NEWS aus Politik und Soziales - In und Ausland !

Zahlreiche Strafanzeigen nach Skandal-Wahl in Thüringen !


Nötigung von Verfassungsorganen, Verunglimpfung des Staates – die Wahl Thomas Kemmerichs zum Ministerpräsidenten Thüringens beschäftigt die Justiz.


Die umstrittene Ministerpräsidentenwahl Anfang Februar in Thüringen beschäftigt auch die Justiz.
Insgesamt seien dort bislang etwa 20 Strafanzeigen im Zusammenhang mit der Wahl des FDP-Fraktionsvorsitzenden Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten eingegangen, sagte eine Sprecherin der Thüringer Generalstaatsanwaltschaft in Jena.

Diese Anzeigen richteten sich sowohl gegen Bundes- als auch Landespolitiker.
Nähere Angaben zu den Angezeigten könne sie nicht machen.

Die große Mehrzahl der Strafanzeigen sei direkt bei der Staatsanwaltschaft Erfurt eingegangen, fünf der Anzeigen seien an die Generalstaatsanwaltschaft geschickt worden.
Kemmerich war am 5. Februar mit den Stimmen von FDP, CDU und AfD zum Regierungschef in Thüringen gewählt worden.

Dabei hatte die AfD im dritten Wahlgang zwar einen eigenen Kandidaten aufgestellt, dann aber mutmaßlich geschlossen nicht für diesen, sondern für Kemmerich gestimmt.
Er konnte damit eine Ja-Stimme mehr auf sich vereinen als der Kandidat von Rot-Rot-Grün, Ex-Ministerpräsident Bodo Ramelow.
Die Wahl war geheim.
Die Abstimmung und ihr Ablauf haben teilweise gravierende Folgen – seither steckt Thüringen in einer politischen Krise.

Vorwürfe bisher juristisch haltlos
Turba sagte, in den eingegangenen Strafanzeigen würde den Politikern wegen der Wahl, aber auch wegen des Nachgangs der Abstimmung eine Vielzahl von Delikten vorgeworfen.
Darunter seien Nötigung von Verfassungsorganen, Wahlfälschung, Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole sowie die Verletzung von Vertraulichkeit des Wortes.

Das, was an diesen Vorwürfen bislang geprüft wurde, ist allerdings juristisch offenbar ziemlich haltlos.
"Bisher konnte in keinem der geprüften Fälle ein Anfangsverdacht bejaht werden beziehungsweise es wurde kein wirksamer Strafantrag gestellt", sagte Turba.

Nicht alle Anzeigen werden laut Turba nun in Thüringen bearbeitet.
Der Vorwurf, im Nachgang der Wahl sei es zu einer Nötigung von Verfassungsorganen gekommen, müsse qua Gesetz vom Generalbundesanwalt geprüft werden, sagte sie.
Für die Bearbeitung der restlichen Vorwürfe sei die Staatsanwaltschaft Erfurt zuständig. Mindestens eine Strafanzeige mit dem Vorwurf "Nötigung von Verfassungsorganen" stammt nach Fraktionsangaben vom Vorsitzenden der AfD-Landtagsfraktion Björn Höcke.


 
Syrien-Krieg: Grünen-Chefin Annalena Baerbock droht Russland mit Sanktionen !


Der Krieg in Syrien eskaliert, die Diplomatie läuft ins Leere.
Grünen-Chefin Annalena Baerbock fordert zu tun, was jetzt noch möglich ist – im Zweifel mit harten Mitteln.

Die Grünen-Chefin Annalena Baerbock fordert angesichts der Eskalation des Krieges in der syrischen Region Idlib sofortige Hilfe für die Menschen und stärkeren Druck auf Russland.
"Dass die russische Regierung gestern Nacht im UN-Sicherheitsrat im Lichte dieser humanitären und menschlichen Katastrophe erneut eine Feuerpause blockiert hat, ist eine Schande", sagte Baerbock.

Der Konflikt zwischen der syrischen Regierung mit deren Schutzmacht Russland und der Türkei war am Donnerstag eskaliert, als bei einem Luftangriff in Idlib mindestens 33 türkische Soldaten getötet wurden.
Eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats in der Nacht auf Samstag hatte zunächst keine Entspannung gebracht.
Die Türkei griff in der Region anschließend Lagerhäuser mit Chemiewaffen sowie Luftabwehrsysteme und Landebahnen an, wie Präsident Recep Tayyip Erdogan verkündete.

"In diesem Krieg gibt es keine gute Seite"
"Die Lage in der Region Idlib ist katastrophal, Frauen und Kinder sind eingekesselt, leiden unter Hunger und Kälte, Bomben und Gewalt", sagte Baerbock. Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten würden rücksichtslos und vorsätzlich bombardiert.
"In diesem Krieg gibt es keine gute Seite, von Einhaltung des humanitären Völkerrechts ganz zu schweigen."

Nun müssten "kurzfristig wenigstens die Maßnahmen ergriffen werden, die in dieser desaströsen Situation überhaupt noch möglich sind", forderte Baerbock.
Die Europäische Union und insbesondere Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron müssten "alles dafür tun", dass es zu einer Vierer-Syrienkonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Kremlchef Wladimir Putin komme.

Baerbocks Forderungen
Vier Dinge müssen auf diesem Gipfel aus Sicht der Grünen-Chefin sichergestellt werden.
Es müssten, erstens, sofort "humanitäre Zugänge" in die Region Idlib geschaffen werden.
Die Menschen bräuchten unmittelbar jetzt Nahrungsmittel, Medizinprodukte, Zelte, Decken und Kraftstoffe zum Heizen.
Zudem müsse, zweitens, ein "humanitärer Korridor" geschaffen werden, damit es für die Flüchtlinge "ein Mindestmaß an Schutz" gebe.

Drittens forderte Baerbock, dass sowohl der syrische Machthaber Baschar al-Assad als auch Putin "die Bombardierung und Angriffe auf Zivilisten unverzüglich einstellen" und dass "die türkischen Streitkräfte die Kooperation mit den Dschihadisten beenden und sich zurückziehen".

