Aktuelle NEWS aus Deutschland !

Gift im Babybrei: Polizei ermittelt im Umfeld des Täters !

Nach der Festnahme des mutmaßlichen Supermarkt-Erpressers ermittelt die Polizei weiter im Umfeld des 53-Jährigen.
Es gehe darum, ein noch genaueres Bild des Tatverdächtigen zu bekommen, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch.

Zudem dauere die Auswertung von Beweismaterial an.
Möglicherweise werde der Mann auch noch einmal in der Untersuchungshaft vernommen.

Der 53-Jährige war in der vergangenen Woche im Raum Tübingen festgenommen worden.
Er hat inzwischen zugegeben, den Giftstoff Ethylenglykol in Babynahrung gemischt und diese in Läden in Friedrichshafen platziert zu haben.
Von Handelsunternehmen wollte er mit der Drohung, 20 vergiftete Lebensmittel in Umlauf zu bringen, eine zweistellige Millionensumme erpressen.

Zu seinem Motiv hat die Polizei nach Angaben vom Mittwoch noch kein vollständiges Bild - abgesehen von dessen inzwischen bekannt gewordener jahrelanger Geldnot.
Abgesehen von dem Tatgeständnis habe sich der Mann nicht weiter geäußert, sagte der Sprecher.


 
Versicherungsvertreter wegen Betrugsverdachts in U-Haft !

Baden-Württemberg: Ein 41 Jahre alter Versicherungsvertreter sitzt wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft.
Er soll versucht haben, ein älteres Ehepaar in Stuttgart um 200 000 Euro zu erleichtern, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten.

Der Mann wurde am vergangenen Donnerstag festgenommen.
Bei Beratungsgesprächen gewährten die 79 und 83 Jahre alten Eheleute dem Mann demnach Einblick in ihre Finanzunterlagen.

Daraufhin füllte der 41-Jährige offenbar ein Verfügungsformular aus und fälschte die Unterschriften des Ehepaars.
Er legte die Fälschungen bei zwei Banken vor - um knapp 200 000 Euro auf das Konto seiner Ehefrau zu überweisen.

Bankmitarbeiter schöpften Verdacht und verständigten die Polizei.


 
Drogen im ******* bestellt: Mutmaßlicher Dealer in Haft !

Bei einer Durchsuchung der Wohnung eines mutmaßlichen Drogendealers in Petersberg bei Fulda haben die Ermittler große Mengen Drogen sichergestellt.
Laut Mitteilung der Polizei und der Staatsanwaltschaft vom Mittwoch fanden Beamte der Kriminalpolizei bei der Aktion am vergangenen Donnerstag mehr als zweieinhalb Kilo Amphetaminpaste, außerdem 20 Gramm Kokain, mehr als 40 LSD-Trips, fast 420 Ecstasy-Tabletten, viereinhalb Gramm der Modedroge Crystal-Meth sowie Haschisch, Amphetamin und halluzinogene Pilze.

Auf die Spur des 26 Jahre alten Tatverdächtigen war das Fuldaer Rauschgiftkommissariat durch ein anderes Ermittlungsverfahren in der Drogenszene gestoßen.
Dabei ging es um Geschäfte im sogenannten *******, dem verborgenen Teil des Internets.

Dort beobachteten sie eine Plattform, auf der mit Drogen gehandelt wurde.
Kunde war auch der Beschuldigte.

Er muss sich nun wegen des Verdachts des gewerblichen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge verantworten.
Bei der Polizei war er bereits unter anderem wegen eines Drogendelikts, Diebstählen, Sachbeschädigung und Körperverletzung aufgefallen.


 
Ex-Geheimagent Mauss: Richter wollen Urteil sprechen !

Das Bochumer Landgericht will am Donnerstag (10.00 Uhr) das Urteil im Steuerstrafprozess gegen Ex-Geheimagent Werner Mauss verkünden.
Dem 77-Jährigen wird vorgeworfen, unter einem Tarnnamen hohe Vermögenswerte im Ausland versteckt und so zwischen 2002 und 2011 knapp 14 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben.

