Corona - Infos: In und Ausland !

Impfstoff-Lieferung für EU: Vertrag mit Biontech ist unterschriftsreif !

Ein deutsches Unternehmen findet einen hoffnungsvollen Corona-Impfstoff - und die ganze Welt will so schnell wie möglich beliefert werden.
Für Deutschland verhandelt die EU mit Biontech.
Ein Vertrag ist nun fertig verhandelt.

Die EU-Kommission hat einen Vertrag zur Lieferung des vielversprechenden Impfstoffs der Pharmafirmen Biontech und Pfizer fertig ausgehandelt.
"Die Verhandlungen mit der Pharmaindustrie sind abgeschlossen", verlautet aus Kommissionskreisen in Brüssel.
"Der Vertrag ist in trockenen Tüchern."
Zuvor hatte bereits CSU-Europapolitiker und EVP-Fraktionschef Manfred Weber bei Phoenix gesagt: "Ich kann Entwarnung geben: Die Verträge werden in den nächsten Stunden unterschrieben und dann auch durch die Kommissionsbeschlüsse morgen rechtlich verankert werden."

Gesundheitsminister Jens Spahn sicherte zu, dass für Deutschland nach einer Zulassung des Corona-Impfstoffs bis zu 100 Millionen Dosen bereitstehen werden.
Damit sei die Bundesregierung in den Gesprächen in der EU angetreten, teilte der CDU-Politiker mit.

Auch Spahn sagte, er erwarte einen schnellen Vertragsabschluss der EU-Kommission mit Biontech und seinem Partner Pfizer.
"Seien Sie versichert, wir werden das jetzt zügig zu einem Abschluss bringen."

Die EU-Kommission verhandelt seit Monaten mit Biontech und Pfizer.
Nach Vorgesprächen hatte die Behörde schon im September erklärt, sie wolle bis zu 300 Millionen Impfstoffdosen der Hersteller beziehen.
Laut Spahn sei nun eine Menge von mindestens 200 Millionen Dosen abgesichert.

Spahn hofft auf Impfrate von bis zu 65 Prozent
Die Unternehmen hatten am Montag bekannt gegeben, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19 biete.
Sie planen zudem zügig Anträge zur Notfallzulassung bei den Arzneimittelbehörden in den USA und in Europa, FDA und EMA, sobald der erforderliche Meilenstein zur Sicherheit des Impfstoffs erreicht sei.

Spahn sagte, er rechne dann mit einer zügigen Zulassung des Impfstoffs, sollte dieser die Voraussetzungen dafür erfüllen.

Geschlossene Verträge der EU mit Pharmafirmen über einen möglichen Corona-Impfstoff gebe es bislang mit Astrazeneca und dem französischen Pharmakonzern Sanofi, so Spahn.
Auch mit Johnson & Johnson sei ein Vertrag "im Grunde auch abgeschlossen", so Spahn.

Man könne es den Europäern und insbesondere den Deutschen nicht erklären, wenn ein Impfstoff in den USA und in anderen Regionen der Welt verfügbar wäre und dort geimpft würde, aber in Deutschland und Europa nicht.

"Es geht ja auch um viele rechtliche Fragen, gerade bei einem solchen neuen Impfstoff.
Und die sind eben gut ausverhandelt worden und jetzt wird es zusammengeführt", so Spahn über die Dauer der Verhandlungen.

Die Bundesregierung setzt laut Spahn auf "mehrere Pferde" bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes und hofft auf eine breite und freiwillige Impfbereitschaft in der Bevölkerung.
Eine Durchimpfungsrate zwischen 55 und 65 Prozent der Bevölkerung würde sehr mithelfen, die Dynamik dieses Virus zu brechen, hatte Spahn erklärt.


 
Biontech-Impfstoff: Das ist bislang über Nebenwirkungen und Wirksamkeit bekannt !

So groß die Freude über die beeindruckenden Zwischenergebnisse bei der Erprobung des Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer auch ist: Zu den Informationen, die bislang nur aus einer kurzen Mitteilung der Hersteller stammen, sind noch eine ganze Reihe wichtiger Fragen offen.

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"Ich hoffe, dass die Daten möglichst bald veröffentlicht werden, damit man sich ein genaueres Bild machen kann", sagte Stephan Becker, Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Marburg, der Deutschen Presse-Agentur.
Insgesamt spricht er aber von "einem sehr erfreulichen Ergebnis".

Charité-Experte: Beobachtungszeitraum noch zu kurz
Leif-Erik Sander, Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung an der Berliner Charité, betonte, auch zu möglichen Nebenwirkungen lasse sich noch nicht all zu viel sagen.
Zwar hätten sich nach Angaben der Unternehmen keine sicherheitsrelevanten Nebenwirkungen gezeigt.
Sander verweist aber darauf, "dass der Beobachtungszeitraum für relevante Impfnebenwirkungen noch zu kurz ist".

