NEWS aus Politik und Soziales - In und Ausland !

Anzeige gegen AfD-Politiker: Thüringer Landtag hebt Björn Höckes Immunität auf !

Björn Höcke soll eine Rede mit den Worten "Alles für Deutschland" beendet haben.
Daraufhin wurde der Chef der Thüringer AfD-Fraktion angezeigt.
Jetzt hat das Parlament in Erfurt den Weg frei gemacht für Ermittlungen.

Der Thüringer Justizausschuss hat die Immunität des AfD-Fraktionschefs Björn Höcke aufgehoben.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Fraktionskreisen.
Damit machte der Ausschuss den Weg für Ermittlungen gegen Höcke frei.

Dem Vernehmen nach geht es bei den Ermittlungen um eine Rede, die Höcke in Merseburg (Sachsen-Anhalt) gehalten hat und einem "Spiegel"-Bericht zufolge mit dem Satz "Alles für Deutschland" beendet haben soll.
Der sachsen-anhaltische Grünen-Chef Sebastian Striegel erstattete nach eigenen Angaben am 8. Juni Strafanzeige gegen Höcke – wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Striegel verwies auf ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags, in dem das Verwenden der Formulierung "Alles für Deutschland" im Rahmen einer Rede auf einer Versammlung strafbar sei, weil es sich um eine Losung der NS-Organisation SA handelte.
Aus Thüringer Fraktionskreisen hieß es, dass die Immunitätsaufhebung für Höcke im Zusammenhang mit Striegels Anzeige steht.


 
Mitteilung des Ministeriums: Bundeswehr führt Corona-Impfpflicht ein !

Es ist ein erster Schritt in der Debatte um eine Impfpflicht: Soldaten der Bundeswehr müssen sich künftig gegen das Coronavirus impfen lassen.
Das teilte Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer mit.

Soldatinnen und Soldaten müssen eine Corona-Schutzimpfung dulden.
Das Verteidigungsministerium hat diese Impfung für die mehr als 180.000 Männer und Frauen in der Bundeswehr duldungspflichtig gemacht.
Die geschäftsführende Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe dies beschlossen und angewiesen, wie ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch erklärte.

Zuvor hatte ein Schlichtergremium – eine Runde aus je drei Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Beteiligungsgremien – in einem langen Streit eine Vorentscheidung getroffen und empfohlen, den Schutz in die Liste der duldungspflichtigen Impfungen aufzunehmen.

In der Bundeswehr wurde die Duldungspflicht für Impf- und Vorsorgemaßnahmen vor einigen Jahren eingeführt.
Soldaten, die diese verweigern, drohen disziplinarrechtliche Konsequenzen.
Die Bundeswehr verweist auf das Soldatengesetz und die Einsatzbereitschaft der Truppe.

Grundsatz der Verhältnismäßigkeit
"Der Soldat muss ärztliche Maßnahmen gegen seinen Willen nur dann dulden, wenn sie 1. der Verhütung oder Bekämpfung übertragbarer Krankheiten dienen oder 2. der Feststellung seiner Dienst- oder Verwendungsfähigkeit dienen", heißt es im Soldatengesetz, Paragraf 17a.
Und: "Lehnt der Soldat eine zumutbare ärztliche Maßnahme ab und wird dadurch seine Dienst- oder Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt, kann ihm die Versorgung insoweit versagt werden.
Nicht zumutbar ist eine ärztliche Maßnahme, die mit einer erheblichen Gefahr für Leben oder Gesundheit verbunden ist."

Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit ist vor allem mit Blick auf mögliche Impfnebenwirkungen zu wahren.
Und gibt es schwere Komplikationen, ergeben sich versorgungsrechtliche Ansprüche.


 
Währung im freien Fall: Türken protestieren wegen Lira-Kollaps !

Sie zündeln mit Geld: In mehreren Städten protestieren hunderte Türken gegen den drastischen Verfall der Lira.
In ihrer Not suchen sie sichere Häfen für ihr Geld – und strömen in die Apple-Stores.

Die Geduld vieler türkischer Bürgerinnen und Bürger ist am Ende.
Seit dem Jahresbeginn ist der Wert der Landeswährung Lira um 40 Prozent gefallen.
Allein in diesem Monat hat die Lira gegenüber dem Dollar und dem Euro rund ein Viertel ihres Wertes verloren.
Am Mittwoch erreichte die Währung das nächste historische Tief.

Analysten bezeichnen den Tiefstand der Lira als wahnsinnig – und als Produkt einer ebenso wahnsinnigen Geldpolitik.
Von dieser haben viele Türken genug: Sie gingen am Dienstagabend in Ankara und mehreren anderen türkischen Städten auf die Straße und protestierten gegen den Wertverfall ihres Geldes.
Einige Demonstranten zündeten Geldscheine an, um zu zeigen, wie wertlos ihre Währung inzwischen geworden ist.

Besonders viel Zorn zieht dabei der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan auf sich.
Viele Protestanten forderten am Dienstag den Rücktritt seiner Regierung.
Erdoğan verfolgt eine Politik der Zinssenkung, um die Lira "wettbewerbsfähiger" zu machen und Investitionen anzukurbeln.
Zeitgleich ist die Inflation in der Türkei in den vergangenen Wochen stark gestiegen.

Eine Zinserhöhung, um die Inflation einzudämmen, lehnt Erdoğan aber strikt ab: Er hat in den vergangenen Wochen starken Einfluss auf die Politik der Zentralbank genommen.
So hat er mehrere Zentralbankchefs abgesetzt, die seine Linie der Zinssenkungen bei steigender Inflation nicht umsetzen wollten.
Zuletzt stellte seine Regierung die Unabhängigkeit der Zentralbank komplett in Frage.

Die Opposition fordert Neuwahlen
Am Dienstag verunsicherte der Präsident erneut mit fragwürdigen Aussagen.
Erdoğan verteidigte die jüngsten Zinssenkungen der Notenbank und gelobte, trotz Kritik seinen "wirtschaftlichen Unabhängigkeitskrieg" zu gewinnen.
Erdoğan vertritt entgegen der geltenden Lehre die Meinung, dass hohe Zinsen die Inflation befördern.

