NEWS aus Politik und Soziales - In und Ausland !

Nazi-Symbol in Bundestagsgebäude entdeckt: Polizei ermittelt !

Im Jakob-Kaiser-Haus gehen Bundestagsabgeordnete und ihre Mitarbeiter ein und aus.
Einer von ihnen hat nun bei einem Besuch am Wochenende ein Hakenkreuz bemerkt.

Die für den Bundestag zuständige Polizei ermittelt wegen eines verfassungswidrigen Symbols, das in einem Fahrstuhl in einem Bundestagsgebäude angebracht wurde.
Das bestätigte eine Bundestagssprecherin am Sonntagabend.

Zuvor hatte ein Mitarbeiter des Grünen-Abgeordneten Dieter Janecek auf Twitter ein Bild gepostet, das ein geritztes Hakenkreuz zeigt.

Der Vorfall ereignete sich im Jakob-Kaiser-Haus, nicht im Reichstagsgebäude.
"Die Stelle im Fahrstuhl in einem Bundestagsbürogebäude ist provisorisch überklebt worden", teilte die Sprecherin des Bundestages mit.


 
Innenministerium und LKA informieren über Angriffe auf IT !

Nach digitalen Attacken auf Krankenhäuser und andere Einrichtungen informieren das rheinland-pfälzische Innenministerium und das Landeskriminalamt (LKA) heute über die Cybersicherheit von Unternehmen.
Diese Frage gewinne erheblich an Bedeutung, teilte das Ministerium mit und verwies auch darauf, dass Kundendaten von Stadtwerken abgezweigt worden seien.
An der Veranstaltung nehmen neben Innenminister Roger Lewentz (SPD) und LKA-Präsident Johannes Kunz auch der Informationssicherheitsbeauftragte der Landesverwaltung, Oliver Gabel, und der Leiter der Abteilung Verfassungsschutz, Elmar May, teil.

Im Juni hatte der Landesdatenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann von mehreren Datenpannen von Unternehmen sowie öffentlichen Stellen berichtet.
Verantwortlich sei eine neuartige Schadsoftware, die neben den E-Mail-Kontakten auch die Kommunikation auslesen könne und sich per Mail weiterverbreite.
"Ist die Schadsoftware erstmal in IT-Systeme eingedrungen, kann sie unter Umständen andere Schadprogramme nachladen."


 
Ex-Innenminister Grote als Zeuge im Untersuchungsausschuss !

Schleswig-Holsteins Ex-Innenminister Hans-Joachim Grote ist heute als Zeuge in den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Rocker-Affäre geladen.
Grote hatte im November 2017 den Landespolizeidirektor und den Leiter der Polizeiabteilung im Ministerium abgelöst.

Er widersprach aber der Behauptung, dass dies eine vorweggenommene Konsequenz aus Ermittlungen im Rahmen der Affäre um mögliche Fehler bei früheren Ermittlungen gegen Rocker im Norden gewesen sei.
Auch Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) stand nach eigener Darstellung hinter dem Wechsel an der Polizeispitze.


 
Iran: Atomphysiker wurde per Satellit getötet !

Bei einem gezielten Anschlag kommt im Iran der führende Nuklearforscher ums Leben.
Seine Frau verfehlen die Kugeln nur knapp. Laut den iranischen Revolutionsgarden waren "keine Terroristen" vor Ort.
Das Maschinengewehr auf dem Pickup soll ferngesteuert gewesen sein.

Der Ende November ermordete Kernphysiker Mohsen Fachrisadeh wurde nach Angaben der iranischen Revolutionsgarden mit einem satellitengesteuerten Maschinengewehr getötet.
Die Angreifer hätten bei dem Anschlag eine "fortschrittliche Kamera und künstliche Intelligenz" genutzt, sagte der stellvertretende Kommandeur der Revolutionsgarden, Ali Fadawi, örtlichen Medien.
Das auf einem Nissan Pickup montierte Maschinengewehr habe gezielt auf sein Gesicht "gezoomt" und 13 Schüsse abgefeuert.

