NEWS aus Politik und Soziales - In und Ausland !

US-Präsident vermisst alte Glühbirnen: Trump will nicht "orangefarben aussehen" !

Immer wieder wird der US-Präsident für seinen unnatürlich wirkenden Teint verspottet.
Donald Trump selbst erklärt nun seinen Look: Das läge an dem Schein von energieeffizienten Lampen.

US-Präsident Donald Trump findet sich im Licht klassischer Glühbirnen schöner als bei modernen Energiesparlampen.
"Ich mag sie besonders, weil ich nicht so orangefarben aussehe", sagte der 74-Jährige bei einer Rede vor Angestellten eines Haushaltsgeräteherstellers.
"Ihr seid alle schöne Leute, aber ihr habt mit der alten Glühbirne besser ausgesehen als mit den furchtbaren neuen Glühbirnen", sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) im US-Bundesstaat Ohio.
"Ich mag diesen Look nicht", sagte er mit Blick auf das Licht energieeffizienter Lampen.

Seine Regierung hatte schon vor einiger Zeit eine Verordnung kassiert, die den Verkauf der eher verschwenderischen Birnen mit Glühdraht – ähnlich wie in der EU – weitestgehend verboten hätte.
Trump behauptet, Energiesparlampen seien schädlich für die Umwelt.

Für seinen unnatürlich wirkenden Teint wird der Republikaner immer wieder verspottet.
Er hat zum Beispiel auch wiederholt erklärt, er halte Pressekonferenzen lieber im Freien, weil er bei natürlichem Licht besser aussehe.


 
Wegen Fake-News über Corona: Twitter und Facebook legen Trump an die Leine !

US-Präsident Donald Trump dreht sich die Dinge gern einmal, wie er sie braucht.
Ob sie dabei etwas mit der Wahrheit zu tun haben, ist da nicht weiter wichtig.
Jüngst erschien es ihm wichtig, zu behaupten, dass Kinder „fast immun“ gegen das Coronavirus sind.
Damit diese Falschbehauptung keine Menschenleben kostet, haben Facebook und Twitter nun reagiert.

Facebook löschte einen Video-Ausschnitt aus einem Interview mit Trumps Haussender „Fox News“, den der Präsident auf seiner Seite geteilt hatte.
Das Video enthalte „falsche Behauptungen“, erklärte ein Facebook-Sprecher.
Es verstoße damit gegen die Regularien des Unternehmens, wonach auf den Seiten des Unternehmens keine Falschinformationen zu der Pandemie verbreitet werden dürften.

Twitter ging da sogar noch einen Schritt weiter und sperrte das Konto von Trumps Wahlkampfteam vorübergehend komplett.
Das Unternehmen begründete die Maßnahme ebenfalls damit, dass eine platzierte Botschaft falsche Informationen über die Corona-Pandemie enthalte.
An das Trump-Team erging das Ultimatum: Erst wenn der irreführende Tweet über eine angebliche Beinahe-Immunität von Kindern gelöscht sei, würde der Account wieder freigegeben.

Facebook und Twitter gingen zuletzt verstärkt gegen Fake-News vor – und treffen dabei auch immer wieder Donald Trump.
Erst kürzlich musste der ein Video löschen, in dem für die Verwendung des Malariamittels Hydroxychloroquin geworben wurde.
Experten halten das Medikament für nicht nützlich und teilweise sogar schädlich.


 
Kein neues Konjunkturpaket: Vielen Amerikanern droht jetzt der Abstieg !

Millionen Amerikaner sind arbeitslos oder gar von Zwangsräumung bedroht, doch ein neues Konjunkturpaket ist nicht in Sicht.
Jetzt will Präsident Trump das Parlament umgehen und sagt: "Verklagt wird man immer."

Demokraten und Republikaner können sich nicht auf ein Konjunkturpaket einigen, vielen Amerikanern droht die Zwangsräumung.
Präsident Trump will jetzt Staatshilfen am Parlament vorbei auszahlen.

Die Corona-Krise macht der US-Wirtschaft zu schaffen, Hilfszahlungen für Millionen Arbeitslose sind ausgelaufen und unzähligen Mietern droht die Zwangsräumung.
Doch die Verhandlungen zwischen Demokraten, Republikanern und der Regierung um ein weiteres großes Corona-Konjunkturpaket sind vorerst gescheitert.

Der Senat verabschiedete sich am Freitagabend (Ortszeit) planmäßig für einen Monat in die Sommerpause.
Zunächst wurde keine weitere Gesprächsrunde anberaumt.
Präsident Donald Trump droht dem Kongress nun damit, Teile des Pakets ohne das Parlament durchzusetzen.

Trump will Staatshilfen ohne Parlament verteilen
Die Demokraten hatten zuletzt noch einen Kompromissvorschlag in Höhe von rund zwei Billionen Dollar (1,7 Billionen Euro) vorgelegt, die Republikaner wollten aber offenbar nicht über das von ihnen vorgeschlagene Paket von rund einer Billion Dollar hinausgehen.
"Wir liegen weit auseinander", sagte die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi.

Finanzminister Steven Mnuchin betonte, Trump wolle eine Einigung.
"Aber leider haben wir heute keine Fortschritte gemacht", sagte er.
Neue Verhandlungen seien nur sinnvoll, wenn die Demokraten neue Vorschläge vorlegten, sagte er.
Trump wiederum erklärte am Freitagabend in seinem Golfclub im Bundesstaat New Jersey, er lasse nun Verfügungen ausarbeiten, mit denen er mehrere Maßnahmen auch ohne Zustimmung des Parlaments durchsetzen könne.
Er will auf diesem Weg zum Beispiel die Verlängerung eines erhöhten Arbeitslosengeldes, ein Moratorium für Zwangsräumungen und eine Steuersenkung durchsetzen.

Trump: "Verklagt wird man immer"
Experten bezweifeln jedoch, dass er das alles umsetzen könnte, denn alle Maßnahmen, die neue Finanzmittel erfordern, müssen vom Kongress beschlossen werden.
Dort sind die Republikaner, die den Senat kontrollieren, auf die Stimmen der Demokraten angewiesen, die im Repräsentantenhaus die Mehrheit haben.
Trump wischte die Bedenken jedoch zur Seite.
"Verklagt wird man immer", sagte er vor Journalisten.
Es gebe für die geplanten Schritte auch genügend Geld, sagte er.
US-Medien hatten berichtet, dass Trump bestehende Haushaltsmittel einfach umwidmen wolle, um das Parlament zu umgehen.