Studien mit dem chinesischen Impfstoff CoronaVac in Brasilien wurden gerade nach einem "ernsthaften negativen Vorfall" gestoppt.
Darunter verstehen die Behörden Todesfälle, lebensgefährliche Nebenwirkungen, schwerwiegende Behinderungen, Krankenhaus-Aufenthalte, Geburtendefizite und weitere "klinisch signifikante Vorkommnisse".
Zu derart gravierenden Vorfällen ist es in den Biontech-Studien offenbar nicht gekommen.
Auch bei den Studien mit dem Impfstoff von Astra Zeneca kam es bei einzelnen Probanden zu schweren Nebenwirkungen, die einen temporären Stopp der Versuchsreihen erzwangen.

Unklar sei auch, so Sander weiter, ob der Impfstoff in verschiedenen Gruppen - insbesondere Risikogruppen wie älteren Menschen - gleichermaßen effizient wirkt.
Ebenso fehlten Angaben dazu, wie sehr die Impfung vor schweren Verläufen von Covid-19 schütze.
"Zudem muss sich zeigen, wie lange der Impfschutz anhält."

Hohe Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent
Sollte sich die hohe Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent bestätigen, "wäre dies eine unerwartet hohe Impfeffizienz", so Sander.
Viele routinemäßig eingesetzte Impfstoffe wie etwa gegen Influenza erreichten keine so hohen Werte.
"Dies ist umso erstaunlicher, als mit der mRNA-Technologie noch nie ein Impfstoff zugelassen wurde."

Das Biontech-Präparat BNT162b2 ist ein sogenannter RNA-Impfstoff, der auf einem bislang völlig neuen Mechanismus basiert.
Er enthält genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper ein Viruseiweiß herstellt - in diesem Fall das Oberflächenprotein, mit dessen Hilfe das Virus in Zellen eindringt.
Ziel der Impfung ist es, den Körper zur Bildung von Antikörpern gegen dieses Protein anzuregen, um die Viren abzufangen, bevor sie in die Zellen eindringen und sich vermehren.

US-Zulassungsbehörde FDA hatte nur 50% Wirksamkeit vorausgesetzt
Auch Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing zeigte sich überrascht von der hohen Wirksamkeit, die Biontech und Pfizer mit über 90 Prozent angeben.
"Dies ist bemerkenswert, da viele laufende Impfstudien zu Covid-19 derzeit lediglich eine Erfolgsquote von mindestens 50 Prozent voraussetzen."
Auch die US-Zulassungsbehörde FDA hatte eine Wirksamkeit von 50 Prozent als Mindestwert für eine mögliche Zulassung festgelegt.

Als erste westliche Hersteller hatten Biontech und Pfizer am Montag Ergebnisse einer für die Zulassung entscheidenden Studie veröffentlicht.
Demnach bietet ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19.
Schwere Nebenwirkungen seien bislang nicht registriert worden, hieß es.
Die Unternehmen wollten voraussichtlich ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen.

Biontech hatte den Impfstoff BNT162b2 im Projekt "Lightspeed" (Lichtgeschwindigkeit) seit Mitte Januar entwickelt.
Die für eine Zulassung entscheidende Phase-3-Studie begann Ende Juli.
Bis Montag haben mehr als 43 500 Menschen mindestens eine der beiden Impfungen bekommen, die im Abstand von drei Wochen verabreicht werden.
Ein Impfschutz wird nach Angaben der Hersteller eine Woche nach der zweiten Injektion erreicht.


 
Der Intensiv-Kollaps droht - und jetzt ?

Deutschland befindet sich im Teil-Lockdown, doch die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich dramatisch zu.
Welche Vorschläge haben die Parteien, um einen drohenden Kollaps zu verhindern?


Während sich die Entwicklung bei den Corona-Neuinfektionen zumindest zu stabilisieren scheint, wird auf Deutschlands Intensivstationen ein neuer Höchststand erreicht.
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete am Mittwoch, dass 3.127 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt werden, 1.787 davon mussten künstlich beatmet werden.

Selbst wenn die Zahl der Neuinfektionen demnächst zurückgehen sollte, wird es auf den Intensivstationen noch enger werden, glaubt DIVI-Präsident Uwe Janssens.
Er machte zuletzt klar, dass wesentlich mehr infizierte Patienten noch auf anderen Stationen liegen – von denen ein Teil noch auf den Intensivstationen landen werde.