Die Grünen-Chefin will Putin, viertens, mit Sanktionen drohen.
"Wenn Russland weiter bombardiert, das humanitäre Völkerrecht mit Füßen tritt und weiterhin den UN-Sicherheitsrat und eine Waffenruhe blockiert, darf die EU nicht davor zurückschrecken, individuelle Sanktionen wegen der Kriegsverbrechen in Syrien zu verhängen", sagte sie.
In einem ersten Schritt denkt Baerbock dabei an das Einfrieren von Konten und Einreiseverbote für russische Staatsbürger, die an Kriegsverbrechen in Syrien beteiligt seien.
Solche Sanktionen gebe es bisher nicht.
"Ohne die Bereitschaft zu individuellen Sanktionen läuft aber jeder Druck gegen Russland ins Leere."

Sorge vor offenem Krieg wächst
Idlib ist das letzte große Rebellengebiet in Syrien.
Die Türkei unterstützt in dem Konflikt islamistische Rebellen.
Mit Russland als Schutzmacht der syrischen Regierung hatte sie eigentlich ein Abkommen getroffen, um in Idlib eine Deeskalationszone einzurichten.
Eigentlich gilt auch eine Waffenruhe.
In den vergangenen Wochen waren Truppen der syrischen Regierung jedoch mit russischer Unterstützung weiter vorgerückt.

Mit den türkischen Vergeltungsangriffen wächst die Sorge vor einem Krieg des Nato-Mitglieds Türkei mit Syrien und dessen Schutzmacht Russland weiter.
Die EU hatte ein sofortiges Ende der Eskalation gefordert.
Es gebe das Risiko einer "größeren, offenen internationalen militärischen Konfrontation", schrieb der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell auf Twitter.



 
Erdogan verkündet Zerstörung von Chemiewaffen-Anlage !

Bei Luftschlägen hat die türkische Armee nach eigenen Angaben eine syrische Anlage mit Chemiewaffen zerstört.
Die Türkei hatte mit Vergeltung für getötete Soldaten gedroht.

Die Türkei hat nach Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan in Syriens Provinz Idlib umfassende Angriffe gestartet.
Dabei seien Lagerhäuser mit Chemiewaffen sowie Luftabwehrsysteme und Landebahnen zerstört worden, sagte Erdogan.
Mehrere Ziele, darunter auch Waffendepots und Flugzeughangars seien "unter schweren Beschuss genommen und zerstört" worden, sagte er.
Mehr als 300 Militärfahrzeuge seien zerstört worden, darunter mehr als 90 Panzer.

Assad-Regime bestreitet türkische Angaben
Bereits zuvor hatte ein türkischer Regierungsvertreter verkündet, die Armee habe eine "Anlage zur Kriegsführung mit Chemiewaffen" sowie eine große Zahl anderer Ziele der Regierung von Präsident Baschar al-Assad zerstört.
Die Anlage habe sich 13 Kilometer südlich von Aleppo befunden.
Die syrische Regierung stritt die Behauptungen ab und warf Erdogan irreführende Aussagen und Übertreibung vor.

Der Konflikt zwischen Syrien und dem Nato-Mitglied Türkei war am Donnerstag eskaliert, als bei einem Luftangriff in Idlib mindestens 33 türkische Soldaten getötet wurden.
Die Türkei hat mit Vergeltungsschlägen gedroht.
Syrien könne es "auf die harte Tour lernen", sagte der türkische UN-Botschafter Feridun Hadi Sinirliolu in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats.
Ihm zufolge wurden bei dem Angriff 34 Soldaten getötet.

Eigentlich war Waffenruhe vereinbart
Idlib ist das letzte große Rebellengebiet in dem Bürgerkriegsland.
Die Türkei unterstützt in dem Konflikt islamistische Rebellen.
Mit Russland als Schutzmacht der syrischen Regierung hatte sie ein Abkommen getroffen, um in Idlib eine Deeskalationszone einzurichten, und hatte dort Beobachtungsposten eingerichtet.
Eigentlich gilt auch eine Waffenruhe.
In den vergangenen Wochen waren Truppen der syrischen Regierung mit russischer Unterstützung weiter in dem Gebiet vorgerückt.

Die humanitäre Lage in Idlib ist katastrophal.
Nach UN-Angaben sind inzwischen 950.000 der drei Millionen Einwohner der Region auf der Flucht.
Hilfsorganisationen sind kaum noch in der Lage, die große Zahl an Vertriebenen zu versorgen.
Putin und Erdogan wollen sich kommende Woche in Moskau zu Krisengesprächen wegen der Lage in Idlib treffen.


 
Erdogan über Flüchtlinge: "Wir haben die Tore geöffnet" !

Die Türkei lässt syrische Flüchtlinge offenbar zu Tausenden die Grenze zur EU passieren.
Es kommt zu Ausschreitungen an der griechischen Grenze. Präsident Erdogan wirft der EU gebrochene Versprechen vor.

Die Türkei hat nach eigenen Angaben Tausende Flüchtlinge die Grenze zur EU passieren lassen.
"Wir haben die [Grenz-]Tore gestern geöffnet", sagte Erdogan in Istanbul.
Seit Freitag seien 18.000 Flüchtlinge über die türkische Grenze in die EU gekommen.

Mit Samstag könnten es bis zu 30.000 werden.
Die EU habe ihre Versprechen nicht gehalten.
Die Türkei könne so viele Flüchtlinge nicht versorgen.

Die Maßnahme hängt mutmaßlich mit der Eskalation im Norden Syriens zusammen.
Aus Regierungskreisen in Athen hieß es, der türkische Präsident instrumentalisiere Millionen Migranten, um mehr Geld von der EU zu erhalten, damit er seine Politik und Militäraktion in Syrien fortsetzen könne.

Erdogan hatte nach eigenen Angaben in Syriens Provinz Idlib umfassende Angriffe starten lassen.
Dort rückt die syrische Armee mit Unterstützung Russlands seit Wochen vor.
Viele Zivilisten sterben bei den Angriffen.

Gewalt an der Grenze eskaliert
Die Türkei hat bereits mehr als 3,6 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen.
Ein Flüchtlingspakt mit der EU von 2016 sieht eigentlich vor, dass die Türkei Migranten vom Weg in die EU abhält.
Im Gegenzug unterhält Ankara unter anderem finanzielle Unterstützung.

