Gesundheitsrelevante Themen in und Ausland !

Was taugen zugelassene Vakzine ? Wirksamkeit, Risiko, Nebenwirkung: Corona-Impfstoffe im Vergleich !

Die Impfkampagne in Deutschland nimmt Fahrt auf.
Schon in wenigen Wochen sollen sich alle impfwilligen Erwachsenen einen Impftermin holen können.
Doch wie unterscheiden sich die hier zugelassenen Impfstoffe?
Und: Mit welchen Nebenwirkungen müssen Geimpfte rechnen?

Biontech, Moderna, Johnson & Johnson - oder doch Astrazeneca?
Spätestens ab dem 7. Juni werden sich alle Deutschen diese Frage stellen.
Denn nach den Plänen von Bund und Ländern soll sich in wenigen Wochen jeder impfen lassen können.
Dafür stehen vier Vakzine zur Verfügung, die bereits eine Zulassung in der Europäischen Union haben.
Diese zielen zwar alle auf das Spike-Protein ab, mit dem Sars-CoV-2 in die Zellen der Infizierten eindringt.
Dennoch gibt es markante Unterschiede zwischen den Vakzinen.

Ein Überblick:

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Biontech/Pfizer
Bei dem mRNA-basierten Impfstoff von Biontech/Pfizer wird eine codierte Bauanleitung für das Spike-Protein des Virus in Gestalt einer Boten-Nukleinsäure (messenger-RNA) geimpft.
Anschließend produzieren die körpereigenen Zellen das Antigen anhand dieses Bauplans.
Darauf reagieren innerhalb weniger Tage die Immunzellen, indem sie Antikörper und andere Schutzmechanismen gegen das Spike-Protein und damit auch gegen das Coronavirus erzeugen.

Name:
BNT162b2, Handelsname: Comirnaty
Impfung:
Zwei Impfungen im Abstand von drei bis sechs Wochen
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahre.
Derzeit prüft die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) die Freigabe des Vakzins für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren.
Wirksamkeit:
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) liegt die Wirksamkeit bei 95 Prozent und ist demnach hoch.
Zudem schützt der Impfstoff zuverlässig vor schweren Covid-19-Verläufen.
Nebenwirkungen:
Zu den häufigsten Beschwerden nach einer Impfung gehören Schmerzen an der Einstichstelle (83 Prozent), Abgeschlagenheit (47 Prozent), Kopf- und Muskelschmerzen (42 Prozent) und Schüttelfrost (rund 30 Prozent).
Die Beschwerden sind meist gering ausgeprägt und treten eher bei jüngeren Menschen auf.
Bei 0,01 Prozent der geimpften Personen trat in der Phase-III-Studie des Vakzins eine Lähmung des Gesichtsnervs auf.
Es wird derzeit überprüft, ob ein kausaler Zusammenhang zwischen Impfungen und Gesichtslähmungen besteht. 0,4 Prozent zeigten allergische Reaktionen.
Es ist aber auch hier noch unklar, ob diese im Zusammenhang mit der Impfung stehen.
Laut RKI können bei mRNA-Präparaten wie bei allen anderen Impfstoffen "in sehr seltenen Fällen" allergische Sofortreaktionen bis hin zum Schock oder andere auch bisher unbekannte Komplikationen nicht ausgeschlossen werden.

Schutz gegen Mutanten:
Für die sich derzeit in Europa stark ausbreitende britische Variante B.1.1.7 schätzt das RKI die Auswirkungen auf die Effektivität des Impfstoffes als gering bis mäßig ein.
Ob und inwieweit die in Europa nur sehr selten nachgewiesenen Varianten B.1.351 und P.1 die Wirksamkeit reduzieren, ist bislang nicht bekannt.
Experten gehen allerdings davon aus, dass auch hier ein gewisser Schutz zumindest gegen schwere Verläufe bestehen bleibt.
Vorteil:
Bei den inzwischen auftretenden Corona-Mutationen hat der mRNA-Impfstoff einen entscheidenden Vorteil: Er ist leichter herzustellen als ein Vektorimpfstoff und lässt sich deshalb auch schneller an eine Mutation anpassen.
Ein Grund ist, dass bei der Vektorherstellung mehr Prozessschritte zur Sicherheitsüberprüfung und zum Heranziehen von Zellen benötigt werden.
Kühlung:
Muss bei minus 70 Grad versendet und kann bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad für 31 Tage gelagert werden.
Zuvor waren es nur fünf Tage.

Moderna
Genau wie beim Impfstoff von Biontech/Pfizer nutzt auch das US-amerikanische Unternehmen Moderna einen mRNA-Impfstoff, bei dem eine codierte Bauanleitung geimpft wird. Die Zellen im Körper übernehmen die Produktion des Antigens, wodurch ein Schutz gegen das Virus aufgebaut werden kann.

Name:
mRNA-1273, Handelsname: Covid-19 Vaccine Moderna
Impfung:
Zwei Impfungen im Abstand von vier bis sechs Wochen
Altersempfehlung:
Ab 18 Jahre
Wirksamkeit:
Der Impfstoff schützt laut neusten Daten des Herstellers zu 90 Prozent vor einer Covid-19-Erkrankung und zu 95 Prozent vor einem schweren Verlauf.
Nebenwirkungen:
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Schmerzen an der Injektionsstelle (83,7 Prozent), Kopfschmerzen (63 Prozent), Muskel- oder Gelenkschmerzen(59,6 Prozent), Schüttelfrost (43,4 Prozent), Übelkeit oder Erbrechen (21,3 Prozent) und Fieber (14,8 Prozent).
Wie auch bei Biontech/Pfizer trat auch bei Moderna bei 0,01 Prozent der geimpften Personen eine Lähmung des Gesichtsnervs während der Phase-III-Studie auf. 0,4 Prozent zeigten allergische Reaktionen.
Es ist aber noch unklar, ob diese im Zusammenhang mit der Impfung stehen.
Schutz gegen Mutanten:
Wie auch bei Biontech/Pfizer schätzt das RKI die Auswirkungen der B.1.1.7-Variante auf die Effektivität des Impfstoffes als gering bis mäßig ein.

Vorteil:
Wie das Biontech-Vakzin ist auch der Impfstoff von Moderna leichter herzustellen als ein Vektorimpfstoff und lässt sich deshalb schneller an eine neue Mutation anpassen.
Kühlung:
Bei normalen Kühlschranktemperaturen 30 Tage lang stabil.
Der Impfstoff kann bis zu sechs Monate bei minus 20 Grad Celsius gelagert werden kann.

Astrazeneca
Der Corona-Impfstoff der britisch-schwedischen Firma Astrazeneca ist ein sogenannter Vektorimpfstoff.
Bei diesem Wirkstoff werden harmlose Viren mit der Erbinformation für das Spike-Protein geimpft.
Daraufhin baut der Körper einen Schutz gegen das Coronavirus auf.

Name:
AZD1222, Handelsname: Vaxzevria
Impfung:
Zwei Impfungen im Abstand von neun bis zwölf Wochen
Altersempfehlung:
Aufgrund einiger Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) den Impfstoff nur für Menschen ab 60 Jahre.
Erst ab diesem Alter soll der Nutzen durch den Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung das Risiko für die seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen überwiegen.
Nach einer ärztlichen Aufklärung können sich aber auch Jüngere mit dem Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen.
Wirksamkeit:
Die Wirksamkeit liegt bei 70 bis 80 Prozent.
Dies gilt bei einem Impfabstand von 12 Wochen zwischen der ersten und zweiten Impfung.
Damit ist sie geringer als bei Biontech und Moderna.
Die Wirksamkeit zur Verhinderung einer Hospitalisierung ist mit rund 95 Prozent allerdings so hoch wie bei den beiden mRNA-Impfstoffen.

