NEWS zum Fifa Korruptionsskandal usw. !

Gesperrter Fifa-Präsident Blatter kämpft um sein Lebenswerk !

Berlin. Erstmals seit seiner Sperre durch die FIFA-Ethikkommission meldet sich Joseph Blatter zu Wort.
Der derzeit kaltgestellte Weltverbands- Chef inszeniert sich als "Kämpfer". Auch Michel Platini gibt nicht auf - und erhält juristische Unterstützung.

Joseph Blatter denkt im Kampf um sein "Lebenswerk" noch lange nicht ans Aufgeben, Michel Platini darf sich für das juristische Ringen über Rückendeckung freuen.
Sein französischer Heimat-Verband FFF will wegen der 90-Tage-Sperre vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS ziehen, zudem bekräftigt die südamerikanische Konföderation ihre Unterstützung für Platini bei der Fifa-Präsidentschaftswahl.
Der Chef der Europäischen Fußball-Union Uefa legte am Wochenende wie erwartet Einspruch gegen die Suspendierung durch die Ethikkommission des Weltverbands ein.

Diesen Gang vor die Fifa-Berufungskommission hatten zuvor auch schon Blatters Anwälte unternommen, der 79 Jahre alte Schweizer gibt sich trotz seines vorerst schmachvollen Abgangs unverdrossen zuversichtlich.
"Mir geht es gut und ich fühle mich gut", sagte Blatter der "Schweiz am Sonntag" und nannte sich einen "Kämpfer": "Mich kann man zerstören - aber mein Lebenswerk kann man nicht zerstören."

"Blatter-Comeback ist in Arbeit"
Nachdem inzwischen selbst auf seinem Twitter-Account jeder Hinweis auf die Fifa-Präsidentschaft getilgt ist, hält er sich aber vorerst weiter in Zürich - Heimat des FIFA-Sitzes - auf.
"Das Blatter- Comeback ist in Arbeit", titelte der "Tagesanzeiger" (Sonntag).

Im Profil von Platini auf der Uefa-Internetseite findet dagegen der aktuelle Bann keinerlei Beachtung.
Die Zeit wird nun aber knapp für den 60-Jährigen.
Zwar hat Platini gerade noch rechtzeitig vor der Sperre seine Kandidatur eingereicht, doch eine Integritätsprüfung wird er als suspendierter Präsidentschaftskandidat nach Ende der Bewerbungsfrist am 26. Oktober kaum bestehen können.

Aus diesem Grund will der FFF Informationen von RTL Info zufolge Einspruch beim CAS einlegen.
Diesen Schritt kann Platini persönlich noch nicht unternehmen, er muss zunächst den Gang durch die Fifa-Instanzen abschließen.
Deshalb würde dem Franzosen eine derzeit diskutierte Verschiebung des Fifa-Wahlkongresses am 26. Februar in die Karten spielen - damit würde auch der Leumundscheck später stattfinden.

Druck auf dem Kessel
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach schließt ein Abrücken vom ursprünglichen Termin nicht kategorisch aus, warnte aber vor einer Verzögerung der Neuordnung an der Fifa-Spitze.
"Wenn man wirklich an den Punkt käme, das ist noch nicht besprochen, also im Konjunktiv gesprochen, wir müssten eventuell noch einmal verschieben, dann kann das auf keinen Fall ein langes Herausschieben sein, weil einfach Druck auf dem Kessel ist", sagte Niersbach am Samstag in Leipzig.

Sein Vorgänger Theo Zwanziger war zuletzt vom früheren Fifa-Anti-Korruptionsexperte Mark Pieth als möglicher Übergangspräsident des Weltverbands ins Spiel gebracht worden.
"Das Problem ist kein reines Problem des Fifa-Präsidenten Joseph Blatter, es ist kein reines Problem der Fifa-Exekutive", prangerte Zwanziger bei Sky Sport News HD auch mit Blick auf die Uefa an.
"Es ist ein Problem, das alle Konföderationen mitumfasst."

Am Donnerstag wird beim Treffen der Uefa-Exekutive in Nyon auch über die Terminierung des Wahlkongresses diskutiert, eine Entscheidung wird beim Exko-Treffen der Fifa am 20. Oktober erwartet.
Eine 14-köpfige Berufungskommission unter Vorsitz von Larry Mussenden von den Bermuda-Inseln muss unterdessen nun über die Einsprüche von Blatter und Platini entscheiden.

Geht es nach dem südamerikanischen Verband CONMEBOL, muss zumindest bei Platini die Sperre aufgehoben werden.
"Die Unschuldsvermutung ist ein Grundrecht, das berücksichtigt werden muss.
Herr Platini ist für kein Vergehen für schuldig erklärt worden, daher gefährdet die Sperre den Wahlprozess um die Fifa-Präsidentschaft", teilte Conmebol mit.
Die Sperre sei nicht zeitgemäß und unverhältnismäßig.