Am Freitag hatten sich allerdings zahlreiche Flüchtlinge auf den Weg zu Grenze gemacht, da sie von der Ankündigung gehört hatten, sie dürften sie überqueren – tatsächlich durften sie die türkischen Grenzposten passieren, sodass es zu Auseinandersetzungen mit griechischer Grenzpolizei und Sondereinheiten der Bereitschaftspolizei kam.

Tränengas und Blendgranaten wurden eingesetzt und mindestens 66 Festnahmen gemeldet.
Dabei soll es sich um Migranten handeln, die es geschafft hatten, auf griechisches Territorium zu kommen.
"Es wurden mehr als 4.000 illegale Grenzüberschreitungen abgewendet", sagte der griechische Regierungssprecher Stelios Petsas.

Griechenland sei fest entschlossen, alles zu tun, um seine und die EU-Grenze zu schützen.

Griechenland verstärkt auch Seepatrouillen
Die Lage blieb am Samstag angespannt. Griechenland kündigte an, die Grenze auch vor den Inseln im Osten der Ägäis mit mehr als 50 Schiffen der Küstenwache und der Kriegsmarine verstärkt zu überwachen.
"Die ganze Nacht durch haben die Sicherheitskräfte illegale Grenzübertritte verhindert", sagte Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos.
Die Türkei lasse seit Freitag massiv Migranten zur Grenze kommen.

Der Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, Stephan Thomae, forderte die Bundesregierung auf, Griechenland bei der Verhinderung von Grenzübertritten zu helfen.
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz kündigte an, im Bedarfsfall den Grenzschutz verstärken zu wollen.
Österreich sei auch bereit, die Länder an der EU-Außengrenze mit zusätzlichen Polizisten zu unterstützen.


 
Befreiung von der Bonpflicht? Anträge in NRW abgelehnt !

Die Finanzämter in Nordrhein-Westfalen haben bisher alle Anträge zur Befreiung von der Bonpflicht abgelehnt.
Das teilte die NRW-Oberfinanzdirektion auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Angaben über die Zahl der Anträge könne die Direktion nicht machen.

Nur bei Härtefällen sei eine Befreiung vorgesehen.
Nach Angaben einer Sprecherin kann das beispielsweise ein Hochwasserschaden sein, der die Kasse beschädigt und eine Ausgabe der Belege vorerst unmöglich mache.
Die mit der Bonpflicht "entstehenden Kosten oder bloße Erschwerungen des Betriebsablaufs stellen für sich allein keine sachliche Härte dar", ergänzte die Sprecherin.

Seit Jahresbeginn müssen Händler mit elektronischen Kassensystemen ihren Kunden bei jedem Kauf unaufgefordert einen Beleg aushändigen.
Damit soll Steuerbetrug über Mogelkassen verhindert werden.
Die Bonpflicht ist umstritten wegen der Kosten und des Müllaufkommens.


 
Griechenland: Grenzpolizei richtet Wasserwerfer gegen Flüchtlinge aus der Türkei !

Die Türkei hält Flüchtlinge nicht länger von der Reise in die EU ab, mehr als 13.000 Menschen harren nun an der griechischen Grenze aus.
Die Lage ist angespannt, die Polizei reagiert harsch auf Steinwürfe.


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Die Türkei hält Flüchtlinge nicht länger von der Reise in die EU ab, mehr als 13.000 Menschen harren nun an der griechischen Grenze aus.
Die Lage ist angespannt, die Polizei reagiert harsch auf Steinwürfe.

Um Migranten vom Übertritt aus der Türkei nach Griechenland zu hindern, hat die griechische Polizei am Sonntag schwere Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt.
Griechische Medien zeigten ein kurzes Video des Vorgehens an einem Grenzübergang am Fluss Evros, der seit Freitag geschlossen ist.
Einige Personen hatten laut Medienberichten Steine und andere Gegenstände auf die Bereitschaftspolizei geschleudert, ein Beamter soll verletzt worden sein.

Nach der Öffnung der türkischen Grenzen für Flüchtlinge in Richtung EU waren bis Sonntag mehr als 13.000 Menschen an der Grenze zu Griechenland angekommen.
Tausende verbrachten eine kalte Nacht an der Grenze, darunter auch Familien mit kleinen Kindern, wie die UN-Organisation für Migration am frühen Sonntagmorgen mitteilte.

Frontex hebt Alarmstufe auf "hoch"
Griechenland warf der Türkei eine Desinformationskampagne vor: Ankara bewege Migranten mit falschen Informationen zum Aufbruch Richtung EU. Medienberichten zufolge sendete die griechische Regierung deswegen SMS an Menschen jenseits der Grenze: "Versuchen Sie nicht, illegal die griechische Grenze zu passieren."
Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex schickte Verstärkung.
Die Alarmstufe für alle EU-Grenzen zur Türkei sei auf "hoch" angehoben worden, teilte eine Sprecherin mit.

Die Mitarbeiter der Vereinten Nationen zählten entlang der 212 Kilometer langen Grenze zwischen der Türkei und Griechenland mindestens 13.000 Menschen, die sich demnach an Grenzübergängen in Gruppen von bis zu 3.000 Menschen versammelt hatten.
In der Nacht fielen die Temperaturen auf fast null Grad und der Wind war ziemlich stark.

UN-Einsatzleiter Ladfo Gvilava sagte: "Die Zahl der Migranten, die sich über Edirne in Richtung Grenze bewegten, nahm im Laufe des Tages zu, als Autos, Taxis und Busse aus Istanbul ankamen."
Die meisten, die unterwegs seien, seien Männer.
"Aber wir sehen auch viele Familien, die mit kleinen Kindern reisen."
Die Organisation verteile Essen und Vorräte.

Erdogan: "Wir haben die Tore geöffnet"
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte zuvor angekündigt, dass die Türkei keine Flüchtlinge mehr auf ihrem Weg nach Europa aufhalte und gesagt, man habe die Grenze für Migranten geöffnet.
Seit Freitag machen sich zahlreiche Menschen in der Türkei auf den Weg zur Grenze und versuchen, in die EU zu gelangen.
Der türkische Innenminister Süleyman Soylu sprach von bislang mehr als 78.000 Migranten, die Richtung Grenze aufgebrochen seien.