Deutschland muss sich also auf dramatische Zustände bei der Intensivversorgung von Corona-Patienten vorbereiten.
Und jetzt?
t-online hat die Fraktionen des Bundestags nach Lösungen gefragt.
"Mit einem Pflegebonus ist es nicht getan"

"Derzeit bleibt uns nur eines: Die Infektionszahlen müssen runter.
Wir können ein Rennen zwischen immer mehr Kranken und immer mehr Betten bei einem exponentiellen Wachstum nicht gewinnen", stellt Bärbel Bas, SPD-Vizefraktionschefin und Gesundheitsexpertin, klar.
Sie fordert staatliche Unterstützung für Krankenhäuser noch im November: "Für Krankenhäuser, die planbare Operationen verschieben und zusätzliches Personal für die Intensivbehandlung von Covid-19-Patienten bereitstellen, brauchen wir eine schnelle Lösung.

Eine Bettenpauschale wie im Frühjahr ist ungeeignet.
Wir wollen einen zielgenauen Rettungsschirm für die Krankenhäuser – den müssen wir noch im November auf den Weg bringen."

FDP-Chef Christian Lindner unterstützt zwar das Ziel einer Eindämmung der hohen Infektionszahlen, kritisiert aber pauschale Schließungen im laufenden Teil-Lockdown.
Es drohe ein "Jojo-Effekt" mit einer Abfolge drastischer Einschränkungen, nach denen man wieder zum ursprünglichen Zustand zurückkehre.

Andrew Ullmann, der FDP-Obmann im Gesundheitsausschuss des Bundestags, mahnt: "Wir stehen vor einem großen Problem, denn die Bundesregierung weiß nicht, was unser Gesundheitssystem kann.
Die Auswirkung der Pandemie auf die Auslastung der Intensivbetten sehen wir immer erst mit deutlichem zeitlichen Verzug".

Ullmann hält die Anzahl der tatsächlich für Corona-Erkrankte zur Verfügung stehenden Intensivbetten für umstritten: "Es ist essenziell, dass die Zahlen der freien Intensivbetten differenzierter dargestellt werden.
Nun müssen wir wieder improvisieren.
Und das heißt, dass durch personelle Umschichtung die Pflegebetreuung am Intensivbett gesichert wird.
Nur so erhalten wir unsere im Europa-Vergleich überdurchschnittlichen Intensivbetten-Kapazitäten.
Unter allen Umständen müssen Triagen in den Krankenhäusern verhindert werden."


"Situation in der Intensivpflege nachhaltig verbessern"
Kordula Schulz-Asche, die Sprecherin für Alten- und Pflegepolitik der Grünen, denkt an eine Verbesserung der Arbeitssituation der Fachkräfte: "Pflegekräfte klagen über ein Arbeiten im absoluten Ausnahmezustand.
Diese Menschen können wir alle unterstützen, indem wir uns an die Hygieneregeln halten und so das Infektionsrisiko verringern.
In dieser Situation ist es allerdings auch wichtig, einen politischen Rahmen zu spannen, der es den Menschen vor Ort erleichtert, die Belastungssituation zu bewältigen."

Schulz-Asche will dabei nicht nur kurzfristig agieren. S
Sie sagt: "Wir müssen es möglich machen, dass die Fachkräftebasis zeitnah erhöht werden kann.
Sollte die Arbeitsintensität in einigen Wochen wieder sinken, braucht es Maßnahmen, um die Situation in der Intensivpflege nachhaltig zu verbessern.
Mit einem Pflegebonus für nur wenige Pflegekräfte ist es nicht getan."

Achim Kessler, der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, sieht ein Versagen der Bundesregierung beim drohenden Notstand der Intensivversorgung: "Die Bundesregierung hat hier versäumt, im letzten halben Jahr trotz aller Warnungen vor einer zweiten Welle ausreichend Pflegekräfte nachschulen zu lassen, damit diese mit dem nötigen Know-How auf den Intensivstationen eingesetzt werden können."
Auch er sorgt sich um die Belastung der Pflegekräfte: "Es ist wichtig, dass die geltenden Pflegepersonaluntergrenzen jetzt nicht ausgesetzt werden!"

"Die jahrelangen Versäumnisse lassen sich nicht kurzfristig beheben"
Um einem Kollaps auf den Intensivstationen entgegenzuwirken, fordert Kessler: "Deshalb müssen die beschlossenen Corona-Maßnahmen durchgesetzt und mit den Zahlen im Blick nachgesteuert werden, sodass wir in fünf Wochen nicht doppelt so hohe Zahlen haben, sondern auf eine Entlastung der Situation hoffen können.
Denn die jahrelangen gesundheitspolitischen Versäumnisse und Tatenlosigkeit der letzten Monate lassen sich nicht kurzfristig beheben."