Niersbach: "Ich stehe zu meiner Meinung."
Zurückhaltender äußerte sich Niersbach.
"Ich stehe zu meiner Meinung, dass es eine Belastung für ihn ist, nachdem er vor 14 Tagen noch der absolute Favorit war.
Aber was das Uefa-Exekutivkomitee zum Ausdruck bringen wollte ist, dass es noch keine Verurteilung ist, es ist eine provisorische Sperre."

Die Geschäfte als Interimschef des Weltverbands führt zumindest offiziell Vizepräsident Issa Hayatou, der Kameruner soll Anfang der Woche in Zürich ankommen.
Der 69-Jährige sei trotz Krankheit voll belastbar sein, teilte der afrikanische Kontinentalverband mit.
"Es ist kein Geheimnis, dass er sich in den vergangenen Jahren wegen Nierenproblemen regelmäßig einer Dialyse unterzogen hat", hieß es von der CAF.
"Diese wurde immer in Einklang mit der Agenda und den vielfältigen professionellen Pflichten abgestimmt."


 
Blatter ist so ein bisschen wie Berlusconi bei den Italienern, den bekommt man auch nicht weg.
 
Deutschland soll Fußball-WM 2006 angeblich gekauft haben !

Frankfurt am Main. Nach einem Bericht des "Spiegel" soll das Bewerbungskomitee mit Beckenbauer und Niersbach die Vergabe der WM 2006 nach Deutschland gekauft haben.

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Neun Jahre nach dem Sommermärchen droht dem deutschen Fußball ein gewaltiger Skandal.
Die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland soll einem Bericht des "Spiegel" zufolge mutmaßlich gekauft worden sein.
Das Nachrichtenmagazin schreibt, das Bewerbungskomitee habe eine schwarze Kasse eingerichtet, in die der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus vor der WM-Entscheidung am 6. Juli 2000 umgerechnet 13 Millionen Mark gezahlt haben soll.
Mit dem Darlehen sollen laut Spiegel unter anderem die Stimmen von vier asiatischen Vertretern im Fifa-Exekutivkomitee gesichert worden sein.
Zusammen mit den europäischen Vertretern war Deutschland bei der entscheidenden Abstimmung auf 12 Stimmen gekommen.
Auf Mitkonkurrent Südafrika entfielen damals 11 Stimmen.
Der Neuseeländer Charles Dempsey hatte sich enthalten.

Franz Beckenbauer, Chef des Bewerbungskomitees, soll von der schwarzen Kasse gewusst haben, spätestens ab 2005 gelte dies auch für den heutigen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach und weitere wichtige Fußballfunktionäre.
Weil Louis-Dreyfus die Summe, nun 6,7 Millionen Euro, rund eineinhalb Jahre vor der WM zurückfordert habe, habe das Organisationskomitee nach einer unauffälligen Möglichkeit der Rückzahlung gesucht.
Nach Spiegel-Informationen wurde das Geld für eine damals noch geplante, später abgesagte Fifa-Eröffnungsgala im Berliner Olympiastadion auf ein Fifa-Konto in Genf überwiesen und direkt auf ein Konto des mittlerweile verstorbenen Louis-Dreyfus in Zürich weitergeleitet.

Beckenbauer und Niersbach äußern sich nicht
Weder Beckenbauer noch Niersbach äußerten sich auf Spiegel-Anfrage.
Auch zwei der drei noch lebenden Asiaten, die im Jahr 2000 für Deutschland gestimmt hatten, ließen diese unbeantwortet.
Der dritte, der Südkoreaner Chung Mong-Joon, ließ laut Spiegel ausrichten, die Fragen seien es nicht wert, beantwortet zu werden.

Der DFB hatte zuvor in einer eigenen Pressemitteilung Ungereimtheiten um eine Millionen-Zahlung im Vorfeld der WM 2006 in Deutschland eingeräumt.
Dem DFB seien "Hinweise bekannt geworden, dass im April 2005 eine Zahlung des Organisationskomitees der WM 2006 in Höhe von 6,7 Millionen Euro an die Fifa geleistet wurde, die möglicherweise nicht dem angegebenen Zweck entsprechend verwendet wurde", heißt es in der Erklärung.
Wohin die Millionen tatsächlich geflossen sind, sei noch unklar.
"Ein abschließendes Ergebnis liegt dazu noch nicht vor, die eingeleiteten Prüfungen dauern noch an", hatte der Verband vor der Spiegel-Veröffentlichung mitgeteilt.

Später versandte der DFB noch ein kräftigeres Dementi.
Die Schlussfolgerungen der "Spiegel"-Autoren seien "durch keinerlei Fakten" belegt.
Es habe weder schwarze Kassen noch gekaufte Stimmen gegeben.
"Mit aller Konsequenz hält der DFB deshalb nochmal ausdrücklich fest, dass dementsprechend weder der DFB-Präsident noch die anderen Mitglieder des Organisationskomitees in derartige Vorgänge involviert sein oder davon Kenntnis haben konnten", hieß es in der DFB-Mitteilung.

