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Ursache für Long-Covid im Blut entdeckt !

Abgeschlagenheit, Atemnot und Kopfschmerzen sind nur einige der Langzeitfolgen nach einer Covid-19-Erkrankung.
Manche der Betroffenen leiden noch monatelang darunter.
Wie diese entstehen könnten, erklären Forscher mit einem speziellen Blick auf die Blutkörperchen.

Genesen und trotzdem nicht gesund: Neuesten Analysen zufolge leidet rund ein Drittel der Covid-19-Patienten unter Spätfolgen der Erkrankung, sogar, wenn die Covid-19-Erkrankung eher mild verlaufen ist.
Dennoch ist immer noch nicht klar, wie eine Reihe der Spätfolgen entstehen.
Ein Forscherteam des Max-Planck-Zentrums für Physik und Medizin in Erlangen (MPL), der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sowie dem Deutschen Zentrum für Immuntherapie hat sich deshalb auf die Suche nach den Ursachen gemacht.
Dabei fanden die Forscher heraus, dass durch Sars-CoV-2 menschliche Blutkörperchen über Monate hinweg verändert sein können.
Die Wissenschaftler vermuten darin die Ursache für verschiedene Long-Covid-Symptome.

Für ihre Untersuchung sahen sich die Forscher den Zustand von mehr als vier Millionen Blutzellen mit einem extra dafür entwickelten Verfahren an.
Das Blut, das untersucht wurde, stammt von 17 akut an Covid-19 erkrankten Patienten, von 14 Patienten, die als genesen gelten und von 24 gesunden Probanden.
Die Forscher stellten sowohl bei den roten als auch bei den weißen Blutkörperchen Veränderungen in Größe und Verformbarkeit fest.

Zellen sind sichtbar verändert
Bei der Untersuchung "haben wir deutliche und langanhaltende Veränderungen der Zellen messen können - sowohl während einer akuten Infektion und auch noch danach", berichtet Professor Guck, Lehrstuhl für Biologische Optomechanik an der FAU und geschäftsführender Direktor des MPL.
Das habe Folgen für Diagnose und Behandlung von Covid-19.

Bei den Erkrankten schwankten Größe und Verformbarkeit der Blutkörperchen wesentlich stärker als bei den getesteten gesunden Personen.
Das deutet darauf hin, dass die Zellen bei den Erkrankten geschädigt sind.
Die Blutkörperchen verlieren durch die Veränderungen auch ihre Flexibilität.
Diese ermöglicht es ihnen normalerweise, sich durch feine Adern zu bewegen.

Befunde passen zu Symptomen
Diese festgestellten Unterschiede könnten zum einen das erhöhte Risiko von Gefäßverschlüssen und Embolien der Lunge erklären, zum anderen die beeinträchtigte Sauerstoffversorgung, die viele Covid-19-Betroffene beispielsweise in Form von Atemnot oder Atembeschwerden erleben.

Rote Blutkörperchen, die auch als Erythrozyten bezeichnet werden, besitzen keinen Zellkern.
Sie sind dadurch normalerweise so flexibel, dass sie im Blutsystem auch an Stellen gelangen, die nur halb so groß sind wie sie selbst.
Auf diese Weise wird ermöglicht, dass der Körper über das Blut auch noch in der entlegensten Ecke mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.

Die weißen Blutkörperchen, zu denen auch die sogenannten Leukozyten und die sogenannten Neutrophilen Granulozyten gehören, spielen eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr.
Sie waren bei akut Erkrankten deutlich weicher als bei Gesunden.
Die Veränderungen waren noch bis zu sieben Monate nach der Sars-CoV-2-Infektion zu sehen, schreiben die Forscher.
Das könne die bislang bekannten Symptome bei Long-Covid wie Atemnot, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen sowie den Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns erklären, heißt es in der Mitteilung des Max-Planck-Instituts.

Ausgezeichnetes Verfahren
"Wir vermuten, dass sich das Zellskelett der Immunzellen, welches maßgeblich für die Zellfunktion verantwortlich ist, verändert hat", folgert Markéta Kubánková, die die Studie leitet.
Aus ihrer Sicht hat die Echtzeit-Verformungszytometrie das Potenzial, routinemäßig bei der Diagnose von Covid-19 eingesetzt zu werden.
Darüber hinaus könne das Verfahren als Frühwarnsystem für unbekannte Viruserkrankungen dienen.

Bei dem neu entwickelten Verfahren, der sogenannten Echtzeit-Verformungszytometrie, werden einer Mitteillung der FAU zufolge, Blutzellen durch einen engen Kanal geschossen und von einer Hochgeschwindigkeitskamera fotografiert.
Dabei werden die weißen Blutkörperchen, die Leukozyten, und die roten Blutkörperchen, die Erythrozyten, gestreckt.
Auf diese Weise können bis zu 1000 Blutkörperchen pro Sekunde nach Form und Größe beurteilt werden.
Das Verfahren wurde erst kürzlich mit dem hoch dotierten "Medical Valley Award" ausgezeichnet.
Die Ergebnisse der Forschungsgruppe wurden im Fachmagazin "Biophysical Journal" veröffentlicht.


 
Das sollten alle Patienten wissen: Wichtiger Tipp - So erkennen Sie, wie lange ein Rezept vom Arzt gültig ist !

Rezepte sind nach der Ausstellung in der Arztpraxis nicht ewig gültig.
Im Gegenteil: Manchmal bleiben für das Einlösen nur wenige Tage Zeit.
Den entscheidenden Hinweis gibt die Farbe der kleinen Zettel, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) erklärt.

Rezepte vom Arzt: Die Farbe verrät, wie lange sie gültig sind

Rosa:
Das ist die Farbe des Rezeptblatts für Gesetzliche Krankenversicherte.
So ein Rezept ist 28 Tage gültig – nicht mehr einen Monat.
Das ist eine neue Regel, die seit Samstag (3. Juli) gilt und die Vereinheitlichung bringen soll.
Denn der Monatszeitraum wurde zuvor von Kasse zu Kasse durchaus auch mal unterschiedlich ausgelegt, was bei Versicherten zu Unsicherheiten führen konnte.
Gezählt wird übrigens erst ab dem Tag nach dem Ausstellungsdatum.
Das bedeutet: Wird ein Rezept heute ausgestellt, ist morgen der 1 von 28 Tagen.

Nicht verwechseln: Auch sogenannte Entlassrezepte aus dem Krankenhaus sind rosa.
Auf diesen Formularen sei der Hinweis „Entlassmanagement“ aufgedruckt.
Sie sind laut ABDA momentan sechs Tage gültig.
Das ist eine Sonderregel wegen der Corona-Pandemie.
Normalerweise sind es drei Tage.
Der Tag der Ausstellung wird hier schon mitgezählt.

