Liveticker zur Schuldenkrise: +++ 03:45 Tsipras: "Ball liegt bei europäischen Regierungen" +++
Die griechischen Vorschläge seien als "Diskussionsgrundlage" von den Gläubiger-Institutionen akzeptiert worden, sagt Tsipras. Nun würden die Verhandlungen in den kommenden beiden Tagen fortgesetzt. "Der Ball liegt im Feld der europäischen Regierungen." Grundlage eines Abkommens müsse "soziale Gerechtigkeit" sein, sagt der griechische Regierungschef. Seine Regierung werde "Renten und Löhne schützen".
+++ 00:45 "Es wird kein drittes Griechenland-Programm geben" +++
Die Eurostaaten wollen zur Rettung Griechenlands das auslaufende zweite Hilfsprogramm erneut verlängern. "Es wird kein drittes Programm geben", sagt der französische Staatspräsident François Hollande nach Gipfelberatungen in Brüssel. In dieser Frage seien sich alle Eurostaaten einig. Eine "dauerhafte Abmachung" solle gewährleisten, dass die Eurogruppe oder die Staats- und Regierungschefs nicht wieder in drei oder sechs Monaten über Griechenland beraten müssten. Die internationalen Geldgeber haben Griechenland zwei Hilfsprogramme mit zusammen rund 240 Milliarden Euro eingeräumt.
++ 00:05 Juncker: "Müssen diese Woche Entscheidung finden" +++
Die Euro-Finanzminister werden am Mittwoch zum zweiten Mal in dieser Woche über Griechenland beraten. "Ich bin zuversichtlich, dass die Eurogruppe am nächsten Mittwoch Ergebnisse erzielen wird", sagt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Am Donnerstag werde dann der reguläre EU-Gipfel mit 28 Staats- und Regierungschefs zusammenkommen. Juncker sagt: "Ich bin überzeugt davon, dass wir zu einer abschließenden Einigung im Laufe dieser Woche kommen, aus dem einfachen Grund, dass wir diese Woche eine Einigung finden müssen."
+++ 23:25 Merkel: "Haben keinerlei Verhandlungen geführt" +++
Am Mittwoch wollen sich die Euro-Finanzminister mit dem Thema Schuldenkrise in Griechenland befassen. Der heutige Sondergipfel sei nur ein "Beratungsgipfel" gewesen, sagt Merkel nach dem Treffen in Brüssel. "Wir haben keinerlei Verhandlungen im Detail geführt."
+++ 23:15 Einigung auf griechische Haushaltsziele +++
Beim Sondergipfel der Euro-Staats- und Regierungschefs gibt es eine Verständigung auf die griechischen Haushaltsziele für die nächsten Jahre. Das berichten Diplomaten am Rande des Treffens in Brüssel und Athener Regierungskreise übereinstimmend. Der sogenannte Primärüberschuss, bei dem Zinszahlungen und Tilgungen ausgeblendet werden, solle im laufenden Jahr ein Prozent der Wirtschaftsleistung betragen und im kommenden Jahr zwei Prozent. Der Primärüberschuss ist eine wichtige Größe bei der Sanierung des Budgets.
+++ 23:05 "Die nächsten 48 Stunden sind entscheidend" +++
Die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite zieht eine gemischte Bilanz der Gipfelberatungen zu Griechenland. "Das Treffen war für das Verfahren gut, aber nicht für das Ergebnis", sagt Grybauskaite nach rund vierstündigen Gipfeldebatten. Die nächsten 48 Stunden seien nun entscheidend. "Wir können nicht einer Regierung helfen, die nicht ihre Verantwortung übernimmt", sagt sie mit Blick auf die Athener Regierung. "Eine Abmachung ist nötig für uns alle."
+++ 22:55 Wall Street beflügelt - Nasdaq Composite schließt auf mit Rekord +++
Zunehmender Optimismus hinsichtlich einer Einigung im Schuldenstreit Griechenlands mit den internationalen Geldgebern beflügelt die Wall Street. Der Dow Jones Industrial schließt mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 18 120 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index gewinnt 0,6 Prozent auf 2123 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index klettert um 0,7 Prozent auf 5154 Punkte nach oben, ein Rekordhoch auf Schlusskursbasis.
