NEWS aus dem Ausland !

Bürgermeisterin ruft Menschen in Chicago zur Ruhe auf !

Chicagos Bürgermeisterin zeigt Verständnis für die Wut nach dem Tod eines 13-Jährigen bei einem Polizeieinsatz.
Sie appellierte aber auch an die Bürger, das Ergebnis der Untersuchung abzuwarten.

Washington - Nach dem Tod eines 13-Jährigen bei einem Polizeieinsatz in Chicago hat die Bürgermeisterin der US-Metropole zur Ruhe aufgerufen.
Rathauschefin Lori Lightfoot appellierte an die Bürger, das Ergebnis der Untersuchung des Vorfalls abzuwarten.

Wir leben in einer Stadt, die durch eine lange Geschichte von Polizeigewalt und -fehlverhalten traumatisiert ist, sagte Lightfoot.
Wut und Schmerz über den Vorfall, bei dem Ende März der 13 Jahre alte Adam Toledo durch den Schuss eines Polizisten getötet wurde, seien daher verständlich.

US-Medien berichteten, zu dem Polizeieinsatz sei es gekommen, weil Schüsse aus der Gegend gemeldet worden seien.
Toledo und ein 21-Jähriger seien vor den anrückenden Polizisten davongerannt.
Die Polizei-Aufsichtsbehörde Copa veröffentlichte Aufnahmen von Kameras, die die Polizisten am Körper trugen (Bodycams).
Daraus geht nicht eindeutig hervor, ob Toledo zum Zeitpunkt des tödlichen Schusses selbst eine Pistole in der Hand hatte.

Polizeigewalt ist seit langem ein hitzig debattiertes Thema in den USA, vor allem in Zusammenhang mit Rassismusvorwürfen.
Derzeit läuft in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd der Prozess gegen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin.
Am vergangenen Sonntag erschoss eine Polizistin in Brooklyn Center im Norden von Minneapolis einen 20-jährigen Schwarzen bei einer Verkehrskontrolle.
Auch infolge dieses Vorfalls kam es zu Protesten unter dem Motto Black Lives Matter (auf Deutsch etwa: Schwarze Leben sind wichtig), die teils in Ausschreitungen mündeten.
Bei dem getöteten Jugendlichen Adam Toledo handelte es sich nicht um einen Afroamerikaner.


 
147 Schießereien in den USA seit Jahresbeginn !

Als eine "Epidemie in den USA" bezeichnet US-Präsident Biden die Waffengewalt.
Einem Medienbericht zufolge gab es allein im vergangenen Monat 45 Schießereien.

Erst am Donnerstag ist es in den USA wieder zu einer Schießerei gekommen.
Acht Menschen starben in Indianapolis.
Insgesamt hat es in den USA seit Jahresbeginn 147 Massen-Schießereien gegeben, wie "CNN" berichtet.
Als Massen-Schießereien werden jene bezeichnet, bei denen es mehr als vier Todesopfer gibt.
Ausgewertet wurden Daten aus dem Gun Violence Archive (GVA), lokale Medienberichte, und Polizeiberichte.
Allein im vergangenen Monat waren es 45 solcher Vorfälle.

Wie die "New York Times" berichtet, sei die genaue Anzahl der Todesopfer schwer zu bestimmen.
Es seien aber mindestens 54, wie aus einer Aufzählung der größten Schießereien aus 2021 hervorgeht.
Auch die Corona-Pandemie habe nicht für ein Abflachen der Waffengewalt gesorgt.
Forscher seien sich dem Bericht zufolge sicher: Es gebe nicht weniger dieser Schießereien, "sie sind nur weniger sichtbar".
2020 habe es mehr als 600 dieser Massen-Schießereien gegeben.

US-Präsident Joe Biden betrachtete die jüngste Flut von Schießereien als eine "nationale Peinlichkeit".
Die Flaggen am Weißen Haus wehten Stunden nach dem Vorfall in Indianapolis auf Halbmast.
"Es sind nicht immer diese Massen-Schießereien, die sich ereignen – jeden einzelnen Tag, jeden einzelnen Tag gibt es eine Schießerei in den Vereinigten Staaten", sagte Biden während einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses.
"Es ist eine nationale Peinlichkeit und muss ein Ende haben."

Er fügte hinzu: "Der Kongress muss aufstehen und handeln.
Der Senat muss handeln, und ich unterstütze nachdrücklich und habe nie aufgehört, das Verbot von Angriffswaffen und Magazinen, die mehr als 10 Kugeln enthalten, zu fordern."

In einer früheren Erklärung wies der Präsident darauf hin, dass dieser Vorfall am 14. Jahrestag der Ermordung von 32 Menschen an der Universität Virginia Tech stattfand.
Biden sagte, Waffengewalt "durchdringt die Seele unserer Nation" und nannte sie eine "Epidemie" in den USA.


Quelle CNN:
 
Ältester Mensch der USA stirbt mit 116 Jahren !

Hester Ford ist mit 116 Jahren als älteste Bürgerin der USA gestorben.
Die Afroamerikanerin hinterlässt 288 Nachfahren, darunter zwölf Kinder, 48 Enkel, 108 Urenkel und 120 Ururenkel.
Ein Familienmitglied findet rührende Worte.

Der älteste Mensch der USA ist mit 116 Jahren gestorben.
Die Afroamerikanerin Hester Ford starb zu Hause im Bundesstaat North Carolina, wie ihre Familie am Wochenende bei Facebook mitteilte.
Demnach hat sie 288 Nachfahren: zwölf Kinder, 48 Enkel, 108 Urenkel und 120 Ururenkel.

