Diverses: Verbraucher - Nachrichten und Ratgeber !

Klage gegen die Fusion von Vodafone und Unitymedia !

Eigentlich war die Übernahme des deutschen Kabelnetzbetreibers Unitymedia durch den britischen Mobilfunkanbieter Vodafone bereits in trockenen Tüchern, doch nun klagen drei Mobilfunkanbieter gegen die besagte Fusion.

Neben der Deutschen Telekom sind auch der Netzbetreiber Netcologne und Tele Columbus an der Klage beteiligt.
Ob die Unternehmen damit jedoch erfolgreich sein werden ist bis dato noch unklar.
Laut Aussagen der Mobilfunkanbieter würde sich die Übernahme von Vodafone durch Unitymedia wettbewerbsschädigend auf die klagenden Anbieter auswirken.

Tele Columbus geht sogar soweit und behauptet, dass es sich bei dem EU-Entscheid um einen Rechtsfehler handelt.
Netcologne sieht zudem den Glasfaserausbau durch die Akquisition gefährdet.
Laut Angaben der Telekom ist der TV-Markt durch die Übernahme für die Wohnungswirtschaft bedroht.

Netcologne-Chef Timo von Lepel gab zu Protokoll, dass der faire Wettbewerb bislang ein Garant für Innovation, verbraucherfreundliche Preise und den schnellen Glasfaserausbau war.
Durch die Fusion von Vodafone und Unitymedia hat sich laut dem Netcologne-Chef neben der Telekom eine weitere deutschlandweite Konkurrenz gebildet.
Der bisherige Wettbewerb gerät aus seiner Sicht somit in Gefahr.

Ein Sprecher von Tele Columbus sagte, dass die EU-Kommission die negativen Auswirkungen auf den Wettbewerb sowie für die Verbraucher beziehungsweise Mieter verkannt und im Rahmen der Prüfung nicht adäquat berücksichtigt hat.
Außerdem soll die EU bei der Prüfung Verfahrensfehler begangen haben.
Aus diesem Grund ist die Entscheidung der Kommission fehlerhaft und muss daher aufgehoben werden.

Die geplante Übernahme von Unitymedia durch Vodafone wurde bereits im Mai 2018 verkündet.
Im Juli des vergangenen Jahres genehmigte die EU-Kommissionen den Deal unter Auflagen.



 
Drastische Änderung bei Vergleichsportal - Stiftung Warentest warnt: „Finger weg von Verivox“ !

Stiftung Warentest warnt vor dem Vergleichsportal Verivox.
Eine drastische Änderung könnte den einen oder anderen nämlich in die Preis-Falle locken.

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München - Wer sich auf der Suche nach einem neuen Anbieter für Strom- oder Gasanbieter befindet, der macht sich häufig zuerst im Internet schlau.
Am einfachsten geht das aufVergleichsportalen wie beispielsweise Verivox.
Dort bekommt man nämlich eine Übersicht von verschiedenen Tarifen aufgelistet, die zu einem passen könnten, und kann bei Bedarf auch direkt einen neuen Vertrag abschließen.
Vor allem für diejenigen, die keine Experten für das jeweilige Thema sind, kann der einfache und direkte Vergleich helfen und zum passenden Anbieter vermitteln.

Stiftung Warentest warnt vor dem Vergleichsportal Verivox
Viele Nutzer vertrauen dabei auf Vergleichsportale, um nicht unnötige Mehrkosten stemmen zu müssen.
Ende 2019 hat Verivox jedoch im Hinblick auf die Reihenfolge der aufgelisteten Angebote eine drastische Änderung vorgenommen, die den einen oder anderen in eine Preisfalle locken könnte.
Stiftung Warentest klärt auf: „Wer jetzt die Standardsuche auf der Startseite des Portals nutzt, sieht nicht immer den günstigsten Tarif auf Platz eins.“
Aus diesem Grund warnt die gemeinnützige deutsche Verbraucherorganisation vor dem Vergleichsportal und rät stattdessen: „Wer regelmäßig den Gas- oder Stromtarif wechselt, sollte den Vergleichsrechner Verivox meiden.“

Drastische Änderung bei Verivox könnte Nutzer in die Preis-Falle tappen lassen
Der Trick ist dabei folgender: Bislang sei es so gewesen, dass das Portal ganz auf einen Zwölf-Monats-Tarif ausgelegt war.
Die alten voreingestellten Suchkriterien des Vergleichsportals richteten sich demnach vor allem an solche Nutzer, die einen regelmäßigen Wechsel vonStrom- oder Gasanbietern betreiben.
Jetzt empfehle Verivox jedoch überraschend Tarife mit einer Laufzeit von 24 Monaten.
Auch verbraucherfreundliche Kriterien wie beispielsweise eine kurze Kündigungsfrist sei durch die Änderung in den voreingestellten Suchkriterien im Vergleich zu davor nicht mehr gewährleistet.

Stiftung Warentest empfiehlt das Informieren bei mehreren Vergleichsportalen
Wie bisher auch sortiere Verivox seine Ergebnisliste zwar immer noch so, dass der günstigste Tarif oben steht.
Der Haken dabei: Es würde nur der Preis für das erste Vertragsjahr herangezogen.
Betrachte man nämlich den Gesamtpreis für 24 Monate, finde man auf den Plätzen vier bis zwölf andere Tarife, die billiger seien als der Erstplatzierte

Stiftung Warentest empfiehlt deshalb: Wer jährlich Strom- und Gastarife wechselt, sollte sich nicht nur bei einem, sondern bei mehreren Vergleichsportalen informieren.
Von Verivox speziell wird jedoch explizit abgeraten.

Im Juni stand Deutschland gleich mehrfach am Rande eines Blackouts.
Nachbarländer mussten helfen, der Strompreis ging durch die Decke.

Angesichts einiger gefälschter Testergebnisse und sogar frei erfundener Tests warnt die Stiftung Warentest nun Verbraucher.
Die dreisten Methoden der Betrüger machen fassungslos.


 
Springer angeblich interessiert: Ebay prüft Verkauf der Kleinanzeigen !