Justizminister Maas fordert rückhaltlose Aufklärung
Im Zuge der weitreichenden Korruptions-Vorwürfe gegen den Weltverband hatte der DFB intern noch einmal eine Untersuchung der Vergabe der WM 2006 im eigenen Land angeordnet.
"Im Rahmen seiner Prüfungen hat der DFB keinerlei Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gefunden.
Ebenso wenig haben sich irgendwelche Anhaltspunkte dafür ergeben, dass Stimmen von Delegierten im Zuge des Bewerbungsverfahrens gekauft wurden", heißt es in der Presseerklärung.
Auch die ominösen 6,7 Millionen Euro aus dem Jahr 2005 hätten "in keinem Zusammenhang mit der bereits rund fünf Jahre zuvor erfolgten Vergabe" gestanden.

"Die Vorwürfe sollten rückhaltlos aufgeklärt werden.
Die Fußballfans haben ein Recht darauf", forderte Justizminister Heiko Maas.
Nach Andeutungen von Fifa-Präsident Sepp Blatter, dass bei der Wahl nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sei, hatte Niersbach 2012 bei Sky Sport News von "komischen Nebelkerzen" gesprochen und gesagt: "Wir haben da sauber gearbeitet."
Niersbach war dieser Tage von verschiedenen Seiten als möglicher Platini-Nachfolger und sogar als künftiger Fifa-Präsident ins Gespräch gebracht worden.

Zwanziger fordert kompletten Rücktritt des Fifa-Exekutivkomitees
Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hat derweil den kompletten Rücktritt des Exekutivkomitees der Fifa gefordert.
Der skandalumwitterte Weltverband befinde sich "in der Hand der Staatsanwaltschaften und in der Hand des FBI", sagte Zwanziger dem "Spiegel" und betonte: "Die verbliebenen, nicht suspendierten Mitglieder des Exekutivkomitees müssen geschlossen zurücktreten."
Dazu zählt auch Zwanzigers Nachfolger als DFB-Chef und Exekutivmitglied, Niersbach.


 
Waldemar Hartmann nährt den Verdacht auf gekaufte WM 2006 !

Essen. Waldemar Hartmann war bei der Bewerbung für die WM 2006 nah dran am DFB. Nun nährt der Moderator den Korruptionsverdacht mit einer brisanten Aussage.

Die Frage, ob bei der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 an Deutschland Geld geflossen ist, schlägt derzeit hohe Wellen.
Zusätzlichen Wirbel könnte nun eine Aussage von Moderatoren-Urgestein Waldemar Hartmann bringen.
Im Interview mit dem "Franken Fernsehen" ließ er durchblicken, dass der DFB die Austragungsrechte nicht allein wegen der überzeugenden Bewerbung bekommen habe.

"Haben denn wirklich die Deutschen geglaubt, dass wir diese WM bekommen haben, weil wir so ganz besonders beliebt sind auf dieser Welt, weil wir so tolle Hechte sind, weil wir so gut ausschauen und weil uns alle lieben zum Niederknutschen?", fragte Hartmann, nicht ohne die Antwort gleich selbst hinterher zu schicken: "Die Realität sieht anders aus und der DFB, die deutsche Fußball-Öffentlichkeit, hat mit dieser WM etwas Großartiges gemacht.
Sie haben's aber so bekommen wie viele andere auch."

Woher Hartmann das so genau wissen will?
Er habe 1997 mit Franz Beckenbauer zusammen die Bewerbung des DFB für die WM 2006 moderiert.
"Ich bin von der ersten Sekunde an, kann man sagen, eingeweiht gewesen", so der Ex-ARD-Moderator.


 
Sky90-Interview zu angeblichem WM-Kauf endet im Eklat !

Unterföhring. "Spiegel"-Bericht über angeblichen Kauf der WM 2006 schlägt weiter hohe Wellen: Mit-Autor Weinreich und Sky90-Moderator Wasserziehr streiten sich heftig.

Die Vorabmeldung platzte am Freitagnachmittag in die Öffentlichkeit: Der Deutsche Fußball-Bund habe eine schwarze Kasse geführt, mit der möglicherweise die entscheidenden Stimmen bei der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland gekauft worden seien.
Das berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner Online-Ausgabe und trat damit einen Stein los, der potenziell den deutschen Fußball in die schwerste Krise seiner 115-jährigen Geschichte stürzen könnte.
Die gesamte Enthüllungsgeschichte im gedruckten "Spiegel" ließ trotz fundierter Recherche über den offiziell bisher nicht erklärten Zahlungsweg von 6,7 Millionen Euro vom DFB über die Fifa an Robert Louis-Dreyfus viele Fragen offen - und den Beschuldigten ausreichend Raum zur Gegenoffensive.

Im Laufe des Wochenendes bestritten DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Franz Beckenbauer, damaliger Präsident des WM-Organisationskomitees, vehement die Vorwürfe.
Der DFB schaltete zudem Medienanwalt Christian Schertz ein, der bei "Sky90" telefonisch seine Sicht der Dinge äußerte: "Ich habe noch nie eine Geschichte erlebt, die so groß verkauft wurde von einem Verlag, wo dann im Artikel selber steht, für die Kernbehauptung, die die Besonderheit und die Gefährlichkeit ausmacht, haben wir keinen Beweis."
Die Fußball-Talk-Sendung gewann am Sonntagabend jedoch vor allem wegen eines Streitgesprächs zwischen Moderator Patrick Wasserziehr und dem ebenfalls per Telefon zugeschalteten Jens Weinreich an Brisanz.

