Praxis: Erste Gehversuche mit dem Patch für Batman Arkham Knight !
Wie berichtet ist seit heute der erste große Patch für die PC-Version Batman: Arkham Knight erschienen.
Dieser soll Kunden, welche das Spiel bereits erworben und nach dem Vorstellungs-Desaster den Titel nicht zurück gegeben haben, große Linderung bringen.
Das wollten wir natürlich aus der Nähe betrachten und können erste Erfolge vermelden.
Nach der offiziellen Vorstellung und der ersten in Augenscheinnahme bezeichnete unserer Tester die PC-Variante von Arkham Knight als "Triple B"-Titel: Best ever looking – Buggy – Batman!
Während wir die gesehenen Probleme intern so teils mit Ironie und teils mit Kopfschütteln zur Kenntnis nahmen, gingen die Käufer allerdings zu Recht auf die Barrikaden und ein Shitstorm brach über Warner ein.
Man tat das, was eher selten vorkommt, in diesem Falle aber das einzig richtige war, man zog die PC-Version vom Markt zurück.
Seit her warten Besitzer des Spiels, welche nicht getauscht haben, oder eben auch die Fans, welche es gerne spielen möchten, auf den angekündigten Patch – das nun seit Juni 2015.
Seit heute ist nun ein Patch offiziell verfügbar, aber er stellt lediglich ein Update für die Besitzer der PC-Version dar.
Einen offiziellen Verkaufsstart hat Warner noch nicht veranlasst.
Man arbeitet weiter an Fehlerbeseitigungen diverser Art, so dass mit einem weiteren größeren Patch zu rechnen ist, bis Batman wieder in den Regalen der Händler auftauchen wird.
Sei es drum, wir haben den jüngsten Patch nun erst einmal einem kurzen Test unterzogen, um Fortschritte erkennen zu können.
Rückkehr der Grafikdetails
Nach den Beschwerden der Anwender hatten die Entwickler in einem ersten Schritt in die Grafikoptionen eingegriffen.
Arkham Knight war danach nur auf geringen Detailstufen zu spielen, sofern man das überhaupt Spielen nennen wollte.
Das ist mit dem aktuellen Patch nun Geschichte.
Die Detail-Optionen sind wieder vorhanden und lassen sich nach Belieben Hochschrauben.
Nach jeder Änderung gibt das Spiel dabei einen Hinweisbalken für den dafür notwendigen Grafikkartenspeicher aus.
Setzten wir, bis auf NVIDIA-Gameworks, die Einstellungen bei FullHD und einer GTX 970 auf Maximum, erreichte der Balken eine Anzeige von rund 3600 MByte für den benötigten Grafikkartenspeicher.
Das Zuschalten der NVIDIA-Gameworksoptionen, insbesondere der verbesserten Nebel-/Rauchdarstellung, führte zu einem prognostizierten Speicherbedarf von 4.100 MByte und das Spiel gab eine Warnung aus.
Zusätzlich warnt das Spiel nun – oder besser gesagt – es weist darauf hin, wenn ein zu alter Grafikkartentreiber in Verwendung ist.
Man darf hier annehmen, dass AMD und NVIDIA mit den Entwicklern weiter zusammen gearbeitet hat und die Entwickler im Spiel eine Treiberversionsnummer der beiden GPU-Hersteller hinterlegt haben, die abgefragt wird.
Praxisversuche
Wir haben erst einmal die Optionen alle nach oben geschraubt, bis auf Gameworks, und dann den integrierten Grafikbenchmark gestartet.
Der bescheinigte uns durchschnittliche 80 FPS pro Sekunde.
Im Benchmark selbst war erst einmal kein Stocken oder Rucken zu sehen.
Dann schalteten wir die Gameworksoptionen dazu und benchten erneut.
Dieses Mal landeten wir bei durchschnittlichen 60 Bildern pro Sekunde.
Beim Erscheinen des Batmobils im Benchmark erblickten wir ein kurzes Ruckelverhalten.
So, allerdings deutlich verstärkt, zeigte es sich dann auch im realen Spiel.
Waren die Gameworksoptionen zugeschaltet, konnten wir flüssig spielen, bis das Batmobil und die dabei Rauch-Effekte einsetzten.
Die Frames brachen dann kurzfristig auf 10 herab um sich zu fangen und wieder auf 50 bis 60 anzusteigen.
Die immer wiederkehrenden Aussetzer blieben allerdings erhalten.
Also deaktivierten wir die Gamworks-Punkte komplett.
Es blieb aber weiterhin, wenn auch nur schwach zu erkennen, dass immer im Einsatz mit dem Batmobil zeitweise die Framerraten deutlich einbrachen und es zu leichten Rucklern kam.
Darüber hinaus lief das Spiel auf hohen Bildraten sehr flüssig und gleichmäßig ab.
Eingeschlichene Fehler?
Bei der Wiedergabe des Tons bei Videos stellten wir nun erstmals leichtes Krachen und gelegentliche Aussetzer des Audio-Signals fest – hier in der Wiedergabe über HDMI.
Das konnten wir zuvor nicht feststellen.
Ein Gegentest mit angeschlossenem digitalem Endgerät über den Soundchip zeigte, dass dort das Problem nicht auftritt.
Den Fehler haben wir erst einmal aber nicht weiter verfolgt.
Zwischenstand
Es sieht danach aus, dass Besitzer der PC-Version von Batman: Arkham Knight sich im "Kleinen" freuen dürfen.
Arkham Knight ist zwar noch nicht perfekt, aber um Lichtjahre vom Staus Quo aus Juni 2015 entfernt.
Wir erblicken ein optisch gelungenes Spiel, welches aktuell noch seine Macken hat – das ist wohl auch der Grund, warum Warner den Startschuss für den erneuten Verkauf nicht gegeben hat.
Andererseits wäre der aktuell angetroffene Zustand eben jener gewesen, welchen wir maximal von einem neu im Markt erschienen Titel erwartet hätten.
Kleinere Fehler die sich im Masseneinsatz zeigen und dann beseitigt werden müssen.
Wir sind davon überzeugt, dass zum Start im Juni die Entwickler um die Probleme der PC-Version wussten und auch die Entscheidungsträger informiert haben.
Warum Warner so entschieden hat, hat der Konzern nicht kommuniziert, man kann es sich aber denken.
Durch das Offline-Nehmen des Titels hat man sich vielleicht mehr geschadet, als genutzt.
Vielleicht lernt man ja daraus.
Nichts desto trotz werden wir nun erst einmal unsere Tests mit der PC-Version wieder aufnehmen, welche wir nach dem Desaster komplett auf Eis gelegt hatten.
Fertig stellen wollen wir unseren Test – auch im Hinblick auf Benchmarks – erst dann, wenn die finale Patch-Version vorhanden ist, da das Bild aktuell sicherlich noch zu sehr verzerrt werden würde.