Fachrisadehs Frau sei dabei nicht getroffen worden, "obwohl sie nur 25 Zentimeter entfernt war", zitierte die Nachrichtenagentur Mehr Fadawi.
Fachrisadeh sei in Begleitung von elf Sicherheitskräften der Revolutionsgarde gewesen.
Sein Sicherheitschef sei vier Mal getroffen worden, als er sich schützend über den Wissenschaftler warf.
Es seien "keine Terroristen" vor Ort gewesen, fügte Fadawi hinzu.
Die Waffe sei per Satellit gesteuert worden.

Der iranische Wissenschaftler Fachrisadeh war bei einem gezielten Anschlag in der Nähe von Teheran getötet worden.
Der Iran beschuldigte Israel und die Exil-Oppositionsgruppe Volksmudschaheddin, hinter dem Attentat zu stecken.
Seit dem Anschlag wurden unterschiedliche Berichte über den Hergang der Tat veröffentlicht.
Das iranische Verteidigungsministerium hatte zunächst erklärt, es habe einen Schusswechsel zwischen den Angreifern und Fachrisadehs Sicherheitsleuten gegeben.
Später war von einer ferngesteuerten Waffe die Rede.


 
Immer Ärger mit Erdoğan !

Zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union und der Türkei gibt es viele Konflikte.
Nun haben die EU-Außenminister eine Bilanz gezogen – die fällt für Erdoğan nicht gut aus.


Die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei haben sich in den vergangenen Jahren stetig verschlechtert.
Im Oktober versuchte die EU, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan mit dem Angebot zur Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen zu einem Kurswechsel zu bewegen.
Am Montag zogen die EU-Außenminister kurz vor dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs Bilanz.
Sie fiel ernüchternd aus.
Bei keinem der vielen Konfliktthemen gab es Fortschritte, weshalb mehrere Mitgliedstaaten weitere Sanktionen fordern.

Gasstreit im östlichen Mittelmeer
Seit dem vergangenen Jahr schickt Ankara Erkundungsschiffe ins östliche Mittelmeer, um seinen Anspruch auf Gasvorkommen zu untermauern.
Die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern protestieren heftig.
Die EU hat das Vorgehen als illegal verurteilt und eine Reihe von Sanktionen verhängt: Vergangenes Jahr wurden der Türkei Finanzmittel gekürzt, Kontakte auf hochrangiger Ebene auf Eis gelegt und Verhandlungen über ein Luftverkehrsabkommen ausgesetzt.
Dieses Jahr folgten Sanktionen gegen zwei Beteiligte an den umstrittenen Bohrungen.

Zypernkonflikt
Auch der Konflikt um die geteilte Mittelmeerinsel Zypern flammte jüngst wieder auf.
Dass die Regierung im türkisch besetzten Nordzypern den über Jahrzehnte abgesperrten Küstenort Varosha öffnete, wurde von der EU als Provokation verurteilt.
Bei einem Besuch in Nordzypern forderte Erdoğan Mitte November dann eine dauerhafte Zwei-Staaten-Lösung – und stellte sich damit gegen die internationalen Bemühungen, eine Wiedervereinigung mit dem griechisch-zyprischen Süden zu erreichen.

Libyen
Die türkische Regierung unterstützt im libyschen Bürgerkrieg die von der UNO anerkannte Einheitsregierung in Tripolis.
Entgegen dem UN-Waffenembargo liefert sie dabei auch Kriegsmaterial.
Die EU belegte deshalb im September zwei türkische Reedereien mit Sanktionen.
Ende November kam es zum Eklat, als ein deutsches Marineschiff der EU-Mission Irini einen verdächtigen türkischen Frachter stoppte und eine Durchsuchung begann.
Ankara protestierte heftig, worauf die Durchsuchung abgebrochen werden musste.