Das genaue Geburtsdatum von Ford war nicht bekannt.
Sie war aber von der in Kalifornien ansässigen Gerontology Research Group, die eine Liste der über 110 Jahre alten Menschen führt, als älteste Frau in den USA bestätigt worden.

Ford wuchs in South Carolina auf, wo sie Baumwolle erntete, wie der Sender WBTV aus ihrem Wohnort Charlotte berichtete.
Später arbeitete sie jahrelang als Kindermädchen.
Ihr Ehemann, mit dem sie 45 Jahre verheiratet war, starb 1963.
In ihren letzten Jahren litt Ford an Demenz, dennoch zitierte sie an ihrem 112. Geburtstag noch Bibelverse.

Fords Urenkelin Tanisha Patterson-Powe betonte bei wbtv: "Sie hat nicht nur den Fortschritt unserer Familie repräsentiert, sondern auch den Fortschritt der Afroamerikaner in unserem Land.
Sie war eine Erinnerung daran, wie weit wir es als Menschen auf dieser Erde gebracht haben.
Sie wurde auf der ganzen Welt gefeiert."

Nach dem Tod von Ford ist die 114-jährige Thelma Sutcliffe aus Omaha in Nebraska die älteste US-Bürgerin.
Der älteste Mensch weltweit soll die 118-jährige Japanerin Kane Tanaka sein.


 
E-Auto rast gegen Baum: Zwei Tote bei Unfall mit fahrerlosem Tesla !

Im US-Bundesstaat Texas kollidiert ein Tesla-Auto mit einem Baum und geht in Flammen auf.
Die beiden Insassen des Fahrzeugs kommen ums Leben.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei saß keiner der beiden Opfer während der Unglücksfahrt am Steuer.


In den USA sind zwei Menschen bei einem Unfall in einem offenbar autonom fahrenden Tesla-Auto ums Leben gekommen.
Wie mehrere US-Medien berichteten, prallte das Auto mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum nördlich von Houston.
"Unsere vorläufige Untersuchung legt nahe - sie ist jedoch noch nicht abgeschlossen - dass niemand am Steuer dieses Fahrzeugs saß", sagte der Polizist Mark Herman aus Harris County dem "Wall Street Journal".

Als die Polizei eintraf, saß dem Bericht zufolge eines der Opfer auf dem Beifahrersitz und das andere auf dem Rücksitz.
Herman sagte, die Polizei habe noch nicht feststellen können, ob der Airbag auf der Fahrerseite ausgelöst worden sei.
Das "Wall Street Journal" berichtete, es werde noch untersucht, ob das Fahrer-Assistenzsystem des Autos eingeschaltet gewesen sei.

Einem lokalen TV-Sender zufolge soll es sich bei dem Unfallwagen um einen Tesla Model S gehandelt haben, der bei dem Unfall in Flammen aufging.
Demnach sind die zwei Opfer Männer im Alter von 59 und 69 Jahren.

Tesla nennt sein Fahrer-Assistenzsystem Autopilot.
Die Firma weist aber darauf hin, dass der Mensch im Fahrersitz dennoch die Hände am Lenkrad haben und jederzeit bereit sein müsse, das Steuer zu übernehmen.
Zwar würden die Funktionen mit der Zeit immer leistungsfähiger, derzeit machten sie das Fahrzeug aber noch nicht autonom.
In den Online-Netzwerken sind jedoch immer wieder Videos zu sehen, in denen Fahrer ihre Hände für längere Zeit nicht am Lenkrad haben oder sogar eingeschlafen sind.


 
Schlussplädoyer im Prozess: Staatsanwalt - Ex-Polizist direkt für George Floyds Tod verantwortlich !

Die Staatsanwaltschaft in Minneapolis nimmt den Ex-Polizisten Derek Chauvin in die direkte Verantwortung für den Tod von George Floyd.
Chauvins Verteidigung sieht die Schuld jedoch nicht als zweifelsfrei bewiesen an.

Der weiße Ex-Polizist Derek Chauvin ist nach Ansicht der Staatsanwaltschaft direkt für Tod des Afroamerikaners George Floyd verantwortlich und muss verurteilt werden.
Dessen exzessive und erbarmungslose Gewaltanwendung habe Floyd umgebracht, sagte Staatsanwalt Steve Schleicher am Montag im Schlussplädoyer am Gericht in Minneapolis.

Floyd habe Chauvin bis zu seinem letzten Atemzug gebeten, ihn atmen zu lassen, während dieser neun Minuten und 29 Sekunden erbarmungslos auf ihm gekniet habe.
"Der Angeklagte hat nicht geholfen" und damit klar gegen die Regeln für Polizeieinsätze verstoßen, betonte Schleicher an die Geschworenen gerichtet.

Chauvin sei "weiter auf Floyd geblieben und drückte ihn mit seinem Knie zu Boden", selbst als dieser schon leblos war, sagte Schleicher.
Floyd habe keinen Puls mehr gehabt, der Rettungswagen sei vor Ort gewesen, aber Chauvin habe ihn immer noch in den "unnachgiebigen" Asphalt gepresst.
Der Staatsanwalt betonte den Geschworenen gegenüber immer wieder, dass Floyds Überlebenskampf unter Chauvins Knie 9 Minuten und 29 Sekunden gedauert habe – und das obwohl Floyd nur wegen des Verdachts festgenommen worden sei, mit einem falschen 20-Dollar-Schein gezahlt zu haben.

Chauvins Anwalt sieht darin keinen Beweis
Nach Ansicht der Verteidigung hat die Staatsanwaltschaft die Schuld Chauvins damit nicht zweifelsfrei bewiesen.
Falls nur ein Aspekt fehle, ein begründeter Zweifel bestehe, müsse das Urteil auf nicht schuldig lauten, forderte Anwalt Eric Nelson in seinem Schlussplädoyer.

