Diverses: Verbraucher - Nachrichten und Ratgeber !

Werden Verbraucher beim Ökostrom in die Irre geführt ?

Berlin. Verbraucherschützer fordern klarere Hinweise über den Strom, den Versorger liefern.
Sie beklagen, dass Kunden bislang getäuscht werden.

Anspruchsvolle Verbraucher haben sich mittlerweile daran gewöhnt, dass sie über die genauen Inhaltsstoffe von Produkten informiert werden.
Bei Strom allerdings scheint dieses Prinzip dagegen weniger gut zu funktionieren.
So bewerben manche Lieferanten ihre Energie als „erneuerbar“, obwohl sie den Strom überwiegend bei konventionellen Kraftwerken einkaufen.

Darauf weist jetzt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hin.
Am 1. November in jedem Jahr müssen die Energieversorger Rechenschaft über ihren Strommix ablegen.
Die gegenwärtige Situation sieht so aus: Laut Energiewirtschaftsgesetz sollen die Händler ihre Kunden darüber informieren, welche Art von Strom sie liefern.

Ein falscher Eindruck entsteht
Ein Merkmal dafür ist, welcher Anteil der Stromrechnungen ihrer Kunden in die Finanzierung von Wind-, Sonnen- und Biomassekraftwerken auf Basis des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) investiert wird.

Diesen Aspekt stellen manche Stromlieferanten in den Vordergrund.
Sie erweckten damit den Eindruck, einen höheren Ökostromanteil anzubieten als sie den Kunden tatsächlich zur Verfügung stellen, sagt Udo Sieverding, Energieexperte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Kritik richtet sich gegen „Etikettenschwindel“
Er nennt Beispiele von Firmen, die wesentlich mehr erneuerbaren Strom ausweisen als sie tatsächlich selbst bei den Kraftwerken, die den Strom produzieren, einkaufen.
Das Ergebnis bezeichnet der Verbraucherexperte als „absurd“.
Die Kunden könnten der Kennzeichnung nicht vertrauen.
„Damit geht die Lenkungswirkung verloren.“

Wenn das Etikett nicht stimme, fehle den Haushaltskunden die Grundlage, um sich für oder gegen bestimmte Anbieter und ihre Produkte zu entscheiden.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft und das Bundeswirtschaftsministerium wollten sich nicht äußern.
Auch Stromunternehmen nahmen offiziell keine Stellung.

Lösen ließe sich das Problem mit einer Kennzeichnung, die Produktion und Lieferung getrennt ausweist.
Gespräche darüber laufen.
Ergebnisse stehen jedoch noch aus.


 
"Mogelpackung des Monats": Mirácoli dampft Soßenmenge ein !

Der Hersteller Mirácoli hat den Inhalt seiner Pastasoßen kräftig eingedampft: Im neuen Glas stecken 130 Gramm weniger Inhalt und das bei gleich gebliebenem Preis.

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Deshalb verleiht die Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) dem Produkt den Negativ-Titel "Mogelpackung des Monats".

In einem Glas Soße der beliebten Marke sind nur noch 400 statt 530 Gramm Soße enthalten.
Das entspricht nur noch drei statt vier Portionen der Zubereitung.

Verbraucherzentrale: "Ganz schön happig"
Nach wie vor soll der Kunde aber 1,89 Euro je Packung bezahlen und das ohne Mehrwert, denn die Rezeptur blieb unverändert: "Ganz schön happig", urteilt die Verbraucherzentrale und attestiert eine versteckte Preiserhöhung von 32,5 Prozent.
Von ihr betroffen sind die Sorten "Arrabiata", "Knoblauch", "Kräuter" und "Basilikum".
Zudem hat der Hersteller Mirácoli Pasta Sauce Mars GmbH das Sortiment um andere Soßen erweitert.

Kunden wollen kleinere Gläser und größere Preise?
Mit seiner Erweiterung der Produktpalette begründet der Soßenmixer auf Anfrage der vzhh auch die Preiserhöhung: "Seit Juli 2016 haben wir zahlreiche neue Mirácoli-Pastasaucen (u. a. Bio, Bolognese, Intense, Klassiker) auf den Markt gebracht.
Vor der Einführung wurden über 2.300 Konsumenten befragt und eines der Ergebnisse war, dass eine kleinere Glasgröße gewünscht wird", zitieren die Verbraucherschützer.

Fraglich ist jedoch, ob die Kunden für weniger Inhalt auch mehr zahlen wollten.
Die vzhh unterstellt viel mehr, dass Mars eine Preiserhöhung durchsetzen wollte, die die Preisschwelle von zwei Euro nicht übersteigt - und das gelingt eben auf genau diesem Weg.


 
Discounter Aldi verteuert Frischmilch um mehr als 40 Prozent !

Düsseldorf. Discounter Aldi geht vorweg und hebt seine Preise für Milchprodukte an.
Trotz der Erhöhung ist die Milchkrise noch nicht überwunden.