Die Märkte reagierten auf die Aussagen mit Panikverkäufen, die Lira erlebte nach Wochen des konstanten Abstiegs den größten Kurssturz seit mehr als 20 Jahren.
Ein Euro ist am Mittwoch bereits 13,58 türkische Lira wert.

Ökonomen in der Türkei kritisieren die Zinssenkungen massiv und bezeichnen sie als "rücksichtslos".
Oppositionspolitiker fordern Neuwahlen, Unternehmen warnen vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch den Lira-Absturz.
Zuletzt war die Lira 2018 so stark abgerutscht, eine Rezession war die Folge.

Die Inflation liegt in der Türkei aktuell bei fast 20 Prozent – die Einschnitte der fatalen Geldpolitik bemerken viele Bürgerinnen und Bürger in ihrem Alltag.
Mittlerweile rät die Politik den Türken sogar dazu, bei Grundbedürfnissen wie Essen zu sparen.

iPhones als Wertanlage
AKP-Politiker Zülfü Demirbağ riet Bürgern, statt zwei Kilogramm Fleisch monatlich nur ein halbes zu essen.
Anstatt zwei Kilo Tomaten reichten vielleicht auch zwei Stück. Und der Energieminister Fatih Dönmez forderte die Bürger auf, die Heizungen herunterzudrehen, um Geld zu sparen.

Die Türken versuchen dagegen, ihr Geld in ungewöhnlichen Anlageklassen zu sichern.
"Die Menschen strömen in unsere Läden", sagte ein Mitarbeiter eines Apple-Ladens in Istanbul.
Smartphones, Computer und Kosmetika oder andere importierte Waren kosten in der Türkei wegen des Lira-Absturzes derzeit deutlich weniger als etwa in den USA.

Apple sperrt Verkauf in der Türkei
Viele Türken nutzen iPhones und andere Elektronikprodukte daher als ein Wertaufbewahrungsmittel und weniger als einen Gebrauchsgegenstand.
"Die Leute wissen, dass sie die Sachen ein Jahr später für mehr verkaufen können, als sie bezahlt haben", sagt der Mitarbeiter des Apple-Ladens.

Das US-Unternehmen reagiert auf den Ansturm: Es hat den Verkauf einiger Apple-Produkte über seine türkische Seite gestoppt.
"Derzeit nicht verfügbar", hieß es auf der Internetseite am Mittwoch, einen Tag nach dem rasanten Absturz der türkischen Währung auf ein neues Rekordtief.
Es ist eine weitere Einschränkung unter vielen.


 
Kritische Corona-Lage: Bericht: Merkel wollte sofortigen Lockdown für alle !

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Chefs der Ampelparteien zu einem Gespräch über die Corona-Lage empfangen.
Einem Bericht zufolge warb sie dabei für ein drastisches Mittel, um die vierte Welle zu brechen.

Sofortiger Lockdown für alle Menschen in ganz Deutschland bis zum 8. Dezember – diesen Vorschlag unterbreitete Kanzlerin Angela Merkel einem Bericht von "Bild" zufolge den Parteichefs der Ampelparteien am Dienstagabend.
Mit der Maßnahme habe die CDU-Politikerin den immer noch starken Anstieg der Corona-Infektionszahlen in Deutschland stoppen wollen.
SPD, Grüne und FDP lehnten laut Bericht aber einstimmig ab.

Rechtlich wäre der Lockdown auf Basis der vom Bundestag festgestellten "epidemischen Notlage" noch möglich gewesen.
Diese läuft am Donnerstag aus.
Die künftig geltende Neufassung des Infektionsschutzgesetzes sieht Lockdowns für Geimpfte und Ungeimpfte als Mittel der Pandemie-Bekämpfung in Zukunft jedoch nicht mehr vor.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, Merkel habe den Vertretern der Ampelparteien den "außerordentlichen Ernst der Lage" in der Corona-Pandemie deutlich gemacht.
Deutschland sei auf dem Weg in eine noch nie dagewesene Notlage, betont er.
Diese Lage werde sich in den nächsten Tagen weiter verschlechtern.
Es müsse jetzt darum gehen, die vierte Welle schnellstmöglich zu brechen.


 
Corona, Rente, Klima: Das steht im Koalitionsvertrag der Ampelparteien !

Nach wochenlangen Beratungen haben sich SPD, Grüne und FDP auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.
Welche Ziele setzen sich die Ampelparteien für Deutschland?
Die wichtigsten Punkte im Überblick.

Das sind die Kernpunkte des Koalitionsvertrags:

Kampf gegen Corona
Zum Kampf gegen die dramatische Entwicklung in der Corona-Krise wird ein ständiger Bund-Länder-Krisenstab im Kanzleramt eingerichtet.
Pflegekräfte sollen wegen der besonderen Belastungen in der Corona-Krise einen erneuten Bonus bekommen.
Dafür soll eine Milliarde Euro bereitgestellt werden.

Arbeit und Rente
Der gesetzliche Mindestlohn soll von derzeit 9,60 Euro auf 12 Euro pro Stunde steigen.
Wer im Homeoffice arbeitet, soll auch im kommenden Jahr noch eine besondere Pauschale bei der Steuererklärung geltend machen können.
SPD, Grüne und FDP wollen die derzeit geltende Homeoffice-Pauschale für Arbeitnehmer bis Ende 2022 verlängern.
Die künftige Regierung will den Beschäftigten in Deutschland einen Anspruch gegenüber den Arbeitgebern geben, mobiles Arbeiten und Homeoffice mit ihnen zu erörtern.
Die Ampelkoalition verzichtet auf Rentenkürzungen und ein höheres Renteneintrittsalter.
Um diese Zusage generationengerecht abzusichern, solle in eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung eingestiegen werden.

Klima- und Umweltschutz
Die Parteien streben einen auf das Jahr 2030 vorgezogenen Kohleausstieg an.
"Zur Einhaltung der Klimaschutzziele ist auch ein beschleunigter Ausstieg aus der Kohleverstromung nötig.
Idealerweise gelingt das schon bis 2030", heißt es in dem Koalitionsvertrag.
Demnach soll ein vorgezogener Kohleausstieg über einen massiven Ausbau Erneuerbarer Energien und über den Bau moderner Gaskraftwerke gelingen.
Bis 2030 soll Deutschland 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien beziehen.
Bislang galt das Ziel, bis 2030 einen Anteil von 65 Prozent erreicht zu haben.
Die künftigen Koalitionspartner wollen einen ehrgeizigen Ausbau von Wind- und Solarenergie vorantreiben und Hürden auf dem Weg dorthin abbauen.
Ein neues Bundesministerium für Bauen soll entstehen.
Vorgesehen ist zudem eine Erweiterung des Wirtschaftsministeriums um das Thema Klimaschutz.
Die Ampelkoalition will mehr Tierschutz in den Ställen durchsetzen und plant dafür eine gesicherte Finanzierung für die Bauern und neue Kennzeichnungen im Supermarkt.
Kommen soll auch eine "umfassende Herkunftskennzeichnung" von Fleisch.