An die Geschworenen gerichtet sagte er, es gebe begründete Zweifel an Floyds Todesursache.
Zudem könne kein Verbrechen vorliegen, weil es sich bei Chauvins Handeln um berechtigte Gewaltanwendung im Rahmen eines "dynamischen" Polizeieinsatzes gehandelt habe, sagte Nelson.
Floyd habe sich der Verhaftung widersetzt, betonte der Anwalt.

Beratungen von Jury-Mitgliedern folgen
Nach den Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung werden die Mitglieder der Jury beraten, um über Schuld oder Unschuld Chauvins zu befinden.
Der schwerwiegendste Anklagepunkt gegen Chauvin lautet Mord zweiten Grades ohne Vorsatz.
Darauf stehen im US-Bundesstaat Minnesota bis zu 40 Jahre Haft.
Nach deutschem Recht entspräche dies eher dem Totschlag.

Zudem wird Chauvin auch Mord dritten Grades vorgeworfen, was mit bis zu 25 Jahren Haft geahndet werden kann.
Auch muss er sich wegen Totschlags zweiten Grades verantworten, worauf zehn Jahre Haft stehen.
Dieser Anklagepunkt entspräche nach deutschem Recht fahrlässiger Tötung. Chauvin hat auf nicht schuldig plädiert.

Argumentation der Verteidigung sei "Unsinn"
Schleicher bezeichnete die Argumentation der Verteidigung, dass Floyd nicht infolge von Chauvins Gewaltanwendung gestorben sei, als "Unsinn".
Chauvins Verteidiger Eric Nelson hatte zuvor argumentiert, dass Floyds vorbelastete Gesundheit und Rückstände von Drogen in seinem Blut eine entscheidende Rolle bei seinem Tod gespielt hätten.

Schleicher betonte, Floyd sei nicht an einem Herzinfarkt oder einer Überdosis gestorben, sondern an einem Mangel an Sauerstoff, der Hirnschäden verursacht und Floyds Herz zum Stillstand gebracht habe, weil Chauvin ihm mit seinem Knie die Luftzufuhr abgeschnitten habe.
Er habe ihn "vom Sauerstoff abgeschnitten, den Menschen zum Leben brauchen".
Daran gebe es keine glaubwürdige Zweifel, so Schleicher.

Floyd starb am 25. Mai 2020
Der 46 Jahre alte Floyd war am 25. Mai vergangenen Jahres in Minneapolis bei einer Festnahme ums Leben gekommen.
Videos dokumentierten, wie Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten.
Chauvin presste dabei sein Knie rund neun Minuten lang in Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen.

Floyds Schicksal hatte in den USA mitten in der Pandemie eine Welle der Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst – und wurde damit zur größten Protestbewegung seit Jahrzehnten.

Keine Zeitvorgabe für Beratungen
Für die Beratung der Geschworenen gibt es keine Zeitvorgabe – sie könnten innerhalb einer Stunde entscheiden oder nach einer Woche, wie Richter Peter Cahill vergangene Woche erklärte.
Die Geschworenen dürfen während der Beratungen nicht mehr nach Hause gehen, sondern werden in einem Hotel untergebracht.
Die Mitglieder der Jury bleiben aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres anonym.

Hohe Erwartungen aus der Bevölkerung
Die Erwartungen an das Verfahren sind immens.
Viele Menschen, wohl auch die meisten Schwarzen, hoffen auf ein Urteil, das ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA setzen wird – und dagegen, dass Sicherheitskräfte oft straffrei davonzukommen scheinen.

Sollte Chauvin freigesprochen werden oder eine kurze Haftstrafe bekommen, weil die Geschworenen ihn zum Beispiel nur des Totschlags für schuldig befinden, dürfte es zu massiven Protesten kommen.
Die Sicherheitskräfte haben ihre Präsenz in Minneapolis daher bereits verstärkt, viele Geschäfte bereits ihre Vitrinen verrammelt.


 
Nach Tötung von George Floyd: Geschworene sprechen Chauvin schuldig !

Fast ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd steht der Polizist, der ihm minutenlang die Luft abgedrückt hat, vor Gericht.
Nun fällt das Urteil, und es ist eindeutig.
Die Geschworenen sprechen ihn in allen Anklagepunkten schuldig.

Im Prozess um die Tötung des Afroamerikaners George Floyd haben die Geschworenen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin in allen Anklagepunkten für schuldig befunden.
Das erklärte Richter Peter Cahill am Dienstag in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota.
Damit droht Chauvin eine lange Haftstrafe.
Das genaue Strafmaß soll erst später vom Richter festgelegt werden.
Chauvins Verteidigung könnte noch Berufung gegen das Urteil einlegen.

Der 46 Jahre alte Floyd war am 25. Mai vergangenen Jahres in Minneapolis bei einer Festnahme ums Leben gekommen.
Videos dokumentierten, wie Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten.
Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen.
Floyd verlor der Autopsie zufolge das Bewusstsein und starb wenig später.
Die Beamten hatten ihn wegen des Verdachts festgenommen, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben.

Der schwerwiegendste Anklagepunkt gegen Chauvin lautete Mord zweiten Grades ohne Vorsatz.
Darauf stehen in Minnesota bis zu 40 Jahre Haft.
Nach deutschem Recht entspräche dies eher dem Totschlag.
Zudem wurde Chauvin auch Mord dritten Grades vorgeworfen, was mit bis zu 25 Jahren Haft geahndet werden kann.
Auch musste er sich wegen Totschlags zweiten Grades verantworten, worauf zehn Jahre Haft stehen.
Dieser Anklagepunkt entspräche nach deutschem Recht eher der fahrlässigen Tötung.