Die Online-Handelsplattform Ebay lotet angeblich einen Verkauf ihrer Kleinanzeigen-Sparte aus.
Insider taxieren den Wert auf bis zu zehn Milliarden Euro.
Zu den Interessenten gehört wohl auch ein Berliner Medienkonzern.
Der macht derweil Geld für Investitionen locker - und kürzt die Dividende.

Ebay leitet konkrete Schritte für einen möglichen Verkauf des Kleinanzeigen-Geschäfts ein, an dem offenbar auch der Medienkonzern Axel Springer interessiert ist.
Insidern zufolge sieht sich der US-Konzern nach Bietern um.
Strategisches Interesse habe neben dem Berliner Konzern auch der südafrikanische Technologieinvestor Naspers geäußert.
Zudem hätten die Beteiligungsgesellschaften TPG und Blackstone bei Ebay angeklopft.

Der Wert des Kleinanzeigen-Geschäfts von Ebay könnte bei rund zehn Milliarden US-Dollar liegen.
Erste Interessensbekundungen für die Ebay Classifieds Group seien im März fällig, meinten die Insider weiter.
Ebay hatte vergangenes Jahr auch auf Druck von Finanzinvestoren das eigene Portfolio überprüft.
Auch für das Kleinanzeigen-Geschäft wurden Optionen erwogen, zu denen auch eine Ausgliederung oder ein Gemeinschaftsunternehmen zählt.

Springer streicht Dividende zusammen
Derweil meldet der Medienkonzern Axel Springer, dass er seine Dividende kappt und stattdessen mehr investieren wolle.
Der Vorstand schlägt eine Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2019 von nur noch 1,16 Euro vor, wie aus offiziellen Unterlagen zum geplanten Rückzug von der Börse hervorgeht.
"Die Zeichen stehen auf Wachstum", sagte ein Konzernsprecher.
"Mit der niedrigeren Dividende wird Geld gespart, das direkt in Wachstum gesteckt werden kann."
Die Ausschüttung lag für das Geschäftsjahr 2018 bei 2,10 Euro und für 2017 bei 2,00 Euro.
Der Aufsichtsrat solle am 10. März über den sogenannten Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands beraten.

Der größte Springer Eigner, der US-Finanzinvestor KKR, will zusammen mit der Verlegerwitwe Friede Springer und Springer-Chef Mathias Döpfner den Verlag von der Börse nehmen.
Nach aktueller Planung soll der Prozess schätzungsweise am 4. Mai 2020 abgeschlossen sein.
Mit KKR im Rücken will der Herausgeber von "Bild" und "Welt" 2020 verstärkt ins Digitalgeschäft investieren.
Man werde Geld etwa in das Jobportal Stepstone und das Geschäft mit Immobilienplattformen stecken, hatte Döpfner im Dezember betont.


 
Verbraucher aufgepasst: Das ändert sich im März !

Für Kleinkrafträder gibt es neue Kennzeichen, Ärzte dürfen Wiederholungsrezepte ausstellen, bei der Gartenarbeit darf nur noch eingeschränkt rangeklotzt werden und Betreuung für den Nachwuchs gibt es nur noch mit einer Masern-Impfung.

Dies und anderes erwartet uns im neuen Monat.

Ärzte dürfen Wiederholungsrezepte ausstellen
Für chronisch kranke Patienten wird es ab dem neuen Monat leichter, denn das Gesetz zum Wiederholungsrezept tritt dann in Kraft.
Es sieht vor, dass für ein und dieselbe Verordnung bis zu drei wiederholte Abgaben möglich sind.
Ein Wiederholungsrezept muss allerdings gesondert gekennzeichnet werden.
Die Gültigkeitsdauer ist dabei jeweils vom Arzt festzulegen.
Macht dieser keine Angabe, ist die Gültigkeit automatisch auf drei Monate begrenzt.

Eingeschränkte Gartenarbeit
Zwischen dem 1. März und dem 30. September gilt das Schnittverbot im Garten.
Laut Bundesnaturschutzgesetz ist damit das Heckenschneiden und Bäumefällen verboten.
So möchte der Gesetzgeber Tiere und Pflanzen schützen.
Erlaubt sind dann nur noch "schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen".

Mehr Fachkräfte dürfen einwandern
Um den Bedarf der Wirtschaft an qualifizierte Fachkräfte zu decken, dürfen mehr Menschen aus Nicht-EU-Ländern mit entsprechender Qualifikation einwandern.
Mit dem nun in Kraft tretenden Fachkräfteeinwanderungsgesetz wurden die Voraussetzungen zur Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis angepasst.
Bislang durften Fachkräfte ohne Hochschulabschluss, die aus sogenannten Drittstaaten kommen, nur hier arbeiten, wenn sie in einem "Engpassberuf" beschäftigt waren - zum Beispiel in der Altenpflege.
Jetzt ist dies allen Fachkräften gestattet, unabhängig vom ausgeübten Beruf.
Voraussetzung: eine Jobzusage, ein anerkannter Berufsabschluss und die nötigen Sprachkenntnisse.

Kinderbetreuung nur noch bei vorliegender Masern-Impfung
Ist das Kind nicht gegen Masern geimpft, gibt es ab dem neuen Monat keinen Zugang mehr zu Kindertagesstätten und Schulen.
Vor der Aufnahme in eine Einrichtung müssen Eltern jetzt nachweisen können, dass der Nachwuchs die entsprechende Impfung erhalten hat.
Eltern, die ihre in Gemeinschaftseinrichtungen betreuten Kinder nicht impfen lassen, werden künftig eine Ordnungswidrigkeit begehen und müssen mit einer Geldbuße in Höhe von bis zu 2500 Euro rechnen.
Kinder, die bereits im Kindergarten und in der Schule betreut werden, müssen den Nachweis bis zum 31. Juli 2021 nachreichen.

Nachweistest für K.-o.-Tropfen wird Kassenleistung
Wer Opfer eines Sexualdeliktes wurde, musste bislang die Kosten für eine vertrauliche Spurensicherung selbst begleichen.
Ab dem 1. März werden diese Kosten von den Krankenkassen übernommen.
Auch Laboruntersuchungen, die nötig sind, um etwa sogenannte K.-o.-Tropfen nachzuweisen, sind ab März eine Kassenleistung.