Griechenland verstärkte deswegen weiter seine Sicherheitskräfte entlang der Grenze und die Patrouillen entlang der Meerengen.
Am Freitag und in der Nacht zu Samstag war es zu Ausschreitungen gekommen, weil Menschen die Grenze passieren wollten, die griechische Regierung das aber nicht zuließ.
Insgesamt hinderte die Polizei bislang 9.600 Migranten am Übertritt – die Nacht verlief den Angaben zufolge allerdings ruhig.
Weder Bulgarien noch Griechenland berichteten über das Eintreffen größerer Menschenmengen.
Rund 220 Menschen erreichten mit Booten die Insel Lesbos.

Röttgen: Erdogan ruft nach Hilfe
"In diesem Stadium ist es unsere höchste Priorität sicherzustellen, dass Griechenland und Bulgarien unsere ganze Unterstützung haben", schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Kurzbotschaftendienst Twitter zur Lage.
Sie betrachte die Situation "mit Sorge".
Norbert Röttgen (CDU), der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, warnte davor, mit Härte zu reagieren.
Die Öffnung der türkischen Grenzen sei dem Inhalt nach "ein Hilferuf" an Europa, sagte Röttgen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Erdogan sei mit seinem Versuch gescheitert, in Syrien mit Russland zusammenzuarbeiten, und genau das signalisiere er jetzt dem Westen.
Seine Ankündigung, nun die türkische Grenzen für Flüchtlinge mit dem Ziel EU offen zu halten, hießen: "Seht her, ich bin mit meiner Russlandpolitik gescheitert, und jetzt brauche ich die Europäer."
Eine harte Gangart gegen Erdogan sei deswegen "im Lichte unserer Interessen der falsche Weg".

Die Türkei hat bereits mehr als 3,6 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen.
Ein Flüchtlingspakt mit der EU von 2016 sieht eigentlich vor, dass die Türkei Migranten vom Weg in die EU abhält.
Zudem kann Griechenland illegal über die griechischen Inseln eingereiste Migranten zurück in die Türkei schicken.
Im Gegenzug unterhält Ankara unter anderem finanzielle Unterstützung.
Zuletzt war der Konflikt in Nordsyrien wieder eskaliert.
Seit Wochen rücken syrische Truppen mit russischer Unterstützung unter Inkaufnahme vieler ziviler Opfer auf die letzte Rebellenhochburg vor.


 
EU schickt Griechenland Verstärkung !

Nach der Grenzöffnung durch die Türkei sind bereits Hunderte in die EU geflohen - sie kamen auf griechischen Inseln an.
Athen wirft Ankara vor, den Zustrom gezielt zu organisieren.
Frontex schickt Verstärkung.

Wegen der Öffnung der türkischen Grenzen zur Europäischen Union schickt die EU-Grenzschutzbehörde Verstärkung nach Griechenland.
Auf Bitten des Landes habe Frontex die Entsendung von zusätzlichen Beamten sowie von Ausrüstung veranlasst, teilte eine Frontex-Sprecherin mit.
Zugleich setzte sie wegen eines erhöhten Zustroms von Migranten die Alarmstufe für alle EU-Grenzen zur Türkei auf "hoch".

Frontex hat nach eigenen Angaben knapp 400 Mitarbeiter auf den griechischen Inseln und 60 weitere in Bulgarien stationiert.
An der türkisch-griechischen Grenze haben sich Tausende Flüchtlinge versammelt, um in die EU zu gelangen.
Die griechische Regierung schickte ihnen Textnachrichten, in der sie davor warnte, die Grenze zu überschreiten, meldete die Nachrichtenagentur Reuters.
Einem Augenzeugenbericht zufolge feuerte die griechische Polizei am Grenzfluss Evros Tränengas auf Flüchtlinge, die Steine auf die Sicherheitskräfte geworfen hatten.

Hunderten Migranten gelang das bereits.
Sie überwanden die Grenze von der Türkei nach Griechenland, indem sie mit Booten auf drei Mittelmeerinseln gelangten: Sieben Boote mit mehr als 300 Menschen erreichten demnach Lesbos, vier Boote mit 150 Passagieren kamen nach Samos und zwei Boote mit 70 bis 80 Menschen nach Chios.

Während in griechischen Regierungskreisen von rund 3000 Menschen die Rede war, die sich an der Grenze versammelten hätten, bezifferte die Internationale Organisation für Migration die Zahl auf 13.000.
Wegen der Lage an der Grenze berief der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis für den Abend eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrats ein.



Quelle: ARD
 
Eskalation an EU-Grenze: Video zeigt heftige Attacken der griechische Küstenwache auf Flüchtlinge !

Die Lage an der EU-Außengrenze spitzt sich weiter zu. Während die Türkei Tausende Flüchtlinge über die Grenze lassen will, greift Griechenland zu drastischen Abwehrmaßnahmen, wie neue Aufnahmen zeigen.

Tausende Geflüchtete harren in der Türkei an der griechischen Grenze aus.
Videobilder sollen jetzt zeigen, wie die griechische Küstenwache gegen ein Boot voller Migranten vorgeht.
Auf dem Material ist zu sehen, wie ein Boot immer wieder gefährlich nah an ein Schlauchboot heran fährt und auch Warnschüssen in dessen Richtung abfeuert.
Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu hatte die Bilder am Montag veröffentlicht.

Die Situation in der Grenzregion zwischen Griechenland und der Türkei spitzt sich seit Tagen immer weiter zu.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft der EU vor, sich nicht an das 2016 mit der Türkei geschlossene Flüchtlingsabkommen gehalten zu haben.
Infolge der militärischen Eskalation in Nordsyrien hatte die Türkei vergangene Woche die Grenzen für Flüchtlinge geöffnet, die in die EU weiterreisen wollen.
Griechenland verstärkte daraufhin die Abwehr der Migranten.

Die Attacken und mit welchen Mitteln die griechischen Sicherheitskräfte dabei vorgehen, zeigt das Videomaterial, das Sie im Video hier sehen können.



 
Erdogan droht EU mit "Millionen" Flüchtlingen !

Merkel kritisiert Erdogan scharf -"völlig inakzeptabel".

Tausende Geflüchtete harren in der Türkei an der griechischen Grenze aus.
Der türkische Präsident droht erneut der EU - "völlig inakzeptabel" findet Kanzlerin Merkel das Vorgehen der Türkei.


