Diverses: Verbraucher - Nachrichten und Ratgeber !

Erste Sparkassen im Ruhrgebiet kündigen Prämiensparverträge !

Die ersten Sparkassen im Ruhrgebiet haben damit begonnen, gutverzinste Prämiensparverträge ihrer Kunden zu kündigen, wenn sie die vereinbarte Bonusstaffel ausgeschöpft haben.
Vorreiter sind dabei einer Umfrage der "WAZ" zufolge die Sparkasse Vest im Kreis Recklinghausen und die Sparkasse Mülheim an der Ruhr.

Ein Sprecher der Sparkasse Mülheim an der Ruhr sagte am Montag der dpa, das Geldinstitut habe in der vergangene Woche insgesamt 5327 Prämiensparverträge gekündigt.
Die Sparkasse Vest hatte nach Angaben eines Sprechers bereits im Juli erste Kündigungen versandt.
Betroffen gewesen seien rund fünf Prozent aller Verträge.

Der Hintergrund: Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hatte im Mai entschieden, dass langjährige Prämiensparer die Kündigung ihrer Altverträge durch die Sparkassen hinnehmen müssen, wenn sie die einmal vereinbarte Bonusstaffel ausgeschöpft haben.
Als bislang größtes kommunales Institut hatte in der vergangenen Woche die Münchner Sparkasse auf einen Schlag 28 000 Prämiensparverträge gekündigt und damit bundesweit Aufsehen erregt.

Die Umfrage der "WAZ" ergab allerdings, dass die meisten Sparkassen in den Revierstädten derzeit noch zögern, den Schritt der Münchner nachzuvollziehen.
Beim Prämiensparen zahlen die Kunden monatlich einen bestimmten Betrag auf ihr Sparkonto ein, der in den ersten Jahren eher niedrig, später aber immer besser verzinst wird.
Oft werden die neuen Beiträge am Ende mit 50 Prozent verzinst.


 
Saftige Strafen drohen: Lidl greift jetzt hart gegen Langzeitparker durch !

Neckarsulm - Kunden bei Lidl sollten künftig häufiger auf die Uhr schauen: Der Discounter verpachtetet zunehmend Parkflächen an Dienstleister – die wiederum Strafgebühren bei Langzeitparkern eintreiben.
Im Extremfall wird auch der Abschleppwagen gerufen.

Lidl greift gegen Langzeitparker durch: Wer mehr als 60 Minuten auf einem Lidl-Parkplatz steht, sollte mit einem Bußgeld rechnen.
Denn wie das Verbraucherportal „Chip“ berichtet, bewirtschaften externe Dienstleister mittlerweile 70 Prozent aller Lidl-Parkplätze.

Wer die 60 Minuten überschreitet, muss demnach zahlen. Parkplatzdienste wie Parkraum Service, Fair Parken und ParkWatch verlangen bis zu 30 Euro.
Je nach Stadt, Lage und Kundenfrequenz legen die Dienstleister die Preise selbst fest, heißt es bei „Chip“.
Stehe das Auto den ganzen Tag auf dem Lidl-Parkplatz, fahre sogar der Abschleppdienst vor.

Lidl verdient an Knöllchen
Wie Chip berichtet, gilt das Modell mittlerweile flächendeckend.
Erste Tests soll der Discounter nach Angaben eines Insiders schon vor fünf Jahren begonnen haben.
Für Lidl ist es es offenbar ein lukratives Geschäft.
Denn neben der Pachtgebühr bekomme Lidl auch einen Anteil der Knöllchen-Einnahmen.

Externe Partner bei der Parkraumbewirtschaftung gibt es auch bei Aldi, Netto, Penny und anderen Konkurrenten.


 
Klo verstopft: Kölnerin ruft „Abflussking“ - Deftiger Preis für sieben Minuten Arbeit !

Köln - Schlüsselpanne, Schädlinge oder auch ein verstopftes Abflussrohr: Immer, wenn der Mensch in Not ist, besteht die Gefahr: Das wird teuer!
Und oft geht es dann nicht mit rechten Dingen zu.

Jetzt gibt es einen aktuellen Fall aus Ehrenfeld.
Rohrreiniger waren in der Wohnung einer alleinerziehenden Mutter im Einsatz.

Kind (8) rutscht Klostein in Toilette
Katherina Knees (37) war mit ihren Söhnen (1 und 8)) zu Hause, als es passierte.
Sohn Lutz rutschte der Klostein im Plastikbehälter aus der Hand, das Plastik verschwand in der Toilette.
Anstatt ihn rauszuholen, spülte der 8-Jährige ihn unwissend herunter.
Die Folge: eine Kloverstopfung.

„Ich habe mir einen Müllsack über die Hand gezogen und versucht das Ding rauszuholen“, so Knees, „aber ich konnte es nur gerade so noch mit den Fingerspitzen berühren.“
Weil ihr alarmierter Vermieter erst am nächsten Tag einen Klempner schicken konnte, suchte die Musikjournalistin kurzerhand selbst Hilfe.
„Ich kann mit zwei kleinen Jungs nicht 24 Stunden auf eine Toilette verzichten.
Das geht nicht.“

Firma „Abflussking“ wirbt mit transparenten, günstigen Preisen
Im Netz stieß die 37-Jährige auf die Firma „Abflussking“.
Das Unternehmen wirbt auf der Homepage mit „jahrelanger Routine“ und „modernster Arbeitsweise“ sowie „günstigen Preisen.“

„Abflussking“ gibt seinen Kunden außerdem noch einen expliziten Hinweis: „Zudem ist die Preisgestaltung transparent, sodass Sie in keine Kostenfalle tappen.“
Und weiter: „Bereits ab 9 Euro inkl. MwSt.“ sei eine Rohrreinigung bei „kleinen Verstopfungen“ drin.
All diese Infos weckten Vertrauen in der alleinerziehenden Mutter.
Sie rief bei dem Unternehmen an.

Rohrreiniger sprechen zunächst von 49,90 Euro
Als die Rohrreiniger ankamen und sich einen Überblick verschafft hatten, fragte die Mieterin gleich, welche Kosten auf sie zukämen.
„Es war von 49,90 Euro pro Meter die Rede“, so Knees.
„Mit dieser Meterangabe konnte ich nichts anfangen.
Das Teil konnte nicht tief drin sein, da ich ja selbst mit der Hand noch dran kam“, dachte sich die Mutter.

Und auch die Rohrreiniger sollen sie beruhigt haben: „Die haben gesagt, dass das ganz unkompliziert wäre und sie nur kurz zwei Schrauben entfernen müssten.“
Nach zirka sieben Minuten sei das Rohr wieder frei gewesen.
Kostenpunkt: 356 Euro!
Kein Pappenstiel für die freiberufliche Journalistin.
„Ich fiel aus allen Wolken, weil ich mit 50 Euro gerechnet hatte“, erzählt sie.

Rohrreiniger mussten angeblich sechs Meter in die Tiefe
Die Erklärung für den Preis: „Angeblich soll das Teil sechs Meter tief drin gewesen sein.
Das kann aber natürlich kein Mensch nachprüfen“, so Knees.
Zudem kam die gebürtige Münsteranerin zuvor ja selbst noch mit den Fingerspitzen dran.
„Die können mir ja sonst was erzählen.
Die hätten auch 80 Meter sagen können“, wettert sie.