Einmarsch in Nordsyrien
Die Türkei hatte im Oktober 2019 eine Militäroffensive gegen die Kurden in Nordostsyrien begonnen und hält nun einen Teil des Nachbarlandes besetzt.
Die EU-Außenminister diskutierten daraufhin ein gemeinsames Waffenembargo gegen Ankara, konnten sich aber nicht einigen.
Einzelne EU-Staaten schränkten aber ihre Waffenlieferungen an das Nato-Land Türkei ein.

Bergkarabach
Im Konflikt um die Kaukasusregion Bergkarabach unterstützt die Türkei Aserbaidschan.
Unter anderem Frankreich warf Ankara vor, dschihadistische Kämpfer aus Syrien in die Konfliktregion geschickt zu haben.
Die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" gibt ihre Zahl mit fast 2.600 an. Erdoğan bestreitet die Vorwürfe.

Flüchtlinge
Die EU hatte 2016 mit der Türkei einen Flüchtlingspakt geschlossen.
Als Gegenleistung für die Rücknahme von auf den griechischen Inseln eintreffenden Migranten bekam Ankara Milliardenzahlungen zur Versorgung der rund 3,6 Millionen Syrien-Flüchtlinge im eigenen Land.
Erdoğan nutzte die Flüchtlingsfrage aber immer wieder als Druckmittel und drohte mit der Öffnung der Grenzen Richtung Europa.
Im Februar tat er dies tatsächlich. Tausende Flüchtlinge versuchten daraufhin, über die Landgrenze nach Griechenland zu gelangen.

Beitrittsgespräche und Ausweitung der Zollunion
Die Türkei ist seit 1999 EU-Beitrittskandidat.
Nach den Massenverhaftungen von Gegnern Erdoğans insbesondere infolge des Militärputsches von 2016 hat die EU die Verhandlungen über eine Aufnahme in die Union aber auf Eis gelegt.
Auch Hilfen der EU im Beitrittsprozess wurden in den folgenden Jahren gekürzt.
Im Flüchtlingspakt hatte die EU der Türkei eine Ausweitung der seit 1995 geschlossenen Zollunion angeboten.
Aber auch diese Gespräche wurden wegen der vielen Konflikte mit Ankara ausgesetzt.


 
Nach Wahlniederlage: Rumäniens Regierungschef tritt zurück !

Der rumänische Ministerpräsident Ludovic Orban erklärt nach der Niederlage seiner Partei bei der Parlamentswahl seinen Rücktritt.
Beobachter spekulieren indes darüber, wer oder was Orban noch zu dem Entschluss bewegt haben könnte.

Rumäniens bürgerlicher Ministerpräsident Ludovic Orban hat sein Amt als Regierungschef niedergelegt.
Als Grund nannte er die Niederlage seiner Partei PNL bei der Parlamentswahl, bei der am Sonntag die sozialdemokratische Oppositionspartei PSD auf Platz eins gekommen war.
"Ich klammere mich an kein Amt", sagte er.
Als Vorsitzender der PNL wolle er aber an den nun bevorstehenden Verhandlungen über eine Regierungskoalition teilnehmen.

Medien spekulierten, dass Staatspräsident Klaus Iohannis Orban zum Rücktritt gedrängt habe.
Iohannis, der das alleinige Recht hat, dem Parlament einen Regierungschef vorzuschlagen, strebt eine Koalition unter Führung der PNL mit der kleinen öko-liberalen USR-Plus und der Ungarn-Partei UDMR an.
Mit Orbans Abgang solle vor allem USR-Plus ein Bündnis mit der PNL schmackhaft gemacht werden, zumal diese Kleinpartei mit Nachdruck den Premier persönlich kritisiert hatte, meinten Beobachter.

Bei der Wahl erhielt keine Partei eine absolute Mehrheit.
Die PSD kommt laut Hochrechnungen im Abgeordnetenhaus auf 29,79 Prozent, gefolgt von der bürgerlichen Regierungspartei PNL mit 25,01 Prozent. USR-Plus erreichte 14,84 Prozent und UDMR 6,63 Prozent.
Das teilte das Zentrale Wahlbüro in Bukarest nach Auszählung der Stimmen in 84,84 Prozent der Wahllokale mit.