Nebenwirkungen:
Laut einer Untersuchung der Universität Oxford können unter anderem folgende Impfreaktionen nach der Impfung auftreten: Schmerzen an der Einstichstelle (54 Prozent der Geimpften), Spannungsgefühl (64 Prozent), Abgeschlagenheit (53 Prozent), Kopfschmerzen (53 Prozent), Krankheitsgefühl (44 Prozent) und erhöhte Temperatur (34 Prozent).
Schwere Nebenwirkungen:
In sehr wenigen Fällen kam es nach einer Impfung mit dem Mittel von Astrazeneca zu einer Sinusvenenthrombose, also einem Gerinnsel in einem blutableitenden Gefäß im Gehirn.
Davon verliefen einige tödlich.
Die Zwischenfälle traten zumeist zwischen 7 und 14 Tage nach der Impfung und überwiegend bei Frauen unter 55 Jahren auf.
Allerdings haben bisher auch insgesamt mehr Frauen unter 55 Jahren den Impfstoff erhalten als andere Personengruppen.
Schutz gegen Mutanten:
Gegen B.1.1.7 könnte das Präparat von Astrazeneca eventuell etwas weniger effektiv wirken, aber dennoch ausreichend, schreibt das Robert-Koch-Institut dazu.
Es gibt zudem erste Hinweise, dass Covid-19-Erkrankungen trotz Impfungen bei Infektionen mit den Varianten B.1.351 bzw. P.1 zwar auftreten können, jedoch der klinische Verlauf insgesamt eher milde verläuft und die Impfstoffe eine deutliche Schutzwirkung in Bezug auf schwere Verläufe haben.
Astrazeneca hat inzwischen eine neue Impfstoff-Generation für den Herbst angekündigt, die besser vor Varianten schützen soll.
Vorteil:
Anfang Mai gaben Bund und Länder bekannt, dass die Impfpriorisierung mit dem Impfstoff von Astrazeneca aufgehoben wird.
In Deutschland können sich somit alle Impfwilligen ab 18 Jahre mit dem britischen Vakzin gegen das Coronavirus impfen lassen.
Kühlung:
Kann bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad transportiert und über mehrere Monate aufbewahrt werden.

Johnson & Johnson
Neben Astrazeneca ist der Impfstoff Johnson & Johnson der zweite zugelassene Vektorimpfstoff gegen das Coronavirus.
Somit wird nach Injektion des Impfstoffs das Immunsystem dazu angeregt, Abwehrstoffe gegen das sogenannte Spike-Protein zu bilden.

Name:
Ad26.COV2.S, Handelsname: Janssen
Altersempfehlung:
Aufgrund ähnlicher Nebenwirkungen wie beim Impfstoff von Astrazeneca empfiehlt die STIKO den Impfstoff von Johnson & Johnson ebenfalls nur für Menschen ab 60 Jahre.
Aber auch hier gilt: Nach einer ärztlichen Aufklärung können sich auch Jüngere mit dem Impfstoff immunisieren lassen.
Impfung:
Nur eine Impfung nötig.
Die volle Wirksamkeit tritt nach 14 Tagen ein.
Wirksamkeit:
Der Impfstoff von Johnson und Johnson hat ebenfalls eine geringere Wirksamkeit als der von Biontech und Moderna.
Die Schutzwirkung nach der Einzelimpfung liegt laut RKI bei 65 Prozent.
Allerdings schützt auch dieses Vakzin mit 75 Prozent zuverlässig gegen schwere Verläufe.
Nebenwirkungen:
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Schmerzen an der Einstichstelle (48,6 Prozent), Kopfschmerzen (38,9 Prozent), Abgeschlagenheit (38,2 Prozent), Muskelschmerzen (33,2Prozent) und Fieber (9 Prozent)
Schwere Nebenwirkungen:
Nach Anwendung des Impfstoffes sind in den USA sehr seltene Fälle von Thrombosen überwiegend bei jüngeren Geimpften aufgetreten.
Aus Europa gibt es hierzu noch keine Beobachtungen, weil der Impfstoff hier erst seit Kurzem und bisher nur in kleinen Mengen zur Anwendung gekommen ist.

Schutz gegen Mutanten:
Laut den klinischen Studien soll der Impfstoff von Johnson & Johnson auch vor der brasilianischen (P.1) und der südafrikanischen Corona-Mutation (B.1.351) schützen, wenn auch mit einer geringeren Wirksamkeit.
Vorteile:
Im Gegensatz zu allen anderen bisher zugelassen Vakzinen wird keine zweite Dosis benötigt, und die volle Schutzwirkung tritt früher ein.
Zudem ist auch für den Impfstoff von Johnson & Johnson die Priorisierung in Deutschland bereits aufgehoben worden.
Alle Erwachsenen dürfen sich damit impfen lassen.
Kühlung:
Der Impfstoff kann wie das Astrazeneca-Vakzin drei Monate lang bei einer normalen Kühlschranktemperatur gelagert werden.


 
Zusammenhang mit Corona-Impfung ? USA prüfen Fälle von Herzmuskelentzündung !

Die Berichte sind nicht neu - nun werden sie auch in den USA untersucht.
Die Behörden gehen der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen der Impfung mit mRNA-Vakzinen und einer Myokarditis gibt.
Auch in Europa wird das bereits geprüft.
Bislang fehlt es an Belegen.

Die US-Behörden untersuchen eigenen Angaben zufolge mehrere Fälle von Herzmuskelentzündungen bei jungen Menschen in Verbindung mit einer Corona-Impfung.
Es handle sich um eine geringe Anzahl an Fällen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mit mRNA-Vakzinen der Hersteller Pfizer und Biontech oder Moderna geimpft wurden, erklärte die US-Gesundheitsbehörde CDC.
"Die meisten Fälle scheinen mild zu verlaufen, eine Nachverfolgung der Fälle ist im Gange."

Nach Angaben der Behörde trat eine sogenannte Myokarditis häufiger bei jungen Männern auf, die bereits zum zweiten Mal geimpft worden waren.
Um wie viele Fälle es sich handelt und wie alt die Betroffenen sind, gab die Behörde zunächst nicht bekannt.

Die USA haben bereits damit begonnen, im großen Stil Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen.
Auch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für 12- bis 15-Jährige.

Ende April hatte auch die EMA mitgeteilt, Fälle von Herzmuskelentzündungen nach einer Impfung zu prüfen.
Die EMA machte damals keinerlei Angaben über die Zahl der Fälle.
Davor hatten israelische Medien über eine Analyse berichtet, der zufolge Dutzende Fälle von Myokarditis im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung aufgetreten seien - vor allem bei jungen Männern im Alter von 18 bis 30 Jahren.
Die meisten Fälle traten nach der Zweitimpfung auf.
Zum Zeitpunkt der Berichte war zudem von zwei Todesfällen die Rede gewesen.

Nach Angaben des deutschen Kardiologen Dirk Westermannn wird das Auftreten von Herzmuskelentzündungen auf etwa 10 bis 20 Fälle pro 100.000 Einwohner pro Jahr geschätzt.
Myokarditis ist eine meist durch Viren ausgelöste Entzündung des Herzmuskels.
In den meisten Fällen wird eine Herzmuskelentzündung mit Medikamenten erfolgreich behandelt.


 
Drei Forscher mussten in Klinik: US-Bericht zu Wuhan schürt Laborunfall-These !

Wie ist das Coronavirus in die Welt gekommen?
Ein Papier der US-Geheimdienste gibt brisante Details bekannt, die Spekulationen um einen Laborunfall weiter befeuern.
Demnach sollen Forscher in Wuhan so stark erkrankt gewesen sein, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Über die Theorie, das Coronavirus könnte sich durch einen Laborunfall verbreitet haben, wird immer wieder spekuliert.
Ein bislang unveröffentlichter Bericht der US-Geheimdienste mit neuen Details befeuert nun erneut die Spekulationen.
Wie das "Wall Street Journal" berichtet, sollen demzufolge drei Forscher des Wuhan Institute of Virology im November 2019 so krank geworden sein, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten - zu einem Zeitpunkt also, an dem der Ausbruch des Coronavirus vermutet wird.

In den letzten Tagen der Trump-Regierung war durch ein Informationsblatt des US-Außenministeriums bereits bekannt geworden, dass mehrere Forscher des Labors, in dem zu Coronaviren und anderen Krankheitserregern geforscht wird, im Herbst 2019 erkrankten - "mit Symptomen, die zu Covid-19 sowie einer herkömmlichen saisonalen Krankheit passen".
Neu sind nun die Details zur Anzahl der Erkrankten, ihrem Klinikaufenthalt sowie zum genauen Zeitraum.

Laut "Wall Street Journal" wollte sich die US-Regierung unter Präsident Joe Biden nicht zum Geheimdienstbericht äußern, sagte aber, dass alle technisch glaubwürdigen Theorien über den Ursprung der Pandemie von der WHO und internationalen Experten untersucht werden sollten.

Ein Forscherteam der WHO war im Januar nach Wuhan gereist, um dem Ursprung des Coronavirus näherzukommen.
Nach ihren zweiwöchigen Nachforschungen ging die Expertenmission von einer Übertragung auf den Menschen durch ein Zwischenwirt-Tier aus.
"Wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich" sei der Erreger von einer Fledermaus auf ein anderes Tier und von diesem auf den Menschen übergegangen, hieß es in ihrem Bericht.
Die These, das Virus sei aus einem Labor entwichen, wurde darin als "extrem unwahrscheinlich" bezeichnet.