Der US-Kongress hat seit Beginn der Pandemie bereits Konjunkturpakete in Höhe von rund drei Billionen Dollar verabschiedet – was mehr als zehn Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung der USA entspricht.

Demokraten fordern Aussetzung von Zwangsräumungen
Die Demokraten fordern die Verlängerung des erhöhten Arbeitslosengeldes von 600 US-Dollar (rund 510 Euro) pro Woche bis zum Jahresende.
Die im März verabschiedete befristete Erhöhung für Millionen Amerikaner war Ende Juli ersatzlos ausgelaufen, weil sich die beiden Parteien nicht auf eine Folgeregelung einigen konnten.

Zudem fordern sie eine zeitweise Aussetzung von Zwangsräumungen, Hilfen für Mieter und mehr Mittel für Bundesstaaten, Kommunen und Schulen.
"Wir dürfen es nicht erlauben, dass unsere Kinder hungrig bleiben, wir können es nicht erlauben, dass Kinder obdachlos werden oder Angst haben, zur Schule zu gehen", forderte Pelosi.

Republikaner setzen auf Direkthilfen
Die Demokraten hatten das von ihnen angestrebte neue Konjunkturpaket in Höhe von rund drei Billionen Dollar bereits Ende Mai im Repräsentantenhaus beschlossen.
Die Republikaner im Senat wollten darüber allerdings bis Ende Juli nicht einmal sprechen.
Sie wollen, dass alle Steuerzahler erneut 1200 Dollar Direkthilfen bekommen, um den Konsum anzukurbeln.

Die US-Wirtschaft steckt infolge der Coronavirus-Pandemie in einer schweren Krise.
Die Arbeitslosenquote liegt bei gut 10 Prozent, was für die USA ein historisch sehr hoher Wert ist.
Experten befürchten zudem, dass Millionen Mieter bald die Zwangsräumung droht, weil sie nach dem Verlust ihres Jobs ihre Miete nicht mehr zahlen können.


 
Schlag gegen Chinas Konzerne: Trump sucht die Eskalation !

Die Konfrontation zwischen den USA und China spitzt sich zu: Donald Trumps Schlag gegen Pekings Digitalfirmen zeigt eine beunruhigende Entwicklung.
Worum geht es ihm wirklich?

Die sich rasch zuspitzende Konfrontation zwischen den USA und China spielt sich auf vielen Feldern zeitgleich ab.
Am deutlichsten zeigt aber die Technologie, wohin die Reise geht: Donald Trump hat nun zum großen Schlag gegen Chinas erfolgreichste Digitalfirmen ausgeholt.

Er droht nicht nur damit, die App Tiktok vom US-Markt zu fegen – und nimmt dabei ausgerechnet die allererste App aus China in Visier, die einen globalen Siegeszug angetreten hat.
Allein in den USA gibt es 100 Millionen regelmäßige Nutzer.

Zudem will Trump überraschend Geschäfte mit dem Konzern Tencent untersagen, der mit WeChat jene App betreibt, die aus dem Leben der Chinesen im In- und Ausland nicht mehr wegzudenken ist.
Trump greift die beiden Kronjuwelen in Chinas digitaler Schatzkammer an – Peking reagiert empört, aber auch in Washington sind manche irritiert.

Die Furcht vor einem neuen Kalten Krieg
Trumps überraschend weitreichende Maßnahmen stellen den härtesten Schlag gegen China in diesem Jahr dar.
Beobachter in Washington und Peking sehen die Supermächte am Tiefpunkt seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen im Jahr 1979 – das Schlagwort vom neuen Kalten Krieg macht die Runde.
Das Vorgehen gegen Chinas erfolgreichste Software ist nur der letzte einer Reihe von Schritten, die insgesamt eine rasante Konfrontation der Supermächte bedeuten.

In der Coronavirus-Pandemie hagelt es gegenseitige Schuldzuweisungen.
Trump spricht aktuell wieder vom "China-Virus" und wälzt die Verantwortung auf Peking ab.
Die KP wirft dem Weißen Haus, mit den Attacken nur vom eigenen Versagen ablenken zu wollen.

Die USA überziehen chinesische Funktionsträger mit Sanktionen, die für die Internierung von Uiguren in der Provinz Xinjiang oder für den Umgang mit Protesten in Hongkong in der Verantwortung stehen.
Am Freitag traf es auch Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam.

Ein Bestreben, sich gegenseitig zu schaden, zeigte sich im Pingpong von verfügten Konsulatsschließungen: Beide mussten auf gegenseitigen Druck zwei Vertretungen in den Städten Houston und Chengdu räumen.
Der umfassende Handelskrieg, den Trump mit massiven Strafzöllen losgetreten hat, ist nur auf Eis gelegt, ohne dass eine Annäherung in den wahren Streitfragen gäbe.

Die Konfrontation ist auch deshalb heikel, weil die beiden größten Volkswirtschaften der Welt ökonomisch eng miteinander verbunden sind – und sie andere Staaten in die Auseinandersetzung hineinziehen.

Druck auf Staaten wie Deutschland
Der vorläufige Höhepunkt der Zuspitzung kam im vergangenen Jahr, als die USA nicht nur selbst den chinesischen Telekomriesen Huawei sperrten, sondern hohen Druck ausübten auf andere, es ihnen nachzutun.
Washington drängt etwa Deutschland, Huawei vom Aufbau der hochsensiblen Infrastruktur des 5G-Netzes auszuschließen.
Die Begründung: Der Konzern könne zum Einfallstor für chinesische Spionageaktivitäten werden.

Ein ähnliches Argument bringt Trump nun gegen die Spaß-App Tiktok vor, in dem er sie als Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darstellt.
Die App könne es der KP Chinas ermöglichen, Amerikaner auszuspionieren, behauptet er.

Tiktok sammelt zwar wie so gut wie alle (auch amerikanischen) Apps zahlreiche Nutzerdaten, widerspricht aber den Vorwürfen: Die Daten internationaler Nutzer würden nicht in China gespeichert.