Im Senat, der oberen Parlamentskammer, war die Stimmenverteilung ähnlich: PSD 30,18 Prozent, PNL 25,38 Prozent, USR-Plus 15,29 Prozent, UDMR 6,80 Prozent.
Überraschend wurde die neue ultra-nationalische Partei AUR (Alianta pentru Unirea Romanilor - Allianz für die Vereinigung der Rumänen) viertstärkste Kraft im Parlament.
AUR wurde erst im September 2019 gegründet und war von den Leitmedien des Landes nicht beachtet worden.
Sie bekam laut letztem Auszählungsstand 8,17 Prozent der Wählerstimmen für das Abgeordnetenhaus und 8,48 für den Senat.


 
Brexit-Verhandlungen: Telefonat abgebrochen - Johnson reist persönlich nach Brüssel !

Die Verhandlungen über ein Handelsabkommen nach dem Brexit drohen zu scheitern.
Jetzt bittet Boris Johnson EU-Kommissionschefin von der Leyen um Bedenkzeit, der Premier will nach Brüssel reisen.

Im Streit über den Brexit-Handelspakt soll ein persönliches Treffen auf höchster Ebene den Durchbruch bringen.
Der britische Premierminister Boris Johnson werde in den kommenden Tagen nach Brüssel reisen, um mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die schwierigsten Fragen zu klären, teilte die EU-Kommission am Montagabend nach einem Telefonat Johnsons mit von der Leyen mit.

Von der Leyen und Johnson hatten zuvor ihr Telefonat zum Stand der Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt am frühen Montagabend nach mehr als einer Stunde unterbrochen.
Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus informierten Kreisen. Johnson habe um Bedenkzeit gebeten.

Ob es um konkrete inhaltliche Fortschritte, um die Fortsetzung oder den Abbruch der Gespräche ging, war zunächst unklar.
Von der Leyen und Johnson hatten sich zu dem Telefonat verabredet, um Bilanz der jüngsten Verhandlungsrunde zu ziehen.
Diese hatte aus EU-Sicht zunächst keine Fortschritte gebracht.

Britische Regierung deutet Einlenken an
Aber in einer Angelegenheit gibt es zumindest ein positives Signal: Kurz vor dem Start der Beratungen über das umstrittene Binnenmarktgesetz im britischen Unterhaus hat die Regierung in London am Montag ein Einlenken im Streit um den Gesetzentwurf angedeutet.
Mehrere Klauseln darin hatten zu großer Empörung in Brüssel geführt, weil dadurch Teile des im vergangenen Herbst vereinbarten EU-Austrittsabkommens im Hinblick auf die schwierige Nordirland-Frage ausgehebelt werden könnten.
Die britische Regierung hatte zugegeben, dass es sich dabei um einen Bruch internationalen Rechts handeln würde, hatte das Gesetz aber als gleichzeitig "legales Sicherheitsnetz" verteidigt.

Nun teilte die britische Regierung mit, sie sei dazu bereit, umstrittene Klauseln des Gesetzentwurfs zu entfernen oder zu entschärfen.
Voraussetzung sei eine Einigung in dem gemeinsamen Komitee, das für die Umsetzung der Nordirland-Bestimmungen des Austrittsvertrags zuständig ist.
"Die Gespräche dauern an und abschließende Entscheidungen werden in den kommenden Tagen erwartet", hieß es in der Mitteilung der Regierung.

Die umstrittenen Klauseln waren während des Gesetzgebungsverfahrens von der zweiten Kammer des britischen Parlaments, dem Oberhaus, entfernt worden.
Die britische Regierung hatte aber angekündigt, sie am Montag im Unterhaus wieder einzufügen.