Blau:
Das Rezeptblatt für Privatversicherte ist pauschal drei Monate gültig.
Außer, es wird eine konkrete Gültigkeitsdauer genannt.

Grünes Rezept, gelbes Rezept: So lange können Sie es einlösen

Gelb:
Auf diesen sogenannten BtM-Rezepten werden Betäubungsmittel verordnet, beispielsweise stark wirksame Schmerzmittel.
Gültigkeit: sieben Tage.
Der Tag der Ausstellung zählt nicht mit.

Weiß:
Die sogenannten T-Rezepte sind zweiteilig und müssen binnen sechs Tagen eingelöst werden.
Gezählt wird auch hier ab dem Tag nach dem Ausstellungsdatum.

Grün:
Auf diesen Rezeptblättern empfehlen Ärztinnen und Ärzte rezeptfreie Arzneimittel.
Ihre Gültigkeitsdauer ist unbegrenzt.

Wichtig zu wissen: Ist ein Rezept abgelaufen, dürfen die Apotheken das verordnete Arzneimittel nicht mehr „beliefern“.
Die Ablauffristen gelten laut ABDA auch für Medizinprodukte und andere Hilfsmittel.


 
WHO über mRNA-Impfung: „Wahrscheinlicher Zusammenhang“ mit Herzmuskelentzündung - Nutzen überwiege !

Die WHO hält es für wahrscheinlich, dass es einen Zusammenhang zwischen den mRNA-Impfstoffen und Herzmuskelentzündungen gibt.
Sie treten offenbar eher bei jungen Männern und eher nach der zweiten Impfung auf.
Der Nutzen überwiege jedoch deutlich die Risiken.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht einen „wahrscheinlichen Zusammenhang“ zwischen Corona-Impfungen mit einem mRNA-Vakzin und Herzmuskelentzündungen, die aber „sehr selten“ seien.
Insgesamt überwiege der Nutzen der Impfung gegenüber den Risiken, erklärte der Ausschuss für Impfstoffsicherheit am Freitagabend in Genf.

Dieser hatte zuvor Daten zu Herzmuskelerkrankungen nach Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer und Moderna geprüft, die vor allem aus den USA stammen.

„Die berichteten Fälle traten typischerweise innerhalb einiger Tage nach der Impfung auf, etwas häufiger bei jungen Männern und öfter nach der zweiten Impfung mit einem mRNA-Vakzin“, erklärte der Ausschuss.
Die derzeitige Datenlage deute darauf hin, dass es einen „wahrscheinlichen Zusammenhang“ gebe.

Vorteile überwiegen die Risiken
Dessen ungeachtet „überwiegen die Vorteile einer mRNA-Corona-Impfung gegenüber den Risiken“.
Es würden Krankenhausaufenthalte und Todesfälle reduziert.
Außerdem treten die Fälle den Angaben zufolge „sehr selten“ auf.

In den USA sind bereits hunderte Fälle von Herzmuskelentzündungen nach einer Corona-Impfung mit einem mRNA-Vakzin aufgetreten.
Es gibt den Verdacht, dass die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna bei jungen Menschen vereinzelt eine Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) oder des Herzbeutels (Perikarditis) verursachen können.

Als erstes Land hatte Israel einen möglichen Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen und der Impfung festgestellt.
Nachgewiesen wurde ein Zusammenhang bisher nicht.

Auch die US-Gesundheitsbehörden prüfen nun die Berichte über Herzmuskelentzündungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach der zweiten Corona-Impfung. Im Fachmagazin „Pediatrics“ wurden Fälle bei männlichen Jugendlichen dokumentiert.
Allerdings war unklar, ob es wirklich einen Zusammenhang mit dem verabreichten Impfstoff gibt.
Keiner der Betroffenen sei ernsthaft krank gewesen, nach zwei bis sechs Tagen hätten sie das Krankenhaus wieder verlassen können, sagte zudem die Infektiologin Preeti Jaggi, eine der Mitautorinnen des Artikels.


 
Frau stirbt mit zwei Corona-Varianten: "Unterschätztes Phänomen" - Forscher warnen vor Risiko von Ko-Infektionen !

Sind Infektionen mit zwei Corona-Varianten gefährlicher?
In Belgien wird der Fall einer 90-Jährigen untersucht, die gleichzeitig zwei Virenvarianten im Körper hatte.


In Belgien ist eine 90-Jährige gestorben, die zeitgleich mit zwei unterschiedlichen Varianten des Coronavirus infiziert war.
Wie Wissenschaftler am Sonntag mitteilten, lebte die ungeimpfte Frau alleine zu Hause, wo sie von einem Pflegedienst betreut wurde.

Nach mehreren Stürzen sei sie Anfang März in ein Krankenhaus in Aalst eingeliefert worden, wo sie noch am selben Tag positiv auf das Coronavirus getestet worden sei.

Anfangs sei die Sauerstoffsättigung ihres Bluts noch gut gewesen, dann habe sich der Zustand der Patientin aber rasch verschlechtert und sie sei binnen fünf Tagen gestorben, hieß es in einer Erklärung des Europäischen Kongresses für Klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten.
Tests auf Coronavirus-Varianten hätten ergeben, dass sie sowohl mit der Alpha- als auch mit der Beta-Variante des Coronavirus infiziert war.

"Beide Varianten zirkulierten zu der Zeit in Belgien, daher ist es wahrscheinlich, dass die Dame mit verschiedenen Viren von zwei verschiedenen Personen ko-infiziert war", sagte die Molekularbiologin Anne Vankeerberghen des OLV-Krankenhauses in Aalst, die die Studie leitete.

Nur wenige Fälle bekannt
Ob diese Ko-Infektion für die rasche Verschlechterung des Gesundheitszustandes der alten Dame verantwortlich war, sei schwer zu sagen, erklärte Vankeerberghen.
Auch wenn es bisher keine in Fachzeitschriften veröffentlichten Fälle solcher Ko-Infektionen gebe, gehe sie davon aus, dass es sich "wahrscheinlich um ein unterschätztes Phänomen" handele, da nicht ausreichend auf Varianten getestet werde.

Im Januar hatten Wissenschaftler aus Brasilien berichtet, dass zwei Menschen gleichzeitig mit zwei verschiedenen Stämmen des Coronavirus infiziert worden waren, aber auch diese Studie wurde noch nicht in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht.

Die belgische Studie mache deutlich, "dass weitere Studien notwendig sind, um festzustellen, ob eine Infektion mit mehreren bedenklichen Varianten den klinischen Verlauf von Covid-19 beeinflusst und ob dies in irgendeiner Weise die Wirksamkeit von Impfungen beeinträchtigt", erklärte der Virologe Lawrence Young von der Universität von Warwick.