Allerdings ist laut den chinesischen Sicherheitsgesetzen Firmen kaum möglich, sich Datenanfragen der Regierung zu widersetzen.
Die von Trumps Dekret ebenfalls betroffene App WeChat ist etwa stark überwacht, ihre Inhalte sind zensiert.

Trump schielt auf die Wahl
Der Fall zeigt, wie sicherheitspolitische mit wirtschaftlichen und politischen Erwägungen zusammenfallen.
Die Sicherheitsbedenken sind zwar real – wie man auch durch das einstimmige Votum im Senat sieht, die Nutzung von Tiktok auf Regierungsgeräten zu untersagen.
Das Pentagon erließ eine ähnliche Regelung bereits Ende 2019.
Doch Geheimdienst-Experten sehen laut "New York Times" die Spaß-App als längst nicht so gefährlich an wie den Konzern Huawei.

Der wirtschaftliche Blickwinkel ist offenkundig: Trump setzt den Betreibern von Tiktok, das bei jungen Nutzern der US-Konkurrenz wie Instagram den Rang abgelaufen hat, die Pistole auf die Brust: Entweder sie verkaufen das rasant wachsende Geschäft an eine US-Firma wie das interessierte Microsoft oder es ist Schluss in den USA.

Es ist neben Trump insbesondere sein Außenminister Mike Pompeo, der Peking auf breiter Front mit scharfer Rhetorik angreift.
Pompeo schlug in dieser Woche vor, viele weitere chinesische Dienste aus dem westlichen Internet zu verbannen.
Zurückhaltender ist etwa Finanzminister Steven Mnuchin – der sich auch in der aktuellen Krise gegen ein komplettes Verbot von Tiktok aussprach.
Er betont eher den drohenden wirtschaftlichen Schaden einer Entkopplung der Volkswirtschaften.

Trump ist auch von wahltaktischen Erwägungen getrieben.
In den USA ist eine Anti-China-Stimmung auf dem Vormarsch – im März äußerten zwei Drittel der Amerikaner eine negative Sicht auf die Volksrepublik.
Der Präsident, der wegen seines Krisenmanagements von Pandemie und Wirtschaftseinbruch in der Kritik steht, sieht hier eine gute Möglichkeit zur PR in eigener Sache.

Schon im Wahlkampf 2016 hatte er gegen ein China gewettert, das Amerika "abzieht".
Jetzt versucht er, sich selbst erneut als Kämpfer gegen dessen unfaire Wirtschaftspraktiken darzustellen – und seinen Konkurrenten Joe Biden als nützlichen Idioten Pekings.

Eine weitere Verschärfung des China-Kurses ist in den kommenden Wochen nicht auszuschließen.


 
Weißrussland: Gewalt und Betrugsvorwürfe bei Präsidentenwahl !

Unter dem Eindruck beispielloser Fälschungsvorwürfe und massiver Polizeigewalt haben die Menschen in Belarus (Weißrussland) am Sonntag einen Präsidenten gewählt.
Zwar erwartet Staatschef Alexander Lukaschenko, der die ehemalige Sowjetrepublik seit mehr als einem Vierteljahrhundert mit harter Hand regiert, einen hohen Sieg.
Vor den Wahllokalen bildeten sich aber Schlangen wie noch nie.
Die politisch nur wenig erfahrene Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja (37) wurde bejubelt.
Viele riefen „Sweta, Sweta!“.

Ein ganz anderes Bild bei Lukaschenko, der als „Europas letzter Diktator“ gilt und immer noch die Todesstrafe vollstrecken lässt.
Der 65-Jährige gab seine Stimme in kleinem Kreis an der Universität in der Hauptstadt Minsk ab.
Er hatte mit dem Einsatz der Armee gedroht, sollte jemand versuchen, ihm die Macht zu entreißen.
Der Staatsagentur Belta zufolge sagte er: „Es kann keine Rede davon sein, dass mit dem morgigen Tag im Land Chaos und Bürgerkrieg ausbrechen.
Es gerät nichts außer Kontrolle.
Das garantiere ich.“

In sozialen Netzwerken wurden Videos von Militärfahrzeugen veröffentlicht, die an den Straßen nach Minsk Stellung bezogen.
Auch am Wahltag kam es wieder zu zahlreichen Festnahmen, darunter ein Team des russischen Internet-Fernsehkanals Doschd.
„Ich will, dass die Wahl ehrlich verläuft“, sagte Tichanowskaja bei der Stimmabgabe.
Es gab Dutzende Videos von Manipulationen an den Stimmzetteln in den sozialen Netzwerken und Klagen von Bürgern über Verstöße.

Die Opposition bezweifelt, dass Lukaschenko in der Lage ist, eine Abstimmung ohne massive Fälschungen zu gewinnen.
Seine Gegner haben deshalb friedliche Proteste angekündigt, die sich mehrere Tage hinziehen könnten.
Tichanowskaja hat die Unterstützung von anderen nicht zur Wahl zugelassenen Oppositionskandidaten - nicht nur von ihrem Mann Sergej, einem regierungskritischen Blogger, auch vom früheren Banken-Chef Viktor Babariko.
Beide sitzen in Haft wegen Anschuldigungen, die als politisch inszeniert gelten.

Kollegen und Mitstreiterinnen Tichanowskajas wurden ebenfalls in Gewahrsam genommen, darunter Maria Kolesnikowa von ihrem Wahlkampfstab.
Sie kam nach kurzer Zeit am Samstag wieder frei.
Schon im Wahlkampf waren Hunderte Menschen festgenommen worden.
Wahlleiterin Lilija Jermoschina erklärte die Präsidentenwahl bereits gegen Mittag für gültig, nachdem die Mindestbeteiligung von 50 Prozent erreicht war.
Gegen 16.00 Uhr (15.00 Uhr MESZ) wurde sie mit mehr als 73 Prozent angeben.

„Belarus hat noch nie einen solchen Zulauf an den Wahlurnen gesehen.
Das ist Ausdruck für den starken Wunsch nach Veränderung“, sagte die Politologin Maryna Rakhlei der Deutschen Presse-Agentur.
Es seien auch viele 40- bis 50-Jährige unter den Wählern gewesen, die erstmals überhaupt abgestimmt hätten.
Rakhlei wertete das als Zeichen gegen Lukaschenko.