Neue Kennzeichen für Kleinkrafträder
Die Farbe der Versicherungskennzeichen für Kleinkrafträder wechselt jährlich.
Somit kann leichter überprüft werden, ob der Versicherungsschutz noch aktuell ist.
Ab März werden grüne von schwarzen Schildern abgelöst.
Alle Mofas, Mopeds, Roller, Leichtmofas, Segways oder leichte Quads mit weniger als 50 Kubikzentimetern und einer Spitzengeschwindigkeit von 45 km/h müssen das entsprechende Versicherungskennzeichen tragen.
Gleiches gilt für schnelle E-Bikes (S-Pedelecs), die Spitzengeschwindigkeiten bis 45 km/h erreichen können.

Ohne aktuelles Kennzeichen erlischt der Versicherungsschutz und das Fahrzeug darf nicht auf die Straße.
Zudem macht sich der Fahrer auch strafbar.
Ein neues Kennzeichen ist direkt beim Abschluss einer entsprechenden Versicherung und auch beim Moped-Händler zu haben.

Umzugskostenpauschale steigt
Ab dem 1. März kann sich, wer aus beruflichen Gründen umziehen muss, über eine höhere Umzugskostenpauschale freuen, die steuerlich geltend gemacht werden kann.
Sie steigt auf 1639 Euro für Verheiratete oder Alleinerziehende, Ledige bekommen 820 Euro angerechnet und es gibt 361 Euro für jedes weitere Mitglied eines Haushaltes.
Die Pauschale betrifft alle Kosten außer Transport- und Reisekosten sowie doppelte Mietzahlungen.
Die können in nachgewiesener Höhe abgesetzt werden.

Verbot von Blitzer-Apps, höhere Bußgelder, mehr Schutz für Radler
Bereits Mitte Februar 2020 hat eine umfangreiche Ergänzung der Straßenverkehrsordnung (StVO) den Bundesrat passiert.
Es ist damit zu rechnen, dass sie Mitte März Eingang in das Bundesgesetzblatt findet und damit in Kraft tritt.
Dort ist unter anderem vorgesehen, dass nun auch die Benutzung von Smartphone-Apps, die vor Radarkontrollen, also Blitzern, warnen, nicht benutzt werden dürfen.
Die Handhabe ist allerdings noch unklar.
Denn nur bei einem Anfangsverdacht, zum Beispiel durch einen Signalton der App, kann die Polizei das Smartphone sicherstellen.


 
Kosten bei Rufnummernmitnahme: Netzagentur geht gegen 1&1 und O2 vor !

Neuer Anbieter, neue Nummer? Viele Kunden wollen das vermeiden.
Viele Unternehmen machen eine Rufnummernmitnahme zwar möglich, rechnen dafür aber kräftig ab.
Das soll sich nun ändern.

Wenn Kunden beim Wechsel ihres Mobilfunkanbieters die alte Handynummer mitnehmen wollen, bitten die Unternehmen sie dafür zur Kasse.
Weil die Bundesnetzagentur diese Entgelte bei vielen Unternehmen für zu hoch hält, hat die Behörde mehrere Verfahren eingeleitet.
"Wir wollen die Hürden für einen Wechsel des Anbieters senken", sagte ein Netzagentur-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
"Unser Vorgehen zielt auf eine Absenkung der Entgelte im gesamten Markt."

Nach den gesetzlichen Vorgaben dürfen Verbrauchern nur Kosten berechnet werden, die beim Wechsel tatsächlich entstehen.
Bislang berechnen einige Anbieter noch bis zu 30 Euro.
Nach dem Willen der Netzagentur sollen alle Mobilfunkanbieter den Betrag bis zum 20. April deutlich senken – nach derzeitigem Stand hält die Behörde dafür maximal 6,82 Euro als Gebühr für angemessen.
Mitte Februar habe man bereits alle betroffenen Unternehmen aufgefordert, die Preise zu senken.

Verfahren gegen Anbieter eingeleitet
"Viele Mobilfunkanbieter senken die Portierungsentgelte freiwillig ab", erklärte der Netzagentur-Sprecher.
"Gegen Anbieter, die eine freiwillige Absenkung nicht zugesagt haben, haben wir ein Verfahren eingeleitet."
Dazu gehören Telefónica, 1&1 Drillisch und mehrere kleinere Mobilfunkanbieter.

Man wolle das Ergebnis des Verfahrens abwarten, hieß es von Telefónica (O2).
Es müsse sichergestellt werden, dass alle deutschen Mobilfunkanbieter sich an neue Portierungsentgelte hielten, sagte eine Sprecherin des Konzerns.
Derzeit liegen die Wechselgebühren für O2-Kunden noch bei 29,95 Euro, für Kunden der Marke Blau bei 24,95 Euro.

1&1 Drillisch berechnet aktuell ebenfalls für seine verschiedenen Marken unterschiedliche Wechselgebühren, "allerdings nie mehr als maximal 29,95 Euro".
Das Unternehmen aus Montabaur will mit einer Preissenkung auf eine Novelle des Telekommunikationsgesetzes warten.
Nach Angaben der Netzagentur sollen die Anbieter jedoch ab dem 20. April bereits durch die Behörde verpflichtet werden, die Gebühr zu senken.
Andernfalls könnten Bußgelder erhoben werden.



 
Trotz langer Verhandlungen: Rewe schmeißt Barilla-Nudeln aus den Regalen !

Immer wieder kommt es zwischen Handelsketten und Markenherstellern zu Konflikten.
Nun forderte ein Unternehmen eine Preiserhöhung – ohne Erfolg. Rewe nimmt die Marke vorerst aus dem Sortiment.

