigt, gefesselt, erdrosselt, die Leiche mit Benzin übergossen und angezündet.


 
Gasexplosion in Emsdetten: Haftbefehl gegen Bewohner !

Nach einer Gasexplosion Anfang November in einem Haus im münsterländischen Emsdetten ist gegen einen schwer verletzten Bewohner Haftbefehl erlassen worden.
Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Münster mit.

Der 19-Jährige bleibe wegen seiner Brandverletzungen zunächst in einer Spezialklinik.
Er werde überwacht.
Sobald sein Zustand es zulässt, soll der Mann in ein Justizvollzugskrankenhaus verlegt werden.
Dem Bewohner der Dachgeschosswohnung wird vorgeworfen, am 4. November eine Gasflasche im Haus geöffnet und das entstandene Gas-Luft-Gemisch in Brand gesetzt zu haben.

Bei der Detonation waren Trümmerteile viele Meter weit geschleudert worden.
Ein vorbeifahrendes Auto wurde beschädigt. Teile der Mauern fielen auf Gehweg und Straße.
Nur durch Zufall sei niemand zu Schaden gekommen, betonte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt in einer Mitteilung.
Der Haftbefehl laute daher unter anderem auf versuchten Mord und besonders schwere Brandstiftung "mit versuchter Todesfolge".
Zum Zeitpunkt der Explosion habe sich der 19-Jährige allein in dem Gebäude aufgehalten, sich möglicherweise das Leben nehmen wollen.


 
Gelsenkirchen: 13-Jährige soll Attacke mit Spritze vorgetäuscht haben !

Eine 13-Jährige soll in Gelsenkirchen einen brutalen Überfall auf sie mit einer Spritze vorgetäuscht haben.
Die Jugendliche hatte am Donnerstag angegeben, dass ein Mann sie bedroht und ihr mit einer handelsüblichen Spritze eine unbekannte Substanz verabreicht habe.
Das Mädchen kam in ein Krankenhaus.
Die Polizei nahm die Schilderungen sehr ernst und rief die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf.

Am Freitag stellte ein Rechtsmediziner laut Polizei fest, dass sich die 13-Jährige die Verletzungen selbst zugefügt hatte.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Jugendliche den Vorfall vorgetäuscht hat.
Warum die Jugendliche das tat, war zunächst völlig unklar. Sie sollte dazu erneut befragt werden.

Die Schülerin hatte angegeben, auf einer Straße unweit der Innenstadt von einem Mann mit einem Messer bedroht worden zu sein.
Er habe sie aufgefordert, ihm zu folgen.
Auf einem großen Parkplatz soll er dann die Spritze hervorgeholt und die Substanz injiziert haben.
Die Schülerin gab an, dass er noch die Worte "Nummer Sechs" sagte, bevor er floh.
Sie klingelte bei einem Anwohner in der Nähe des Parkplatzes.
Der brachte sie kurzerhand in ein Krankenhaus in der Nähe, wo sie stationär aufgenommen wurde.
Später gab sie der Polizei eine genaue Täterbeschreibung.
So soll der Mann weiße Handschuhe getragen haben.

Die Polizei hatte noch am Freitagvormittag keinen Zweifel daran gelassen, dass sie die Schilderungen der Jugendlichen für glaubhaft hält.
Wegen der angeblichen Äußerung "Nummer Sechs" waren die Ermittler in Sorge, dass es schon vorher Opfer gab oder es noch weitere geben könnte.
Auch in benachbarten Städten wurde die Polizei kontaktiert.

Die Ermittler hatten gerätselt, welchen Stoff der Unbekannte dem Mädchen injiziert haben könnte.
Das Opfer habe bereits kurz nach der angeblichen Attacke Ausfallerscheinungen gehabt, sagte ein Polizeisprecher.
Welcher Art diese waren und ob sie am Freitag noch anhielten, wurde nicht bekannt.
Eine Blutuntersuchung sei ohne Befund verlaufen, hieß es schließlich am Nachmittag.
Mit anderen Worten: Im Blut wurde nichts Ungewöhnliches gefunden.