 
Düstere Prognose vom Weltärzte-Präsident: „Wir werden Corona nie wieder los" !

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet damit, dass Masken nicht mehr aus dem Alltag verschwinden werden.

Auf die Frage, ob er einen Zeitpunkt sehe, an dem Corona als ganz normale Erkrankung angesehen werden könne, sagte Montgomery am Sonntag im ARD-„Europamagazin“, der Punkt sei erreicht, wenn 85 Prozent der Bevölkerung durch Impfung und Durchmachen der Erkrankung immunisiert seien.

Masken, Abstand, Hände waschen und Nachimpfen bleiben Alltag
„Wir werden aber Corona nie wieder los.
Wir werden in bestimmten Situationen immer Masken tragen müssen, Hände waschen müssen, Abstand halten und wir werden regelmäßig nachimpfen müssen, wie wir das von der Grippe ja auch kennen“, fügte er hinzu.

Superspreader-Event EM?
Mit Blick auf den deutlichen Anstieg der Ansteckungszahlen in Großbritannien und die dort geplante Aufhebung der Corona-Beschränkungen sagte Montgomery, er halte es für „völlig unverantwortlich, bei diesen Inzidenzwerten und bei einer stockenden Impfkampagne derartige Lockerungsübungen zu machen.“

Er frage sich, wie viele Menschen sich am Abend beim EM-Finale im Wembley-Stadion anstecken würden.
„Und mir graust ein bisschen davor.“



 
US-Behörde warnt: Schock-Meldung - Erhöhtes Risiko für Nervenerkrankung nach J&J-Corona-Impfung !

Neuer Rückschlag für die Impf-Kampagne: Die US-Arzneimittelbehörde FDA warnt vor einem „erhöhten Risiko“ einer seltenen Nervenerkrankung bei einer Impfung mit dem Corona-Vakzin des Pharmakonzerns Johnson & Johnson.
Die FDA aktualisierte am Montag ihren Warnhinweis, nachdem dutzende Fälle des sogenannten Guillain-Barré-Syndroms gemeldet worden waren.

Nach Angaben aus informierten Kreisen gibt es 100 vorläufige Berichte über ein Auftreten der neurologischen Krankheit mit Lähmungserscheinungen.
Es handelt sich bei rund 12,5 Millionen verabreichten J&J-Impfdosen um sehr seltene Nebenwirkungen.
In 95 Fällen mussten die Patienten ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Ein Mensch starb.

Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen
In den USA gibt es jährlich zwischen 3000 und 6000 Fälle des Guillain-Barré-Syndroms.
Die entzündliche neurologische Erkrankung führt zu Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen.
Die meisten Patienten erholen sich wieder.
Auch bei einigen Grippe-Impfungen wurde ein Auftreten des Syndroms beobachtet.

Der neue Warnhinweis der FDA ist ein weiterer Rückschlag für Johnson & Johnson.
Im April war der Einsatz des Corona-Impfstoffs des US-Pharmakonzerns in den USA zwischenzeitlich ausgesetzt worden, nachdem vor allem bei jüngeren Frauen vereinzelte Fälle von seltenen Blutgerinnseln aufgetreten waren.
Die Behörden kamen aber zu dem Schluss, dass die Vorteile der Impfung die Risiken klar überwiegen.
Für Schlagzeilen sorgte zudem eine größere Produktionspanne in einem Werk in der US-Stadt Baltimore.

In der Impfkampagne in den USA spielt der Impfstoff von Johnson & Johnson, von dem nur eine Dosis notwendig ist, eine untergeordnete Rolle.
Bislang wurden weniger als 13 Millionen Impfdosen verabreicht.
Von dem Corona-Impfstoff von Biontech-Pfizer sind es schon mehr als 185 Millionen, von dem Vakzin des Biotech-Unternehmens Moderna mehr als 135 Millionen.


 
Nervenkrankheit tritt selten auf: Impfstoff von Astrazeneca erhält Warnhinweis !

Der europäische Ausschuss für Risikobewertung nimmt einen Warnhinweis für das Guillain-Barré-Syndrom in die Produktinformationen des Impfstoffes von Astrazeneca auf.
Diese Nebenwirkung trete allerdings sehr selten auf.
Die Vorteile des Vakzins überwiegen die Risiken deutlich.

Der europäische Ausschuss für Risikobewertung hat einen Warnhinweis für eine sehr seltene Nervenkrankheit in die Produktinformationen des Covid-19-Impfstoffs von Astrazeneca aufgenommen.
Das geht aus dem Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) hervor, der nun veröffentlicht wurde.
Beim Guillain-Barré-Syndroms (GBS) werden durch eine überschießende Autoimmunreaktion Nerven geschädigt, so dass sie keine Reize mehr übertragen können.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte einen entsprechenden Hinweis Anfang der Woche bereits in die Produktinformation zum Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson aufgenommen.
Sie verwies jedoch darauf, dass die Wahrscheinlichkeit, die Nervenerkrankung zu bekommen, insgesamt sehr gering sei.
Dem PEI-Bericht zufolge hat der Ausschuss für Risikobewertung (Pharmacovigilance Risk Assessment Committee, PRAC) der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA nun beschlossen, einen solchen Hinweis auch für den Impfstoff von Astrazeneca, Vaxzevria, herauszugeben.

"Es sind mehr Fälle eines Guillain-Barré-Syndroms (GBS) nach Vaxzevria in Deutschland gemeldet worden, als aufgrund der Anzahl geimpfter Personen zufällig erwartet würde, was auf ein Risikosignal hinweist", heißt es in dem Bericht.
"Sehr selten" wurden dem PEI zufolge darüber hinaus Fälle der Herzerkrankungen Myokarditis und Perikarditis nach Impfung mit Biontech und Moderna beobachtet.

Die Gesamtmelderate in allen Altersgruppen liege bei 0,32 beziehungsweise 0,48 Meldungen auf 100.000 Impfdosen.
Der Ausschuss für Risikobewertung habe beschlossen, Myokarditis und Perikarditis in die Fach- und Gebrauchsinformationen beider mRNA-Impfstoffe aufzunehmen.
"Nach den bislang vorliegenden Daten sind offenbar vor allem junge Männer nach Gabe der zweiten Dosis betroffen, typischerweise innerhalb von 14 Tagen."
Das Nutzen-Risiko-Verhältnis der Impfstoffe sei aber "weiterhin positiv".

Nutzen der Impfung nimmt mit dem Alter zu
Das neuartige Thrombosen-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS) wird dem Bericht zufolge "sehr selten als schwerwiegende Nebenwirkung" der beiden Vektorimpfstoffe von Astrazeneca und Janssen (Johnson & Johnson) beobachtet.
Nach den Meldungen an das PEI seien aktuell "Frauen und Männer aller Altersgruppen" von TTS betroffen.

