Aktuelle NEWS aus Deutschland !

Metro abgezockt: Betrüger kassieren Pfand für 275.000 Flaschen „Fake-Bier“ !

Bonn/Sankt Augustin - Was für eine freche Masche!
Und wenn zwei Männer, die die Metro in Sankt Augustin übers Ohr hauten, nicht so gierig gewesen wären, hätte die Beute noch viel höher ausfallen können.
Innerhalb eines Jahres zockte das Duo dem Markt fast 22 000 Euro ab.
Mit „Fake-Bier“!

Schmu in der Leergutannahme
Wegen gewerbsmäßigen Betrugs steht demnächst Harald G. (57, Namen geändert) vor Gericht.
Der Mann aus Altenburg (Thüringen) soll an einen Mann in der Leergut-Annahme der Metro herangetreten sein und ihm die dreiste Pfand-Betrügerei vorgeschlagen haben.

Staatsanwältin sicher: Flaschen und Kisten existierten nicht
In 25 Fällen kassierte Harald G. zwischen August 2014 und Juli 2015 mit seiner Methode Geld von dem Sankt Augustiner Markt.
Laut Staatsanwältin haben die eingelösten Pfand-Flaschen und -Kästen aber nie existiert!
Die ergaunerten Summen soll G. mit Metro-Mitarbeiter Sven T. (40) geteilt haben.
Wie genau die Beiden tricksten, ist bislang noch nicht geklärt.
Aber nach einem Jahr flog die Masche doch noch auf: Die einzelnen Gutschriften auf das Kundenkonto lagen bei bis zu 1059 Euro – 13.237 einzelne Acht-Cent-Bierflaschen oder 309 entsprechende Kästen hatte Harald G. zurückgeben müssen, um auf diesen Betrag zu kommen.
Und für den Gesamtschaden sogar 275.000 Einzel-Flaschen!

Komplize hat gesungen
Weil Komplize Sven T. nach der Entdeckung ordentlich gesungen hat, kam er einigermaßen glimpflich davon: Das Amtsgericht Siegburg verhängte per Strafbefehl 2400 (240 mal 10) Euro Geldstrafe.
Seinen Job ist er natürlich los.

Einschlägig vorbestraft
Auch der Altenburger Harald G. war eigentlich zum Schöffengericht in Siegburg angeklagt.
Stattdessen muss das Landgericht ran: Der 57-Jährige stand während der Abzocke der Metro unter Führungsaufsicht.
Außerdem hat G. 17 Vorstrafen – die meisten davon einschlägig.
Der mutmaßliche Bier-Betrüger hat bisher entgegen der Version seines Komplizen behauptet, die Flaschen-Abgaben seien nicht gefälscht gewesen.
Aktuell sitzt G. eine Haftstrafe in Berlin ab.


 
Weiberfastnacht-Prozess: „Hase“ wollte „Potato“-Verkäufer falsche „Fuffis“ andrehen !

Köln - Die Justiz hatte ihm noch eine letzte Chance gegeben.
Doch der Mann, der am Dienstag auf der Anklagebank des Kölner Amtsgerichts saß, trat sie mit Füßen.

Heval I. (25, Name geändert), Student der Informatik, machte trotz zwei laufender Bewährungsstrafen Folgendes: Er schlüpfte an Weiberfastnacht in ein Hasenkostüm und versuchte, im Kwartier Latäng 3600 Euro Falschgeld unters Volk zu bringen.
Keine gute Idee.

Zweimal Bewährung aufs Spiel gesetzt
Die Gretchenfrage im Prozess: Verdient ein zweifacher Bewährungsversager noch eine weitere Chance?

Heval I. erklärte vor Gericht, dass er sein Leben mittlerweile im Griff habe.
Er stehe kurz vor Abschluss seines Informatik-Studiums, habe eine Festanstellung als Kellner und bezahle mit seinem Gehalt seine Schulden nun auf legalem Wege ab.