Der Fall erinnert an den sogenannten "Hakenkreuz"-Fall aus dem Jahr 2007.
Eine 17-Jährige hatte sich damals im sächsischen Mittweida ein Hakenkreuz in die Hüfte geritzt.
Sie hatte behauptet, Neonazis hätten ihr die Verletzung zugefügt, als sie ein Aussiedlerkind vor Misshandlungen der Männer schützen wollte.
Sie wurde im November 2008 wegen Vortäuschens einer Straftat vom Amtsgericht Hainichen zu 40 Arbeitsstunden verurteilt.
Im Fall der 13-Jährigen ist eine strafrechtliche Verfolgung ausgeschlossen, da sie wegen ihres Alters noch strafunmündig ist.


 
Holger Friedrich: Neuer Besitzer der "Berliner Zeitung" arbeitete für Stasi !

Holger Friedrich übernahm vor wenigen Wochen den Berliner Verlag.
Nun enthüllt eine Zeitung Details über seine Vergangenheit – die den Verleger in Bedrängnis bringen.

Der Unternehmer Holger Friedrich, der kürzlich den Berliner Verlag ("Berliner Zeitung") gekauft hat, war als Inoffizieller Mitarbeiter für die Stasi tätig.
Das berichtet die "Welt".
Der Verleger war demnach unter dem Decknamen "Peter Bernstein" in der DDR beschäftigt.
In seiner Zeit als Wehrdienstleistender bei der Nationalen Volksarmee (NVA) sagte Friedrich offenbar über Kameraden aus und belastete diese.

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Die "Welt" beruft sich auf Dokumente der Stasi-Unterlagenbehörde, die der Redaktion in Teilen vorliegen.
Daraus geht hervor, dass sich der Unternehmer zwischen Dezember 1987 und Februar 1989 mit Stasi-Offizieren traf.
Friedrich nahm zu den Vorwürfen in einem Bericht der "Berliner Zeitung" Stellung.
Demnach habe es sich um eine Zwangssituation gehandelt, in der er keinen anderen Ausweg sah.
Ihm habe alternativ eine mehrjährige Haftstrafe gedroht.

Holger Friedrich kaufte im September 2019 den Berliner Verlag zusammen mit seiner Ehefrau Silke.


 
Mönchengladbach: 18-Jähriger fast zu Tode geprügelt - Drei Haftbefehle !

Eine Woche nach den lebensgefährlichen Verletzungen eines 18-Jährigen durch Schläge und Tritte in Mönchengladbach sind drei Teenager festgenommen worden.
Ein Richter habe gegen die 16, 18 und 19 Jahre alten Hauptverdächtigen Haftbefehle erlassen, teilten die Ermittler am Freitagabend mit.

Sie kamen in Untersuchungshaft.
Der 16- und der 18-jährige Verdächtige seien der Polizei bereits "hinlänglich und einschlägig" bekannt.

Das Opfer war nachts auf offener Straße fast zu Tode geschlagen und getreten worden.
Er kam unter anderem mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen ins Krankenhaus.
Eine Mordkommission ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts.

Die Polizei ging unmittelbar nach der Tat davon aus, dass bis zu fünf junge Männer den 18-Jährigen attackiert hatten.
Bei Eintreffen der Beamten waren die Schläger weg.


 
Vier Männer festgenommen: 22-Jährige offenbar in Park von Männergruppe vergewaltigt !

In einem Düsseldorfer Park soll eine 22-Jährige von einer Gruppe Männer vergewaltigt worden sein.
Erst die Polizei konnte die Frau aus der Situation befreien.

Eine 22-jährige Frau ist nach Polizeiangaben am Dienstag im Volksgarten in Düsseldorf Opfer einer Gruppenvergewaltigung geworden.
Vier Männer im Alter von 18 bis 34 Jahren seien als Verdächtige ermittelt und festgenommen worden, berichtete die Polizei am Freitag.