WHO wirft China unzureichende Kooperation vor
Jedoch blieben Zweifel an der Vollständigkeit und Transparenz des Berichts.
Die WHO beklagte etwa "Schwierigkeiten beim Zugang zu Rohdaten".
Vorwürfe, für die Mission in Wuhan nicht ausreichend kooperiert zu haben, wies China jedoch zurück.

Experten wollen einen Laborunfall nicht komplett ausschließen.
Eben wurde im Wissenschaftsmagazin "Science" ein Brief von 18 Wissenschaftlern veröffentlicht, in dem sie weitere Bemühungen bei der Suche nach dem Ursprung von Covid-19 fordern.


Einschließen soll dies auch die Überprüfung der Laborunfallthese, die, ebenso wie die Theorie eines tierischen Ursprungs, weiterhin "tragfähig" sei.

David Asher, der eine Arbeitsgruppe zum Ursprung des Virus für das US-Außenministerium leitete, hält es für unwahrscheinlich, dass die chinesischen Forscher im Herbst wegen einer gewöhnlichen Grippe ins Krankenhaus kamen.
"Ich bezweifle sehr, dass drei Menschen unter strengen Bedingungen in einem Labor der Stufe drei, die mit Coronaviren arbeiten, alle in derselben Woche eine Grippe bekommen, wegen der sie ins Krankenhaus müssen oder schwer erkranken, und es nichts mit dem Coronavirus zu tun hat."

Spahn fordert Pandemievertrag
Der US-Bericht mit den neuen Details kommt kurz vor der Jahrestagung der WHO.
Am heutigen Montag kommt die Weltgesundheitsorganisation zusammen, unter anderem um über das weitere Vorgehen in der Ergründung des Corona-Ursprungs zu beraten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn machte sich im Vorfeld für einen internationalen Pandemievertrag stark.
Nachdem die weltweite Ausbreitung des Coronavirus im vergangenen Jahr nicht verhindert werden konnte, müsse die internationale Zusammenarbeit verbindlicher werden, sagte der CDU-Politiker.
"Die Staaten müssen sich zur Kooperation und Umsetzung von gemeinsam gesetzten Vorschriften verpflichten", forderte Spahn.

Bei der Tagung sollen die Weichen für einen Pandemievertrag gestellt werden.
Ziel ist etwa, Staaten zu besserem Informationsaustausch zu verpflichten, damit bei Gefahren früher Alarm geschlagen und eine Virusausbreitung rund um den Globus verhindert werden kann.
Einige Länder sind dagegen, weil sie einen Souveränitätsverlust befürchten.


 
Mediziner warnen vor Long-Covid-Gefahr !

Long-Covid kann auch Kinder und Jugendliche treffen.

Spätfolgen ("Long-Covid") treten bei zehn bis 20 Prozent der Corona-Infizierten auf.
Nun wird klar: Auch Kinder können gefährdet sein – und das, obwohl sie meist nur milde oder sogar symptomlose Krankheitsverläufe haben.

Mediziner schlagen Alarm.

Von Long-Covid sprechen Mediziner, wenn noch lange nach einer Infektion mit dem Coronavirus teils erhebliche Beschwerden bei den Patienten zu beobachten sind.
Die Symptome sind vielfältig: Erschöpfung und geringe Belastbarkeit ("Fatigue-Syndrom"), Muskelschmerzen, Atemnot, Despressionen und Angstzustände zählen dazu.

Aber auch neurologische Probleme (wie Gedächtnis- und Wortfindungsstörungen), Geschmacks- und Geruchsveränderungen, Seh- und Höreinschränkungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Beeinträchtigungen des Magen-Darm-Trakts treten auf.
Nun wird klar: Das kann auch Kinder treffen.

Zwar haben sie nur selten schwere Krankheitsverläufe nach der Infektion mit Covid-19.
Das Robert Koch-Institut teilt mit: "Die Mehrzahl der Kinder zeigt nach bisherigen Studien einen asymptomatischen oder milden Krankheitsverlauf."
Doch das schützt sie nicht automatisch vor Langzeitfolgen.

Noch kaum Zahlen und Studien
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach verweist auf eine britische Studie, nach der sieben Prozent der jungen Infizierten Long-Covid-Symptome entwickelten.

Eine andere Studie des Office for National Statistics weist den Anteil der Kinder, die fünf Wochen nach einer Infektion noch mindestens ein Symptom zeigen (zum Beispiel Fieber oder Husten) in der Altersgruppe der Zwei- bis Elfjährigen mit knapp 13 Prozent aus.
Bei den zwölf- bis 16-Jährigen sind es 14,5 Prozent.

In Deutschland gibt es noch wenige Zahlen zu dem Phänomen.
Der Präsident des Robert Koch-Instituts verwies in der Pressekonferenz am Freitag (21. Mai) auf Erhebungen der Deutschen Gesellschaft der Pädiatrischen Infektiologie.
Demnach mussten mit Stand 16. Mai 2021 insgesamt 1.522 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren in Deutschland wegen Long-Covid stationär aufgenommen werden, fünf Prozent mussten intensivmedizinisch behandelt werden.
Über ambulante Behandlungen der kleinen Patienten liegen bislang keine Daten vor.

Lockerungen führen zu mehr Infizierten
Klar ist jedoch: Die Zahl der von Long-Covid betroffenen Kinder könnte stark steigen, denn durch immer weitere Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen (wie zum Beispiel Schulöffnungen) werden die Infektionen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen zunehmen.
Für sie gibt es bislang keinen Impfstoff.

Zwar hat Hersteller Biontech/Pfizer eine Zulassung seines Impfstoffes für die 12- bis 16-Jährigen beantragt.
Doch auch nach der Genehmigung bleibt die Gruppe der Null- bis Elfjährigen weiter ohne Schutz.

"Wir rechnen durch die Lockerungen der Maßnahmen mit mehr Betroffenen mit meist diffusen, länger anhaltenden gesundheitlichen Problemen", erklärt Markus Hufnagel, pädiatrischer Infektiologe vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsklinik Freiburg im Bayerischen Rundfunk.

Vielfältige Symptome auch bei Kindern
Auch Prof. Christoph Klein, Direktor der Münchner Kinderklinik im Haunerschen Kinderspital, beobachtet Long-Covid bei Kindern.
"Das macht uns Sorge.
Daher ist es wichtig, das Krankheitsbild bei Kindern besser zu verstehen", erklärte er der Nachrichtenagentur dpa.

Bei Kindern zeigten sich vor allem Symptome wie chronische Erschöpfung, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Kreislaufprobleme, Schlafstörungen und Aufmerksamkeitsdefizite.
Im Kinderspital wurden schon mehrere Dutzend Kinder mit diesen Spätfolgen behandelt.
Die Ludwig-Maximilians-Universität und die Technische Universität München richten in der bayerischen Hauptstadt nun eine Spezialambulanz zur Betreuung von kleinen Long-Covid-Patienten ein.

Bereits Ende April 2020 beobachteten britische Kinderärzte zudem eine neuartige Erkrankung als Spätfolge einer Corona-Infektion.
Es handelt sich um eine sogenannte Multisystem-Entzündung bei Kindern.
Das Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome ("PIMS") kann lebensgefährlich werden.
Symptome sind hohes Fieber, akuter Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten, Magen-Darm-Probleme oder Entzündungen der Herzklappen.

Nach Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) wurden seit Beginn der PIMS-Erfassung Ende Mai 2020 bis 16. Mai 2021 insgesamt 314 Kinder und Jugendliche mit diesem Syndrom gemeldet.

Triage in der Kinderpsychiatrie?
Doch nicht nur körperlich hinterlässt Corona Langzeitschäden.
Jakob Maske, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) schockierte in der "Rheinischen Post" mit der Aussage: "Es gibt psychiatrische Erkrankungen in einem Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben.
Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll, dort findet eine Triage statt.
Wer nicht suizidgefährdet ist und 'nur' eine Depression hat, wird gar nicht mehr aufgenommen."

Der Begriff der Triage wurde im Frühjahr 2020 zum Inbegriff des Schreckens, als Ärzte in Bergamo aufgrund der Überlastung der Kliniken entscheiden mussten, wen sie behandeln – orientiert an den wahrscheinlichen Überlebenschancen.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V. widerspricht dieser Einschätzung scharf.
Triage fände nicht statt. "In der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie gilt das Prinzip der Pflichtversorgung für die Kliniken.
Das bedeutet: Jedes notfallmäßig und dringlich vorgestellte Kind aus dem zugehörigen Einzugsgebiet wird kinder- und jugendpsychiatrisch in jedem Einzelfall sofort versorgt.
Je nach Befund wird dieses Kind entweder zur Krisenintervention oder auch längeren Behandlung direkt stationär aufgenommen.
In anderen Fällen erfolgt dieses erst nach einer Wartezeit, diese fällt regional sehr unterschiedlich aus und liegt in der Regel zwischen zwei und vier Monaten."