Mauss bestreitet das.
Er behauptet, dass ihm die meist in Stiftungen angelegten Millionen nicht zuzurechnen seien.
Es handele sich vielmehr um einen Fonds ausländischer Geldgeber, um seine geheimen Agententätigkeiten zu finanzieren.

Die Staatsanwaltschaft hat sechs Jahre und drei Monate Haft beantragt.
Mauss selbst und seine Verteidiger hoffen auf einen Freispruch.


 
Parallelwelt eines Reichsbürgers: Tödliche Schüsse im „Regierungsbezirk Wolfgang“ !

Nürnberg - Die Fahne weht nicht mehr, ein Stofffetzen mit zwei Löwen auf weißem Untergrund.
Sonst hat sich kaum etwas verändert an dem kleinen Anwesen am Ende der bergan führenden Stichstraße, seit hier am 19. Oktober vorigen Jahres Gewehrsalven die frühmorgendliche Stille zerrissen.
Aus dem ersten Stock richtete Wolfgang P. Schüsse auf Beamte eines Spezialeinsatzkommandos, die das Gebäude stürmen wollten, um Waffen sicherzustellen.
Elfmal drückte P. mit einer Pistole vom Kaliber neun Millimeter ab.
P. setzte sich nicht nur als Hausherr zur Wehr gegen die Eindringlinge, sondern als Gebieter über ein selbst geschaffenes Pseudo-Reich, das außerhalb des Territoriums der Bundesrepublik liegt und in dem deren Regeln außer Kraft gesetzt sind.

„Mein Wort ist hier Gesetz“ steht noch immer unübersehbar auf einem selbst gebastelten Schild am Briefkasten.
Wie ernst es der 49-Jährige mit seinen spinnerten Vorstellungen meinte, ahnte niemand in dem 6 000-Einwohner-Städtchen 30 Kilometer südlich von Nürnberg, am wenigsten seine Nachbarn.
Natürlich war ihnen nicht entgangen, dass er sich einen Fantasiestaat kreiert hatte, den „Regierungsbezirk Wolfgang“.
Aber dass der Mann schon seit längerem in einer Parallelwelt lebte und einen Hass auf Behörden und deren Vertreter entwickelt hatte, war offenbar niemandem aufgefallen.

Die feindliche Umwelt
Er ist immer noch da, der seltsame gelbe Streifen, mit dem P., sich nicht nur räumlich, sondern offensichtlich auch mental ganz bewusst abschottete gegenüber seiner als feindlich empfundenen Umwelt.
Klebten an der Haustür nicht noch die Siegelreste der Staatsanwaltschaft, könnte man annehmen, Wolfgang P. habe eine längere Auszeit genommen.
Im Wintergarten liegt ein Nummernschild, vermutlich von P.s Auto, das er abgemeldet hatte, weil er als Sympathisant der Reichsbürgerbewegung Steuern verweigerte und Strafzettel ignorierte.

Ab und zu komme für Herrn P., der in Nürnberg vor Gericht steht, noch etwas an, sagt die Postbotin.
Sein Briefkasten sei für P. „bloß ein Mülleimer“ gewesen, erklärte ein Zeuge.
Auch die Aufforderung des Landratsamtes, seine Waffen abzugeben, schlug P. beharrlich in den Wind – was schließlich Auslöser für den verhängnisvollen SEK-Einsatz mit einem erschossenen und zwei angeschossenen Beamten war.

Der Fall Georgensgmünd hat die Sicherheitsbehörden, die das Phänomen Reichsbürger lange ignoriert oder zumindest verharmlost hatten, nachhaltig aufgeschreckt.
Seit November 2016 interessiert sich der Verfassungsschutz für die unübersichtliche Szene.
Reichsbürger – so nennen sich Menschen, die die Bundesrepublik Deutschland nicht als Staatswesen anerkennen und ihren Verfassungsorganen die Legitimität absprechen.
Für sie besteht das Deutsche Reich fort, sie verweigern die Zahlung von Steuern und Bußgeldern.
Die „BRD“ sei eine GmbH unter Aufsicht der Alliierten mit der Kanzlerin als leitender Angestellter, behaupten sie.

Heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen
Sympathisanten der Bewegung sind vor allem Leute aus dem rechten Milieu.
Sie legen sich Ausweise von Fantasie-Staaten zu und bombardieren Behörden mit haltlosen Beschwerden.
Verbale Attacken, etwa gegen Gerichtsvollzieher, sind an der Tagesordnung.
Das Bundesinnenministerium gibt die Zahl der Anhänger mit 13 000 an.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat Wolfgang P., der selbst ernannte Reichsbürger, „heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen“ geschossen.
Er muss sich wegen Mordes, zweifachen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung verantworten.
Es ist der fünfte Verhandlungstag.
Durch einen Seiteneingang wird der mittelgroße stämmige Mann, vor kurzem im Gefängnis 50 geworden, aber älter wirkend, an seinen Platz geführt.
Nur die Handfesseln werden ihm abgenommen.
Die Fotografen lässt er gewähren und verbirgt sein Gesicht nicht hinter Aktendeckeln.
Zu Prozessbeginn wollte jemand einen Feldherrenblick in P.s Mimik entdeckt haben, vermutlich inspiriert von dem besonderen Ambiente des Gerichtssaales.

Gegen Wolfgang P. wird im Saal 600 des Nürnberger Justizpalastes verhandelt, in dem ein Kapitel Nachkriegsgeschichte geschrieben worden ist.
Hier mussten sich vor dem internationalen Kriegsverbrecher-Tribunal von 1945 bis 1949 die Hauptschuldigen des NS-Regimes verantworten.
Ein paar Meter neben dem Platz des Todesschützen von Georgensgmünd saß einst Hermann Göring.
Original erhalten sind die dunkle Holztäfelung an den Wänden ebenso wie die mächtigen grünen Marmormedaillen über den Portalen
Die Justiz ist bemüht, Verschwörungstheoretikern, die im Reichsbürger-Milieu zahlreich vertreten sind, keinen Grund für irgendwelche schrägen Assoziationen zu liefern.
„Das ist schlicht und einfach unser Schwurgerichtssaal und hat die meisten Zuschauerplätze“, sagt Gerichtssprecher Friedrich Weitner.

"Ich bin der freie Mann Wolfgang"
Obwohl er diesen Staat und dessen Repräsentanten einschließlich der Rechtsprechung tief verachtet, erhebt sich Wolfgang P. zu Beginn der Sitzung ohne besondere Aufforderung.
Zum Auftakt des Prozesses hatte er gemäß seiner merkwürdigen Ideologie sogar Angaben zur Person verweigert.
„Ich bin der freie Mann Wolfgang und anwesend“, gab er zu Protokoll.

Die Strategie der beiden Anwälte ist klar: Ihr Mandant habe niemals die Absicht gehabt, Polizeibeamte zu töten, und er sehe sich auch nicht als Reichsbürger.
Pflichtverteidigerin Susanne Koller fuhr schon vor Prozessbeginn schweres Geschütz auf: Die versuchte Stürmung des Hauses durch ein Sondereinsatzkommando sei maßlos überzogen, dilettantisch vorbereitet gewesen und „im Ergebnis ein Desaster“.
Ihr Kollege Michael Haizmann sprach vom „missglückten Versuch der Zähmung eines querulatorischen Menschen“.
Man hätte den Angeklagten, der Sportschütze und Jäger ist, ohne jedes Blutvergießen auf der Straße oder im Sportverein festnehmen können.

Wie aber ist ein Eingeständnis des Mannes auf der Anklagebank zu deuten, das er gegenüber dem forensischen Psychiater Michael Wörthmüller gemacht hat?
An jenem Morgen, als die Schüsse fielen, habe er nur die Wahl gehabt, „Held zu sein oder Arschloch“.

Noch ungeklärt ist, ob und wie P. aus Polizeikreisen von dem bevorstehenden Einsatz gewarnt worden ist.
Offensichtlich hat er die Aktion erwartet, denn bei seiner Festnahme trug er eine kugelsichere Schutzweste und seine Waffe war entsichert.
Einer der wegen des Verrats von Dienstgeheimnissen suspendierten Polizisten ist der erste Zeuge an diesem Tag.
Er verweigert die Aussage, um sich nicht zu belasten.

