Formel 1 NEWS: Rückschritt trotz Vettel-Podest: Ein vergifteter Erfolg für Ferrari

Vettels Fürsprache reicht nicht: Räikkönen droht das Aus bei Ferrari

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Kimi Räikkönen steht bei Ferrari vor dem Aus. Seine Chefs sehen den früheren Formel-1-Weltmeister zunehmend kritisch. Das Rennen in Silverstone ist für den Routinier eine der letzten Gelegenheiten, doch noch für einen Stimmungswandel zu sorgen.


Einen Fürsprecher wie Sebastian Vettel kann Kimi Räikkönen in diesen Tagen dringend brauchen. Dem Finnen gehen im Rennen um einen neuen Formel-1-Vertrag bei Ferrari die Argumente aus, im Fahrerlager von Silverstone kursieren schon die Namen möglicher Nachfolger. "Ich hoffe, dass er bleibt, aber es ist nicht an mir, solche Dinge zu entscheiden", sagte Räikkönens Teamkollege Vettel vor dem Grand Prix von Großbritannien am Sonntag (ab 14 Uhr bei RTL und im Liveticker bei n-tv.de).

Tatsächlich hat der "Iceman" aus Espoo seinen deutschen Kumpel zwar fest auf seiner Seite, aber in der Teamspitze wächst die Kritik am 35-Jährigen. "Räikkönens Schicksal liegt in seinen Händen. Er muss arbeiten, um zu beweisen, dass er einen Ferrari verdient", mahnte Teamchef Maurizio Arrivabene unlängst. Der peinliche Dreher in Kanada, der den Routinier einen Podestplatz kostete, und das verpatzte Österreich-Wochenende mit dem heftigen Unfall in Runde eins haben Räikkönens Aktien weiter sinken lassen. Während die Chefs Neuzugang Vettel immer wieder für seine Künste als Fahrer und Motivator rühmen, wird sein Stallgefährte auffällig oft öffentlich angezählt.
"Es gibt eine Frist"

"Seine Zukunft hängt von ihm ab und er muss entscheiden, ob er Ergebnisse abliefert oder aufgibt", sagte Ferrari-Boss Sergio Marchionne und erhöhte damit den Druck auf den Mann, der für Ferrari 2007 den bislang letzten Fahrertitel gewann. Nur der Rennstall allein hat eine Vertragsoption auf ein weiteres Jahr mit dem Altmeister. "Es gibt eine Frist, aber ich werde nicht sagen, wann sie abläuft", sagte Arrivabene. Viel Zeit für einen Stimmungswandel aber dürfte Räikkönen nicht mehr bleiben. Bis zum Ferrari-Heimspiel in Monza Anfang September sind es nur noch drei Rennen. Spätestens dann dürfte die Teamführung eine Personalentscheidung getroffen haben.


Williams-Fahrer Valtteri Bottas, Daniel Ricciardo von Red Bull und sogar der Deutsche Nico Hülkenberg gelten als Kandidaten für das Ferrari-Cockpit 2016. Nach Abschied aber steht Räikkönen nicht der Sinn. "Ich wäre nicht hier, wenn ich die Formel 1 nicht lieben würde", knurrte er. Auch die Fans mögen den 20-maligen Grand-Prix-Sieger nicht missen. In einer Online-Umfrage der Fahrer-Vereinigung, an der mehr als 217 000 Anhänger der Rennserie teilnahmen, wurde Räikkönen vor Fernando Alonso und Jenson Button zum populärsten aktiven Piloten gewählt.

Wie sehr ihn das Zukunftsthema bewegt, zeigten zuletzt seine ungewöhnlich dünnhäutigen Reaktionen auf Fragen nach seiner Vertragssituation. In Österreich blaffte der sonst so coole Räikkönen gar einen Reporter an. Der WM-Vierte ist noch nicht fertig mit der Königsklasse. "Ich kann abhauen, wann immer ich will, aber ich habe das Ziel, mich gut zu schlagen", sagte Räikkönen. Auch mit Silverstone hat der England-Sieger von 2007 noch eine Rechnung offen. Im Vorjahr endete sein Rennen nach einem beängstigenden Unfall schon in der ersten Runde.
 