Während viele Bundesbürger aus Angst vor dem Coronavirus ihre Vorräte an Nudeln und Konserven aufstocken, hat Rewe zahlreiche Produkte des Pasta-Herstellers Barilla aus seinen Regalen verbannt.
Grund dafür seien die vom italienischen Unternehmen geforderten Preiserhöhungen, heißt es bei Rewe.
Von Barilla war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Keine Einigung zwischen Rewe und Barilla
Trotz langer Verhandlungen habe man sich mit Barilla nicht auf einen angemessenen Einkaufspreis verständigen können, betont der Lebensmittelhändler in einem Informationsblatt, das in einem Rewe-Markt an einem weitgehend leer gefegten Nudelregal angebracht war.
"Daher verzichten wir auch in Ihrem Interesse an stabilen Preisen vorübergehend auf eine Belieferung mit dem Artikel."

In den vergangenen Monaten ist es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Handelsketten und bekannten Markenherstellern um Preis- und Lieferkonditionen gekommen.
Erst vor wenigen Wochen machte der vorübergehende Verzicht von Edeka auf etliche Produkte des Getränkeriesen Coca-Cola Schlagzeilen.
Auch in diesem Fall ging es um Preis- und Lieferkonditionen.


 
Hamsterkäufe wegen Coronavirus: Drohen Lieferengpässe bei den Supermarktketten ?

Supermarktbetreiber geben nach Hamsterkäufen Entwarnung.

Die Hamsterkäufe aus Angst vor dem Coronavirus schienen viele Supermärkte unvorbereitet zu treffen.
Jetzt aber rufen die Betreiber Verbraucher zur Gelassenheit auf.
Lieferengpässe gebe es nicht.

Konserven, Nudeln, Klopapier – zahlreiche Deutsche haben sich aus Angst vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus und damit verbundenen Quarantänen Vorräte angelegt.
Die Folge der Hamsterkäufe: leere Regale in den Supermärkten.

In den sozialen Netzwerken kursierten am Wochenende Hunderte Fotos, die leere Regalbretter und Paletten zeigten.
Viele Verbraucher sind deshalb in Sorge und fragen sich, ob die Märkte genügend Lagerbestände haben – oder ob für bestimmte Lebensmittel sogar Lieferengpässe drohen.

Sämtliche Ketten geben Entwarnung.
Trotz kurzfristigen Ausverkaufs einzelner Artikel gebe es keinen Grund zur Sorge, die Versorgung mit Lebensmitteln sei gesichert.

"Die Warenversorgung ist gesichert"
"Obwohl wir in einzelnen Filialen aktuell eine höhere Nachfrage nach länger haltbaren Produkten wie beispielsweise Konserven sehen, ist die Versorgungslage in unserem Verkaufsgebiet nicht beeinträchtigt", sagt Aldi-Süd-Sprecherin Anamaria Inden.

Alle Bestände würden im Rahmen der üblichen Anlieferungen wieder aufgefüllt.
"Auch an den Standorten, an denen zu Ladenschluss ein Ausverkauf bestimmter Produkte zu beobachten war, ist die Warenversorgung gesichert."

Auch in den Läden der Supermarktkette Real ließen sich in den vergangenen Tagen Hamsterkäufe beobachten.
"Wir haben daher für bestimmte Produkte, insbesondere Konserven und Hygieneprodukte, bereits seit Mitte vergangener Woche unsere Lagerbestände aufgestockt", sagte Unternehmenssprecher Markus Jablonski.
"Bislang sind keine Produktkategorien komplett ausverkauft."

Ähnliches berichtet Rewe-Sprecher Raimund Esser. Bundesweit seien besonders Konserven und Drogerieartikel gefragt.
Als Konsequenz habe Rewe die Frequenz der Belieferung der Märkte erhöht.
"Wir sind gut auf die Situation eingestellt", erklärt Esser.

Marktbetreiber erhöhen Bestände in Logistiklagern
Um die Märkte rechtzeitig mit genügend Produkten zu beliefern, passen einige Ketten auch die Bestände in ihren Großlagern an.
Dabei sind sie wiederum auf die Zulieferer und Produzenten angewiesen.

So erklärt Lidl-Sprecherin Melanie Pöter: "Lidl Deutschland arbeitet gemeinsam mit seinen Lieferanten und Logistikpartnern intensiv daran, die Warenversorgung in seinen Filialen sicherzustellen und die Logistiklager mit stark nachgefragten Artikeln zu bevorraten."
Auch Kaufland bemühe sich in Abstimmung mit Lieferanten, die Warenversorgung sicherzustellen, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilte.

Alle Marktbetreiber eint dabei, dass sie das Coronavirus eng verfolgen, um frühzeitig mögliche Konsequenzen zu ziehen.
"Aldi Nord nimmt die derzeitige Ausbreitung des Coronavirus weiterhin sehr ernst und prüft laufend mögliche Auswirkungen auf das Geschäft", sagt Christian Salmen, Sprecher von Aldi Nord.

Zwar sei auch bei dem Discounter die Versorgungssicherheit gewährleistet, "weitreichende Lieferengpässe" ließen sich gegenwärtig ausschließen.
Dennoch beobachte Aldi Nord die Situation kontinuierlich, um auch kurzfristig auf mögliche Nachfrage-Änderungen reagieren zu können.
"Hierfür wurden geeignete Maßnahmenpakete erarbeitet", teilte Salmen mit, ohne diese genauer zu erläutern.

Ökonom: Lebensmittelproduktion ist regional
Bereits am Wochenende hatte der Handelsverband Deutschland (HDE) als zuständige Branchenvertretung erklärt, dass es keine größeren Engpässe im Einzelhandel gebe.
Diese Position bekräftigte Verbandsprecher Stefan Hertel im Gespräch.
"Einschränkungen bei der Warenverfügbarkeit im Handel in Deutschland sind bislang nicht festzustellen", sagte er.

Zwar könne es sein, dass es "bei dem ein oder anderen Produkt" zu Engpässen komme, wenn die Artikel aus Ländern mit Quarantänezonen stammten.
"Grundsätzlich sind jedoch die Lieferstrukturen im Handel effizient und gut vorbereitet, sodass die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet ist", sagte Hertel.

Bereits am Wochenende hatte der Konjunkturchef vom Münchner ifo Institut, Timo Wollmershäuser, im Interview erklärt, dass es bei Lebensmitteln absehbar nicht zu dauerhaft leeren Regalen komme, weil die Lebensmittelproduktion weiterhin sehr regional ausgerichtet sei.