"Ein paar von denen nehme ich mit"
Das Geschehen in Saal 600 wird ein anderer Zeuge beherrschen.
Peter M., 43, entpuppt sich als Trumpf der Anklage.
Wenige Tage vor „dem Vorfall“ hatte er den Angeklagten in einem mobilen Spielkasino in Nürnberg kennengelernt.
„Da wird ohne Geldeinsatz gespielt, just for fun, und der Wolfgang ist bei mir am Pokertisch gesessen.“
Schon nach wenigen Minuten habe P. leutselig erzählt, er sei Vermögensberater gewesen (was zutrifft – im Netz existiert seine Firma noch immer).

Je mehr P. unaufgefordert von sich preisgab, dass er keine Steuern zahle, dass es Deutschland eigentlich gar nicht gebe und dass er Waffen besitze, desto stutziger wurde M.
„Einerseits dachte ich, er ist nicht ganz klar im Kopf, andererseits wirkte er sehr überzeugend.“

Wolfgang P. schaut zu seiner Kasino-Bekanntschaft finster und zuweilen kopfschüttelnd hinüber.
Peter M. berichtet, der Mann habe ihm auch freimütig erzählt, dass er damit rechne, ein SEK werde ihm seine Waffen abnehmen.
Und dann, erinnert sich der Zeuge auf intensives Nachfragen, habe „der Wolfgang“ noch gesagt, „bei mir in die Wohnung kommen die nicht rein, ein paar von denen nehme ich mit“.
Bei dieser Androhung habe er zur Bekräftigung den Zeigefinger ausgestreckt.
Wohl ein bisschen so wie Donald Trump, wenn er etwas Bedeutendes zu sagen hat.

Wolfgang P. beantragt Vereidigung des Zeugen
Später im Raucherbereich habe Wolfgang P. noch bemerkt, er stehe außerhalb des Rechtssystems.
Der Zeuge fügt fast besänftigend hinzu, er habe gespürt, dass P. „komplett anders tickt“: „Ich dachte, er ist ein Freak, aber böse Absichten waren nicht erkennbar.“

Kaum ist die lange Vernehmung beendet, sorgt Wolfgang P. für Hochspannung.
Ohne Rücksprache mit seinen Anwälten, die völlig perplex wirken, beantragt er die Vereidigung des Zeugen.
Das passiert höchst selten in deutschen Gerichtssälen, und die Vorsitzende Richterin Barbara Richter-Zeininger kann ihr Erstaunen kaum verbergen.
Sie belehrt den Mann über die Konsequenzen eines Meineids, doch bleibt M. in allen Punkten bei seiner Aussage.
Trotz des ernsten Augenblicks kommt im Publikum kurz Heiterkeit auf, als der Zeuge bei der Eidesleistung den Arm etwas ungelenk hebt.
„Sieht aus wie der Hitlergruß“, tuschelt einer in der ersten Reihe.

Es gibt alte Weggefährten, die weiter zu Wolfgang P. halten, auch wenn ihnen sein Reichsbürger-Gerede manchmal „gehörig auf den Senkel ging“.
Von diesem Thema, berichtet der Wachmann Thomas H., sei P. regelrecht besessen gewesen, „wie unter Drogen“.
Ein Perfektionist sei er gewesen, der Wolfgang.
„Der Feigling stirbt tausend Tode, der Held nur einen“, habe er manchmal gesagt.
Achselzucken auf die Frage, ob er sich Gedanken gemacht habe, was sein Kumpel damit wohl habe andeuten wollen.

Mit verschränkten Armen verfolgt Wolfgang P., manchmal wie abwesend scheinend, die Ausführungen.
Plötzlich wirkt er hellwach und signalisiert Zustimmung durch lebhaftes Nicken.

Diesel für den Notfall
Der Mann vom Sicherheitsdienst stellt den mutmaßlichen Polizisten-Mörder als Freund der Polizei dar.
„Er hat Beamte bedauert, die bei Fußball-Krawallen ihren Kopf hinhalten müssen.“
Ob er dem Wolfgang vielleicht mal kurz die Hand schütteln dürfe, fragt er, als er aus dem Zeugenstand entlassen ist.
„Dürfen Sie nicht“, bescheidet ihn die Vorsitzende knapp.
Ein verstohlenes Lächeln unter Brüdern im Geiste und ein halblautes „Ade, alles Gute und tschüss“, dann ist dieser Auftritt vorbei.