Für Frischmilch der untersten Preislage zeichnet sich ein kräftiger Preisanstieg im deutschen Lebensmittelhandel ab.
Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd haben den Preis für fettarme Frischmilch um 18 auf 60 Cent je Liter angehoben – ein Anstieg von knapp 43 Prozent.
Bei frischer Vollmilch stieg der Preis um 19 auf 65 Cent je Liter – 41 Prozent mehr als bisher.

Das Schwesterunternehmen Aldi Nord bestätigte die höheren Preise für diese Produkte.
Auch einige andere Produkte wurden teurer.
Fettarme H-Milch kostet jetzt 42 statt 60 Cent, der Preis von Speisequark stieg um 24 Cent auf 79 Cent und die Schlagsahne (200 Gramm) wird für 45 Cent statt zuvor 30 Cent angeboten.
Aldi Süd begründete die kräftigen Preisanhebungen mit der Marktentwicklung.

Niedrige Milchmenge lässt Preis steigen
Der Milchindustrie-Verband sieht verschiedene Gründe, warum die Preise jetzt deutlich steigen.
Die Milchmenge in Europa sei saisonal bedingt niedriger, auch auf dem Weltmarkt sei das Aufkommen gesunken, zählte ein Sprecher auf.
Hinzu sei der Aufkauf von Magermilchpulver durch die EU gekommen.
Dem stünden stabile Absätze von Milchprodukten bei Verbrauchern und Industrie gegenüber.

Mit den sich abzeichnenden Preiserhöhungen im deutschen Einzelhandel werde jetzt nur wieder das Niveau erreicht, das vor den umfangreichen Preissenkungen bestanden habe.
„Über einen langen Zeitraum sind die Preise auf ein sehr niedriges Preisniveau gesunken“, verdeutlichte der Sprecher.
Käse und Butter waren in den vergangenen Monaten bereits teurer geworden

Neue Lieferverträge seit 1. November
Der 1. November ist der Stichtag für neue Halbjahresverträge zwischen Molkereien und Handelskonzernen für Trinkmilch sowie eine Reihe von Milchprodukten in unteren Preislagen.
An den Aldi-Preisen orientieren sich üblicherweise auch die Supermarkt-Riesen.
Daher wird erwartet, dass weitere große Lebensmittelhändler bei Anhebungen mitziehen werden.

Es hatte sich bereits abgezeichnet, dass Molkereien bei der jüngsten Verhandlungsrunde höhere Preise durchsetzen.
Die Milchbauern leiden seit Längerem unter einem sehr niedrigen Preisniveau.
Mit höheren Preisen für Trinkmilch ist für sie die Krise aber noch nicht ausgestanden, wie der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter vergangene Woche erklärt hatte.

Regierung verabschiedet Hilfspaket für Bauern
Die Bundesregierung hat am Mittwoch ein Hilfspaket für Milchbauern mit einem Volumen von fast 600 Millionen Euro bis Ende 2017 genehmigt.
Es setzt sich zusammen aus Finanzhilfen der EU und aus dem Bundeshaushalt, einem Bürgschaftsprogramm für Kredite, Zuschüssen zur Unfallversicherung und Steuerentlastungen.

Das Milchpaket von 581 Millionen Euro ist zum Teil an die Bedingung geknüpft, dass die Produktionsmenge nicht weiter ansteigt.
Dass weniger Milch produziert werde, führe bereits zu einem Anstieg der Preise, sagte Agrarminister Christian Schmidt (CSU) am Mittwoch.
Die nun verabschiedeten Hilfen hatten EU und Bund bereits in Aussicht gestellt.

Milchkrise noch nicht überwunden
Mit höheren Preisen im Handel ist die Krise der Bauern nach Verbandseinschätzung noch nicht ausgestanden.
Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) hatte vergangene Woche darauf hingewiesen, dass die Preiserhöhungen zum 1. November frühestens im Dezember auf den Konten der Bauern ankämen.

Außerdem hätten sich Bauern massiv verschuldet, um durchhalten zu können.
Es werde deshalb lange dauern, die Folgen der Krise zu bewältigen.


 
Fehler sorgt für leere Konten bei Targobank-Kunden !

Düsseldorf. Vielen Targobank-Kunden wird ein falscher Kontostand angezeigt - teils Minusbeträge trotz Deckung.
Auf Facebook beruhigt die Bank.

Technische Probleme haben am Mittwoch für Unruhe bei Kunden der Targobank gesorgt.
Wie ein Banksprecher berichtete, wurden infolge von Wartungsarbeiten teilweise Kontostände falsch angezeigt.
So sei einigen Kunden unter anderem sogar ein Minusbetrag angezeigt worden – trotz gedecktem Konto.

Zudem habe die technische Panne „in Einzelfällen“ sogar Fehlbuchungen ausgelöst, so der Sprecher weiter.
Wie viele der vier Millionen Kunden der Bank von den Problemen betroffen waren, konnte er nicht sagen.
Die Fehler sollen jedoch bereits in der Nacht korrigiert werden.
Dies geschehe automatisch. „Der Kunde selbst muss nicht aktiv werden“, sagte der Sprecher.