Deutscher dominiert Freies Training: Rosberg trübt Hamiltons Heimspielstimmung

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Nico Rosberg macht seinem Mercedes-Kollegen Lewis Hamilton vor dessen Heimrennen in Silverstone das Leben richtig schwer. Nach dem jüngsten Aufschwung des Deutschen ist das Titel-Duell der Formel 1 wieder offen. Rosberg hat einmal mehr die Zweifel besiegt.


Seine Traumrolle als Heimspiel-Verderber probte Nico Rosberg schon auf dem Campingplatz von Silverstone. Neben dem benachbarten Wohnmobil des britischen Formel-1-Helden Lewis Hamilton werde er einen hohen Zaun aufstellen, scherzte der WM-Zweite und ermahnte seinen Mercedes-Kollegen: "Ich hoffe, er feiert nicht zu laute Partys." Am Sonntag will Rosberg im neunten Saisonlauf dann aus Spaß endgültig Ernst machen und die ultimative Hamilton-Sause beim Grand Prix von Großbritannien verhindern. Das Formhoch des Deutschen ist die größte Sorge für die zehntausenden Motorsport-Fans von der Insel, die die ausverkaufte Strecke in der Grafschaft Buckinghamshire säumen werden.

Hatte es in den ersten Monaten der Saison noch nach einem lockeren Durchmarsch für Hamilton zum dritten Titel ausgesehen, erscheint der Zweikampf der Silberpfeil-Lenker nun wieder völlig offen. "Ich gebe nie auf, mache immer weiter", sagte Rosberg. Im Training von Silverstone ließ er sich auch von einem frühen Getriebeschaden nicht beirren und raste in beiden Einheiten zur Bestzeit. Hamilton kam nicht über die Plätze zwei und vier hinaus, am Nachmittag waren sogar die beiden Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel schneller.

Rosberg, der gerade 30 geworden ist, hat gelernt, mit Zweifeln zu leben. Zu Beginn seiner Karriere in der Formel 1 wollten viele in ihm nur den verwöhnten Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg sehen. Seither wurde der gebürtige Wiesbadener immer wieder für gescheitert erklärt, zuletzt nach seiner knappen Niederlage im WM-Duell mit Hamilton im Vorjahr. "Zweifel sind normal. Ich arbeite mich einfach durch, drücke sie beiseite und überwinde sie mit Selbstbewusstsein", sagte Rosberg dem britischen "Guardian".
Rosberg glaubt an die eigene Stärke

Auch als Hamilton diese Saison mit drei Siegen in vier Rennen startete und Rosberg anders als im Vorjahr Qualifikationsduelle in Serie verlor, hielt das Vertrauen des Deutschen in die eigene Stärke. "Es gibt viele Leute, die ihn immer wieder infrage stellen. Aber der kann alles", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Der jüngste Sieg in Österreich, als er Hamilton am Start bezwang und dann einfach davonfuhr, hat Rosberg zusätzlich bestärkt.


Alle drei bisherigen Europa-Rennen hat er dieses Jahr gewonnen, diese Serie soll in Silverstone halten. "Ich habe noch zehn Punkte Rückstand auf Lewis und will den ganz schnell weiter verringern", sagte er. Rosberg ist ein Tüftler, ganz anders als der Bauchmensch Hamilton. Er analysiert kühl und akribisch Fehler und Schwächen, seine Lernkurve ist auch im zehnten Formel-1-Jahr stetig steigend. "Mir war nach dem letzten Jahr bewusst, dass ich mich in den Rennen verbessern muss", erklärte er. Das ewige Streben nach Perfektion treibt ihn vorwärts.