Weinreich spricht vom "Beckenbauer-Sender Sky"
Weinreich, einer der Autoren des "Spiegel"-Berichts, beschwerte sich zunächst, dass Schertz vor ihm sprach, einen "Mischmasch aus Drohung und Nebelkerzen" loslassen dürfe und er darüber nicht informiert worden sei.
"Das finde ich schon ein bisschen merkwürdig von Sky, vom Beckenbauer-Sender Sky", sagte Weinreich und schwenkte früh auf Konfrontationskurs ein.

Wasserziehr verteidigte das Vorgehen seines Senders, beide Seiten anzuhören, und meinte zu seinem Gesprächspartner: "Ich fand, dass Sie mit Ihren Schlussfolgerungen sehr, sehr weit gehen.
Worauf stützen Sie sich denn oder haben Sie auch noch etwas in der Hinterhand?"

"Das ist eine ganz normale Recherche, lieber Mann.
Ich weiß nicht, ob Sie schon mal recherchiert haben", blaffte Weinreich zurück und verwies auf die vorgelegten Kontonummern, die eine "neue Qualität" der Enthüllungen hätten.
Allerdings musste der freie Journalist, der bereits einen für ihn existenzgefährdenden Rechtsstreit gegen Medienanwalt Schertz und den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger gewonnen hatte, eingestehen, dass der "Spiegel" nicht Wolfgang Niersbachs Handschrift überprüft habe.
Auf einem geheimen Dokument hatte das Nachrichtenmagazin einen Vermerk Niersbach zugeordnet und als Beweis für die ungeklärte 6,7-Millionen-Zahlung an den mittlerweile verstorbenen Adidas-Chef angeführt.
Auf diese Überweisung, die der DFB nach eigenen Angaben bisher nicht erklären kann und deshalb intern untersucht, fußen die weiteren Interpretationen des "Spiegel" zum Stimmenkauf bei der WM-Vergabe.

Kritik an Weinreich bei Twitter
Andere Hintergründe zur "Spiegel"-Recherche erfuhren die Zuschauer anschließend nicht mehr, weil Weinreich seine Vorwürfe gegenüber "Sky" erneuerte: "Was hier jetzt gerade läuft, ist offenbar - und ich sage das auch live auf dem Sender - ein Vorführen eines der Journalisten.
Ohne jegliche Information wird hier so eine Art Mini-Tribunal gemacht."
Wasserziehr wiederum wies den Begriff "Tribunal" entschieden zurück: "Das ist historisch anders belegt.
Ich glaube, das sollten wir ganz dringend bleiben lassen."
Der Moderator zeigte sich erstaunt, dass sein Journalistenkollege "in dieser Schärfe" auf die Frage reagiere und bekräftigte das Bemühen, die Vorwürfe "von allen Seiten zu beleuchten".
Das Gespräch hatte sich im Kreis gedreht.

Bei Twitter beklagte Weinreich später wiederum, dass "Sky" ihn habe auflaufen lassen und schrieb von "Fallen".
Viele Twitter-User kritisierten jedoch seinen Auftritt: Die Rede ist von einer verpassten Chance und der "dünnhäutigen und unsachlichen" Wirkung im Gespräch.


 
Ex-Verbandsboss im Visier: DFB prüft Strafanzeige gegen Zwanziger !

Der Korruptionsverdacht gegen die Vergabe der WM 2006 an Deutschland hat womöglich erste juristische Konsequenzen.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erwägt nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" im Zusammenhang mit der ungeklärten Millionen-Überweisung von 2005 an den Weltverband FIFA eine Anzeige gegen seinen damaligen Verbandschef Theo Zwanziger wegen Untreue.

Eine Bestätigung vonseiten des DFB gab aber zunächst nicht.

Wofür waren die 6,7 Millionen Euro?
Zwanziger war als Vizepräsident des WM-Organisationskomitees (OK) für die Finanzen zuständig und soll vor zehn Jahren die Anweisung von 6,7 Millionen Euro auf ein Genfer FIFA-Konto veranlasst haben.
Nach bisheriger DFB-Darstellung war die Summe ein OK-Beitrag zur später abgesagten Eröffnungsgala, allerdings wäre die Summe später für andere und nicht bekannte Zwecke genutzt worden.

Das für Sport zuständige Bundesinnenministerium teilte auf Anfrage der "Süddeutschen" mit, dass in seinen "hier vorliegenden Unterlagen" zur WM keine Hinweise auf die Zahlung oder einen geplanten Zuschuss des OK zu den Kosten für die Gala gefunden


 
DFB prüft keine mögliche Anzeige gegen Theo Zwanziger !

Frankfurt am Main. Der DFB dementierte die Informationen eines Berichts der "SZ".
Laut Vize-Präsident Rainer Koch sei die Meldung falsch und "entbehre jeder Grundlage".