EU-Spitzen stimmen sich ab
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich vor dem EU-Gipfel Ende der Woche mit Spitzenvertretern der Europäischen Union und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron abgestimmt.
Bei einer Video-Konferenz am Montagnachmittag sei es auch um die schwierigen Verhandlungen mit Großbritannien über ein Handelsabkommen nach dem Brexit gegangen, sagte ein EU-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP.
An der Video-Schalte nahmen auch EU-Ratspräsident Charles Michel und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teil.

Es geht um ein Handelsabkommen für die Zeit ab dem 1. Januar 2021, wenn Großbritannien nach dem EU-Austritt auch aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion ausscheidet.
Der Vertrag soll Zölle und Handelshemmnisse vermeiden.


 
Brexit-Vertrag erneut auf der Kippe: Britisches Unterhaus stellt umstrittenes Gesetz wieder her !

Die EU hatte den Briten wegen des Binnenmarktgesetzes internationalen Rechtsbruch vorgeworfen – das Oberhaus strich die strittigen Passagen.
Nun hat das britische Unterhaus die Klauseln wieder hergestellt.

Das britische Unterhaus hat am Montagabend das von der EU scharf kritisierte Binnenmarktgesetz verabschiedet.
Die Parlamentarier stimmten dafür, mehrere Klauseln wiederherzustellen, die Teile des EU-Austrittsvertrags außer Kraft setzen könnten.

Wenige Stunden vor der Entscheidung des Parlaments hatte die britische Regierung eine Überarbeitung des Binnenmarktgesetzes in Aussicht gestellt.
Es habe "konstruktive" Gespräche zwischen dem britischen Staatssekretär Michael Gove und dem Vize-Präsidenten der EU-Kommission, Maros Sefcovic, über die Umsetzung des bestehenden Austrittsvertrages gegeben, teilte die Regierung in London am Nachmittag mit.
Wenn es in den kommenden Tagen eine endgültige Einigung auf die in diesen Diskussionen besprochenen Lösungen gebe, werde London die umstrittenen Klauseln aus dem Binnenmarktgesetz streichen.

Britische Regierung deutet Einlenken an
Wirtschaftsstaatssekretär Paul Scully sagte im Unterhaus, die Regierung sei zuversichtlich, eine Einigung mit Brüssel zu erzielen.
Die Klauseln sollten bis dahin aber "in ihrer bestehenden Form" als Auffanglösung beibehalten werden.

Das Unterhaus hatte das Binnenmarktgesetz Ende September gebilligt.
Im November wies das Oberhaus aber mehrere Schlüsselpassagen zurück, durch die Regelungen zu Nordirland im Brexit-Vertrag ausgehebelt werden sollen.
Nach dem Votum am Montag wird die Vorlage nun erneut dem House of Lords vorgelegt, bevor dann das Unterhaus abschließend darüber abstimmt.

Der britische Premier Boris Johnson will durch das Gesetz mit der EU vereinbarte Zollregelungen im Warenhandel für die britische Provinz Nordirland und Vorgaben zu Staatsbeihilfen für britische Unternehmen umgehen.
Seine Regierung räumte freimütig ein, dass die einseitige Änderung des Brexit-Vertrages internationales Recht bricht.
Die EU-Kommission leitete wegen des Gesetzes Anfang Oktober ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Großbritannien ein.

Großbritannien war zum 1. Februar aus der EU ausgetreten.
Bis zum Jahresende bleibt es aber noch im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion.
Diese Zeit wollten beide Seiten eigentlich nutzen, um ein Handelsabkommen zu vereinbaren.
Die Verhandlungen sind aber festgefahren.
Johnson will in den kommenden Tagen nun persönlich nach Brüssel reisen, um einen Durchbruch zu erreichen.


 
Wahlausgang in Pennsylvania: Oberster US-Gerichtshof weist Klage von Trump-Lager zurück !

Der US-Präsident erkennt seine Wahlniederlage nicht an.
Um gegen das Ergebnis anzukämpfen ist sein Team sogar vor den Supreme Court gezogen.
Doch dort hat Trump nun eine schwere juristische Schlappe erlitten.