Geldnot als Motiv
Diese Schulden in Höhe von 4500 Euro gab er vor Gericht auch als Beweggrund für die Straftat an Karneval an.
Er gestand, in Arnheim 72 hochwertige Blüten à 50 Euro für 1200 Euro gekauft zu haben.
Und auch, dass er die Falsifikate in Umlauf gebracht hatte.

Der Betreiber eines „Potato“-Ladens, der ihm eine Blüte gewechselt hatte, überführte ihn – der Prüftstift hatte angeschlagen.

Der Gastronom verfolgte den Geldfälscher im jecken Getümmel und stellte ihn in einem anderen Geschäft, wo Heval I. mit dem Falschgeld Getränke bezahlen wollte.
Es kam zur Festnahme.

Angeklagtem droht jahrelange Haft
Verdient er nun eine weitere Chance oder nicht?
Für den Richter eine schwierige Frage.
Zumal der Angeklagte wegen einer vorangegangenen Straftat bereits sechs Monate Untersuchungshaft verbüßt hatte.

Für den Staatsanwalt eine glasklare Sache.
„Eine höhere Rückfallgeschwindigkeit kann man gar nicht zeigen.
Er hat sich nicht bewährt“, sagte der Ankläger.
Das überzeugte den Richter offenbar.

Er verurteilte den Angeklagten zu 15 Monaten Haft – ohne Bewährung.
Nun drohen Heval I. der Widerruf der zur Bewährung ausgesetzten Strafen, also insgesamt drei Jahre und drei Monate Gefängnis.


 
Kölner Hauptbahnhof: Mann stößt US-Touristin (18) gegen KVB-Bahn -Fahndung läuft !

Köln - Es sind Szenen, die einem einen Schauer über den Rücken jagen.
Montagabend, 22.30 Uhr an der U-Bahn-Haltestelle Dom/HBF.

Eine aus den USA stammende Touristin (18) wartet zusammen mit ihrer Cousine (21) auf die KVB-Linie 5 in Richtung Ossendorf.

In Richtung Bahn gestoßen
Dann geschieht das Unfassbare: Als die Bahn einfährt, steht ein Unbekannter von einer Sitzbank auf und stößt die 18-Jährige unvermittelt von hinten in Richtung des Gleisbetts.

Das Opfer stürzt und bleibt zum Glück nur Zentimeter vor der Bahnsteigkante liegen.
Die einfahrende Bahn trifft sie noch leicht am Kopf, die 18-Jährige bleibt wie durch ein Wunder unverletzt.

Sowohl der Angreifer, als auch die Gestürzte steigen anschließend in die Bahn, jedoch in unterschiedliche Wagen.
Während die Cousinen an der Haltestelle Friesenplatz aussteigen, bleibt der Angreifer sitzen.

Kurz darauf sprechen die jungen Frauen ein Streifenteam am Friesenplatz an.

Täter taucht unter
Die Beamten nehmen sofort Kontakt zur KVB-Leitstelle auf, schicken Kräfte nach Ossendorf in Richtung Endhaltestelle der 5.
Doch als die Bahn dort ankommt, ist der Mann verschwunden.

Es gibt aber Videoaufnahmen, die die Polizei sich umgehend von der KVB besorgt, und die den Täter zeigen.
Eine Mordkommission ermittelt!

Die Touristin, die eigentlich in Süddeutschland zu Gast ist und nur für einen Tag nach Köln kam, blieb nach dem Vorfall in Köln, um die Kripo zu unterstützen.

Polizei fahndet im Drogenmilieu
Mit szenekundigen Beamten suchten die Ermittler am Dienstag im Bereich Dom/Hbf mit Fotos im Drogen- und Obdachlosen-Milieu nach dem Schubser.
Die Polizei schließt nicht aus, dass der Täter psychisch krank und ebenso gefährlich sein könnte.

Die Ermittler waren nach Informationen guter Dinge, den Mann in den kommenden 24 Stunden zu fassen.
Sollte das dennoch nicht gelingen, könnte eine öffentliche Großfahndung mit einem Foto aus der Überwachungskamera eingeleitet werden.

Gegen den etwa 30-jährigen Täter werde wegen versuchter Tötung ermittelt, so die Polizei.
Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft.