Strafmaß noch offen
Chauvin hatte auf nicht schuldig plädiert.
Experten gehen davon aus, dass der bislang nicht vorbestrafte Chauvin ein geringeres Strafmaß bekommen dürfte als maximal zulässig.
Die Entscheidung über Schuld oder Unschuld fiel dem US-Rechtssystem folgend den Geschworenen zu.
Für die seit Montagnachmittag andauernden Beratungen der zwölf Jury-Mitglieder gab es keine Zeitvorgabe.
Sie durften während der Unterredungen aber nicht mehr nach Hause, sondern waren in einem Hotel untergebracht.
Ihr Urteil musste einstimmig getroffen werden.
Die Geschworenen bleiben in diesem Fall aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres anonym.

Floyds Schicksal hatte in den USA mitten in der Corona-Pandemie eine Welle an Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst und entwickelte sich zur größten Protestbewegung seit Jahrzehnten.
Die Erwartungen an das Verfahren waren in den USA daher immens: Viele Menschen, darunter viele Schwarze, hatten auf ein Urteil gehofft, das ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt setzen würde.
Selbst US-Präsident Joe Biden sagte am Dienstag, er bete dafür, dass das "richtige Urteil" gefällt werde.

Für den Fall eines Freispruchs oder einer geringen Haftstrafe war mit neuen Protesten gerechnet worden.
Unmittelbar vor der Bekanntgabe des Urteils hatten sich bereits Hunderte Aktivisten der "Black Lives Matter"-Bewegung vor dem massiv gesicherten Gerichtsgebäude im Zentrum von Minneapolis versammelt.
Sie skandierten unter anderem den Namen George Floyds, die Worte "Hört auf, uns zu töten" und "Chauvin - schuldig".
Floyds Ex-Partnerin Courtney Ross sagte vor der Urteilsverkündung, ein Schuldspruch wäre nicht nur ein Zeichen der Gerechtigkeit für Floyd, sondern auch Rückenwind für den Kampf gegen den Rassismus.

Wegen des Prozesses war in Minneapolis ein Großaufgebot der Sicherheitskräfte im Einsatz, inklusive Soldaten der Nationalgarde.
Gouverneur Tim Walz hatte zuvor dazu aufgerufen, friedlich zu demonstrieren und Ausschreitungen und "Chaos" zu vermeiden.

Chauvin war immer im Gerichtssaal
Chauvins Verteidiger Eric Nelson hatte argumentiert, dass Chauvins Gewaltanwendung gerechtfertigt gewesen sei, weil sich Floyd der Festnahme widersetzt habe.
Zudem vertrat er die Meinung, dass Floyds Tod nicht primär auf Gewalteinwirkung zurückging, sondern vor allem auf bestehende Herzprobleme und Rückstände von Drogen in seinem Blut.
Experten der Staatsanwaltschaft wiesen diese Argumentation klar zurück.
Ein Lungenspezialist etwa erklärte, Floyd sei an den Folgen von Sauerstoffmangel gestorben.
Der niedrige Gehalt an Sauerstoff habe Hirnschäden verursacht und Floyds Herz zum Stillstand gebracht.
Der Polizeichef von Minneapolis, Medaria Arradondo, bezeichnete Chauvins Gewaltanwendung als unverhältnismäßig und vorschriftswidrig.

Chauvin war nach Floyds Tod entlassen worden.
Er befand sich gegen Kaution auf freiem Fuß und war während des ganzen Prozesses anwesend.
Neben Chauvin sind drei weitere am Einsatz gegen Floyd beteiligte Ex-Polizisten angeklagt, die in einem separaten Verfahren ab dem 23. August vor Gericht stehen werden.
Ihnen wird Beihilfe zur Last gelegt.
Auch ihnen könnten langjährige Haftstrafen drohen.


 
Was bedeutet der Schuldspruch von Derek Chauvin für die USA ?

Der wegen der Tötung von George Floyd angeklagte Ex-Polizist Derek Chauvin ist schuldig gesprochen worden.
Menschen auf den Straßen jubeln, es ist ein Befreiungsschlag für sie.

Wie wird sich das Land verändern?

„I think if they come back quick, we got him“, sagte ein schwarzer Mann auf der Straße in einem Fernsehinterview.
Ich glaube, wenn sie schnell zurückkehren, dann haben wir ihn.
Gemeint waren die zwölf Geschworenen in dem Gerichtsgebäude in Hennepin County in Minnesota, wo Derek Chauvin vor Gericht stand – der weiße Polizist, der im Mai vor einem Jahr neun Minuten und 29 Sekunden auf dem Hals von George Floyd gekniet hatte, bis Floyd nicht mehr lebte.

Die Geschworenen – es fünf Männer, sieben Frauen; sechs Weiße, vier Schwarze, zwei Leute, die sich als „multirassisch“ einstuften – brauchten zehneinhalb Stunden, um zu ihrem Urteil zu gelangen.
Ist das kurz?
Wie jeder weiß, der das amerikanische Rechtssystem kennt, ist das atemberaubend kurz.
Denn die Geschworenen werden, nachdem sie sich zur Beratung zurückgezogen haben, erst noch einmal belehrt.
Normalerweise haben sie bei einem Prozess von dieser Tragweite Rückfragen.
Häufig gibt es zumindest einen Geschworenen, der bockig bleibt; der Richter muss die Geschworenen in diesem Fall mit Hilfe einer „Allen charge“ genannten juristischen Brechstange rabiat dazu auffordern, endlich zu einem Urteil zu gelangen.