Das Lager von Donald Trump hat im juristischen Kampf gegen die verlorene Präsidentenwahl eine weitere Niederlage einstecken müssen – dieses Mal vor dem Obersten Gericht der USA.
Der Supreme Court in Washington wies am Dienstagabend (Ortszeit) einen Antrag auf eine einstweilige Verfügung zurück, mit der der Republikaner Trump und seine Anhänger den Sieg des Demokraten Joe Biden im US-Bundesstaat Pennsylvania kippen wollten.
In dem knappen Beschluss äußerte sich das Gericht nicht zu den Gründen.
Dort wurden auch keine abweichenden Stimmen der neun Richter aufgeführt.

Trump behauptet seit der Wahl vom 3. November, dass ihm der Sieg durch massiven Betrug genommen worden sei.
Weder er noch seine Anwälte konnten dafür bislang überzeugende Belege vorbringen.
Inzwischen wurden in mehr als drei Dutzend Fällen Klagen in verschiedenen Bundesstaaten abgeschmettert.
In der vergangenen Woche sagte auch Justizminister William Barr, ihm lägen keine Beweise für Betrug in einem Ausmaß vor, das das Ergebnis verändern würde.

Pennsylvania hatte das Wahlergebnis bereits am 23. November zertifiziert.
Die Antragsteller wollten erreichen, dass die Zertifizierung rückgängig gemacht wird.
Die Anwälte des Bundesstaats hatten vor dem Supreme Court vor einem solchen "dramatischen" Schritt gewarnt.
Sie argumentierten: "Kein Gericht hat jemals eine Anordnung erlassen, mit der die Bestätigung der Ergebnisse einer Präsidentenwahl durch den Gouverneur für ungültig erklärt würde."

Insgesamt vier Klagen vor dem Supreme Court
Der Justizminister des Bundesstaats Texas, Ken Paxton, hatte insgesamt vier Bundesstaaten verklagt.
In der am Dienstag veröffentlichten Klageschrift forderte er, das Wahlergebnis in Pennsylvania, Georgia, Michigan und Wisconsin für ungültig zu erklären.
Dort hatte sich der demokratische Herausforderer Joe Biden den Sieg gegen Trump gesichert.

Als Begründung führte Paxton an, in den vier Bundesstaaten sei die Verfassung verletzt worden – unter anderem, weil Wähler nicht gleich behandelt worden seien und es Unregelmäßigkeiten gegeben habe.
Der US-Präsident wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern von 538 Wahlleuten, die normalerweise gemäß dem Ergebnis in ihren Bundesstaaten abstimmen.
Für den Sieg sind 270 Stimmen erforderlich.
Biden brachte bei der Wahl am 3. November 305 Wahlleute hinter sich.
Die Stimmabgabe der Wahlleute ist für den 14. Dezember angesetzt

"Wahrlich peinliche Klage"
Trump hatte schon vor der Wahl Wert darauf gelegt, einen freien Sitz am Obersten Gericht schnell mit der Konservativen Juristin Amy Coney Barrett zu besetzen – und dabei auch auf möglichen Streit um den Wahlausgang verwiesen.
Die Konservativen dominieren im Gericht nun mit einer Mehrheit von sechs zu drei Stimmen.
Allerdings wurden die bisherigen Klagen des Trump-Lagers gleichermaßen von Richtern abgewiesen, egal ob sie von demokratischen oder republikanischen Präsidenten nominiert worden waren.

Verantwortliche in den betroffenen Bundesstaaten gingen mit der Klage hart ins Gericht.
Paxtons Amtskollege aus Wiscosin, Josh Kaul, sprach bei Twitter von einer "wahrlich peinlichen Klage".
Die Justizministerin von Michigan, Dana Nessel, verwies darauf, dass die Argumente aus der Klage bereits von diversen Gerichten abgewiesen worden seien.
Dies sei deshalb lediglich ein "PR-Gag".


 
Rücktritt: SPD-Politiker griff in die Fraktionskasse !