Der CDU-Gesundheitsexperte und Unionsfraktionsvize Georg Nüßlein bewertet die Lage in den Intensivstationen als – noch – nicht so dramatisch: "In Gesprächen, die ich mit Krankenhausverantwortlichen geführt habe, haben diese auf die angespannte Lage in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen hingewiesen.
Sie haben jedoch nicht gesagt, dass die Krankenhäuser die Lage nicht mehr bewältigen können."
Nüßlein will zunächst die Wirkung der von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen abwarten: "Das wird sich in ein bis zwei Wochen zeigen.
Und das werden wir uns genau anschauen.
Es gibt jetzt keinen Grund, Panik zu schüren.
Bei allen Diskussionen sollten wir nicht vergessen, dass hinter allen Statistiken Menschen und viel menschliches Leid stehen."

Die AfD-Fraktion hat auf die Anfrage zu einer Stellungnahme nicht reagiert.


 
RKI-Chef zur Corona-Lage: "Wir müssen noch ein paar Monate die Pobacken zusammenkneifen" !

Lothar Wieler sieht eine Verlangsamung beim Anstieg der Infektionszahlen.
Dennoch warnt der Chef des RKI vor einer problematischen Lage in Krankenhäusern – und gibt einen Ausblick, wie lange die Maßnahmen noch gelten.

Das Robert Koch-Institut (RKI) mahnt trotz der langsamer steigenden Corona-Infektionszahlen zur Geduld.
Man werde noch Monate mit Einschränkungen leben müssen, um die Zahlen der Neuinfektionen wieder zu drücken, sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin.

Es stimme ihn zwar vorsichtig optimistisch, dass die Zahlen zuletzt nicht mehr so stark gestiegen seien, sagte er.
"Wir wissen aber noch nicht, ob das eine stabile Entwicklung ist."
Am 16. November wollen die Spitzen von Bund und Ländern beraten, welche Wirkungen die Schließungen von Gastronomie und Freizeiteinrichtungen auf die Entwicklung der Infektionszahlen haben.
"Lassen Sie uns warten", sagte Wieler.

Fast 22.000 Neuinfektionen an einem Tag
Das RKI meldete am Donnerstag 21.866 Neuinfektionen in Deutschland.
Damit liegt die Gesamtzahl der bestätigten Ansteckungen bei 727.553.
Die Zahl der Todesfälle steigt nach Angaben des RKI um 215 auf 11.982.

Wieler wies darauf hin, dass man auf jeden Fall mit stark steigenden Zahlen an Intensivpatienten und Toten rechnen müsse, weil sich schwere Verläufe der Krankheit oft erst Wochen nach der Infektion zeigten.

"Wir müssen uns darauf einstellen, dass sich die Situation in den kommenden Wochen verschärft.
Wir müssen damit rechnen, dass Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen", warnte Wieler.
Fast die Hälfte der Krankenhäuser melde inzwischen, dass die Verfügbarkeit an Intensivbetten eingeschränkt sei.
Dies liege vor allem an Infektionen beim Personal, das dann nicht mehr zur Verfügung stehe.

Entwicklung des Impfstoffs "sehr ermutigend"
Dem RKI zufolge ist unklar, inwieweit die abgeschwächte Dynamik der Infektionen mit den für November verhängten Einschränkungen zusammenhängt.
Die Leiterin des RKI-Lagezentrums, Ute Rexroth, betonte aber, dass sich das Virus ohne die Maßnahmen sehr viel schneller verbreiten würde.
"Es könnte viel schlimmer sein", sagte sie.
"Das ist ein großer Erfolg, der der Bevölkerung zu verdanken ist."

Der RKI-Chef begrüßte die Nachrichten über die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes als "sehr, sehr ermutigend", aber auch vorläufig.
Dies ändere ohnehin nichts daran, dass man den ganzen Winter über weiter versuchen müsse, die Zahl der Neuinfektionen nach unten zu drücken.
"Wir müssen noch ein paar Monate die Pobacken zusammenkneifen", sagte Wieler.

Ansteckung in Restaurants "plausibel"
Mit Blick auf die Diskussion über weitere Einschränkungen sagte er, es sei "plausibel", dass sich Menschen auch in Restaurants ansteckten.
Diese mussten im November genauso wie auch Freizeiteinrichtungen schließen.
Wieler reagierte damit auf eine neue Studie der Universität Stanford, die über die Auswertung von Mobilitätsdaten einen Zusammenhang von Infektionen und Restaurantbesuchen festgestellt hatte.
Umso wichtiger sei, dass nach einer Wiederöffnung der Gastronomie Hygienekonzepte wirklich umgesetzt würden und dies auch kontrolliert werde, forderte Wieler.

Auffällig sei auch, dass vermehrt Corona-Fälle in Schulen aufträten.
Infektionen würden in die Schulen hineingetragen.
Es müssten auch dort die empfohlenen Hygienekonzepte auf jeden Fall umgesetzt werden, etwa das Maskentragen.
Es gebe dagegen keinen Hinweis darauf, dass der öffentliche Nahverkehr ein besonderer Infektionsherd sei.


