Corona - Infos: In und Ausland !

Neue Corona-Studie: Deutschland erhält schlechte Noten für Umgang mit Pandemie !

Lange wähnte sich Deutschland auf einem guten Weg in der Pandemie – bis der Herbst kam.
In einem Ranking australischer Wissenschaftler kommt der deutsche Kurs ziemlich schlecht weg.

Deutschland landet mit seinem Corona-Management im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld.
Eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Lowy Institute im australischen Sydney sieht die Bundesrepublik auf Platz 55 von 98 Ländern.
Am besten schnitt demnach Neuseeland ab, auf dem letzten Platz landete Brasilien.
"Einige Länder haben die Pandemie besser gehandhabt als andere – aber die meisten Länder übertrafen sich gegenseitig nur durch ihre unzureichende Leistung", erklärten die Forscher.

Das unabhängige Institut bewertete den Umgang der Länder mit der Pandemie anhand von sechs Kriterien – unter anderem der Zahl der Infektions- und Todesfälle sowie der Testhäufigkeit.
Speziell ging es um die 36 Wochen, nachdem in einem Land der einhundertste Infektionsfall bestätigt worden war.

Neben Neuseeland schafften es Vietnam, Taiwan, Thailand, Zypern, Ruanda, Island, Australien, Lettland und Sri Lanka in die Top Ten des Rankings.
Neuseeland war es durch Grenzschließungen, frühe und harte Lockdowns sowie umfassende Corona-Tests gelungen, die Ausbreitung des Virus weitgehend in Schach zu halten.

Wo Populisten regieren, ist das Management oft schlecht
Brasilien liegt mit mehr als 218.000 Corona-Todesfällen auf dem letzten Platz.
Ähnlich schlecht schnitten Mexiko (Platz 97), Kolumbien (96), Iran (95) und die USA (94) ab.

Mit Jair Bolsonaro und Donald Trump waren in Brasilien und den USA im vergangenen Jahr populistische Staatschefs an der Macht, die die Bedrohung durch die Pandemie verharmlosten.
Beide machten sich wiederholt über das Tragen von Masken lustig, lehnten Lockdowns ab und infizierten sich selbst mit dem Virus.

China, wo das Coronavirus erstmals auftrat, taucht in dem Ländervergleich des Lowy Institutes nicht auf.
Den Forschern zufolge waren für das Land nicht genügend öffentliche Daten verfügbar.

Kleinere Länder öfter im Vorteil
Das Abschneiden der Länder in dem Ranking ist dem Lowy Institute zufolge unabhängig von ihrem jeweiligen politischen System.
Allerdings scheinen kleinere Nationen mit weniger als zehn Millionen Einwohnern besser durch die Pandemie gekommen zu sein.
"Generell haben Länder mit kleineren Bevölkerungen, Gesellschaften mit Zusammenhalt und fähigen Institutionen einen komparativen Vorteil im Umgang mit einer globalen Krise wie einer Pandemie", heißt es in dem Bericht.

Seit Pandemiebeginn im Dezember 2019 haben sich weltweit mehr als 100 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 2,2 Millionen Menschen starben nach einer Corona-Infektion.


 
Montgomery fordert Export-Verbot für Astrazeneca !

Welt-Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat den Impfstoffhersteller Astrazeneca wegen seiner Liefer-Politik scharf kritisiert und ein Exportverbot des Impfstoffes gefordert.
"Das Verhalten von Astrazeneca ist unterirdisch", sagte Montgomery dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND).

"Es kann nicht sein, dass das Unternehmen seine Lieferzusagen für Großbritannien genau einhält, für die EU aber nur einen Bruchteil der zugesagten Impfdosen liefert", kritisierte Montgomery und forderte eine "harte" Reaktion der EU.
"Wenn der Impfstoff auf kontinentaleuropäischem Boden produziert wird, muss man dem Unternehmen verbieten, ihn außerhalb der EU auszuliefern."


 
Stand: 29.01.2021 - Aktuelle Zahlen zur Corona-Krise - Infektionszahlen-Rückgang ist noch zu schwach !