 
Neue Angebote: So will die Post den Paketversand verbessern !

Die Lieferung von Paketen ist oft Auslöser von Stress und Frust.
Jetzt will die Deutsche Post das ändern – mit neuen Technologien.
Dieser Schritt ist in dem umkämpften Versandgeschäft längst überfällig.

Die letzten Meter vor dem Ziel bereiten den Brief- und Paketzustellern die größten Probleme.
Das gilt nicht nur für die Postboten, sondern auch für die Kuriere von DHL.
Sie stehen oft vor verschlossenen Türen, weil die Empfänger beim Zustellversuch nicht zu Hause sind.

Gleichzeitig beschweren sich immer mehr Postkunden darüber, dass ihre Pakete nicht richtig zugestellt und die Empfänger nur unzureichend über den Verbleib ihrer Sendungen informiert würden.
Beklagt wird auch, dass wichtige Briefe einfach nicht ankommen.
So stieg die Zahl der Beschwerden bei der Bundesnetzagentur über die Post im vergangenen Jahr um rund 50 Prozent an – nachdem sie sich 2018 bereits verdoppelt hatte.

Eine breit angelegte Digitalisierungsinitiative der Deutsche Post DHL Group, die insgesamt zwei Milliarden Euro kosten wird, soll diesen Negativtrend nun umkehren.
Dabei geht es um die Riesenaufgabe, den Versand und Empfang von Briefen und Paketen zu erleichtern.
Die Sendungen sollen besser nachverfolgbar sein.
Die Kunden sollen genauer erfahren, wann sie exakt eintreffen werden.

Live-Tracking von Paketen soll zeitnah kommen
Noch in diesem Jahr will DHL das Live-Tracking von Paketen ermöglichen, kündigte Tobias Meyer, Konzernvorstand Post & Paket Deutschland, am Dienstag in Berlin an.
Dabei werden die Kunden am Morgen des Zustelltages darüber informiert, wann das Paket in einem Zeitfenster von 60 bis 90 Minuten ankommt.

Eine Viertelstunde vor dem Erhalt der Sendung bekomme der Kunde eine weitere Ankündigung.
Dabei habe der Empfänger bis zur Zustellung noch die Möglichkeit, das Paket am Wunschort ablegen oder an einen Nachbarn zustellen zu lassen.

Vom Live-Tracking, das kleinere Post-Wettbewerber wie DPD und GLS bereits anbieten, sollen nicht nur die Kunden profitieren: Der Empfänger kann sich besser auf die Zustellung einstellen oder dem Zusteller ein Paket für den Versand mitgeben.

Und für den DHL-Boten steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er den Empfänger schon im ersten Anlauf antrifft und sich das Ausfüllen einer Benachrichtigungskarte oder weitere Zustellversuche sparen kann.
"Das rechnet sich auch für uns", sagte Konzernvorstand Meyer.
"Die Effizienz wird erhöht."
Experten gehen davon, dass rund die Hälfte des finanziellen Aufwandes in der Logistikkette auf der "letzten Meile" entsteht.

Postkunden, die selten zu Hause anzutreffen sind, weichen oft auch auf Packstationen aus, in den die Sendungen zwischengelagert werden und dort in der Regel rund um die Uhr abgeholt werden können.
Die Deutsche Post DHL will das bestehende Netz aus rund 4.500 Automaten bis 2021 auf 7.000 Packstationen ausbauen.

Neue Packstationen mit Videochat-Funktion
Außerdem führt DHL eine neue Variante der Packstation ("Post & Paket 24/7") ein, die mit einer Videochat-Funktion ausgestattet ist, um die Kunden beraten zu können.
Die neue Packstationvariante soll gerade auf dem Land das Angebot einer kleinen Postfiliale bieten.

Die Digitalisierung soll aber nicht nur die Paketzustellung optimieren, sondern auch den Briefsektor der Post umwälzen.
So will die Post im kommenden Jahr eine Sendungsverfolgung im Internet für gewöhnliche Briefe ermöglichen.

Dazu sollen Briefmarken eingeführt werden, die mit einer Seriennummer in Form einer viereckigen Klötzchengrafik ("Matrixcode") versehen sind.
Das Tracking der Briefe mit Matrixcode erfasst allerdings nur die Abgangs- und Eingangssortierung.

Wer genau wissen will, wann ein Brief beim Empfänger angekommen ist, muss ein Einschreiben oder eine Expresssendung wählen.
Die Post schützt sich mit der neuartigen Briefmarke auch gegen Fälschungen und unerlaubte Wiederverwendungen von Postwertzeichen.

Briefmarke per App erstellen
Wer keine Briefmarke zur Hand hat, soll künftig auch ohne Aufpreis die Sendung mit dem Handy frankieren können.
Dabei generiert eine App einen mehrstelligen alphanumerischen Code, der dann rechts oben auf den Brief oder die Postkarte geschrieben wird.
Dieser Code wird von Kameras in den Sortieranlagen der Post erfasst und dann ausgewertet.

Um die Digitalisierung der Briefsparte voranzutreiben, kooperiert die Deutsche Post DHL Group auch mit dem Internetkonzern 1&1 (GMX und Web.de).
Zum einen können Inhaber eines E-Mail-Kontos bei GMX und Web.de sich ab "Sommer 2020" auf Wunsch vorab informieren lassen, dass in Kürze ein Brief eintreffen wird.

Dazu fotografiert die Post den Umschlag und leitet das Bild vorab an die Kunden weiter.
Man sei im Prinzip auch bereit, mit anderen E-Mail-Anbietern zu kooperieren, sagte Post-Manager Meyer.

Dabei müsse aber sichergestellt werden, dass die notwendigen Datenschutzstandards eingehalten werden.
Später will die Post auch die Inhalte von ausgewählten Sendungen erfassen können und als digitale Kopie bereitstellen.