 
Impfstoffe können besser werden: Forscher kommen Blutgerinnseln auf die Spur !

Die bei Impfungen mit Astrazeneca und Johnson & Johnson auftretenden Blutgerinnsel haben zu großer Verunsicherung geführt.
Nun finden Forscher einen Ansatz, warum es zu der Komplikation kommt.
Möglicherweise lassen sich die Impfstoffe verbessern - das Problem könnte dann bald der Vergangenheit angehören.

Mögliche Blutgerinnsel gehören zu den potenziellen Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe von Astrazeneca und Johnson & Johnson, die viele Menschen beunruhigen.
Nun könnten Wissenschaftler die Ursache dafür gefunden haben.
Forscher der Goethe-Universität Frankfurt und der Uni Ulm vermuten nach Laborversuchen den in den Impfstoffen verwendeten Adenovirus als Verursacher.

Mit dem Erkältungsvirus wird der Bauplan für das Spike-Protein des Coronavirus in den menschlichen Körper gegeben, um eine Immunantwort zu erzeugen.
Im Zellkern findet dort eine Art Abschrift des genetischen Codes statt, aus der dann neue Proteine entstehen.
Dabei können in seltenen Fällen jedoch Fehler passieren, aufgrund derer die Zelle nicht Spike-Proteine, sondern zu kurze Protein-Stummel baut.
Nach der Theorie der Forscher werden diese Varianten dann von der Zelle einfach in den Körper abgesondert, wo sie die Entstehung von Blutgerinnseln begünstigen, schreiben Rolf Marschalek und seine Kollegen in einer noch nicht von Fachleuten begutachteten Studie.

Das Problem liegt demnach eher im Eintritt des Adenovirus in den Zellkern als in der Zellflüssigkeit, in der das Virus normalerweise Proteine produziert.
"Der Lebenszyklus des Adenovirus umfasst die Infektion von Zellen, den Eintritt der adenoviralen DNA in den Zellkern und anschließend die Gentranskription durch die Wirts-Transkriptionsmaschinerie", schreiben die Autoren.
"Und genau hier liegt das Problem: Das virale DNA-Stück ist nicht dafür optimiert, innerhalb des Kerns transkribiert zu werden."

Umbau der Impfstoffe möglich
Die Entdeckung könnte auch erklären, warum die seltenen Blutgerinnsel bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna nicht auftreten.
Dazu erklären die Forscher, dass die mRNA-Impfstoffe das genetische Material des Coronavirus-Spike-Proteins nur an die Flüssigkeit im Inneren der Zellen abgeben, nicht an den Zellkern.

Daraus leiten sie wiederum die Idee ab, dass es möglich ist, auch die Vektor-Impfstoffe so umzubauen, dass die bedrohliche Nebenwirkung vermieden werden kann.
Das Papier schlägt vor, dass Impfstoffhersteller, die Adenovirus-Vektoren verwenden, die Sequenz des Spike-Proteins modifizieren könnten, "um unbeabsichtigte Spleißreaktionen zu vermeiden und die Sicherheit dieser pharmazeutischen Produkte zu erhöhen".

Mit Johnson & Johnson sind die Wissenschaftler dem britischen "Guardian" zufolge bereits im Austausch.
Mit Astrazeneca habe man hingegen noch nicht gesprochen, sagte Marschalek der "Finacial Times".
Man könne jedoch sagen, "was zu tun ist, um einen besseren Impfstoff herzustellen".

Im Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts waren bis zum 30. April 67 schwere Thrombosefälle nach Impfungen mit Astrazeneca verzeichnet.
Vierzehn Personen seien gestorben, heißt es dort.
Bei den meisten Fällen habe es sich um Sinusvenenthrombosen gehandelt.


 
Schmerzen im Arm nach Corona-Impfung - was hilft dagegen ?

Vorsicht bei Schmerzmitteln ......

Zu den typischen Beschwerden nach einer Impfung gegen Covid-19 gehören Schmerzen im Arm.
Aber wie entstehen sie überhaupt und was kann man dagegen tun?
Sind Medikamente eine gute Idee?

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf eine Impfung.
Bei manchen bleiben Impfreaktionen völlig aus, andere klagen nach kurzer Zeit über Fieber, Abgeschlagenheit oder einen "dicken Arm".
Insbesondere bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer oder Moderna treten Schmerzen im Oberarm und Schwellungen an der Einstichstelle häufig als Folgen auf.
Mediziner sprechen hierbei vom sogenannten "Covid-Arm".

Warum tut der Arm nach dem Impfen weh?
Betroffene berichten über einen dumpfen Schmerz im Arm, der Muskelkater ähnelt und sich schon bei den kleinsten Bewegungen bemerkbar macht.
Gelegentlich ist auch die Injektionsstelle gerötet und warm.

Besorgniserregend sind diese Schmerzen allerdings nicht.
Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), das die Sicherheit von Impfstoffen überwacht, zählt der Covid-Arm zu den klassischen Impfreaktionen des Körpers.
Sie signalisieren, dass das Immunsystem aktiv ist und Antikörper gegen die Erreger, gegen die geimpft wurde, bildet.
Diese Vorgänge finden bereits dort statt, wo der Einstich der Spritze erfolgt.

Impfreaktionen wie Rötungen, Schwellungen und Druckgefühl sind also nicht unüblich.
Sie fallen bei jedem Menschen unterschiedlich stark aus. Personen mit einem gut funktionierenden Immunsystem reagieren in der Regel schneller und stärker auf solche Lokalreaktionen.
Ältere spüren meist weniger Impfnebenwirkungen als Jüngere.

Was hilft gegen die Schmerzen im Arm?
Die Schmerzen im Arm treten meist in den ersten acht Tagen nach der Impfung auf.
Das Paul-Ehrlich-Institut schreibt dazu, dass die Reaktion innerhalb von "einigen Tagen" von allein verschwindet.
Aus medizinischer Sicht muss sie demnach nicht behandelt werden.


Um die Armschmerzen zu lindern, können folgende Tipps helfen:

Während der Impfung empfiehlt es sich, den Arm locker hängen zu lassen und nicht anzuspannen.
Halten Sie den Oberarm nach der Impfung ruhig und belasten Sie ihn nicht.
Auch auf sportliche Aktivitäten sollten Sie verzichten.
Besonders wenn Schmerzen in Kombination mit einer Schwellung und Rötung rund um die Einstichstelle einhergehen, ist es ratsam die Stelle zu kühlen.
Nutzen Sie dafür kalte Kompressen oder halten Sie den Arm für wenige Sekunden unter kaltes Wasser.

Was bringen Schmerzmittel bei Impfreaktionen?
Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol können ebenfalls helfen, da diese entzündungshemmend wirken und Schmerzen lindern.
Sie sollten aber nur in Absprache mit dem Hausarzt eingenommen werden.

Denn laut Robert Koch-Institut (RKI) gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verlässlichen Aussagen darüber, ob Schmerzmittel einen Einfluss auf die Wirksamkeit der Corona-Schutzimpfungen haben.
Experten raten deshalb dazu, mindestens sechs Stunden zu warten und solche Medikamente nur dann anzuwenden, wenn tatsächlich starke Beschwerden wie Fieber oder Kopfschmerzen auftreten.
Vorbeugend sollten Schmerzmittel nicht eingenommen werden.


 
Wirbel um Hirnthrombosen nach Astrazeneca-Impfung: Dieser Fehler betrifft uns alle !

Warum verursacht der Impfstoff Vaxzevria von Astrazeneca in sehr seltenen Fällen Thrombosen im Gehirn?
Dazu kursieren verschiedene Hypothesen, eine eindeutige Antwort gibt es noch nicht.
„So funktioniert Forschung“, sagt Carsten Watzl, der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie.
„Es gibt ein Problem.
Dann werden Theorien aufgestellt.
Die muss man dann prüfen und am Ende sehen, was davon übrig bleibt.“
Die Corona-Pandemie hat solche Diskussionen in die Öffentlichkeit geholt – das Interesse ist gewaltig.
Laien können dadurch dabei sein, wie sich Fachleute einem Problem nähern.
Das kann spannend, aber auch verwirrend sein, wie das Vaxzevria-Beispiel zeigt.
Vielleicht ein Fehler, der uns alle betrifft – weil er verunsichert.