Der Deutsche Fußball-Bund dementierte den Bericht der "Süddeutschen Zeitung", wonach der Verband eine Strafanzeige gegen den früheren Verbandspräsidenten Theo Zwanziger prüfe.
Dem Bericht vom Dienstag zufolge erwägt der DFB, wegen der ungeklärten Umstände um die Überweisung von 6,7 Millionen Euro auf ein Konto des Weltverbandes Fifa im Jahr 2005 Anzeige wegen Untreue zu stellen.
Die "SZ" berief sich dabei auf Informationen aus dem "Führungszirkel des DFB".
Zwanziger war als damaliger Schatzmeister und Mitglied des Organisationskomitees für die WM 2006 angeblich für die Überweisung zuständig.

Weitere Entscheidungen erst nach Vorliegen von Ergebnissen
"Die heute über die Medien verbreitete Meldung, wonach der DFB eine mögliche Anzeige gegen den ehemaligen Verbandspräsidenten Dr. Theo Zwanziger prüfe, ist falsch und entbehrt jeder Grundlage", sagte der beim DFB für Rechtsfragen zuständige Vize-Präsident Rainer Koch am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Koch verwies lediglich auf die externe Untersuchung einer Wirtschaftskanzlei und die interne Prüfung des Kontrollausschusses beim DFB.
"Weitere Entscheidungen des DFB-Präsidiums können erst nach Vorliegen von Untersuchungsergebnissen erfolgen", sagte Koch.

DFB-Mediendirektor nimmt Zwanziger in die Pflicht
Zwanziger hatte am Montag Zweifel am Aufklärungswillen des amtierenden DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach geäußert.
Soweit der DFB erkläre, dass seit Juni 2015 aufgeklärt werde, erscheine nicht unproblematisch, dass dies durch den Kontrollausschuss erfolgen solle.
Dieser stehe unter der Weisungsbefugnis von Niersbach, der in der Sache beteiligt sei, meinte Zwanziger in einer von seinem Rechtsanwalt Hans-Jörg Metz verbreiteten Erklärung.

Zudem erklärte Zwanziger, er bitte Niersbach bereits seit drei Jahren um Aufklärung.
Dies wies DFB-Mediendirektor Ralf Köttker in der "Bild"-Zeitung (Dienstag-Ausgabe) zurück.
"Dass Wolfgang Niersbach seit drei Jahren von ihm um Klärung gebeten wird, kann schon deshalb nicht stimmen, weil der letzte persönliche Kontakt aus dem November 2013 datiert."
Köttker nimmt vielmehr Zwanziger in die Pflicht.
"Wenn es aus der Sicht von Dr. Zwanziger etwas aufzuklären gab, dann stellt sich die Frage, warum er es nicht in seiner Amtszeit als Präsident gemacht hat.
Zumal er im OK für die Finanzen zuständig war."


 
WM 2006: Dagmar Freitag fordert vom DFB lückenlose Aufklärung !

Hagen. Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im deutschen Bundestag, äußert sich im Interview zu den Korruptionsvorwürfen im Bezug auf die Vergabe der WM 2006.
Vom DFB fordert sie eine lückenlose Aufklärung der Vorwürfe.

Nach wie vor ist die Erklärungsnot beim Deutschen Fußball-Bund und dessen Präsidenten Wolfgang Niersbach groß: Was hat es auf sich mit der dubiosen Überweisung von 6,7 Millionen Euro an den Weltfußball-Verband Fifa?
Ist es zur unlauteren Einflussnahme im Zuge der Bewerbung um die Weltmeisterschaft 2006 gekommen?

Im Interview bezieht die Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Dagmar Freitag (SPD), Stellung.
Die 62-jährige Iserlohnerin fordert eine lückenlose Aufklärung der Vorwürfe.

Viele Menschen haben sich zum Thema zu Wort gemeldet, mit Aussagen zwischen „habe ich immer gewusst“ bis hin zu „kann gar nicht sein“.
Wo ordnen Sie sich ein?
Ist es für Sie vorstellbar, dass Stimmen gekauft wurden, um Deutschland den Zuschlag zur Ausrichtung der WM 2006 zu geben?
Dagmar Freitag: Anscheinend gab es bei nahezu jeder Fußball-WM-Vergabe Unregelmäßigkeiten.
Erfolg nur mit lauteren Mitteln scheint fast eine Illusion geworden zu sein.
Inwiefern auch die WM 2006 betroffen sein könnte, dürfte Kernelement der Aufklärung sein, die nun zweifelsohne stattfinden muss.