Quelle: ntv Nachrichten
 
Spahn gesteht Impfprobleme - RKI-Chef warnt eindringlich !

Kein Impfstoff, stattdessen Zoff mit den Herstellern: Gesundheitsminister Jens Spahn zeigt Verständnis für den Frust vieler Bürger.
Zugleich ist RKI-Chef Lothar Wieler besorgt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt auf weitere Fortschritte bei den schleppend angelaufenen Corona-Impfungen in Deutschland.
"Der Start der Impfkampagne war schwierig", sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin.
Es habe weniger Impfstoff gegeben als aus EU-Bestellungen erwartet, Termin-Hotlines seien teils schwer erreichbar gewesen.
Alle Bundesländer machten bei Impfungen zunächst besonders verwundbarer Corona-Risikogruppen aber Fortschritte.

Er könne Ungeduld verstehen, es stünden jedoch noch einige harte Wochen der Impfstoffknappheit bevor.
Für das Vertrauen der Bürger sei es wichtig, dass Bund und Länder an einem Strang ziehen, sagte Spahn mit Blick auf den Impfgipfel bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Montag.
Dabei gehe es allerdings auch um eine realistische Einschätzung, was kurzfristig an Nachsteuerungen möglich sei.

Spahn zufrieden mit Impffortschritt in Heimen
Spahn begrüßte die anstehende Zulassung des Präparats von Astrazeneca als dann dritter Impfstoff in der EU.
Er sei einfacher in der Handhabung.
Im zweiten Quartal könnten voraussichtlich zwei weitere Stoffe zugelassen werden.
Das Ziel bleibe, im Sommer allen Bürgern in Deutschland ein Impfangebot machen zu können.

Inzwischen wurden laut Spahn mehr als 3,5 Millionen Impfdosen an die Bundesländer gesandt – davon wurden 2,2 Millionen verwendet.
Beim Ziel, allen Pflegeheimbewohnern bis Mitte Februar ein Angebot zu machen, sei man auf gutem Weg.
Bisher seien 560.000 Bewohner geimpft.
Bei insgesamt 800.000 Heimbewohnern sei davon auszugehen, dass etwa 80 oder 90 Prozent das Impfangebot annehmen, so dass wohl eine Größenordnung von 650.000 zu Impfenden zu erreichen sei.

Wieler: Immer mehr Ausbrüche von Corona-Mutationen
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, hat unterdessen eindringlich vor zu frühen Lockerungen der staatlichen Corona-Beschränkungen gewarnt.
"Wir sind auf einem guten Weg, und wir müssen diesen Weg weiter konsequent bestreiten", sagte er.
Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner habe am Donnerstag in Deutschland erstmals seit Ende Oktober unter 100 gelegen.
Aber sie sei nur in den am stärksten betroffenen Ländern Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen gesunken.
In den anderen zwölf Ländern sei die Inzidenz nahezu gleich geblieben – in manchen Landkreisen sogar gestiegen.

Besorgt zeigte sich Wieler wegen der neuen, wohl ansteckenderen Corona-Varianten.
"Es werden immer mehr Fälle und Ausbrüche der Varianten gemeldet", sagte Wieler.
Ob sie gefährlicher sind und ob bereits mit Corona infizierte Menschen immun gegen die neuen Varianten seien, sei noch unbekannt und werde international erst erforscht.
Wieler warnte, eine weitere Verbreitung der Varianten würde die Infektionslage in kurzer Zeit wohl deutlich verschlimmern.

"Fake News" über Impfstoffe: "Das ist alles Quatsch"
"Die Intensivstationen sind immer noch sehr belastet"", sagte Wieler.
"Einen neuen starken Anstieg an Fallzahlen würden die Intensivstationen derzeit definitiv nicht verkraften."
Derzeit gebe es rund 238.000 aktive Covid-19-Fälle.
Um Fälle mit neuen Varianten zu entdecken, werde in den Laboren nun verstärkt nach ihnen gesucht.

Der Präsident des für die Zulassungen der Impfstoffe mitzuständigen Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, warnte eindringlich davor, zirkulierende "Fake News" über angebliche schwere Nebenwirkungen der Präparate zu glauben.
Zu Behauptungen, dass Impfstoffe Körperzellen genetisch modifizieren, sagte er: "Das ist alles Quatsch."