Dieses Mal gab es keine Fragen.
Niemand musste die Geschworenen zu irgendetwas auffordern.
Es war also keine Überraschung, als die Jury den Angeklagten in allen Punkten für schuldig befand.
Schuldig des „Mordes zweiten Grades“, bei dem ein Mensch einen anderen ohne Absicht tötet.
Schuldig des „Mordes dritten Grades“ – dieser liegt in Minnesota vor, wenn ein Mensch den Tod eines anderen durch eine „außerordentlich gefährliche Handlung“ verursacht, wobei ihm dessen Leben egal ist.
Schuldig schließlich auch des „Totschlags zweiten Grades“, der vorliegt, wenn jemand durch ein „unvernünftiges Risiko“ den Tod oder die schwere Körperverletzung eines anderen in Kauf nimmt.
Auf diese Straftaten stehen jeweils: lebenslänglich, 25 Jahre, fünf bis 15 Jahre.
Derek Chauvin wird den Rest seines Lebens wohl im Gefängnis verbringen.

Wer das Video gesehen hat, auf dem der Polizist Chauvin – die Hände lässig in den Hosentaschen vergraben – George Floyd ermordete, der wird dieses Urteil vielleicht für logisch oder erwartbar halten.
Schließlich hatte die Staatsanwaltschaft nicht 45, sondern 46 Zeugen geladen, wie ihr Vertreter Keith Ellison in seinem Schlussplädoyer feststellte; der 46. Zeuge war der gesunde Menschenverstand.

Schließlich gehörte zu den Zeugen, die in dem Prozess zuvor ausgesagt hatten, ein neunjähriges Mädchen, das sich erinnerte, wie die Sanitäter vom Rettungswagen, Derek Chauvin auffordern mussten, von seinem Opfer abzulassen.
Aber schwarze Amerikaner blieben bis zum letzten Moment skeptisch.

Sie erinnerten sich an 1991, den Prozess wegen Rodney King in Los Angeles: Damals zeigte das Video deutlich mehrere Polizisten, die auf den am Boden liegenden eindroschen, und das Gericht sprach sie frei.
Sie erinnerten an Walter Scott, den ein Polizist 2015 in den Rücken schoss, als er weglaufen wollte; auch hier wurde kein Täter verurteilt.
Schwarze Amerikaner wussten also, dass alles möglich war.
Dass zumindest mit einer „hung jury“ gerechnet werden musste – also Geschworenen, die sich nicht auf ein Urteil einigen konnten.
In diesem Fall wäre dem Richter Peter Cahill nichts anderes übrig geblieben, als den Gerichtsprozess für gescheitert zu erklären.

Amerika hielt am 20. April 2021 also den Atem an.
Geschäfte in Minneapolis hatten Fenster und Türen mit Holzbrettern verrammelt, weil mit Unruhen im Falle eines Freispruchs dringend gerechnet werden musste.
George Floyds Familie, die den Prozessausgang in einem Hotel verfolgte, hatte zur Gewaltlosigkeit aufgerufen.
Helikopter kreisten über der Stadt, die Nationalgarde war abkommandiert.
Und selbstverständlich hatte der Richter die Herren und Damen Geschworenen belehrt, dass all dies sie nicht beeindrucken dürfe.
Sie hatten zu entscheiden, ob sie die Schuld von Derek Chauvin „jenseits begründeter Zweifel“ für erwiesen
Das war alles.
(Das Strafmaß setzt dann der Richter fest.)
Als kurz nach 18 Uhr Ortszeit in Minneapolis das Urteil verkündet wurde, atmete ganz Amerika aus.
Auf den Straßen vor dem Gericht brach Jubel aus.
Sogar im fernen New York waren aus offenen Fenstern Schreie der Erleichterung, vielleicht auch der Freude, zu hören.

Vielleicht war diesmal das Maß einfach voll.
Noch während der Verhandlung – am 11. April – wurde in Minneapolis der 20-jährige Schwarze Daunte Wright von einer weißen Polizistin erschossen, die später sagte, sie habe ihren Taser mit ihrer Pistole verwechselt.
Kurz davor hatten die Bilder der Verhaftung von Caron Nazario die Nation erschüttert – einem schwarzen Leutnant in Uniform, der von Polizisten mit gezogener Waffe unter lautem Gebrüll auf den Boden gezwungen wurde.
Vielleicht ist das Neue, dass diesmal nicht nur schwarze, sondern auch weiße Amerikaner erschüttert waren – und keineswegs nur Linke.
David French, ein christlicher, konservativer Kolumnist, tweetete nach der Urteilsverkündung nur einen Satz: „May justice help heal this land.“
Möge Gerechtigkeit helfen, dieses Land zu heilen.

Vielleicht gab bei dem Urteilsspruch den Ausschlag, dass die „thin blue line“ dieses Mal nicht hielt.
Häufig können sich amerikanische Polizisten in Gerichtsprozessen auf andere Zeugen in blauer Uniform verlassen – niemand will das „Kollegenschwein“ sein, das sich gegen seine Kameraden stellt.
Aber im Prozess gegen Derek Chauvin sagten gleich mehrere Polizisten aus, er habe sich unprofessionell und kriminell verhalten, darunter ein ehemaliger Polizeichef von Minneapolis.
Letztlich ist es müßig, darüber zu spekulieren.

Geschworene beraten im Geheimen, ihr Beratungsraum ist für Außenstehende eine „black box“.
Wichtig ist, dass sieben Frauen und fünf Männer an diesem 20. April 2021 einen Mann, der neun Minuten und 20 Sekunden auf dem Hals eines anderen Menschen kniete, weil er die Macht über ihn hatte
.