Die Kosten wären gleich bar oder mit EC-Karte zu bezahlen, habe man ihr gesagt.
„Ich hatte mein Portemonnaie unten im Kinderwagen gelassen und musste runter“, schildert sie.
Und weiter: „Der eine Handwerker wich mir nicht von der Seite.
Er kam mit runter, um zu kontrollieren, dass ich mein Portemonnaie hole.“
In der Zeit habe der andere das Kartenlesegerät aus dem Wagen geholt.

Auf der Rechnung steht anderer Name
Was die 37-Jährige außerdem stutzig machte: Auf der Rechnung stand nicht „Abflussking“, sondern „Schloss Notdienst Rohrfrei“.
Diese Firma ist auf einen anderen Mann angemeldet als die Firma „Abflussking“.

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Testweise wurde bei „Abflussking“ angerufen, behaupteten ebenfalls eine verstopfte Toilette zu haben.
Uns versicherte der Mann am Telefon, dass der Preis vor Ort vor dem Eingriff abgemacht und die Reparatur nur nach Einverständnis des Kunden durchgeführt werde.
Katherina Knees: „Das haben die mir am Telefon auch gesagt.
Aber von 356 Euro war garantiert nicht die Rede.
Dem hätte ich niemals zugestimmt.“

Das rät die Polizei Köln
Sollten Bürger in eine ähnliche Situation geraten, rät die Polizei Köln: Wählen Sie die 110!

„Natürlich haben Unternehmen nach erbrachter Leistung ein Recht darauf, diese bezahlt zu bekommen“, so ein Sprecher der Kölner Polizei.
„Das muss allerdings in einer Verhältnismäßigkeit vorliegen.
Wenn dann für fünf Minuten 400 Euro verlangt werden, noch dazu ohne Materialkosten, dann liegt der Tatvorwurf des Wuchers sehr nahe und dann sollte man die Polizei hinzuziehen, um die Sache zu klären.“


 
Verdacht der fahrlässigen Tötung: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Wursthersteller Wilke !

Nach zwei Todesfällen wegen Listerien in Wurstwaren ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.
Das Unternehmen hat derweil Insolvenz beantragt.

Zwei Menschen sollen gestorben sein, nachdem sie Wurst des Herstellers Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren gegessen haben, die mit Listerien-Bakterien verunreinigt war.
Die Staatsanwaltschaft Kassel hat bestätigt, dass aktuell gegen das Unternehmen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt wird.

Das Strafmaß im Falle einer Verurteilung bewege sich hier zwischen einer Geldstrafe und einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren hat Insolvenz beantragt
Neben möglichen strafrechtlichen Konsequenzen hat das Unternehmen offenbar bereits wirtschaftlichen Schaden genommen: Das Unternehmen habe die Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens beantragt, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Korbach am Freitag.
In einem solchen Verfahren werde geprüft, ob die Voraussetzungen zur Durchführung eines Insolvenzverfahrens vorliegen.

Zwei Todesfälle in Südhessen stünden nach Angaben eines Sprechers des Landkreises Waldeck-Frankenberg laut Gutachten mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,6 Prozent im Zusammenhang mit Wilke-Produkten.
Es gebe zudem 37 weitere Krankheitsfälle, die möglicherweise mit den Wurstwaren der Firma im Zusammenhang stünden.
Die Behörden haben inzwischen die Produktion des Wurstherstellers in Nordhessen vorläufig geschlossen.

Wurst soll auch unter anderem Namen verkauft worden sein
Mittlerweile hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auch für Niedersachsen und Bremen eine Warnung vor den Produkten der Firma Wilke herausgegeben.
Grund für die Warnung sei, dass es einen "möglichen Zusammenhang von Produkten der Firma Wilke mit einem lebensmittelbedingten Krankheitsausbruch" gibt, teilte das Bundesamt über das Portal mit.

Die betroffene Produktion der Firma hat das Identitätskennzeichen "DE EV 203 EG".
Die Wurstwaren seien auch in loser Form via Wursttheken verkauft worden, hieß es.
Entgegen der Darstellung von Behörden wurde offenbar auch betroffenes Fleisch unter anderem Namen verkauft.
Darunter seien etwa auch Metro-Eigenmarken gewesen, wie eine Sprecherin des Großhändlers Metro am Freitag sagte.

Die Warnung wurde für 15 Bundesländer ausgesprochen, nur für Mecklenburg-Vorpommern besteht demnach derzeit keine Warnung.

Betroffene Produkte von Wilke Wurstwaren
Betroffen seien alle Produkte des in Twistetal-Berndorf im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg ansässigen Fleisch- und Wurstherstellers Wilke.
In mehreren Fällen seien in Wurstprodukten Listerien nachgewiesen worden.
Listerien sind Bakterien, die zu Durchfall und Fieber führen können.
Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können sie lebensgefährlich sein.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch wirft den Behörden und dem nordhessischen Wurstproduzenten "schwere Versäumnisse" vor.
Es sei inakzeptabel, dass noch immer keinerlei Angaben zu den Verkaufsstellen der zurückgerufenen Produkte gemacht worden seien, erklärte die Organisation.
Auch gebe es bislang keine Liste der betroffenen Produkte.

"Die Verbraucherinnen und Verbraucher könnten die Herkunft der Produkte nicht sicher nachvollziehen", kritisierte Foodwatch.
So habe Wilke offenbar auch für Handelsmarken produziert.
Daher reiche es nicht, ausschließlich Wilke als Hersteller der zurückgerufenen Produkte sowie das Identitätskennzeichen der Waren zu benennen.

Behörden hatten zuvor erklärt, eine solche Rückruf-Liste sei nicht nötig, da alle Produkte von Wilke als solche deklariert seien.
Waren unter anderen Markennamen seien nicht bekannt.
Das Unternehmen selbst hatte in einer Mitteilung vom Mittwoch (2. Oktober) alle Waren mit der Kennzeichnung "DE EV 203 EG" zurückgerufen.
Es erklärte aber auch, dass Produkte in loser Form an Fleischtheken und Küchen in Krankenhäusern und Kantinen geliefert wurden.
Laut Behörden wurden Wilke-Produkte über alle Bundesländer verteilt und auch weltweit ausgeliefert.

Wilke Wurstwaren seit Jahresbeginn von Veterinäramt begleitet
Die Firma steht nicht zum ersten Mal in der Kritik: Veterinär Martin Rintelen sagte der Frankfurter Neuen Presse, der Betrieb werde bereits seit Jahresanfang 2019 vom Veterinäramt begleitet.
Auslöser waren Listerien-Befunde aus Hamburg und Baden-Württemberg.

Im Zuge der Begleitung habe der gesamte Betrieb eine Grundreinigung bekommen.
Dennoch habe das Amt bisher den Grund für die Verunreinigung nicht finden können.
Eine Möglichkeit seien die fünf großen Schneide-Maschinen der Fabrik.
Aber auch das Wasser, das zur Produktion genutzt werde, könne die Keime enthalten.

Die Waldeckische Landeszeitung berichtet zudem von "unhaltbaren hygienischen Zuständen" in dem Betrieb.
Einem Informanten der Zeitung zufolge soll verschimmelte Wurst einfach abgewaschen und in den Verkauf gebracht worden sein.
Trotz mehrerer Hinweise soll die Geschäftsleitung nichts unternommen haben.

Das Unternehmen Wilke Wurstwaren geht nach eigenen Angaben auf eine Dorfmetzgerei zurück, die vor mehr als 80 Jahren gegründet wurde.
Die Firma beschäftigt nach Zahlen auf ihrer Homepage rund 200 Mitarbeiter und exportiert Waren weltweit.


 
Elektrogeräte müssen laut EU-Verordnung ab 2021 besser reparierbar werden !