Nachdem bei Angriffen in Syrien türkische Soldaten ums Leben gekommen sind, will der türkische Präsident Recep Tayyip Edogan die Europäische Union zum Handeln in dem Konflikt bewegen.
Das Druckmittel?
Tausende Geflüchtete, die darauf warten, nach Westeuropa zu gelangen.
Die Lage spitzt sich zu.
Die Grenzschutzorganisation Frontex ist in Alarmbereitschaft.
Sie rechnet mit einer großen Migrationsbewegung nach Griechenland.
An den Grenzen kommt es zu teils gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Migranten und der Polizei.

16.42 Uhr: Merkel kritisiert Erdogan scharf – "völlig inakzeptabel"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan wegen seines Umgangs mit Flüchtlingen harsch kritisiert.
"Der türkische Präsident fühlt sich im Augenblick nicht ausreichend unterstützt", sagte Merkel in Berlin.
Bei allem Verständnis sei es aber "völlig inakzeptabel, dass man das jetzt auf dem Rücken von Flüchtlingen austrägt.
Denn die Flüchtlinge sind jetzt in eine Situation gebracht worden, dort an die Grenze zu gehen und im Grunde in einer Sackgasse zu landen".

Erdogan hatte am Samstag verkündet, die Türkei habe für die Flüchtlinge im Land die Grenzen zur EU geöffnet.
Daraufhin machten sich Migranten auf den Weg.
Dazu sagte Merkel, das sei nicht "unsere Politik".
Es gehe vielmehr darum, Vereinbarungen zwischen Staaten zu schließen, die nicht die Situation der Flüchtlinge verschlimmerten, sondern Schleppern und Schleusern das Handwerk erschwerten.

"Die Türkei hat sehr viel geleistet", betonte Merkel.
Das Land habe mehr als drei Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen und mindestens eine Million Menschen aus Pakistan und dem Iran.
"Die Situation hat sich für die Türkei jetzt noch einmal sehr, sehr drastisch entwickelt durch das, was in Idlib stattfindet."
Syrische Regierungstruppen haben im Dezember eine Offensive auf Syriens letzte große Rebellenregion im Nordwesten des Landes gestartet.
Viele Syrer fliehen nun um ihr Leben.

14.56 Uhr: Erdogan droht EU mit "Millionen" Flüchtlingen – Agentur nennt Zahlen "stark übertrieben"
Im Streit um die Grenzöffnung für Flüchtlinge hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Druck auf die EU weiter erhöht und vor einem großen Andrang von Flüchtlingen gewarnt.
"Hunderttausende" Flüchtlinge hätten sich seit der Grenzöffnung auf den Weg Richtung Europa gemacht, "bald werden es Millionen sein", sagte Erdogan in einer Fernsehansprache.
Nach Beobachtungen von AFP vor Ort scheinen diese Zahlen jedoch stark übertrieben zu sein.

Infolge der Eskalation des militärischen Konflikts in Nordsyrien hatte die Türkei am Wochenende ihre Grenzen für Flüchtlinge geöffnet, die in die EU gelangen wollen.
Tausende Menschen versuchten daraufhin, über die Grenze nach Griechenland zu gelangen.
Den Schritt begründete Ankara damit, dass sich die EU nicht an ihre Verpflichtungen aus dem 2016 mit der Türkei geschlossenen Flüchtlingsabkommen halte.

Die Zahlen derer, die an der Grenze warten oder sie überschreiten, variieren je nach Quelle stark.
Nach UN-Angaben harren derzeit rund 13.000 Migranten bei Kälte auf der türkischen Seite aus.

14.34 Uhr: Linke fordert Aufnahme von Migranten durch "Koalition der Willigen"
Die Linke fordert eine "Koalition der willigen Länder" in Europa zur Aufnahme von Migranten und Flüchtlingen von den griechischen Inseln und von der türkisch-griechischen Grenze.
Man dürfe nicht zulassen, dass Menschen in Not alleine gelassen werden, sagte Linke-Chef Bernd Riexinger nach Beratungen mit der Parteispitze in Berlin.
Europa sei mit 500 Millionen Einwohnern jederzeit in der Lage, eine humanitäre Katastrophe abzuwenden.
"Es muss jetzt eine große Anstrengung der willigen Länder geben.
Die müssen die Flüchtlinge aufnehmen und humanitär behandeln."
Deutschland müsse dabei eine positive Rolle spielen.

Es gebe viele Stimmen, die sagten, 2015 dürfe sich nicht wiederholen.
Er unterstütze das in einem Punkt: "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Rechten und die rassistischen Hetzer eine humanitäre Katastrophe wieder erfolgreich nutzen können, um Hass und Hetze zu verbreiten."

13.05 Uhr: Bundesregierung stellt klar: EU-Grenze ist nicht offen
Regierungssprecher Steffen Seibert hat Flüchtlinge und Migranten in der Türkei vor einem Aufbruch Richtung Europa gewarnt.
"Wir erleben zurzeit an den Außengrenzen der EU zur Türkei, auf Land und zur See, eine sehr beunruhigende Situation.
Wir erleben Flüchtlinge und Migranten, denen von türkischer Seite gesagt wird, der Weg in die EU sei nun offen, und das ist er natürlich nicht", sagte Seibert.
"Das führt diese Menschen, Männer, Frauen und Kinder, in eine extrem schwierige Lage, und es stellt genauso auch Griechenland vor enorme Herausforderungen.
Das alles ist der Bundesregierung bewusst."

Seibert verwies auf das EU-Türkei-Abkommen zur Begrenzung und Steuerung der illegalen Migration und zur Bekämpfung der kriminellen Schlepper.
Die Bundesregierung bleibe überzeugt, dass dieses Abkommen für beide Seiten gut sei, dass es helfe und aufrechterhalten und eingehalten werden solle, sagte er.

13.02 Uhr: Erdogan: EU muss "ihren Teil der Last" tragen
Nach der Öffnung der türkischen Grenze für Flüchtlinge hat Präsident Recep Tayyip Erdogan den Druck auf die EU weiter erhöht.
Die Grenzen blieben weiterhin offen, sagte Erdogan in einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache an Parteimitglieder.
Jetzt sei es an der EU, ihren "Teil der Last" zu tragen.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Spannungen im Syrien-Konflikt will Erdogan am Donnerstag den russischen Staatschef Wladimir Putin in Russland treffen.
Das bestätigten beide Seiten am Montag.

