Diverses: Verbraucher - Nachrichten und Ratgeber !

Kraftstoffpreise: Warum ist Sprit derzeit so teuer ? - Kostet fast so viel wie 2012 !

Diesel ist an der Zapfsäule so teuer wie noch nie, Superbenzin nähert sich einem Allzeithoch.
Doch wie kommen die Spritpreise zustande, welche Rolle spielt der CO2-Preis und kostet der Sprit jetzt bald 2 Euro?


Antworten auf zentrale Fragen.

Warum wird Sprit derzeit immer teurer?
Die Ursache liegt vor allem im steigenden Erdölpreis.
Binnen eines Jahres hat er sich in etwa verdoppelt und erreichte am Montag mehrjährige Höchststände.
Die für Europa wichtige Sorte Brent lag bei Werten um 86 Dollar pro Barrel (159 Liter).

Der langfristige Anstieg beim Öl liegt an der weltweiten wirtschaftlichen Erholung nach Corona.
Seit einigen Wochen gibt es zudem Sorgen vor einem Angebotsdefizit.
Bei Diesel gibt es auch eine saisonale Komponente, da im Herbst typischerweise auch die Nachfrage nach dem sehr ähnlichen Heizöl anzieht.

Wie setzt sich der Spritpreis zusammen?
Ein großer Teil des Spritpreises sind Steuern und Abgaben.
Die Energie- beziehungsweise Mineralölsteuer macht bei Superbenzin 65,45 Cent pro Liter aus, bei Diesel sind es 47,07 Cent.
Dazu kommt die Mehrwertsteuer – beim aktuellen Preisniveau sind das knapp 27 Cent bei Super E10 und rund 25 Cent bei Diesel.

Der seit Jahresbeginn anfallende CO2-Preis sorgt für zusätzliche Kosten.
Je nachdem, wie hoch der Biospritanteil ist, sind das – noch ohne Mehrwertsteuer – gut 5 Cent bei Super E10 und gut 6 Cent bei Diesel.
Der Rest teilt sich auf in den Preis für Rohöl und Kosten für die Weiterverarbeitung, Transport, Tankstellen sowie den Gewinn der Mineralölwirtschaft.
Diese hat zuletzt aber betont, dass ihre Margen nicht gestiegen seien.

Warum ist Diesel billiger als Benzin?
Der entscheidende Faktor ist der Unterschied bei Mineralöl- beziehungsweise Energiesteuer.
Inklusive Mehrwertsteuer macht das theoretisch knapp 22 Cent aus.
Weil die Preise für Diesel und Superbenzin im Großhandel aber je nach Nachfrage schwanken, weicht der Preisunterschied an der Tankstelle teilweise deutlich davon ab.

Kostet Benzin jetzt bald 2 Euro?
Das ist eher unwahrscheinlich – zumindest solange es keine zusätzlichen Preistreiber über den Ölpreis hinaus gibt.
Bliebe der Wechselkurs des Dollar konstant, müsste der Ölpreis für einen durchschnittlichen E10-Preis von 2 Euro weit über 100 Dollar steigen, sagt ADAC-Experte Jürgen Albrecht.
Ein solcher Anstieg sei aber unwahrscheinlich, sagt Albrecht: Die Vereinigung Opec+ habe kaum Interesse daran, die Preise noch weiter steigen zu lassen.
Zudem würde dies auch die Fördermethode Fracking attraktiver machen, was die Preise durch ein dann steigendes Angebot zusätzlich bremsen würde.

Dass an einzelnen Tankstellen zu gewissen Zeiten mehr als zwei Euro pro Liter Super verlangt werden, ist damit aber nicht ausgeschlossen.
Zum einen gibt es über das vom ADAC beobachtete Super E10 hinaus zahlreiche andere, in der Regel teurere Sorten.
Zudem schwanken die Spritpreise je nach Uhrzeit, Region und Tankstelle teils deutlich.
Am günstigsten tankt es sich typischerweise abends, am teuersten im morgendlichen Berufsverkehr.


 
Verbraucherzentrale mahnt Energieversorger ab

Der Energieversorger "immergrün" soll seine Preise unzulässig erhöht haben, für andere Kunden wurden dagegen die Lieferungen eingestellt.
Die Verbraucherzentrale mahnte das Unternehmen jetzt ab.


Die Verbraucherzentrale NRW hat den Kölner Strom- und Gasanbieter "immergrün" abgemahnt, wie sie am Montag mitteilte.
Hintergrund der Abmahnung ist, dass "immergrün", eine Marke der Rheinischen Elektrizitäts- und Gasversorgungsgesellschaft, jüngst die Preise erhöht hatte.
Für andere Kunden wurde kurzfristig die Belieferung gestoppt.

Das kritisieren die Verbraucherschützer scharf.
"Die Preiserhöhungen sind völlig intransparent und unzureichend kommuniziert worden", sagte Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, laut Mitteilung.
"Der kurzfristige Belieferungsstopp ohne ausreichende Begründung setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf."

Gaspreise ziehen seit Jahresbeginn an
Die Verbraucherzentrale NRW teile die Rechtsauffassung, dass dem Belieferungsstopp die juristische Grundlage fehle, heißt es in der Mitteilung.
Eine ordentliche Kündigung der Verträge sei für das Unternehmen nur zum Laufzeitende möglich.

Besonders kleine Gasanbieter haben zurzeit Probleme.
Denn der Großhandelspreis von Erdgas ist seit Jahresbeginn um rund 440 Prozent gestiegen.
Gas wird zum Heizen, aber auch zur Stromerzeugung genutzt – der fossile Brennstoff hat also auch einen Einfluss darauf, wie viel Strom kostet.

Versorger, die kurzfristig Gas einkaufen, um ihre Kunden zu beliefern, müssen daher deutlich mehr zahlen – auf ihre Kunden lässt sich das nur schwer abwälzen.
In der vergangenen Woche hatte der erste Gasanbieter Insolvenz anmelden müssen.

Verbraucherzentrale rät zum Anbieterwechsel
Entwarnung für Verbraucher: Sie sitzen nicht plötzlich im Dunkeln.
Wenn der eigene Anbieter die Belieferung mit Strom und Gas aussetzt oder insolvent geht, dann übernimmt der örtliche Grundversorger.
Wer das ist, kann über den Netzversorger erfragt werden, der auf der Energierechnung angegeben wird.