Auch im Ausland, an der belarussischen Botschaft in Moskau, bildeten sich lange Schlangen.
Internationale Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sind diesmal nicht im Einsatz.
Sie hatten noch nie eine Wahl in dem wirtschaftlich von Russland abhängigen Land als demokratisch anerkannt.
Die OSZE hatte ihre Abwesenheit mit einer fehlenden Einladung begründet.
Wegen der Corona-Pandemie gab es zudem massive Reisebeschränkungen, auch für internationale Journalisten.

Bürger, Journalisten und Aktivisten beklagten am Wahltag massive Probleme mit dem Internet.
Vor allem viele regierungskritische Seiten waren in Belarus nicht abrufbar.
Tichanowskajas Stab warnte vor einer kompletten Abschaltung des Netzes.
Auf diese Weise wollten die Behörden organisierte Proteste verhindern.
Insgesamt waren in dem Land zwischen Polen und Russland 6,8 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen.
Zur Wahl standen noch drei weitere Kandidaten, die aber als chancenlos galten.


 
Wahlfälschung in Belarus ? Lukaschenko angeblich vorn - Proteste im ganzen Land !

Das Ergebnis der Wahl in Belarus fällt äußerst klar aus.
Doch Experten halten die Zahlen für erfunden.
Die Herausforderin von Machthaber Lukaschenko will die Niederlage deshalb nicht akzeptieren.

Die von Manipulationsvorwürfen überschattete Präsidentenwahl in Belarus (Weißrussland) soll Staatschef Alexander Lukaschenko staatlichen Nachwahlbefragungen zufolge haushoch gewonnen haben.
Den sogenannten Exit Polls zufolge holte er 79 Prozent der Stimmen, wie die Staatsagentur Belta am Sonntagabend meldete.
Die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja bekam demnach nur 6,8 Prozent der Stimmen.
Sie erkannte das Ergebnis am Abend nicht an.
Im ganzen Land gab es Proteste und Ausschreitungen

Unabhängige Nachwahlbefragungen im Ausland hatten zuvor ein ganz anderes Bild gezeichnet, wonach Tichanowskaja 71 Prozent geholt hat, Lukaschenko hingegen nur 10 Prozent.
Die Oppositionskandidatin bezeichnete das Ergebnis als "fern jeder Realität" und fügte hinzu: "Es kann keine Anerkennung eines solchen Wahlergebnisses geben."

In mehreren Städten kam es am späten Abend zu Protesten gegen Wahlfälschungen und Zusammenstößen mit der Polizei. In sozialen Netzwerken wurden Videos veröffentlicht, die etwa in der Hauptstadt Minsk zeigten, wie Polizisten auf Menschen einschlugen.
Wiederum andere Passanten attackierten daraufhin die Sicherheitskräfte, um eine Festnahme zu verhindern.
In Minsk setzten die Beamten Leuchtgranaten ein, um die Menschen zu vertreiben.

Präsidentenpalast abgesichert
Den Videos zufolge waren allein in der Hauptstadt schätzungsweise 10.000 Menschen im Zentrum unterwegs.
Autos hupten auf den Straßen.
Die Sicherheitskräfte sperrten viele Metro-Stationen ab.
Bürger berichteten, dass das Internet landesweit nicht funktionierte.
Hundertschaften wurden am Präsidentenpalast zusammengezogen.

Die Polizei nahm viele Demonstranten fest.
Eine genaue Zahl lag zunächst nicht vor.
Auch in anderen Städten des Landes gab es Proteste.
In der Stadt Baranawitschy, südwestlich von Minsk, zählten Beobachter bis zu 10.000 Demonstranten.
Die Polizei habe auch Tränengas eingesetzt.
In Brest im Westen der Ex-Sowjetrepublik gingen die Sicherheitskräfte ebenfalls hart gegen friedliche Demonstranten vor.

Der CDU-Außenexperte Norbert Röttgen kritisiert das Ergebnis der Abstimmung deutlich.
"Der Ausgang der Präsidentschaftswahl überrascht mich nicht.
Ob der Umgang mit Oppositionskandidaten, der Presse, Wahlbeobachtern oder Protestlern – schon im Vorfeld hat sich abgezeichnet, dass es sich nicht um eine freie und faire Wahl handeln wird", sagte Röttgen.
Es sei klar gewesen, dass Lukaschenko sich wieder zum Sieger ernennen werde.
"Das kennen wir von den vergangenen Wahlen in Belarus."

Oppositionskandidatin bot Lukaschenko die Stirn
Die Wahl am Sonntag fand in angespannter Atmosphäre statt. Beobachter gingen bereits im Vorfeld davon aus, dass Lukaschenko seine Wiederwahl für eine sechste Amtszeit sichergestellt haben wird.
Allerdings fühlte er sich durch die 37-jährige Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja, die in den Wochen vor der Wahl massiv an Zustimmung gewonnen hatte, offenkundig unter Druck gesetzt.
Am Sonntag erklärte Lukaschenko, er werde nicht die "Kontrolle über die Lage verlieren".

Um 19 Uhr MESZ schlossen die Wahllokale.
Viele der rund 6,8 Millionen Wahlberechtigten konnten wegen des großen Andrangs ihre Stimme bis dahin nicht mehr abgeben.
Wahlleiterin Lilija Jermoschina sagte am Abend, dass die Anzahl der Stimmzettel nicht ausreichte.
Niemand habe mit so einer hohen Beteiligung gerechnet, betonte sie.

Röttgen: "Innere Unruhen sind wahrscheinlich"
Schon am Nachmittag lag die Wahlbeteiligung bei 73,4 Prozent.
Vielerorts bildeten sich lange Schlangen vor den Wahllokalen.
Die Wahlkommission sah darin eine "Provokation" und "Sabotage" der Opposition.
Internationale Beobachter waren bei der Abstimmung nicht zugelassen.
Schon die vergangenen vier Urnengänge in der ehemaligen Sowjetrepublik wurden wegen Betrugs und Einschüchterungen von unabhängigen Beobachtern nicht anerkannt.