Die Ausgangslage beim Impfstoff von Astrazeneca
Vaxzevria führt in sehr seltenen Fällen zu Thrombosen im Gehirn.
Es geht um das „Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom“ (TTS), bei dem es zu Blutgerinnseln mit gleichzeitig niedrigem Blutplättchenspiegel kommt.
Dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) wurden bei rund 8,5 Millionen verabreichten Impfdosen bis 25. Mai 94 Fälle von TTS in Deutschland gemeldet, 17 Menschen starben.
Zwei Drittel der Betroffenen sind jünger als 60.
Deshalb ist der Impfstoff für Menschen unter 60 nicht mehr empfohlen.
Das Gleiche gilt für das Mittel von Johnson & Johnson, nachdem in den USA Thrombose-Fälle aufgetreten sind.
In Deutschland gibt es laut PEI bislang noch keine TTS-Meldungen bei Johnson & Johnson, allerdings wurden bei uns bislang vergleichsweise wenig Dosen des Impfstoffs verabreicht.

Eine Hypothese zum Impfstoff von Astrazeneca
Zunächst war völlig unklar, warum die Impfungen zu TTS führen können.
Auffällig war, dass die Nebenwirkungen bei den beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffen nicht vermehrt vorkommen, sondern nur bei den Vektorimpfstoffen von Astrazeneca und Johnson & Johnson.
Als einer der ersten stellte Andreas Greinacher von der Universitätsmedizin Greifswald eine Theorie vor, die vereinfacht gesagt so geht:

Bestimmte Bestandteile des Vektorimpfstoffs scheinen an das Protein „Plättchenfaktor 4“ zu binden, das auf der Oberfläche der Blutplättchen (Thrombozyten) sitzt.
An diesen Komplex können bestimmte fehlgeleitete Antikörper binden, die als Folge einer durch die Impfung ausgelösten Entzündungsreaktion im Körper unterwegs sind.
Diese Verbindungen führen dazu, dass die Blutplättchen verklumpen.
Es entstehen Blutgerinnsel (Thrombosen) im Gehirn mit einem gleichzeitigen Mangel an freien Blutplättchen (Thrombozytopenie).

Noch eine Astrazeneca-Hypothese
Vor wenigen Tagen stellte eine Gruppe um Rolf Marschalek von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main eine weitere Hypothese vor.
Grob zusammengefasst geht sie davon aus, dass es bei der Reaktion der menschlichen Zellen auf den Impfstoff zu Komplikationen kommt.
Die Vektorimpfstoffe enthalten wie die mRNA-Impfstoffe auch Viren-Erbgut – wenn auch in anderer Form.
Mit diesen Erbgut-Abschnitten sollen die menschlichen Zellen dann das sogenannte Spike-Protein des Virus herstellen und an ihrer Oberfläche präsentieren.
Das löst dann eine Immunantwort aus, die uns vor einer Corona-Infektion schützen soll.

Bei der beschriebenen Komplikation – die so bei mRNA-Impfstoffen gar nicht möglich wäre – bleibt das Virus-Protein aber nicht an die Zelle gebunden, sondern schafft es in den Blutkreislauf.
Dort kann es an die Wand der Blutgefäße binden, eine Entzündungsreaktion hervorrufen und so zur Entstehung von TTS beitragen.

Marschalek und sein Team glauben, dass der Vektorimpfstoff so angepasst werden kann, dass die Komplikation bei der Verarbeitung des Impfstoffs unterbunden wird.
„Ja, das ist wahrscheinlich möglich“, sagt dazu Immunologe Watzl.
„Ob das dann aber auch tatsächlich die Nebenwirkung verhindert, müsste man sehen.“

Wie passt das zusammen?
Die verschiedenen Hypothesen müssen nicht im Widerspruch zueinander stehen.
„Vermutlich ist die tatsächliche Ursache eine Kombination der bisherigen Theorien.
Eine allein kann TTS bislang nicht erklären“, sagt Watzl.
Auch Greinacher hält es für möglich, dass beide Effekte eine Rolle spielen.
So könnten die löslichen Spike-Proteine aus der Marschalek-Hypothese möglicherweise erst dann zum Problem werden, wenn es gleichzeitig die fehlgeleiteten Antikörper aus der Greinacher-Theorie gibt.
Bislang ließen sich die Hypothesen aber nur schwer überprüfen, meint Watzl.
Es gebe noch kein Tiermodell und Tests mit einem veränderten Impfstoff würden Hunderttausende Probanden erfordern, da die TTS so selten seien.

Die Sache mit den Verunreinigungen beim Impfstoff von Astrazeneca
Ein weiteres Puzzle-Stück sind Verunreinigungen durch Proteine, die Ulmer Forscher im Astrazeneca-Impfstoff gefunden haben.
Wobei solche Proteine in dem Impfstoff mehreren Experten zufolge zu erwarten waren.
Der Virologe Stephan Becker sagt sogar: „Man kann solche Untersuchungen anstellen, doch bringen sie uns nicht wirklich weiter.
Sie beschreiben einen Zustand, der ziemlich normal ist.
Daher verunsichern solche Studien meines Erachtens nur.“
Ob es einen Zusammenhang zwischen den Verunreinigungen zu Impfreaktionen gibt, könne man nicht beantworten, teilten die Ulmer Forscher mit.
Greinacher wiederum glaubt, dass die Verunreinigungen ein – wenn auch nicht der einzige – Risikofaktor für TTS sind, weil sie die Entzündungsreaktion direkt nach der Impfung verstärken.

Aus Hypothesen leiten sich weitere Hypothesen ab
Und weitere Theorien machen das Bild noch komplexer.
So warnt Greinacher im Gespräch mit Zeit Online mit Blick auf TTS davor, den Impfabstand bei Astrazeneca von zwölf auf vier Wochen zu verkürzen.
Denn die von ihm beschriebenen fehlgeleiteten Antikörper werden in der Regel innerhalb von drei Monaten abgebaut.
Bei einem kürzeren Impfabstand kann die Situation entstehen, dass unbemerkt gebildete Antikörper nach vier Wochen noch nicht abgebaut und noch aktiv sind und dann die zweite Impfung die Reaktion verstärken könnte.
Mehrere andere von Zeit Online befragte Experten betonten allerdings, dass es bisher keine Daten gebe, die diese Überlegung untermauern.

Kritik an der öffentlich geführten Debatte um Impfstoff von Astrazeneca
Dass die Diskussion über die verschiedenen Hypothesen in der breiten Öffentlichkeit stattfindet, kann eine Chance für Laien sein, Interesse wecken und Vertrauen in die Forschung stärken.
Doch auch der umgekehrte Fall ist denkbar.
So hat der Immunologe Watzl einen eher kritischen Blick.
„Es wird unter Experten gestritten.
Das ist normal.
Wissenschaftler können mehrere Hypothesen auch über längere Zeit nebeneinander stehen lassen.“
Laien könnten das aber falsch verstehen und denken, dass selbst Forscher nicht mehr durchblicken.
Die Diskussion solcher frühen Hypothesen sei nichts Geheimes, sagt Watzl.
„Aber es bringt die Allgemeinheit nicht weiter und verunsichert im schlimmsten Fall.“


 
Diese fünf Getränke lindern Sodbrennen !

Sodbrennen ist unangenehm. Bei leichteren Beschwerden kann oft schon das richtige Getränk helfen, die Magensäure zu neutralisieren und die Beschwerden zu lindern.
Fünf Getränke gegen Sodbrennen, die man kennen sollte.

Was ist Sodbrennen?
Fast jeder zweite Erwachsene kennt das Symptom Sodbrennen.
Es beschreibt ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein.
Verantwortlich für das unangenehme Brennen ist saurer Mageninhalt, der die Speiseröhre aufsteigt.

Normalerweise verschließt ein Ringmuskel den Magen zuverlässig.
Bei Sodbrennen ist dieser Verschlussmechanismus gestört.
Mageninhalt kann sich nach oben in die Speiseröhre drücken – bei manchen Betroffenen bis in die Mundhöhle hinein.
Dieser Rückfluss, auch Reflux genannt, greift dort die Schleimhaut an und verursacht Schmerzen.
Meist ist Sodbrennen harmlos.
Die häufigste Erkrankung, welche Sodbrennen verursacht, ist die Refluxkrankheit.
Stärkeres und häufig auftretendes Sodbrennen sollte daher ärztlich abgeklärt werden.

Was hilft gegen Sodbrennen?

Leichtem Sodbrennen können Sie meist mit einer Ernährungsanpassung entgegenwirken.
Fettige Speisen, scharfe Gerichte, reichhaltige Mahlzeiten kurz vor dem Zubettgehen, säurehaltiges Obst, kohlensäurehaltige Getränke, Koffein und Alkohol begünstigen Sodbrennen.
Zudem gelten Übergewicht und Rauchen als bedeutende Risikofaktoren für Sodbrennen.
Gegen leichtes akutes Sodbrennen kann in vielen Fällen bereits ein Getränk helfen.
Getränke gegen Sodbrennen haben den Vorteil, dass sie gut verträglich und in fast jeder Küche zu finden sind.