Verkehr
Die Parteien wollen die Förderung für Elektroautos und Plug-In-Hybride erst reformieren und dann bis Ende 2025 auslaufen lassen.
Die geltende Innovationsprämie zum Kauf eines E-Autos werde noch bis Ende 2022 fortgeführt.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos soll beschleunigt werden.
Dabei solle der Schwerpunkt auf Schnellladeinfrastruktur gelegt werden.
SPD, Grüne und FDP wollen den öffentlichen Nahverkehr stärken.
Ab 2022 sollen dafür die sogenannten milliardenschweren Regionalisierungsmittel erhöht werden.
Zwischen den größten Städten sollen Züge künftig im Halbstundentakt fahren, Umsteigezeiten sollen deutlich verkürzt werden.
SPD, Grüne und FDP wollen das Mindestalter zum Erwerb eines Pkw-Führerscheins senken und begleitetes Fahren bereits ab 16 statt wie bisher mit 17 Jahren ermöglichen.
Damit sollten Jugendliche schon frühzeitig für die Gefahren im Straßenverkehr geschult werden.

Miete und Energiekosten
Die Mietpreisbremse soll verlängert und verschärft werden.
In Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt soll die Miete binnen drei Jahren nur noch bis zu 11 Prozent steigen dürfen statt wie bisher bis zu 15 Prozent.
Stromkunden sollen entlastet werden: Zum 1. Januar 2023 soll die Finanzierung der milliardenschweren EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms über den Strompreis abgeschafft werden.

Finanzen
Die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse soll ab 2023 wieder eingehalten werden.
Im kommenden Jahr müssten wegen der andauernden Pandemie-Folgen noch einmal neue Kredite aufgenommen werden.

Migration
Die Ampel-Koalition will Asylverfahren und Familienzusammenführungen beschleunigen und zugleich eine "Rückführungsoffensive" starten.
"Wir wollen einen Neuanfang in der Migrations- und Integrationspolitik gestalten, der einem modernen Einwanderungsland gerecht wird", heißt es im Papier.

Waffen und Rüstungsexporte
Deutsche Rüstungsexporte sollen künftig mit einem eigenen Gesetz besser kontrolliert werden.
Bisher gibt es nur politische Richtlinien für die Ausfuhr von Waffen und anderen Rüstungsgütern.
Darin wird unter anderem der Export von Waffen in Krisengebiete untersagt.
Die Ampelparteien wollen eine Bewaffnung von Drohnen der Bundeswehr ermöglichen.
Diese könnten zum Schutz der Soldaten im Auslandseinsatz beitragen.
Die grundsätzliche deutsche Ablehnung des Atomwaffenverbotsvertrags der Vereinten Nationen soll aufgegeben werden – eine Abweichung von der bisherigen Nato-Linie.

Kultur und Freizeit
Die künftige Regierung will Kultur in Deutschland zum staatlichen Auftrag machen.
"Wir wollen Kultur in ihrer Vielfalt als Staatsziel verankern und treten für Barrierefreiheit, Diversität, Geschlechtergerechtigkeit und Nachhaltigkeit ein", heißt es in dem Papier.
Für eine Aufnahme der Kultur als Staatsziel ins Grundgesetz wären eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag und damit Stimmen aus der Opposition notwendig.
Cannabis soll für Erwachsene künftig zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften erhältlich sein.

Wahlalter
Das Mindestalter für die Teilnahme an Bundestagswahlen soll von 18 auf 16 Jahre gesenkt werden.

Den kompletten Koalitionsvertrag gibt hier zum Download.



 
Koalitionsvertrag steht: Diese Ministerien bekommen SPD, Grüne und FDP !

Die künftige Bundesregierung steht in den Startlöchern. SPD, Grüne und FDP haben den Koalitionsvertrag präsentiert.
Aber welche Partei übernimmt welches Ministerium?

SPD, Grüne und FDP haben am Mittwoch ihren Koalitionsvertrag für eine gemeinsame Bundesregierung vorgestellt.
Nun steht fest, welches Ministerium von welcher Partei geführt werden soll.

Der Überblick:

SPD

Kanzler & Kanzleramt
Innen
Gesundheit
Arbeit & Soziales
Verteidigung
Bauen & Wohnen
Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Bündnis 90 / Die Grünen

Auswärtiges Amt
Wirtschaft & Klima
Familie
Landwirtschaft
Umwelt

FDP

Finanzen
Justiz
Bildung
Verkehr

Ein eigenes Digitalministerium ist nicht geplant.
Die Verteilung der Ministerposten der FDP steht bereits fest: Der Bundesvorstand schlägt Parteichef Christian Lindner als Finanzminister vor.
Marco Buschmann, der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundesfraktion, soll Justizminister werden.
FDP-Generalsekretär Volker Wissing soll das Amt des Verkehrsministers übernehmen.
Die Vorsitzende der FDP Hessen, Bettina Stark-Watzinger, wird für den Posten der Bildungsministerin vorgeschlagen.

Vorstellung des Koalitionsvertrages
Die Kabinettsliste der geplanten Ampelregierung dürfte laut einem Medienbericht erst Anfang Dezember vorliegen.
Wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf Parteikreise berichtet, wollen SPD und FDP ihre jeweiligen Regierungsmitglieder zu den Parteitagen am 4. beziehungsweise 5. Dezember bekannt geben.
Dort wollen die beiden Parteien die Koalitionsvereinbarung mit den Grünen bewerten.