So sieht der Täter aus
Laut Zeugenaussagen ist der Unbekannte etwa 1,75 Meter groß.
Er hat kurze dunkle Haare und war zur Tatzeit mit einer schwarzen Jogginghose mit weißer Aufschrift und einem grauen Pullover bekleidet.

Die Polizei sucht Zeugen und fragt: Wer kann Angaben zur Identität oder dem Aufenthaltsort des Unbekannten machen?

Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an [email protected] entgegen.


 
Wegen 81.000-Euro-Flitzer: Duo soll Händler (29) ermordet haben !

Troisdorf/Bochum - Dimitri S. (29) bot seinen in Troisdorf stehenden Audi R 8 zum Verkauf an - kurz darauf wurde er wegen des 81.000-Euro-Flitzers getötet.

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Jetzt begann gegen seine beiden mutmaßlichen Mörder der Prozess vor dem Landgericht Bochum.

Tödliche Probefahrt
Christof S. (33) und Dieter B. (30) sind angeklagt, Dimitri S. aus Habgier ermordet zu haben.
Am 16. Januar hatten sie sich zur Probefahrt verabredet.
Die startete in Troisdorf und endete in Bochum.
Dort, in der Wohnung von Christof S., sollte die Geldübergabe stattfinden.…

Neun Tage später fand man Dimitri S.’ Leiche in einem Waldstück in Witten - eingewickelt in Plastikfolie.

Zu Tode gewürgt
Laut Anklage soll Dieter B. den russischen Händler ins Schlafzimmer gelockt haben – damit sein Komplize ihn von hinten in den Schwitzkasten nehmen und ihm mit einem Hammer auf den Kopf schlagen konnte.
Das Würgen soll mindestens drei Minuten gedauert haben.

Als den Toten ausgegeben
Anschließend gab sich das Duo als den Toten aus!
Laut WAZ erklärte Dimitri S.’ Mutter den Richtern, sie habe direkt nach der Tat vom Handy ihres Sohnes eine Nachricht erhalten: „Alles geklappt und bezahlt.
Fahre jetzt zum Flughafen.“
Sie wurde stutzig, da ihr Sohn ihr sonst immer auf Russisch schrieb.

Mit Audi rumgeprotzt
Damit nicht genug. Christof S. und Dieter B. präsentierten laut Anklage den Audi R 8 auch protzig im Bekanntenkreis und auf Facebook, behaupteten dazu, den Wagen gekauft zu haben.

„Die Anklage geht aber davon aus, dass die Tatverdächtigen nicht über den Kaufpreis verfügten“, so Landgerichtssprecherin Katja Nagel.

Der Prozess wird am 11. August fortgesetzt.


 
Waldbrölerin wollte Ehemann abstrafen: Eifersucht - Da mixte sie ihm einen Gift-Cocktail !

Bonn/Waldbröl - Vor der Rache einer eifersüchtigen Frau sollte Mann sich in Acht nehmen.
Weil ihr Gatte „freundschaftliche Beziehungen“ zu einer anderen Frau unterhielt, vergiftete ihn Birgit F. (Namen geändert) mit Medikamenten im Orangensaft.
Das hat die Krankenschwester zugegeben.

Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung
Die Bonner Staatsanwaltschaft hat wegen gefährlicher Körperverletzung durch Beibringung von Gift Anklage gegen die 53-Jährige erhoben: Am 28. August 2016 hatte F. ihrem Mann mindestens eins, vielleicht sogar vier Medikamente in einem Glas Orangensaft verabreicht.

Freund fand den Polizisten völlig benommen
Der Polizist Bernd (51) hatte Glück im Unglück: Ein Kollege und Freund machte sich Sorgen, nachdem er den 51-Jährigen weder über Whatsapp noch über Facebook erreichen konnte.
Er fuhr zum Haus der F.s – und fand den Kumpel völlig benommen vor.
„Der Geschädigte war desorientiert, schien stetig gegen Einschlafen anzukämpfen“, so Fabian Krapoth, Direktor des Amtsgerichts Waldbröl.
Zur Rede gestellt behauptete Birgit F., sie habe mehrmals angeboten, zum Arzt zu fahren.
Ihr Mann habe das abgelehnt.