Röttgen erwartet unruhige Zeiten in Belarus.
Fragwürdige Ergebnisse habe es schon früher gegeben, sagte er.
"Diese Wahl unterscheidet sich jedoch von den bisherigen: Noch nie zuvor hat es die Opposition geschafft, so geeint, laut und stark aufzutreten.
Das zeigt, wie groß das Aufbegehren nach Veränderung und die Unzufriedenheit in dem Land ist."

Die weitere Entwicklung hänge nun davon ab, "wie repressiv Lukaschenko mit der Opposition vorgehen und wie widerstandsfähig und beharrlich diese wiederum bleiben wird.
Innere Unruhen sind wahrscheinlich."
Lukaschenko müsse klar sein, dass weder die Verhinderung fairer Wahlen noch die Unterdrückung von Meinungen zur Verbesserung der Beziehungen zur EU beitragen würden.

Erneut Wahlfälschungen befürchtet
Experten gingen bereits davon aus, dass Lukaschenko auch dieses Mal seinen Sieg mit Hilfe von Wahlfälschungen sichern wird.
Zumal eine Rekordzahl von 41,7 Prozent der Wahlberechtigten nach Angaben der Wahlkommission von der Möglichkeit Gebrauch machten, schon Tage vorher ihre Stimmen abzugeben – und damit genügend Zeit für Manipulationen blieb.

Doch mit ihrer Kandidatur hatte Tichanowskaja den 65-jährigen Lukaschenko vor unerwartete Herausforderungen gestellt.
Die 37-jährige Englischlehrerin und Übersetzerin trat an, nachdem ihr Mann, der bekannte Blogger Sergej Tichanowski, inhaftiert und von der Wahl ausgeschlossen wurde.
Sie wollte im Falle ihres Wahlsiegs neue, freie Wahlen ansetzen, an denen auch Kandidaten wie ihr Mann teilnehmen können, die inhaftiert oder nicht zugelassen wurden.

Bei ihrer Stimmabgabe in der Hauptstadt Minsk äußerte Tichanowskaja noch die Hoffnung auf eine faire Wahl.
"Ich möchte wirklich, dass die Wahlen ehrlich sind.
Wenn die Behörden nichts zu befürchten haben und alle Menschen für Alexander Lukaschenko sind, werden wir damit einverstanden sein", sagte sie.

Weiße Armbänder als Zeichen der Opposition
Tichanowskaja hatte ihre Anhänger aufgerufen, nicht von der vorzeitigen Stimmabgabe Gebrauch zu machen, sondern erst am Sonntag zu wählen, um Wahlfälschungen zu erschweren.
Die Leiterin der Wahlkommission, Lidia Ermotschina, warf den "Protestwählern" vor, die Wahlkabinen absichtlich lange zu besetzen.
Deshalb hätten sich lange Schlangen gebildet, sagte sie dem belarussischen Fernsehen.

Viele der Wähler trugen weiße Armbänder – das Erkennungszeichen der Anhänger Tichanowskajas.
26 Jahre Lukaschenko seien eine "sehr lange Zeit, wir brauchen frisches Blut", sagte eine 33-jährige Geschäftsfrau und fügte hinzu: "Ich habe für Tichanowskaja gestimmt."
Obwohl die Behörden vor der Wahl massiv gegen die Opposition vorgingen, hatten Zehntausende an den Wahlkampfveranstaltungen der Oppositionskandidatin teilgenommen.

Sicherheitskräfte verbarrikadieren Regierungsgebäude
Zum Wahltag verschärften die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen massiv.
In ganz Minsk waren Polizeipatrouillen zu sehen, Regierungsgebäude wurden mit Metallbarrieren abgeriegelt.
Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur AFP von gepanzerten Fahrzeugen und bewaffneten Soldaten an wichtigen Zufahrtsstraßen.

Einwohner berichteten von Problemen, auf die Internetseiten unabhängiger Medien zuzugreifen.
Die Video-Plattform YouTube, verschlüsselte Messengerdienste wie Telegram und VPN-Verbindungen waren stark verlangsamt.

Bereits am Vortag war Tichanowskajas Wahlkampfleiterin Maria Moros festgenommen worden.
Der Grund für die Festnahme war demnach zunächst unklar.
Am Samstagabend wurde außerdem Tichanowskajas Mitstreiterin Maria Kolesnikowa kurzzeitig festgenommen.
Eine weitere politische Verbündete Tichanowskajas, Weronika Zepkalo, flüchtete am Sonntag vorsichtshalber nach Russland.


 
Lukaschenko zum Sieger erklärt - Deutschland zweifelt Ergebnis an !

In Belarus gehen die Proteste nach der Wahl weiter.
Staatschef Lukaschenko hat zwar offiziell gewonnen, doch es gibt Gegenwind.
Auch die Bundesregierung äußert große Zweifel.

Die Wahlkommission in Belarus (Weißrussland) hat Staatschef Alexander Lukaschenko zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt.
Der 65-Jährige habe 80,23 Prozent der Stimmen bei dem Urnengang am Sonntag erzielt, teilte Wahlleiterin Lilija Jermoschina am Montag in Minsk als vorläufiges Ergebnis mit.

Lukaschenkos Gegnerin, Swetlana Tichanowskaja, kam demnach nur auf 9,9 Prozent der Stimmen.
Sie kündigte bereits an, eine Niederlage nicht anzuerkennen.
Ihre Unterstützer hatten nachts zu Tausenden gegen Lukaschenko und Wahlfälschungen protestiert.
Es gab viele Verletzte und Festnahmen.

Lukaschenko zeigt keine Reaktion auf Vorwürfe
Auch die Bundesregierung hat "große Zweifel" an der umstrittenen Präsidentschaftswahl in Belarus geäußert.
Es sei "ganz offenkundig", dass bei der Wahl am Sonntag "die Mindeststandards für demokratische Wahlen nicht eingehalten wurden", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.
Die Berichte über Wahlfälschung seien "glaubhaft".

Die Wahlbeteiligung in der zwischen dem EU-Mitglied Polen und Russland gelegenen Ex-Sowjetrepublik lag nach Angaben der Wahlleitung bei 84 Prozent der rund 6,8 Millionen Stimmberechtigten.