Einen abweichenden Zeitplan gibt es bei den Grünen.
Da sie in einer Mitgliederbefragung die Basis über den Koalitionsvertrag und auch über die vereinbarte Ressortverteilung entscheiden lassen und dafür mehr Zeit brauchen, wollen sie auch die Namen ihrer Ministerinnen und Minister bereits an diesem Donnerstag bekannt geben.
Ansonsten steht bislang nur fest, dass Olaf Scholz (SPD) Bundeskanzler werden soll.

Am Mittwoch haben die Vorsitzenden der drei Parteien sowie Kanzlerkandidat Olaf Scholz den in den letzten Wochen ausverhandelten Koalitionsvertrag vorgestellt.
siehe hier ....
http://myboerse.bz/showthread.php?1...nd-Ausland-!&p=4515330&viewfull=1#post4515330

"Umfassende Erneuerung unseres Landes"
Die Koalitionsverhandlungen hatten am 21. Oktober begonnen, nachdem die drei Ampelparteien zuvor in Sondierungen den Grundstein dafür gelegt hatten.
Geführt wurden sie in einer Hauptverhandlerrunde aus je sechs hochrangigen Vertretern jeder Partei sowie in 22 Arbeitsgruppen.
In diesen handelten die Fachpolitiker der Parteien die Details des Koalitionsvertrags aus.

Ein Koalitionsvertrag muss bei SPD und FDP jeweils durch Parteitage und bei den Grünen in einer Mitgliederbefragung gebilligt werden.
In der Nikolauswoche soll der bisherige Finanzminister Olaf Scholz (SPD) im Bundestag zum Kanzler gewählt werden.
Damit endet nach 16 Jahren die Ära von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die bei der Bundestagswahl am 26. September nicht wieder kandidiert hatte.

In einem Sondierungspapier hatten SPD, Grüne und FDP bereits einige Vorfestlegungen getroffen und dabei auch Streitthemen abgeräumt.
Sie schrieben sich darin "eine umfassende Erneuerung unseres Landes" und "einen Aufbruch" für Deutschland auf die Fahnen, um die großen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung, Sicherung des Wohlstands oder sozialen Zusammenhalt zu bewältigen.

Nach dem üblichen Rhythmus von Bundestagswochen käme das Plenum in der Nikolauswoche erstmals am 8. Dezember zusammen.
Sollte dann die Kanzlerwahl stattfinden, wären seit der Bundestagswahl 73 Tage vergangen.
Zum Vergleich: Nach der Wahl 2017 dauerte die Regierungsbildung 171 Tage – so lange wie nie zuvor.
Vier Jahre vorher waren es 86 Tage gewesen.
Dagegen kamen die erste und die zweite rot-grüne Bundesregierung von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) 1998 und 2002 jeweils in nur 30 Tagen zustande.


 
Blitz-Rücktritt in Schweden !

Schwedens Regierungschefin tritt nach wenigen Stunden im Amt zurück.

Erst vor wenigen Stunden war Magdalena Andersson zur schwedischen Regierungschefin gewählt worden.
Doch im Streit um den Haushalt ist die neue Regierung schon wieder zerbrochen.

Wenige Stunden nach ihrer Wahl zur ersten schwedischen Regierungschefin hat Magdalena Andersson ihren Rücktritt angekündigt.
Sie habe bei Parlamentspräsident Andreas Norlén um Entlassung gebeten, strebe aber an, wieder Ministerpräsidentin zu werden, sagte die Sozialdemokratin am Mittwoch in Stockholm.
Zuvor hatten die Grünen im Streit um einen Haushaltsvorschlag der Opposition angekündigt, die Regierung zu verlassen.

Grund dafür ist, dass das Parlament in Stockholm am Mittwoch einen alternativen Haushaltsvorschlag der Opposition angenommen hat.
Der Stockholmer Reichstag habe damit erstmals einen Staatshaushalt gebilligt, der "mit einer rechtsextremen Partei" verhandelt worden sei, sagte einer der beiden grünen Parteichefs, Per Bolund, auf einer Pressekonferenz.

"Wir müssen unseren Wählern ins Auge sehen können"
Damit meinte er die rechtspopulistischen Schwedendemokraten, die zusammen mit den Moderaten und den Christdemokraten hinter dem alternativen Haushalt stehen.
Bolunds Co-Vorsitzende Märta Stenevi sagte, ihre Partei sei sich einig, dass sie nicht in einer Regierung sitzen könne, die gezwungen werde, eine Politik zu verfolgen, die mit den Schwedendemokraten verhandelt worden sei.
"Wir müssen unseren Wählern ins Auge sehen können", sagte sie.

Unklar ist nun, ob sich Andersson erneut einer Abstimmung im Parlament stellen muss.
Sie war am Mittwochmorgen zur ersten Ministerpräsidentin Schwedens gewählt worden, weil sich keine Parlamentsmehrheit gegen sie bildete.
Andersson wollte sich noch am Mittwochabend zur aktuellen Entwicklung äußern.


 
Corona-Lage immer schlimmer: Jens Spahn tobt - Er würde Ungeimpfte am liebsten auf die Intensivstationen zerren - und will schärfere Maßnahmen !

Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist der Kragen geplatzt.
Angesichts der Ansteckungslage tobte er über Ungeimpfte: „Es gibt immer noch diejenigen, die glauben, das Virus könne ihnen nichts anhaben.
Diese Menschen würde ich am liebsten auf eine Intensivstation zerren und sie im Angesicht des Leids fragen: Was muss eigentlich noch passieren, damit ihr es kapiert?“

Den 17. Tag in Folge waren die Infektionszahlen auf neue Rekorde gestiegen.
66.884 Corona-Neuinfektionen innerhalb 24 Stunden hatte das Robert Koch-Institut (RKI) am frühen Mittwochmorgen gemeldet.
52.826 waren es vor einer Woche.
Die Zahl der Todesfälle stieg um 335 innerhalb eines Tages (294 vor einer Woche), laut RKI waren es seit Beginn der Seuche 99.768.
Die 100.000 dürften am Donnerstag erreicht sein.