Von der EU-Kommission gibt es neue Durchführungsverordnungen zum Ökodesign zum Elektrogeräten.
Diese müssen in Zukunft besser reparier- und recyclebar sein.

Gefühlt lohnt es sich immer öfter kaum, Elektrogeräte reparieren zu lassen, da die Reparatur umständlich ist und oft praktisch so teuer wie ein Neugerät.
Durch die Ökodesign-Maßnahmen der EU sollen Waschmaschinen, Kühlschränke, Fernseher und Co. nicht mehr so schnell auf dem Müll landen.

Dazu hat die EU-Kommission nun neue Durchführungsverordnungen vorgelegt.


Alle Geräte, die ab 2021 in der EU auf den Markt kommen, müssen demnach besondere Anforderungen erfüllen, darunter auch eine deutlich bessere Reparierbarkeit aufweisen.

Auch für Ersatzteile für diese Geräte gelten dann besondere Auflagen.
So müssen zum Beispiel Kühlschrank-Ersatzteile sieben Jahre lang, für Waschmaschinen sogar zehn Jahre lang erhältlich sein und innerhalb von maximal 15 Tagen geliefert werden können.

Zusätzlich müssen die Ersatzteile mit gängigem Werkzeug (keine proprietären oder exotischen Schrauben, etc.) einbaubar sein, ohne dass das Gerät dabei beschädigt wird.
Doch nicht nur für die Geräte und Ersatzteile stellt die EU-Kommission deutlich höhere Anforderungen.

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Die Effizienz der Geräte soll zusätzlich deutlich verbessert werden.
Für Waschmaschinen, Geschirrspüler und ähnliches sehen die Ökodesign-Maßnahmen vor, dass der Wasserverbrauch optimiert wird, ohne die Spülleistung zu beeinträchtigen.

Zudem soll die Kennzeichnung verbessert werden.
Ab 2021 soll es ein neues Energielabel geben.
Jetzige A+++-Geräte fallen dann in Energieklasse C, um mehr Spielraum nach oben zu bieten.
Zudem wird auch die Lautstärke (im Beispiel eines Kühlgeräts) mit einer Bewertung versehen.

Europas CO2-Abdruck soll verringert werden
All diese Maßnahmen sollen dazu führen, dass der CO2-Fußabdruck Europas deutlich verringert wird.
Gleichzeitig sollen die Energiekosten für Verbraucher durch die verschärften Anforderungen gesenkt werden.
Für einen normalen Haushalt könnte das laut EU bis zu 150 Euro geringere Kosten im Jahr bedeuten.

Bis 2030 sollen in Folge der Ökodesign-Maßnahmen bis zu 167 TWh Strom jährlich eingespart werden können, was dem Energieverbrauch Dänemarks in dieser Zeit entspricht und damit über 46 Millionen Tonnen CO2 sparen soll.

Trotz dieser relativ zeitnah umzusetzenden Richtlinien sind Umweltverbände, Verbraucherschützer und die reparierende Wirtschaft noch nicht zufrieden.
Sie fordern, dass die Ersatzteile noch schneller geliefert und auch unabhängige Reparaturbetriebe beliefert werden müssen.

Ein weiterer Schwachpunkt sei die Software, die von den Maßnahmen ebenfalls nicht berücksichtigt wird.
Sie ist mit der häufigste Grund, warum Produkte vorzeitig entsorgt werden, sagt die Initiative Runder Tisch Reparatur.


 
Ex-Mitarbeiter packt aus und schildert Ekel-Zustände beim nordhessischen Hersteller Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH !

Twistetal/Korbach - Nach zwei Todesfällen durch keimbelastete Wurst hat der nordhessische Hersteller Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH Insolvenz beantragt.

Und während die Behörden den Wurst-Skandal aufarbeiten, packt ein Ex-Mitarbeiter der Firma gegenüber RTL aus.
Er war leitender Angesteller in der Firma und schildert unhaltbare Zustände.
Für ihn sind die Todesfälle keine Überraschung.

„Ich hab vor zwei, drei Jahren schon gesagt: Dass da nicht mehr passiert, dass da keiner krank wird, das ist ein Wunder!”, erklärt Fischer.
Die Zustände seien schon seit Jahren katastrophal.
Sowohl hygienisch als auch baulich seien die Bedingungen unzumutbar gewesen.

Ex-Mitarbeiter über Wilke-Skandal: Hochsensible Bereiche wurden nicht geschützt
„Der Chef lief mit normaler Kleidung und Straßenschuhen durch hochsensible Bereiche”, erklärt der Ex-Mitarbeiter.
Einmal habe er einen Hund dort beobachtet.

Dem Sender zeigt er widerliche Fotos: verschimmelte Würste, verdreckte Werkzeuge.
Es seien Aufnahmen aus der hessischen Fabrik.
Dass bei der Wurst-Herstellung Schimmel ensteht, sei normal.
Allerdings nicht in dem Maße wie bei Wilke.
Verschimmelte Ware sei bewusst verarbeitet worden.
Einmal habe er beobachtet, wie ein Arbeiter Schimmel von einem Leberkäse abspritzte.
Die Geschäftsführung hätte das nicht interessiert, sämtliche Beschwerden seien nicht ernst genommen worden.
Ex-Wilke-Mitarbeiter sieht auch Behörden in Verantwortung

Fischer sieht auch die Behörden in der Verantwortung.
Seiner Ansicht nach hätten die Veterinäre bei Kontrollen bemerken müssen, dass etwas nicht stimme.
„Die haben das doch auch gesehen”, glaubt er.
„Oder wollten es nicht sehen.”


Das Unternehmen habe mittlerweile die Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens beantragt, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Korbach am Freitag.
In einem solchen Verfahren werde geprüft, ob die Voraussetzungen zur Durchführung eines Insolvenzverfahrens vorliegen.

Am Dienstag (1.10.) hatte das Veterinäramt des Landkreises Waldeck-Frankenberg den Betrieb Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren in Twistetal-Berndorf geschlossen.

Wilke-Wurstprodukte gingen auch unter anderem Namen in den Handel
Entgegen der Darstellung von Behörden wurde Fleisch von Wilke offenbar doch unter anderem Namen verkauft.
Man habe alle Produkte der Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH aus dem Sortiment genommen, sagte eine Sprecherin des Großhändlers Metro am Freitag.
Darunter seien auch Metro-Eigenmarken gewesen.
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg als Aufsichtsbehörde hatte am Mittwoch noch erklärt, es gebe keine Wilke-Waren unter anderem Namen.
Daher sei keine Liste der Produkte nötig, die aktuell weltweit zurückgerufen werden.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert das und hatte erklärt, dass Wilke auch der Hersteller einiger Produkte sei, die Metro unter der Eigenmarke „Aro“ vertreibe.

Metro betonte, auf eigene Initiative tätig geworden zu sein. Bereits am Mittwoch habe man vor Eintreffen des Rückrufs alle Wilke-Produkte aus den Regalen genommen und die Kunden direkt informiert.
Metro nehme zudem bei Eigenmarken zusätzliche Stichproben.
Dabei sei Wilke in den vergangenen sechs Monaten nicht auffällig gewesen.
Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren bleibt weiter geschlossen

Die Behörden erhoffen sich nun Hinweise auf die Keimquelle.
Man warte auf den Bericht der Arbeitsgruppe, die den betroffenen Betrieb untersucht habe, sagte ein Sprecher des Landkreises am Freitag.

Neue Erkenntnisse werde es voraussichtlich am Nachmittag (4.10.) geben.
Das am Dienstag vorläufig geschlossene Unternehmen Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren bleibe zunächst weiter zu.