Welche Figur geben der DFB und sein Präsident Wolfgang Niersbach ab?
Auch vor dem Hintergrund, dass die Lage der internationalen Fußballverbände und ihrer Funktionäre derzeit eher zwielichtig als strahlend zu bezeichnen ist.
Es geht ja nicht nur um DFB-Präsident Niersbach. Die WM-Bewerbung Deutschlands wurde von vielen Personen getragen, darunter natürlich alle damaligen Spitzenfunktionäre des DFB.
Auch deren Rolle und Agieren wird jetzt angesichts der Vorwürfe kritisch beleuchtet werden.
Es ist doch nicht nachvollziehbar, warum der finanziell bestens aufgestellte Deutsche Fußball-Bund, nach allem was man bislang weiß, von Ex-Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus Geld angenommen hat.
Wofür?
Tatsächlich für ein Kulturprogramm, für eine Eröffnungsfeier, die bekanntlich nie stattgefunden hat?
Warum gab es angesichts dieser Tatsache keine Rückforderung der Summe?
Viele Fragen, keine schlüssigen Antworten.
Der DFB weist alle Vorwürfe strikt zurück - was sein gutes Recht ist - aber das alleine reicht nicht; es muss Antworten auf die offenen Fragen geben.

Welche Konsequenzen ergeben sich für den DFB aus der Affäre?
Zumindest droht der DFB in den Strudel der vielen Fifa-Affären hineingezogen und am Ende in einem Atemzug mit den der Korruption verdächtigten Top-Funktionären der Fifa genannt zu werden.
Das kann man beim DFB ja nicht wirklich wollen.
Aus meiner Sicht hilft nur schnelle und lückenlose Aufklärung und Transparenz.

Sie haben eine externe Untersuchung der Angelegenheit gefordert.
Wie konkret kann diese aussehen?
Wir sehen jetzt bei der Fifa, wie umfassend Ermittlungsbefugnisse von staatlichen Stellen sind und wie groß deren Ermittlungswille sein kann.
Interne Ethikkommissionen und Ermittlungsgremien sind aus meiner Sicht nicht geeignet, unabhängig und ohne Ansehen von Personen Aufklärung lückenlos voranzutreiben.

Welche Einflussmöglichkeiten zur Aufklärung gibt es in der Sache von Seiten der Politik?
Für Aufklärung ist zunächst der DFB selbst verantwortlich. Die Justiz könnte möglicherweise irgendwann einen Anfangsverdacht für eine Straftat erkennen und staatliche Ermittlungen einleiten.
Die Politik aber ist keine Strafverfolgungsbehörde - dennoch möchte ich natürlich wissen, wo die Wahrheit liegt.

Welches Signal sendet diese Affäre und der Umgang damit aus in Richtung Amateurligen und -Sportler?
Wie lässt sich auf unteren Ebenen Fairness und Miteinander einfordern, wenn es auf der höchsten Ebene hakt?
Das ist in der Tat eine wichtige Frage.
Wie soll der ehrenamtliche Trainer Kindern etwas von Fairness und Respekt im Sport erzählen, wenn der Verdacht besteht, dass diese Werte bei den „Vorbildern“ keine Bedeutung mehr haben?
Der Signalwirkung dieser Affäre - aber auch der kleinen unfairen Vergehen, die wir an jedem Wochenende in der Bundesliga sehen - muss sich der Sport bewusst sein.

Wie haben Sie das Geschehen damals begleitet?
Hatten Sie je das Gefühl, dass es nicht mit lauteren Dingen zugegangen sein kann, als Deutschland den Zuschlag für die WM bekam?
Die Sportpolitik hat sich damals regelmäßig mit der WM-Bewerbung beschäftigt, war aber natürlich nicht in operative Prozesse eingebunden.
Damals hatte ich zunächst keinen Zweifel, dass Deutschland aufgrund der besten Bewerbung gewonnen hat.
Aber mit jedem weiteren Vergabeskandal im Rahmen internationaler Sportgroßveranstaltungen hinterfragt man diese damalige Einschätzung natürlich umso mehr.
 
Anklage erhoben: FIFA-Urteil gegen Franz Beckenbauer steht bevor !

Zürich – Die Untersuchungskammer der FIFA-Ethikkommission hat ihre Ermittlungen gegen Franz Beckenbauer abgeschlossen und Anklage erhoben.

Das Verfahren sei zur rechtsprechenden Kammer weitergeleitet worden, teilte das Gremium des Fußball-Weltverbands am Mittwoch mit, ohne weitere Details zu nennen.

Auch nach den Untersuchungen gegen den Spanier Ángel María Villar Llona, Vize-Präsident der FIFA und der Europäischen Fußball-Union, wird nun ein Urteil erwartet.

Beckenbauer hatte wie alle Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees, die bei der skandalträchtigen WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 im Dezember 2010 beteiligt gewesen waren, vor der Ethikkommission aussagen müssen.

Als er dies zunächst verweigerte, wurde er im Sommer 2014 provisorisch für 90 Tage für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt.
Nach seiner danach erfolgten Aussage wurde diese Sperre aufgehoben, die Ermittlungen liefen jedoch weiter.


 
Blatter und Fifa widersprechen DFB-Präsident Niersbach !

Zürich. Der derzeit gesperrte Fifa-Präsident Joseph Blatter hat die Darstellung des DFB zur Zahlung von 6,7 Millionen Euro vor der WM 2006 zurückgewiesen.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hatte am Donnerstag berichtet, dass es ein Treffen Blatters mit dem Chef des Organisationskomitees Franz Beckenbauer Anfang 2002 in Zürich gegeben hatte.
Dabei soll es zu einer Einigung über die Überweisung an die Fifa gekommen sein.
"Ich bin mit diesem Vorgang nicht vertraut", ließ Blatter über einen Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteilen.