Wird nun alles gut? Hier wird man von schwarzen Amerikanern deutlich mehr skeptische Worte hören als von Weißen.
Polizeigewerkschaften haben in den Vereinigten Staaten immer noch sehr viel Macht – mehr Macht, als ihnen eigentlich zusteht.
Eine Regel des Obersten Gerichtshofes sichert Polizisten weiterhin „eingeschränkte Immunität“ zu – das heißt, es ist unmöglich, sie zivilrechtlich zur Verantwortung zu ziehen, so lange sich kein Präzedenzfall zitieren lässt, der genau auf ihren Fall zutrifft.
Und für viele weiße Polizisten stehen schwarze Amerikaner immer noch unter einem Generalverdacht, sodass jede Verkehrskontrolle zu einem tödlichen Zwischenfall eskalieren kann.

Nein, es ist keineswegs garantiert, dass Schwarze in Amerika Polizisten künftig als Freunde und Helfer erleben werden.
Trotzdem waren die spontanen Freudentänze auf den Straßen berechtigt.
Möge Gerechtigkeit helfen, dieses Land zu heilen.


 
US-Polizist erschießt schwarzes Mädchen !

Kurz vor der dem historischen Urteil zum Mord an dem Afroamerikaner George Floyd, hat ein Polizist im US-Bundesstaat Ohio ein schwarzes Mädchen getötet.
Die 16-Jährige hatte offenbar ein Messer in der Hand.

In den USA ist ein 16 Jahre altes schwarzes Mädchen durch Polizeischüsse getötet worden.
Die Schüsse fielen nur wenige Augenblicke vor der Verkündung des Schuldspruches gegen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin im Fall des getöteten Afroamerikaners George Floyd.

Bei dem jüngsten Zwischenfall war bei der Polizei in Columbus im US-Bundesstaat Ohio ein Notruf wegen einer Bedrohung mit einem Messer eingegangen.
Als die Ermittler am Ort eintrafen, standen mehrere Menschen zwischen zwei Autos in einer Einfahrt, wie auf Aufnahmen einer Körperkamera zu sehen war, die die Polizei am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz veröffentlichte.

Es handele sich dabei um die Körperkamera des ersten Polizisten, der am Ort eintraf und letztlich die Schüsse abfeuerte, sagte der Interims-Polizeichef der Stadt Columbus, Michael Woods.
Das Video zeige ein junges Mädchen mit einem Messer, das versuche, zwei andere Menschen anzugreifen, bevor es von der Polizei erschossen werde.
Die Ermittlungen stünden noch am Anfang.

"Dieses junge Mädchen wird nie wieder nach Hause kommen"
"Wir wissen, basierend auf diesen Aufnahmen, dass der Polizist Maßnahmen ergriffen hat, um ein anderes junges Mädchen in unserer Gemeinde zu schützen", sagte der Bürgermeister der Stadt, Andrew Ginther.
"Aber eine Familie trauert heute Abend, und dieses junge 16-jährige Mädchen wird nie wieder nach Hause kommen."

Zuvor hatte Ginther die Anwohner der Stadt per Twitter aufgefordert, Ruhe zu bewahren.
Die Ermittlungsbehörden würden Informationen zu dem Fall vorlegen, sobald sie verfügbar seien.
Eine Untersuchung sei bereits eingeleitet worden sei.

Es sei ungewöhnlich, dass die Polizei so kurz nach dem Vorfall die Aufnahmen der Körperkamera veröffentliche, schrieb die Zeitung "Columbus Dispatch".
Bürgermeister Ginther hatte bei der Pressekonferenz gesagt, es sei wichtig, das Material "unvollständig, wie es zu diesem Zeitpunkt ist", öffentlich zu zeigen.

Messer fallen gelassen, bevor tödlicher Schuss fiel
Eine Frau, die angab, eine Tante des Opfers zu sein, berichtete dem "Columbus Dispatch", ihre Nichte habe in einer Pflegeeinrichtung gelebt und sei dort in eine Auseinandersetzung mit jemandem geraten.
Sie habe ein Messer gehabt, dieses aber fallengelassen, bevor sie von mehreren Schüssen der Polizei getroffen worden sei, berichtete Hazel Bryant weiter.

Die Zeitung berichtete über kleinere Proteste in der Stadt mit Schildern, auf denen unter anderem "Black Lives Matter" zu lesen war.
Der Anwalt von Floyds Familie, Ben Crump, reagierte auf Twitter mit den Worten: "Während wir heute gemeinsam aufatmen, spürt eine Gemeinde in Columbus den Stachel weiterer Polizeischüsse der @ColumbusPolice, die ein unbewaffnetes, 15 Jahre altes schwarzes Mädchen töteten."
In einigen Medienberichten hieß es, das Opfer sei 15 Jahre alt gewesen.


 
Terrorverdacht in Frankreich: Angreifer tötet Mitarbeiterin in Polizeiwache !

Mit einem Messer tötet ein Mann eine Verwaltungsmitarbeiterin in der französischen Kleinstadt Rambouillet.
Die Polizei erschießt den Angreifer daraufhin.
Die Ermittler haben Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.
Frankreich werde nicht klein beigeben, versichert Präsident Macron.


Ein Messerangreifer hat eine Polizeimitarbeiterin in einem Kommissariat der französischen Kleinstadt Rambouillet bei Paris getötet.
Der Täter - ein 36-jähriger Tunesier - wurde von einem Polizisten niedergeschossen und ist ebenfalls tot, wie die Behörden mitteilten.
Ministerpräsident Jean Castex sprach von einem Terrorangriff.

Die Antiterror-Staatsanwaltschaft zog die Ermittlungen an sich.
Dabei gehe es unter anderem um den Vorwurf des Mordes in Verbindung mit einem terroristischen Vorhaben, bestätigte die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron versicherte nach der Tat in Rambouillet, dass der Staat im Kampf gegen den "islamistischen Terrorismus" nicht nachlassen wird.