Wann Wilke wieder produzieren darf, ist aktuell unklar.
„Der Betrieb bleibt zu, bis die Quelle ermittelt ist“, so ein Sprecher.

Für sämtliche Produkte der Firma läuft eine weltweite Rückrufaktion: Sie sind an der Kennzeichnung „DE EV 203 EG“ zu erkennen.
Wilke-Wurst soll allerdings auch an Fleischtheken und Großküchen in Krankenhäusern und Kantinen geliefert worden sein.
Noch ist unklar, wie tödliche Keime in Wilke-Wurstwaren gelangen konnten

In mehreren Fällen seien in Wurstprodukten Listerien nachgewiesen worden
. Eine Untersuchung des Robert-Koch-Instituts habe einen unmittelbaren Zusammenhang zu zwei Todesfällen, zwei ältere Menschen aus Hessen, ergeben.

Noch ist unklar, wie tödliche Keime in die Wurstwaren der hessischen Firma gelangten.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat Betroffene aufgerufen, sich zu melden.
Dies gelte für weitere Erkrankte ebenso wie für Angehörige, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung.

Foodwatch wirft Wilke Wurstwaren und Behörden „schwere Versäumnisse“ vor
Die Verbraucherorganisation Foodwatch wirft den Behörden und dem nordhessischen Wurstproduzenten „schwere Versäumnisse“ vor.
Es sei inakzeptabel, dass noch immer keinerlei Angaben zu den Verkaufsstellen der zurückgerufenen Produkte gemacht worden seien, teilte die Organisation am Freitag mit.

Auch gebe es bislang keine Liste der betroffenen Produkte.
In Waren der nordhessischen Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH waren wiederholt Listerien-Keime nachgewiesen worden.

In Südhessen hatte es zwei Todesfälle bei älteren Personen gegeben.
Man sei „aufgrund der Daten des Robert Koch-Instituts zu dem Schluss gekommen, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den Todesfällen und dem Verzehr von Wurstprodukten besteht“, sagte Hartmut Wecker, Sprecher des Kreises Waldeck-Frankenberg.

Kaufland: Wilke ruft alle Produkte zurück
Am Freitag (4.10.) gab Kaufland in einer Pressemitteilung bekannt, dass deren Lieferant Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG derzeit alle seine Produkte zurückrufe.

Das Unternehmen schreibt: „Bei Kaufland wurden nur in den Märkten in Schwalmstadt, Korbach und Biedenkopf Wilke-Produkte verkauft.
Kaufland hat sofort reagiert und die betroffenen Produkte aus dem Verkauf genommen.
Da ein gesundheitliches Risiko nicht ausgeschlossen werden kann, sollten Kunden den Rückruf unbedingt beachten und die betroffenen Produkte nicht verzehren.”

Die Produkte könnten in allen Kaufland-Filialen zurückgegeben werden.
Der Kaufpreis werde erstattet, auch ohne Vorlage des Kassenbons.

Wilke Wurstwaren: Keime in Pizza-Salami und Brühwurst gefunden
Laut dem Landkreis wurden die Keime in Pizzasalami und Brühwurst nachgewiesen.
Den ersten Fund in einem Wilke-Produkt habe es im März in Hamburg gegeben.
„Das ist unserer Lebensmittelüberwachung gemeldet worden“, sagte Kreissprecher Hartmut Wecker.
Die Behörden hätten dann Proben in dem Betrieb genommen und eine Grundreinigung angeordnet.

Trotz Gegenmaßnahmen habe die Firma das Problem nicht in den Griff bekommen.
Auch in den Folgemonaten habe es Beanstandungen gegeben.

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung
„Deswegen war es jetzt notwendig, den Betrieb zu schließen, um Quelle und Keimherd zu finden.“
Mittlerweile ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Kassel wegen fahrlässiger Tötung.
Es gebe einen Anfangsverdacht, sagte eine Sprecherin.
Dieser richte sich aber noch nicht gegen eine konkrete Person.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher könnten die Herkunft der Produkte nicht sicher nachvollziehen, kritisierte foodwatch.
So habe Wilke offenbar auch für Handelsmarken produziert.
Daher reiche es nicht, ausschließlich Wilke als Hersteller der zurückgerufenen Produkte sowie das Identitätskennzeichen der Waren zu benennen.

Wo steckt überall Wilke drin?
Wilke-Produkte wurden weltweit verkauft, abgepackt, aber auch ohne Kennzeichnung an Wurst-Theken in Metzgereien und Supermärkten.
Darüber berichtete die „Bild”.

Sie können zudem auf Pizzen oder in Salaten verarbeitet worden sein.
Wo genau, darüber gibt es aktuell keine Informationen von Wilke.
Auch die zuständige Behörde, der Landkreis Waldeck-Frankenberg, gibt keine weiteren Informationen dazu heraus.

Nach Angaben des Unternehmens vom Mittwoch wurden „alle im Unternehmen hergestellten Erzeugnisse mit sämtlichen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdaten“ zurückgerufen.
Die betroffenen Waren seien durch das ovale Kennzeichen „DE EV 203 EG“ eindeutig zu identifizieren.
Die Artikel könnten gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgegeben werden.

Der Haken: Waren, die an der Metzgerei-Theke gekauft wurden, haben eine solche Produktnummer nicht.
Kunden haben lediglich die Möglichkeit, beim jeweiligen Markt nachzufragen, ob es sich womöglich um Wilke-Aufschnitt handelt.

Kaufland gab für seine Kunden beispielsweise eine Auflistung der betroffenen Artikel heraus.


Auf der Website des Unternehmens Wilke findet man keine genaueren Angaben zu den betroffenen Wilke-Produkten.

Schaut man sich das Produktportfolio von Wilke an, wird schnell klar, wie groß das Sortiment der Firma ist.
300 Tonnen Wurst produziert das hessische Unternehmen laut eigenen Angaben pro Woche.
Listerien sind für manche Menschen lebensgefährlich

Listerien sind in der Natur häufig vorkommende Bakterien.
Nur sehr wenige Menschen, die diese aufnehmen, erkranken an der sogenannten Listeriose.
Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektionskrankheit meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen, etwa Durchfall und Fieber.

Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem können sie jedoch lebensgefährlich sein.
Gefährlich ist die Infektion demnach für: Neugeborene, alte Menschen, Patienten mit chronischen Erkrankungen, Transplantierte und Schwangere.
Bei ihnen und bei Ungeborenen kann Listeriose zum Tod führen.

Wilke Wurstwaren: 37 weitere Krankheitsfälle
Laut dem Landkreis gibt es 37 weitere Krankheitsfälle, die möglicherweise mit den Wurstwaren der Firma im Zusammenhang stehen.
Diese Zahl habe sich auch nach einem Aufruf der Verbraucherorganisation foodwatch an mögliche weitere Betroffene, sich zu melden, nicht erhöht.

Der Landkreis kündigte eine weltweite Rückrufaktion für alle Produkte der Firma mit Ausnahme von Vollkonserven an.

Das Unternehmen Wilke Wurstwaren geht nach eigenen Angaben auf eine Dorfmetzgerei vor mehr als 80 Jahren zurück.
Die Firma beschäftigt nach Zahlen auf seiner Homepage rund 200 Mitarbeiter und exportiert Waren weltweit.


 
Foodwatch fordert Offenlegung; Wem wurde Wilke-Wurst verkauft ?