Targobank-Kunden beschweren sich auf Facebook
Wie „Spiegel Online“ berichtet, sei kein Geld abhanden gekommen.
Kunden werde lediglich ein falscher Kontostand angezeigt, sagte ein Sprecher.
Unter einem entsprechendem Facebook-Beitrag der Targobank beschweren sich einige Kunden unter anderem darüber, dass sie die Miete nicht bezahlen hätten können.

Die Bank kündigte an, für entstandene Kosten aufkommen zu wollen.
Das Institut ist nicht das erste Geldinstitut, dass mit einer derartigen IT-Panne für Schlagzeilen sorgt.
Bereits im Juni und September machten Kunden der Deutschen Bank ähnliche Erfahrungen.


 
Trotz Mietpreisbremse: Nur jeder Dritte prüft Mietvertrag !

Berlin. Damit die Mietpreisbremse wirken kann, müssen Mieter wissen, ob sie zu viel zahlen.
Doch die meisten prüfen Verträge erst gar nicht.

Nur knapp jeder dritte Mieter in Deutschland hat schon einmal mithilfe des Mietspiegels geprüft, ob er zu viel für seine Wohnung zahlt.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Im Falle einer überhöhten Miete würden demnach nur 13 Prozent der Befragten gegen den Vermieter klagen.
62 Prozent sagten: „Kommt darauf an.“

Gemäß der vor gut einem Jahr eingeführten Mietpreisbremse darf bei neuen Verträgen die Miete nur noch zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.
Bislang nutzen aber nur sehr wenige Mieter ihr Klagerecht und gehen gerichtlich gegen ihre Vermieter vor.

Kein Geld für einen Rechtsstreit
Die Gründe dafür sind laut der Umfrage vielfältig.
Unter den Mietern, die nicht oder nur vielleicht klagen würden, sagten 35 Prozent, sie hätten kein Geld für eine juristische Auseinandersetzung.
15 Prozent gaben an, sie scheuten die Auseinandersetzung mit dem Vermieter.
Und 13 Prozent schreckten wegen fehlender Gerichtserfahrung vor einem Prozess zurück.

In Hamburg, München, Frankfurt am Main und Stuttgart waren bis Anfang Oktober keine einschlägigen Klagen an Amtsgerichten eingegangen, wie eine dpa-Umfrage ergeben hatte.
In Berlin waren es zu dem Zeitpunkt sechs – dort war eine Entscheidung bekannt: Eine Mieterin erhält zu viel gezahlte Miete zurück.
Der Deutsche Mieterbund kritisierte die Mietpreisbremse bereits als wirkungslos und forderte eine „Nachschärfung“.

Viele Gemeinden haben keinen Mietspiegel
Viele Gemeinden – darunter auch solche, in denen die Mietpreisbremse gilt – haben gar keinen Mietspiegel.
Und dort, wo es einen gibt, wird dieser oft von der Realität überholt.
Michael Voigtländer, Immobilienexperte beim arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft, sagte: „Die Mietspiegel basieren oft auf veralteten Daten und liegen zum Teil deutlich unter den Marktmieten.“


 
So holen Arbeitnehmer 2017 möglichst viele freie Tage heraus !

Berlin. 2017 können sich Arbeitnehmer freuen: Die Feiertage fallen so günstig wie selten.
Bei geschickter Planung lässt sich länger ausspannen.

2017 jauchzt das Arbeitnehmerherz.
Mit guter Planung lässt sich mit weniger Urlaubstagen rund um die Feiertage deutlich mehr freie Zeit herausholen.
Zudem bekommen einmalig alle Deutschen wegen des 500. Reformationsjubiläums einen gesetzlichen Feiertag mehr.

Am Dienstag, den 31. Oktober muss niemand wegen des gerade eingeläuteten Lutherjahres arbeiten.
Der 1. Mai und der 1. Weihnachtstag folgen je auf ein Wochenende und bieten damit zusätzliche Erholungszeit.

Neujahrstag fällt auf einen Sonntag
Nur der Jahresbeginn ist aus Arbeitnehmersicht ungünstig.
Der Neujahrstag am 1. Januar fällt auf einen Sonntag.
Bis Ostern – 2017 Mitte April – herrscht traditionell eine Durststrecke ohne gesetzliche Feiertage.

Das viertägige Osterfest von Karfreitag, den 14. April bis Ostermontag, den 17. April gilt mit der Auferstehung von Jesus als das höchste christliche Fest in Deutschland mit gleich drei Feiertagen.
Wer vor oder nach Ostern vier Tage Urlaub nimmt, kann acht Tage ausspannen.
Bereits zwei Wochen später folgt am 1. Mai der nächste Feiertag.
Am Tag der Arbeit wird nicht gearbeitet.
Er fällt auf einen Montag und bietet ein verlängertes Wochenende.