Der mit einem Messer bewaffnete Mann hatte die 48-jährige Verwaltungsbeamtin am frühen Nachmittag angegriffen, als die Frau aus ihrer Mittagspause in das Polizeirevier zurückkam.
Er verletzte sie mit Stichen schwer am Hals.
Die Frau erlag kurze Zeit später ihren schweren Verletzungen.
Zuvor soll sich der Mann vor der Wache aufgehalten haben.

Der Angreifer wurde durch Schüsse eines Polizisten ebenfalls lebensgefährlich verletzt und starb.
Nach Angaben aus Polizeikreisen handelt es sich um einen Tunesier, der den Sicherheitsbehörden nicht wegen früherer Vergehen bekannt war.
Er soll sich regulär in Frankreich aufgehalten haben.

Täter soll "Allahu Akbar" gerufen haben
Der Messerangreifer soll während der Tat "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen haben.
Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP von einer mit den Ermittlungen vertrauten Quelle, die sich auf Zeugenangaben berief.
Der französische Anti-Terror-Staatsanwalt Jean-François Ricard sagte, "Äußerungen des Angreifers" sowie sein Profil und Vorgehen deuteten auf ein terroristisches Motiv hin.

"Wir werden den Kampf gegen den islamistischen Terrorismus niemals aufgeben", schrieb Präsident Macron mit Blick auf die Attacke bei Twitter.
"Die Nation ist an der Seite ihrer Familie, ihrer Kollegen und der Sicherheitskräfte", teilte er weiter mit.
"Im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus geben wir nicht klein bei."

Regierungschef Castex und Innenminister Gérald Darmanin begaben sich unverzüglich an den Tatort.
"Die Republik hat gerade eine ihrer Alltagsheldinnen verloren - bei einer barbarischen und unendlich feigen Tat", twitterte Castex.
Darmanin kündigte eine Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen vor Polizeiwachen und Gendarmerien an.

Die Präsidentin der Pariser Großraumregion Ile de France, Valérie Pécresse, sagte dem Fernsehsender BFM-TV, es gebe weiter eine "starke Bedrohung" gegen die Polizei in Frankreich.
Polizisten und Soldaten waren in den vergangenen Jahren immer wieder Ziel islamistischer Angriffe.
Die Polizeigewerkschaft Alliance twitterte: "Erneut hat der Horror die Ordnungskräfte getroffen."

Immer wieder Angriffe auf Sicherheitskräfte
Die Polizei riegelte die Umgebung des Tatorts weiträumig ab.
Auch die Feuerwehr und Sanitäter waren im Einsatz.
Die Gemeinde Rambouillet ist vor allem durch ihr Schloss aus dem 14. Jahrhundert bekannt und hat rund 26.000 Einwohner.
Sie gehört zum Département Yvelines, wo im Oktober ein Islamist den Lehrer Samuel Paty enthaupte hatte, weil er Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt hatte.

Immer wieder gibt es in Frankreich Angriffe auf die Polizei.
Im Herbst 2019 tötete ein Angestellter im Polizeihauptquartier in Paris vier seiner Kollegen mit einem Messer.
Die Ermittler gehen von einem Terrorhintergrund aus. 2017 tötete ein Mann auf der Pariser Nobelstraße Champs-Élysées einen Beamten und verletzte zwei weitere.
Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.

Frankreichs Mitte-Regierung will mit einem neuen Sicherheitsgesetz mehr Schutz für die Ordnungskräfte im Land bieten.
Frankreich wird seit Jahren von islamistischen Anschlägen erschüttert - dabei starben mehr als 250 Menschen.


 
"Werde euch alle anstecken": Mann infiziert auf Mallorca 22 Menschen mit Coronavirus !

Trotz Corona-Symptomen und einem noch ausstehenden Testergebnis ist ein Mann auf Mallorca zur Arbeit und ins Fitnessstudio gegangen.
22 Menschen infizierten sich durch ihn.
Nun wurde er festgenommen.

Auf Mallorca ist ein Inselbewohner wegen des Vorwurfs der Körperverletzung festgenommen worden, nachdem er trotz Corona-Symptomen zur Arbeit sowie ins Sportstudio gegangen war und mindestens 22 Menschen infiziert haben soll.
Wie die spanische Polizei am Samstag mitteilte, gingen die Ermittlungen auf einen Corona-Ausbruch in der Stadt Manacor Ende Januar zurück.
Demnach hatte der Mann typische Corona-Symptome, machte einen PCR-Test und ging aber noch vor dem Vorliegen des Ergebnisses zurück zur Arbeit und in sein Sportstudio.

Die Arbeitskollegen berichteten der Polizei, dass der Mann trotz Aufforderung nach Hause zu gehen und obwohl er über 40 Grad Fieber hatte, einfach an seinem Arbeitsplatz geblieben sei.
Er habe sogar absichtlich seine Maske herabgezogen, als er hustete, und habe gesagt: "Ich werde euch alle mit Corona anstecken."

Nach seinem positiven PCR-Testergebnis seien auch die Kontaktpersonen getestet worden: Am Arbeitsplatz hatte er demnach fünf Kollegen angesteckt, die ihrerseits Familienangehörige infizierten, darunter drei Kleinkinder.
Im Sportstudio hatte er laut Polizei drei Menschen angesteckt, die ebenfalls Familienmitglieder ansteckten.
Von ihnen musste glücklicherweise niemand ins Krankenhaus.


 
Floyd-Mörder Chauvin: Strafmaß wird am 16. Juni verkündet !