Harter Konkurrenzkampf für die Deutsche Post
Mit der Digitalisierungsstrategie versucht sich die Deutsche Post DHL im harten Konkurrenzkampf in der Logistikbranche zu behaupten.
Wettbewerber wie Hermes und DPD mischen kräftig mit, im Expressgeschäft sind Fedex und UPS harte Konkurrenten.
Kopfschmerzen bereitet den Firmen der Arbeitsmarkt – die Branche sucht händeringend nach Zustellern.

Zudem nimmt der Großkunde Amazon inzwischen die Zustellung auch in die eigene Hand, teilweise mit eigenen Fahrern.
Die Deutsche Post DHL Group beschäftigt im Post- und Paketbereich rund 200.000 Mitarbeiter.
Ein DHL-Zusteller verdient nach Angaben des Unternehmens rund 18 Euro pro Stunde brutto.


 
Coronavirus: Ansturm bei Aldi wegen Desinfektionsmittel befürchtet !

Die Angst vor dem Coronavirus hat Deutschland in diesen Tagen fest im Griff.
Die Regale in Supermärkten werden leer gekauft.
Ein Produkt steht derzeit hoch im Kurs – und das nutzt Aldi mit einer großen Aktion aus.

Weltweit sind bislang 91.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
Auch in Deutschland gibt es schon in fast allen Bundesländern gemeldete Fälle.
Die Folgen des Krankheitsausbruchs sind auch in den Supermärkten zu spüren.
Regale sind schnell leer gekauft, Desinfektionsmittel sind extrem beliebt.

Diesen Trend nutzt Aldi nun aus und startet am kommenden Montag eine Aktion zum Verkauf von Hygieneartikeln.


Wie der "Münchner Merkur" berichtet, soll es sowohl bei Aldi Nord als auch bei Aldi Süd Hygieneprodukte für Haut, Hände und Oberflächen im Angebot geben.
Dazu gehören dem Bericht zufolge auch Desinfektionsmittel, in Form von Handgel, Hygiene-Spray und und -Tüchern, auf die der Ansturm groß sein könnte.
In vielen Supermärkten und Discountern sind genau diese Waren derzeit rar oder schon vergriffen.

Verkauf in haushaltsüblichen Mengen
Dem Verbraucherportal Chip gegenüber erklärte ein Sprecher von Aldi Süd: "Die Produkte werden in haushaltsüblichen Mengen zur Verfügung stehen."
Das Angebot gelte nur solange der Vorrat reicht.
Ob es eine Begrenzung für die Produkte pro Kopf gibt, bestätigte der Discounter bislang nicht.

Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, dass es in einem Krankenhaus in Berlin zu Diebstählen gekommen war.
Wie aus informierten Kreisen zu erfahren war, waren Desinfektionsmittel gestohlen worden.
Das betreffende Krankenhaus bestätigte den Vorfall aber nicht offiziell.

Desinfektionsmittel aus Krankenhaus geklaut
Das Universitätsklinikum Düsseldorf erklärte auf Nachfrage, dass Desinfektionsmittel vereinzelt gestohlen worden seien.
In Toiletten seien etwa ganze Flaschen mitgenommen worden.
"Es handelt sich jedoch bisher um Einzelfälle, die wir nicht als Gesamtsumme protokolliert haben", erklärte Tobias Pott, ein Sprecher des Krankenhauses.
"Wir sind aktuell – nach unserer Kenntnis – das einzige Krankenhaus in NRW, in dem Patienten behandelt werden, die mit dem Coronavirus infiziert sind.
Darum ist es natürlich besonders wichtig, dass die Desinfektionsmittel und Schutzausrüstungen auch für das Personal zur Verfügung stehen, das diese Patienten behandelt."

Im niedersächsischen Sulingen sind 1.200 Atemschutzmasken aus einem Krankenhaus gestohlen worden.
Wie die "Braunschweiger Zeitung" berichtet, hätten bislang Unbekannte etwa 20 Packungen mit den Masken aus dem Krankenhaus entwendet.

Selbst gemischte Mittel können gefährlich sein
"Desinfektionsmittel wird anderswo dringend gebraucht – medizinisches Personal braucht das, nicht unbedingt wegen des Coronavirus, sondern zum Kampf gegen andere Erreger und weil es im Klinikalltag schnell gehen muss", so die Direktorin des Instituts für Hygiene am Universitätsklinikum Leipzig, Iris Chaberny.
Da sei zum gründlichen Händewaschen eben nicht immer Zeit.

Im Internet kursierende Anleitungen für selbst gemischtes Desinfektionsmittel sieht sie kritisch.
Zum einen, weil das Desinfizieren damit an sich überflüssig ist – und vielleicht sogar unvorsichtig macht, wenn es zum Verzicht auf das Händewaschen verleitet.
Zum anderen kann es sogar gefährlich sein.
Etwa dann, wenn in der Selbstmacher-Mischung rückfettende Substanzen fehlen: "Dann trocknen die Hände aus, werden rissig und damit sogar anfälliger für Krankheitserreger", erklärt Chaberny.


 
Nach Verkauf: Diese Real-Märkte müssen noch dieses Jahr schließen !

Nach dem Verkauf an einen russischen Investor müssen zeitnah sieben Real-Märkte schließen.
Rund 650 Mitarbeiter bangen nun um ihre Jobs. Weitere Märkte werden bald folgen.

Die Supermarktkette Real hat noch vor ihrem endgültigen Verkauf an ein Investorenkonsortium das Aus für sieben Filialen beschlossen.
Das sagte ein Real-Sprecher.

Zum Jahresende sollen demnach die Geschäfte in Bamberg und Deggendorf (Niederbayern), im rheinland-pfälzischen Bad Sobernheim und im niedersächsischen Papenburg ihr Tore schließen.
Ende März 2021 sollen die Geschäfte in Augsburg und in Wildau bei Berlin folgen, Ende Juni 2021 auch die Filiale im nordrhein-westfälischen Rheine.
Insgesamt sind davon 650 Mitarbeiter betroffen.
Zuvor hatten Zeitungen der Funke-Gruppe darüber berichtet.