Dosis war nicht lebensgefährlich
Bernds Kollege fackelte nicht lange, rief einen Krankenwagen.
In der Klinik wurde festgestellt, dass der 51-Jährige teils hohe Dosen verschiedener Medikamente im Blut hatte: zwei Beruhigungs-, sowie ein Schmerz- und ein Schlafmittel.

Der zuständige Richter holte ein medizinisches Gutachten ein.
Ergebnis: Die Dosis war gefährlich, aber es bestand keine Lebensgefahr.

„Ich wollte ihn abstrafen“
F. hat zugegeben, ihrem Mann wenigstens ein Beruhigungsmittel in den O-Saft gemischt zu haben.
Sie beteuerte aber, sie habe ihren Mann nicht töten, sondern ihm nur einen Denkzettel verpassen wollen.
Außerdem habe sie erreichen wollen, dass sich Bernd mal eine Weile nicht mit der Anderen treffen kann.

Der 51-Jährige hat an den Giftanschlag kaum noch Erinnerung: Ihm sei schwindlig geworden, danach habe er einen Filmriss, so der Polizist.

Richter lehnte Geldstrafe ab
Für gefährliche Körperverletzung drohen der Krankenschwester bis zehn Jahre Haft.
Der Staatsanwalt hatte zunächst Strafbefehl beantragt: 2700 (90 mal 30 Euro) hätte die nicht vorbestrafte Krankenschwester zahlen sollen.
Doch da machte der Richter nicht mit.
Wann er den Gift-Fall verhandelt, steht noch nicht fest.


 
Millionen-Anlagebetrug mit Falschgold: Gefängnis !

Nach einem Millionenbetrug mit vorgetäuschten Goldgeschäften hat das Berliner Landgericht drei Männer und eine Frau zu Strafen zwischen fünf und sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
Die 47- bis 68-jährigen Angeklagten hätten rund 4000 Anleger geprellt und einen Schaden von etwa 49 Millionen Euro verursacht.
Tatsächlich sei kein gewinnbringender Goldhandel erfolgt, begründeten die Richter am Dienstag.
Zur Täuschung seien 3,6 Tonnen Falschgold beschafft worden.
Die Dummys waren 2015 bei einer Razzia in einer Villa im Stadtteil Zehlendorf beschlagnahmt worden.

Ein 56-jähriger Angeklagter habe den Schwindel eingefädelt, so das Gericht.
Er erhielt mit sechs Jahren Haft die höchste Strafe.
Der vorbestrafte Mann hatte in dem 13 Monate dauernden Prozess gestanden und erklärt, er allein sei für die Täuschung verantwortlich.
Kunden seien hochprofessionell getäuscht worden, so das Gericht im Schuldspruch wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs.
Für drei Angeklagte hatten die Verteidiger Freispruch verlangt.


 
SS-Aufseherin: Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt erneut !

Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben erneut gegen die frühere KZ-Aufseherin Hilde Michnia aus Hamburg.
Dabei gehe es jedoch nicht um eine Anklageerhebung, sondern zunächst um die Überprüfung neuer Quellen, sagte eine Sprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Zuvor hatte die "Welt" darüber berichtet.

Demnach soll die heute 95-Jährige 1945 an einem Todesmarsch von KZ-Häftlingen beteiligt gewesen sein.
Diese mussten vom Konzentrationslager Grünberg (heute: Zielona Gora in Polen) über 400 Kilometer nach Bergen-Belsen laufen.
Bei dem Marsch waren damals 1400 von 2000 Frauen ums Leben gekommen.

Anfang 2015 hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen, im März wurde das Verfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Daraufhin habe sich der Verfasser der Strafanzeige gegen Michnia, Hans-Jürgen Brennecke aus Lüneburg, bei der Generalstaatsanwaltschaft beschwert.
Diese habe die Staatsanwaltschaft angewiesen, die Vorwürfe erneut zu prüfen.