Tausende Menschen gingen nach der Wahl auf die Straße und stellten sich gegen die Sicherheitskräfte, die Wasserwerfer, Tränengas und Blendgranaten gegen die Demonstranten einsetzten.
Auf Videos waren im Gesicht blutende Menschen zu sehen.
Die Zahl der Verletzten und Festgenommenen war zunächst unklar.
Bis zum Morgen beruhigte sich die Lage zunächst wieder.
Die Opposition hatte bereits neue Proteste angekündigt.


 
Nach Explosionskatastrophe: Libanons Regierung tritt geschlossen zurück !

Nach der verheerenden Explosion im Hafen der Hauptstadt Beirut tritt die libanesische Regierung geschlossen zurück.
Das Land steckt in einer tiefen Krise.

Nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut hat der libanesische Ministerpräsident Hassan Diab den Rücktritt seiner gesamten Regierung erklärt. In einer Fernsehansprache machte Diab am Montagabend die weit verbreitete Korruption in seinem Heimatland für die gewaltige Detonation mitverantwortlich.
Damit reagierte der Regierungschef nach knapp einer Woche auf öffentlichen Druck und gewaltsame Proteste.
Im Zentrum der Hauptstadt Beirut kam es am Abend zu neuen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten.

Diab sagte in seiner Ansprache, die Korruption sei größer als der Libanon.
Einigen gehe es nur darum, politische Punkte zu erzielen.
Zuvor hatten mit Justizministerin Marie-Claude Nadschm und Finanzminister Ghasi Wasni zwei weitere Mitglieder seiner Regierung ihre Ämter niedergelegt.
Damit blieb dem Ministerpräsidenten praktisch keine andere Wahl mehr.

160 Tote und 6.000 Verletzte
Viele Libanesen machen die Regierung für die mindestens 160 Toten und mehr als 6.000 Verletzten am vergangenen Dienstag verantwortlich.
Die Armee zog am Montag fünf weitere Leichen aus den Trümmern.
Die Detonation soll durch große Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat ausgelöst worden sein, die dort über Jahre ohne Sicherheitsvorkehrungen lagerten.
Die Ermittlungen zur genauen Ursache der Katastrophe laufen jedoch noch.

Am Sonntag hatten bereits Informationsministerin Manal Abdel Samad und Umweltminister Damianos Kattar ihre Ämter niedergelegt.
Nadschm war vergangene Woche bei einem Besuch am Ort der Katastrophe von aufgebrachten Menschen beschimpft und mit Wasser bespritzt worden.
Am Wochenende schlug eine Trauer- und Protestkundgebung im Zentrum Beiruts in Gewalt und Chaos um.

Aufgebrachte Demonstranten wollten Absperrungen zum Parlament durchbrechen, Sicherheitskräfte setzen Tränengas ein.
Stundenlang kam es zu Zusammenstößen.
Ein Polizist wurde nach offiziellen Angaben getötet, mehr als 200 Menschen erlitten Verletzungen.

Diab trat sein Amt erst im Januar an
In dem Land am Mittelmeer hatte Diab erst im Januar, nach einer monatelangen Hängepartie, das Amt des Regierungschefs übernommen.
Er folgte auf Saad Hariri, der nach Massenprotesten Ende Oktober zurückgetreten war.
Seine Regierung wurde unter anderem von der Iran-treuen Hisbollah unterstützt, die im Libanon extrem mächtig ist.
Wegen einer schweren Wirtschaftskrise und der Corona-Pandemie sind in seiner Amtszeit große Teile der libanesischen Bevölkerung in die Armut abgerutscht.

Der Premierminister hatte am Wochenende zunächst angekündigt, dem Kabinett an diesem Montag eine vorgezogene Neuwahl vorzuschlagen.
Damit wollte er die Lage beruhigen.
Die nächste Abstimmung über das Parlament stünde im Libanon eigentlich erst 2022 an.
Damit konnte er sich letztlich aber nicht mehr durchsetzen.

Die Suche nach einem Nachfolger wird sich hinziehen
Die führenden politischen Blöcke im Parlament müssen sich jetzt auf einen Nachfolger einigen.
Es ist unklar, wie lange das dauern wird.
Eine zentrale Rolle spielt die Iran-treue schiitische Hisbollah, die zu den einflussreichsten politischen Kräften des Landes gehört.
Gegen die Hisbollah kann kaum eine Regierung gebildet werden.
Beobachter gehen jedoch davon aus, dass auch eine vorgezogene Neuwahl des Parlaments die Lage nicht beruhigen kann.
Die Demonstranten verlangen weitgehende politische Reformen.

Entsprechende Forderungen sind auch aus dem Ausland zu hören.
So will der Internationale Währungsfonds (IWF) dem Libanon mit einem Rettungspaket helfen, verlangt dafür aber eine politische Einigung auf umfassende Reformen.
UN-Generalsekretär António Guterres mahnte ebenfalls politische Veränderungen an.
Zugleich sagte er langfristige Unterstützung zu.
"Das System der Vereinten Nationen wird dem Libanon in dieser Notlage weiterhin auf jede mögliche Art und Weise helfen."

Heiko Maas reist in den Libanon
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) kündigte im Deutschlandfunk an, an diesem Mittwoch in den Libanon zu reisen.
Neben Soforthilfen, die bei einer Geberkonferenz am Sonntag gesammelt wurden, brauche das Krisenland längerfristige Unterstützung.
Diese könne es aber nur geben, wenn lange angekündigte Reformen nun auch eingeleitet würden.
Deutschland und Europa seien bereit zu helfen.

Maas fügte hinzu: "Wir werden aber auch sagen, dass wir der Auffassung sind, dass dieses Land reformiert werden muss, dass die Korruption beendet werden muss und dass alle weiteren Mittel, die es gibt, etwa aus Europa, sicherlich auch daran geknüpft werden."
Neuwahlen seien nun "das Mindeste", was die Bevölkerung erwarten könne.


 
Schüsse am Weißen Haus - Trump bricht Briefing ab !

Ein Mitarbeiter unterbricht die Pressekonferenz von Donald Trump, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern.
Daraufhin verlässt der Präsident das Briefing abrupt.
Später stellt sich heraus: Es hat einen Schusswaffenvorfall gegeben.