Es handele sich um eine seltene, gleichwohl schwerwiegende Nebenwirkung.
Sie müsse allerdings mit dem Nutzen der Impfung in Relation gesehen werden, betont das PEI.
Laut EMA "nimmt der individuelle Nutzen der Impfung mit steigendem Alter und steigenden Infektionszahlen zu".

Die Melderate an Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Spritze betrug für alle Impfstoffe zusammen 1,4 pro 1000 Impfdosen, für Meldungen über schwerwiegende Reaktionen 0,1 pro 1000 Impfdosen.
Der Bericht umfasst den Zeitraum von Beginn der Impfkampagne Ende Dezember 2020 bis zum 30. Juni.


 
„Einige Fälle mit tödlichem Ausgang“: Mediziner warnen - Wer DIESE Krankheit hatte, sollte auf Impfungen mit AstraZeneca und Johnson & Johnson verzichten !

Menschen die in der Vergangenheit das extrem seltene Kapillarlecksyndrom entwickelt haben, sollen keinen Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson erhalten.
Das geht aus dem sogenannten Rote-Hand-Brief des Herstellers hervor, der am Montag vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) verbreitet wurde.

Demnach wurden in den ersten Tagen nach Verabreichung dieses Impfstoffes „sehr selten Fälle des Kapillarlecksyndroms berichtet, in einigen Fällen mit tödlichem Ausgang“.

Bei Symptomen nach der Impfung ist eine Behandlung notwendig

Somit sei der Impfstoff kontraindiziert bei Menschen, die in der Vergangenheit ein Kapillarlecksyndrom entwickelt hatten, hieß es.
Das Kapillarlecksyndrom gilt als äußerst seltenes, aber potenziell lebensbedrohliches Krankheitsbild.
Den Angaben zufolge ist es unter anderem charakterisiert durch akute Episoden von Ödemen (Wassereinlagerungen) hauptsächlich in den Extremitäten und niedrigem Blutdruck.
Bei Symptomen nach einer Impfung mit Johnson & Johnson sei eine unmittelbare Behandlung notwendig.

Nach Angaben auf dem Aufklärungsmerkblatt zum Impfen dürfen Menschen, die jemals das Kapillarlecksyndrom hatten, auch nicht mit dem Produkt von AstraZeneca (Vaxzevria) geimpft werden.
Dort heißt es über die „sehr seltenen“ eingetretenen Fälle: „Das Kapillarlecksyndrom trat in den ersten Tagen nach Impfung auf und ist gekennzeichnet durch eine rasch fortschreitende Schwellung der Arme und Beine, plötzliche Gewichtszunahme sowie Schwächegefühl.“
Es erfordere eine sofortige ärztliche Behandlung.


 
Sodbrennen: Diese Hausmittel helfen !

Sodbrennen - viele Deutsche leiden unter der Volkskrankheit.
Das Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre verursacht brennende Schmerzen hinter dem Brustbein und saures Aufstoßen.
Wir informieren über die Ursachen und verraten Hausmittel, mit denen Sie die Beschwerden lindern können.

Sodbrennen: Was ist das?
Sodbrennen ist streng genommen keine Krankheit, sondern ein Symptom.
Es zählt zu den häufigsten gesundheitlichen
Sodbrennen entsteht, wenn die in den Belegzellen der Magenschleimhaut gebildete Magensäure durch den Magenmund (Cardia) zurück in die Speiseröhre steigt.
Dieser Rückfluss, auch Reflux genannt, greift dort die empfindliche Schleimhaut an und verursacht Schmerzen.
Meist lassen sich die Beschwerden schon durch einfache Hausmittel, wie eine Tasse Tee, lindern.

Symptome: Woran erkennen Sie Sodbrennen?

saures Aufstoßen
brennende Schmerzen hinterm Brustbein
Schmerzen im mittleren Oberbauch nach dem Essen
Beschwerden nach dem Essen
Beschwerden nach Alkoholkonsum
Beschwerden verschlechtern sich durch Bücken und Liegen
Schmerzen und Brennen beim Schlucken
Kloßgefühl im Hals
Heiserkeit und Husten
Übelkeit und Erbrechen
Völlegefühl
Behandlung: Was tun bei Sodbrennen?
Die Behandlung von Sodbrennen richtet sich nach der Ursache, der Häufigkeit und dem Ausmaß der Beschwerden.
Bei Betroffenen, die gelegentlich Probleme haben, genügt es oft schon, wenn sie Hausmittel oder säurebindende Medikamente nehmen.
Personen, die häufig unter Reflux leiden, sollten nach spätestens vier Wochen zum Arzt.
Wenn nötig, werden Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm gespiegelt.
Sobald klar ist, woher der Reflux kommt, wird entsprechend behandelt

Ernährung:
Ist die Ernährung schuld, muss der Patient diese umstellen.
Wer genau beobachtet, wann Sodbrennen auftritt, kann den Auslöser identifizieren und meiden.
Betroffene brauchen oft etwas Geduld, um die richtige Ernährung zu finden.
Beobachten Sie, wann Beschwerden auftreten.
Ein Ernährungstagebuch kann helfen, Ihren persönlichen Auslöser für Sodbrennen zu identifizieren.

Medikamente:
Neben Säurebindern, die für leichtere Fälle geeignet sind, werden bei chronischem Sodbrennen vor allem Protonenpumpeninhibitoren eingesetzt.
Das sind Arzneistoffe, die die Säureproduktion im Magen blocken, indem sie die verantwortlichen Protonenpumpen in den Belegzellen hemmen.
Die Medikamente gelten zwar als verträglich, sind jedoch nicht nebenwirkungsfrei.
Unter anderem können Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
Daher muss eine Langzeittherapie mit Medikamenten unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Erkrankungen:
Liegt dem Sodbrennen eine Erkrankung, wie ein Reizmagen oder eine Entzündung der Speiseröhre, zugrunde, muss diese behandelt werden.

Operation:
Bei anatomisch verursachtem Reflux kommt teils auch die operative Rekonstruktion der Cardia infrage.
Durch diese OP wird die Schließfunktion der Cardia verbessert, damit kein Mageninhalt mehr in die Speiseröhre aufsteigen kann.

Hausmittel: Welche Tipps und Hausmittel lindern Sodbrennen?
Kaugummi:
Durch intensives Kauen von Kaugummi wird die Speichelbildung angeregt und die Speiseröhre so von aggressiver Säure befreit.
Die Art des Kaugummis spielt hierbei keine Rolle.
Allerdings ist dieses Hausmittel nicht für jeden geeignet, da einige Menschen mit Sodbrennen empfindlich auf Pfefferminze und Menthol reagieren.