Die Verbraucherzentrale rät, schnell nach einem neuen Anbieter Ausschau zu halten.
"Wir raten in diesem Fall dazu, möglichst bald in einen günstigeren Tarif zu wechseln, da die Grundversorger üblicherweise preislich über dem Marktdurchschnitt liegen.
Da momentan viel Bewegung im Markt ist, sollte ein solcher Wechsel aber wohlüberlegt sein", erklärt Schuldzinski.

Darüber hinaus sollten Kunden die Einzugsermächtigung beim ursprünglichen Versorger widerrufen oder Daueraufträge kündigen.
Auch können sie einen möglichen Schadensanspruch gegenüber dem einstellenden Anbieter prüfen und diesen geltend machen.

Bei Preiserhöhungen gilt indes: Sie haben ein Sonderkündigungsrecht, von dem Sie gegebenenfalls Gebrauch machen sollten, wie Verbraucherschützer raten.
Auch in dem Fall bietet sich ein Anbieterwechsel an.


Quelle:
 
Bier wird deutlich teurer !

Teure Rohstoffe und Energie - Bierbrauer wollen Preise bald deutlich anheben.

Radeberger, Krombacher, Veltins: Deutsche Brauereien wollen ihre Preise erhöhen.
Ein Kasten Bier könnte dann einen Euro mehr kosten, schätzen Branchenexperten.

Bier wird voraussichtlich schon bald auf breiter Front teurer.
Eine Reihe großer Brauereien hat angesichts gestiegener Energie-, Logistik- und Rohstoffkosten Preiserhöhungen für das kommende Frühjahr angekündigt.
Neben Deutschlands größter Brauereigruppe Radeberger wollen auch Pils-Marktführer Krombacher sowie Veltins ihre Preise für Fass- und Flaschenbier erhöhen, wie sie der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag bestätigten.
Zuvor hatte der Branchendienst "GetränkeNews" über die Pläne berichtet.

Eine Sprecherin der Radeberger-Gruppe begründete die Preiserhöhungen mit massiven Kostensteigerungen bei Energie, Logistik, Leergut sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen.

Auch der Deutsche Brauerbund geht von höheren Preisen aus.
"In der gesamten Branche sind die Kostensteigerungen auf vielen Feldern so massiv, dass sie sich über kurz oder lang wahrscheinlich auf die Preise auswirken werden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Holger Eichele, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Vor allem Braugerste sei derzeit teuer und knapp.
"Auf Jahressicht sind die Preise um etwa 50 Prozent gestiegen", so Eichele.

So viel teurer wird das Bier
Krombacher verwies indes darauf, dass die letzte große Preisanpassung immerhin drei Jahre zurückliege.
Nach Schätzungen von "GetränkeNews" dürfte das Glas Bier in der Kneipe durch die Preiserhöhung zwischen 30 und 50 Cent teurer werden, der Kasten Bier im Getränkemarkt um rund 1 Euro.

Allerdings haben die Bierliebhaber noch eine Schonfrist: Radeberger will nicht vor Februar mit den Preisanhebungen beginnen.
Die Preise für den Einzelhandel sollen sogar erst im Mai steigen.
Krombacher und Veltins wollen Anfang April an der Preisschraube drehen.


 
Millionen Bankkunden betroffen: Das ändert sich bald bei der Girokarte !

Es ist eine weitreichende Veränderung: Die Girokarte in Deutschland verliert künftig eine Funktion.
Damit reagiert das Unternehmen Mastercard auf einen schon länger anhaltenden Trend.

Verbraucher müssen sich beim Geldabheben oder Bezahlen mit der Girocard im Ausland auf Neuerungen einstellen.
Ab 1. Juli 2023 dürfen nach einer Entscheidung des US-Kartenriesen Mastercard keine Maestro-fähigen Girokarten mehr ausgegeben werden, die den Einsatz der beliebten Zahlungskarte außerhalb Deutschlands ermöglichen.

Die Deutsche Kreditwirtschaft betont, Banken und Sparkassen könnten auch nach dem Wegfall des Maestro-Systems gewährleisten, dass ihre Kunden die Girocard im Ausland weiter nutzen können.

Welche internationalen Kartenzahlprodukte anstelle von Maestro genutzt werden, würden die jeweiligen Banken und Sparkassen entscheiden.
Das rot-blaue Logo prangt seit Jahren auf einem großen Teil der rund 100 Millionen Girocards in Deutschland.
Damit soll nun Schluss sein.
Nicht auszuschließen ist, dass auch Visa mit seinem VPay nachzieht.

"Wenn Maestro wegfällt, dürfte Girocard unter Druck geraten.
Die US-Konzerne Mastercard und auch Visa pushen derzeit ihre eigenen Zahlungskartensysteme (Debitkarten)", sagte Claudio Zeitz-Brandmeyer vom Verbraucherzentrale-Bundesverband am Donnerstag.
"Mastercard erhöht mit seiner Entscheidung den Druck auf einzelne Institute, seine Debitkarte zu verwenden."
Für Verbraucher werden die Akzeptanz neuer Kartensysteme im Handel und der Erfolg europäischer Lösungen wie die European Payment Initiative entscheidend sein.

Nutzung bis 2027
Verbraucher können ihre Girocard mit dem Maestro-Symbol bis zum Ende der Laufzeit – spätestens bis zum 31. Dezember 2027 – problemlos weiter einsetzen, wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) erläutert.
Verbraucher, die nach Ablauf des Gültigkeitsdatums turnusgemäß eine neue Karte erhielten, würden auf dieser lediglich anderes Akzeptanzsymbol anstelle von Maestro sehen.

"Auch damit wird die europäische oder weltweite Akzeptanz ihrer Girocard an Geldautomaten oder beim Einkauf an der Kasse in gleicher Weise wie heute gewohnt möglich sein", betont der BVR.
Die genossenschaftliche Bankengruppe prüft seit einigen Monaten Möglichkeiten zur Ausgestaltung des Co-Badgings zur Girocard.
Unter Co-Badging versteht man das Aufbringen mehrerer Bezahlverfahren auf einer Bankkarte.

Der Sparkassen- und Giroverband verweist darauf, dass mit der Kombination der Debitzahlverfahren Girocard sowie Debit Mastercard (DMC) bereits eine neue Generation der Sparkassen-Card geschaffen worden sei.
Diese stehe den Instituten der Finanzgruppe als mögliches Nachfolgeprodukt zur Verfügung.