12.40 Uhr: Athen – Video mit totem Migranten soll gefälscht sein
Ein am Montag im Internet veröffentlichtes Video zu einem angeblich von einem griechischen Soldaten erschossenen Migranten ist nach Angaben der Regierung in Athen nicht echt.
"Das Video ist Fake News", twitterte der griechische Regierungssprecher Stelios Petsas.
Er rief die Medien auf, aufzupassen, was "die türkische Propaganda" veröffentliche.

12.35 Uhr: Österreich und Ungarn einig bei Kampf gegen illegale Migration
Angesichts der jüngsten Zuspitzung in der Migrationskrise haben Österreich und Ungarn ihren gemeinsamen Willen zum Kampf gegen illegale Grenzübertritte unterstrichen.
Österreich sei im Vergleich zur Migrationskrise 2015 inzwischen deutlich besser aufgestellt, sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem ungarischen Kollegen Sandor Pinter.
"Wir haben die Lehren aus 2015 gelernt."
Österreich habe nun für diesen Fall mehr Polizisten zur Verfügung, eine bessere Einsatztaktik und eine bessere Ausrüstung.
"Unser Ziel ist es und bleibt es: anhalten und nicht durchwinken", sagte Nehammer.

Pinter bekräftigte, dass jeder Versuch von Migranten, über die grüne Grenze zu kommen, in einem Zentrum zur Überprüfung der Asylgründe enden werde.
"In diesen Transitzonen schauen wir, ob er schutzbedürftig ist oder nicht, ob er gesund ist oder nicht", sagte Pinter bei dem Pressetermin an der österreichisch-ungarischen Grenze bei Nickelsdorf.
Die Öffnung der türkischen Grenze Richtung EU für die Migranten durch Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte Nehammer.
"Österreich und Ungarn werden sich nicht erpressen lassen."

Österreich hatte 2015 ähnlich wie Deutschland besonders viele Flüchtlinge aufgenommen und ist weiterhin eines der bevorzugten Zielländer von Migranten.
Die sogenannte Schließung der Balkanroute wird unter anderem der politischen Initiative von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz zugeschrieben.
Auch in der aktuellen Situation signalisiert Österreich den Ländern entlang der Routen auf dem Balkan seine "volle Solidarität und volle Unterstützung".

Österreich sei bereit, die Länder an der EU-Außengrenze mit zusätzlichen Polizisten zu unterstützen, hatte Kurz jüngst betont.
Ziel müsse es sein, die Migranten bereits an der EU-Außengrenze zu stoppen.

11 Uhr: Kind stirbt beim Untergang eines Bootes mit Migranten vor Lesbos
Ein Kleinkind ist beim Untergang eines Schlauchbootes vor der Insel Lesbos am Montagvormittag ertrunken.
Wie das griechische Fernsehen (ERT) unter Berufung auf die Küstenwache berichtete, war das Opfer an Bord eines Schlauchbootes mit 48 Migranten aus der Türkei gekommen.
Als die Migranten ein Patrouillenboot der griechischen Küstenwache sahen, durchlöcherten sie das Schlauchboot, um als Schiffbrüchige gerettet zu werden.

Die Küstenwache ist dann verpflichtet, die Menschen aufzunehmen und sie nach Griechenland zu bringen.
Das Boot ging unter.
Die Küstenwache habe die Migranten geborgen, hieß es weiter.
Für das Kind kam aber jede Hilfe zu spät, berichtete der Staatsrundfunk.

10.55 Uhr: UNHCR-Anlage auf Lesbos in Brand gesteckt
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR der Vereinten Nationen hat auf der griechischen Insel Lesbos bis vor wenigen Wochen eine Anlage betrieben, in der Geflüchtete, die auf der Insel per Boot ankamen, erstversorgt wurden, bis sie von den Behörden in die Camps gebracht wurden.
Diese Anlage, "Stage 2" genannt, wurde offenbar von einem Mob in Brand gesteckt.
Ein Video im sozialen Netzwerk Twitter zeigt Bilder von der Anlage im Norden der Insel.

10.30 Uhr: Merz warnt wegen Flüchtlingsandrang vor Situation wie 2015
Angesichts des Flüchtlingsandrangs an der EU-Außengrenze zur Türkei hat der CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz vor einer Situation wie 2015 gewarnt.
Es müsse ein Signal an die Flüchtlinge geben, dass es "keinen Sinn hat, nach Deutschland zu kommen", sagte Merz am Montag dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).

10.10 Uhr: Wieder Tränengas nach Migrantenansturm an der griechischen Grenze
Griechische Sicherheitskräfte haben am Montagvormittag abermals Tränengas und Blendgranaten gegen Migranten an der türkisch-griechischen Grenze eingesetzt.
Hunderte hatten erneut versucht, die Grenze bei Kastanies zu passieren und nach Griechenland und damit in die EU zu gelangen, wie das griechische Staatsfernsehen (ERT) berichtete.
Die Nacht zum Montag war dagegen relativ ruhig verlaufen.

10 Uhr: Erdogan reist am Donnerstag zu Gespräch über Syrien nach Russland
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan reist am Donnerstag zu Beratungen über den Syrien-Konflikt nach Russland.
Es sei ein eintägiger Besuch geplant, teilte das türkische Präsidialamt am Montag mit.
Es war erwartet worden, dass Erdogan den russischen Präsidenten Wladimir Putin trifft, nachdem vergangene Woche 33 türkische Soldaten von der syrischen Luftwaffe in Idlib getötet worden waren.
Die Türkei hat daraufhin eine Gegenoffensive gegen die Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gestartet, die auf die letzte Rebellenhochburg Idlib im Nordwesten des Landes vorrücken.

Russland und die Türkei stehen gegnerischen Parteien im syrischen Bürgerkrieg zur Seite.
Die russische Luftwaffe hilft der syrischen Armee bei ihrem Vorrücken auf Idlib, während Tausende türkische Soldaten Rebellengruppen im Norden Syriens unterstützen.
Die syrischen Soldaten haben bei ihrem Vormarsch auch mehrere türkische Beobachtungsposten passiert, sodass diese nun hinter der Frontlinie liegen.
Erdogan hat Assad mehrmals mit massiver Vergeltung für den Fall gedroht, dass türkische Soldaten verletzt oder getötet werden.
Die Eskalation verschärft auch die Spannungen zwischen der Türkei und Russland erheblich.