Die Diskussion über eine allgemeine Impfpflicht, für die sich unter anderem die Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Baden-Württemberg, Grüne) und Markus Söder (Bayern, CSU) gemeinsam stark gemacht hatten, geht unterdessen weiter.
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, ist unter bestimmten Voraussetzungen dafür.
„Gegenüber stark die Freiheit der gesamten Gesellschaft betreffenden Maßnahmen wie wiederkehrenden Lockdowns mit starken Kontaktbeschränkungen und gravierenden Folgen insbesondere für Kinder stellt eine Impfpflicht das mildere Mittel dar.“

Ethikrat nähert sich einer Impfpflicht an
Seitens des Deutschen Ethikrats hieß es, eine allgemeine Impfpflicht könne je nach Dramatik der Lage „nicht mehr grundsätzlich abgelehnt werden“.
Sie berge zwar die Gefahr, durch ihren bevormundenden Charakter die freiwillige Akzeptanz von Impfungen zu senken.
„Im Moment können wir jedoch nicht ignorieren, dass sich die pandemische Lage massiv zuspitzt.“

Nach dem neu gefassten Infektionsschutzgesetz dürfen seit diesem Mittwoch Menschen flächendeckend nur noch an ihre Arbeitsstätte, wenn sie geimpft, genesen oder getestet sind (3G).
Das gilt auch für Fahrgäste in Bussen und Bahnen.
Ungeimpfte, die nicht von zu Hause arbeiten können, müssen dem Arbeitgeber einen tagesaktuellen Schnelltest oder maximal 48 Stunden alten PCR-Test vorlegen.
Das geänderte Infektionsschutzgesetz, das diese neuen Maßnahmen vorsieht, soll bereits am 9. Dezember in einer Bund-Länder-Runde evaluiert und gegebenenfalls nachgeschärft werden.

Schnellere Reaktion auf die Corona-Entwicklung gefordert
Spahn äußerte die Erwartung, dass diese Runde vorgezogen wird.
„Wir sehen ja, dass in Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen die Lage sehr ernst ist.
Wir müssen wohl erstmals Patienten in großem Stil innerhalb Deutschlands verlegen.“

Schärfere Maßnahmen für Veranstaltungen, Bars und Clubs müssten geprüft werden.
In mehreren Bundesländern, die jetzt nach dem Ende der „epidemischen Lage von nationaler Bedeutung“ selbst über Einschränkungen entscheiden, gelten von diesem Mittwoch an 2G-Regeln - das heißt Zutritt nur für Geimpfte und Genesene.

Im bevölkerungsstärksten Land Nordrhein-Westfalen werden beispielsweise flächendeckend 2G-Regeln wirksam, so müssen etwa in Diskotheken, Clubs oder auf Karnevalsfeiern selbst Geimpfte und Genesene zusätzlich einen aktuellen negativen Test vorlegen (2G plus).
Vergleichbar wird es von Sonnabend an in Berlin gehandhabt werden.

Am Mittwoch gab Regierungssprecher Steffen Seibert einen Einblick, worum es bei dem geheimnisumwitterten Gespräch der geschäftsführenden Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Spitzenvertretern der Ampel-Koalitionäre am Dienstagabend gegangen war.
Dabei habe Merkel darauf gedrungen, die bedrohliche Corona-Ausbreitung in Deutschland einzudämmen.
Sie habe „den außerordentlichen Ernst der Lage“ deutlich gemacht.
Seibert: „Wir sind auf dem Weg in eine Notlage, wie wir sie hierzulande noch nie hatten.“
Zu möglichen weiteren Eindämmungsmaßnahmen und Forderungen nach einer rascheren erneuten Bund-Länder-Abstimmung machte er keine Angaben.
Er verwies auch auf Vertraulichkeit des Gesprächs mit SPD, Grünen und FDP.

Merkel scheitert mit Forderung nach einem Lockdown an der Ampel
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte Merkel den Ampel-Parteien angeboten, die Maßnahmen angesichts der bevorstehenden Überlastung des Gesundheitswesens deutlich zu verschärfen.
Eine gesetzliche Notbremse oder klare Lockdown-Vereinbarung mit den Ländern wären die nahe liegenden Möglichkeiten, hieß es weiter.
Die Bild berichtete, Merkel forderte einen Lockdown bereits ab Donnerstag.
Das hätten SPD, FDP und Grüne abgelehnt.

Firmen und Beschäftigte können wegen der andauernden Corona-Krise weiter erleichterten Zugang zu Kurzarbeit erhalten.
Mit einer Verordnung des geschäftsführenden Arbeitsministers Hubertus Heil (SPD), die am Mittwoch das Kabinett passierte, wird die maximale Bezugsdauer von 24 Monaten für weitere drei Monate bis zum 31. März 2022 verlängert.
Die bisherige vollständige Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge für die Arbeitgeber wird aber auf die Hälfte verringert.


 
"Wir sind sehr gespannt": Union sieht Grüne und FDP als Verlierer !

Der scheidende CDU-Chef Laschet beglückwünscht die Ampel zu Stil und Form der Verhandlungen, von anderen Funktionsträgern der Union kommt vor allem Kritik.
Vor allem die Migrationspolitik werde "neue Pull-Effekte" schaffen.

Die Union ist in keiner beneidenswerten Situation.
Nicht nur, weil sie die Bundestagswahl verloren hat und sich nach 16 Regierungsjahren an die ungewohnte Rolle in der Opposition gewöhnen muss.
Sondern auch, weil sie mitten in diesem schwierigen Prozess des Übergangs auf der Suche nach einem neuen Parteivorsitzenden ist.

Einer, der für dieses Amt kandidiert, hat der Ampel noch vor wenigen Tagen alles Gute gewünscht.
"Ich finde, sie haben eine Chance verdient, es gut zu machen und vielleicht sogar besser als die zu Ende gehende Koalition", sagte Friedrich Merz am vergangenen Montag bei einer Kandidatenvorstellung im Konrad-Adenauer-Haus.

Ganz so freundlich waren die Reaktionen von Unionspolitikern auf die Vorstellung des Ampel-Koalitionsvertrags am Donnerstag nicht.
Die CDU/CSU-Fraktion wünsche der neuen Bundesregierung "wirklich alles, alles Gute", sagte Fraktionschef Ralph Brinkhaus zwar.
"Aber nach der ersten Durchsicht dieses Koalitionsvertrags sind wir natürlich besorgt."
Es sei kein Aufbruch und keine stringente Handschrift zu erkennen.
Allen werde etwas versprochen, "und wir sehen nicht, wie das gegenfinanziert werden soll".
Der Koalitionsvertrag sei sowohl wirtschafts- als auch klimapolitisch schwach.
Durchgesetzt habe sich die SPD mit hohen Sozialausgaben.
"Insofern sind wir auch sehr gespannt, wie Statik dieser Koalition in den nächsten Monaten aussehen wird."