Vor dem Weißen Haus in Washington hat es nach Angaben von US-Präsident Donald Trump eine Schießerei gegeben.
Auf eine Person sei dabei von Sicherheitskräften geschossen worden, sagte Trump am Montag zu Journalisten.

Sie sei in ein Krankenhaus gebracht worden.
Der Verdächtige sei wohl bewaffnet gewesen.
Der Vorfall habe sich außerhalb des Zauns ereignet, der das Weiße Haus umgibt.
"Es scheint alles unter Kontrolle zu sein."
Zum Zustand der Person konnte Trump keine Angaben machen.
Der Vorfall sei "sehr nah" gewesen, sagte Trump.

Trump war bei der Pressekonferenz nach nur wenigen Minuten aus dem Raum geführt worden, nachdem ein Mitarbeiter an ihn herangetreten war und laut des TV-Senders CNN gesagt hatte: "Sie müssen rausgehen".

Trump führte die Begegnung mit Journalisten nach wenigen Minuten fort und bezeichnete den Vorfall als "ungewöhnlich".
Er lobte den Secret Service und die Sicherheitskräfte ums Weiße Haus.


 
Nach Wahl in Belarus: Erneut Gewalt gegen Demonstranten - ein Toter !

Nach der Präsidentschaftswahl in Belarus kommt es den zweiten Abend infolge zu Ausschreitungen in der Hauptstadt Minsk.
Die Demonstranten werfen dem Staatschef Manipulation vor.
Die Polizei reagiert mit Gewalt.

Nach der von Manipulationsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Belarus in Weißrussland ist es zu neuen Ausschreitungen gekommen.
In sozialen Medien gab es vielfach Berichte von schweren Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten in mehreren Städten der Ex-Sowjetrepublik.

Im Internet kursierten Berichte, wonach die Polizei Blendgranaten abfeuerte, um die Menschen auseinanderzutreiben.
In der Hauptstadt Minsk hätten Demonstranten Barrikaden errichtet.
Die Polizei soll auch Gummigeschosse eingesetzt haben.
Es gab auch mehrere Verletzte.
Die genaue Zahl war zunächst nicht bekannt.
Augenzeugen berichteten von blutüberströmten Menschen.
Immer wieder waren auf Videos beim Nachrichtenkanal Telegram Schreie zu hören, wenn Demonstranten sich gegen ihre Festnahme wehrten.
Dabei prügelten Polizisten auch auf Menschen ein, die am Boden lagen.
Ein Demonstrant wurde laut Regierungsangaben getötet.
Der Mann habe tödliche Verletzungen erlitten, als ein "Sprengsatz" in seinen Händen explodiert sei, erklärte das Innenministerium am Montag.

Die Proteste richten sich gegen Lukaschenko, der das Land zwischen Polen und Russland schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert mit harter Hand regiert.
An seinem vermeintlichen Sieg bei der Wahl am Sonntag mit 80 Prozent der Stimmen gibt es große Zweifel.
Viele vermuten, dass das Ergebnis gefälscht wurde.
Lukaschenko wird von Kritikern "letzter Diktator Europas" genannt.
Seine Herausforderin Swetlana Tichanowskaja kam demnach auf nur zehn Prozent.
Sie erkennt das Ergebnis nicht an und verlangt eine Neuauszählung der Stimmen.

Lukaschenko soll 80 Prozent der Stimmen erhalten haben
An den Protesten beteiligten sich Tausende Menschen, die meisten in Minsk.
Den Berichten zufolge soll dort das Gebäude des Geheimdienstes mit Flaschen und Eiern beworfen worden sein.
Die Polizei versuchte, die Demonstranten aus dem Zentrum zu verdrängen.
Ganze Straßen waren abgesperrt.
Zu sehen war zudem, wie Menschen vor den Einsatzkräften wegliefen.
Andere blockierten Kreuzungen.
Autos fuhren hupend als Zeichen des Protestes durch die Stadt.
Viele Passanten klatschten und schwenkten mit ihren Handykameras.

Aufrufe zu Protesten gegen Wahlfälschung gab es aber auch in anderen Städten des Landes.
Auch von dort gab es Berichte, dass Polizisten zentrale Plätze mit Schutzgittern abgesperrt haben.

Den Protesten will sich Tichanowskaja ihrem Wahlkampfstab zufolge zunächst nicht anschließen, um die Polizei nicht zu provozieren.
Berichten in sozialen Netzwerken zufolge sei die Oppositionskandidatin nach der Wahl abgetaucht.
Eine Bestätigung dafür hat es bisher nicht gegeben.

Lukaschenko, der bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert an der Macht ist, regiert das Land zwischen Polen und Russland mit harter Hand.
Bereits in der Nacht zum Montag waren landesweit Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen.
Es kam zu blutigen Zusammenstößen mit mehr als 3.000 Festnahmen und vielen Verletzten.

Viele Menschen im Land sind vom Internet abgeschnitten
UN-Generalsekretär António Guterres rief die Behörden in Belarus angesichts der Gewalt dazu auf, "absolute Zurückhaltung und vollsten Respekt für das Recht auf Meinungsfreiheit, friedliche Versammlungen und das Bilden von Gruppen" zu zeigen.
Das Weiße Haus in Washington äußerte sich "tief besorgt".
Die Sprecherin von US-Präsident Donald Trump, Kayleigh McEnany, sagte: "Wir fordern die Regierung von Belarus auf, das Recht auf friedliche Versammlung zu respektieren und keine Gewalt anzuwenden".

Schon Stunden vor den neuen Aktionen zogen die Behörden am Montag Sicherheitskräfte im Zentrum von Minsk zusammen.
Nicht angeschraubte Bänke und Mülleimer an Haltestellen seien entfernt worden – wohl aus Angst, Demonstranten könnten sie gegen die Sicherheitskräfte einsetzen.
Zudem seien Einkaufszentren vorzeitig geschlossen worden, berichteten Medien aus der Hauptstadt. Menschen schrieben in sozialen Netzwerken, dass das Internet gestört wird.
In den Regionen außerhalb von Minsk seien die Leute den Berichten zufolge fast komplett abgeschnitten.


 
SPD: Spitze legt sich fest - ER soll Kanzler werden !