RKI-Chef Wieler warb bei den Menschen in Deutschland zudem eindringlich dafür, Schutzmasken zu tragen.
Wenn man diese einmal vergesse, solle man sie das nächste Mal tragen.
"Wenn Sie sich einmal nicht daran halten können, dann geben Sie nicht auf."
Wieler warb zudem eindringlich dafür, angebotene Impfungen wahrzunehmen: "Wenn Sie eine Impfung angeboten bekommen: Bitte lassen Sie sich impfen."


 
Stand: 30.01.2021 - Nutzerfragen zur Corona-Krise - Sollten Infizierte andere Infizierte meiden ?



Quelle: ntv Nachrichten
 
Auch Moderna liefert wohl weniger Impfstoff als geplant !

Auch der Hersteller Moderna wird wohl seine Impfstoff-Lieferung reduzieren, teilt Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher mit.
Die Botschaft kommt mitten im Lieferstreit der EU mit dem Unternehmen AstraZeneca.

Es ist die nächste Negativmeldung: Auch die Impfstoff-Lieferung von Moderna soll nun reduziert werden.
Das teilte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) auf Twitter mit.
Er beruft sich dabei auf eine Mitteilung des Bundeskanzleramts.
„Wie soll man da die Impfungen planen?“, schreibt er.

Auch das Unternehmen AstraZeneca hatte vergangene Woche angekündigt, der EU zunächst deutlich weniger Impfstoff zu liefern als vorgesehen, was zu einem heftigen Lieferstreit führte.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet für den Februar weitere fünf Millionen Impfdosen der drei Hersteller AstraZeneca, Biontech und Moderna.

Bis zum 22. Februar hätten die Firmen Lieferungen mit Lieferdaten angekündigt, sagte Spahn am Samstag auf einer Diskussionsveranstaltung mit Experten und Vertretern aus der Pflege.
Bislang seien 3,5 Millionen Dosen ausgeliefert worden, mehr als zwei Millionen davon seien bereits verimpft worden.

„Es kommen jede Woche Impfstoffe“, sagte Spahn weiter.
Es müsse aber mehr werden.
Der Minister warb um Verständnis für die Anlaufschwierigkeiten.
Es handele sich um die größte Impfkampagne in der deutschen Geschichte.
Der Start sei „schwierig“ gewesen, aber der „Weg ist begonnen“, sagte der Minister.


 
Seehofer warnt vor dritter Welle: Politiker stimmen auf längeren Lockdown ein !

Die aktuelle Lockdown-Verordnung gilt bis zum 14. Februar.
Wie es danach weitergeht, ist noch unklar.
Doch führende Politiker sprechen sich bereits gegen vorschnelle Lockerungen aus.
Die Gefahr durch neue Virus-Varianten sei schlichtweg zu groß, sagt auch Kanzlerin Merkel.

Trotz sinkender Corona-Infektionszahlen zeichnet sich angesichts der Sorge vor einer Ausbreitung besonders ansteckender Varianten des Virus kein baldiges Ende des Lockdowns in Deutschland ab.
Bundes- und Landespolitiker plädierten zum Teil für eine Verlängerung der Maßnahmen.
"Besser jetzt noch ein wenig länger etwas härtere Maßnahmen als ein Raus-Rein-Raus-Rein, was letztlich alle zermürbt", sagte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
"Wir müssen die Zahlen jetzt weit herunterbekommen", betonte er.

Der harte Lockdown mit geschlossenen Geschäften, weitreichenden Einschränkungen an Kitas und Schulen sowie strengen Kontaktbeschränkungen gilt bislang bis zum 14. Februar.
In den kommenden Tagen werden Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder darüber beraten, wie es danach weitergeht.