Berlin - Der SPD-Fraktionsvorsitzende der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung Spandau tritt zum Jahresende zurück: Christian Haß (57) hatte sich Arbeitnehmerdarlehen aus der Fraktionskasse genehmigt, ohne zuvor einen Beschluss des Fraktionsvorstands eingeholt zu haben.
In einem Schreiben an seine Fraktion, schrieb Haß: „Dieses war ein Fehler, den ich sehr bedauere.“

Haß sagte, dass es sich um „geringe Beträge“ gehandelt habe, die er 2018 und 2019 an sich genommen habe.
Wie im Brief geschrieben, habe er sie auch vollständig zurückgezahlt.
Grundsätzlich seien derlei Darlehen auch rechtlich möglich.

Der Bezirkspolitiker, der seit neun Jahren der Fraktion vorsteht, hat sein Handeln damit begründet, dass er damals arbeitslos war und „diverse gesundheitliche Schwierigkeiten“ gehabt habe: „In dieser Zeit ging es mir auch finanziell nicht gut.“

Jetzt aber habe er wieder einen guten Vollzeit-Job, der nicht mehr genügend Zeit für die Arbeit als Fraktionsvorsitzender lasse.
Im Verein mit den nicht abgesprochenen Darlehen habe das zu seiner Entscheidung geführt, zurückzutreten.
Er werde aber Bezirksverordneter bleiben und auch bei der Wahl 2021 wieder antreten.

Bis 2019 erhielt ein BVV-Fraktionsvorsitzender monatlich 1180 Euro, das Doppelte eines normalen BVV-Mitglieds (590 Euro).
Es ist keine Bezahlung, sondern eine Entschädigung, weil das Mandat als Ehrenamt gilt.
Dazu kommen 31 Euro für die Teilnahme an einer BVV-Sitzung und 20 Euro für die Teilnahme an einer Ausschuss- oder Fraktionssitzung sowie 41 Euro im Monat für Fahrgeld.

Die Grundentschädigung für Bezirksverordnete ist 2020 von 590 auf 935 Euro gestiegen, 15 Prozent der Diäten eines Mitglieds des Abgeordnetenhauses.
Das liegt an der Erhöhung der Diäten dort.
Es versteht sich seit 2020 nicht mehr als Halbtags-, sondern als Vollzeitparlament, die Diäten stiegen von 3944 auf 6250 Euro im Monat.


 
Verteidigungshaushalt zugestimmt: US-Repräsentantenhaus ignoriert Trumps Drohungen !

Ungeachtet einer Drohung des Präsidenten haben Abgeordnete für ein Gesetzespaket zum Verteidigungshaushalt gestimmt.
Es geht auch um eine Blockade, die den Abzug von Soldaten aus Deutschland verhindern soll.

Das US-Repräsentantenhaus hat dem Gesetzespaket zum Verteidigungshaushalt mit einer Mehrheit zugestimmt, die ein von US-Präsident Donald Trump angedrohtes Veto kippen könnte.
Am Dienstagabend (Ortszeit) votierten 335 Abgeordneten für das Gesetzespaket (NDAA), 78 stimmten dagegen.
Die Zahl der Befürworter lag damit deutlich über der Zweidrittelmehrheit.
Trump hatte Vertreter seiner Republikaner in der Parlamentskammer kurz zuvor aufgerufen, gegen den Haushalt zu stimmen, und seine Drohung eines Vetos erneuert.
Eine Mehrheit der Republikaner im Repräsentantenhaus folgte dem Aufruf des abgewählten Präsidenten nicht.

Der Senat soll noch in dieser Woche über den Haushalt abstimmen.
Damit das Gesetz in Kraft tritt, muss Trump es unterzeichnen.
Der Präsident hat unter anderem wegen eines Streits über die Reglementierung von Online-Plattformen und eine mögliche Umbenennung von Militärstützpunkten sein Veto angekündigt.
Dieses Veto könnte durch eine Zweidrittelmehrheit jeweils im Repräsentantenhaus und im Senat – also in beiden Kammern des Kongresses – überstimmt werden.