Tage nach dem Bekanntwerden zweier Todes- und mehrerer Krankheitsfälle durch keimbelastete Wurst ist noch immer unklar: Wohin wurden die Produkte geliefert und wo werden sie noch verkauft.
Die Verbraucherschützer von Foodwatch wollen notfalls gerichtlich eine Offenlegung erwirken.

Nach zwei Todes- und mehreren Krankheitsfällen durch keimbelastete Wurst mahnen Verbraucherschützer, dass trotz Rückrufs weiterhin belastete Ware zum Verzehr kommen könnte.
Die Organisation Foodwatch erhöhte am Wochenende den Druck auf die Behörden.
Sie warf dem zuständigen Landkreis und dem Regierungspräsidium katastrophales Krisenmanagement vor.
Nun legte Foodwatch mit der ultimativen Aufforderung nach, die zuständigen Behörden in Hessen müssten alle belieferten Betriebe veröffentlichen.

"Es kann ja nicht sein, dass es eine Liste gibt, diese aber nicht veröffentlicht wird", sagte ein Sprecher.
Mit einem Eil-Antrag an den Landkreis Waldeck-Frankenberg, das Regierungspräsidium Darmstadt und das hessische Verbraucherschutzministerium will Foodwatch eine Offenlegung binnen 48 Stunden erreichen.
Verstreiche diese Frist, wolle man die Veröffentlichung über ein Gericht durchsetzen.

Die Organisation sieht Gefahr im Verzug.
Es sei als äußerst wahrscheinlich zu betrachten, "dass sich vom Rückruf betroffene Produkte der Firma Wilke noch im Umlauf" befänden, heißt es in dem Antrag.
In den Produkten des Herstellers Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG aus Twistetal waren mehrfach Listerienkeime nachgewiesen worden.

Die Verbraucherorganisation bezeichnete das Krisenmanagement des Landkreises und des Regierungspräsidiums als katastrophal.
Hessens Umweltministerin Priska Hinz von den Grünen müsse deshalb den Fall an sich ziehen.
Es wird damit gerechnet, dass sich das Wiesbadener Ministerium Anfang der neuen Woche zu dem Fall und der Kritik äußern wird.

Firma verkaufte unter fremdem Namen
Den Behörden zufolge gibt es mittlerweile 37 Krankheitsfälle, die möglicherweise mit Wurstwaren der Firma im Zusammenhang stehen.
In Südhessen hatte es zwei Todesfälle bei älteren Personen gegeben, die das Robert-Koch-Institut (RKI) untersuchte.
Die Produktion wurde inzwischen gestoppt und der Rückruf aller Erzeugnisse weltweit angeordnet.
Betroffen sind Produkte mit der Kennzeichnung DE EV 203 EG.

Entgegen der Annahme der Behörden verkaufte Wilke auch unter fremdem Namen.
Der Hersteller war schon länger im Fokus, bereits im März soll es einen bestätigten Listerienfund gegeben haben.
Das Unternehmen hat nun die Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens beantragt.

Listerien sind in der Natur häufig vorkommende Bakterien.
Nur sehr wenige Menschen erkranken aber an der sogenannten Listeriose.
Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektionskrankheit meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen.
Gefährlich ist die Infektion für abwehrgeschwächte Menschen.


 
Keim-Wurst: Rückruf von mehr 1100 Wilke-Produkten !

Offenbar wusste ein Ministerium schon am 12. August von der Listerien-Belastung in Wilke-Wurst.
Dann ging offenbar alles sehr langsam.

Korbach/Twistetal. Wusste das hessische Umweltministerium bereits seit dem 12. August von dem Listerien-Verdacht beim Wursthersteller Wilke?
Und wenn ja: Warum herrschte bei dem Produzenten offenbar erst acht Tage später Klarheit?

Das Umweltministerium hatte sich am Montagnachmittag gegenüber der Verbraucherorganisation Foodwatch geäußert.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) habe das Ministerium demnach über eine Datenauswertung des Robert-Koch-Instituts informiert, wonach Wurstartikel der Firma Wilke „im Verdacht stehen, Listerien [zu] enthalten“, erklärte die Pressestelle des Ministeriums gegenüber Foodwatch.

Laut Foodwatch wurde dann erst am 20. August der für die Kontrolle der Firma Wilke zuständige Landkreis Waldeck-Frankenberg sowie das Regierungspräsidium Kassel darüber informiert.

Foodwatch wirft dem Ministerium nun vor, dass alles viel zu lange gedauert hat – vor allem, dass insgesamt sieben Wochen vergingen zwischen der ersten Information an das Ministerium und der Stilllegung der Produktion inklusive Rückruf der Produkte.

„Der katastrophalen Informationspolitik ist auch noch ein indiskutabel langsames Krisenmanagement vorausgegangen“, erklärte Foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker.

Zudem steht die Frage im Raum, wieso nicht schneller bekannt wurde, welche Produkte betroffen sein könnten.

Das Portal „Lebensmittelwarnung“ hat erst am Montagabend, Tage nach den Todesfällen, eine List mit mehr als 1100 Produkten veröffentlicht, die zurückgerufen werden.


Darunter: Auch vegane und vegetarische Lebensmittel.
Das Umweltministerium hatte bereits eine Markenliste publiziert – allerdings enthielt die bei weitem nicht alle Produkte.

Listerien in Wilke-Wurst – das Wichtigste in Kürze:

In Wurstwaren der Firma Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren in Twistetal-Berndorf sind gefährliche Keime nachgewiesen worden
Die Waren werden mit zwei Todesfällen und 37 weiteren Krankheitsfällen in Verbindung gebracht
Der Betrieb wurde mittlerweile geschlossen, der Hersteller beantragte die Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens
Die Organisation Foodwatch wirft Wilke und den Behörden „schwere Versäumnisse“ beim Krisenmanagement vor
Offenbar lagen Wochen zwischen der ersten Info von belasteter Ware und Stilllegung der Produktion
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung

Wilke-Wurst: Auch Ikea beliefert – keine Liste der Betriebe veröffentlicht
Zuständige Behörden hatten zuerst wegen der Listerien-verseuchten Wilke-Wurst keine Notwendigkeit gesehen, alle belieferten Betriebe transparent zu machen.
Entsprechend wird nur Stück für Stück bekannt, wohin die keimbelasteten Würste möglicherweise geliefert wurden.

Den Angaben des hessischen Umweltministeriums zufolge haben den Behörden auch spätestens am 26. August 2019 „Lieferlisten über belieferte Händler der Firma Wilke“ vorgelegen.

Erst jetzt wurde auch bekannt, dass auch Ikea betroffen ist.
Über einen Großhändler hat die schwedische Möbelhauskette Wurst-Aufschnitt für Kunden- und Mitarbeiterrestaurants von diesem Hersteller erhalten, sagte eine Sprecherin des Möbelkonzerns am Montag.
Damit wurden entsprechende Angaben von der Verbraucherorganisation Foodwatch bestätigt.

Ikea war nach eigenen Angaben am Mittwoch durch den Großhändler über die Schließung von Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH informiert worden.
„Aus diesem Grund haben wir als Vorsichtsmaßnahme den Verkauf aller Produkte des Herstellers umgehend gestoppt“, sagte die Sprecherin.

Nicht betroffen sei das übrige Fleisch- und Wurstwaren-Sortiment aus dem Restaurant, dem Schwedenshop und dem Bistro.
Mittlerweile gebe es einen neuen Lieferanten für Aufschnitt.

Wie die Keime immer wieder in die Wurst kamen, wurde zuletzt von Spezialisten des Landes Hessen untersucht.
Deren Bericht sei fertig und dem Landkreis Waldeck-Frankenberg zugeleitet worden, sagte ein Sprecher des Regierungspräsidiums Darmstadt am Montag.