 
Bewohner dürfen in evakuiertes Wuppertaler Hochhaus zurück !

Vier Wochen nach der Evakuierung wegen Brandschutzmängeln können die Bewohner in das betroffene Wuppertaler Hochhaus zurückkehren.
Das hat die Stadt am Dienstag bekanntgegeben.
Die Berliner Immobilienfirma, der das 60 Jahre alte Haus gehört, habe die brennbare Kunststoff-Fassade im Bereich der Treppenhäuser und Laubengänge inzwischen entfernt.
Die Fluchtwege würden im Fall eines Feuers damit nicht mehr verrauchen.
Es sollen aber noch weitere Teile der Fassade abgenommen werden.

Das Gebäude war Ende Juni evakuiert worden.
Auslöser war eine Neubewertung des Risikos nach dem Brand des Londoner Grenfell Towers mit mindestens 80 Toten.
Das elfstöckige Wuppertaler Gebäude mit insgesamt 86 Wohnungen war zum Zeitpunkt der Räumung Ende Juni nicht vollständig vermietet.

Das Hochhaus könnte auch ein Fall für die Gerichte werden.
Denn wer die Kosten rund um die Evakuierung trägt, ist zwischen Stadt und Eigentümer strittig.
Die Hälfte der insgesamt 72 Bewohner kam bei Verwandten oder Freunden unter, die anderen waren in städtischen Wohnungen untergebracht worden.

"Es war eine höchst einschneidende und belastende Maßnahme für die Menschen", räumte Wuppertals Baudezernent Frank Meyer nach der Wiederfreigabe des Gebäudes ein.
In Kenntnis des Londoner Feuers habe aber Gefahr für Leib und Leben bestanden.
Die Eigentümergesellschaft hatte bestritten, dass eine akute Gefahr bestanden habe.


 
Urteil im Prozess gegen Islamistenführer Sven Lau erwartet !

Islamistenführer Sven Lau droht heute eine mehrjährige Haftstrafe als Terrorhelfer.
Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft hat der 36-Jährige die islamistische Terrormiliz Jamwa in Syrien mit Personal, Ausrüstung und Geld unterstützt.
Die Behörde hat sechseinhalb Jahre Haft gegen Lau beantragt.

Es handele sich bei ihm um einen Überzeugungstäter.
Unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe habe er den Dschihad in Syrien von Deutschland aus unterstützt.
So habe er den Terroristen in Syrien zwei Islamisten als Kämpfer vermittelt, außerdem drei Nachtsichtgeräte und 250 Euro beschafft.

Lau hatte - unterstützt von Pierre Vogel - ein salafistisches Netzwerk aufgebaut.
Sein Verteidiger hatte einen Freispruch beantragt.
Der fünffache Vater sei von einem verurteilten Terroristen belastet worden, der sich davon offenkundig eine kürzere Haft versprochen habe.
Der Prozess gegen den ehemaligen Feuerwehrmann aus Mönchengladbach hatte im September vergangenen Jahres begonnen.

Der Senat unter Vorsitz von Richter Frank Schreiber absolvierte 53 Verhandlungstage, vernahm 38 Zeugen und hörte zwei Sachverständige.
Die Tatvorwürfe reichen ins Jahr 2013 zurück.


 
Mysteriöses Verbrechen: Polizei ermittelt weiter hochtourig !

Im Fall des erschossenen 22-jährigen Boxers aus Schenefeld (Kreis Pinneberg) laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren.
"Es gibt bisher aber keine neuen Erkenntnisse", sagte Polizeisprecherin Merle Neufeld am Dienstag.

Anhand einer DNA-Analyse konnte der Tote eindeutig identifiziert werden.
Danach handelt es sich bei der Leiche, die am Freitagabend von einem Lkw-Fahrer nahe der Autobahn-Raststätte Holmmoor entdeckt wurde, definitiv um den 22-jährigen Boxer, der seit dem 23. Juni vermisst wurde.

In der Nacht vor dem Verschwinden des Boxers war seinem Trainer in Wedel (Kreis Pinneberg) ins rechte Knie geschossen worden.
Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten gibt, wird zur Zeit untersucht.