Dem psychiatrischen Gutachter hat Wolfgang P. von latenten Ängsten vor einem Dritten Weltkrieg und von Terrorfurcht berichtet, die sich im vergangenen Jahr nach den Anschlägen von Ansbach und Würzburg, also quasi vor der Haustür, verstärkt hätten.

„Hatte Herr P. Feinde?“ fragt die Vorsitzende den Zeugen Erwin H. (54), der P.s Begeisterung für den Kampfsport aktiv teilt.
Ihn hätten nur allgemeine Bedrohungslagen beunruhigt.
Er erwähnt Hamsterkäufe und dass P. tausend Liter Diesel „für den Notfall“ gebunkert habe.
Als P. mit seinen Anlagetipps nicht mehr erfolgreich war, verlegte er sich offenbar auf sein Hobby Selbstverteidigung, „aber nie aggressiv“.
Längere Zeit betrieb P. sogar eine eigene Schule, in der er Kurse in Wing Tsun gab.
Eine Devise dieser altchinesischen Kampfkunst lautet: „Jeder vermiedene Kampf ist ein gewonnener Kampf.“

Angesichts der Tatvorwürfe wirkt der Slogan, mit dem der Angeklagte für sein Studio geworben hat, auf manche im Saal zynisch: „Wir haben etwas gegen Gewalt“.
Auch für Jugendliche bot P., der in Georgensgmünd lange im Ruf eines Friedensaktivisten stand, Kurse zur Gewaltprävention an.
Derselbe Mann, der am Hauptsitz seines „Regierungsbezirks“ zuletzt ganz legal 5 000 Schuss Munition und 31 Kurz- und Langwaffen aufbewahrte.
„Von der Wirkungsweise her technisch hochwertig“, sagt am Nachmittag der Ballistik-Fachmann Olaf M. von der Polizeiinspektion Ansbach aus.


 
Orkan über Deutschland: Sechs Tote durch Sturm "Xavier" - Ausnahmezustand in Berlin !

Das Sturmtief "Xavier" hat in Deutschland bisher sechs Menschenleben gekostet.

Der Bahnverkehr in weiten Teilen Norddeutschlands ist lahmgelegt.
Die Bahn stellte den Zugverkehr in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen und auch den S-Bahnverkehr in Hamburg ein.

In der Hamburg wurden Bäume entwurzelt, mehrere Personen waren in Fahrzeugen eingeklemmt
In Wilhelmshaven stürzte ein 1.000 Tonnen schwerer Hafenkran um.

In Berlin ruft die Feuerwehr den "Ausnahmezustand Wetter" aus.
Der öffentliche Nahverkehr in der Hauptstadt steht weitgehend still.
Orkanböen mit mehr als Windgeschwindigkeiten von über 120 Stundenkilometern fegten über den Norden hinweg.


 
Strafe für Ex-Geheimagent: Werner Mauss warnt vor schwerwiegenden Konsequenzen !

Der frühere Geheimagent Werner Mauss ist wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Damit muss der 77-Jährige nicht ins Gefängnis.

Die Richter am Bochumer Landgericht zeigten sich am Donnerstag überzeugt davon, dass Mauss unter einem Decknamen große Vermögenswerte im Ausland versteckt und dadurch zwischen 2002 und 2011 Steuern in Millionenhöhe hinterzogen hat.

Mauss hatte die Vorwürfe vor Gericht bestritten, seine Verteidiger forderten einen Freispruch.
Unmittelbar nach der Urteilsverkündung kündigten sie an, Revision einzulegen.
Sie warfen den Richtern vor, entlastenden Beweisen "nicht zugänglich" gewesen zu sein.
Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre und drei Monate Haft beantragt.
Mauss behauptet, dass ihm die meist in Stiftungen angelegten Millionen nicht zuzurechnen seien.