9 Uhr: Röttgen fordert Hilfe für Türkei bei Flüchtlingen und Druck auf Russland
Angesichts der sich an der türkischen Grenze drängenden syrischen Flüchtlinge fordert der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen mehr Hilfe für die Türkei und deutlichen Druck auf Russland.
Die Europäische Union müsse rasch finanzielle Hilfe leisten, damit den Flüchtlingen in der Türkei geholfen werden könne, sagte Röttgen am Montag in der ARD.
"Ansonsten werden diese Menschen zu uns fliehen, sie können gar nicht anders."

8 Uhr: Athen kündigt Schießübungen auf Inseln in Ostägäis an
Einheiten der griechischen Armee werden am Montag auf den Inseln im Osten der Ägäis umfangreiche Schießübungen durchführen.
Dies berichtete das griechische Staatsfernsehen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Athen.
Die Übungen sind aus Sicht von Kommentatoren eine Reaktion Athens auf den Zuwachs von Migranten, die am Vortag aus der Türkei zu den Inseln Lesbos, Chios und Samos übergesetzt hatten.
Während seit Jahresbeginn bislang knapp hundert Menschen täglich aus der Türkei kamen, setzten am Sonntag gut 700 Migranten zu den Eilanden über.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Freitag die Grenzen der Türkei Richtung EU für offen erklärt und damit eine neue Migrationswelle ausgelöst.
Die Regierung in Athen hat alle ihrer Sicherheitskräfte in höchste Alarmbereitschaft versetzt, um illegale Grenzübertritte aus der Türkei zu stoppen.
6.35 Uhr: Bulgarien erhöht Sicherheitsmaßnahmen an türkischer Grenze

Auch Bulgarien verstärkte seine Sicherheitsmaßnahmen an der Grenze zur Türkei.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) telefonierte am Sonntag mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Bojko Borissow über die Lage an den Grenzen, wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte.
Borissow will am Montag in Ankara mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan über die Situation sprechen.
Der Bulgare ist der erste EU-Vertreter, der Erdogan nach der Grenzöffnung für Flüchtlinge trifft.

6.30 Uhr: Griechenland ruft höchste Alarmstufe an seinen Grenzen aus
Griechenland hat angesichts des massiven Andrangs von Flüchtlingen nach der türkischen Grenzöffnung die höchste Alarmstufe ausgerufen.
Unter anderem sollen die Patrouillen an Land und zu Wasser im Nordosten des Landes verstärkt werden, wie Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Sonntagabend nach einer Krisensitzung des nationalen Sicherheitsrats in Athen mitteilte.

Nach Angaben des griechischen Regierungssprechers Stelios Petsas will das Land auch einen Monat lang keine neuen Asylanträge mehr annehmen.
Petsas sprach von einer "asymmetrischen Bedrohung der Sicherheit unseres Landes".
Er kritisierte die Türkei, die mit der Öffnung ihrer Grenzen diplomatischen Druck ausüben wolle.
Ankara sei damit "selbst zum Schlepper" geworden.

6 Uhr: Frontex erwartet Massenmigration nach Griechenland
Die EU-Grenzschutzagentur Frontex erwartet in den kommenden Tagen eine weitere Zuspitzung der Krise an den EU-Grenzen zur Türkei.
Es werden "Massenmigrationsströme nach Griechenland erwartet", schrieb die Behörde (Frontex Situation Centre) am Wochenende in einem internen und vertraulichen "Situationsbericht zur griechisch-türkischen Grenze", der dem Nachrichtenblatt "Welt" vorliegt.
In dem Bericht für die politischen Entscheidungsträger in der EU heißt es weiter: "Es wird schwierig sein, den massiven Strom von Menschen, die sich auf die Reise gemacht haben, zu stoppen.
Darum ist kurzfristig in den kommenden Tagen noch ein Anstieg des Drucks zu erwarten – auch sogar in dem Fall, dass die türkischen Behörden handeln sollten, um Grenzübertritte zu verhindern."
Der Grund für die Entwicklung liege laut Frontex auch an den sozialen Medien: Die dort verbreiteten "Nachrichten erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Massenbewegung von der Türkei aus hin zu den EU-Grenzen".

Hunderte Migranten überwanden am Sonntag die Grenze nach Griechenland.
Mehrere Tausend weitere fanden sich auf der türkischen Seite ein.
Griechische Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, um Migranten, die teilweise Steine warfen, zurückzudrängen.
Die türkische Regierung hatte tags zuvor angekündigt, dass sie Migranten auf ihrem Weg nach Europa nicht mehr aufhalten werde.

2. März 2020, 4 Uhr: EU-Außenminister beraten am Donnerstag über die Türkei
Die Außenminister der EU wollen am Donnerstag bei einem informellen Treffen in Kroatiens Hauptstadt Zagreb über die Türkei beraten.
Das bestätigte Sprecherin Virginie Battu am Samstag – wenige Stunden zuvor hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die türkischen Grenzen zu den EU-Ländern Griechenland und Bulgarien für Migranten für offen erklärt.
Das Thema Türkei stand demnach aber bereits vor dieser neuen Entwicklung auf der Tagesordnung des Ministertreffens.

Griechenlands Außenminister Nikos Dendias hatte aufgrund der jetzt zu erwartenden neuen Flüchtlingsbewegungen am Samstag ein Sondertreffen der EU-Außenminister gefordert, wie der Staatssender ERT berichtete.
Zuvor hatten griechische Grenzbeamte mehr als 4.000 Migranten abgewehrt, die aufgrund der Nachrichten über die Grenzöffnungen von der Türkei aus in das EU-Land gelangen wollten.
In Zagreb werden die Minister am Donnerstag und Freitag zusammenkommen.


 
Wegen Drohnen-Alarm: Flugzeug von Armin Laschet kann nicht landen !

Armin Laschet war auf dem Rückweg von seinem Besuch in Israel – doch sein Flugzeug konnte überraschend nicht in Frankfurt landen.
Der Grund: Ein Pilot hatte in der Nähe des Flughafens eine Drohne gesehen.