So wollte die Polizei unter anderem prüfen, ob die Schüsse auf die beiden aus derselben Waffe abgegeben wurden.
Sollte das der Fall sei, wollte die Polizei diese Erkenntnisse aber aus ermittlungstaktischen Gründen nicht öffentlich machen.

Nach wie vor ermittele die Polizei in alle Richtungen, hieß es am Dienstag.
Hinweise auf einen Verdächtigen gebe es noch nicht.


 
Hochwasser-Alarm: Goslar kämpft gegen die Regenflut !

Braune Wassermassen strömen durch die Altstadt in Goslar.
Zig Keller laufen voll, Häuser werden evakuiert.
Der Landkreis im südlichen Niedersachsen hat aufgrund des Dauerregens und des Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen.

Der Strom aus braunem Wasser reißt Blumenkübel und Stühle von Cafés mit.
Es ist Vormittag in Goslar, zu diesem Zeitpunkt stehen schon viele Straßen in der Altstadt komplett unter Wasser: Durch den Dauerregen sind der Fluss Oker und der sonst kleine Bach Abzucht zu reißenden Strömen geworden – ein solches Hochwasser hat die Stadt in den vergangenen Jahren nicht erlebt.

Teile der 40.000-Einwohner-Stadt werden evakuiert, darunter eine Seniorenresidenz.
Und auch die Einwohner der kleinen Siedlung Oberschulenberg werden vorsorglich in Sicherheit gebracht.
Dort droht der Damm eines alten Teichs zu brechen.

Jörg Höhns erlebt den Ausnahmezustand in Goslar aus nächster Nähe.
Er ist Regionalmanager der Novum Hotelgruppe und wurde von seinen Mitarbeitern im Hotel "Kaiserworth" in der Altstadt alarmiert: Der Keller des zweiten, dazugehörigen Hotels namens "Brusttuch" steht unter Wasser.
Gäste werden vorsorglich in Sicherheit gebracht.

"Das war schon erschreckend", beschreibt Werner Blum aus Essen seinen ersten Eindruck.
Er macht gerade Urlaub in der Stadt.
Sein Auto hat er glücklicherweise auf einem Parkplatz abgestellt, der etwas erhöht liegt.

Überhaupt treffen diese heftigen Dauerregen-Massen den Harz besonders schwer.
Die Feuerwehr und Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) sind deswegen am Mittwoch im Dauereinsatz – auf der niedersächsischen wie auf der sachsen-anhaltinischen Seite.

In Rhüden und Silstedt etwa packen Helfer Sandsack um Sandsack, um die Wassermassen vom Eindringen in die Häuser abzuhalten.
In Silstedt steht das Wasser knietief in den Straßen.
Bis zum Nachmittag werden laut Behörden zwei Häuser mit etwa 15 Menschen evakuiert.
Dabei kommen auch Schlauchboote zum Einsatz.

"Sind noch blaue Säcke da?"
Das ist längst nicht alles: Oberhalb von Wernigerode im Harz droht die Zillierbachtalsperre überzulaufen
Im niedersächsischen Hildesheim liegt der Pegel der Innerste – ein Nebenfluss der Leine – mit 7,14 Meter rund 40 Zentimeter über dem bisher höchsten Hochwasser aus dem Jahr 2007.
Und in der Kleinstadt Bad Harzburg wird der Bahnhof gesperrt.
Dort steht das Wasser zwischenzeitlich rund 20 Zentimeter auf den Straßen.

Auch in Goslar versuchen die Menschen mit Brettern und Sandsäcken ihre Häuser zu schützen.
Von Dienstagabend mit Mittwochmittag seien achtzig Tonnen Sand verbraucht, erzählt ein Feuerwehrmann.
"Sind noch blaue Säcke da?", wird eine Frau dann auch in der Altstadt gefragt: Sie hält zwei Rollen mit Säcken in den Händen.
Trotzdem muss die Feuerwehr in der Stadt zahlreiche Keller auspumpen.
"Alles, was wir an Einsatzkräften zur Verfügung haben, ist im Einsatz", sagt Michael Weihrich, Sprecher im Landkreis Goslar.