12 freie Tage am Stück
Der erste echte Brückentag winkt an Christi Himmelfahrt am Donnerstag, den 25. Mai.
Wer den Freitag dazwischen frei nimmt, kommt auf vier freie Tage.
Bereits am Sonntag, den 4. Juni folgt das Pfingstfest.
Der Pfingstmontag (5. Juni) ist überall in Deutschland Feiertag.
Wer von Christi Himmelfahrt bis Pfingstmontag Ferien machen will, erhält für sechs Urlaubstage 12 freie Tage am Stück.

Berliner und Brandenburger müssen dann bis Oktober durchhalten.
Für sie gelten weder Fronleichnam noch Mariä Himmelfahrt als Feiertag wie in überwiegend katholischen Bundesländern.

Ganz Deutschland hat am 31. Oktober frei
Alle Deutschen können sich dann auf ein verlängertes Wochenende rund um den Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober freuen, der 2017 auf einen Dienstag fällt.
Dann können mit einem Brückentag am Montag, den 2. Oktober auch vier freie Tage genossen werden.
Ende Oktober ergibt sich so ein mögliches Vier-Tage Wochenende wegen des Reformationstages am Dienstag, den 31. Oktober.

Einmalig haben dann zur Feier von Luthers Thesenanschlag an der Schlosskirche zu Wittenberg vor 500 Jahren alle Deutschen einen zusätzlichen Feiertag.
In allen anderen Jahren gilt dieser nur in den fünf Ost-Ländern.

Arbeitnehmerfreundliches Weihnachtsfest
Das Weihnachtsfest fällt 2017 mit Montag, dem 25. Dezember und Dienstag, dem 26. Dezember extrem arbeitnehmerfreundlich aus.
Auch für Heiligabend am Sonntag, den 24. Dezember und Silvester am Sonntag, den 31. Dezember müssen keine freie Tage genommen werden.
Wieder können mit drei Urlaubstagen neun freie Tage im Stück erzielt werden.
Und mit Neujahr 2018 an einem Montag sind es sogar zehn.


 
Banken: Kunden müssen sich auf höhere Gebühren einstellen !

Frankfurt/Main - Bankkunden in Deutschland müssen sich wegen des Zinstiefs nach Einschätzung des Bankenverbandes BdB auf breiter Front auf höhere Gebühren einstellen.
Bankdienstleistungen sind nicht kostenlos.

Es wird eine Bewegung hin zu einer stärkeren Bepreisung geben, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, Michael Kemmer.
Wir haben in Deutschland einen extrem harten Wettbewerb, der wird dafür sorgen, dass die Gebühren nicht in den Himmel wachsen.


 
Mietrecht: Experten - Bei Eigentümerwechsel „wird getrickst ohne Ende“ !

Berlin. Wechselt der Hauseigentümer, drohen Bewohnern häufig Mieterhöhungen, etwa wegen Modernisierungsarbeiten.

Wie Mieter sich wehren können.

Dass sich die junge Familie einmal mit ihrem Hausbesitzer vor Gericht wiedersehen würde, hätten die Lehrerin und ihr Mann nicht gedacht.
Als bekannt wird, dass das Haus, in dem sie zur Miete wohnen, verkauft wurde, stellt sich der Käufer bei Wein und Häppchen vor.
Er kündigt an, dass er einiges ändern will – zum Vorteil der Mieter.

Drei Monate nach dem Treffen erhält die Familie den ersten Brief von ihm.
Der Eigentümer will eine neue Heizung einbauen, einen Aufzug installieren, neue Stromleitungen legen.
Die Renovierung gibt es nicht umsonst.
Statt knapp 600 Euro soll die Familie dann rund 1500 Euro Miete zahlen.
Den anderen Hausbewohnern geht es genauso.
Nach dem ersten Schreck entschließen sich die Mieter zu klagen.
Seit mehr als einem Jahr liegt der Fall nun bei den Rechtsanwälten.
Die Bauarbeiten sind längst angelaufen.

„Kauf bricht nicht Miete“
Die Gründe, warum ein Mietshaus den Besitzer wechselt, sind vielfältig.
Stirbt der Eigentümer, übernimmt der Erbe das Haus.
In anderen Fällen wird verkauft, weil Geld gebraucht wird.
Die dritte Variante ist eine der gängigsten: Das Mietshaus gehört einer Wohnungsbaugesellschaft, die von einer anderen übernommen wird.

Der Gesetzgeber hat dafür gesorgt, dass sich Mieter beim Eigentümerwechsel eigentlich wenig Sorgen machen müssen.
„Prinzipiell passiert dabei erst mal gar nichts“, sagt Aichard Hoffmann vom Mieterforum Ruhr.
„Es gilt der Grundsatz: Kauf bricht nicht Miete.“
Das bedeutet: Der neue Eigentümer kauft das Haus samt Mieter und deren Verträgen.
Alles bleibt – juristisch gesehen – beim Alten.