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak sagte ganz ähnlich: "Wenn man den Vertrag jetzt überfliegt, dann ist es doch so, dass viele Menschen den Eindruck haben, dass Weihnachten vorgezogen wurde und jetzt der Tag der Bescherung ist, aber niemand die Frage beantwortet, wie das finanziert werden soll."

"FDP bleibt weit hinter ihren Ansprüchen zurück"
Die Kritik von Brinkhaus und Ziemiak ist insofern nachvollziehbar, als es nicht die Aufgabe der Opposition ist, die Regierung zu loben, auch dann nicht, wenn diese Regierung erst im Werden begriffen ist.
Aber es gibt einen weiteren Grund: Die Ampel-Parteien hatten die Vorstellung ihres Koalitionsvertrags geradezu als Gegenveranstaltung zur bisherigen Bundesregierung inszeniert.
Bei allen Unterschieden hätten SPD, Grüne und FDP sich eine Gemeinsamkeit bewahrt, sagte etwa FDP-Chef Christian Lindner: das Land verändern zu wollen.
Lindner sprach von einer "Regierung der Mitte", die das Land nach vorne führen wolle.
Wäre das Motto der Ampel nicht "Mehr Fortschritt wagen", es könnte auch "Wir wollen nicht alles anders, aber vieles besser machen als die Union" lauten.

Ziemiak warf der Ampel zudem vor, kein Digitalministerium gegründet zu haben.
Fraktionsvize Nadine Schön sagte, gerade die FDP, "die jahrelang gefordert hat, diese Aufgabe in einem Digitalministerium zu bündeln", bleibe "weit hinter ihren eigenen Ansprüchen zurück".

Für die Digitalisierung wird der bisherige FDP-Generalsekretär Volker Wissing zuständig sein, allerdings in einem Ministerium für Verkehr und Digitalisierung.
Diesen Zuschnitt hatte das vom CSU-Politiker Andreas Scheuer geleitete Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur auch bisher.
Im Wahlkampf hatte die FDP ein Digitalisierungsministerium gefordert. SPD und Grüne waren bei dem Thema eher skeptisch.
"Ich glaube, wir brauchen vor allem eine stärkere Koordination der Digitalpolitik und mehr Raum für interdisziplinäre und ressortübergreifende digitalpolitische Projekte", sagte etwa der digitalpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Jens Zimmermann.

Kritik an der "links-gelben Koalition"
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, der Koalitionsvertrag sei "die Geburtsurkunde einer links-gelben Koalition".
Mit diesem Schlagwort, das auch Brinkhaus benutzte, wollen CDU und CSU der Ampel offenkundig den Anspruch absprechen, eine Koalition der "Mitte" zu sein.
Mit Blick auf die Migrationspolitik sagte er, der Koalitionsvertrag enthalte "neue Anreize und neue Pull-Effekte, die zu erheblich mehr an Migration nach Europa und Deutschland führen werden".
Auch Unionsfraktionsvize Thorsten Frei warf den Ampel-Parteien vor, beim Thema Migration "einen harten Linkskurs" vorzunehmen.
Der migrationspolitische Teil des Koalitionsvertrages trage die Handschrift der Grünen, so der CDU-Politiker.

Tatsächlich strebt die neue Koalition einen "Paradigmenwechsel" in der Migrations- und Integrationspolitik an, wie es im Koalitionsvertrag heißt.
Allerdings will die Ampel auch "irreguläre Migration reduzieren und reguläre Migration ermöglichen".
Frei warf der "links-gelben Koalition" zudem vor, mit ihren innenpolitischen Plänen "die Sicherheit in Deutschland auf eine harte Probe" zu stellen.

Der amtierende CDU-Vorsitzende Armin Laschet äußerte sich nicht öffentlich.
Auf Twitter schrieb er: "Glückwunsch an Ampel-Koalition vor allem zu Stil und Form der Verhandlungen.
Vertraulichkeit ist eine wichtige Voraussetzung für Vertrauen.
Das muss auch die Union wieder lernen."
Laschet klingt hier sehr wehmütig, litt er doch nicht nur im Wahlkampf, sondern sogar noch bei den Sondierungen mit Grünen und FDP unter den zahlreichen Durchstechereien aus der Union.
Ein bisschen Kritik brachte er in seinem Tweet auch unter: "Schade, dass Chance auf Digitalisierungsministerium und Nationalen Sicherheitsrat vertan wurde."





Die Schwarzen brauchen die Klappe garnicht so aufreißen, die haben genug Schei*** gebaut.
 
Polen brüskiert erneut die EU !

Streit um die Justiz - Polens Verfassungsgericht brüskiert die EU.

Laut polnischem Verfassungsgericht verstößt die Menschenrechtskonvention der EU gegen die polnische Verfassung.
Vor allem die Begründung des Urteils dürfte vielen in Brüssel aufstoßen.

Ein Teil der Europäischen Menschenrechtskonvention ist nach einem Urteil des polnischen Verfassungsgerichts nicht mit der Verfassung des Landes vereinbar.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg habe daher keine Grundlage, die Rechtmäßigkeit der Ernennung polnischer Verfassungsrichter zu prüfen, urteilte das Gericht am Mittwoch.

Konkret geht es um Artikel 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention, die von 47 Staaten unterzeichnet wurde – darunter auch Polen.
"Jede Person hat ein Recht darauf, dass über Streitigkeiten oder über eine gegen sie erhobene strafrechtliche Anklage von einem unabhängigen und unparteiischen, auf Gesetz beruhenden Gericht in einem fairen Verfahren verhandelt wird", heißt es darin.

Dieser Artikel dürfe aber vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nicht angewandt werden, um die Unabhängigkeit der Richter am Verfassungsgericht zu prüfen, heißt es nun in dem Urteil.
Denn Grundlage der Unabhängigkeit der Verfassungsrichter seien "die polnische Verfassung und andere Gesetze".

Polens Regierung baut den Justizapparat um
In seiner Urteilsbegründung brachte der Verfassungsrichter Wojciech Sych dies auf die Formel: "Man kann den Verfassungsgerichtshof nicht als Gericht betrachten."
Somit müsse Polen auch ein bestimmtes Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte nicht umsetzen.