 
Real-Zerschlagung: Warum sich die Konkurrenz jetzt die Hände reibt !

Real steht vor der endgültigen Zerschlagung: Viele Geschäfte gehen dabei an Konkurrenten wie Rewe, Kaufland und Globus.
Das könnte ihre Zukunft retten – zumindest vorerst.

Wenn etwas eine "Jahrhundertchance" ist, denkt man gleich an eine Weltmeisterschaft oder an Olympia: Also ein Sportereignis, bei dem es nur einen Versuch gibt, etwas Geschichtsträchtiges zu erlangen, einen Rekord aufzustellen, das entscheidende Tor zu schießen.
Weniger geht dabei der Gedanke sicherlich an eine Lebensmittelkette, die Standorte eines Konkurrenten übernimmt.

Doch genau so sieht Jochen Baab, Sprecher der Globus-Geschäftsführung, die Übernahme der Märkte der Selbstbedienungs-Warenhauskette Real.
Der russische Finanzinvestor SCP hatte im vergangenen Jahr die gut 270 Real-Filialen von dem Großhändler Metro übernommen, um die Handelskette zu zerschlagen und weiterzuverkaufen.

Das Kartellamt erlaubte Globus, bis zu 24 Märkte zu übernehmen.
Im Moment stehen erst 16 fest, womöglich werden es auch einige mehr, wie Baab sagt.
"Die Übernahme der Real-Märkte ist für uns eine Riesenchance, unser Filialnetz zu erweitern", so Baab.
"Denn es ist sehr schwer geworden, an große Warenhausflächen zu kommen."

Konkurrenzkampf im Lebensmittelhandel ist riesig
Denn: Der Lebensmittelhandel in Deutschland ist schon heute hochkonzentriert.
Der Marktanteil der "großen Vier" – Edeka, Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland – liegt laut Kartellamt mittlerweile bei mehr als 85 Prozent.
Die Folge: Der Konkurrenzkampf ist immens.

Auch Peter Kenning weiß das.
Er ist Handelsexperte und Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Uni Düsseldorf.
"Die Margen im Lebensmittelhandel sind gering", sagt er.
"Daher kämpfen die Händler um jeden Kunden."

Wichtig sei es deshalb, an die großen Flächen zu gelangen.
"Die Übernahme bereits bestehender Standorte bietet kurzfristig eine gute Chance für weiteres Wachstum", sagt der Handelsexperte.
So versuchten die Firmen ihren Umsatz und insbesondere ihren Gewinn zu steigern.

"Händler können mit der Übernahme neuer Flächen aber nicht nur zusätzliche Umsätze erzielen, sondern oft auch ihre Kostenstruktur verbessern."
Als Beispiel nennt Kenning, dass eine Werbekampagne ungefähr gleich viel an Fixkosten kostet – egal wie viele Filialen ein Geschäft hat.

Globus-Chef: "Größe ist im Lebensmittelhandel ein entscheidender Faktor"
Doch nicht nur der Kostenfaktor spielt bei der Übernahme eine Rolle.
Auch verbessern Händler so ihre Einkaufssituation.
Hier läuft viel über Boni, die ab einem gewissen Umsatz eines Produkts gezahlt werden.
"Für Händler ist das oft auch ein wesentlicher Grund, ihr Filialnetz zu erweitern", erklärt Kenning.

Auch Baab aus dem Globus-Vorstand weiß das.
"Größe ist im Lebensmittelhandel ein entscheidender Faktor", sagt er.
Globus, die Warenhauskette aus St. Wendel im Saarland, zählt dabei mit rund 50 Geschäften zu den kleineren Händlern in Deutschland.
Zum Vergleich: Unangefochtener Marktführer ist Edeka mit rund 11.200 Lebensmittelmärkten und einem Umsatz von mehr als 55 Milliarden Euro.

Standortauswahl entscheidend

Davon ist Globus weit entfernt, wird dort wohl auch nie hinkommen.
Aber: Durch die Übernahme der 16 Standorte wächst das Unternehmen immerhin um ein Drittel.
"Wir haben uns etwa 100 Standorte angeschaut, am Ende ist die Wahl auf diese 16 gefallen", sagt Baab.

Bei der Standortauswahl spielt vor allem eine Rolle, wie das Geschäft gelegen ist: Wie ist die Verkehrsanbindung?
Wie lässt sich die Logistik deichseln?
Wichtig ist aber auch, ob die Region kaufkräftig ist – und: wie die Zukunftsaussichten sind.

Denn ein Geschäft, das zwar aktuell gut besucht wird, wirkt erst einmal attraktiv.
Wenn die Menschen aus der Region abwandern, ist der Standort schlecht für Lebensmittelhändler.
"Wir müssen auch sehen, dass wir kein Geld versenken", meint Baab.

Hohe Investitionslücke bei Real-Märkten
Weniger entscheidend ist dabei, wie die Real-Geschäfte aktuell aussehen.
"In einigen Real-Märkten scheint es einen Investitionsstau zu geben, hier hat die Metro offenkundig seit Jahren nicht mehr allzu viel Geld in die Hand genommen", sagt Kenning.
"Für die Unternehmen spielen solche Einmalkosten bei der Standortauswahl allerdings langfristig und strategisch keine entscheidende Rolle."

Dennoch: Die Kosten sind hoch, der Investitionsbedarf lau Baab teils immens.
Er geht von einer dreistelligen Millionensumme aus, die die Übernahme der Real-Märkte am Ende kosten wird.
Für das Umflaggen der Märkte gebe es bei Globus eigens ein 100-köpfiges Team, das binnen kürzester Zeit den Markt umbauen – und auf "Globus" trimmen soll.

Was die Übernahme für Mitarbeiter bedeutet
Die Mitarbeiter sollen übernommen werden, beteuert Baab.
Auch Kenning meint: "Für viele Mitarbeiter könnte eine Übernahme durch einen zukunftsfähigen Betreiber eher eine positive Nachricht sein."
Anders sieht es freilich aus, wenn die Standorte geschlossen werden.

Vom Händler Edeka, der bis zu 51 Real-Filialen übernehmen darf, heißt es auf Anfrage dazu nur: "Unter dem Dach des genossenschaftlichen Edeka-Verbunds erhalten die Lebensmittelmärkte und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder eine tragfähige wirtschaftliche Zukunftsperspektive."
Darüber hinaus wolle man keine weiteren Informationen geben, "aus Wettbewerbsgründen".