„Der neue Eigentümer hat keinerlei Rechte, die der alte Eigentümer nicht auch gehabt hätte“, sagt Hoffmann.
Neue Mietverträge muss also keiner unterschreiben.
Davor warnen Experten sogar ausdrücklich.
Schließlich sind in den meisten Fällen die Bedingungen in den Altverträgen besser, etwa bei den Nebenkosten.
Selbst mündliche Absprachen mit dem Ex-Vermieter muss der Neue einhalten.
Ist zum Beispiel das Halten eines Hundes erlaubt, bleibt es dabei.
Eigentlich sollte formal alles beim Alten bleiben

In der Regel informiert der alte Eigentümer die Mieter über den Wechsel.
Der Neue meldet sich dann und gibt beispielsweise Informationen über das Mietkonto weiter.
Gibt es diese Meldung nicht, sollten Mieter misstrauisch sein und sich um Einsicht ins Grundbuch bemühen.
Dort steht für Dritte einsehbar der neue Besitzer.

Obwohl formal eigentlich alles beim Alten bleiben sollte, häufen sich bei Anwälten und Verbraucherschützern Beschwerden rund um das Thema Hausverkauf.
Laut dem Deutschen Mieterbund liegt der Ärger beim Eigentümerwechsel in der Prozess- und Beschwerdestatistik auf den vorderen Plätzen.
Auslöser für den Rechtsstreit sind vor allem Modernisierungsmaßnahmen, die die Miete steigern.

Die Vorgaben des Gesetzgebers lassen viel Spielraum.
„Modernisierungsmaßnahmen verbessern unter anderem den Gebrauchs- und Wohnwert des Gebäudes oder vermindern den Energie- oder Wasserverbrauch“, fasst Mietrechtsanwalt Dennis Hundt die Vorgabe zusammen.
„Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen erhalten die Immobilie im vertragsgemäßen Zustand und gehen zulasten des Vermieters.“

Instandhaltungskosten zählen nicht zur Modernisierung
Was genau darunter zu verstehen ist, darüber streiten sich derzeit etliche Gerichte.
Auf die Miete aufgeschlagen werden darf etwa, wenn in der Wohnung statt Kohleofen erstmals eine Zentralheizung installiert wird.
Bezahlt werden muss auch, wenn es einen neuen Aufzug gibt oder einen abschließbaren Bereich für Fahrräder.

Grundsätzlich gilt: Elf Prozent der Modernisierungskosten können auf die Jahresmiete aufgeschlagen werden.
Der Vermieter muss wohnungsbezogen aufschlüsseln, wie hoch die einzelnen Beträge sind.
Geht es um energetische Dämmmaßnahmen, müssen Mieter beispielsweise nur für die Anzahl der ausgetauschten Fenster in ihrer Wohnung bezahlen.

Instandhaltungskosten zählen aber nicht zur Modernisierung.
Diese Reparaturen muss der Vermieter übernehmen.
Auch Schönheitsreparaturen am Haus sind außen vor.
Für die schicke Eingangstür müssen die Mieter also nicht zahlen, wohl aber für die moderne Gegensprechanlage, die neu installiert wurde.

Kündigungssperrfrist von drei Jahren
Dass in vielen Fällen versucht wird, möglichst viele Kosten auf die Mieter umzulegen, wissen auch Rechtsexperten und Verbraucherschützer.
„Da wird getrickst ohne Ende“, sagt Aichard Hoffmann.
Er rät dazu, die Aufschlüsselung der Kosten genau zu überprüfen und sich Hilfe bei Anwälten oder Mietervertretungen zu holen.

Die größte Angst macht Mietern jedoch die sogenannte Umwandlung.
Wenn eine Eigentumswohnung verkauft wird, kann der neue Besitzer Eigenbedarf anmelden, entweder für sich selbst oder für Angehörige.
Der Deutsche Mieterbund spricht von einer „Salamitaktik“ und der scheibchenweisen Vermarktung einer Immobilie.
Mieter müssen aber nicht die Willkür des neuen Besitzers fürchten.
Es gilt eine Kündigungssperrfrist von mindestens drei Jahren.


 
Überschuldung von Verbrauchern steigt !

Düsseldorf. Die Überschuldung von Verbrauchern in Deutschland nimmt trotz der guten Konjunktur seit Jahren zu.
Im vergangenen Jahr konnte bereits fast jeder Zehnte seine Rechnungen nicht mehr bezahlen.
Besonders deutlich sind die Probleme im Ruhrgebiet.
In vielen Städte steigen hier die Überschuldungsfälle.

Experten gehen auch im laufenden Jahr von einem weiteren Anstieg in Deutschland aus.
Dabei dürfte das Ruhrgebiet eine Region hoher Schuldnerzahlen bleiben.
Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform will am Donnerstag die Daten für 2016 in Düsseldorf vorlegen.

Negativer Spitzenreiter im Vergleich der Bundesländern war im vergangenen Jahr Bremen mit einer Schuldnerquote von 14,08 Prozent.
Am günstigsten war die Verschuldungslage in Bayern (7,12 Prozent) und Baden-Württemberg (8,09 Prozent).
Nordrhein-Westfalen lag mit einer Quote von 11,52 Prozent im unteren Mittelfeld der Bundesländer.