Mitglieder des von den Demokraten kontrollierten Repräsentantenhauses und des von Trumps Republikanern dominierten Senats hatten sich am vergangenen Donnerstag auf das Gesetzespaket zum Verteidigungshaushalt für das kommende Jahr geeinigt.
Der Entwurf umfasst mehr als 4.500 Seiten und sieht ein Budget von rund 740 Milliarden Dollar (611 Milliarden Euro) vor.
In dem Paket geht es – wie in den USA üblich – auch um zahlreiche Regelungen, die nicht direkt mit der Finanzierung der Streitkräfte zu tun haben.

Entwurf sieht Blockade bei Abzug von US-Soldaten vor
So sieht der Entwurf unter anderem vor, dass der von Trump geplante massive Abzug amerikanischer Soldaten aus Deutschland vorerst blockiert wird.
Dort heißt es, der US-Verteidigungsminister müsse in einem Bericht an den Kongress darlegen, ob ein solcher Abzug im nationalen Interesse der USA wäre.
Frühestens 120 Tage danach dürfe die Zahl der in der Bundesrepublik stationierten US-Soldaten die Grenze von 34 500 unterschreiten.
Der Entwurf sieht außerdem vor, dass angedrohte Sanktionen gegen die deutsch-russische Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 ausgeweitet werden.

Das NDAA gehört zu einer Reihe von Gesetzesvorlagen, die der Kongress noch vor Ende des Jahres beschließen will.
Der Verteidigungshaushalt wurde 59 Jahre in Folge mit parteiübergreifender Unterstützung verabschiedet.
Der Republikaner Trump hat die Präsidentenwahl am 3. November gegen den Demokraten Joe Biden verloren.
Trump weigert sich aber weiterhin, seine Niederlage einzugestehen.


 
Vor EU-Gipfel: Sanktionen ? Erdogan gießt Öls ins Feuer !

Beim anstehenden EU-Gipfel sollen unter anderem Sanktionen gegen die Türkei wegen des Erdgasstreits diskutiert werden.
Präsident Erdogan zeigt sich wenig beeindruckt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich mit Blick auf den EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel unbeeindruckt von möglichen Sanktionen gegen sein Land im Streit um Erdgaserkundungen im Mittelmeer gezeigt.
Jegliche Entscheidung zu Sanktionen "tangiert die Türkei nicht besonders", sagte Erdogan am Mittwoch.

Zum Konflikt über Grenzverläufe im östlichen Mittelmeer sagte Erdogan, die Türkei werde nicht zurückweichen und weiter ihre Rechte schützen.
Sein Land werde sich "weder Drohungen noch Erpressungen beugen".

Beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs der EU sollen auch mögliche Sanktionen gegen die Türkei wegen der umstrittenen Erdgassuche im östlichen Mittelmeer diskutiert werden.
EU-Mitglieder wie Griechenland und Zypern werfen der Türkei vor, dort illegal Erdgasvorkommen zu erkunden.
Die türkische Regierung weist die Vorwürfe zurück und vertritt den Standpunkt, dass die Erdgassuche rechtmäßig ist.

Weitere feindselige Botschaften
EU-Ratschef Charles Michel hatte zuvor gesagt, die Bewertung der Entwicklungen seit Anfang Oktober sei nicht positiv.
So habe es weitere einseitige Handlungen und feindselige Botschaften und Rhetorik gegeben.
Deswegen werde man beim EU-Gipfel über die nächsten Schritte beraten.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten Anfang Oktober beschlossen, beim Dezember-Gipfel eine Bewertung der türkischen Politik vorzunehmen.
Zugleich wurde vereinbart, im Fall neuer einseitiger Maßnahmen der Türkei alle möglichen Instrumente und Optionen zu nutzen – was auch neue Sanktionen einschließen könnte.
Für den Fall, dass sich der Konflikt mit den EU-Ländern Griechenland und Zypern beruhigt, war der Türkei eine engere Kooperation in Aussicht gestellt worden.


 
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