NRW besonders betroffen – Ministerin kündigt stärkere Kontrollen an
Nordrhein-Westfalen kündigte an, in Folge des Skandals die vorsorglichen Kontrollen zu verstärken.
„Wir werden Schwerpunkt-Kontrollen bei den Unternehmen machen, die schon aufgefallen sind“, kündigte NRW-Verbraucherministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) am Montag in Düsseldorf an.
In Produkten des Herstellers Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG aus dem hessischen Twistetal waren mehrfach Listerienkeime nachgewiesen worden.

Fast alle Kreise in NRW seien davon betroffen, sagte die Ministerin.
„Wir können aber noch nicht genau sagen, ob alle Unternehmen in dem fraglichen Zeitraum beliefert worden sind.“
Die Ordnungsbehörden seien dabei, das abzuarbeiten.
Noch in dieser Woche sollten die genauen Kunden- und Abnahmelisten über das Landesumweltamt veröffentlicht werden, kündigte sie an

Wilke-Wurst unter anderem Namen verkauft – Offenlegung gefordert
Anders als die Behörden es zuerst darstellten, wurde Wurst von Wilke offenbar doch unter anderem Namen verkauft.
Die Organisation Foodwatch hatte einen Eil-Antrag zur Offenlegung gestellt.
Der Großhändler Metro teilte mit, dass unter den aussortierten Produkten der Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH auch Metro-Eigenmarken gewesen seien.
Die trugen aber nicht den Namen „Wilke“, sondern wurden unter der Marke „Aro“ vertrieben.

Metro betonte, auf eigene Initiative tätig geworden zu sein.
Bereits am Mittwoch habe man vor Eintreffen des Rückrufs alle Wilke-Produkte aus den Regalen genommen und die Kunden direkt informiert.
Metro nehme zudem bei Eigenmarken zusätzliche Stichproben.
Dabei sei Wilke in den vergangenen sechs Monaten nicht auffällig gewesen.

Insgesamt sind die Wilke-Produkte aber wohl weiträumig im Umlauf.
Wie das Verbraucherschutzministerium in Nordrhein-Westfalen mitteilte, seien in 48 der 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW Unternehmen bekannt, die Wilke-Produkte bezogen hätten.
Die deutschlandweiten Ausmaße sind noch unklar.

Keime in Wurst von Wilke: Noch mehr Rückrufe
In Produkten von Wilke wurden mehrfach Listerien-Keime nachgewiesen.
Behörden bringen zwei Todesfälle in Südhessen damit in Verbindung.
Diese werden derzeit vom Robert-Koch-Institut (RKI) untersucht.
Auch 37 Krankheitsfälle sollen im Zusammenhang den Keimen in der Wurst stehen.

Der Landkreis Waldeck-Frankenberg als Aufsichtsbehörde hatte am Mittwoch noch erklärt, es gebe keine Wilke-Waren unter anderem Namen.
Daher sei keine Liste der Produkte nötig, die aktuell weltweit zurückgerufen werden.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisierte das.

Insolventer Hersteller Wilke belieferte auch Klinik
Obwohl alle Produkte zurückgerufen worden waren, sollen Patienten einer Kölner Klinik weiter Wilke-Wurst vorgesetzt bekommen haben.

Die Produkte hatten viele weitere Abnehmer.
Nach Informationen der Verbraucherorganisation Foodwatch hat die Reha-Einrichtung „UniReha“ des Universitätsklinikums Köln noch am 3. Oktober vom Rückruf betroffene Wurst zum Frühstück serviert.
Zurückgerufen worden waren die Wurstwaren aber bereits einen Tag zuvor.

Für die Essensausgabe ist nach Kenntnis von Foodwatch nicht das Uniklinikum, sondern ein Caterer verantwortlich.

Uniklinik Köln räumt Fehler ein – nicht rechtzeitig gehandelt
Das Universitätsklinikum hat inzwischen einen Fehler bei der Tochtergesellschaft eingeräumt.
„Aufgrund der Kurzfristigkeit und des Zeitpunktes der Information ist es im Zusammenhang mit unserer Tochtergesellschaft UniReha zu einem Fehler innerhalb der Speisenversorgung gekommen, so dass einigen Reha-Patienten dennoch Wurstware der Firma Wilke angeboten worden ist“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme der Uniklinik Köln.

Für Nachfragen, zu welchem Zeitpunkt und wie viele Reha-Patienten vom Rückruf betroffene Wurst des Herstellers Wilke noch erhalten haben, war die Uniklinik Köln am Freitagabend zunächst nicht zu erreichen.

Keime in Wilke-Wurst: Foodwatch sieht „handfesten Skandal“
Foodwatch forderte die zuständigen Behörden in Hessen am Sonntag ultimativ zur Veröffentlichung aller belieferten Betriebe auf.
„Es kann ja nicht sein, dass es eine Liste gibt, diese aber nicht veröffentlicht wird“, sagte ein Sprecher.
Schon am Samstag hatte ein Sprecher das Vorgehen in einer Mitteilung als einen „handfesten Skandal“ betitelt.

Mit einem Eil-Antrag vom Sonntag an den Landkreis Waldeck-Frankenberg, das Regierungspräsidium Darmstadt und das hessische Verbraucherschutzministerium will die Organisation eine Offenlegung binnen 48 Stunden.
Verstreiche diese Frist, wolle man die Veröffentlichung über ein Gericht durchsetzen.

Die Organisation sieht Gefahr im Verzug.
Es sei als äußerst wahrscheinlich zu betrachten, „dass sich vom Rückruf betroffene Produkte der Firma Wilke noch im Umlauf“ befänden, heißt es in dem Antrag.

Das nordhessische Unternehmen hat inzwischen Insolvenz beantragt.
Wilke war zuvor bereits von der zuständigen Behörde vorläufig geschlossen worden.

Tote nach Wurst-Verzehr auch in den Niederlanden
Auch in den Niederlanden soll es mehrere Todesfälle durch Bakterien in Wurstwaren gegeben haben.
Wie der niederländische Nachrichtensender RTL Nieuws unter Berufung auf das Nationale Institut für Volksgesundheit und Umwelt (RIVM) berichtet, seien drei Menschen nach dem Verzehr von Wurst der Firma Offerman gestorben und 20 weitere erkrankt.
Eine Frau soll zudem eine Fehlgeburt erlitten haben.

Offerman hatte am Samstag nach eigener Darstellung die gesamte Produktion der betroffenen Fabrik aus dem Handel genommen.
Bisher gibt es keine Beweise für einen Zusammenhang zum Fall Wilke in Deutschland, die niederländischen Produkte seien laut Aufsichtsbehörde für Nahrungsmittel nicht nach Deutschland exportiert worden.
Noch ist nicht geklärt, wie die Keime in die Wurst kamen.
Und auch, wie Kunden die Wurst identifizieren sollen, ist zum Teil unklar.

Wilke-Wurst auch in loser Form in Kantinen ausgegeben
„Alle im Unternehmen hergestellten Erzeugnisse mit sämtlichen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdaten“ seien zurückgerufen, gab die Firma Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren an.
Die betroffenen Waren seien durch das ovale Kennzeichen „DE EV 203 EG“ eindeutig zu identifizieren.
Die Artikel könnten gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgegeben werden.

Allerdings wurde die Wurst offenbar auch in loser Form, also ohne gekennzeichnete Verpackung, auf den Markt gebracht, zum Beispiel an Wursttheken oder in Kantinen.

