"Größere Wachsamkeit" in Tunesien: Polizisten sollen Urlaubsorte beschützen
Tausende Urlauber haben Tunesien nach dem blutigen Anschlag am Strand von Port el Kantaoui bereits verlassen. Die Sicherheitslage ist weiterhin angespannt. In den Urlaubsorten patrouillieren deshalb Hunderte Polizisten.
Nach dem blutigen Anschlag auf ein Strandhotel in Tunesien wollen die Behörden Hunderte bewaffnete Polizisten zum Schutz der Urlaubsorte abstellen. Seitdem patrouillierten Sicherheitskräfte auf Pferden und Geländefahrzeugen an dem Strand in Port el Kantaoui nahe Sousse, wo ein Attentäter 38 Menschen, darunter mindestens ein Deutscher, getötet hatte. Tausende Urlauber verließen das Land am Wochenende unter dem Eindruck des Anschlags.
Ab dem 1. Juli sollten tausend bewaffnete Polizeibeamte zur Verstärkung der Tourismuspolizei abgestellt werden, erklärte das Tourismusministerium in Tunis. Bewaffnete Sicherheitskräfte sollten in und außerhalb von Hotels, an Stränden und archäologischen Stätten patrouillieren. Nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates erklärte Präsident Beji Caid Essebsi, "größere Wachsamkeit" sei notwendig, und forderte die Regierung zur Prüfung "außergewöhnlicher Maßnahmen" im Kampf gegen künftige Bedrohungen auf. Bereits zuvor hatten die Behörden die Schließung von 80 Moscheen angekündigt, denen die Förderung des Extremismus vorgeworfen wird.
Erst die Hälfte der Todesopfer identifiziert
Die tunesischen Behörden identifizierten bislang 18 der 38 Todesopfer. Darunter waren 14 Briten, ein Deutscher, eine Belgierin, eine Frau aus Irland und eine weitere aus Portugal. Die britische Regierung sprach von 15 getöteten Briten. Die Hotelgruppe Riu, zu der das angegriffene Hotel gehört, erklärte, sechs der bei dem Anschlag verletzten Opfer lägen weiter in "ernstem Zustand" im Krankenhaus. Insgesamt waren bei dem Anschlag 39 Menschen verletzt worden, darunter 25 Briten. Der Generalbundesanwalt leitete Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Anschlag ein. Auch die britische Polizei Scotland Yard schickte eigene Ermittler nach Tunesien.
Die Identifizierung der Toten ist laut den tunesischen Behörden schwierig, da die meisten Opfer am Strand oder am Swimmingpool in Badekleidung erschossen wurden und keine Papiere bei sich hatten. Ein Sprecher des tunesischen Gesundheitsministeriums sagte, jegliche Irrtümer müssten ausgeschlossen werden, es seien Zahn- und Fingerabdrücke der Opfer genommen worden. Erste Angehörige seien bereits in Tunesien eingetroffen, um die Toten zu identifizieren.
Zusammenbruch des Tourismussektors droht
Der Attentäter, der als der 1992 geborene Student Seifeddine Rezgui identifiziert wurde, war ins Hotel Riu Imperial Marhaba in Port el Kantaoui bei Sousse eingedrungen und hatte gezielt auf Urlauber geschossen, bevor er selbst getötet wurde. Die Islamistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich bei Twitter zu dem Anschlag.
Tunesien droht nun ein Zusammenbruch des Tourismussektors, der direkt oder indirekt 400.000 Menschen beschäftigt und sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Erst Mitte März waren bei einem Angriff auf das Bardo-Nationalmuseum in Tunis 21 Touristen getötet worden. "Wir waren gerade erst dabei, die Wunden von Bardo zu heilen, und nun haben wir einen noch schwereren Schlag erlitten", sagte eine Einwohnerin von Sousse. Im April war die Zahl der Touristen bereits um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken.
In Tunis gingen mindestens 200 Demonstranten gegen Extremismus auf die Straße. "Tunsien ist frei, raus mit dem Terrorismus", riefen sie. "Die Opfer sind meine Brüder und Schwestern in der Mitmenschlichkeit", sagte eine Demonstrantin.