1. Stilles Mineralwasser
Gastroenterologen sowie Internisten empfehlen bei Sodbrennen, stilles Mineralwasser zu trinken.
Aber warum wirkt stilles Mineralwasser gegen Sodbrennen?
"Entscheidend ist nicht, ob das Mineralwasser 'still' ist, sondern ob es reich an Hydrogencarbonat ist.
Hydrogencarbonat wirkt wie ein Säurepuffer", erklärt Diplom-Ökotrophologin Brigitte Neumann aus Uttenreuth.
"Ein Heilwasser mit mehr als 1.300 Milligramm Hydrogencarbonat pro Liter gilt als wirksam gegen Sodbrennen.
Meistens sind diese Heilwässer 'stille' Wässer."

2. Milch
Ein paar Schlucke Milch gegen Sodbrennen sind ebenfalls ein beliebtes Hausmittel.
Die in der Milch, aber auch in Joghurtgetränken, enthaltenen Eiweiße und das Fett können lindernd wirken, da sie einen neutralisierenden Effekt auf den sauren Speisebrei haben.
"Wählen Sie am besten Vollmilch, die hat einen höheren Fettgehalt als andere Milch.
Ob sie abpuffernd gegen die Magensäure wirkt, müssen Sie ausprobieren.
Manche Betroffenen berichten von einer Verbesserung, bei anderen hilft das Hausmittel gegen Sodbrennen nicht", sagt Neumann.

3. Heilerde
Ein echter Geheimtipp gegen Sodbrennen ist laut der Ernährungswissenschaftlerin warmes Wasser mit Heilerde.
Während das Wasser die Magensäure verdünnt und die Speiseröhre spült, hilft die Heilerde, die Magensäure zu binden.
Ebenso kann ein warmer Hirsedrink helfen.
"Dazu kochen Sie einen Esslöffel Hirsemehl mit einem viertel Liter kochendem Wasser auf, würzen mit einer guten Prise Salz und lassen das Getränk einige Minuten ziehen.
Anschließend warm und in kleinen Schlucken trinken", empfiehlt Neumann.
"Die Hirse wirkt entspannend und liefert siliciumhaltige Kieselsäure, die Magensäure binden kann."

4. und 5. Haferdrink und Mandelmilch
Auch geeignet seien Haferdrink und Mandeldrink, sagt Neumann. Alternativ können Sie ein wenig Haferflocken essen oder vier bis fünf Mandeln langsam kauen.
Wie effektiv sind Getränke gegen Sodbrennen?

Medizinisch-wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse rund um das Thema Getränke und Sodbrennen gibt es kaum.
"Deshalb ist auch hier viel Erfahrungswissen im Umlauf – aber das braucht niemandem sauer aufzustoßen.
Was der betroffenen Person guttut und heilt, hat Recht.
Also probieren Sie aus, was für Sie wirksam ist", sagt Neumann.

Welche Getränke verschlimmern Sodbrennen?
Hilfreich ist zudem, auf Getränke zu verzichten, die Sodbrennen fördern.
Zu den Getränken, die eine vermehrte Produktion der Magensäure anregen, den Ringmuskel schwächen und Aufstoßen begünstigen, gehören koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Schwarztee oder auch Grüntee, Früchtetees sowie kohlensäurehaltige Getränke und zuckerreiche Getränke.
Alkohol, insbesondere Weißwein, kann aufgrund der enthaltenen Säure ebenfalls Sodbrennen fördern.

Sodbrennen: Wie oft ist normal?
Laut der Deutschen Gastro-Liga e.V. wird ein- bis zweimal mildes Sodbrennen pro Woche von den meisten Personen auch ohne spezifische Behandlungsmaßnahmen toleriert oder kann durch den Verzicht auf bestimmte Nahrungs- und Genussmittel, welche Sodbrennen begünstigen, vermieden werden.
Häufigere und stärkere Beschwerden hingegen sollten den Gastroenterologen zufolge von einem Arzt abgeklärt und therapiert werden.
Wird die Speiseröhre immer wieder der Salzsäure ausgesetzt, können bleibende Schäden entstehen.
Auch das Risiko für Speiseröhrenkrebs steigt.



 
Gefahr durch Stechmücken steigt !

Das bedrohlichste Tier der Welt - Mücken - Gefahr einer Übertragung mit gefährlichen Erregern wächst.

Die Mücken sind da.
Sie sind klein und nerven, können aber auch potenziell tödliche Krankheiten übertragen.
Wie gefährlich sind die Insekten wirklich - jetzt und in Zukunft?

Sie wachsen in Wasserreservoirs in Gartenkolonien, in alten Autoreifen, auf Friedhöfen und auch im Gartenteich heran: Stechmücken.
Weltweit gibt es etwa 3.500 Arten, hierzulande rund 50.
Meist werden die Insekten vor allem als lästig empfunden.
Wegen der von ihnen übertragenen Krankheiten gelten sie aber auch als gefährlichste Tiere der Welt.

Wie bedrohlich sind Stechmücken weltweit?
Schon lange sind Stechmücken als Überträger potenziell tödlicher Krankheiten bekannt. Experten zufolge kosten sie im Zuge der übertragenen Infektionen jährlich rund 750.000 Menschen auf der Erde das Leben. Sie sind nicht per se mit gefährlichen Erregern infiziert, sondern nehmen diese während des Blutsaugens bei infizierten Tieren oder Menschen auf und geben sie weiter.

Wie sieht es in Deutschland aus?
Derzeit ist das Risiko, hierzulande von einer Mücke mit einem gefährlichen Virus infiziert zu werden, noch sehr gering.
Im Jahr 2019 erfasste das Robert Koch-Institut (RKI) erstmals fünf Infektionen mit dem ursprünglich aus Afrika stammenden West-Nil-Virus bei Menschen in Deutschland, die auf eine Übertragung durch hier heimische Mücken zurückgingen.
Im vergangenen Jahr registrierte das RKI 20 solche Erkrankungen, darunter einen Todesfall.

Da nur etwa ein Prozent der Infektionen zu solchen schweren neuroinvasiven Erkrankungen führen, ist allerdings von Hunderten weiteren, wegen ihres leichten Verlaufs nicht erkannten und damit auch nicht erfassten Infektionen auszugehen.
Bei in Deutschland heimischen Mücken wurden den Experten zufolge auch schon Erreger wie Usutu-, Sindbis- und Batai-Virus gefunden.
Diese verursachen bei Menschen allerdings nur milde Symptome.

Welche Entwicklung ist künftig zu erwarten?
Im Zuge der Klimakrise drohen auch Deutschland ganz neue Erkrankungswellen.
Heimische Arten werden immer häufiger gefährliche Erreger wie das West-Nil-Virus übertragen, erwarten Experten.
Die Erderwärmung begünstigt diese Entwicklung, weil sich solche tropischen Erreger umso schneller in der Mücke vermehren, je wärmer es ist – die Gefahr einer Übertragung wächst also.

Das West-Nil-Virus etwa könnte schon recht bald auch in Deutschland größere saisonale Erkrankungswellen verursachen.
Bei einem heißen Sommer könne die Zahl erfasster Fälle von West-Nil-Fieber schon in diesem Jahr erheblich sein, befürchten Experten.

Fälle von Krankheiten wie Chikungunya, Dengue und Malaria traten zuletzt vermehrt in Südeuropa auf, auch Zika-Fälle gab es schon mehrfach – französische Behörden etwa hatten im Oktober 2019 zwei erste durch Mücken in Europa übertragene Zika-Virus-Infektionen gemeldet.
Diese Krankheiten werden von nicht hier heimischen Arten übertragen, die sich im Zuge des Klimawandels aber verstärkt in Europa und auch in Deutschland ausbreiten.

Zika zum Beispiel wird von Aedes-Mücken übertragen, zu denen die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) und als Hauptüberträger die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) gehören.
Gelbfiebermücken gibt es bisher europaweit wohl fast nur auf Madeira und östlich des Schwarzen Meeres.
Tigermücken hingegen haben einen sehr erfolgreichen Zug gen Norden angetreten.
In Italien gibt es sie überall, auch in Frankreich, Griechenland und Teilen Deutschlands breiten sich die weiß gestreiften Tiere aus.

Wie gefährlich sind solche zugewanderten Mückenarten?
Schon ihr Name klingt bedrohlich: Asiatische Tigermücke.
Vor mehr als zehn Jahren wurden die ersten Exemplare der tropischen Stechmücke in Deutschland nachgewiesen.
Der Kampf gegen eine unkontrollierte Verbreitung dürfte künftig zur Daueraufgabe werden.
Auch die Asiatische und die Koreanische Buschmücke werden Experten zufolge wohl nicht mehr aus Deutschland zu vertreiben sein.