Unter dem Vorwand, sie nach Hause bringen zu wollen, sollen die Männer die 22-Jährige gegen 21 Uhr in der Unterführung der S-Bahnstation Volksgarten abgepasst und in den Park begleitet haben.
Dort sei ein Passant Zeuge der Tat geworden und habe eine Streifenwagenbesatzung alarmiert.

Die Polizisten hätten vor Ort noch einen 32-jährigen Tatverdächtigen ergreifen und die Frau aus der Situation befreien können.
Sie sei danach medizinisch versorgt worden.
Der erste Verdächtige sitzt bereits in Untersuchungshaft.
Auch seine mutmaßlichen Komplizen sollen dem Haftrichter vorgeführt werden.


 
Haan: Energiemanager nach Anschlag - "Ich hätte sterben können" !

Der mit Säure überschüttete Energiemanager Bernhard Günther kritisiert die Staatsanwaltschaft Wuppertal wegen der derzeitigen Bewertung des Anschlags.
Die Staatsanwaltschaft hatte Ende Oktober bekanntgegeben, dass sie nicht mehr wie unmittelbar nach dem Anschlag vor eineinhalb Jahren wegen versuchten Mordes, sondern wegen schwerer Körperverletzung in dem Fall ermittelt.
"Ich bin darüber sehr betroffen.
Es ist für mich schwer hinnehmbar", sagte der 52-jährige Innogy-Manager der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag).

Der Innogy-Finanzchef war am 4. März 2018 nach dem Joggen in der Nähe seines Wohnhauses in Haan bei Düsseldorf überfallen worden.
Zwei Männer warfen ihn zu Boden und übergossen ihn mit hochkonzentrierter Säure.
Mit einem Hubschrauber kam er in eine Spezialklinik.
Er lag wochenlang im Krankenhaus und nahm dann die Arbeit wieder auf.
Der Manager trat im März bei einer Bilanzpressekonferenz erstmals wieder öffentlich auf.
Die Folgen des Angriffs waren ihm noch anzusehen.

Im Oktober war in Köln ein 32-jähriger Verdächtiger festgenommen worden.
Ohne die Privatermittler, die er beauftragt habe, sowie eine 80 000 Euro hohe Auslobung von Innogy hätte es "die entscheidenden Hinweise nicht gegeben", sagte Günther der "SZ".
Nach Ansicht seines Anwalts konnten die Täter durchaus wissen, "dass Herr Günther durch den Säureanschlag sterben kann".
Trotzdem hätten sie es getan, sagte Martin Meinberg.
Der Jurist sprach von einem "bedingten Tötungsvorsatz", wie es in einem Vorabbericht der "SZ" hieß.
Dieser Verdacht müsse Grundlage der weiteren Ermittlungen sein, so Meinberg.
Eine Mordkommission habe weitreichendere Befugnisse.

Nach Meinung der Staatsanwaltschaft Wuppertal lasse sich die Annahme eines Tötungsvorsatzes derzeit nicht nachweisen.
"Unsere rechtliche Bewertung des Falls kann sich aber auch jederzeit bei entsprechendem Ermittlungsergebnis wieder ändern", sagte Staatsanwältin Dorothea Tumeltshammer der "SZ".
Bereits Ende Oktober hatte die Wuppertaler Staatsanwaltschaft erklärt, Ziel des Anschlags sei es gewesen, den Manager zu entstellen.
Worauf sie diese Aussage stützt, wollte die Behörde aus ermittlungstaktischen Gründen damals nicht verraten.


 
Irrer Einsatz: Kölner Polizei holt Einbrecher aus Bettkasten - dann geht's zur Sache !

Köln - Noch am Tatort hat die Polizei Köln am Donnerstagabend, 14. November, einen 36-jährigen Einbrecher in Klettenberg festgenommen – dank eines aufmerksamen Nachbarn.
Der bereits wegen früherer Einbrüche per Haftbefehl Gesuchte soll noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden.