Michele Pantaleo steht in den Lagerräumen seiner Pizzeria "Amaretto" zwischen Feuerwehrleuten.
Der Keller steht noch unter Wasser, obwohl schon seit rund drei Stunden abgepumpt wird.
Nudeln, Mehl – alles völlig nass und dadurch verdorben.
"Heute müssen wir auf jeden Fall zu machen.
Vielleicht auch länger", sagt der Gastronom.
Auch Jörg Höhns rechnet damit, dass die Aufräumarbeiten im Hotel "Brusttuch" noch länger dauern werden.
"Die Heizung muss funktionieren, sonst können keine Gäste dort wohnen", erklärt er.

Am Nachmittag dann lockern die dunklen Wolken endlich auf, ab und zu scheint sogar die Sonne hindurch.


 
Urteil gegen Ober-Salafisten: Jetzt vergeht dem „Schari-Polizisten“ Sven Lau das Lachen !

Düsseldorf - Er predigte Hass und erntete … Knast!
Sven Lau (36), einer der gefährlichsten Salafisten Deutschlands, wurde am Mittwoch im Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.
Seine Anhänger (rund 20 davon waren gekommen) quittierten das Urteil mit Murren.
Zuvor hatte sie ihr „Guru“ noch mit einem gehobenen Daumen begrüßt.

Deutliche Worte für Verteidigungsstrategie
Mit stoischem Gesichtsausdruck nahm Lau die Urteilsbegründung entgegen.
Und Richter Frank Schreiber fand deutliche Worte für die Verteidigungsstrategie des Angeklagten: Dieses Verfahren als „staatlichen Feldzug gegen den Staatsfeind Nummer eins“ zu bezeichnen, „klingt markig“, sei „ein substanzloses Spektakel“.

Richter von Errichtung des Kalifats überzeugt
Am Ende waren die Richter davon überzeugt, dass Lau die Terrormiliz „Jamwa“, die für die Errichtung eines Kalifatstaates ist und unter anderem in Aleppo ihr Unwesen trieb, unterstützt hat.
So habe Lau Nachtsichtgeräte in Kriegsgebiete liefern lassen, dafür gebe es Bestell- und Zahlungsbelege.
Auch für die Entsendung von gewaltbereiten Anhängern in die Kriegsgebiete gebe es Beweise – SMS und andere Nachrichten.
Unter dem Tarnmantel von Hilfskonvois habe der Salafist Geräte in Kriegsgebiete geschmuggelt.

Noch in seinem letzten Wort im Prozess hatte der knallharte Islamistenführer Tränen verdrückt.
Die lange Untersuchungshaft (22 Monate) hätten ihm die Familie entfremdet.
Ein Schauspiel, um zu erreichen, nach dem Urteil erst einmal aus der Haft entlassen zu werden?
Aber den Gefallen taten ihm die Richter nicht: Lau bleibt in U-Haft.
Richter Schreiber hält ihn keineswegs für geläutert: „Es besteht Fluchtgefahr.“

Illegal Handy beschafft
So habe Sven Lau schon einmal versucht, unter falschen Namen nach Österreich einzureisen.
Außerdem habe er sich im Knast illegal ein Handy beschafft und versucht, Briefe (gerichtet auch an Gesinnungsgenossen) aus dem Knast zu schmuggeln.

Eine so enge Beziehung zu seiner Familie wie er vorgibt bezweifeln die Richter.
Schließlich habe er abends endlose Stunden mit einer 19-Jährigen getwittert, mit der er unbedingt ins Kriegsgebiet einreisen wollte.
Richter Schreiber: „Deshalb verbietet sich die Aufhebung des Haftbefehls“.

Die Bundesanwaltschaft hatte sechseinhalb Jahre gefordert, Laus Anwalt, Mutlu Günal, einen Freispruch.
Er meinte noch vor dem Urteil: „Ich befürchte das Schlimmste.“
Und: „Ich werde morgen Revision einlegen.“


 
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