Doch werden mit der Ausbreitung solcher Arten auch tropische Krankheiten wie Zika, Chikungunya und Dengue Einzug halten?
Für den Dengue-Erreger heißt es vom RKI, dass in Deutschland zwar regional zumindest theoretisch für dessen Verbreitung geeignete Mücken gefunden wurden, die hiesigen klimatischen Bedingungen seien jedoch für Übertragungen bisher wenig geeignet.

Nur bei Temperaturen, die bei uns bisher selbst im Sommer eher selten erreicht werden, vermehren sich solche tropischen Viren wirklich gut.
Als Hotspots für mögliche Ausbrüche von Zika, Dengue und Chikungunya gelten – bisher noch – eher Italien, Südfrankreich und Griechenland.

Dengue-Fälle gab es unter anderem in Südfrankreich und Griechenland schon, größere Chikungunya-Ausbrüche in Italien.
Dieses Virus ist Experten zufolge wahrscheinlich auch das gefährlichste für Deutschland, weil es sich auch bei gemäßigten Temperaturen gut in den Mücken vermehren kann.
Der Erreger verursacht langanhaltende Gelenkbeschwerden etwa in der Hand, die oft als rheumatische Erkrankung verkannt werden.

Was schützt am besten vor Mücken?
Experten setzen auf konventionelle Mittel: Lange, dichte Kleidung sowie Insektenspray und -netze seien effektive Mittel gegen die lästigen Plagegeister.
Wer im Haus oder Garten von den Insekten heimgesucht wird, sollte Brutstätten austrocknen oder abdecken.
Dazu zählen etwa Regentonnen, Vogeltränken und Blumentopf-Untersetzer.
Einen vorbeugenden medikamentösen Schutz gegen die Tiere oder die von ihnen übertragenen Krankheitserreger gibt es nicht.

Und was hilft gegen das Jucken nach einem Mückenstich?
Bloß nicht kratzen.
Das verlängert nicht nur den Heilungsprozess, sondern kann Wissenschaftlern zufolge auch zu bakteriellen Infektionen führen.
Experten raten dazu, die Stichwunde mit einer alkoholischen Lösung zu desinfizieren.
Kühlung oder punktuelle Hitze helfen den Juckreiz zu mindern.


 
Hormone und Corona: Warum Männer häufiger schwer erkranken !

Das Geschlecht von Covid-Patienten hat einen großen Einfluss auf den Krankheitsverlauf.
Bei Männern ist das Risiko einer schweren Erkrankung deutlich höher als bei Frauen.
Woran das liegt, hat ein US-Forscherteam nun untersucht.

Schon zu Beginn der Corona-Pandemie fällt auf: Auf den Intensivstationen müssen mehr Männer mit schwerem Covid-19-Verlauf behandelt werden als Frauen.
Auch das Sterberisiko fällt bei ihnen höher aus.
Eine Theorie besagt, dass hormonelle Unterschiede zwischen Männern und Frauen eine Rolle spielen könnten.
Männer produzieren viel mehr Testosteron als Frauen.
Wissenschaftler vermuten daher, dass ein hoher Testosteronspiegel die Schwere der Erkrankung beeinflussen könnte.
Dieses Phänomen hat ein US-Forschungsteam nun genauer untersucht und kommt zu einem überraschenden Ergebnis.
Denn genau das Gegenteil könnte der Fall sein.

Für ihre Studie, die im Fachblatt "Jama Network Open" veröffentlicht wurde, analysierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Washington University School of Medicine in St. Louis die Blutwerte von 90 Männern und 62 Frauen, die von März bis Mai 2020 mit Covid-19 ins Krankenhaus kamen.
Dabei bestimmten sie die deren Hormonspiegel und stellten fest, dass niedrige Testosteronwerte im Blut der Männer mit schwereren Covid-19-Verläufen verbunden sind.

Die Hormonwerte wurden am Tag der Aufnahme und dann regelmäßig bis Tag 28 gemessen.
Neben Testosteron untersuchte das Forscherteam auch das Sexualhormon Östradiol und das insulinähnliche Wachstumshormon IGF-1 im Blut der Patienten.
Diese hatten laut Studie keinerlei Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf bei den Männern.
Beim Testosteronspiegel zeigte sich hingegen: War dieser bei der Klinikaufnahme sehr niedrig, erlitten sie häufiger schwere Verläufe und mussten intensivmedizinisch behandelt und teilweise auch beatmet werden.
Die Gruppe der am schwersten erkrankten Männer hatte nur einen durchschnittlichen Testosteronspiegel von 19 Nanogramm pro Deziliter.

Je niedriger der Spiegel des männlichen Geschlechtshormons also war, desto höher war auch das Risiko, an Covid-19 zu sterben, resümieren die Forscherinnen und Forscher.
Bei den untersuchten Frauen sah das hingegen anders aus: Keines der drei Hormone schien einen Einfluss auf den Covid-Krankheitsverlauf zu haben - zumindest konnte keiner im Rahmen der Studie festgestellt werden.

Ursache oder Symptom?
Doch auch bei den Männern ist nicht klar, ob die niedrigen Testosteronspiegel die Ursache oder nur ein Symptom eines schweren Covid-19-Verlaufs waren, schreiben die Studienautoren.
Denn bei den untersuchten Patienten war nicht bekannt, ob diese schon vor ihrer Infektion mit Sars-CoV-2 zu niedrige Testosteronwerte hatten oder ob diese erst durch die Infektion abgesunken waren.

Wäre Ersteres der Fall, würde das bedeuten, dass das männliche Geschlechtshormon ursächlich mit einer erhöhten Anfälligkeit für Covid-19 verknüpft ist.
So könnte ein Mangel an Testosteron die Immunreaktion der männlichen Patienten negativ beeinflussen.
Sinkt der Spiegel aber erst durch eine Infektion ab, wäre der niedrige Testosteronspiegel eher ein Biomarker, der das Risiko für einen schweren Verlauf anzeigt.
Die Forscher plädieren deshalb für weitere Studien, die genauer untersuchen, wie Testosteron und Covid-19 zusammenhängen.
Dann könnte man auch herausfinden, ob erkrankte Männer von einer Testosterontherapie profitieren können.

Warum Frauen seltener von einem schweren Covid-19-Verlauf betroffen sind, konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Washington University nicht eindeutig beantworten.
Laut einer südafrikanisch-britischen Metastudie stecken sich Männer und Frauen in etwa gleich häufig mit dem Coronavirus an.
Im Hinblick auf den Krankheitsverlauf gibt es allerdings erhebliche geschlechterspezifische Unterschiede: Demnach haben Männer ein fast dreimal so hohes Risiko, aufgrund eines schweren Corona-Verlaufs auf eine Intensivstation verlegt zu werden.
Und auch das Risiko, an Covid-19 zu versterben, lag bei Männern höher als bei Frauen (1,39 Mal höher).


 
Tipps gegen Sonnenstich und Kollaps !

Was in manchen Gegenden des Globus zur Normalität gehört, empfindet hierzulande mancher als Belastung.
Die erste Hitzewelle des Jahres steht an - beachtet man einige Tipps, ist die Wärme besser zu verkraften.

Deutschland steht die erste Hitzewelle bevor.
Vor allem Älteren, Kindern und Menschen etwa mit Herzkreislauferkrankungen machen die hohen Temperaturen zu schaffen.

Wie reagiert der Körper auf die Hitze?
Er versucht die Körpertemperatur durch verstärkte Schweißproduktion zu senken.
Durch das starke Schwitzen gehen Flüssigkeit, Mineralstoffe und Spurenelemente verloren.
Um für Abkühlung zu sorgen, weiten sich zudem die Blutgefäße der Haut.
Dadurch sinkt der Blutdruck, der Kreislauf wird geschwächt.
Bei starker Hitze kann dies dazu führen, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird - dann stellen sich Schwindel, Kopfschmerzen, Mattigkeit und Konzentrationsstörungen ein.

Wer leidet besonders?
Besonders hitzegefährdet sind Menschen, deren Kreislauf ohnehin nicht sehr stabil ist - etwa chronisch Kranke, Übergewichtige und Ältere.
Babys und Kleinkinder können zudem noch nicht ausreichend schwitzen und sollten daher besonders geschützt werden.
Nach einer aktuellen AOK-Studie kam es zwischen 2008 und 2018 an Hitzetagen bei den über 65-Jährigen zu drei Prozent mehr Klinikeinweisungen.