 
Stand 12.11.2020: Aktuelle Zahlen zur Corona-Krise - Virologe, "Unklar, wie lange Corona-Impfschutz anhält" !



Quelle: ntv Nachrichten
 
KNALLHARTER LOCKDOWN: Briefing von Österreichs Kanzler Kurz zu Corona-Maßnahmen !

Die österreichische Regierung will wegen explodierender Infektionszahlen die Corona-Maßnahmen verschärfen und nun einen vollständigen Lockdown verhängen.
Wie die Nachrichtenagentur APA am Samstag unter Berufung auf einen Verordnungsentwurf der Regierung berichtete, soll es ab Dienstag rund um die Uhr Ausgangsbeschränkungen geben.
Geschäfte müssen bis auf wenige Ausnahmen schließen.
Die österreichischen Schulen müssen dem Bericht zufolge wohl komplett auf Fernunterricht umstellen.



Quelle: WELT Nachrichtensender
 
Harter Lockdown Österreich: Neue Ausgangsregeln, Geschäfte und Schulen schließen !

Wien - Österreich greift hart gegen steigende Corona-Zahlen durch: Das Land geht am Dienstag (17. November) zum zweiten Mal in der Corona-Krise für drei Wochen in den sogenannten Lockdown.

Die Regierung um Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verkündete die Maßnahmen am Samstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

Geschäfte und Schulen müssen dann schließen, das Verlassen des privaten Wohnraums ist nur aus triftigen Gründen wie Grundbedürfnissen, der Arbeit, der Hilfe etwa für Angehörige und zur Erholung im Freien erlaubt.

„Auch wenn sich niemand einen zweiten Lockdown wünscht, so ist der zweite Lockdown das einzige Mittel, von dem wir verlässlich wissen, dass es funktioniert“, sagte Kurz.
Die Beschränkungen gelten ab Dienstag, 0.00 Uhr, und bis zum 6. Dezember.
Die Ausgangsregeln müssen alle zehn Tage vom Hauptausschuss des Parlaments neu genehmigt werden.

Schulen stellen auf Fernunterricht um
Offen bleiben Geschäfte für die Deckung des täglichen Bedarfs, etwa Supermärkte, Drogerien, Apotheken und Banken.
Schulen stellen auf Fernunterricht um und bieten wie auch Kindergärten Betreuung bei Bedarf.

Private Treffen sind auf einzelne engste Angehörige oder Bezugspersonen beschränkt.
„Meine eindringliche Bitte für die nächsten Wochen ist: Treffen sie niemanden!
Jeder soziale Kontakt ist einer zu viel“, sagte Kurz.

Gastronomie, Tourismus, Kultur schon seit Anfang November dicht
Das Ziel sei, am 7. Dezember Schulen und Handel wieder öffnen zu können.
Schon seit dem 3. November sind in Österreich die Gastronomie, der Tourismus sowie Kulturbetriebe und Freizeiteinrichtungen geschlossen.
Ausgangsbeschränkungen galten bisher von 20.00 bis 6.00 Uhr.

Die Infektionszahlen sind seit Anfang November zunächst weiter gestiegen, am Freitag lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 554,2.
Mediziner befürchten einen Zusammenbruch der Intensivversorgung.


 
Dieser Film macht gerade im Internet Furore: So wurden wir zu Corona-Helden !

Wenn es darum geht, historische Ereignisse zu verstehen, sind Zeitzeugen eine wichtige Quelle.
Ein neues Video der Bundesregierung nimmt nun genau diesen Fakt aufs Korn – und sorgt damit gleichzeitig für Gänsehaut.
In dem Kurzfilm, der am Sonnabend im Netz veröffentlicht wurde, wird deutlich: Jeder, der momentan etwas für die Eindämmung der Pandemie tut, kann in der Zukunft ein Zeitzeuge für Erzählungen über den Kampf gegen Corona sein.

In dem rund anderthalb Minuten langen Film erzählt ein alter Mann namens Anton Lehmann scheinbar von einem historischen Ereignis.
„Ich glaube, es war im Winter 2020, als das ganze Land auf uns schaute.
Ich war gerade 22 geworden, studierte Maschinenbau in Chemnitz, als die zweite Welle kam.“
In dem Alter wolle man eher „feiern, studieren, jemanden kennenlernen oder mit Freunden einen trinken gehen.
Doch das Schicksal hatte andere Pläne mit uns“.


So wurden wir zu Corona-Helden !