Auch Kaufland teilt mit: "Durch die Übernahme der Real-Filialen erhalten die Real-Mitarbeiter eine neue berufliche Perspektive bei Kaufland."
Die neuen Kolleginnen und Kollegen hätten eine "langjährige Erfahrung".
Und weiter: "Sie sind die Experten vor Ort, kennen das Geschäft und die Kunden."
Die Kette darf bis zu 114 Standorte von Real umflaggen.

Kunden müssen sich umstellen
Doch nicht nur Mitarbeiter müssen sich umstellen, auch für Kunden gilt das.
Denn dort, wo jetzt noch Real draußen dransteht, wird ein anderer Händler sein Konzept umsetzen.
Bei Globus sieht das so aus, dass es mehr Frischetheken geben soll – Fernseher oder Laptops, die bislang bei Real im Angebot waren, finden Kunden dann nicht mehr am Platz.
Bei Kaufland und Edeka dürfte das ähnlich sein.

"Kaufland bietet relativ wenig Service, sondern setzt auf günstigere Preise", sagt Kenning.
"Bei Globus, Rewe und Edeka wird es im Vergleich zu Real wohl etwas teurer, dafür bekommen die Kunden aber auch mehr Service und andere Warenqualitäten."
Vor allem der psychologische Aspekt sei hier wichtig.
"Ich gehe davon aus, dass viele Kunden noch die nächsten Jahre zu ihrem 'Real' gehen werden, ganz egal wie er dann wirklich heißt."

Amazon als "Damoklesschwert" über dem Lebensmittelhandel
Die wichtige Frage ist ohnehin, welche Zukunft der Lebensmittelhandel in Deutschland in der jetzigen Form überhaupt hat.
Schon längst machen sich junge Firmen breit, die online Lebensmittel verkaufen – und damit werben, binnen Minuten zu liefern, Gorillas aus Berlin zum Beispiel.

Und Amazon hat sich in den USA schon längst im Online-Lebensmittelhandel breitgemacht, sammelt international auf dem Gebiet Erfahrung.
In Deutschland ist der Internetriese noch nicht so weit, das könnte aber in einigen Jahren der Fall sein, wie Kenning sagt.
Er spricht von einem "Damoklesschwert", das über dem hiesigen Lebensmitteleinzelhandel hänge.
"Die Erfolgsgeschichte der Sb-Warenhäuser könnte dann ein rasches Ende finden."

Real-Märkte und Goethe
Globus-Vorstand Baab sieht das erwartungsgemäß anders, er glaube an die Zukunft des Sb-Warenhauses, versichert er.
Dennoch: Die großen Händler bringen sich bereits im Onlinehandel in Stellung, Rewe als auch Edeka bieten Lieferservices an.
Auch Globus kündigte die Woche an, künftig Lebensmittel jedem nach Hause zu bringen, die ersten Tests mit Kunden sollen bald starten.

"Wir arbeiten daran, an unseren Standorten attraktiv und zukunftsfähig zu bleiben", so Baab.
"Auch die Real-Standorte gilt es zukünftig mit neuen Systemen, wie etwa Click & Collect oder eventuell auch einem Lieferservice zu verbinden."

Die Übernahme der Real-Märkte läuft bei Globus intern übrigens unter dem Namen "Projekt Goethe" – wegen der Hymne des deutschen Dichters an den Straßburger Münster.
In jener schwärmt er von vollkommener Baukunst und Schöpferkraft.
Ob er das Gedicht heute an die Real- und künftigen Globusmärkte richten würde, lässt sich dabei nur spekulieren.


 
Das ändert sich im November für Verbraucher !

Je weiter sich das Jahr dem Ende entgegenneigt, desto mehr Fristen stehen an: Autofahrer, Alleinerziehende und viele Steuerzahler sollten im neuen Monat aktiv werden.
Was Sie sonst noch wissen sollten.

Corona wird immer mehr zu einer Pandemie der Ungeimpften.
Im November dürften das einige von ihnen im Geldbeutel spüren, andere bei der beschränkten Wahl des Urlaubsziels.

In einer Branche freuen sich die Beschäftigten hingegen über mehr Geld.
Und wer bestimmte Fristen nicht verpasst, kann selbst dafür sorgen, finanziell bald besser dazustehen.

Ein Überblick, was im November ansteht.

Kein Geld mehr in Quarantäne
Ungeimpfte müssen sich auf Lohneinbußen einstellen: Spätestens ab 1. November soll es für die meisten Nicht-Geimpften keine Entschädigung mehr geben, wenn sie wegen angeordneter Corona-Quarantäne Verdienstausfälle erleiden.
Das haben die Gesundheitsminister von Bund und Ländern vereinbart.
Die Entscheidung betrifft alle, für die es eine Impfempfehlung gibt und die sich auch impfen lassen können.

Wer hingegen mit einem ärztlichen Attests bestätigt, dass eine Impfung für ihn oder sie aus medizinischen Gründen nicht infrage kommt, erhält weiterhin Lohnersatz vom Staat.
Unabhängig davon gibt es für alle Beschäftigten eine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber, wenn man sich mit dem Coronavirus infiziert und deswegen krankgeschrieben ist.

Corona-Arbeitsschutzverordnung läuft aus
Bis einschließlich 24. November gilt noch die aktuelle Corona-Arbeitsschutzverordnung.
Sie regelt unter anderem, dass Arbeitgeber ihren Angestellten zwei Schnell- oder Selbsttests pro Woche anbieten und Mitarbeiter von der Arbeit freistellen müssen, wenn sie sich außerhalb des Betriebs impfen lassen möchten.

Die Verordnung wurde während der Pandemie mehrmals verlängert und angepasst.
Da die Impfquote noch nicht so hoch ist wie angestrebt, dürfte das auch diesmal nötig werden.

Bestimmte Fernreisen wieder möglich
Viele beliebte Reiseländer haben sich in der Pandemie abgeschottet.
Nun öffnen einige von ihnen auch für Touristen wieder.
So können Ausländer mit einer Corona-Impfung ab dem 8. November wieder in die USA reisen.
Das gilt sowohl für internationale Flugreisen als auch für Reisen auf dem Landweg.