 
Falschgeldwelle bei Discountern im Kreis Wesel !

Wesel. Seit Wochen tauchen im Kreis Wesel vermehrt falsche 50-Euro-Noten auf, warnt jetzt die Polizei.
Die Scheine haben ein besonders auffallendes Merkmal.

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Die Kreispolizei Wesel warnt vor einer Falschgeldwelle.
Mehr als 50 Mal seien seit Ende September in den Kassen von Supermärkten und Discountern unter anderem in Wesel, Voerde, Hünxe und Hamminkeln gefälschte 50-Euro-Scheine entdeckt worden.
Das Besondere: Alle Scheine haben dieselbe Seriennummer.

„Wer einen solchen Geldschein bei sich entdeckt, sollte sofort die Polizei informieren“, sagt Christiane Löker von der Kreispolizei.
Die Polizei vermutet jedoch, dass die Betrüger selbst mit dem Falschgeld in den Supermärkten bezahlt haben.

Falschgeld fiel bis dato erst nach Kassenschluss auf

Mehr als 2500 Euro Schaden sind bisher zu beklagen.
„Die Täter bringen das Falschgeld vorwiegend über Supermärkte und Discounter in Umlauf“, heißt es bei der Polizei.
Die Tätersuche ist schwierig, weil die Scheine bis dato erst nach Kassenschluss auffielen, nachdem das Bargeld von Dienstleistern abgeholt wurde.

Worauf zu achten ist:

Alle bisher aufgetauchten Scheine haben die identische Seriennummer X76198172744
Auf den Scheinen fehlt der „Kippeffekt“, der den Notenwert „50“ von violett zu braun verfärbt
Die Falschgeldscheine haben kein Wasserzeichen

Banknoten dürften aus der gleichen Produktion stammen
Laut Polizei scheinen sich die unbekannten Täter bisher auf den rechtsrheinischen Raum konzentriert zu haben.
„Aber auch im Linksrheinischen sollte man gewarnt sein“, sagt Christiane Löker.
Die große Zahl der bisher aufgetauchten Geldscheine deute darauf hin, dass sie aus der gleichen Produktion stammen - und dass womöglich noch mehr Falschgeld in Umlauf ist oder kommt.

„Der 50-Euro-Schein ist nach wie vor die meist gefälschte Banknote im Euro-Raum“, sagt Horst-Werner Hofmann von der Falschgeldstelle der Deutschen Bundesbank.
Die Bundesbank hatte im ersten Halbjahr 2016 bundesweit rund 45.700 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 2,3 Millionen Euro registriert, davon fast 60 Prozent 50-Euro-Scheine.
Das waren nur geringfügig mehr als im Vorjahreszeitraum.

Geldscheine prüfen durch Fühlen, Sehen und Kippen
„Die Wahrscheinlichkeit, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, ist relativ gering“, sagt Hofmann: Rein rechnerisch fielen rund elf falsche Banknoten pro 10.000 Einwohner und Jahr an.

Die Bundesbank rät, Banknoten im Zweifel stets zu prüfen: „Das geht innerhalb von einer Sekunde durch Fühlen, Sehen und Kippen“, erklärt Hofmann.
„Man sollte sich beim Prüfen nicht nur auf eines dieser Merkmale konzentrieren“, rät die Polizei.

Falschgeld nicht in Verkehr bringen!
Beim Geldscheinen gebe es generell drei wichtige Merkmale: das Wasserzeichen auf der linken Vorderseite, der Kippeffekt der „50“ auf der Rückseite und die fünf Zentralbank-Kürzel, die man fühlen kann.
Die jetzt im Kreis Wesel aufgetauchten Scheine jedenfalls, „scheinen eher schlechte Fälschungen zu sein“, heißt es bei der Bundesbank.

Wer Falschgeld bei sich entdeckt, sollte es nicht anderen ‘unterjubeln’, sondern bei der Polizei abgeben, rät die Polizei: „Wer es wissentlich in Verkehr bringt, macht sich strafbar“.


 
Vorsicht vor aufgeblasenen Amazon-Rabatten am Cyber Monday !

Berlin. Amazon lockt zum Cyber Monday wieder mit Schnäppchen.
Doch Verbraucherschützer warnen: Die Rabatte fallen in Wirklichkeit geringer aus.

Mehr als 10.000 Sonderangebote in acht Tagen – so trommelt Amazon auch in diesem Jahr wieder für seine Cyber-Monday-Woche.
Vom 21. bis einschließlich 28. November lockt der weltgrößte Online-Händler mit bis zu 50 Prozent Rabatt.
Doch Käufer sollten vorsichtig sein.