Nachbar in Klettenberg alarmiert Kölner Polizei
Gegen 19 Uhr alarmierte der 64-jährige Nachbar die Polizei: In seinem Haus sei eingebrochen worden und im Nachbarhaus sehe er gerade Taschenlampenschein.
Die Polizeibeamten umstellten und durchsuchten das Haus auf der Geisbergstraße.

Unter einem Bett im Obergeschoss wurde der 36-Jährige dann entdeckt.
Da der mutmaßliche Einbrecher nicht aus dem Bettkasten steigen wollte, räumten die Beamten Matratze, Lattenrost sowie weitere Holzbretter zur Seite und holten ihn raus.

Einbrecher versucht, Kölner Polizisten zu beißen
Die Polizisten stellten Einbruchswerkzeug, Wertgegenständen sowie eine größere Bargeldsumme sicher.
Auf dem Weg zum Streifenwagen ging's dann zur Sache: Der Einbrecher attackierte die Beamten.
Diese mussten unter anderem Bisse des alkoholisierten Mannes (0,9 Promille) abwehren.

Die Kriminalpolizei ermittelt neben der bislang unbekannten Herkunft mehrerer tausend Euro und dem sichergestellten Schmuck auch, ob dem 36-Jährigen weitere Taten zugeordnet werden können.


 
Urteil von Jugendrichter: Berliner Polizeischüler wollte geklaute Kamera verkaufen !

In der langen Chronik der Polizeischulskandale aus geschummelten Tests, drogenhandelnden Brüdern und ausländerfeindlichen Schmierereien auf der Herrentoilette war auch ein Polizeianwärter, der im Februar 2017 eine gestohlene Kamera verhökern wollte.

Jetzt stand dieser junge Mann dafür vor dem Jugendrichter.
Ahmed G.* (inzwischen 22): „Mein Traum war immer Polizist zu werden.
Schon als Kind.
Ich wollte Recht und Gesetz durchsetzen.“
Der Traum platzte, nachdem er für einen guten Kumpel eine geklaute 360-Grad-Panoramakamera (Wert: 1100 Euro) weiterverkaufen wollte.

Dessen Bitte habe ihn nicht misstrauisch gemacht, behauptet der Angeklagte.
Betrieb der Freund doch eine Autovermietung und hatte immer dicke Geldbündel.
„Ist doch nichts Illegales?“, will er sich dennoch abgesichert haben.
Was der bejahte.

Der Polizeischüler der Schutzpolizei (mittlerer Dienst) stellte das teure Stück bei Ebay-Kleinanzeigen ein, verabredete sich am S-Bahnhof Ruhleben mit zwei Interessentinnen.
Denen zeigte er seinen Ausweis: „Hier, ich bin Polizist.
Ist alles sauber.“
Nicht ahnend, dass die Damen auch Polizistinnen waren, die nach den insgesamt zwölf dieser bei einem Firmen-Einbruch geklauten Kameras im Internet gefahndet hatten.

Und es kam noch dicker für den Polizeischüler: Bei der Auswertung seines iPhones stießen die Beamten obendrein auf ein Foto der internen Polizeifahndung.
Darauf der Spross eines Araber-Clans beim mutmaßlichen Tankbetrug.

Der Angeklagte: „Das hatte ich in der Unterrichtspause im Computer entdeckt und abfotografiert.“
Fahndungsfotos schauen sei damals für alle Polizeischüler eine beliebte Pausen-Belustigung gewesen.
Eine Aufsicht?
„Gab es nicht.“

Dass er den Abgelichteten dann per WhatsApp an der Belustigung teilhaben ließ, war für den Angeklagten „nur ein kleiner Spaß zwischen Freunden.
Hab nicht drüber nachgedacht.“
Auf seine Verschwiegenheitsverpflichtung sei er bei seiner Einstellung nicht explizit hingewiesen worden.