Trinken:
Ein Glas lauwarmes Wasser ohne Kohlensäure oder Kräutertee (Fenchel,- Kümmel- oder Kamillentee) nach dem Essen spült die Magensäure herunter.
Außerdem wird der Magensaft verdünnt.
Abzuraten ist von Pfefferminztee: Minze enthält ätherische Öle, die den Magen bei Sodbrennen zusätzlich reizen.
Auch Getränke mit Kohlensäure verschlimmern die Beschwerden.

Kartoffeln und Kartoffelsaft:
In akuten Fällen hilft ein Stück gekochte Kartoffel oder Presssaft aus Kartoffeln.
Der Saft bindet überschüssige Magensäure und lindert das Sodbrennen.
Pressen Sie hierzu mehrere rohe Kartoffeln im Entsafter aus oder kaufen Sie den Saft fertig in der Apotheke.
Es empfiehlt sich, etwa 100 Milliliter des Knollensaftes in kleinen Schlucken vor den Mahlzeiten zu trinken.

Rollkuren:
Ziel einer Rollkur ist es, möglichst viel der Magenschleimhaut mit heilender Flüssigkeit zu benetzen.
Dafür eignet sich Kamillentee oder Kartoffelsaft.
Trinken Sie auf nüchternen Magen einige Schlucke und legen sich auf den Rücken.
Nach fünf Minuten trinken Sie wieder und drehen sich auf die rechte Seite.
Nach weiteren fünf Minuten wechseln Sie in die Bauchlage und danach auf die linke Seite.
Wiederholen Sie dies mindestens eine Woche lang täglich.

Sauerkraut:
Auch einige Gabeln rohes Sauerkraut gelten als bewährtes Hausmittel gegen das schmerzhafte Brennen.
Aber Achtung: Beim Genuss von rohem Sauerkraut kann es zu Blähungen kommen.

Haferflocken:
Einige Esslöffel des Getreides nehmen die überschüssige Säure auf.

Banane:
Bananen sind reich an Schleimstoffen und können eine zarte Schutzschicht gegen die Säure bilden.
Bei Bedarf eine Banane in kleinen Bissen essen und gut kauen.

Weitere Lebensmittel:
Nüsse (Mandeln, Cashew, Haselnüsse), Samen (Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne), Gurke mit Schale, Zwieback, trockenes Brot, Reis oder Reiswaffeln können ebenfalls Sodbrennen lindern.
Hier sollten Sie selbst ausprobieren, ob diese Hausmittel auch bei Ihnen helfen.

Heilerde:
Dabei handelt es sich um ein mineralhaltiges Pulver, das ebenfalls überschüssige Magensäure bindet.
Rühren Sie einfach ein bis zwei Teelöffel Heilerde in ein Glas Wasser ohne Kohlensäure ein und trinken Sie es.
Heilerde erhalten Sie in der Apotheke oder Drogerie.

Backpulver:
Eine ähnliche Wirkung wie Heilerde hat Backpulver beziehungsweise Natron.
Natriumhydrogencarbonat neutralisiert den Magensaft.
Einfach einen Teelöffel Backpulver in einem Glas mit stillem Wasser auflösen und in kleinen Schlucken trinken.
Dieses Hausmittel sollte allerdings nicht zu oft verwendet werden.
Löst sich Natron in Wasser, bildet sich Kohlendioxid, also Kohlensäure, das den Reflux sogar noch verstärken und außerdem zu unangenehmen Blähungen führen kann.

Hilft Milch gegen Sodbrennen?
Lange galt Milch als Hausmittel Nummer eins bei Sodbrennen.
Sie soll den Magensaft verdünnen und neutralisieren.
Die Wirkung ist jedoch umstritten.
So konnten koreanische Forscher in einer Studie mit 400 Patienten zeigen, dass Milch bei Sodbrennen nicht die beste Wahl ist.

Da Milch und Milchprodukte einen leicht sauren pH-Wert haben, können sie das Sodbrennen bei empfindlichen Menschen sogar noch verstärken.
Besonders Kuhmilch mit einem hohem Fettgehalt erhöht den Säurewert im Magen zusätzlich.
Das liegt auch daran, dass die Verdauung von Fetten länger dauert und daher zur erhöhten Produktion von Magensäure führt.

Besonders schlecht bei Sodbrennen scheint Joghurt zu sein, dessen Wirkung auf den Magen ähnlich wie die von Zitrusfrüchten sein soll.
Fettarme Milch und Sojamilch schnitten geringfügig besser ab.
Ähnliche Ergebnisse wie in Korea hatte bereits in den 1990er-Jahren eine Studie der medizinischen Fakultät der University of Texas mit knapp 400 Probanden ergeben.

Menschen, die unter eine Laktoseintoleranz leiden, sollten ohnehin auf Milch als Hausmittel bei Sodbrennen verzichten.
Auch laktosefreie Milch kann Sodbrennen begünstigen, da die Ursache für die erhöhte Magensäureproduktion im Milchfett und nicht im Milchzucker liegt.
Fazit: Ein Glas Wasser ist das bessere Mittel, um den Magensaft zu verdünnen.

Medikamente:
Vorsicht mit Säureblockern
Beschwerden durch Sodbrennen und Reizungen der empfindlichen Speiseröhre können kurzfristig durch säurebindende Arzneien behoben werden.
Antacida bestehen aus einer Verbindung von Aluminium, Calcium und Magnesium.
Die meist in Tablettenform verabreichten Medikamente neutralisieren die Magensäure oder hemmen die überschüssige Säurebildung im Magen.

Viele der Mittel, die bei Sodbrennen verordnet werden, sind auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Daher neigen Menschen mit Beschwerden oft dazu, diese auch über längere Zeiträume und in unkontrollierten Mengen einzunehmen.
Dr. Martin Adler, Facharzt für Allgemeinmedizin und Pflanzenheilkunde aus Siegen, rät hier zu Vorsicht.
Säureblocker sollte man generell nicht dauerhaft einnehmen, warnt Adler.
Häufig würden sie sogar das Gegenteil bewirken und es komme zu einer verstärkten Säureproduktion im Magen.
Eine längerfristige Einnahme kann besonders bei älteren Menschen zu einer Zunahme an Knochenbrüchen führen und im Magen-Darm-Trakt schweren Durchfall auslösen.

Ursachen:
Wie kommt es zum Reflux?
Zwischen Speiseröhre und Magen sorgt ein Schließmuskel dafür, dass das Essen zwar von oben nach unten durchrutscht, aber nicht wieder zurückfließen kann.
Wenn dieses Ventil nicht richtig schließt, kann der saure Mageninhalt in die empfindliche Speiseröhre gelangen und die schmerzhaften Symptome verursachen.
Dieser Schließmuskel kann im Laufe des Lebens verschleißen.