Die Kanzlerin mahnt zur Vorsicht
Merkel mahnte in ihrem wöchentlichen Video-Podcast, in dem sie die Belastungen von Familien in der Corona-Pandemie als "gewaltigen Kraftakt" würde, zu Vorsicht und Geduld.
Die Infektionszahlen gingen zwar seit einiger Zeit wieder zurück, "die Richtung stimmt".
Es bestehe aber eine "sehr reale Gefahr" durch hochansteckende neue Virus-Varianten.
"Deshalb müssen wir auf unserem Weg durch die nächsten Wochen vorsichtig und behutsam handeln", sagte Merkel.

Bundesinnenminister Horst Seehofer machte deutlich, dass er keinen großen Spielraum für Lockerungen sieht.
"Im Moment kann niemand seriös beurteilen, wie es Mitte Februar weitergeht", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen".
Eins könne aber nach allen Erfahrungen gesagt werden: "Man wird auch nach einem Lockdown nicht sofort und vollständig zu normalen Verhältnissen zurückkehren können."
Das werde nur "stufenweise" möglich sein, andernfalls drohe "ein Rückfall in die dritte Welle".

Schwesig schließt weitere Verschärfungen nicht aus
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig dämpfte ebenfalls die Erwartungen an baldige Lockerungen.
Sie betrachte die Verbreitung der Virus-Varianten mit "ganz großer Sorge", sagte Schwesig am Freitagabend in der ARD.
"Dann, glaube ich, reden wir weniger über Lockerungen, sondern eher über Verschärfungen."

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans forderte einen "Perspektivplan" zur vorsichtigen Lockerung der Maßnahmen.
"Wir brauchen Geduld, weil wir noch einige Zeit mit vielen Einschränkungen leben müssen", sagte Hans der "Rheinischen Post".
Doch zugleich sei es "wenig hilfreich, wenn wir den Menschen jeden Hoffnungsschimmer auf Änderungen nehmen".
Deutschland könne "nicht ewig im vollen Lockdown verbleiben, das ist eine zu große Belastung besonders für unsere Familien".

Ähnlich äußerte sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow.
"Meine Perspektive ist keine Lockerungsdebatte, sondern ein Fahrplan, der uns über Monate hinweg eine Perspektive gibt", sagte Ramelow den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
Dazu gehörten ein Kriterienkatalog, was bei bestimmten Inzidenzen und medizinischen Versorgungskapazitäten geschehe.
Der Fahrplan solle möglichst "bis Ostern gelten".


 
Todesfälle in Altenheimen - Virus-Mutation festgestellt

Trotz der angelaufenen Impfungen gibt es in nordrhein-westfälischen Altenheimen weiter zahlreiche Fälle von Corona-Infektionen.
In einer Senioreneinrichtung in Leverkusen sind 15 Bewohner gestorben, die sich mit dem Virus angesteckt hatten.
Insgesamt hätten sich 47 ältere Menschen und 25 Mitarbeiter infiziert, sagte eine Sprecherin der Stadt Leverkusen am Sonntag.

In dem Seniorenheim sei die als besonders ansteckend geltende Mutation B 1.1.7 des Erregers Sars-CoV-2 nachgewiesen worden.
Das Virus sei durch das Personal in das Seniorenzentrum gekommen.
Der erste Fall sei am 28. Dezember diagnostiziert worden, zwei Tage bevor dort 150 Menschen geimpft worden seien.
Die zweite Impfdosis hätten am 20. Januar 110 Menschen erhalten, 40 konnten nicht geimpft werden, weil sie sich angesteckt hatten.
Der Leiter des Leverkusener Gesundheitsamts, Martin Oehler, sagte der "Bild"-Zeitung, die Mitarbeiter würden seit dem Sommer wöchentlich mit einem PCR-Test überprüft und seit Dezember zusätzlich mit einem Schnelltest.

Die Stadt Düsseldorf berichtete am Samstag, dass in zwei Seniorenzentren insgesamt 45 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 21 Beschäftigte positiv auf das Virus getestet wurden.
Aus jedem Heim sei jeweils eine infizierte Patientin im Krankenhaus gestorben.
Es werde geprüft, ob es sich um das Coronavirus der neuen Variante B.1.1.7 handele.
In einem der Zentren habe die Erstimpfung am 13. Januar 2021 stattgefunden, die Zweitimpfung steht für Mittwoch an.
In der anderen Einrichtung sei die für den 25. Februar vorgesehene Erstimpfung wegen der verkündeten Lieferausfälle des Impfstoffes auf den 10. Februar verschoben worden.

Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen erhalten für ihre Mitarbeiter weniger Corona-Impfstoff als angefordert.
Derzeit könnten nur Beschäftigte mit einer Berechtigung der höchsten Priorität geimpft werden, teilte eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums am Sonntag mit.

In der Regel liege ihr Anteil unter 50 Prozent. Einige Kliniken hätten jedoch bis zu 100 Prozent des Personals gemeldet.
Das sei nicht plausibel und unsolidarisch.
Deshalb seien die Lieferungen zunächst auf maximal 50 Prozent begrenzt worden.
Sobald weiterer Impfstoff zur Verfügung stehe, werde auch das weitere Personal ein Impfangebot erhalten.
Das "Westfalen Blatt" hatte zuerst über die Kürzungen berichtet.

Die Gesundheitsämter in Nordrhein-Westfalen haben innerhalb eines Tages 2437 neue Corona-Infektionen gemeldet.
Das geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen hervor.
Am Sonntag vor einer Woche waren es 2611 Neuinfektionen gewesen.
Die Zahl der in NRW gemeldeten Todesfälle stieg um 67 auf 10 784.
Der Sieben-Tage-Wert für Corona-Neuinfektionen blieb am Sonntag (Stand 0.00) mit 85,2 pro 100 000 Einwohner nahezu konstant.
Am Vortag hatte das RKI den Inzidenzwert für NRW mit 85,9 angegeben.
NRW-weit lag Hagen mit 216,2 über dem Inzidenzwert von 200.
Den niedrigsten Wert bei dieser für das Infektionsgeschehen wichtigen Kennziffer verzeichnete in NRW Münster mit 24,4

Vor dem Hintergrund der sinkenden Infektionszahlen sprach sich der Fraktionschef der FDP im Landtag, Christof Rasche, für eine schrittweise Öffnung von Schulen, Geschäften und Restaurants aus.
Er schlug vor, ab dem 15. Februar an den Grundschulen mit einem Wechsel von Unterricht in der Schule und zu Hause zu beginnen.
Ab dem 1. März könnte es dann Normalunterricht in den Grundschulen und Wechselunterricht in den weiterführenden Schulen geben.

Zu diesem Zeitpunkt hält Rasche bei entsprechender Infektionslage auch eine Öffnung von Restaurants, Friseuren und Fitnessstudios für möglich.
Der Einzelhandel könnte ab dem 15. März folgen.
Der derzeitige Lockdown ist vorerst bis zum 14. Februar befristet.
Die Öffnungsstrategie sollte mit einer "Corona-Notbremse" abgesichert werden, die schnelle Gegenmaßnahmen im Fall von lokalen Infektionsausbrüchen ermögliche, betonte der FDP-Politiker.
"Eine Verlängerung sämtlicher Beschränkungen würde die Akzeptanz für die Maßnahmen gefährden, auf die wir dringend angewiesen sind", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am Mittwoch im Landtag betont, "vorschnelle Öffnungen, die das Erreichte gefährden könnten, wird es nicht geben".
Das Land stehe in der "wohl kritischsten Phase der Pandemie".


 
Stand: 31.01.2021 - Nutzerfragen zur Corona-Krise - Warum müssen Jogger keine Maske tragen ?



Quelle: ntv Nachrichten
 
Biontech, Moderna, Astrazeneca: Was die Corona-Impfstoffe voneinander unterscheidet !

Berlin - Die Europäische Kommission hat nach der bedingten Zulassung für das Produkt von Biontech/Pfizer auch dem Impfstoff des US-Herstellers Moderna eine solche Genehmigung erteilt.
Seit Kurzem ist auch der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca in Deutschland zugelassen.

Nun stellt sich die Frage, wo die drei Impfstoffe Unterschiede und wo Gemeinsamkeiten haben?

Biontech, Moderna und Astrazeneca: Corona-Impfstoffe im Vergleich.