Ebenfalls wieder möglich werden ab 1. November Reisen nach Thailand.
Vollständig Geimpfte aus Deutschland dürfen dann wieder quarantänefrei dort Urlaub machen – allerdings zunächst testweise bis zum 31. Dezember.
Die genauen Regeln werden derzeit noch erarbeitet.

Wer noch ein Stück weiter in den Süden reisen möchte, kann das ebenfalls ab dem 1. November tun: Der australische Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney öffnet wieder seine internationalen Grenzen.
Damit entfällt für vollständig geimpfte Reisende die 14-tägige Hotelquarantäne.
Nötig ist dann nur noch ein Impfpass und ein negativer PCR-Test.

Entschädigung für Pauschalurlauber
Urlauberinnen und Urlauber haben ab 1. November mehr Sicherheit, falls ihr Reiseveranstalter insolvent geht und Reisen abgesagt werden.
Denn ab dann steht ein Sicherungsfonds bereit, der bis Ende Oktober 2027 von den Anbietern mit rund 750 Millionen Euro gefüllt wird.

Sollte in dem Fonds nicht genügend Geld vorhanden sein, garantiert der Staat einzuspringen.
Abgesichert sind bei einer Insolvenz des Veranstalters alle Zahlungen auf den Reisepreis, die Unterkunft und die Rückreise.

Kfz-Versicherung wechseln
Das Rennen um die günstigsten Preise geht los: Wer meint, zu viel für seine Kfz-Versicherung zu zahlen, sollte jetzt Leistungen und Preise vergleichen.
Denn die Kündigungsfrist für die bisherige Versicherung endet am 30. November.

Ein Wechsel dürfte sich lohnen: Laut dem Vergleichsportal Verivox sind die Preise für neue Kfz-Verträge zum Teil deutlich günstiger als vor einem Jahr – im mittleren Preissegment je nach Versicherungsart um 3 bis 4 Prozent, im unteren Segment 7 bis 8 Prozent.
Dem Konkurrenten Check24 zufolge liegt der durchschnittliche Kfz-Haftpflichtbeitrag aktuell bei 279 Euro.
Das wären demnach 2,4 Prozent weniger als vor einem Jahr und 14 Prozent weniger als im Juli.

Letzte Chance für die Steuererklärung
Wer dazu verpflichtet ist, eine Steuererklärung abzugeben und das selbst erledigt, sollte sehr schnell sein: Die Abgabefrist endet am 1. November.
In Bundesländern, in denen dieser Tag ein Feiertag ist, bleibt nur unwesentlich mehr Zeit: bis zum 2. November.

Schaffen Sie es nicht mehr innerhalb der Frist, können Sie den Verspätungszuschlag umgehen, indem Sie einen Lohnsteuerhilfeverein oder einen Steuerberater beauftragen.
Dann verschiebt sich der Abgabetermin auf den 31. Mai 2022.

Steuerklasse wechseln
Apropos Steuern: Wer alleinerziehend ist, sollte sich den 30. November dick im Kalender anstreichen.
Bis zu diesem Zeitpunkt können Sie sich noch rückwirkend für das gesamte Jahr 2021 den Freibetrag von 4.008 Euro sichern, wenn Sie in die Steuerklasse II wechseln.
Für jedes weitere Kind im Haushalt erhöht sich der Betrag um 240 Euro.

Sollten Sie den Wechsel bis zum Stichtag verpassen, ist aber noch nichts verloren.
Sie können alternativ in der Steuererklärung 2021, die im Jahr 2022 fällig wird, angeben, dass Sie alleinerziehend sind.
Dann profitieren Sie nachträglich vom Entlastungsbetrag.

Höhere Löhne in der Baubranche
Gute Nachrichten für die rund 890.000 Beschäftigten in der Baubranche: Nach langen Verhandlungen haben sich die Tarifparteien darauf geeinigt, dass die Löhne auf Deutschlands Baustellen steigen sollen.

Und zwar in drei Stufen: Zum 1. November gibt es 3 Prozent mehr Lohn im Osten und 2 Prozent mehr im Westen.
Die weiteren Erhöhungen folgen zum 1. April 2022 und 1. April 2023.


 
Postbank schließt rund 200 Filialen !

200 in zwei Jahren - Deutsche Bank streicht noch mehr Postbank-Filialen.

Das Bankfilialsterben schreitet schneller voran: Bei der Postbank fallen bis Ende 2023 noch mehr Zweigstellen weg als bislang gedacht.
Auch die Konzernmutter Deutsche Bank schließt viele Filialen.

Die Deutsche Bank Deutsche Bank Aktie streicht das Filialnetz ihrer Marke Postbank deutlich stärker zusammen als bisher geplant.
Bis Ende 2023 werde die Zahl der Geschäftsstellen der Postbank von derzeit etwa 750 auf rund 550 sinken, sagte der Vertriebschef des deutschen Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank, Philipp Gossow, am Dienstag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Darauf habe man sich mit den Sozialpartnern und dem Geschäftspartner Deutsche Post Deutsche Post Aktie verständigt.
Pro Jahr entspräche das einem Filialabbau von rund 100 Zweigstellen.
Bisher hatte das Management etwa 50 Filialschließungen pro Jahr im Auge gehabt.

"Wir schließen ganz überwiegend Filialen in Städten, sodass unsere Kunden immer noch eine Postbank-Filiale in der Nähe haben", sagte Gossow.
Für die 550 Geschäftsstellen, die Ende 2023 noch verbleiben, gebe es eine Standortgarantie bis Ende 2024.

"Sozialverträglicher" Stellenabbau geplant
Mit den Kürzungen fallen auch weitere Arbeitsplätze weg.
Das betreffe vor allem die Beschäftigten am Schalter, sagte Gossow.
Zum Umfang der Stellenstreichungen wollte er sich nicht äußern.
Der Abbau werde aber "sozialverträglich" umgesetzt.
Zudem seien die Wertpapierberatung und die Vermittlung von Ratenkrediten für die Postbank Wachstumsfelder.
"Dort bauen wir weiter Personal auf."

Mit dem beschleunigten Filialabbau reagiert das Institut auf das veränderte Verhalten der Kunden.
"Die Kunden kommen weniger in die Filiale für tagtägliche Anliegen", sagte Gossow.
"Früher ist man für einen Kontoauszug oder eine Adressänderung in die Filiale gegangen.
Heute machen viele unserer Kunden das im Internet oder mit der App."