In einer Stellungnahme von Mauss nach dem Urteil heißt es: "Gegenstand dieses Verfahrens ist nicht mein Privatvermögen, sondern ausschließlich das Geld der westlichen Sicherheitsbehörden.
Mein Privatvermögen habe ich ca. 1996 gegenüber dem Finanzamt Essen in voller Höhe von Kolumbien kommend – als ausschließlich im Ausland Steuerpflichtiger – offiziell deklariert.
Damit konnte ich die Reithalle und alles andere Private finanzieren.
Den Treuhandvertrag hatte ich 1985 abgeschlossen.
Dieser wurde nicht deklariert, weil man mir das verboten hatte.
Er sollte absolut geheim bleiben, ein Geheimvertrag."

Mauss stand seit dem 29. September 2016 vor dem Bochumer Landgericht.
Der gebürtige Essener arbeitete in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt verdeckt für Bundesregierung und Polizeibehörden.
Mauss soll unter anderem 1976 an der Wiederbeschaffung des gestohlenen Kölner Domschatzes in Belgrad mitgewirkt haben, ebenso im selben Jahr an der Festnahme des RAF-Terroristen Ralf Pohle in Athen.

Mauss erklärte zu seinen Aktivitäten: "Im Falle einer Verurteilung dürfte ich wichtige und ganz aktuell notwendige Operationen nicht weiterführen und beenden können.
Das Abreißen meiner Führungstätigkeit bedeutet konkrete und ganz erhebliche Gefahren für die Operationen, vor allem aber für meine geheimen Mitarbeiter und Informanten.
Können meine Kontaktpersonen ihrerseits bestehende Verpflichtungen – eingegangen im Vertrauen auf mich – nicht einhalten, werden sie mit Sicherheit enttarnt.
Insbesondere in der dem Gericht bekannten Operation bedeutet dies den sicheren Tod meiner Informanten, meiner Familie und auch von mir."

Ins Visier der Ermittler war er durch eine Steuersünder-CD geraten, die das Land Nordrhein-Westfalen angekauft hatte.
Richter Markus van den Hövel sprach in der Urteilsbegründung von einer "beeindruckenden Lebensleistung" von Mauss, die bei der Urteilsfindung berücksichtigt worden sei.
Neben der Bewährungsstrafe wurde außerdem die Zahlung von 200.000 Euro an karitative Organisationen angeordnet.


 
Vergiftete Babynahrung: Supermarkt-Erpresser ist mehrfach vorbestraft !

Der mutmaßliche Supermarkt-Erpresser vom Bodensee ist mehrfach vorbestraft.
Erst dieses Jahr wurde er wegen versuchter Freiheitsberaubung zu einer Strafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt.

Das Urteil des Landgerichts Nürnberg sei allerdings noch nicht rechtskräftig.
Weitere Details zu dem Fall nannte Oberstaatsanwalt Alexander Boger nicht.

Insgesamt sei der 53-Jährige mehrfach zu Geld- und kurzen Freiheitsstrafen verurteilt worden, die teilweise zur Bewährung ausgesetzt waren.
Im Vorstrafenregister des Mannes stünden unter anderem fahrlässige Körperverletzung, Betrug, Beleidigung und Bedrohung, hieß es bei der Staatsanwaltschaft.

Der Tatverdächtige war in der vergangenen Woche im Raum Tübingen festgenommen worden.
Er hat zugegeben, den Giftstoff Ethylenglykol in Babynahrung gemischt und diese in Läden in Friedrichshafen am Bodensee platziert zu haben.
Mit der Drohung, 20 vergiftete Lebensmittel in Umlauf zu bringen, wollte der Mann eine zweistellige Millionensumme von Handelsunternehmen erpressen.


 
Berliner Feuerwehr ruft Ausnahmezustand aus !

Berlin - Die Berliner Feuerwehr hat wegen Sturm Xavier den Ausnahmezustand ausgerufen.
Innerhalb einer halben Stunde gingen am Nachmittag rund 50 Notrufe ein, teilte die Behörde mit.

Nun werde kategorisiert, welche der eingegangenen Notrufe zuerst bearbeitet werden, sagte ein Sprecher.
Dabei gelte Menschenleben vor Sachschäden.