Polens nationalkonservative PiS-Regierung baut seit Jahren das Justizsystem um.
Die EU-Kommission hat wegen der Reformen bereits mehrere Vertragsverletzungsverfahren gegen die Regierung in Warschau eröffnet und Klagen beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) eingereicht.
Unter anderem hat die Brüsseler Behörde auch Zweifel an der Unabhängigkeit des polnischen Verfassungsgerichts, das nun dieses Urteil fällte.
Vorsitzende ist Julia Przylebska, enge Vertraute von PiS-Chef Jaroslaw Kaczynski.
Kürzlich hatte dieses Gericht den Vorrang des nationalen Rechts vor EU-Recht festgestellt.

Die jetzige Entscheidung des Verfassungsgerichts bezieht sich auf ein Urteil des Menschenrechtsgerichtshofs vom 7. Mai 2021.
Die Firma Xero Flor hatte geklagt, nachdem das polnische Verfassungsgericht ihren Fall abgelehnt hatte.
Weil es Zweifel an der rechtmäßigen Ernennung eines der Richter gab, die diese Entscheidung getroffen hatten, rief die Firma das Gericht in Straßburg an.
Dieses gab dem Kläger Recht und sprach ihm eine Entschädigung zu.


 
Streit beendet: Das sind die grünen Minister der Ampel !

Nun also doch: Nach zähem Ringen um die Ministerposten haben die Grünen sich auf fünf Politiker einigen können.
Einige hochgehandelte Namen werden keinen Platz im Kabinett erhalten.

Bei der FDP ging es geräuschlos, bei den Grünen dagegen hoch her: Eigentlich wollten sie am Donnerstagnachmittag ihre Kandidaten für die Ministerposten in der künftigen Ampel-Koalition präsentieren.
Doch dann gab es Flügel-Zoff und es wurde später Abend.
Das Ergebnis: Der Kandidat des linken Flügels, Fraktionschef Anton Hofreiter, ist raus.
Das dürfte die am Freitag startende Mitglieder-Abstimmung über den Koalitionsvertrag nicht erleichtern.

Immerhin: Rund zwei Drittel des Ampel-Kabinetts stehen jetzt.
Nur die SPD hat ihre Minister noch nicht benannt, doch nicht, weil es Zoff gibt.
Die Sozialdemokraten haben ein Wahlkampf-Versprechen ihres Kanzlerkandidaten Olaf Scholz einzulösen.
Seine Ministerriege soll paritätisch aufgestellt sein, also aus mindestens gleich vielen Frauen wie Männern bestehen.
Generalsekretär Lars Klingbeil sagte, man warte deshalb bis die potenziellen Partner ihre Minister nominiert hätten.
Jetzt ist klar: Es wird nicht ganz leicht.
Grüne und FDP haben zusammen vier Frauen und sechs Männer nominiert.
Die SPD muss also ausgleichen.

Wer wird nun was in der Dreierkoalition, die sich "Fortschritt" auf die Fahnen geschrieben hat?

Das weiß man sicher:
Bundeskanzler: Der bisherige Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz wird befördert.
In der Woche ab dem 6. Dezember soll der 63-Jährige im Bundestag zum Kanzler gewählt werden.

Finanzen:
Parteichef Christian Lindner (42) übernimmt diese zentrale Position im Kabinett, setzte sich bei der Personalie gegen Grünen-Chef Robert Habeck durch.
Vizekanzler wird er aber nicht.
Den Posten bekommen als zweitstärkste Kraft die Grünen.

Wirtschaft und Klimaschutz:
Hier soll Robert Habeck übernehmen, schließlich ist Klimaschutz das zentrale Thema seiner Partei.
Der 52-Jährige kann auf Erfahrungen unter anderem aus sechs Jahren als Minister für Energiewende, Umwelt, Landwirtschaft und Digitalisierung in Schleswig-Holstein zurückgreifen.
Habeck wird nach dem enttäuschenden Wahlergebnis der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zudem Vizekanzler.

Auswärtiges Amt:
Baerbock bekommt mit dem Außenministerium trotzdem einen der prestigeträchtigsten Posten.
Neuland ist die internationale Politik für die 40-Jährige nicht: Sie studierte unter anderem Völkerrecht.
Bisher lagen Baerbocks Stärken im verständlichen Erklären komplexer politischer Konzepte.
Als Außenministerin muss sie eher souveräne Auftritte in heiklen Situationen meistern.

Verkehr und Digitales:
Das Verkehrsministerium hatten viele eher bei den Grünen gesehen.
Nun soll es FDP-Generalsekretär Volker Wissing (51) leiten.
Für viele Grüne ist das schwer verkraftbar, nachdem schon in den Sondierungen das Tempolimit auf Autobahnen an der FDP gescheitert war.
Wissing soll zudem die Großbaustelle Digitalisierung angehen.
Dazu gehört der Ausbau der Infrastruktur und die Frage, wie staatliche Daten für neue Anwendungen verfügbar gemacht werden sollten.

Justiz:
Dieses Ressort übernimmt der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Bundestag, Marco Buschmann (44).
Er war ein unermüdlicher Kritiker von Corona-Maßnahmen, die am Bundestag vorbei verfügt wurden.

Bildung und Forschung:
Dafür ist die Parlamentarische Geschäftsführerin Bettina Stark-Watzinger (53) vorgesehen.
Sie ist die einzige Frau in der FDP-Ministerriege und bundesweit das wohl am wenigsten bekannte Gesicht.
In Mai wurde sie mit 91 Prozent als Beisitzerin in das FDP-Präsidium gewählt.

Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
Die rheinland-pfälzische Klimaministerin Anne Spiegel soll auf die Bundesebene aufrücken.
Das Thema dürfte der 40-Jährigen bekannt vorkommen, war sie doch in Rheinland-Pfalz schon Landesministerin für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz.
Sie gehört dem linken Flügel der Grünen an.

Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz:
Dafür ist Steffi Lemke vorgesehen, die als Bundesgeschäftsführerin elf Jahre lang die Geschicke der Grünen lenkte: Schnörkellos, unkompliziert und gerade heraus.
Die Ostdeutsche aus Sachsen-Anhalt trat nach der verlorenen Wahl 2015 mit dem gesamten Bundesvorstand zurück und kehrte in den Bundestag zurück.
Dort widmete sie sich vor allem dem Umwelt- und Naturschutz, einer ihrer Schwerpunkte war der Kampf gegen die Zerstörung des Lebensraums Meer.
Sie ist studierte Agrarwissenschaftlerin und ausgebildete Zootechnikerin.