Zuvor hatte Niersbach auf einer Pressekonferenz erklärt, mit dem Geld habe der DFB sich einen Zuschuss in Höhe von 250 Millionen Schweizer Franken für die Organisation der Weltmeisterschaft 2006 gesichert.
Laut Niersbach seien die 6,7 Millionen Euro im Jahr 2002 zunächst vom damaligen Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus an die Fifa-Finanzkommission gezahlt worden.
Nachdem Louis-Dreyfus das Geld zurückgefordert habe, habe der DFB die Summe ein Jahr vor der WM an die Fifa zur Rücküberweisung an den Franzosen transferiert.
Diese Version hatte Beckenbauer laut Niersbach dem DFB-Chef bei einem Treffen am Dienstag erzählt.

Auch die Fifa dementiert
Auch die Fifa hat der Erklärung des DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach widersprochen.
Das Statement des Fußball-Weltverbands im Wortlaut: "Die Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Deutschen Fussball-Bund (DFB), dem lokalen WM-Organisationskomitee und der Fifa Fussball-Weltmeisterschaft 2006 werden von der Fifa im Rahmen einer internen Untersuchung zusammen mit ihren externen Anwälten geprüft.
Die Fifa wird den DFB auffordern, an dieser Untersuchung mitzuwirken.
Es entspricht in keinster Weise den FIFA-Standardprozessen und Richtlinien, dass die finanzielle Unterstützung von WM-OKs an irgendwelche finanziellen Vorleistungen seitens des jeweiligen OKs oder seines Verbandes gekoppelt ist.
Im Übrigen ist ganz generell die Finanzkommission weder berechtigt, Zahlungen irgendwelcher Art in Empfang zu nehmen, noch verfügt sie über ein eigenes Bankkonto."


 
WM-Vergabe - Netzer geht juristisch gegen Zwanziger vor !

Frankfurt. Günter Netzer geht juristisch gegen Ex-DFB-Chef Theo Zwanziger vor und schickt ihm eine Abmahnung.
Zwanziger zeigt sich aber wenig beeindruckt.

Die wilde Schlammschlacht um die Sommermärchen- Affäre entwickelt sich voraussichtlich zum Fall für die Gerichte.
Günter Netzer geht juristisch gegen Theo Zwanziger vor und droht dem früheren DFB-Präsidenten mit Klage.
Zwanziger hat nun bis Freitag, 14 Uhr, Zeit, um Behauptungen zu unterlassen, wonach er von Netzer erfahren habe, dass das Bewerbungskomitee die Stimmen der vier asiatischen Vertreter in der Fifa-Exekutive bei der WM-Vergabe gekauft habe.
Zwanziger zeigte sich unterdessen unbeeindruckt von der drohenden Klage und setzte zugleich seinen Nachfolger Wolfgang Niersbach mit weiteren Anschuldigungen unter Druck.

Anwalt Höcker: "Netzers Frau kann bezeugen, dass Zwanziger lügt"
Wenn Zwanziger bei seiner Behauptung gegen Netzer bleibt, soll eine Unterlassungsklage folgen.
"Entweder er verpflichtet sich, die Verleumdungen künftig zu unterlassen oder er muss sich vor Gericht verantworten.
Die Wahl liegt bei ihm", sagte Höcker der Deutsche Presse-Agentur und bestätigte entsprechende Berichte der "Süddeutschen Zeitung" und der "Sport-Bild".
Zugleich führte Höcker an, dass Netzers Frau bei dem Treffen im Herbst 2012 mit am Tisch gesessen habe und den Inhalt der Unterredung auch bezeugen könne.

"Sie kann bezeugen, dass Zwanziger lügt", sagte der Jurist der "SZ" und Netzer betonte: "Ich weiß, dass ich solche Verleumdungen leider noch aufwerte, wenn ich den Rechtsweg beschreite.
Aber es gibt einen Punkt, an dem man so etwas nicht mehr einfach ignorieren kann.
Und der ist jetzt gekommen."
Zwanziger blieb aber gelassen.
"Es ist sein gutes Recht, seinen Standpunkt auf diesem Wege zu vertreten, wichtiger wäre es allerdings zur Aufklärung beizutragen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Sein Nachfolger Niersbach lässt den drängenden Bundestag unterdessen auf Antworten warten - und geriet durch Aussagen Zwanzigers weiter in die Defensive.
"Es war 2002 kein Alleingang von Franz Beckenbauer, die Führungsspitze des OK war eingeweiht, also Wolfgang Niersbach, Horst R. Schmidt und Fedor Radmann", sagte Zwanziger.

Als Kronzeugen verwendet der frühere Chef des Deutschen Fußball- Bundes den damaligen Organisationskomitee-Vorsitzenden Beckenbauer.
Dieser hatte nach seiner Aussage vor den externen DFB-Ermittlern Fehler eingeräumt und das Verhalten anderer Beteiligter "teilweise als unsäglich" bezeichnet.
Niersbach, der vorerst der Einladung des Sportausschusses nicht folgt, behauptet bislang, vor 13 Jahren von einer Zahlung an die Fifa-Finanzkommission noch nichts gewusst zu haben.