Eine unsichtbare Gefahr habe das Land bedroht.
„Also fassten wir alle unseren Mut zusammen und taten, was von uns erwartet wurde.
Das einzig richtige.
Wir taten: nichts, absolut gar nichts.
Waren faul wie die Waschbären!“
Die Couch sei zur Front geworden, die Geduld zur Waffe.
„Manchmal muss ich fast ein bisschen schmunzeln, wenn ich an diese Zeit zurückdenke.
Das war unser Schicksal, so wurden wir zu Helden.
Damals – in diesem Corona-Winter 2020.“

Das Video, untermalt mit dramatischer Musik, schließt mit der Botschaft „Werde auch du zum Helden und bleib zuhause“.
Der Film sorgt in den sozialen Netzwerken für viel positive Resonanz.
„Tja wir können faul wie die Waschbären auf der Couch liegen!
100 Jahre davor mussten unsere Vorfahren jedoch ums nackte Überleben kämpfen - vielleicht versteht jetzt jeder, wie gut es uns geht“, schreibt eine Nutzerin auf Facebook.
Eine andere: „Herrlich! Man darf auch mal lachen.
Liege gerade heldenhaft auf dem Sofa...“


 
Teil-Lockdown: Kaum Chancen für Lockerungen in Deutschland !

Ein teilweiser Lockdown soll helfen, das Coronavirus einzudämmen.
Am Montag kommen Angela Merkel und die Ministerpräsidenten zum Zwischenfazit zusammen.
Lockerungen sind sehr unwahrscheinlich.
Im Gegenteil.

Am heutigen Montag werden Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder über die Entwicklung der Corona-Fallzahlen sprechen.
Gravierende Schritte wie etwa eine Lockerung von Maßnahmen werden allerdings kaum zu erwarten sein, wie der "Spiegel" berichtet.

Demnach haben sich bereits am Sonntag die Chefs der jeweiligen Staatskanzleien im Austausch mit Kanzleramtschef Helge Braun mehrheitlich geäußert, die Entwicklung eine weitere Woche zu beobachten.
Damit stünde am 23. November ein erneutes Gespräch zwischen Merkel und den Regierungschefs der Länder an.

In der ARD dämpfte auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Erwartungen.
Man werde vor allem Bilanz ziehen und könne dann wenige Tage später wieder zusammentreffen, sagt die SPD-Politikerin.
"Wenn wir einen nächsten Schritt machen sollten, wäre es am besten, Kontaktbeschränkungen weiter zu verschärfen."
Denkbar sei zudem, eine Maskenpflicht auch für Grundschüler einzuführen.
Das hätten ohnehin die meisten Bundesländer bereits – Bayern könne hier nachziehen.
Dreyer mahnt aber auch, dass die Politik Geduld haben und nicht in Aktionismus verfallen sollte.

Merkel plant "Winter-Knigge"
Was am 16. November allerdings passieren könnte, will "Bild" erfahren haben.
Demnach plant Merkel einen "Winter-Knigge", eine Art Auflistung an Verhaltensregeln für die Bevölkerung.
Dazu würde gehören, dass die Mitglieder eines Haushalts immer nur Mitglieder des immer gleichen Haushalts treffen sollen.
Für Kinder gelte diese Empfehlung auch: Immer nur mit dem selben Kind spielen.
Auf diese Art wäre die Zahl der Kontakte minimiert und die Verfolgung von Infektionen leichter.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat derweil am Sonntag 16.947 Neuinfektionen veröffentlicht, am Samstag waren es 22.461 Neuinfektionen.
Im Vergleich zum Wochenende vor einer Woche gab es damit zwar nur geringfügig mehr Fälle, ein Rückgang ist aber trotz des mittlerweile fast zwei Wochen dauernden Teil-Lockdowns noch nicht erreicht.

"Erheblichen Vorsichtsmaßnahmen"
Angesichts der Corona-Infektionszahlen müssen sich die Deutschen daher weniger auf Lockerungen, als potentiell vielmehr auf weitere Einschränkungen über den Teil-Lockdown im November hinaus einstellen.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet damit, dass es in den nächsten vier bis fünf Monaten "noch zu erheblichen Vorsichtsmaßnahmen kommen" wird, wie er der "Bild am Sonntag" sagte.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat sich bereits gegen eine Lockerung des Teil-Lockdowns ausgesprochen und schließt zugleich eine Verlängerung nicht aus: "Möglich, wir werden sehen".
Bei "Bild live" sprach er von einer möglichen Verschärfung der Regeln in Schulen: "Ich werbe dafür, dass wir die Maskenpflicht überall einführen."

Die Ende Oktober noch versprochene Wiedereröffnung etwa der Gastronomie Anfang Dezember erscheint somit immer weniger wahrscheinlich.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach von nötigen "Nachschärfungen".
Es könnten also neben der Verlängerung der Schließungen weitere Auflagen hinzu kommen im Laufe der Zeit – aber wohl noch nicht an diesem Montag.

"Besonderes Augenmerk"
Konkret könnten die Teilnehmer der Bund-Länder-Konferenz am Montag etwa über differenzierte Regelungen zur präventiven Eindämmung des Virusgeschehens in Schulen sprechen – abhängig vom Infektionsgeschehen.
Die pauschale Schließung von Schulen sei aber nicht beabsichtigt, hieß es hinter vorgehaltener Hand.