Aber nicht nur der altersbedingte Verschleiß ist eine mögliche Ursache von Sodbrennen – auch Übergewicht und Schwangerschaft begünstigen den schmerzhaften Rückfluss, wenn die Enge im Bauchraum den Mageninhalt wieder nach oben zurückdrückt.
In der Schwangerschaft kommen außerdem hormonelle Veränderungen hinzu, die den Schließmuskel der Speiseröhre erschlaffen lassen und so den Rückfluss der Magensäure begünstigen.

Ebenso spielt die Ernährung eine große Rolle.
Eilige Mahlzeiten zwischen Tür und Angel sowie zu viel Alkohol und Nikotin sind typische Auslöser für Sodbrennen.
Aber auch fette, stark gewürzte oder gebratene Speisen fördern den Rückfluss von Speisebrei.
Sowohl sehr süße als auch saure Lebensmittel kurbeln die Produktion der Magensäure an und sind deshalb für empfindliche Menschen nicht ratsam.
Der übermäßige Konsum von sogenannten Säurelockern, wie Fruchtsäfte, Softdrinks, Kaffee oder Schwarztee, kann ebenfalls Ursache für das undichte "Ventil" sein.

Auch Stress kann Sodbrennen auslösen, da sich der Magen verkrampft und die Produktion von Magensäure ansteigt.
Zudem erschlafft in Stresssituationen der Schließmuskel, sodass das Aufsteigen von Säure in die Speiseröhre erleichtert wird.

Auf der anderen Seite stehen organische Ursachen, die von angeborenen Defekten, wie Muskelschwäche, über Erkrankungen, wie ein Reizmagen oder eine Entzündung der Speiseröhre, bis zu anatomischen Störungen reichen.
Häufigster organischer Auslöser ist der Zwerchfellbruch: Der Übergang von der Speiseröhre zum Magen verläuft durchs Zwerchfell.
Wenn die Durchtrittsstelle erweitert ist, spricht man von einem Bruch.
Ein Zwerchfellbruch entsteht zum Beispiel durch Übergewicht und kann dazu führen, dass sich die Cardia öffnet und Mageninhalt nach oben fließt.

Refluxkrankheit: Folgen von Sodbrennen
Gelegentliches Sodbrennen ist in der Regel harmlos.
Ständiges Sodbrennen über einen längeren Zeitraum sollten Sie dagegen nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Treten die Beschwerden mehrmals pro Woche auf, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Während der Magen eine schützende Schicht gegen die aggressive Salzsäure hat, ist die Speiseröhre ihr ausgeliefert.
Eine dauerhafte Refluxkrankheit kann daher zu einer schweren Entzündung der Speiseröhre und sogar zu Speiseröhrenkrebs führen.
Mediziner sprechen dabei von der Refluxösophagitis.

Typische Symptome einer Refluxerkrankung sind Schmerzen im Oberbauch, Sodbrennen und Schluckbeschwerden.
"Die meisten Patienten denken bei Schmerzen in der Brust verständlicherweise nicht sofort an die Speiseröhre.
Untersuchungen zeigen dann, dass die Schmerzen nicht vom Herz oder der Lunge kommen.
In Wirklichkeit sind es Refluxbeschwerden", erklärt Professor Siegbert Rossol, Magen-Darm- und Leber-Spezialist des Nordwest-Klinikums in Frankfurt am Main.

Spezialisten unterscheiden bei der Refluxkrankheit zwei Phasen:
NERD ("Nicht-erosive Refluxkrankheit"): Die Speiseröhre ist zwar entzündet, aber nicht weiter geschädigt.
GERD ("Gastro-erosive Refluxkrankheit"): Eine krankhafte Veränderung der Speiseröhrenschleimhaut ist nachweisbar.
Es bildet sich eine sogenannte Barrett-Schleimhaut.
Das ist ein Anpassungsprozess, mit dem sich die Schleimhaut vor der ätzenden Magensäure zu schützen versucht.
Je großflächiger die Barrett-Schleimhaut auftritt und je mehr Zellnester sich bilden, umso mehr steigt das Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken.
Wie weit die Schleimhaut bereits geschädigt ist, lässt sich nur durch eine Magenspiegelung erkennen.

Vorbeugung: Effektive Tipps gegen Sodbrennen
1. Langsam essen und gründlich kauen: So gelangt genug Speichel in den Speisebrei.
In ihm befinden sich Enzyme, die für die Spaltung der Nahrung in ihre Bestandteile entscheidend sind.

2. Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag essen: Große Portionen belasten den Magen.
Außerdem wird so der Druck auf den Muskel, der die Speiseröhre abdichtet, reduziert und der Rückfluss von saurem Mageninhalt erschwert.

3. Nicht zu spät am Abend essen: Die letzte Mahlzeit sollte drei bis vier Stunden vor dem Schlafen gegessen werden.
Wenn es ein Festessen gibt, dann am besten mittags.

4. Nach dem Essen tut Bewegung gut: Statt sich hinzulegen, sollten Sie lieber einen Verdauungsspaziergang machen.

5. Säurelocker reduzieren: Hierzu zählen koffein- und kohlensäurehaltige Getränke.
Sehr fettige, süße, saure, scharfe und stark gewürzte Speisen sollten Sie ebenso vermeiden.

6. Auf Alkohol verzichten: Alkohol regt die Produktion von Säure im Magen an und zählt damit zu den Säurelockern.
Zudem lässt Alkohol auch den Muskel zwischen Speiseröhre und Magen erschlaffen, der wie ein Ventil das Hochsteigen von Magensäure verhindern soll.

7. Keine Zigarette nach dem Essen: Wer zu Sodbrennen neigt, sollte auf die Zigarette nach dem Essen verzichten.
Nikotin regt die Säureproduktion an und schwächt die Muskulatur der Speiseröhre, die den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre verhindern soll.

8. Nachts den Oberkörper hochlagern: Bei nächtlichen Beschwerden hilft es, den Oberkörper höher zu lagern, um den Rückfluss aus dem Magen zu verhindern.

9. Bequeme Kleidung: Zu enge Kleidung erhöht den Druck auf den Bauchraum und begünstigt den Reflux.

10. Stress vermeiden: Aufregung und Hektik schlagen im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen.
Mit Meditation und Yoga tun Sie nicht nur der Seele, sondern auch Ihrem Körper etwas Gutes.

Sodbrennen bei Kindern
Übergewicht und ungesunde Ernährung können auch bei Kindern und Jugendlichen zu Sodbrennen führen.
Etwa zwei bis zehn Prozent der Kinder in Deutschland sind regelmäßig von Sodbrennen betroffen.
Klagt Ihr Kind häufiger über Schmerzen hinterm Brustbein, Heiserkeit und womöglich Schluckbeschwerden, sollten Sie unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen.
"Neben Brustschmerzen können ein bitterer Geschmack im Mund, Heiserkeit, Schwierigkeiten beim Schlucken oder das Gefühl, dass das Essen im Hals stecken bleibt, oder auch ein trockener Husten Anzeichen dafür sein", erläutert Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln.