Die SPD-Spitze um die Vorsitzenden Norbert Walter Borjans und Saskia Esken haben sich für einen SPD-Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2021 ausgesprochen.

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Demnach soll Finanzminister Olaf Scholz kandidieren.

Das kündigte Parteichefin Saskia Esken am Montag auf Twitter an.
Ebenso wie Norbert Walter Borjans.


„Wir wissen, dass diese Entscheidung für einige eine unerwartete Wendung darstellt.
Wir bitten um Vertrauen in unseren Weg.
Wir sind entschieden, diesen Weg gemeinsam zu gehen“, schreibt das Führungsduo jeweils auf ihrem Kanal.

Auch Olaf Scholz meldete sich kurze Zeit später via Twitter.


Scholz war zuletzt von mehreren SPD-Politikern als Kanzlerkandidat ins Spiel gebracht worden.
Vor allem während der Corona-Krise hat er sich profiliert.
So schnürrte er als Finanzminister milliardenschwere Hilfspakete für die deutsche Wirtschaft.

Laut Umfragen zufolge ist der ehemalige Erste Bürgermeister Hamburgs der beliebteste SPD-Politiker.

Die SPD ist mit der Bekanntgabe die erste Partei, die für die Bundestagswahl 2021 ihren Spitzenkandidaten bekannt gibt.


 
Russland wirft Deutschland Hackerangriffe vor ! Das deutsch-russische Verhältnis ist seit Jahren angespannt – auch wegen des Hackerangriffs auf den Bundestag. Nun erhebt Russlands Außenminister beim Besuch seines deutschen Kollegen selbst schwere

Das deutsch-russische Verhältnis ist seit Jahren angespannt – auch wegen des Hackerangriffs auf den Bundestag.
Nun erhebt Russlands Außenminister beim Besuch seines deutschen Kollegen selbst schwere Vorwürfe.

Nach einem Treffen mit Außenminister Heiko Maas hat dessen russischer Kollege Sergej Lawrow Hacker-Vorwürfe in Richtung Deutschland erhoben.
Nach seiner Darstellung gab es auf mehr als 50 staatliche russische Einrichtungen vom deutschen Segment des Internets aus Hackerangriffe seit Januar vorigen Jahres bis Mai diesen Jahres.
Es habe sich um 75 Fälle gehandelt.

Über alle Angriffe seien die zuständigen deutschen Stellen informiert worden.
"Nur in sieben Fällen haben wir eine Antwort erhalten mit einem sehr formalen Charakter, ohne Antworten auf die konkret gestellten Fragen."
Lawrow meinte, dass das Ignorieren solcher Anfragen dem widerspreche, was Deutschland auf politischer Ebene von sich gebe.
Die Zusammenarbeit in der Cybersicherheit sei von deutscher Seite eingestellt worden.

Lawrow reagierte damit auf deutsche Vorwürfe, Russland beteilige sich nicht an der Aufklärung eines russischen Hackerangriffs auf den Bundestag 2015.
Die Cyberattacke sorgt für Verärgerung in Berlin.
Rechner in zahlreichen Abgeordnetenbüros waren damals mit Spionagesoftware infiziert worden, darunter auch Computer im Bundestagsbüro der Kanzlerin Angela Merkel.
Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat einen internationalen Haftbefehl gegen einen jungen russischen Hacker erwirkt.
Ihm wird geheimdienstliche Agententätigkeit und das Ausspähen von Daten vorgeworfen.
Russland weist dies zurück.

Russischer Hackerangriff auf Angela Merkel
Auch in einem anderen Fall gibt es Streit zwischen Berlin und Moskau: der Mord an einem Georgier mitten im Berliner Tiergarten im Sommer 2019.
Außenminister Maas drohte Lawrow am Dienstag weitere Konsequenzen an.
Die Bundesregierung werde zunächst einmal das Urteil in dem bevorstehenden Prozess vor dem Berliner Kammergericht abwarten, in dem es unter anderem darum geht, ob die russische Regierung den Mord in Auftrag gegeben hat, sagte Maas am Dienstag nach dem Gespräch.
"Für den Fall, dass es entsprechende Feststellungen in diesem Urteil gibt, muss man damit rechnen, dass wir darauf auch noch einmal reagieren werden."

Der Mord hatte im vergangenen Jahr eine Krise in den deutsch-russischen Beziehungen ausgelöst.
Am 23. August wurde ein 40-jährige Tschetschene mit georgischer Staatsangehörigkeit im Kleinen Tiergarten in der Nähe des Regierungsviertels aus nächster Nähe von einem Fahrrad aus erschossen.
Ein dringend tatverdächtiger Russe wurde noch am selben Tag gefasst und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Die Bundesanwaltschaft erhob Mitte Juni Anklage gegen ihn und geht davon aus, dass er mehr als einen Monat vor der Tat von "staatlichen Stellen der Zentralregierung der Russischen Föderation" beauftragt wurde.
Der Prozess soll noch in diesem Jahr vor dem Berliner Kammergericht beginnen, einen Termin gibt es aber noch nicht.

Gegenseitiges Vorwerfen fehlender Kooperation
Die Bundesregierung hatte Russland schon im Dezember fehlende Kooperation bei der Aufklärung des Mordes vorgeworfen und deshalb zwei russische Diplomaten ausgewiesen.
Moskau hatte mit der Ausweisung zweier deutscher Diplomaten reagiert.

Maas und Lawrow warfen sich in Moskau nun erneut gegenseitig mangelnde Kooperation bei der Aufklärung des Falls vor.
Maas betonte, dass es 17 Anfragen an russische Behörden und zwei offizielle Rechtshilfeersuchen gegeben habe.
Auf die Rechtshilfeersuchen habe es eine Antwort gegeben, aber nur "auf die Hälfte dessen, was wir wissen wollten".

Lawrow sagte dagegen, Russland habe den deutschen Behörden alle Informationen übergeben, die es habe.
"Wir wollen, dass die Wahrheit ermittelt wird."
Zugleich habe Russland auch die deutschen Ermittler darum gebeten, ihre Beweise vorzulegen.
"Wir haben noch keine konkret Antwort erhalten", betonte Lawrow.
Bisher sei das nicht ausreichend.
Russland hat den Vorwurf eines Auftragsmords stets zurückgewiesen.


 
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