Söder sagte der "SZ", es müsse jetzt "besonderes Augenmerk" auf den Schulen liegen.
Man brauche nun "einheitliche Corona-Regeln" – zum Beispiel eine Maskenpflicht für alle Schulen in Deutschland.
Und vorsorglich sei eine Regelung nötig, ab wann und wie für ältere Jahrgänge der Unterricht in Präsenz oder bei Bedarf im Wechsel stattfinden könne.

Angesichts weiter steigender Infektionszahlen hatte Bayerns Nachbarstaat Österreich den Kampf gegen Corona verschärft und zum zweiten Mal in diesem Jahr einen vollständigen Lockdown ausgerufen.
Das bedeutet unter anderem, dass nach Oberstufen und Universitäten auch Schulen der jüngeren Jahrgangsstufen auf Fernunterricht umstellen müssen.
Für die Zeit nach dem dreiwöchigen Lockdown plant Österreich zudem Massentests in der Bevölkerung.

"Wollen ihre Freizeit anders gestalten"
Eine deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist dennoch der Meinung, dass der Lockdown im November enden sollte.
Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar unter 1.014 Befragten für die "Bild am Sonntag" ergeben.
So gaben 78 Prozent der Befragten an, dass Restaurants im Dezember wieder öffnen sollten.
Eine Öffnung von Kultureinrichtungen wie Museen, Theater oder Kinos würden 68 Prozent begrüßen.

Grundlegend anders ist die Stimmung hinsichtlich der geltenden Kontaktbeschränkungen.
So ist eine Mehrheit von 59 Prozent dagegen, die Kontaktbeschränkungen im Dezember aufzuheben: "Die Leute wollen ihre Freizeit anders gestalten als das aktuell möglich ist.
Aber sie haben auch verstanden, dass das nur geht, wenn sie ihre Kontakte einschränken", sagt Torsten Schneider-Haase von Kantar.


 
Stand 16.11.2020: Aktuelle Zahlen zur Corona-Krise - Verändert der Teil-Lockdown das Bewegungsverhalten ?



Quelle: ntv Nachrichten
 
Corona-Gipfel von Bund und Ländern: Einknicken sieht immer so ungeschickt aus !

Die Kanzlerin wollte die Corona-Regeln verschärfen, doch etliche Ministerpräsidenten stemmten sich dagegen.
Womöglich hätte ihre Zustimmung die eigenen Versäumnisse offengelegt.

Angela Merkel sieht nicht sonderlich gut gelaunt aus, als sie an diesem Montagabend vor die Hauptstadt-Presse tritt.
Über fünf Stunden hat sie mit den Ministerpräsidenten über neue Corona-Regeln verhandelt, jetzt sagt sie: "Die Kontaktbeschränkungen sind das Erfolgskonzept, und wir brauchen mehr davon, wir müssen noch stärker reduzieren, um unsere Ziele erreichen zu können."

Eigentlich wollte die Bundeskanzlerin mehr Beschränkungen durchsetzen – viele mehr sogar: Ihre Vorschläge für schärfere Maßnahmen wurden bereits am Wochenende öffentlich.
Doch kaum eine davon beschloss die Ministerpräsidenten-Runde dann am Montag.

"Vorgehen des Kanzleramts führt zur Verunsicherung"
Es war ein zäher Nachmittag: Insgesamt drei verschiedene Beschlussvorlagen wurden von Merkel an die Länderchefs verschickt, ehe sie sich zu einem mühsamen Kompromiss durchringen konnten.
Was aus dem Kanzleramt nach außen drang, klang dramatisch: Es sei zu scharfen Auseinandersetzungen gekommen, denn die Ministerpräsidenten wollten keine echte Verschärfung der Corona-Regeln mitmachen.

Mit erstaunlicher Einigkeit führten die Ministerpräsidenten an, dass sie sich vom Kanzleramt mit den Vorschlägen für neue Regeln überrumpelt fühlten.
Manuela Schwesig, die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, twitterte am Montagvormittag: "Vorgehen des Kanzleramtes führt zur Verunsicherung anstatt zur gemeinsamen Orientierung für die Bevölkerung."

Doch dass der Widerstand der Länder-Chefs gegen die geplanten Maßnahmen von Angela Merkel so groß ist, liegt auch an einer Zwickmühle, die sich viele von ihnen im Sommer selbst gebaut haben.
Jetzt sitzen sie darin fest: Denn nun wird klar, dass in den Sommermonaten kaum Hygiene-Konzepte entwickelt wurden, dass man sich in vielen Landesregierungen von den niedrigen Zahlen im Juni und Juli beruhigen ließ.