Tausende Urlauber haben Tunesien nach dem blutigen Anschlag am Strand von Port el Kantaoui bereits verlassen. Die Sicherheitslage ist weiterhin angespannt. In den Urlaubsorten patrouillieren deshalb Hunderte Polizisten.
Nach dem blutigen Anschlag auf ein Strandhotel in Tunesien wollen die Behörden Hunderte bewaffnete Polizisten zum Schutz der Urlaubsorte abstellen. Seitdem patrouillierten Sicherheitskräfte auf Pferden und Geländefahrzeugen an dem Strand in Port el Kantaoui nahe Sousse, wo ein Attentäter 38 Menschen, darunter mindestens ein Deutscher, getötet hatte. Tausende Urlauber verließen das Land am Wochenende unter dem Eindruck des Anschlags.
Ab dem 1. Juli sollten tausend bewaffnete Polizeibeamte zur Verstärkung der Tourismuspolizei abgestellt werden, erklärte das Tourismusministerium in Tunis. Bewaffnete Sicherheitskräfte sollten in und außerhalb von Hotels, an Stränden und archäologischen Stätten patrouillieren. Nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates erklärte Präsident Beji Caid Essebsi, "größere Wachsamkeit" sei notwendig, und forderte die Regierung zur Prüfung "außergewöhnlicher Maßnahmen" im Kampf gegen künftige Bedrohungen auf. Bereits zuvor hatten die Behörden die Schließung von 80 Moscheen angekündigt, denen die Förderung des Extremismus vorgeworfen wird.
Erst die Hälfte der Todesopfer identifiziert
Die tunesischen Behörden identifizierten bislang 18 der 38 Todesopfer. Darunter waren 14 Briten, ein Deutscher, eine Belgierin, eine Frau aus Irland und eine weitere aus Portugal. Die britische Regierung sprach von 15 getöteten Briten. Die Hotelgruppe Riu, zu der das angegriffene Hotel gehört, erklärte, sechs der bei dem Anschlag verletzten Opfer lägen weiter in "ernstem Zustand" im Krankenhaus. Insgesamt waren bei dem Anschlag 39 Menschen verletzt worden, darunter 25 Briten. Der Generalbundesanwalt leitete Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Anschlag ein. Auch die britische Polizei Scotland Yard schickte eigene Ermittler nach Tunesien.
Die Identifizierung der Toten ist laut den tunesischen Behörden schwierig, da die meisten Opfer am Strand oder am Swimmingpool in Badekleidung erschossen wurden und keine Papiere bei sich hatten. Ein Sprecher des tunesischen Gesundheitsministeriums sagte, jegliche Irrtümer müssten ausgeschlossen werden, es seien Zahn- und Fingerabdrücke der Opfer genommen worden. Erste Angehörige seien bereits in Tunesien eingetroffen, um die Toten zu identifizieren.
Zusammenbruch des Tourismussektors droht
Der Attentäter, der als der 1992 geborene Student Seifeddine Rezgui identifiziert wurde, war ins Hotel Riu Imperial Marhaba in Port el Kantaoui bei Sousse eingedrungen und hatte gezielt auf Urlauber geschossen, bevor er selbst getötet wurde. Die Islamistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich bei Twitter zu dem Anschlag.
Tunesien droht nun ein Zusammenbruch des Tourismussektors, der direkt oder indirekt 400.000 Menschen beschäftigt und sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Erst Mitte März waren bei einem Angriff auf das Bardo-Nationalmuseum in Tunis 21 Touristen getötet worden. "Wir waren gerade erst dabei, die Wunden von Bardo zu heilen, und nun haben wir einen noch schwereren Schlag erlitten", sagte eine Einwohnerin von Sousse. Im April war die Zahl der Touristen bereits um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken.
In Tunis gingen mindestens 200 Demonstranten gegen Extremismus auf die Straße. "Tunsien ist frei, raus mit dem Terrorismus", riefen sie. "Die Opfer sind meine Brüder und Schwestern in der Mitmenschlichkeit", sagte eine Demonstrantin.