Denn in der Vergangenheit beruhten die Preisnachlässe auf einem Vergleich mit den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).
Und diese als „Mondpreise“ in Verruf geratenen UVP kassiere Amazon ohnehin nicht, sagte Georg Tryba von der Verbraucherzentrale NRW.
„Die Rabatte sind zwar da, aber nicht so gewaltig wie dargestellt.“

Amazon kündigt Transparenz an
Deutlich macht das ein Beispiel aus dem vergangenen Jahr: Laut Verbraucherzentrale war ein Kühlschrank mit Gefrierfach von 429 Euro (UVP) auf 275 Euro reduziert, was einem Preisnachlass von 36 Prozent entspricht. Im normalen Tagesgeschäft bot Amazon das Gerät aber nur für 305 Euro an, wodurch die Ersparnis auf zehn Prozent schrumpfte.

Immerhin: Amazon kündigt an, neben dem Sonderpreis sowohl die UVP – falls vorhanden – als auch den vorherigen Amazon-Preis anzuzeigen.
So kann der Kunde selbst prüfen, wie hoch der „echte“ Rabatt ausfällt.
Doch der Online-Händler hat noch einen anderen Trick auf Lager.

Tickende Uhren setzen Kunden unter Druck
Während der Cyber-Monday-Woche bietet Amazon nicht nur Tagesangebote, die ab Mitternacht 24 Stunden lang gelten, sondern auch sogenannte Blitzangebote, die zwischen 6 und 20.15 Uhr im Fünf-Minuten-Takt veröffentlicht werden.
Diese seien maximal vier Stunden verfügbar und könnten „blitzschnell ausverkauft“ sein, so Amazon in einer Mitteilung.

Damit das auch jeder mitbekommt, ticken neben den Angeboten Uhren herunter, außerdem zeigen Balken den ablaufenden Bestand der Produkte an.
„Das sind Folterwerkzeuge, die den Kunden unter Druck setzen sollen“, sagt Tryba und rät zu Gelassenheit: „Bei den Bestandsbalken weiß man nie, wie viele Produkte noch dahinterstecken.
Das können zehn sein oder 1000.“

Experte empfiehlt Preisvergleich
Generell empfiehlt der Verbraucherschützer, mithilfe von Preissuchmaschinen zu vergleichen: „Da es nicht die eine beste Preissuchmaschine gibt, sollte man immer mehrere nutzen.
So hat man eine gute Übersicht über den Preis am Markt.“

Der Cyber Monday ist ursprünglich eine US-amerikanische Erfindung.
Er ist die Antwort der Online-Händler auf den Black Friday, mit dem der stationäre Handel einen Tag nach Thanksgiving traditionell das Weihnachtsgeschäft mit Rabatt-Angeboten eröffnet.
Bei Amazon ist der Black Friday am 25. November Teil der Cyber-Monday-Woche.
An diesem Tag soll es noch einmal besondere Schnäppchen geben.

Letzte Option Widerruf
Neben Amazon locken auch viele andere Unternehmen mit Online-Shops rund um Cyber Monday und Black Friday mit Sonderpreisen.
Nicht bei allen könne man stornieren, warnt Tryba.
Wer also ein Produkt erst einmal auf Verdacht kaufe, weil ihm zum Beispiel die Zeit bei befristeten Angeboten davonrenne, habe bei Missfallen nur noch die Möglichkeit zu widerrufen.
„Dann fallen womöglich noch Rücksendekosten an“, so Tryba.


 
Männer bleiben draußen: Die Psycho-Tricks der Supermärkte !

Essen. Wenn wir einkaufen, liegt an der Kasse oft mehr im Wagen als auf unserer Liste stand.
Aber warum?
Wie Supermärkte uns dazu bringen, mehr zu kaufen.

"Milch, Essig, Klopapier" stand auf dem Einkaufszettel.
Trotzdem ist der Einkaufswagen am Ende viel voller als geplant.
Schlimm ist das nicht – das meiste braucht man ja irgendwie irgendwann.
Fragt sich nur: War es unsere eigene Willensentscheidung, spontan auch Handcreme, Marmelade und Spaghetti in den Wagen zu werfen?
Oder wurde unser Wille manipuliert?

Die Erkenntnis ist bitter: Zig psychologische Tricks verführen uns im Supermarkt zum Kaufen – ob wir es wahrhaben wollen oder nicht.
Wir zeigen Ihnen, wie uns Wegeführung, Bodenbelag und Regalaufbau unbewusst beeinflussen.
Natürlich arbeitet ein Geschäft selten mit allen Tricks gleichzeitig, aber viele davon erkennen Sie beim nächsten Einkauf sicher wieder.

Geruch, Musik und billige Wurst – die fiesen Tricks der Supermärkte

Eingang:
Männer hetzen ihre Frauen durch den Laden.
Wenn Frauen alleine einkaufen, bleiben sie viel länger und kaufen mehr.
Also müssen Männer draußen bleiben!
Mit billiger Bockwurst oder einem Pommeswagen werden sie vor dem Eingang abgefangen.
In großen Märkten hat die Technikabteilung direkt hinter dem Eingang den gleichen Effekt.