Die Gesundheitsämter besser auszustatten wurde versäumt
Wer jedoch keine präzisen Strategien zur Eindämmung des Virus entwickelt hat, würde mit erneuten, scharfen Maßnahmen sein eigenes Unvermögen bei der Bewältigung der Pandemie eingestehen: Drastische Kontaktbeschränkungen gelten eigentlich als letztes Mittel in der Bewältigung der weiterhin nicht eingedämmten Pandemie – genau das wollen die Ministerpräsidenten vermeiden.
Einzuknicken, das sieht immer sehr ungeschickt aus.

Die Kanzlerin hatte angeregt, dass sich Kinder in nächster Zeit nur mit einem festen Freund oder einer Freundin treffen dürfen – und zwar immer nur mit derselben Person.
Den Ministerpräsidenten war das zu viel, der Vorschlag wurde gekippt.
Gleichzeitig sind die Gesundheitsämter kaum noch in der Lage, Kontakte nachzuverfolgen – dies wäre wohl im Sommer zu lösen gewesen.
Die Gesundheitsämter besser auszustatten wurde jedoch von den meisten Bundesländern versäumt.

Auch wurde von den Ministerpräsidenten durchgesetzt, dass es keine Strafe gibt, wenn sich mehr als zwei Personen von zwei Haushalten in der Öffentlichkeit treffen.
Besonders strittig war die sogenannte "Schnupfen-Quarantäne", die Merkel eigentlich durchsetzen wollte: Wer einen Schnupfen hat, solle sich eigenständig für mehrere Tage in Isolation begeben.
Die Ministerpräsidenten verweigerten sich dem ebenfalls.

Keine Vorschläge von Merkel zu den Schulen blieben stehen
Doch an keinem Beispiel zeigt sich das Aufbegehren der Länder so deutlich wie bei den Schulen.
Über den Sommer wurde in vielen Bundesländern keine Hygiene- und Lüftungskonzepte erarbeitet.
Obwohl die Bildung explizit in den juristischen Regelungsbereich der Länder fällt, wäre hier eine Regelung im Sommer möglich gewesen, wurde jedoch versäumt.

Die harten Maßnahmen des Kanzleramts zur Eindämmung der Zahlen sahen vor: Alle Klassen sollten halbiert werden, es wäre in Wahrheit ein Ende des bislang aufrecht erhaltenen Regelbetriebs.
Wo Unterricht noch stattfindet, dort sollte eine Maskenpflicht im gesamten Schulgebäude und auch auf dem Pausenhof gelten.
Davon blieb kein Wort in der Beschlussfassung stehen, die Entscheidung wurde vertagt.

"Schüler sitzen stundenlang bei offenem Fenster"
Der Hamburger CDU-Chef und Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß sagte: "Wir hatten als Hamburger CDU darauf hingewiesen, dass die Stadt sich rechtzeitig auf die zweite Welle vorbereiten soll: Dafür haben wir den Einsatz von Belüftungsanlagen und Technologien vorgeschlagen."
Dies sei vom Senat nicht berücksichtigt worden: "In Hamburg sitzen die Schüler jetzt stundenlang bei offenem Fenster und frieren."
Für die fehlende Vorbereitung auf die zweite Welle fehle ihm "jegliches Verständnis", so Ploß.

Auch Thomas Kutschaty ist empört: Der SPD-Politiker ist Oppositionsführer im Düsseldorfer Landtag, in NRW regiert eine schwarz-gelbe Koalition, geführt von Armin Laschet.
Kutschaty erklärt: "Der eigentliche Vorschlag der Bundeskanzlerin war genau richtig: Mit kleineren Klassen und einem Lernen auf Distanz den aktuellen Schulbetrieb umzubauen, hätte gewirkt.

Jetzt wird die Entscheidung darüber verschoben, das wirft kein gutes Licht auf die Krisenpolitik von Armin Laschet."
Die Landesregierung "stolpert weiter in die Wintermonate hinein", so Kutschaty.

Strukturelles Problem der Ministerpräsidenten
Dass ein Hamburger CDU-Chef und ein SPD-Oppositionsführer aus Düsseldorf in ihrer Wut vereint auf ihre jeweiligen Landesregierungen sind, zeigt vor allem eines: Es handelt sich hier nicht um ein parteipolitischen Zwist.
In der Bekämpfung der Pandemie sitzen die Ministerpräsidenten vorerst in ihrer Zwickmühle fest, sie stellen sich gegen weitere Maßnahmen.

Als im Oktober schon einmal ähnlicher Zwist zwischen Kanzlerin und Länderchefs aufkam sagte Merkel in der Runde: "Dann sitzen wir in zwei Wochen eben wieder hier" – damals wurden dann die meisten Maßnahmen umgesetzt.
Dieses Mal könnte es sogar schneller gehen: Die nächste Konferenz von Merkel und den Ministerpräsidenten ist am 25. November angesetzt.


 
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