Großteil der Real-Märkte soll verkauft werden
Die Schließungen seien mit dem künftigen Real-Eigentümer besprochen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur.
Der künftige Real-Besitzer SCP aus Russland hatte bereits kurz nach der Unterzeichnung des Kaufvertrages mit der Metro angekündigt, rund 30 Filialen mangels Zukunftsperspektiven schließen zu wollen.
Ob zu diesen 30 Märkten allerdings auch die jetzigen sieben Märkte gehören, konnte der Real-Sprecher auf Nachfrage nicht sagen.

Der Rest der Supermarktkette soll zerschlagen werden.
Ein Großteil der 276 Real-Märkte soll an Wettbewerber wie Kaufland, Globus oder Edeka verkauft werden.
Nur ein Kern von 50 Filialen soll noch 24 Monate unter dem Namen Real weitergeführt werden.

Die Gewerkschaft Verdi ist alarmiert.
"Das ist ein bitterer Tag für die Beschäftigten bei Real, und es sind wohl leider nicht die letzten schlechten Nachrichten nach diesem desaströs geführten Verkaufsprozess", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger am Mittwoch.

Verdi: Bis zu 10.000 Arbeitsplätze sind in Gefahr
Sie hatte am Vorabend Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) aufgefordert, aktiv zu werden und alle Beteiligten an einen Tisch zu holen.
"Es geht um 34.000 Menschen mit ihren Familien, die nicht wissen, ob sie in einem Jahr noch Arbeit haben", sagte sie in Düsseldorf.
Hier sei die Bundesregierung gefordert.

Die Gewerkschaft sieht nach früheren Angaben im Zuge der Übernahme bis zu 10.000 Arbeitsplätze in Gefahr.
Dabei geht es nicht nur um die 30 Filialen, die geschlossen werden sollen.
Auch die Zukunft der Arbeitsplätze bei den 50 Filialen, die als Real-Kern noch mindestens 24 Monate weiterbetrieben werden sollen, sei ungewiss, meinte der Verdi-Bundesfachgruppenleiter für den Einzelhandel, Orhan Akman.

"Niemand ist in der Lage, ein Unternehmen mit lediglich 50 Warenhäusern auf Dauer wirtschaftlich zu betreiben", ist der Branchenkenner überzeugt.
Das Ganze sei nicht mehr als eine "Beruhigungspille" für die Mitarbeiter.

Viele Märkte müssen renoviert werden
Selbst bei den Geschäften, die an Wettbewerber abgegeben werden, können die Beschäftigen laut Verdi nicht sicher sein, ihre Jobs zu behalten.
Denn viele der Real-Filialen müssten aufwendig renoviert oder sogar in mehrere Läden aufgeteilt werden, um eine Zukunft zu haben.
Dies während des laufenden Betriebs zu machen, sei in vielen Fällen eine Illusion.

Die Gewerkschaft befürchtet, dass vielen Mitarbeitern wegen der langen Umbauzeiten am Ende doch gekündigt werden könnte und sie sich später bei den Nachfolgeunternehmen neu bewerben müssen.
Damit würden sie ihre zum Teil über Jahrzehnte angehäuften sozialen Ansprüche verlieren.
Um das zu verhindern, will Verdi versuchen, mit SCP und den potenziellen Käufern von Real-Filialen wie Kaufland oder Edeka Sozialtarifverträge abzuschließen, die einen reibungslosen Übergang garantieren.


 
EU-Kommission genehmigt Real-Verkauf an russischen Investor !

Ein russischer Investor darf die angeschlagene Supermarktkette "Real" übernehmen.
Die EU-Kommission duldete den Verkauf der Märkte.
Damit ist die letzte große Hürde genommen.

Die EU-Kommission hat die Übernahme der Supermarktkette Real des Handelskonzerns Metro durch den russischen Investor SCP genehmigt.
Die Brüsseler Behörde habe keine Wettbewerbsbedenken, teilte sie am Donnerstag mit.

Demnach wird der russische Investor SCP künftig alleiniger Eigentümer der 276 Real-Standorte, des Digitalgeschäfts mit dem Online-Marktplatz real.de sowie von 80 Immobilien und von allen zu Real gehörenden Gesellschaften.

"Die SCP-Gruppe ist im Bereich der immobilienbasierten Investitionen und Beratungsdienstleistungen tätig", erklärte die EU-Kommission.
Daraus würden sich "keine horizontalen Überschneidungen und nur geringfügige vertikale Verbindungen" mit dem Geschäft der Real-Gruppe ergeben.

30 Real-Märkte sollen zeitnah geschlossen werden
SCP will nach eigenen Angaben nur 50 der Real-Märkte selbst weiter betreiben.
Es sei geplant, dass dieser "Kern" an Filialen noch "für 24 Monate unter der Marke Real geführt wird".
Der Großteil der Standorte soll demnach an andere Einzelhändler wie Edeka oder Kaufland weiterverkauft oder "teilweise in kleinere Flächen für unterschiedliche Nutzungen aufgeteilt" werden.
Insgesamt rund 30 Standorten droht nach momentaner Einschätzung von SCP die Schließung.
Die Gewerkschaft Verdi hatte zuletzt mehrfach davor gewarnt, dass 10.000 Mitarbeitern durch den Real-Verkauf gekündigt werden könnten.
Die Metro-Gruppe dementierte das bislang.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass bereits sieben Real-Märkte geschlossen werden sollen.
Ob diese zusätzlich zu den etwa 30 angekündigten Märkten geschlossen werden, konnte ein Real-Sprecher auf Anfrage nicht sagen.

Für Verbraucher kann der Real-Verkauf durchaus Vorteile haben.
Denn die Märkte könnten modernisiert werden, sagte Handelsexperte Peter Kenning bereits Mitte Februar.
Über SCP sagte Kenning: "Wir sehen hier einen Investor, der weder den Markt noch die Handelsbranche kennt", sagt Kenning.

