Anschlag von Sousse in Tunesien: Attentäter arbeitete als Animateur

Anschlag von Sousse in Tunesien: Attentäter arbeitete als Animateur

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In Tunesien herrscht nach der Ermordung Dutzender Touristen der Ausnahmezustand. Zudem werden mehr Details über den Attentäter bekannt. Er arbeitete etwa auch mit Touristen und war mit der Branche vertraut.

Der Attentäter von Sousse hat laut dem tunesischen Ministerpräsidenten zeitweilig im Tourismussektor gearbeitet. "Wir wissen, dass er Mitglied eines Tanzclubs und mit dem Tourismussektor vertraut war. Er hat als Animateur gearbeitet", sagte Regierungschef Habib Essid der Zeitung "La Presse".

Die Behörden identifizierten den Attentäter als Seifeddine Rezgui. Ein Nachbar der Eltern in der Stadt Gaafour hatte berichtet, der 23-Jährige habe in der Region von Kantaoui im Tourismusbereich gearbeitet. Die Mutter des Attentäters sagte derweil, ihr Sohn sei selbst ein Opfer, da er einer "Gehirnwäsche" unterzogen worden sei.
"Ich fühle solches Mitleid"

"Gott segne die Opfer, all diese Menschen und ihre armen Familien, ich fühle solches Mitleid mit ihnen", sagte die 49-jährige Radhia Manai der britischen Zeitung "The Sunday Times". "Doch will ich ihnen sagen, es war nicht mein Sohn, der dies getan hat, es war ein anderer Seifeddine", fügte sie an. Sie warf Extremisten vor, ihren Sohn einer Gehirnwäsche unterzogen zu haben und forderte, die Verantwortlichen ins Gefängnis zu werfen oder zu töten.

Der Student hatte Ende Juni vor einem Strandhotel des Küstenorts Port El Kantaoui bei Sousse 38 ausländische Touristen ermordet, darunter 30 Briten und zwei Deutsche. Der Attentäter wurde schließlich von Sicherheitskräften erschossen. Laut den Behörden wurde er von radikalen Islamisten im benachbarten Libyen im Umgang mit Waffen ausgebildet.

Präsident Béji Caid Essebsi rief am Samstag wegen der Bedrohung des Landes durch Extremisten einen 30-tägigen Ausnahmezustand aus. Zudem gingen die Behörden gegen Hassprediger vor und schlossen 80 Moscheen, die nicht unter der Kontrolle des Staates stehen.

 
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