Listerien in Wurst von Wilke: Experten suchen nach der Quellen
Die Keime waren einem Bericht der „Hessischen-Niedersächsischen Allgemeinen“ (HNA) zufolge in Pizzasalami und Brühwurstaufschnitt gefunden worden.
Eine Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI) habe einen unmittelbaren Zusammenhang zu zwei Todesfällen – zwei ältere Menschen aus Hessen – ergeben.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die Todesfälle mit Wilke-Produkten in Zusammenhang stünden, liege laut dem RKI-Gutachten bei 99,6 Prozent.
Laut örtlichen Behörden gibt es 37 weitere Krankheitsfälle, die möglicherweise mit den Wurstwaren der Firma im Zusammenhang stehen.

Laut RTL Nieuws nahmen mehrere Supermärkte und Großhändler in den Niederlanden Offerman-Fleisch aus dem Handel, so etwa Aldi, Jumbo und Sligro.
Kunden würden gebeten, gekauftes Fleisch nicht zu essen und ins Geschäft zurückzubringen.
„Fleischprodukte, die noch in den Regalen stehen, können sicher konsumiert werden“, heißt es in einer Erklärung der Supermarktkette Jumbo.

Welche Wurst genau betroffen ist, können Kunden hier nachlesen:
Liste der bei Jumbo zurückgerufenen Produkte


Liste der bei Aldi zurückgerufenen Produkte


Listeriose: Für wen die Infektionskrankheit gefährlich ist
Listerien sind in der Natur häufig vorkommende Bakterien.
Nur sehr wenige Menschen, die sie aufnehmen, erkranken an der sogenannten Listeriose.
Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektionskrankheit meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen mit Durchfall und Fieber.

Gefährlich, sogar lebensgefährlich ist die Infektion für Menschen mit geschwächten Abwehrkräften: Neugeborene, alte Menschen, Patienten mit chronischen Erkrankungen, Transplantierte und Schwangere.
Bei ihnen und bei Ungeborenen kann Listeriose zum Tod führen.

Foodwatch ruft Betroffene auf, sich zu melden
Nach den Todes- und Krankheitsfällen rief die Verbraucherorganisation Foodwatch Betroffene auf, sich zu melden.
Dies gelte für weitere Erkrankte ebenso wie für Angehörige, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung.
Foodwatch wolle prüfen, ob in dem konkreten Fall Unternehmen und Behörden auch wirklich alles getan hätten, „um Erkrankungen zu vermeiden und die Menschen zu warnen“, hieß es.

Bisher gibt es keine Erkenntnisse, woher die Keime in den Wurstwaren stammen.
„Das ist das Problem“, sagt Hartmut Wecker, Sprecher des Landkreises Waldeck-Frankenberg.
Deshalb sei eine Arbeitsgruppe mit Spezialisten der Regierungspräsidien Kassel und Darmstadt im Betrieb gewesen, die nach der Quelle suchten.

Bereits am Dienstagabend war eine Rückrufaktion angeordnet worden.
Betroffen sind sämtliche Produkte mit Ausnahme von Vollkonserven.
Die Menge kann der Landkreis nicht abschätzen.
Es handele sich allerdings um einen sehr großen Betrieb, der in alle Bundesländer, aber auch weltweit geliefert habe.
„Nach unseren Erkenntnisse haben Altenheime und Krankenhäuser über Großhändler auch Produkte von Wilke bezogen.“

Keime in Wurstwaren: Veterinäramt beobachtet Betrieb seit Jahresanfang
Schon seit Anfang des Jahres begleite das örtliche Veterinäramt die Wurstfirma, heißt es in dem „HNA“-Bericht.
Nach Listerien-Funden in Hamburg und Baden-Württemberg sei man auf die Verunreinigungen aufmerksam geworden.
Unter anderem habe es danach eine Grundreinigung des Betriebs gegeben.

Dennoch habe man auch anschließend wiederholt Verunreinigungen in Produkten der Firma Wilke gefunden.
Die Quelle der Verunreinigungen habe bislang nicht ausgemacht werden können.
In Verdacht stehen die Schneidemaschinen der Firma, wo erneut Keime nachgewiesen werden konnten.
Das sei auch der Grund für die Schließung.


 
Schutz vor Handy-Abofallen: Netzagentur verschärft Regeln für Drittanbieterdienste !

Immer wieder kommt es vor, dass Verbraucher von hohen Telefonrechnungen überrascht werden.
Schuld sind oft sogenannte Drittanbieterdienste.
Jetzt will die Bundesnetzagentur die Regeln für solche Handy-Abos verschärfen.

Zum Schutz vor Handy-Abofallen und ungewollten oder betrügerischen Abrechnungen von Drittanbietern führt die Bundesnetzagentur neue Regeln für Mobilfunk-Provider ein.
Diese müssen spätestens am 1. Februar 2020 das sogenannte Redirect-Verfahren einführt haben, wenn sie weiterhin Leistungen von und für Drittanbieter abrechnen wollen, wie die Behörde mitteilt.

Redirect funktioniert als technische Lösung folgendermaßen: Geht es um ein Abo oder einen Einzelkauf über die Handyrechnung, wird der Nutzer von der Seite des Drittanbieters weg zu einer Bezahlseite seines Providers geleitet, wo er den Kauf bestätigen muss.

Geld-zurück-Garantie in vielen Fällen
Die Bundesnetzagentur lässt den Providern aber eine Alternative zum Redirect-Verfahren.
Sie dürfen stattdessen auch ein sogenanntes Kombinationsmodell anwenden, das verschiedene Schutzmaßnahmen verbindet.
Kommt das Kombi-Modell zur Anwendung, soll es in vielen Fällen eine Art Geld-zurück-Garantie bei ungewollten Drittanbieter-Abrechnungen geben.
Der Provider muss dem Kunden zu Unrecht belastete Beträge direkt zurückerstatten.

Eine Besonderheit stellt der neuen Verfügung zufolge das Abonnieren von Diensten dar, das künftig gar nicht mehr ohne Redirect erfolgen darf.
Darüber hinaus gelte eine Ausnahme von den neuen Regeln für vertrauenswürdige Drittanbieter, bei denen sich der Kunde selbst durch ein Log-in identifiziert.

Handy-Abofallen auf dem Vormarsch
Im laufenden Jahr hatten Verbraucherschützer zuletzt vor einer Zunahme von Handy-Abofallen gewarnt.
Die Zeitschrift "Finanztest" berichtete Mitte September über Zehntausende Mobilfunk-Kunden, die falsche oder zu hohe Rechnungen bekommen hatten.
Dabei ging es um Drittanbieterleistungen wie Videos oder andere auf der Rechnung nicht näher benannten "Sonderdienste", die gar nicht bestellt waren.

Verbraucher, die Probleme mit der Abrechnung von Drittanbieterdiensten haben, können sich unter anderem über ein Onlineformular an die Bundesnetzagentur als zuständige Aufsichtsbehörde wenden.

Per Sperre auf der sicheren Seite
Wer grundsätzlich keine Leistungen oder Dienste über seine Handyrechnung bezahlen möchte, kann schon jetzt vom seinem Provider jederzeit eine Sperre einrichten lassen, damit Dritte nichts mehr abrechnen können.

Die sogenannte Drittanbietersperre lässt sich per E-Mail beauftragen, oft aber auch direkt im Online-Kundenbereich oder in den Kunden-Apps der Mobilfunkanbieter aktivieren.
Zudem hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) einen Beauftragungs-Musterbrief zum Herunterladen bereitgestellt.

