Erneut Razzia in Berlin gegen mutmaßliche Geldtransporter-Räuber !
Am Donnerstagmorgen 6 Uhr durchsuchten Polizei und Spezialeinsatzkräfte mehrere Wohnungen in Berlin.
Hintergrund ist der Überfall auf einen Geldtransporter im Oktober 2018 nahe dem Alexanderplatz.
Im Visier der Fahnder standen am Donnerstagmorgen zwei Verdächtige – ein Libanese (41) und ein Deutscher (28). Polizei und Spezialeinsatzkräfte durchsuchten seit 6 Uhr drei Wohn- und Meldeanschriften der beiden Männer in Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte.
Nach Informationen soll es sich bei den Verdächtigen um Mitglieder des berühmten Remmo-Clans handeln.
Bei den Durchsuchungen konnten Beweismittel sichergestellt werden.
Um was es sich konkret handelte, wollte die Staatsanwaltschaft nicht mitteilen.
Die beiden Verdächtigen wurden laut Ermittlern nicht in den durchsuchten Objekten angetroffen.
Rund 50 Ermittler waren an der Razzia beteiligt.
Erst Ende Januar durchsuchten schwerbewaffnete SEK-Beamte und LKA-Fahnder mehrere Wohnungen und Geschäftsräume in Kreuzberg, Steglitz und Tempelhof, Treptow und Neukölln im Zusammenhang mit dem Überfall.
In einer Wohnung an der Kreuzberger Gneisenaustraße nahmen die Ermittler Sakarya Remmo (25) fest.
Seinen mutmaßlichen Komplizen Munadel A. (38) trafen die Polizisten in der Alten Jakobstraße an.
Beide werden im Verfahren um den Überfall als Beschuldigte geführt.
Haftbefehle lagen nicht vor.
Ziel sei auch hier gewesen, Beweise zu sichern.
Zwei Verdächtige bereits gefasst
Bereits im Dezember waren zwei mutmaßliche Täter gefasst worden.
Der 38-Jährige Libanese Suphi S., wurde in seiner geräumigen Villa in Mariendorf verhaftet.
Gegen ihn hatte ein Richter Haftbefehl nicht nur wegen schweren Raubes, sondern auch wegen versuchten Mordes erlassen.
Er gilt als Mitglied einer kurdisch-libanesischen Großfamilie mit Bezug zu polizeibekannten Clans.
Ebenfalls in Mariendorf ging Abdallah T. (32) ins Netz.
Der 32-Jährige gilt als „Logistiker“ im Fall, soll die Tatwerkzeuge bei der freiwilligen Feuerwehr gestohlen haben.
Das ist der Fall
Es war einer der spektakulärsten Raubüberfälle seit Langem in der Hauptstadt!
Am 19. Oktober gegen 7.30 Uhr überfielen fünf maskierte Räuber einen Geldtransporter nahe dem Alexanderplatz in Berlin-Mitte.
Mit zwei Autos – einem Mercedes und einem Audi – hatten sie den Transporter gerammt und so ausgebremst.
Mit vorgehaltener Kalaschnikow, einem russischen Sturmgewehr, soll ein Beschuldigter zusammen mit seinen Komplizen die Besatzung des Transporters bedroht haben.
Dann sollen sie die Tür des Wagens aufgebrochen und Geld gestohlen haben.
Filmreife Flucht
Auf ihrer Flucht ging es spektakulär weiter: Aus dem Mercedes schossen die Räuber auf einen sie verfolgenden Streifenwagen, so dass dieser ablassen musste.
Laut Staatsanwaltschaft wird den Verdächtigen deshalb nicht nur schwerer Raub, sondern auch versuchter Mord vorgeworfen.
Die Täter entkamen zunächst unerkannt, aber auch ohne Beute, denn die mussten sie zum Teil im Fluchtwagen zurücklassen.
Eine weitere Kiste hatten sie zuvor schon aus dem Kofferraum verloren.
Die Ermittler hatten es anschließend relativ einfach: Im Fluchtwagen und auch an den Geldkassetten sicherten sie DNA-Spuren, die sie schließlich auf die Spur der Verdächtigen führte.