Wenn ein Mensch von einem Baum getroffen wird, muss eine Straßenblockierung durch einen abgefallenen Art erstmal warten.
Auch rund 400 Helfer der freiwilligen Feuerwehr wurde zur Unterstützung angefordert.


 
25-Jährige schwer verletzt: Schüsse in Neuss - Polizei jagt Hakki Pekin (47) !

Düsseldorf - Am Tag nach den Schüssen auf eine 25-jährige Frau am Lindenplatz in Weckhoven, hat die Jagd auf den Täter konkrete Formen angenommen.

Die Polizei sucht mit Hochdruck nach Hakki Pekin (47).
Der Neusser ist dringend verdächtig, am Mittwochabend gleich mehrfach auf die junge Frau geschossen zu haben.
Die 25-Jährige wurde in die Schulter getroffen, liegt immer noch im Krankenhaus.
Lebensgefahr besteht allerdings nicht.

Ex-Lebensgefährte ihrer Mutter
Nach Informationen ist Pekin der Ex-Lebensgefährte ihrer Mutter.
Die soll sich von dem türkischstämmigen Neusser getrennt haben.
In einem Anfall rasender Eifersucht griff Pekin zur Waffe.
Warum er auf die Tochter und nicht auf die Ex-Freundin schoss, ist noch unklar.

Donnerstagnacht, kurz nach Mitternacht, war ein Spezialeinsatzkommando der Polizei in der Wohnung von Pekin an der Maastrichter Straße im Neusser Stadionviertel eingedrungen.
Die schwer bewaffneten Polizisten trafen Pekin dort jedoch nicht an.

Die Polizei fahndet deshalb jetzt nach dem Mann.
Er gilt als gefährlich und vermutlich weiterhin bewaffnet.

Hinweise: Telefon 02131/300-0.


 
Bahn: Zugstrecken im Norden und Osten weiterhin gesperrt !

Berlin - Nach dem schweren Unwetter ist es nach Angaben einer Bahnsprecherin noch unklar, wann die Züge im Norden und Osten Deutschlands wieder fahren können.
Es wird sicherlich im Laufe des Abends noch zu Problemen kommen, sagte die Sprecherin.

Es müsse auch überprüft werden, wo Bäume auf den Schienen lägen.
Dafür seien vereinzelt bereits Züge zu Erkundungsfahrten unterwegs.

Die Bahn hatte wegen des Sturms Xavier den Zugverkehr in mehreren Regionen eingestellt.
Betroffen sind unter anderem Hamburg, Niedersachsen, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.


 
Schadenssumme in Betrugsprozess um Luxusautos verdreifacht !

Einen Schaden von insgesamt 1,6 Millionen Euro soll ein Mann mit Betrügereien rund um Luxusautos angerichtet haben.
Der 37-Jährige muss sich deshalb vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten.

Er soll Geld von Kaufinteressenten erhalten haben, ohne die Fahrzeuge überhaupt zu besitzen.
Die Zahl der angeklagten Fälle erhöhte sich von 10 auf 14, wie am Donnerstag bekannt wurde.
Die ursprünglich mit rund 500 000 Euro angegebene Schadenssumme verdreifachte sich.

Der Angeklagte soll die hochwertigen Autos über Internetplattformen inseriert und Vorkasse von rund 30 Kunden erhalten haben; sie zahlten bis zu 65 000 Euro.
Für seine Geschäfte hatte der Mann unter anderem eine Import-Export GmbH mit Sitz in Saarbrücken gegründet und dafür einen gefälschten tschechischen Reisepass vorgelegt.

Mit gefälschten Pässen eröffnete er zudem Konten im Saarland sowie in Mannheim, Ludwigshafen, Pforzheim und Stuttgart.
Laut Anklageschrift wollte der mutmaßliche Betrüger mit dem Geld untertauchen.

Der 37-Jährige war im Mai festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Laut einer Gerichtssprecherin ist der Angeklagte, der sich beim nächsten Termin am 10. Oktober äußern will, geständig.
Das Urteil soll am 12. Oktober fallen.


 
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