Ähnliches gelte für die Dienstleistungen, die die Postbank nach wie vor für ihren früheren Mutterkonzern Deutsche Post Deutsche Post Aktie erbringt.
"Außerdem baut die Post ihr Angebot an Packstationen als Ergänzung zu den Filialen aus, Pakete nimmt auch der DHL-Bote entgegen."
Schon in den vergangenen Jahren habe die Postbank ihr Filialnetz verkleinert.
Von damals rund 1.000 Standorten wurde seither rund jeder vierte geschlossen.

Banken in der Innenstadt bald Geschichte?
An der Existenzberechtigung von Bankfilialen will Gossow aber nicht rütteln.
"Für beratungsintensive Finanzentscheidungen, wie etwa den Kauf eines Eigenheims oder die Anlage großer Geldbeträge, suchen die Kunden nach wie vor das persönliche Gespräch mit dem Bankberater oder der Bankberaterin."
Daher bleibe die Filiale auch in Zukunft wichtig, genauso wie ein flächendeckendes Filialnetz.

Allerdings müssten die Standorte in Zukunft nicht unbedingt mehr wie klassische Bankfilialen aussehen.
"Nicht jede Filiale muss sich in bester Innenstadtlage befinden und einen SB-Automaten haben."
So könnten reine Beratungscenter künftig aus Büros und Beratungszimmern bestehen.
"Das ist auch viel günstiger."
Außerdem wolle die Postbank ihren Kunden künftig auch die Beratung per Video anbieten – ähnlich wie die Deutsche Bank.

Die Marke Postbank steht laut Gossow nicht zur Debatte.
"Die Marken Deutsche Bank und Postbank bleiben nebeneinander bestehen."
Allerdings versuche man, Synergien zu erzielen – etwa indem man Filialen beider Marken im selben Gebäude unterbringe.
So könne im ersten Stock über einer Postbank-Filiale ein Beratungscenter der Deutschen Bank liegen.
Auch die Hauptmarke schließt derzeit zahlreiche Standorte. Von zuvor rund 500 Filialen mit dem Deutsche-Bank-Logo sollen Ende dieses Jahres nur noch rund 400 übrig sein.


 
Handy-Hammer: Neues Gesetz macht Kündigungen für Handy-, Telefon- und Internet-Tarife zum Kinderspiel !

Die Kündigungsfrist verpasst und noch einmal für ein ganzes Jahr im Uralt-Vertrag gefangen?
Wer sich weder einen Knick ins Ohr gemacht hat noch seinen Vertrag schon direkt nach dem Abschluss zum Ende der Mindestvertragslaufzeit wieder gekündigt hat, ärgert sich oft monatelang über die verpasste Chance des Ausstiegs aus Knebelverträgen.


Schluss damit. Ab dem 1. Dezember werden die Kündigungsfristen bei Telekommunikationsverträgen deutlich verbraucherfreundlicher.
Ein neues Gesetz macht Kündigungen für Mobilfunk-Verträge zum Kinderspiel.

„Bisher haben sich viele Verträge automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, ohne eine Kündigungsmöglichkeit zu bieten”, erklärt Felix Flosbach, Jurist und Experte für Telekommunikationsrecht bei der Verbraucherzentrale NRW.
„Durch die neue Regelung können Verbraucher ab Dezember schneller und unkomplizierter den Tarif oder Anbieter wechseln.”
Das müssen Verbraucher über die neuen Kündigungsfristen wissen:

Vertragslaufzeit bei Handy-Verträgen automatisch ein Jahr verlängert?
Schluss damit!

Wer einen neuen Internet-, Telefon- oder Mobilfunkvertrag abschließt, ist häufig an eine Mindestvertragslaufzeit gebunden.
Diese darf maximal 24 Monaten betragen.
Und das bleibt auch so.
Aber: Nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit konnten Anbieter bisher Verträge, die nicht fristgerecht gekündigt wurden, um ein ganzes Jahr verlängern.

Ab dem 1. Dezember ist dies nicht mehr möglich.
Darauf weist die Verbraucherzentrale hin. Verbrauchern steht nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit ein Kündigungsrecht mit einer Kündigungsfrist von einem Monat zu.
Dies gilt sowohl für bestehende als auch für neue Verträge.
Heißt im Klartext: Wer künftig mehr als 24 Monate bei einem Anbieter war, kann danach jederzeit wechseln.

Telefonanschluss kündigen bei Umzug
Wer umzieht, kann oder will seinen bestehenden Vertrag womöglich kündigen oder wechseln.
Das geht!
„Wenn der Anbieter die bisher gebuchten Leistungen am neuen Wohnort nicht zur Verfügung stellt, wie zum Beispiel die bisherige Internetgeschwindigkeit, können Verbraucher ihren Vertrag mit einmonatiger Frist kündigen – auch innerhalb der Mindestvertragslaufzeit“, stellt die Verbraucherzentrale klar.

Dasselbe gilt, wenn Lieschen Müller mit Peter Paul zusammenzieht und folglich nur noch ein Vertrag gebraucht wird.
In der neuen Wohnung ist der Anschluss dadurch besetzt, einer von beiden kann kündigen.
Optimaler Tarif: Über günstigere Tarife für Handy, Telefon und Internet muss der Anbieter künftig informieren

Kennen Sie das?
Sie haben soeben einen neuen Vertrag abgeschlossen und zwei Monate später wirbt der Anbieter mit einem neuen Niedrigpreis?
Wie ärgerlich!
Noch schlimmer ist aber, dass Anbieter ständig ihre Tarife verändern – und das längst nicht immer ihren Bestandskunden mitteilen.
So bleiben Verbraucher zuweilen in einem teuren Alt-Tarif, obwohl es längst günstigere Konditionen gäbe und ein Wechsel leicht möglich wäre

Das Telekommunikationsgesetz schreibt Anbietern ab Dezember vor, die Bestandskunden einmal jährlich über den für sie optimalen Tarif zu informieren.
Und: Das darf der Anbieter nicht ausschließlich am Telefon tun.


 
Neuer Name, neuer Fokus: Facebook-Konzern wird künftig Meta heißen !

Der Dachkonzern von Facebook, zu dem auch Instagram gehört, bekommt einen neuen Namen.
Mit der Entscheidung will Gründer Zuckerberg unter anderem den Fokus auf die virtuelle Umgebung "Metaverse" lenken.
Der 37-Jährige gibt weitere Details über das Konzept bekannt.