Zwanziger schürt neue Spekulationen um Stimmenkauf vor der WM
Derweil schürte Zwanziger neue Spekulationen um einen Stimmenkauf vor der WM 2006.
Er konkretisierte seinen Verdacht eines "Schmiergeldteppichs" und verweist auf eine mögliche Bestechung des Fifa-Funktionärs Charles Dempsey.
Dies lässt sich aus einer Notiz ableiten, die Zwanziger in einem 2012 veröffentlichten Dokument aus dem Verfahren gegen den ehemaligen Rechtevermarkter ISL gemacht hat.
Dieses Schriftstück veröffentlichte die "Bild"-Zeitung (Dienstag) nach einem Treffen mit Zwanziger.

In der Auflistung von Überweisungen, die sich in der Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft Zug aus dem Jahr 2010 findet, steht neben einem Geldtransfer am 5. Juli 2000 über 250 000 US-Dollar die Bemerkung: "Dempsey!"
Dass der Neuseeländer bei der Vergabe einen Tag später in der letzten Runde keine Stimme abgegeben hatte, sicherte Deutschland im Duell mit Südafrika den WM-Zuschlag.
Der Deutschen Presse-Agentur bestätigte Zwanziger, dass er die Notiz direkt nach Veröffentlichung vor drei Jahren gemacht hätte.

"Dieser Schmiergeldteppich hat mich 2012 irritiert und zweifeln lassen, ob die Variante Provisionszahlung richtig ist", sagte der 70-Jährige auf Anfrage.
"Ich sah es als meine Pflicht an, diese Ungereimtheiten dem DFB und früheren Mitgliedern des OK zu übermitteln und eine Prüfung anheimzustellen."
Über einen Verdacht, dass es sich bei dem anonymisierten Zahlungsempfänger "E16" um Dempsey handelt, hatten Medien bereits in der Vergangenheit berichtet.

Im Zentrum der Affäre und auch der Untersuchung der vom DFB beauftragten Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer steht eine Zahlung von 6,7 Millionen Euro.
Diese soll laut Darstellung von DFB-Präsident Niersbach an die Finanzkommission der FIFA gegangen sein.
Durch diese Zahlung soll das Organisationskomitee eine Unterstützung in Höhe von 170 Millionen Euro erhalten haben.
Zwanziger sprach von einer "schwarzen Kasse".
Den im Raum stehenden Vorwurf eines Stimmenkaufs wies der DFB mehrfach zurück.

Sportausschuss des Bundestags verlangt Aufklärung
Insgesamt mehr als zehn Rechtsanwälte der Kanzlei arbeiten derzeit in der DFB-Zentrale. Mit konkreten Ergebnissen ist nach Auskunft der externen Ermittler aber erst in einiger Zeit zu rechnen.
"Wir haben Verständnis für den großen Informationsbedarf, aber bitten auch um Verständnis, dass wir mit Blick auf die Zahl der zu sichtenden Dokumente und zu befragenden Personen dafür einige Wochen benötigen werden", erklärte Christian Duve von Freshfields Bruckhaus Deringer.

In der Affäre hatte auch der Sportausschuss des Bundestags Aufklärung verlangt und Niersbach zur nächsten Sitzung am 4. November eingeladen.
Dazu wird es vorerst nicht kommen.
"Der DFB hat mir heute schriftlich mitgeteilt, dass man die Einladung für kommende Woche nicht wahrnehmen könne, da man zunächst die Ergebnisse der externen Prüfung abwarten wolle", sagte die Ausschussvorsitzende Dagmar Freitag (SPD) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
"Eine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft hat der DFB aber ebenfalls signalisiert."

Bei den externen DFB-Ermittlungen hatte der damalige Organisationskomitee-Vorsitzende Beckenbauer am Montag als Erster ausgesagt.
Dabei gestand er einen "Fehler" ein, das OK hätte nicht auf einen Vorschlag der Fifa-Finanzkommission eingehen dürfen, um einen Finanzzuschuss zu bekommen.
Auch Zwanziger wird in den kommenden Tagen eigenen Angaben zufolge aussagen.

Sponsoren des DFB fordern nun ebenfalls lückenlose Aufklärung.
"Über die derzeitigen Vorwürfe bezüglich der WM-Vergabe 2006 haben wir mit den DFB-Verantwortlichen gesprochen", sagte Ulrike Strauß, Sprecherin des Versicherungskonzerns Allianz (München) der "Sport Bild" (Mittwochausgabe).
"Wir gehen davon aus, dass der DFB die Vorwürfe lückenlos aufklären wird."
Auch beim Chemie-Konzern Henkel (Düsseldorf) werden die Vorwürfe genau beobachtet.
"Wir verfolgen die aktuelle Berichterstattung rund um die Vergabe der WM 2006 sehr aufmerksam", sagte Henkel-Sprecher Lars Witteck dem Sportmagazin.


 
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