"In der Regel reicht eine Umstellung der Ernährung und Lebensweise", beruhigt Fegeler.
Fettes und Gebratenes sollten vorläufig nicht mehr auf dem Speiseplan der Kinder stehen, ebenso wenig wie Zitrusfrüchte und -getränke, Tomaten, Chilischoten sowie schwarzer Pfeffer.
Denn sie reizen die empfindliche Speiseröhre unnötig.
Außerdem hilft es, wenn Sie darauf achten, dass die Kinder langsam essen und gut kauen.
Kauen Kinder nach dem Essen einen Kaugummi, so stimuliert dies die Speichelproduktion, wodurch die Säure schneller neutralisiert wird.
Ein Glas lauwarmes Wasser oder Kräutertee nach dem Essen hat einen ähnlichen Effekt.
Helfen alle diese Maßnahmen nicht, sind eventuell Medikamente nötig.


 
Darf man Blasen aufstechen ?

Neue Schuhe oder eine lange Wanderung: Danach quälen einen oft Blasen.
Experten verraten nun, wie Sie die schmerzende Stelle am besten behandeln können.

Vor allem ein Thema sorgt bei der Wundheilung immer wieder für Diskussionen am Verbandsschrank: Trocken oder feucht heilen lassen?
"Tendenziell ist es für eine Wunde gut, wenn sie trocken heilen kann", erklärt Dr. Dirk Meyer-Rogge, Hautarzt aus Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD).
"Die trockene Kruste ist ein sicherer Abschluss der Wunde und hemmt die Bakterienvermehrung."
Wunden wenn möglich trocken heilen lassen

Wer zu dick Wundsalbe auftrage, schließe die Wunde luftdicht ab und riskiere, dass sich Bakterien vermehren.
"Viele denken bei der Wundversorgung 'Viel hilft viel', doch das ist das größte No-Go", warnt Meyer-Rogge.
"Mit einigen wenigen, aber zielgerichteten Maßnahmen erreichen Sie am meisten – auch was die Vorbeugung von Narben anbelangt."
Bei Schnittwunden ist Tapeverband die beste Wahl

So rät der Dermatologe, Schnitte mit einer Jodlösung zu desinfizieren und anschließend die Schnittkanten mit Tapeband zusammenzubringen.
"Dann ist die Haut meist innerhalb von zwei Tagen wieder verheilt."
Anders ist es, wenn die kleine Wunde klafft.
Da sie von innen nach außen verheilt, braucht es bei der V-Form deutlich länger, bis sie sich verschließt.
Auch das Risiko für eine Narbe steigt.
Schürfwunden bergen ein erhöhtes Infektionsrisiko

Bei Schürfwunden kommt es darauf an, wo sie sich befinden.
Am Knie etwa ist eine trockene Heilung weniger empfehlenswert, da es durch die Spannung der Haut immer wieder zu Einrissen kommt.
Dann sei es ratsam, die Wunde feucht und elastisch zu halten, so der
Allerdings sei hier besondere Aufmerksamkeit und Hygiene vonnöten, denn gerade in Schürfwunden finden sich häufig Verschmutzungen.
Das Risiko für Entzündungen ist erhöht.
Schürfwunden daher am besten dünn mit einer Jodsalbe eincremen und mit einem luftdurchlässigem Pflaster schützen.

Bei Brandverletzungen zählt jede Sekunde
Bei Brandverletzungen zählt dem Dermatologen zufolge jede Sekunde.
Es gilt zu verhindern, dass sich die Verbrennung in tiefere Hautschichten ausbreitet.
Kaltes Wasser – so schnell wie möglich, lautet der Rat des Experten.
Das sei das Einzige, worauf es ankomme.
Ein Arzt solle bei größeren Verbrennungen erst gerufen werden, wenn die Brandverletzung ausreichend gekühlt sei.
Erst danach sollte ein Arzt gerufen werden.

Je frischer die Wunde, desto weniger Fett
Kleinere Verletzungen können mit kühlen Umschlägen weiter versorgt werden.
"Kalte Umschläge lindern den Schmerz und beruhigen die Haut.
Ein kleiner Spritzer Essig im Wasser wirkt desinfizierend und zusammenziehend", weiß der Hautarzt.
Eine Brandsalbe sollte erst etwas später Anwendung finden.
"Je frischer die Brandverletzung ist, desto weniger Fett sollte die Brandsalbe enthalten."

Vorsicht geboten ist bei Kühlpads.
Der Dermatologe hatte bereits viele Patienten in seiner Praxis, die sich neben der Verbrennung auch Erfrierungen zugezogen haben.
Mit größeren Brandverletzungen sollte man generell immer zu einem Arzt gehen.
"Das Ausmaß der Verbrennung ist meist nur schwer einzuschätzen.
Hier sollte ein Arzt die notwendige Wundversorgung vornehmen."

Blasen am Fuß kann man aufstechen
Wer sich nach einer langen Wanderung eine Blase gelaufen hat, kann diese vorsichtig aufstechen.
Wichtig ist aber, dass die Nadel sauber und desinfiziert ist.
Der Vorteil ist laut Meyer-Rogge, dass der Druck von der Wunde genommen wird.
Auf keinen Fall aber dürfe der Blasendeckel entfernt werden.
Dann liege die Wunde frei und sei Schmutz, Keimen und Reibung ausgesetzt.

Juckt die Wunde, ist das ein gutes Zeichen
Bluten Wunden, ist das laut dem Hautarzt zwar unangenehm, aber die reinigende Wirkung sei ein Vorteil.
Auch kaltes Wasser zur Reinigung ist bei Schnitt- und Schürfwunden empfehlenswert.
"Das Wasser säubert die Wunde, zieht die Gefäße zusammen, lindert die Blutung und wirkt schmerzstillend", erklärt Meyer-Rogge.
Beginnt die Wunde zu jucken, ist das übrigens ein gutes Zeichen: "Eine Wunde, die heilt, juckt, da Histamin ausgeschüttet wird.
Pocht die Wunde hingegen, weist das auf einen erhöhten Druck im Gewebe hin und ist meist mit einer Entzündung verbunden."

Zinksalbe zur Wundversorgung nur bedingt geeignet
Wundsalben mit den Wirkstoffen Panthenol, Urea, Jod, Heparin sowie Zwiebelextrakt sind laut dem Experten gut geeignet.
Von Zinksalbe rät Meyer-Rogge eher ab.
"Sie wirkt sehr stark austrocknend und ist eher bei chronischen Wunden, die viel Wundsekret bilden, in Verwendung."
Auf die Narbenbildung lässt sich mit Salben nur begrenzt Einfluss nehmen.
Es kommt vor allem darauf an, wie tief die Wunde ist.