1. Wie sind die Impfstoffe gebaut?
Bei den Mitteln von Biontech und Moderna handelt es sich um sogenannte mRNA-Impfstoffe.
In dem Begriff steht das „m“ für messenger und „RNA“ für ribonucleic acid (Deutsch: Ribonukleinsäure).
Vorher wurde noch kein Impfstoff dieser Art für den Menschen zugelassen.
Mit der mRNA enthalten die Impfstoffe die Bauanleitung für einen Bestandteil des Covid-19-Erregers.

QERt2O.jpg

Auf dieser Grundlage stellen die Körperzellen das Virusprotein her.
Gegen dieses entwickelt der Körper seine Immunantwort.
Die mRNA wird dabei nicht in das Erbgut des Menschen eingebaut.

Astranzenecas Mittel ist ein Vektorimpfstoff: Es beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen.
Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt.
Auch hier bilden die Zellen mit Hilfe der Bauanleitung das Protein und der Körper entwickelt eine Immunantwort.

2: Wie gut wirken die Impfstoffe?
Die Mittel von Biontech und Moderna haben bisher hohe Grade bei der Wirksamkeit erzielt.
Das US-Unternehmen Moderna hatte Ende November mitgeteilt, dass sein Impfstoff eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent besitze – gemessen 14 Tage nach der zweiten Dosis.

Der Pfizer-Impfstoff zeigte eine fast identische Wirksamkeit von 95 Prozent – hier waren es sieben Tage nach der zweiten Dosis.
Die Zahlen beziehen sich auf die bisher durchgeführten Phase-3-Studien.

Das Mittel von Astrazeneca wies in Studien eine geringere Wirksamkeit von etwa 70 Prozent auf.
Dafür ist es aber vergleichsweise leicht zu handhaben.
Die EU-Arzneimittelagentur EMA schloss zunächst allerdings nicht aus, dass der Impfstoff nur für bestimmte Altersgruppen zugelassen wird, da für Ältere erst wenig Testdaten vorlägen.

Ob die genannten Zahlen auch bei einem massenhaften Einsatz der Impfstoffe zu erreichen sind, wird sich in einigen Monaten zeigen.
Unklar ist auch, wie lange die Impfungen genau schützen und ob der Geimpfte das Virus noch weitergeben kann.

Optimistisch sind Experten, dass die Impfungen auch bei der Coronavirus-Variante B.1.1.7 funktionieren, die in Großbritannien entdeckt wurde und als besonders ansteckend gilt.

3. Wie oft wird geimpft?
Auch hier gibt es große Übereinstimmungen.
Alle drei Impfstoffe erfordern zwei Wirkstoffgaben.
Bei Biontech/Pfizer bekommt der Patient im Abstand von etwa drei Wochen jeweils eine Dosis.
Beim Produkt von Moderna sind es rund vier Wochen, bei Astrazeneca mindestens vier Wochen.
Bei beiden Impfungen sollte stets dasselbe Präparat zum Einsatz kommen.

Der Biontech/Pfizer-Impfstoff muss vor dem Spritzen mit einer Natriumchlorid-Lösung verdünnt werden.
Jede Dosis enthält 30 Mikrogramm Impfstoff.
Das Produkt von Moderna wird dagegen bereits gebrauchsfertig geliefert und enthält mit 100 Mikrogramm rund dreimal mehr Impfstoff pro Dosis.

Gespritzt wird jeweils in den Oberarm-Muskel.
Der Wirkstoff könne für einige Stunden im Muskel bleiben und der Körper habe so Zeit, ihn zu erkennen und darauf zu reagieren, erklärt der Rostocker Virologe Andreas Podbielski.

4. Welche Nebenwirkungen gibt es?
An der Phase-3-Studie von Biontech/Pfizer beteiligten sich etwa 44.000 Teilnehmer, bei Moderna waren es rund 30.000.
Unabhängig vom Präparat gaben viele Studienteilnehmer Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit sowie Kopf- und Muskelschmerzen an.

Manche litten auch an Fieber und Schüttelfrost.
Im Allgemeinen waren die Nebenwirkungen schwach bis mäßig und klangen nach kurzer Zeit ab.
Bei beiden Impfstoffen traten die Begleiterscheinungen öfter bei der zweiten Impfdosis auf.
Im Vergleich zu Grippe-Impfstoffen gab es häufigere Nebenwirkungen.