Nach Teilsperrungen fragen
Bei vielen Mobilfunkanbietern können Kunden auch genauer eingrenzen, für welche Angebote die Sperre gelten soll.
Wer also seriöse, vielleicht gewünschte Dienste wie das Bezahlen von Parkscheinen per SMS weiter nutzen möchte, sollte nachfragen, ob die Möglichkeit einer Teilsperrung besteht, rät der vzbv.
Kontaktloses Bezahlen mit dem Smartphone oder mobiles Bezahlen über Apps hat mit den Sperren nichts zu tun und funktioniert weiter.

Wer in eine Abofalle getappt ist, sollte laut vzbv das Abo stoppen und Zahlungen sowohl vom Drittanbieter als auch vom Mobilfunkanbieter zurückfordern.


 
Stiftung Warentest: Das sind die besten Handys 2019 !

Die Stiftung Warentest hat eine aktuelle Liste der besten Smartphones veröffentlicht.
Neben den üblichen Verdächtigen hält die Aufzählung auch eine Überraschung bereit.

Die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest hat ihre Top-Liste der besten Smartphones um 37 neue Modelle ergänzt – darunter auch die Flaggschiff-Geräte iPhone 11 Pro und Galaxy Note 10 von Apple und Samsung.

Während Apple im vergangenen Jahr die Tester mit seinem Spitzengerät iPhone XS Max (Note: 2,3) nicht wirklich überzeugen konnte, schafft es das aktuelle iPhone 11 Pro Max in diesem Jahr mit einer Gesamtnote von 1,7 fast auf den Spitzenplatz.
Den konnte das Samsung Galaxy S10+ (Note: 1,6) ganz knapp gegen den teureren Konkurrenten verteidigen.
Den zweiten Platz teilt sich das iPhone 11 Pro Max allerdings mit dem gleich gut bewerteten Samsung Galaxy S10.

iPhone punktet vor allem mit überragender Kamera
Den Testern gefiel am neuen iPhone vor allem die Kamera besser als bei den übrigen Geräten in der Spitzengruppe (Teilnote: 1,7).
Kein anderes Smartphones mache so gute Fotos, so das Urteil der Tester.
Auch das Display bewerteten die Tester gut, der Akku erreicht mit einer Note von 2,9 nur eine durchschnittliche Bewertung.

Das kleinere, weitestgehend identische Schwester-Gerät iPhone 11 Pro schnitt überraschenderweise deutlich schlechter ab.
Sturzschäden im Fall-Test führten zu einer Abwertung auf die Gesamtnote 3,0.

Samsungs Galaxy Note 10 wird vom älteren S10 geschlagen
Ein weiterer Neuzugang auf der Liste – das Samsung Galaxy Note 10+ – kann sich mit der Gesamtnote 1,8 den dritten Rang sichern.
Das kleinere Note 10 ist mit der Bewertung 1,9 einen Tick schwächer.
Im Vergleich zu den besser platzierten Geräten aus selbem Hause, befanden die Tester sowohl Telefonleistung als auch Bedienbarkeit für nicht ganz so gut.

Mit der Gesamtnote 2,0 erreichte von den Neuzugängen nur noch das LG G8S ThinQ die Top-Fünf. Hier verhinderte vor allem die mäßige Note von 3,4 in der Rubrik "Stabilität" eine bessere Platzierung.

Die komplette Liste mit Prüfergebnissen zu insgesamt 294 Handys ist kostenpflichtig im Netz auf Test.de abrufbar.


 
Thermomix: Aldi verkauft wieder Billig-Version vom Küchengerät - es droht erneut das Horror-Szenario !

Aldi will es wieder tun! Der Discounter plant offenbar, in Kürze erneut seine Billigversion des Küchengeräts Thermomix von Vorwerk in die Regale zu bringen.
Das berichtet „chip.de“.

Wiederholen sich die schlimmen Szenen in den Märkten von Aldi wie beim ersten Mal?
Wir erinnern uns: 2015 brachte Aldi Süd zum ersten Mal den Billig-Klon des Thermomix' auf den Markt.
199 Euro kostete das Gerät von Ambiano damals.
Zum Vergleich: Die neueste Version des originalen Thermomix kostet 1359 Euro.

Thermomix-Klon sorgte für Prügelszenen
Viele Kunden erhofften sich von der Aldi-Version die gleichen Fähigkeiten zum Schnäppchenpreis und stürmten die Supermärkte.
Es eskalierte völlig.
In Bayern musste die Polizei anrücken, weil eine Frau von einem anderen Kunden umgerissen wurde.

In Baden-Württemberg rangelten ebenfalls Marktbesucher um das Küchengerät.
Ein Mann soll eine Frau zu Boden gebracht und ihr das Gerät aus der Hand gerissen haben.

Es gab schlicht zu wenig Geräte für zu viele Käufer.

Gerät mit vielen Funktionen
Wie „Chip“ berichtet, soll es aber nun einen neuen Anlauf geben.
Ab dem 21. Oktober soll die Ambiano-Küchenmaschine für unter 200 Euro zu haben sein – und zwar nur in den Filialen.

Bei Aldi Süd kommt das Ambiano-Gerät in die Märkte, Aldi Nord soll demnach mit seinem Quigg-Gerät gleichziehen.

Das Gerät verspricht laut Aldi Süd ähnliche Funktionen wie der Original-Thermomix: Dampfgaren, hacken und pürieren, rühren und kneten, mixen und kochen, schlagen und wiegen.

Auch Aldi-Konkurrent Lidl brachte vor einigen Monaten eine Billig-Version des Thermomixes in den Handel.
Auch damals gab es Ärger, allerdings nicht wegen des niedrigen Angebots, sondern wegen einer bestimmten Funktion.


 
Drei Insolvenzanträge in vier Jahren: Kettcar-Hersteller stellt Fertigung ein !

Der Kettcar-Hersteller Kettler stellt die Fertigung ein.
Ein Großteil der verbliebenen Mitarbeiter wird noch diese Woche freigestellt.

Kettler stellt die Fertigung von Kettcars ein.
Noch in dieser Woche würden voraussichtlich 400 der verbliebenen rund 550 Mitarbeiter freigestellt, sagte der Rechtsanwalt Martin Lambrecht, der die Kettler-Unternehmensführung im Insolvenzverfahren berät.

Die übrigen Mitarbeiter würden vorläufig noch gebraucht, um die Produktion abzuwickeln.
Zuvor hatten mehrere Zeitungen und der Westdeutsche Rundfunk über die geplante Schließung berichtet.

Nicht mehr profitabel
Die Beschäftigten seien am Montag auf einer Betriebsversammlung über die Schließungsentscheidung der Geschäftsführung informiert worden, sagte Lambrecht.
Der Beschluss werde vom Gläubigerausschuss mitgetragen.
Der Betrieb könne nicht weitergeführt werden, denn in der heutigen Größe sei die Produktion in Deutschland nicht mehr profitabel.

Der Freizeitgerätehersteller kämpfte seit geraumer Zeit ums Überleben und hatte im Juli zum dritten Mal innerhalb von gut vier Jahren einen Insolvenzantrag stellen müssen.

Schon im vergangenen Jahr hing sein Schicksal am seidenen Faden.
Doch sorgte der Einstieg des Finanzinvestors Lafayette im Dezember 2018 dann zunächst noch einmal für neue Hoffnung in Ense-Parsit.
Auch Lafayette gelang es aber offenbar nicht, das Ruder bei dem taumelnden Traditionsunternehmen herumzureißen.


 
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