Handelsexperte: Dem russischen Investor könnte es wie Walmart gehen
"Deshalb wird SCP versuchen, die Märkte möglichst rasch und nach Möglichkeit mit Gewinn wieder zu veräußern", schätzt er.
Der deutsche Einzelhandel sei schwierig: Er sei sehr kostenintensiv.
Auch standortpolitische Fragen seien entscheidend, "wie die Kommunikation mit der Kommunalpolitik".
Hier bräuchten Unternehmen die nötige Erfahrung, wenn sie Märkte langfristig führen wollten.
"Sonst könnte SCP auf Dauer scheitern, wie seinerzeit Walmart".

Die US-Handelskette Walmart war Ende der 1990er Jahre nach Deutschland gekommen, nach knapp zehn Jahren aber wieder ausgeschieden.
Die Walmart-Märkte sind damals an den Metro-Konzern verkauft worden.


 
Neue Aldi-Strategie mit Folgen: Viele Produkte wird es so nicht mehr geben !

Millionen Aldi-Kunden müssen sich auf Veränderungen bei vielen vertrauten Produkten gefasst machen.

Denn die Schwesterunternehmen Aldi Nord und Aldi Süd wollen nach Jahrzehnten der Eigenbrötelei ihre Eigenmarken vereinheitlichen.

Zwei Drittel des Aldi-Sortiments sind betroffen
„Aldi Süd wird Marken von Aldi Nord übernehmen und umgekehrt.
Das ist in etwa paritätisch aufgeteilt“, sagt Aldi-Nord-Manager Tobias Heinbockel.
Betroffen sind immerhin zwei Drittel des Sortiments des Discount-Marktführers.

„Bereits Ende 2020 soll der Großteil der Eigenmarken im Standardsortiment und bei den Aktionsartikeln identisch sein“, kündigten die Unternehmen am Donnerstag an.

Bei manchen Aldi-Produkten wird nur die Verpackung geändert
Betroffen sind rund 1000 Produkte, die bislang bei den Schwesterunternehmen unter unterschiedlichen Markennamen und teilweise auch mit unterschiedlichen Rezepturen angeboten wurden.

„Bei einigen Produkten kann es sein, dass lediglich die Verpackung neu gestaltet wird.
Andere Segmente gestalten wir komplett um – neuer Markenauftritt, neue Sorten und teilweise eine optimierte Rezeptur“, betonte Aldi-Süd-Manager Simon Gelzer.

Der Schritt bedeute aber keine völlige Vereinheitlichung des Sortiments.
Etwa ein Drittel der angebotenen Produkte werde weiterhin unterschiedlich sein.
Dies gelte besonders für regionale Produkte.

Dennoch ist es ist ein großer Einschnitt für den Discount-Riesen.
Denn seitdem die Aldi-Gründer Karl und Theo Albrecht 1961 beschlossen, getrennte Wege zu gehen und ihre Handelskette in die selbstständigen Unternehmen Aldi Nord und Aldi Süd aufspalteten, machte jeder beim Thema Eigenmarken sein eigenes Ding.

Toilettenpapier: Früher hieß es bei Aldi Nord Solo und bei Aldi Süd Kokett
Das Toilettenpapier hieß bei Aldi Nord Solo und bei Aldi Süd Kokett, der Käse wurde im Süden unter der Marke Alpenmark verkauft, im Norden unter dem Signet Hofburger.
Der Orangensaft hieß hier Sonniger, dort Rio d'Óro.

Doch solche Vielfalt ist auf die Dauer teuer.
Denn von der Rezepturentwicklung bis zum Packungsdesign muss vieles doppelt erledigt werden.
Und das ist im harten Wettbewerb auf dem deutschen Lebensmittelmarkt ein echter Nachteil.

Schon vor einiger Zeit begannen die Aldis deshalb damit, den Markendschungel ein wenig zu lichten.

Heute gibt es nur noch Kokett-Toilettenpapier bei Aldi Nord und Aldi Süd.
Und auch die Schokolade von Moser Roth ist in beiden Ketten erhältlich.
Doch waren es letztlich nur Trippelschritte.

Grund für neue Produkt-Strategie: Aldi will Geld sparen
Jetzt soll der große Sprung nach vorne folgen.
Alle Eigenmarkenprodukte, die in beiden Ketten angeboten werden – vom Vollwaschmittel bis zum Olivenöl – sollen künftig einen einheitlichen Auftritt bekommen.
Alles in allem geht es um Produkte mit einem Umsatzvolumen in zweistelliger Milliardenhöhe.

Aldi will durch die Sortimentsharmonisierung Kosten sparen.
Der Discounter steht unter Druck, denn auf dem wichtigen Heimatmarkt liefen die Geschäfte zuletzt nicht mehr wirklich rund.

Nach einer aktuellen Marktstudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) steigerten die Supermarktketten Edeka, Rewe und Co ihre Umsätze 2019 um rund 3 Prozent.

Die Discounter wie Aldi und Lidl schafften dagegen laut GfK insgesamt nur ein Plus von 0,9 Prozent.
Und wie in der Branche zu hören ist, schlug sich der Erzrivale Lidl dabei noch besser als die Aldis – vielleicht auch, weil er kein vergleichbares Eigenmarkenwirrwarr hat.

Aldi-Eigenmarken enorm wichtig für Umsatz
Doch auch wenn der Schritt notwendig ist, einfach oder risikolos ist er nicht.
Denn die Eigenmarken-Produkte sind noch immer das Herzstück des Aldi-Geschäftsmodells.
Trotz einer wachsenden Zahl von Markenartikeln in den Regalen entfallen auf sie noch immer rund 90 Prozent der Umsätze.

Auch die Gewinnmargen bei den Eigenmarken dürften höher sein als im Geschäft mit Markenartikeln.
Das ist in der Branche eigentlich immer so.
Seine Planungen hat das Unternehmen deshalb mit Kundenbefragungen und Marktforschung abgesichert.

Aldi kündigt Preissenkungen an
Den Kunden will der Discounter die Umstellung auch dadurch schmackhaft machen, dass sie ebenfalls von den erzielten Einsparungen profitieren.
„Wir werden in breiterem Umfang dauerhafte und temporäre Preissenkungen vornehmen“ verspricht Aldi-Süd-Manager Gelzer.
„Sicher nicht bei allen Produkten, aber bei einer stattlichen Anzahl.“


 
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