5. Wer soll nicht geimpft werden?
Der Biontech/Pfizer-Impfstoff ist für Menschen ab 16 Jahren vorgesehen.
Der von Moderna ist ab 18 Jahren gedacht, obwohl das Unternehmen kürzlich damit begonnen hat, seinen Impfstoff bei Zwölf- bis 17-Jährigen zu testen.
Der Astrazeneca-Impfstoff ist laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren zugelassen.

Eine Impfempfehlung für Kinder ist laut Robert Koch-Institut „noch nicht absehbar“.
Studien dazu seien jedoch geplant.

Einigkeit besteht darin, wer nicht geimpft werden soll.
Menschen mit einer allergischen Reaktion auf einen der Inhaltsstoffe oder mit schweren allergischen Reaktionen nach einer vorherigen Dosis.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung auch für Menschen mit Immunschwäche – also zum Beispiel bei HIV-Infektionen, Krebserkrankungen oder nach Organtransplantationen.

6. Wie werden die Impfstoffe gelagert?
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer muss bei minus 70 Grad gelagert werden.
In speziell entwickelten Versandboxen kann das Präparat bis zu 15 Tage transportiert werden.
Beim Moderna-Impfstoff muss es mit etwa minus 20 Grad Celsius im Vergleich nicht ganz so kalt sein.

Ein großer Vorteil bei Astrazeneca ist, dass man das Vakzin bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad lagern kann.

Unterschiede gibt es auch nach dem Auftauen: Der Pfizer-Impfstoff kann im Kühlschrank gelagert, muss aber innerhalb von fünf Tagen aufgebraucht werden.
Der Moderna-Impfstoff ist 30 Tage bei Kühlschranktemperatur und zwölf Stunden bei Raumtemperatur stabil.

7. Wie teuer sind die Impfstoffe?
Die Preise für die neuartigen mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna liegen wahrscheinlich um ein Vielfaches höher als bei dem Mittel von Astrazeneca.

Die belgische Staatssekretärin Eva De Bleeker veröffentlichte die bisher geheim gehaltenen Preise zeitweise auf Twitter.
Demnach soll eine Dosis des Moderna-Impfstoffs umgerechnet rund 15 Euro kosten, eine von Biontech/Pfizer 12 Euro, eine von Astrazeneca nur 1,78 Euro.
Der Tweet wurde später gelöscht.

8. Wie viel hat die EU bestellt, wie viel bekommt Deutschland?
Die EU-Kommission hat mit sechs Herstellern Rahmenverträge über die Lieferung von insgesamt 2,3 Milliarden Impfstoffdosen geschlossen – genug für die 450 Millionen Europäer.
Von Biontech/Pfizer soll die EU bis zu 600 Millionen Dosen bekommen und von Moderna noch einmal 160 Millionen Dosen.
Von Astrazeneca erwartete die EU eigentlich 80 Millionen Impfdosen bis Ende März.

Dass es nun nach EU-Angaben nur 31 Millionen sein sollen, sorgte zeitweise für Streit zwischen Brüssel und dem Hersteller.
Nach EU-Angaben will Astrazeneca im ersten Quartal nun aber doch mehr Impfstoff an die Europäische Union liefern als angekündigt.
Es kämen neun Millionen Dosen hinzu, also insgesamt 40 Millionen Dosen.
Das ist die Hälfte der ursprünglich anvisierten Menge von 80 Millionen Dosen.

Deutschland hat sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 90 Millionen Dosen von Biontech gesichert, von Moderna rund 50 Millionen Dosen.
Biontech hat zudem mitgeilt, mehr Dosen liefern zu wollen: Allein Deutschland soll im Frühjahr 14 Millionen Einheiten mehr bekommen.


 
Stand: 01.02.2021 - Aktuelle Zahlen zur Corona-Krise - Zahlen der Neuinfektionen und Todesopfer sinken weiter !



Quelle: ntv Nachrichten
 
Zurück
Oben Unten