Eine Drohnensichtung am Frankfurter Flughafen hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet vorübergehend ausgebremst.
Der Kandidat für den CDU-Bundesvorsitz und ein Großteil seiner Delegation konnten am Montag bei der Rückkehr von einer Israel-Reise nicht wie geplant in Frankfurt landen, da ein Pilot eine Drohne gesichtet hatte.
Der Airport wurde daraufhin geschlossen.

Laschets Maschine war bereits im Landeanflug, als der Flugkapitän um 11.27 Uhr über Bordlautsprecher mitteilte, dass wegen einer Drohnenmeldung weder Ankünfte noch Abflüge in Frankfurt möglich seien.
Die Maschine wurde nach Köln umgeleitet, um dort nachzutanken.
Dort wurde das Flugzeug mit Laschet an Bord gegen 12.00 Uhr auf eine Parkposition geleitet.
Der CDU-Politiker musste wie seine Delegation und alle anderen Passagiere rund eine Stunde in der Maschine warten.

"Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist"
"In solchen Situationen denke ich immer an die Operette "Fledermaus": Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist", sagte Laschet mitreisenden Journalisten.
Gegen 13.00 Uhr verließ der Ministerpräsident in einem Fahrzeug der Bundespolizei das Rollfeld.
Aus seinem Umfeld hieß es später, Laschet werde seine abendlichen Termine in Berlin wie geplant wahrnehmen können.

Laschet wollte sich am frühen Abend zunächst in der Parteizentrale in Berlin mit seinen Konkurrenten Friedrich Merz und Norbert Röttgen treffen, um das weitere Vorgehen bis zum Sonderparteitag am 25. April zu besprechen.
An dem Treffen mit der scheidenden Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer sollten auch Generalsekretär Paul Ziemiak und CDU-Bundesgeschäftsführer Stefan Hennewig teilnehmen.
Eine Pressekonferenz im Anschluss war nicht geplant.

Laschet sollte am Abend Preis der jüdischen Gemeinde erhalten
Anschließend sollte Laschet in Berlin von der Union progressiver Juden den Israel-Jacobson-Preis erhalten.
Die Laudatio wollte der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland halten, Abraham Lehrer.
In der Begründung für den Preis heißt es, Laschet erhalte die Auszeichnung in Anerkennung seiner Verdienste für das liberale Judentum, die Stärkung des jüdischen Lebens in NRW sowie "für seinen persönlichen Einsatz für Begegnung und Dialog zwischen den Religionen und Kulturen".

Der stellvertretende NRW-Ministerpräsident Joachim Stamp sagte, er hoffe, dass die Verantwortlichen für die Drohnenflüge zur Rechenschaft gezogen werden können.
Es entstehe ein erheblicher Schaden für den Flughafen Frankfurt.
"Man muss sich fragen, welche Irren in der Nähe von einem Flughafen mit Drohnen hantieren", sagte der FDP-Politiker.
Der Frankfurter Flughafen nahm am Montagmittag nach mehr als eineinhalb Stunden Sperrung wieder seinen Betrieb auf.

In Israel für den Kampf gegen Antisemitismus geworben
Bei seiner Israel-Reise hatte Laschet unter anderem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht und einen Kranz niedergelegt.
Bei einem Treffen mit dem israelischen Staatspräsidenten Reuven Rivlin sicherte Laschet Israel ein entschlossenes Vorgehen von Staat und Gesellschaft gegen Antisemitismus, Rassismus und rechtsextreme Gewalt zu.

Der Besuch des CDU-Politikers war mit besonderer Aufmerksamkeit beobachtet worden, da es die erste Auslandsreise des Ministerpräsidenten war, nachdem er seine Kandidatur für den CDU-Vorsitz vergangene Woche bekanntgegeben hatte.


 
EU und Briten starten Verhandlungen über Handelsvertrag !

In weniger als einem Jahr soll der Brexit abgeschlossen sein.
Bis dahin wollen London und Brüssel ihre künftigen Beziehungen regeln.
Die Zeitrahmen ist extrem knapp.
Nun haben die Verhandlungen begonnen.

Unter großem Zeitdruck und mit viel Streitpotenzial haben die Europäischen Union und Großbritannien am Montag die Verhandlungen über ihre künftigen Beziehungen begonnen.
Ziel ist ein umfassendes Handels- und Partnerschaftsabkommen bis zum Jahresende.
Die Zeit ist jedoch sehr kurz und die Positionen lagen zum Auftakt sehr weit auseinander.

Großbritannien war Ende Januar aus der EU ausgetreten.
Bis Ende 2020 läuft eine Übergangsphase, in der sich trotz des Brexits kaum etwas geändert hat.
Für die Zeit danach ist jedoch fast alles ungeklärt, darunter sind die Wirtschaftsbeziehungen, Migrations- und Reiseregeln, der Zugang zu Fischgründen und die gemeinsame Verbrechens- und Terrorbekämpfung.
Gelingt kein Vertrag, drohen Verwerfungen für die Wirtschaft und Unsicherheit für die Bürger.

Die Verhandlungen zu den komplizierten Einzelfragen werden in elf Arbeitsgruppen gleichzeitig geführt.
Großbritannien schickt nach offiziellen Angaben neben Chefunterhändler David Frost bis zu 100 Experten.
Auf EU-Seite führt ein Team unter dem Franzosen Michel Barnier die Gespräche.
Dafür hatten die EU-Staaten vorige Woche ein detailliertes Mandat erteilt.

Verhandlungen mit vielen offenen Fragen
Priorität für die EU ist ein Freihandelsabkommen mit Verpflichtungen für einen fairen Wettbewerb, also gleichen Umwelt-, Sozial-, Steuer- und Subventionsstandards.
Großbritannien will zwar ebenfalls ein Handelsabkommen, doch ohne die Pflichten zur Angleichung seiner Gesetze an EU-Recht.
Weiterer Streitpunkt: Die EU will den für sie wichtigen Zugang zu britischen Fischgründen im Gesamtpaket regeln; Großbritannien will darüber getrennt verhandeln.

Vor dem Brexit hatten beide Seiten bereits einen Trennungsvertrag geschlossen, der unter anderem die Übergangsfrist vorsieht.
Vereinbart ist zudem eine Lösung für eine offene Grenze zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland.


 
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