Nach dem Schuldspruch gegen den Ex-Polizisten Derek Chauvin im Fall des getöteten George Floyd steht noch die Verkündung des Strafmaßes an.
Der schwerwiegendste Anklagepunkt lautet Mord zweiten Grades ohne Vorsatz.
Darauf stehen in Minnesota bis zu 40 Jahre Haft.

Nach dem Schuldspruch gegen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin wegen der Tötung des Afroamerikaners George Floyd steht der Termin für die Verkündung des Strafmaßes fest.
Sie ist für den 16. Juni um 13.30 Uhr (Ortszeit/20.30 Uhr MESZ) vor dem zuständigen Gericht in Minneapolis im US-Staat Minnesota geplant, wie aus einer Terminübersicht zu dem Verfahren gegen Chauvin hervorging.

Fast ein Jahr nach Floyds Tod bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis war Chauvin am Dienstag von Geschworenen in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen worden.
Der schwerwiegendste Anklagepunkt lautete Mord zweiten Grades ohne Vorsatz.
Darauf stehen in Minnesota bis zu 40 Jahre Haft.
Zudem wurde Chauvin Mord dritten Grades vorgeworfen, was mit bis zu 25 Jahren Haft geahndet werden kann.
Auch musste er sich wegen Totschlags zweiten Grades verantworten, worauf zehn Jahre Haft stehen.
Dieser Anklagepunkt entspräche nach deutschem Recht eher der fahrlässigen Tötung.

Chauvin hatte auf nicht schuldig plädiert.
Da er nicht vorbestraft ist, rechnen Experten damit, dass ein deutlich geringeres Strafmaß verhängt wird, als maximal zulässig wäre.
Die Staatsanwaltschaft könnte aber innerhalb einer Woche noch einen Antrag stellen, um wegen besonderer Schwere der Straftat ein höheres Strafmaß zu beantragen.

Floyds Tod am 25. Mai 2020 hatte in den USA mitten in der Corona-Pandemie eine Welle an Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst.
"Black Lives Matter" entwickelte sich zur größten Protestbewegung seit Jahrzehnten und stieß Diskussionen über die Grenzen der USA hinaus an.
Videos dokumentieren, wie die Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten.
Chauvin presste sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen.
Floyd verlor der Autopsie zufolge das Bewusstsein und starb wenig später.
Die Beamten hatten ihn wegen des Verdachts festgenommen, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben.


 
Akte Breonna Taylor wieder offen: US-Justiz nimmt Polizeipraktiken ins Visier !

Wenige Tage nach dem Schuldspruch im Mordprozess Floyd überprüft das US-Justizministerium einen anderen symbolisch aufgeladenen Fall von tödlicher Polizeigewalt.
Die unbewaffnete Breonna Taylor wurde in ihrer eigenen Wohnung erschossen.
Eine Waffe hatte sie nicht.

Gut ein Jahr nach dem Tod der Afroamerikanerin Breonna Taylor bei einem Polizeieinsatz in ihrer Wohnung hat das US-Justizministerium eine Untersuchung der zuständigen Polizeibehörde angekündigt.
Justizminister Merrick Garland sagte in Washington, untersucht werde, ob die Praktiken der Polizei in Louisville (Bundesstaat Kentucky) verfassungswidrig seien.
Konkret gehe es unter anderem darum, ob die Polizei unverhältnismäßige Gewalt anwende, rechtswidrig Hausdurchsuchungen ausführe oder Minderheiten diskriminiere.

Garland hatte in der vergangenen Woche bereits eine Untersuchung der Polizei in Minneapolis angekündigt.
Dort war der Afroamerikaner George Floyd vor knapp einem Jahr getötet worden.
Breonna Taylor war im März vergangenen Jahres in Louisville in ihrer eigenen Wohnung von der Polizei erschossen worden.
Der Name der 26-jährigen schwarzen Rettungsassistentin wurde ähnlich wie der von George Floyd zu einem Symbol der Bewegung gegen Rassismus und Polizeigewalt.

Den Ermittlungen zufolge drangen mit einem Durchsuchungsbefehl ausgestattete Polizisten nachts in Taylors Wohnung ein, als sie auf ihr Klopfen keine Antwort erhielten.
In der Wohnung soll Taylors Freund als Erster geschossen und einen der Beamten am Bein verletzt haben.
Der Freund gab später an, dass er die Polizisten für Einbrecher hielt.
Die Beamten erwiderten das Feuer und trafen die unbewaffnete Breonna Taylor nach offiziellen Angaben mindestens fünf Mal.
Medienberichten zufolge suchten sie Taylors Ex-Freund, der nicht anwesend war.

Drei Polizisten - keine Anklage
Für Empörung und Proteste hatte gesorgt, dass im Zusammenhang mit dem Tod der 26-Jährigen gegen keinen der drei an dem Einsatz beteiligten Polizisten Anklage erhoben wurde.
Einer der Polizisten muss sich zwar vor Gericht verantworten - aber deswegen, weil er andere Bewohner in dem Mehrfamilienhaus mit seinen Schüssen gefährdet haben soll.
Die Ermittler kamen nach Angaben des Justizministeriums von Kentucky zu dem Schluss, dass die beiden anderen Polizisten sich selbst verteidigt hätten.

Die Stadt Louisville hatte sich im vergangenen September in einem Zivilverfahren mit Taylors Familie auf eine ungewöhnlich hohe Vergleichszahlung von zwölf Millionen Dollar geeinigt.
Zugleich stellte sie Reformen bei der Polizei in Aussicht.
Die von Garland angekündigte Untersuchung wird sich nach Angaben des Ministers auch auf die Kommunalverwaltung in Louisville erstrecken.


 
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