Das Gericht stellte den Vorwurf der Verletzung des Dienstgeheimnisses ein, um Nachermittlungen zu ersparen.
So kam der nicht vorbestrafte Ex-Polizeischüler lediglich wegen der gehehlten Kamera mit 60 Stunden Freizeitarbeit ziemlich glimpflich davon.
Der Richter: „Ihnen war klar, dass das heiße Ware war.“

Heute hilft er seinem Vater in der kleinen Firma.
Und er hat einen neuen Traum: Mechaniker.

*Name geändert


 
Prozess in Darmstadt: Haus vor Versteigerung in die Luft gejagt - acht Jahre Gefängnis !

Er hatte sein Wohnhaus an der Bergstraße mit einer selbst gebastelten Bombe gesprengt.
Deswegen muss ein 60-Jähriger acht Jahre hinter Gitter.
Die Richter am Landgericht Darmstadt waren noch strenger als die Staatsanwaltschaft.

Weil er der Zwangsversteigerung seines Anwesens zuvorkommen wollte, soll ein heute 60-jähriger Mann im März sein Haus in Birkenau (Bergstraße) gesprengt haben.
Seit August stand er deswegen vor dem Landgericht Darmstadt.
Der Mann wurde zu acht Jahren Haft verurteilt.

Die Richter verhängten die Strafe unter anderem wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.
Bei der Explosion des Einfamilienhauses war niemand verletzt worden, zwei andere Gebäude wurden durch umherfliegende Trümmer beschädigt.
Das Haus selbst brannte bis auf die Grundmauern nieder.
An dem Tag stand eine Zwangsversteigerung an.

Nach zwei Tagen Festnahme
In ihrem Plädoyer hatte die Staatsanwaltschaft sieben Jahre und drei Monate Haft für den Angeklagten gefordert.
Der Verteidiger des Mannes plädierte hingegen auf Freispruch.
Die Anklage warf dem 60-Jährigen neben der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion auch schwere Brandstiftung vor.
Nach ihren Ermittlungen hatte der Mann mit einem selbstgebauten Zeitzünder Gas und Kraftstoff im Haus zur Explosion gebracht.

Der nun Verurteilte war zwei Tage später festgenommen worden, als er sein Trümmergrundstück aufsuchte.
Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass der 60-Jährige, ein selbstständiger Handwerker, nach der Explosion flüchten wollte.
In seinem Auto seien unter anderem Taschen mit Kleidung, zwei Smartphones, Notebooks, aber auch Elektroschocker und Reizgas gefunden worden.

Sachschaden: 400.000 Euro
Die Zwangsversteigerung hatten Mutter sowie die Bank des Angeklagten im Februar 2018 beantragt.
Der Verkehrswert des Hauses war auf 200.000 Euro geschätzt worden.
Der entstandene Sachschaden betrug 400.000 Euro.


 
Aktion gegen Clankriminalität: Spielautomaten sichergestellt !

Bei einer Aktion gegen die Clan-Kriminalität haben Behörden im Kreis Mettmann zwei Vereinslokale geschlossen und elf Glücksspielautomaten sichergestellt.
In den beiden Lokalen in Wülfrath hätten die Betreiber illegal betriebene sowie manipulierte Glücksspielautomaten und Online-Wett-Terminals aufgestellt und somit gegen die Glücksspielverordnung verstoßen, teilte die Polizei am Samstag mit.

Zudem seien sie als Gaststätten mit Alkoholausschank betrieben worden, obwohl sie über keine Konzession verfügten.

Polizisten, Mitarbeiter von Ordnungsämtern und Zollbeamte kontrollierten in der Nacht auf Samstag insgesamt sechs Objekte in Wülfrath sowie ein Wettbüro in Haan.
Zudem wurden 60 Personen überprüft.
Die Einsatzkräfte leiteten drei Strafverfahren wegen illegalen Glücksspiels sowie ein Verfahren wegen des Verdachts der Hinterziehung von Arbeitsentgelt ein.

Mit der Aktion sollten erkannte kriminelle Strukturen aufgehellt und durch die erhöhte Polizeipräsenz das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung gestärkt werden, hieß es.