Der Facebook-Konzern gibt sich einen neuen Namen.
Die Dachgesellschaft über Diensten wie Facebook und Instagram soll künftig Meta heißen, wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bekannt gab.
Mit dem neuen Namen will Zuckerberg den Fokus auf die neue virtuelle Umgebung "Metaverse" lenken, in der er die Zukunft der digitalen Kommunikation - und auch seines Unternehmens sieht.
Auch will er damit den Konzern stärker aus dem Schatten seiner ursprünglichen und bisher wichtigsten Plattform Facebook führen.
Zur Firmengruppe gehören neben Instagram auch die Chat-Apps Whatsapp und Messenger.

"Wir werden heute als Social-Media-Unternehmen gesehen, aber im Kern sind wir ein Unternehmen, das Menschen verbindet", sagte Zuckerberg.
Der Name Facebook habe damit nicht mehr die ganze Angebotspalette des Konzerns widerspiegeln können.

Im "Metaverse" sollen nach der Vorstellung des 37-jährigen Facebook-Gründers physische und digitale Welten zusammenkommen.
Dabei setzt Zuckerberg zum einen auf die virtuelle Realität (VR), bei der die Nutzer mit Spezialbrillen auf dem Kopf in digitale Welten eintauchen können.
Zum Facebook-Konzern gehört auch die VR-Firma Oculus.

Ein neues, "sozialeres" Zuhause
Als "Metaverse"-Baustein sieht der Facebook-Gründer aber auch die sogenannte erweiterte Realität (AR, Augmented Reality), bei der digitale Inhalte auf Displays oder mithilfe von Projektor-Brillen für den Betrachter in die reale Umgebung eingeblendet werden.
"Wir glauben, dass das "Metaverse" der Nachfolger des mobilen Internets sein wird", betonte Zuckerberg.
Facebook baut seine virtuellen "Metaverse"-Welten unter dem Namen Horizon aus.

Bei der hauseigenen Entwicklerkonferenz Connect gab Zuckerberg die bisher ausführlichste Beschreibung seines "Metaverse"-Konzepts.
Es werde eine virtuelle Welt sein, in die man noch tiefer eintauchen könne, bis hin zum Gesichtsausdruck der Menschen, die einen umgeben.
"Statt auf einen Bildschirm zu schauen, werden sie mittendrin in diesen Erlebnissen sein."
Das Gefühl, vor Ort zu sein, sei das entscheidende Merkmal des "Metaverse", betonte er.
"Wenn ich meinen Eltern ein Video meiner Kinder schicke, werden sie das Gefühl haben, dass sie mit uns zusammen sind."
Unklar blieb zunächst, mit welchen technischen Mitteln über die VR-Headsets hinaus dieser Präsenz-Effekt umgesetzt werden soll.

Der Facebook-Gründer kündigte mit "Horizon Home" ein neues, "sozialeres" Zuhause für Oculus-Nutzer an.
Der Bereich sieht allerdings dem Startbereich, den die VR-Brillen-Anwender bereits heute vorfinden, sehr ähnlich.
Neu ist, dass Nutzerinnen und Nutzer Räume und virtuelle Gegenstände über die Grenzen von einzelnen Spielen oder Events hinweg nutzen können.
Physische Gegenstände werde man einscannen können, damit sie auch im "Metaverse" präsent sind, sagte der Facebook-Gründer.
Zugleich werde man sie als Hologramme überall in die reale Welt projizieren können.
In den kommenden fünf bis zehn Jahren werde vieles davon zum Alltag gehören, betonte Zuckerberg.
Der Facebook-Gründer sagte bereits, dass sein Konzern hoffe, zum Jahr 2030 eine Milliarde Nutzer im "Metaverse" zu haben - und mehrere Hundert Millionen Dollar an Geschäften abgewickelte.

Schon Google änderte Konzernnamen
Das Online-Magazin "The Verge" hatte bereits vergangene Woche berichtet, Facebook wolle sich einen neuen Namen geben.
Die Pläne sorgten im Netz umgehend für Spott und Kritik.
So wurde Facebook vorgeworfen, mit der Umbenennung von seinen Problemen ablenken zu wollen.
Dem Internetriesen wird bereits seit geraumer Zeit vorgeworfen, nicht ausreichend gegen die Verbreitung von Hassbotschaften und Mobbing auf seinen Plattformen vorzugehen, die Privatsphäre seiner Nutzer zu verletzen, als Lautsprecher für gefährliche Falschinformationen zu dienen und dem Wohlbefinden junger Internetnutzer zu schaden.

Zuletzt sorgten Enthüllungen der Whistleblowerin und früheren Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen für Aufsehen.
Haugen wirft ihrem früheren Arbeitgeber vor, eigene Gewinne über die Sicherheit seiner Nutzer und das Gemeinwohl zu stellen.
Facebook hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen.
Die US-Zeitung "Washington Post" stellte angesichts des zunehmenden Gegenwinds für Facebook im vergangenen Monat die Vermutung auf, dass Facebooks Interesse an einem Metaversum "Teil eines größeren Vorstoßes" sein könne, um "den Ruf der Firma bei politischen Entscheidungsträgern" wieder aufzubessern und Facebook mit Blick auf eine künftige Regulierung neu aufzustellen.

Facebook ist nicht der erste Silicon-Valley-Konzern, der seinen Firmennamen ändert, um zu signalisieren, dass sich die Ausrichtung des Unternehmens erweitert hat.
So setzte Google 2015 eine neue Holdinggesellschaft mit dem Namen Alphabet über den Konzern.
Der Internet-Konzern wollte damit signalisieren, dass er nicht nur eine Suchmaschine und ein Cloud-Geschäft betreibt, sondern auch Ambitionen bei fahrerlosen Autos, Gesundheitslösungen und anderen High-Tech-Bereichen hegt.
Allerdings werden fast alle Erlöse von Alphabet nach wie vor bei Google erwirtschaftet, und die anderen Firmen schreiben unterm Strich nur Verluste.
Google-Chef Sundar Pichai steht inzwischen auch an der Alphabet-Spitze.


 
Höchste Rate seit 28 Jahren: Verbraucherpreise steigen deutlich !

Einmal mehr sorgen hohe Energiepreise für einen Anstieg der Lebenshaltungskosten in Deutschland.
Die Statistiker ermitteln für Oktober erneut eine Inflation von deutlich mehr als vier Prozent - mit steigender Tendenz.