+++ 22:44 Weitere Seiten des Sparvorschlags bei Twitter +++
Einige Journalisten verbreiten weitere Auszüge aus dem von der griechischen Regierung vorgelegten Sparkonzept bei Twitter. Hier einige Tweets:
+++ 22:00 Habermas rechnet mit Merkels Griechenland-Politik ab +++
Der Philosoph Jürgen Habermas nimmt die Verhandlungen um Griechenland zum Anlass, die Schaffung einer Banken-, Fiskal- und Wirtschaftsunion zu fordern. Ohne den Schritt bliebe die Währungsgemeinschaft instabil, schreibt er in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung". Um die Wirtschaftsunion demokratisch zu gestalten, brauche es gleichzeitig eine politische Union. Habermas kritisierte, dass die Verhandlungspartner zu sehr in alten, nationalstaatlichen Kategorien argumentieren: "Die ungewollte Komik ihres einträchtig nationalstaatlichen Denkens führte der europäischen Öffentlichkeit unübertrefflich vor Augen, was wirklich fehlt – ein Fokus für eine gemeinsame politische Willensbildung der Bürger über folgenreiche politische Weichenstellungen in Kerneuropa."
Der Kompromiss scheitert laut Habermas "nicht an ein paar Milliarden mehr oder weniger, nicht einmal an dieser oder jener Auflage, sondern allein an der griechischen Forderung, der Wirtschaft und der von korrupten Eliten ausgebeuteten Bevölkerung mit einem Schuldenschnitt – oder einer äquivalenten Regelung, beispielsweise einem wachstumsabhängigen Schuldenmoratorium – einen neuen Anfang zu ermöglichen. Stattdessen bestehen die Gläubiger auf der Anerkennung eines Schuldenberges, den die griechische Wirtschaft niemals wird abtragen können."
+++ 21:20 Bilder des Tages aus Athen +++
Unser Kollege Jan Gänger war heute auf der Demonstration vor dem griechischen Parlament, wo sich etwa 7000 Menschen für einen Verbleib in der Eurozone aussprachen. "Wir sind Teil Europas, wir haben keine Zukunft ohne Europa", sagte einer von ihnen. Ein Grexit hätte schlimmere Folgen als die Sparpolitik, sagte ein anderer. Auf die Straße gingen heute eher die gut Ausgebildeten. Im Gegensatz zur gestrigen, ähnlich großen Demonstration von Unterstützern der Regierung, durften die Teilnehmer der heutigen Versammlung nicht direkt vor das Parlamentsgebäude. Behelmte Polizisten versperren die Aufgänge. "Das ist undemokratisch", rief eine Frau aufgebracht. Einen ausführlicheren Bericht lesen Sie morgen auf n-tv.de.
Die griechischen Vorschläge seien als "Diskussionsgrundlage" von den Gläubiger-Institutionen akzeptiert worden, sagt Tsipras. Nun würden die Verhandlungen in den kommenden beiden Tagen fortgesetzt. "Der Ball liegt im Feld der europäischen Regierungen." Grundlage eines Abkommens müsse "soziale Gerechtigkeit" sein, sagt der griechische Regierungschef. Seine Regierung werde "Renten und Löhne schützen".
+++ 00:45 "Es wird kein drittes Griechenland-Programm geben" +++
Die Eurostaaten wollen zur Rettung Griechenlands das auslaufende zweite Hilfsprogramm erneut verlängern. "Es wird kein drittes Programm geben", sagt der französische Staatspräsident François Hollande nach Gipfelberatungen in Brüssel. In dieser Frage seien sich alle Eurostaaten einig. Eine "dauerhafte Abmachung" solle gewährleisten, dass die Eurogruppe oder die Staats- und Regierungschefs nicht wieder in drei oder sechs Monaten über Griechenland beraten müssten. Die internationalen Geldgeber haben Griechenland zwei Hilfsprogramme mit zusammen rund 240 Milliarden Euro eingeräumt.
++ 00:05 Juncker: "Müssen diese Woche Entscheidung finden" +++
Die Euro-Finanzminister werden am Mittwoch zum zweiten Mal in dieser Woche über Griechenland beraten. "Ich bin zuversichtlich, dass die Eurogruppe am nächsten Mittwoch Ergebnisse erzielen wird", sagt EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Am Donnerstag werde dann der reguläre EU-Gipfel mit 28 Staats- und Regierungschefs zusammenkommen. Juncker sagt: "Ich bin überzeugt davon, dass wir zu einer abschließenden Einigung im Laufe dieser Woche kommen, aus dem einfachen Grund, dass wir diese Woche eine Einigung finden müssen."
+++ 23:25 Merkel: "Haben keinerlei Verhandlungen geführt" +++
Am Mittwoch wollen sich die Euro-Finanzminister mit dem Thema Schuldenkrise in Griechenland befassen. Der heutige Sondergipfel sei nur ein "Beratungsgipfel" gewesen, sagt Merkel nach dem Treffen in Brüssel. "Wir haben keinerlei Verhandlungen im Detail geführt."