Tiefe Wunden und aktive Zellen führen zur Narbenbildung
Je mehr Gewebe in die Tiefe beschädigt ist, desto ausgeprägter wird die Narbe.
Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle.
"Bei der Wundheilung wachsen die Zellen aufeinander zu.
Berühren sie sich, ist die Wunde also verschlossen, hört dieser Wachstumsprozess normalerweise auf.
Es gibt allerdings Patienten, bei denen die Zellen weiter aktiv sind, obwohl die Wunde bereits verschlossen ist.
Das Gewebe wächst dann wulstig nach oben.
Wird dies als sehr störend empfunden, kann eine Laserbehandlung in Betracht gezogen werden", so der Hautarzt.

Wann mit einer Wunde zum Arzt?
Egal welche Verletzung man hat: Das Wichtigste ist, dass die Tetanusimpfung noch Schutz bietet.
Den Impfpass sollte man daher im Blick behalten.
"Mit einer Wunde sollten Sie zudem immer dann zum Arzt gehen, wenn sie Ihnen komisch vorkommt, beispielsweise stark schmerzt, blutet, Eiter bildet oder sehr tief ist.

Auch wenn die Wunde stark pocht, gerötet ist oder sich ein roter Strich zeigt, sollte man in die Praxis kommen", rät Meyer-Rogge und ergänzt: "Auch mit größeren Wunden sollten Sie sich Hilfe holen.
Das Argument 'Es tut aber gar nicht weh', zählt bei größeren Verletzungen also nicht.
Je tiefer die Wunde ist, desto weniger schmerzt sie.
Das liegt daran, dass die Nervenendigungen auf der Hautoberfläche sitzen."


 
Bundesländer müssen Astrazeneca-Impfstoff entsorgen !

Tausende Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs könnten in den nächsten Tagen auf dem Müll landen, weil sie nicht mehr haltbar sind.
Das ergab eine Umfrage des "Spiegel" unter den Bundesländern.

In Baden-Württemberg seien Ende Juli 4000 Dosen in den Impfzentren "kurzfristig vom Verfall betroffen", teilte das Landesgesundheitsministerium mit.

In Bayern geht es um "eine vierstellige Zahl", in Schleswig-Holstein werden bis zu 2480 Astrazeneca-Dosen entsorgt, weil sie am 31. Juli ablaufen.
Im Saarland wären es zu diesem Zeitpunkt 6000.

Hessen hat noch etwa 200.000 Dosen für die Impfzentren auf Lager.
Sie laufen frühestens im Oktober ab.
Laut Innenministerium sei aber absehbar, dass ein Großteil der Astrazeneca-Dosen in den hessischen Impfzentren keine Verwendung mehr finden werde.


 
Nach Streit mit Impfgegnerin: Querdenker fluten Arzt mit Hass-Mails !

Für einen Hausarzt im Kreis Osnabrück wandelt sich eine Debatte übers Impfen in einen Albtraum: Weil der Mediziner eine impfunwillige Frau nicht behandeln will, gerät er ins Fadenkreuz von aggressiven Impfgegnern.
Der Mann und seine Familie stehen inzwischen unter Polizeischutz.

Nachdem er einer nicht impfwilligen Patientin nahegelegt hat, sich einen anderen Hausarzt zu suchen, bekommt ein Mediziner aus dem Landkreis Osnabrück Gewaltdrohungen.
Die Polizei müsse ihn schützen, sagte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Osnabrück: "Wir nehmen die Bedrohung ernst, sodass wir zum Schutz des Arztes und seines Teams Maßnahmen eingeleitet haben."
Er bekomme mehrere Nachrichten per Telefon und E-Mail im Stundentakt, sagte der Arzt.
Es handele sich um verstörende Gewaltfantasien, die sich gegen ihn und sein Team richteten.
Für seine Familie und seine Mitarbeiterinnen sei das sehr belastend.
Er selber müsse das aushalten.
"Ich habe nicht damit gerechnet, wie wir inzwischen in dieser Republik miteinander umgehen."

Nach Angaben der Polizei wurden gegen die Verfasser der Gewaltnachrichten von Amts wegen Ermittlungsverfahren eingeleitet.
"Wir warnen ausdrücklich davor, sich dieser Form der Hasskriminalität anzuschließen.
Das ist keine Form der Meinungsfreiheit", sagte die Polizeisprecherin.

Eine seiner Patientinnen hatte sich vor wenigen Tagen an die Presse gewandt mit der Aussage, der Arzt wolle sie nicht mehr behandeln, weil sie sich wegen eines Kinderwunsches nicht impfen lassen wollte.
Er könne aufgrund der Schweigepflicht zu dem Fall nichts sagen, sagte der Arzt.
Ein legitimer Grund, ein Arzt-Patienten-Verhältnis zu beenden, sei aber ein gestörtes Vertrauensverhältnis.

Beschwerde einer Patientin wird geprüft
Die Kassenärztliche Vereinigung (KVN) Niedersachsen verurteilte die Gewaltandrohungen und Verunglimpfungen.
Ihr zufolge liegt inzwischen eine Beschwerde einer Patientin über den Hausarzt aus dem Landkreis Osnabrück vor.
Im Rahmen ihrer Aufsichtspflicht prüfe die KVN daher jetzt wie in jedem Beschwerdefall, ob ein Verstoß gegen das Vertragsarztrecht vorliege, das eine Behandlungspflicht vorsieht.
"Dafür stehen uns definierte Verfahren zur Verfügung, nach denen wir vorgehen", sagte der stellvertretende KVN-Vorsitzende Jörg Berling.
Alle Beteiligten würden zu dem Vorfall befragt.
Die Flut von Drohungen und Schmähungen, die über den Kollegen hereingebrochen sei, stelle eine unerträgliche Vorverurteilung dar, betonte Berling, der selbst Hausarzt in Lüneburg ist.
Mit seinem kompromisslosen Eintreten für die Corona-Impfung stehe der Kollege letztlich für die Ziele ein, die auch die Gesundheitspolitik weltweit verfolgt.

Der bedrohte Arzt sagte, er sei überzeugt, dass sich ein Großteil der noch unsicheren Impfskeptiker mit Argumenten zu einer Impfung überzeugen lasse.
"Wir müssen gucken, dass wir von den Skeptikern die Vernünftigen kriegen."
Denen mache er das Angebot zum Dialog, spreche viele Stunden mit ihnen und gehe auch auf ihre Argumente ein: "Ich glaube, dass ich im Kern für das Richtige stehe, und deshalb muss die Stimme, die aus dieser Richtung kommt, lauter sein als das Krakeelen der Idioten."


 
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