Während ein gesundes Herz die Mehrbelastung durch Hitze problemlos bewältigt, kommt hingegen ein krankes Herz schneller an die Grenze seiner Leistungsfähig.
Bei extremer Hitze kann bei manchen Herz-Kreislauf-Medikamenten auch eine Änderung der Dosierung nötig sein.

Menschen mit schwachen Venen empfehlen indes manche Experten, gerade an heißen Tagen Stützstrümpfe zu tragen, damit das Blut durch die Erweiterung der Gefäße nicht in die Beine sackt und so zusätzlich Kreislaufprobleme verursacht.

Welche Trinkmengen sind ratsam?
Generell sollten über den Tag verteilt etwa zweieinhalb bis drei Liter getrunken werden.
Ideale Durstlöscher sind Mineralwasser, abgekühlte Kräuter- und Früchtetees oder verdünnte Obst- und Gemüsesäfte.
Sie enthalten in der Regel genügend Mineralien, um die ausgeschwitzten Salze wieder zu ersetzen.
Zuckerreiche Limonaden verursachen hingegen noch mehr Durst.

Vorsicht vor eiskalten Getränken: Sie können Magenbeschwerden verursachen.
Zudem muss der Körper mehr arbeiten, um die Flüssigkeit auf Körpertemperatur zu erwärmen.
Auf Alkohol sollte besser verzichtet werden.
Er weitet die Gefäße, was das Herz noch mehr belastet.

Worauf ist beim Essen zu achten?
Beim Essen gilt: keine schwere und fette Kost, sondern besser mehrere kleine und leichte Mahlzeiten mit viel Obst und Gemüse.

Was verschafft noch Linderung?
Es empfiehlt sich, Hände, Nacken und Gesicht hin und wieder mit kaltem Wasser zu waschen.
Wer die Beine zudem immer mal wieder für einige Minuten hoch legt, entlastet die Gefäße und beugt dem Anschwellen von Beinen und Füßen vor.

Was hilft beim Einschlafen?
Wer sich wegen der Wärme beim Einschlafen quält, dem empfehlen Experten vor dem Zubettgehen eine kühle - nicht zu kalte - Dusche.
Die Feuchtigkeit nicht ganz abtrocknen, sondern verdunsten lassen, das bringt dem Körper Abkühlung.
Außerdem empfiehlt sich ein leichter luftiger Schlafanzug aus Naturfasern wie Baumwolle.
Die Faser kann Schweiß gut aufnehmen - immerhin schwitzt der Körper nachts einen halben Liter Flüssigkeit aus.

Ist Sport zu empfehlen?
Nicht jede sportliche Aktivität ist gesundheitsschädlich.
Allerdings sollten längere körperliche Anstrengungen möglichst nicht in die Mittags- und Nachmittagsstunden gelegt werden.
Dann ist die Belastung am höchsten.
Senioren, Kindern und Menschen mit Kreislaufproblemen ist vom Sport bei Hitze allerdings abzuraten.

Welcher Lichtschutzfaktor schützt am besten vor Sonnenbrand?
Das hängt in erster Linie vom Hauttyp ab, aber empfohlen wird mindestens Lichtschutzfaktor 15.
Für Kinder gibt es den Faktor 50 plus.
Das Mittel sollte mindestens eine halbe Stunde vor dem Gang in die Sonne aufgetragen und regelmäßig erneuert werden.
Generell sollte die Mittagssonne zwischen 11.00 Uhr und 15.00 Uhr gemieden werden.
Kinder sollten möglichst nicht direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt werden.


 
Code statt rosa Zettel: Das E-Rezept soll manchen Weg ersparen !

Die Tage des Papierrezepts sind gezählt, zumindest für gesetzlich Versicherte.
Stattdessen gibt es bald pro verschriebenem Medikament einen digitalen Code.
Doch was ist, wenn man kein Smartphone hat?

Um das richtige Arzneimittel zu bekommen, reicht Patienten zukünftig in der Apotheke ein digitaler
In einigen Arztpraxen und Apotheken der Testregion Berlin-Brandenburg können sie ab Anfang Juli statt des alten rosa Papierrezepts auch ein elektronisches Rezept auf dem Smartphone vorzeigen.
Geplanter Start für das E-Rezept in ganz Deutschland: 2022.
Ganz verschwinden wird das Rezept auf Papier im kommenden Jahr aber noch nicht.
Auch für Menschen ohne Smartphone gibt es eine Lösung.

Wo und ab wann gibt es das E-Rezept?
Am 1. Juli startet das elektronische Rezept in Berlin und Brandenburg.
"In dieser sogenannten Fokusregion sind es etwa 50 Arztpraxen und 120 Apotheken, die das E-Rezept testen und bewerten", sagte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).
Erst zum 1. Januar 2022 wird das E-Rezept für alle gesetzlich Versicherten und alle Vertragsärzte in Deutschland zur Pflicht.
Dann soll es kein rosa Rezept mehr geben.

Was ist mit privat Versicherten?
Das blaue Rezept für Privatversicherte gibt es zunächst weiter in Papierform.
Auch sie sollen zukünftig Zugang zum E-Rezept bekommen.
Laut der ABDA werden hier noch Konzepte für eine benutzerfreundliche Abrechnung erarbeitet.

Ähnlich läuft es, wenn gesetzlich Versicherte alternative Medikamente erhalten, für die keine Rezeptpflicht besteht.
Auch hier gilt das E-Rezept noch nicht, Ärztinnen und Ärzte stellen in dem Fall weiterhin ein grünes Papierrezept aus.

Und wie funktioniert nun das E-Rezept?
Wer ein Smartphone besitzt, lädt sich zunächst die kostenlose E-Rezept-App herunter.
Sie soll ab 1. Juli im Google Play-Store, im App-Store von Apple und der Huawei AppGallery verfügbar sein.
Die App wurde von der Gematik entwickelt, die für die Telematik-Infrastruktur in Deutschland verantwortlich ist.
Das Bundesgesundheitsministerium ist Hauptanteilseigner dieser Gesellschaft.

Hat man die App auf dem Smartphone, verordnet der Arzt ein bestimmtes Medikament nicht mehr auf Papier, sondern digital.
"Man bekommt einen speziellen Code auf seine Handy-App", erklärt Sabine Wolter, Referentin für Gesundheitsrecht bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Den kann man in der Apotheke selbst vorzeigen oder man übermittelt ihn, um sich etwa die Arznei liefern zu lassen.

Damit das alles klappt, muss das Smartphone den NFC-Übertragungsstandard unterstützen und mindestens iOS 12 oder Android 6 als Betriebssystem haben, erklärt die Gematik.
Zudem ist eine elektronische Gesundheitskarte mit NFC-Funktion nötig - und man muss die PIN-Nummer der Gesundheitskarte kennen.
Wer die PIN nicht hat, fragt bei der Krankenkasse nach.

Wer sich nicht mit der Gesundheitskarte in der App anmelden kann, kann diese nur abgespeckt nutzen: Um den Rezeptcode in der Arztpraxis vom Ausdruck abzuscannen, ihn in der App zu speichern und dann in der Apotheke auf dem Smartphone vorzuzeigen.
Der Mehrwert dieser Funktionalität allein ist eher dürftig.

Generell gut zu wissen: Auch in Versandapotheken ist ein E-Rezept einlösbar.
Abgerechnet wird wie bisher, direkt zwischen Apotheke und gesetzlicher Krankenkasse.

Was mache ich, wenn ich gar kein Smartphone habe?
Dann wird der Code in der Praxis auf Papier ausgedruckt - diese Option besteht weiterhin und ist ja auch nötig, wenn man zwar die App hat, aber dort nicht mit der Gesundheitskarte angemeldet ist und den Code deshalb wie oben beschrieben abscannen muss.
Der ausgedruckte Code kann in der Apotheke genauso eingelesen werden wie der digitale.

Welche Vorteile soll das E-Rezept für mich bringen?
Es soll idealerweise manchen Weg ersparen.
"Im Grunde kann ein Patient vom Arzt nach Hause oder zur Arbeit gehen, in der App nach einer Apotheke suchen und eine unverbindliche Anfrage stellen, ob das Arzneimittel vorhanden ist", erklärt Verbraucherschützerin Wolter.
Bietet die Apotheke einen Botendienst an, bringt sie einem das Medikament vielleicht direkt abends vorbei.

Wer ein Folgerezept braucht, zum Beispiel bei chronischen Erkrankungen, kann durch das E-Rezept eventuell auf den Gang zum Arzt verzichten.
Zudem können in der App Hinweise zur Einnahme und Dosierung sowie der Medikamentenplan hinterlegt werden.
Ein gewünschter Effekt davon ist, so Wolter: "Der Apotheker sieht, was für Arzneimittel der Patient bereits einnimmt, und merkt, wenn sich vielleicht etwas nicht verträgt."


 
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