Ernährung und Landwirtschaft:
Nach langem Gerangel fällt dieser Posten dem früheren Grünen-Chef Cem Özdemir zu.
Der linke Flügel der Grünen hätte sich auch Fraktionschef Anton Hofreiter auf dem Posten vorstellen können.
Özdemir (55) war bis 2018 Bundesvorsitzender und bei der Bundestagswahl 2017 mit Katrin Göring-Eckardt grüner Spitzenkandidat.
Bei der Wahl 2021 war er mit 40 Prozent in seinem Stuttgarter Wahlkreis bundesweit grüner Erststimmenkönig.
Unterstützer hatten argumentiert, an dem eloquenten Politiker komme man auch deshalb nicht vorbei, weil er einer der wenigen Spitzen-Grünen aus einer Familie mit ausländischen Wurzeln ist.

Die SPD-Posten sind offen, doch einige gelten als ziemlich sicher:

Kanzleramtschef:
Dieser Posten wird in einer Ampelkoalition noch wichtiger sein als bisher.
Denn der Kanzleramtschef koordiniert die Regierungsarbeit und das dürfte bei drei Partnern komplizierter werden.
Es gilt als sicher, dass Scholz' enger Vertraute Wolfgang Schmidt (SPD) diese zentrale Aufgabe übernimmt.
Zuletzt war der 51 Jahre alte Jurist Finanz-Staatssekretär, agierte hinter den Kulissen aber vor allem als "Spin Doctor" und Strippenzieher.

Arbeit und Soziales:
Da sitzt Hubertus Heil fest im Sattel.
Der 49-Jährige galt bereits in der vergangenen Wahlperiode als durchsetzungsstark und fleißig - und zwar bei Themen wie Rente, Arbeitsmarkt und Hartz IV, die für seine SPD besonders wichtig sind.

Innen und Heimat:
Dafür wird die bisherige Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) favorisiert.
Innen und Justiz gelten als "Spiegelministerien" mit zahlreichen Überschneidungen.
Fachlich wäre die 56-Jährige also schon eingearbeitet.

Das ist noch unklar:

Verteidigung:
Dieses Ministerium ist den Sozialdemokraten in den Koalitionsverhandlungen überraschend zugefallen.
Klingbeil wird Interesse an der Führung der Bundeswehr nachgesagt.
Der soll allerdings im Dezember zum Parteichef gewählt werden.
Beides gleichzeitig könnte schwierig werden.
Als weitere Kandidaten gelten SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider, aber auch die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl.

Gesundheit:
Eine nahe liegende Besetzung wäre der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der seit Beginn der Corona-Pandemie eine Medienpräsenz hat wie kaum ein anderer Politiker.
Der SPD-Politiker hat allerdings ein Problem: Beim designierten Kanzler Olaf Scholz ist er nicht besonders beliebt.

Bauen:
Das Ministerium wurde neu geschaffen.
Eine mögliche Kandidatin ist die bisherige Umweltministerin Svenja Schulze.
Im Kabinett Merkel hat sie keine schlechte Figur gemacht, ihr größter Erfolg war das Klimaschutzgesetz.
Im Bauressort wäre ihre Expertise nützlich, denn im Gebäudebereich ist in Sachen Klima viel zu tun.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung:
Dafür wird die bisherige Menschenrechtsbeauftragte im Auswärtigen Amt, Bärbel Kofler, gehandelt.
Aber auch die Potsdamerin Klara Geywitz (45) wäre eine Option, die 2019 im Duo mit Scholz für den SPD-Vorsitz kandidierte.


 
Hohe Inflation: Apple hebt iPhone-Preise in der Türkei deutlich an !

Die Lira wertete seit Jahresbeginn drastisch ab, die Inflation in der Türkei steigt immer weiter.
Nun hat der Apple-Konzern die Preise für iPhones deutlich erhöht.
Erdoğan will derweil an seiner Zinspolitik festhalten.

Der US-Technologiekonzern Apple hat die Preise für seine neuesten iPhones in der Türkei über Nacht drastisch angehoben.
Das iPhone 12 kostete am Donnerstagabend 10.999 türkische Lira – am Freitagmorgen dann 13.999 Lira (1.020 Euro zum Tageskurs).
Das sind 3.000 Lira mehr und mehr als der Mindestlohn in der Türkei von aktuell 2825 Lira (205 Euro).

Der Preis für das iPhone 13 stieg von 11.999 Lira auf 14.999 Lira – ein Anstieg um 25 Prozent.
"Die Lira ist um zehn bis 15 Prozent abgestürzt, da müssen sie ja die Preise anheben", sagte Kunde Emirhan beim Verlassen eines Apple-Ladens in Istanbul.

Die türkische Währung war allein am Dienstag um 13 Prozent gegenüber dem Dollar abgestürzt.
Apple hatte daraufhin den Onlineverkauf ausgesetzt und die Preise erhöht.
Die Lira war nach einer Äußerung von Präsident Recep Tayyip Erdoğan gefallen, der bekräftigt hatte, er werde dem Druck widerstehen und den Leitzins erhöhen.

Erdoğan will Zinsen senken – trotz hoher Inflation
Auch am Freitag fiel die Währung weiter.
Für einen Dollar müssen Investoren 12,60 Lira bezahlen.
Trotz einer Inflationsrate von fast 20 Prozent setzt Erdoğan die heimische Notenbank immer wieder mit der Forderung nach Zinssenkungen unter Druck.
Er sagte, er werde nicht zulassen, dass die Bevölkerung von hohen Zinsen erdrückt werde.

Der türkische Staatschef möchte über niedrige Zinsen Kredite und Investitionen ankurbeln und vor dem Hintergrund eines starken Wirtschaftswachstums 2023 als Präsident womöglich wiedergewählt werden.

Nach herrschender Ökonomenlehre dagegen sind höhere Leitzinsen ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die hohe Inflation.
Seit Jahresbeginn hat die Lira rund 40 Prozent abgewertet.


 
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