+++ 23:15 Einigung auf griechische Haushaltsziele +++
Beim Sondergipfel der Euro-Staats- und Regierungschefs gibt es eine Verständigung auf die griechischen Haushaltsziele für die nächsten Jahre. Das berichten Diplomaten am Rande des Treffens in Brüssel und Athener Regierungskreise übereinstimmend. Der sogenannte Primärüberschuss, bei dem Zinszahlungen und Tilgungen ausgeblendet werden, solle im laufenden Jahr ein Prozent der Wirtschaftsleistung betragen und im kommenden Jahr zwei Prozent. Der Primärüberschuss ist eine wichtige Größe bei der Sanierung des Budgets.
+++ 23:05 "Die nächsten 48 Stunden sind entscheidend" +++
Die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite zieht eine gemischte Bilanz der Gipfelberatungen zu Griechenland. "Das Treffen war für das Verfahren gut, aber nicht für das Ergebnis", sagt Grybauskaite nach rund vierstündigen Gipfeldebatten. Die nächsten 48 Stunden seien nun entscheidend. "Wir können nicht einer Regierung helfen, die nicht ihre Verantwortung übernimmt", sagt sie mit Blick auf die Athener Regierung. "Eine Abmachung ist nötig für uns alle."
+++ 22:55 Wall Street beflügelt - Nasdaq Composite schließt auf mit Rekord +++
Zunehmender Optimismus hinsichtlich einer Einigung im Schuldenstreit Griechenlands mit den internationalen Geldgebern beflügelt die Wall Street. Der Dow Jones Industrial schließt mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 18 120 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index gewinnt 0,6 Prozent auf 2123 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index klettert um 0,7 Prozent auf 5154 Punkte nach oben, ein Rekordhoch auf Schlusskursbasis.
+++ 22:44 Weitere Seiten des Sparvorschlags bei Twitter +++
Einige Journalisten verbreiten weitere Auszüge aus dem von der griechischen Regierung vorgelegten Sparkonzept bei Twitter. Hier einige Tweets:
+++ 22:00 Habermas rechnet mit Merkels Griechenland-Politik ab +++
Der Philosoph Jürgen Habermas nimmt die Verhandlungen um Griechenland zum Anlass, die Schaffung einer Banken-, Fiskal- und Wirtschaftsunion zu fordern. Ohne den Schritt bliebe die Währungsgemeinschaft instabil, schreibt er in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung". Um die Wirtschaftsunion demokratisch zu gestalten, brauche es gleichzeitig eine politische Union. Habermas kritisierte, dass die Verhandlungspartner zu sehr in alten, nationalstaatlichen Kategorien argumentieren: "Die ungewollte Komik ihres einträchtig nationalstaatlichen Denkens führte der europäischen Öffentlichkeit unübertrefflich vor Augen, was wirklich fehlt – ein Fokus für eine gemeinsame politische Willensbildung der Bürger über folgenreiche politische Weichenstellungen in Kerneuropa."
Der Kompromiss scheitert laut Habermas "nicht an ein paar Milliarden mehr oder weniger, nicht einmal an dieser oder jener Auflage, sondern allein an der griechischen Forderung, der Wirtschaft und der von korrupten Eliten ausgebeuteten Bevölkerung mit einem Schuldenschnitt – oder einer äquivalenten Regelung, beispielsweise einem wachstumsabhängigen Schuldenmoratorium – einen neuen Anfang zu ermöglichen. Stattdessen bestehen die Gläubiger auf der Anerkennung eines Schuldenberges, den die griechische Wirtschaft niemals wird abtragen können."
+++ 21:20 Bilder des Tages aus Athen +++
Unser Kollege Jan Gänger war heute auf der Demonstration vor dem griechischen Parlament, wo sich etwa 7000 Menschen für einen Verbleib in der Eurozone aussprachen. "Wir sind Teil Europas, wir haben keine Zukunft ohne Europa", sagte einer von ihnen. Ein Grexit hätte schlimmere Folgen als die Sparpolitik, sagte ein anderer. Auf die Straße gingen heute eher die gut Ausgebildeten. Im Gegensatz zur gestrigen, ähnlich großen Demonstration von Unterstützern der Regierung, durften die Teilnehmer der heutigen Versammlung nicht direkt vor das Parlamentsgebäude. Behelmte Polizisten versperren die Aufgänge. "Das ist undemokratisch", rief eine Frau aufgebracht. Einen ausführlicheren Bericht lesen Sie morgen auf n-tv.de.