Geruch:
Wer leckeres Essen riecht, bekommt Appetit – und kauft mehr.
Deshalb sind Bäcker oder "heiße Theken" mit Schnitzeln, Frikadellen oder Leberkäse gern am Eingang postiert.
Und (siehe erster Punkt) wegen der Männer...

Temperatur:
Für einen Supermarkt sind 19 Grad perfekt.
Das ist unsere Wohlfühltemperatur, wenn wir in Bewegung sind (etwas weniger als Zimmertemperatur).
Ist es wärmer, geraten wir schnell ins Schwitzen – bei weniger frösteln viele und wollen raus.

Musik:
Wenn im Supermarkt Musik läuft, wäre eine Taktfrequenz vom 72 bpm (beats per minute/Schläge pro Minute) perfekt.
So schlägt unser Herz nämlich.
Die Musik regt uns nicht auf und lullt uns nicht ein. In der Weinabteilung herrscht ein anderer Ton: Hier funktioniert gediegene Klassik am besten, kombiniert mit natürlichen Materialien und Fotos aus der Toskana.

Einkaufswagen:
Ein leerer Wagen sieht komisch aus.
Es ist uns unangenehm, wenn sich nur eine Handvoll Teile auf dem Gitterboden verliert.
Die Tricks, um mehr zu verkaufen, sind simpel: Der Wagen ist groß.
Die Fläche ist nach hinten abschüssig, damit Dosen und Melonen aus dem Sichtfeld an den Rand rollen und der Wagen leerer aussieht.
Die Wagen rollen leichter, wenn sie voll beladen sind.

Einkaufskörbe:
Davon gibt es nie genug.
Oft ist der Stapel neben dem Eingang leer – mit dem Zurückräumen der Körbe von der Kasse zum Eingang haben es viele Läden nicht eilig.
Und das hat einen Grund: Mit Korb kann man weniger kaufen, und das Schleppen ist so anstrengend, dass man schnell fertig werden möchte.

Wegeführung:
Die allermeisten Supermärkte führen uns zuerst an der rechten Außenwand entlang.
Vom Eingang bis zur Kasse geht es gegen den Uhrzeigersinn einmal rum.
Der Umsatz in "linksdrehenden" Läden ist laut Studien tatsächlich höher – man weiß aber nicht warum.
Vermutlich liegt es daran, dass wir als Rechtshänder besser ins rechte Regal greifen können.

Obst:
Die Obsttheke liegt in kleinen (!) Supermärkten direkt am Eingang.
Dieser erste Eindruck vom Laden ist wichtig – und muss Vertrauen schaffen.
Das geht am besten mit dem Gefühl von Frische.
Die Auslage wird von Leuchten erhellt, die die Farben von Obst und Gemüse knalliger und frischer erscheinen lassen.
Spiegel hinter/über den Auslagen erzeugen Weite.
Ein unebener Bodenbelag und natürliche Materialien wie Holz, Jute oder Flechtwerk vermitteln dem Käufer das Gefühl, über den Wochenmarkt zu schlendern.

Verlangsamung:
Damit Kunden nicht an den Quergängen vorbeihetzen, locken Angebotsständer am Regal-Ende.
Ist der Blick einmal am Angebot vorbei in den Gang gefallen, kann man auch gleich mal reingehen und gucken...

Abkürzungen:
Abkürzungen zwischen den Regalen sind in großen Läden eher versteckt.
Hier sollen nicht die Kunden durch, sondern die Mitarbeiter.

Regale:
Die Regale in den Gängen sind in drei Zonen aufgeteilt: Oben liegen Dinge, für die sich der mühsame Griff nach oben lohnt, weil man sie dringend braucht.
In der Mitte liegen teurere Markenartikel, die sofort ins Auge fallen und mehr Gewinn bringen als das, was unten liegt – preiswerte Eigenmarken oder Billiges wie Zucker oder Mehl.

Angebotsständer:
Zwischen den Regalen stehen manchmal Tische oder Ständer mit Angeboten.
Praktisch: Weil sie nicht direkt neben dem Regal mit anderen Produkten der gleichen Kategorie stehen, ist kein direkter Preisvergleich möglich.

Milch:
Milch braucht jeder.
Deshalb steht die Kühltheke ganz hinten im Laden.
Das verlängert den Weg der Kunden und führt sie an möglichst vielen Regalen und Grabbeltischen vorbei.

Neben der Milch:
Wer die Milch in den Wagen gelegt hat und sich umdreht, um in den nächsten Gang zu eilen, kommt meist nicht weit: Angebotstische versperren den Weg.
Darauf stapeln sich Produkte – und was in großen Haufen herumliegt, nehmen wir als Schnäppchen wahr.
Zugreifen!

Kassen:
Das Beste zum Schluss: die berühmt-berüchtigte Quengelzone.
"Mama, darf ich noch Kaugummi?"
Nein.
Doch.
Nein.
Doch.
Wenn Erwachsene allein einkaufen funktioniert das übrigens auch – dann macht man es quengelfrei mit sich selbst aus – und greift trotzdem schnell zu.
Quasi als Belohnung für den gelungenen Einkauf.


 
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