Verbraucher mussten auch im Oktober tiefer bei den Lebenshaltungskosten in die Tasche greifen.
Auf Jahressicht belief sich der Preisanstieg auf 4,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Das ist der höchste Stand seit 28 Jahren. Im Vergleich zum Vormonat verteuerte sich der Musterwarenkorb um 0,5 Prozent.
Eine Teuerungsrate von 4,5 Prozent hatte die Wiesbadener Behörde zuletzt im Oktober 1993 gemessen.
Im September hatte die Inflation mit 4,1 Prozent bereits die Vier-Prozent-Marke überschritten.

Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor.
Besonders tief in die Tasche greifen mussten die Menschen in Deutschland im Oktober den vorläufigen Daten zufolge für Energie, die sich innerhalb eines Jahres um 18,6 Prozent verteuerte.
Die Preise für Nahrungsmittel kletterten demnach um durchschnittliche 4,4 Prozent.
Dienstleistungen verteuerten sich im Jahresvergleich um 2,4 Prozent.

Experten erwarten 2022 Entspannung
Steigende Energiepreise heizen die Inflation seit geraumer Zeit an.
Zudem schlägt die Rücknahme der temporären Mehrwertsteuersenkung inzwischen voll durch.
Seit Januar 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze, Waren und Dienstleistungen werden also tendenziell wieder teurer.
Hinzu kommen Materialmangel und Lieferengpässe sowie die Einführung der CO2-Abgabe.
Seit Jahresbeginn sind 25 Euro je Tonne Kohlendioxid fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht.

Für Jörg Krämer von der Coba geht der Anstieg auf eine Kostenlawine zurück, mit der sich die Unternehmen konfrontiert sähen.
Zwar werde wohl nach der Jahreswende die Teuerungsrate wieder fallen.
"Aber ich warne davor, die längerfristigen Inflationsrisiken kleinzureden.
Die EZB dürfte weiter einen großen Teil der Haushaltsdefizite durch den Kauf von Staatsanleihen finanzieren, wodurch zu viel Geld in Umlauf gerät.
Auch die Klimapolitik und die in Gang gekommene De-Globalisierung sprechen für steigende Inflationsrisiken."
Er fordert ein Ende der lockeren EZB-Geldpolitik.

Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe sieht bei der Inflation längst nicht das Ende der Fahnenstange.
"Mindestens fünf Prozent für November sind längst keine Utopie mehr."
Und auch wenn es im neuen Jahr wieder abwärts gehe mit dem Preisdruck, "eine Drei vor dem Komma wird aber wohl auch im Frühjahr noch stehen".


 
Hohe Energiepreise: Verbraucherzentrale richtet Hotline ein !

Frankfurt/Main - Wegen der steigenden Energiepreise richtet die Verbraucherzentrale für die Bürger in Hessen ab kommendem Dienstag eine Hotline ein.
Da mehrere Energieanbieter die Strom- und Gasversorgung eingestellt hätten oder ab November höhere Preise verlangten, rechne man mit viel Ärger bei den Bürgern, teilte der Verein am Freitag mit.

Die Hotline sei ab Dienstag unter der Nummer +49 69.971 940.247 von 10.00 bis 12.00 Uhr erreichbar (montags bis donnerstags).

Teilweise sollen die Hessen laut der Verbraucherzentrale das Doppelte der bisherigen Abschlagshöhe für ihren Strom-Tarif zahlen.
Andere Energieanbieter hätten einfach die außerordentliche Kündigung des Liefervertrags erklärt oder eine Kündigungsbestätigung übermittelt, ohne dass Verbraucher vorher gekündigt hätten.

Die Verbraucherzentrale wolle deshalb über die Hotline Fragen beantworten und die Bürgerinnen und Bürger zu ihren Rechten beraten.


 
Steigende Energiekosten: 98 Gasversorger erhöhen laut Vergleichsportal Preise !

Der Winter wird für Hunderttausende Haushalte in Deutschland immer teurer: Mittlerweile haben 98 Gasversorger ihre Preise erhöht.
Drei Anbieter haben ihre Preise sogar mehr als verdoppelt.


Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher müssen für Gas tiefer in die Tasche greifen: Weitere Gasversorger haben in Deutschland Preiserhöhungen angekündigt.
Wie das Vergleichsportal Check24 am Dienstag in München berichtete, haben seit August mittlerweile 98 Gasgrundversorger ihre Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt.
Vor gut sechs Wochen zählte das Portal erst 50.

Im Durchschnitt lag der Anstieg bei 17,3 Prozent.
Für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeute dies zusätzliche Kosten von durchschnittlich 263 Euro pro Jahr, berichtete Check24.
Betroffen seien bislang insgesamt rund 560.000 Haushalte.
In Deutschland gibt es laut Statistischem Bundesamt rund 42,8 Millionen Wohnungen (2020).
Knapp die Hälfte aller Wohnungen wird mit Gas beheizt.

Bei den 98 Preiserhöhungen gab es große Unterschiede.
Bei drei Unternehmen steigen im Winter die Preise in der Grundversorgung auf mehr als Doppelte an.
Die Erdgasversorgung Schwalmtal hat ihre Grundversorgung laut dem Vergleichsportal etwa um 128 Prozent erhöht, ebenso wie die Stadtwerke Barmstedt Xtra.
Bei den Stadtwerken Löbau erhöhen sich die Preise zum Dezember um 113 Prozent.

Am anderen Ende stehen sechs Unternehmen, die die Preise um weniger als fünf Prozent anheben.
Nach Angaben der Bundesnetzagentur gibt es derzeit 683 Gasversorgungsunternehmen, die Haushaltskunden beliefern.

Alle Verbraucher müssen im Winter mit steigenden Preisen rechnen
Laut Check24 zahlt ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden gerechnet mit den im Oktober gültigen Preisen im Schnitt 1.532 Euro im Jahr für Gas, also knapp 7,7 Cent pro Kilowattstunde.
Dies seien knapp acht Prozent mehr als vor einem Jahr.

Als ein Hauptgrund für die steigenden Gaspreise gilt unter anderem die weltweit gestiegene Energienachfrage infolge des Konjunkturaufschwungs nach der Corona-Krise.
Verbraucherinnen und Verbraucher müssten diesen Winter mit einer Welle an Gaspreiserhöhungen rechnen, sagte Steffen Suttner von Check24.


 
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