 
Fünf Polizeiwagen Schrott: Irre Verfolgungsjagd durch Deutschland endet in Garching !

421 Kilometer Flucht quer durch Deutschland: Für eine filmreife Verfolgungsjagd, die nahe Garching (Kreis München) endete, müssen sich zwei junge Männer vor dem Landgericht Landshut verantworten.
Sie rammten fünf Polizeiwagen.

Zwei junge Männer lieferten sich mit der Polizei eine Verfolgungsjagd von Halle bis nach Garching.
Sie hatten einen blauen Kia Rio gestohlen.
Ihnen drohen bis zu zehn Jahren Haft.


Landshut – Selbst der routinierte Richter Ralph Reiter schickte nach Betrachtung der Video-Aufnahmen der Polizei ein Stoßgebet durch den Saal: „An diesem Tag waren alle verfügbaren Schutzengel in Südbayern.“
Am 27. März hatten sich zwei junge Männer aus Sachsen-Anhalt mit einem geklauten Kia Rio eine 421 Kilometer lange Verfolgungsfahrt mit der Polizei* von Halle/Saale bis nach Garching geliefert.
Ihre Bilanz: fünf geschrottete Dienstfahrzeuge, aber trotz wilder Überholmanöver auf der A 9 keine Verletzten.
Seit Freitag müssen sich Mick M. (21) und Marcel K. (22) wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vorm Landgericht Landshut verantworten.

Verfolgte werfen Suppenbüchsen auf Polizeiautos: „Ich hatte fast einen Herzstillstand“
Bei Bayreuth war der 100 PS starke, aber bis auf Tempo 198 hochgejagte blaue Kia Rio von einer Kennzeichen-Erkennungsanlage erfasst worden.
Um 11.03 Uhr nahmen drei Bayreuther Polizeifahrzeuge die Verfolgung auf, wollten den als gestohlen gemeldeten Kia an der Raststelle Fränkische Schweiz ausleiten.
Doch beim Anhalteversuch rammte Fahrer Marcel K. zweimal einen Streifenwagen.

„Ich hatte noch Restdrogen intus“, sagte K. zum Prozessauftakt aus.
„Ich dachte, ich kann mir keine Fahrkontrolle leisten.
Auch Mick sagte, mach zu, dass du wegkommst.“
Der Anstoß sei unbeabsichtigt gewesen.
Mick M. gab an, der Fahrer habe ihn angewiesen, einen Türgriff, einen Mülleimer-Henkel und eine Suppenbüchse aus dem Auto auf die Verfolger zu werfen.
M.: „Während der Fahrt hatte ich fast einen Herzstillstand, denn die Polizei hat uns zuerst gerammt.
Ich hatte eine komplette Panikattacke.“

Bei Verfolgungsjagd fallen Schüsse - 55.000 Euro Schaden
Im Gerichtssaal wurde die Video-Aufzeichnung einer Zivilstreife ab Allersberg vorgeführt.
Darauf zu sehen: Im Zickzackkurs jagt der Kia über die A9 Richtung München, eine Blaulicht-Armada hinter ihm.
Immer wieder bremst er andere Fahrzeuge scharf aus.
Um 12.19 Uhr erfasst ein Hubschrauber das Fluchtfahrzeug, wie es an der Ausfahrt Garching-Süd die Ausfahrt verlässt und die Verfolger auf wilder Fahrt durch Wohngebiete und Felder zunächst abhängt.
Um 12.35 Uhr fallen Schüsse, treffen den Kotflügel des Kia, zwei Minuten später fährt sich der Kleinwagen auf einem Feld bei Dietersheim fest.
Mick M. flüchtet schwer bepackt zu Fuß – bis ihn ein hinterherlaufender Beamter überwältigt.
Schadens-Bilanz: 55.000 Euro.
Das Urteil soll am 6. Dezember gesprochen werden.
Es drohen bis zu zehn Jahre Haft.


 
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