Im Zuge der Selbst-Optimierung macht Rosberg auch nicht mehr jeden Scherz seines Arbeitgebers mit. In Silverstone erteilte er einem von Mercedes organisierten Wettrennen an der Ruder-Maschine eine Absage, weil er Kraft für das Grand-Prix-Wochenende sparen wollte. Hamilton dagegen ruderte mit, am Ende ging ihm die Puste aus. Für Rosberg gibt es derzeit nur eine höchst willkommene Ablenkung: In wenigen Wochen wird er Vater einer Tochter. Hält sein sportlicher Aufschwung bis dahin an, könnte Rosberg diesen Glücksmoment durchaus als Formel-1-Spitzenreiter erleben.

 
Vettel abgeschlagen: Hamilton holt Pole-Position in Silverstone

Und schon wieder ganz vorne: Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton fährt beim Qualifying zum Heim-Grand-Prix in Silverstone zum achten Mal in der Saison auf die Pole. Team-Kollege Rosberg steht beim Start neben ihm - und Sebastian Vettel enttäuscht.

Lewis Hamilton hat die Pole Position für seinen Heim-Grand-Prix in Silverstone erobert. Der Formel-1-Spitzenreiter verwies seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg auf den zweiten Platz. Hamilton sicherte sich damit beim neunten Rennen dieser Saison schon zum achten Mal Startplatz eins.

Auf Rang drei fuhr Routinier Felipe Massa im Williams. Sebastian Vettel musste sich mit Platz sechs hinter seinem Ferrari-Teamkollegen Kimi Räikkönen begnügen. Force-India-Pilot Nico Hülkenberg kehrte als Neunter zurück an die Box.

Für Hamilton war es die 46. Pole Position seiner Karriere, in der ewigen Bestenliste ist er nun alleiniger Dritter vor Vettel (45). Erfolgreicher waren nur Rekordweltmeister Michael Schumacher (68) und Ayrton Senna (65). In der WM-Gesamtwertung führt Hamilton derzeit vor dem neunten Saisonlauf mit zehn Punkten Vorsprung vor Rosberg.

 
Christian Danner zur Formel 1: "Rosberg hat Anteil an Pole Position von Hamilton"



Lewis Hamilton erobert die Pole Position für seinen Heim-Grand-Prix in Silverstone. Der Formel-1-Spitzenreiter verweist seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg auf den zweiten Platz. Ohne Rosberg aber hätte Hamilton wohl nicht gesiegt. Warum, das erklärt n-tv Reporter Christian Danner.

 
Chaos-Rennen in Silverstone: Weltmeister Hamilton schlägt zurück

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Großer Sieg auf "home soil": Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton gewinnt den Großen Preis von Großbritannien. Zweiter wird sein Teamkollege Nico Rosberg. Und Sebastian Vettel kämpft nach enttäuschendem Qualifying wacker nach vorne.


Vor heimischer Rekordkulisse hat Weltmeister Lewis Hamilton im Krieg der Sterne zurückgeschlagen und seinem Mercedes-Dauerrivalen Nico Rosberg eine bittere Niederlage zugefügt. Der Brite gewann sein Heimspiel in Silverstone vor 140.000 Fans und schaffte damit nach den jüngsten Niederlagen im teaminternen Duell den erhofften Befreiungsschlag. Für Rosberg reichte es nur zum zweiten Platz, der Rückstand im WM-Klassement wuchs auf 17 Punkte an, der Aufschwung des Deutschen endete vorerst im tosenden englischen Jubel.

Dritter wurde in einem am Ende chaotischen Rennen mit Regen und zahlreichen Ausfällen Sebastian Vettel (Heppenheim) im Ferrari, der sich zwei Tage nach seinem 28. Geburtstag mit dem Podestrang beschenkte. Die Williams-Piloten Felipe Massa (Brasilien) und Valtteri Bottas (Finnland) vergaben dahinter durch die falsche Taktik spät ihre Chance aufs Treppchen. Nico Hülkenberg (Emmerich) fuhr im Force India auf den siebten Rang, zudem holte Ex-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) als Zehnter seinen ersten Punkt für das Krisen-Team McLaren-Honda.

"Wir brauchen Nico"

Vor der Reise nach England hatte Rosberg drei der vergangenen vier Rennen gewonnen, der WM neues Leben eingehaucht und sich damit sogar die Unterstützung von höchster Stelle gesichert. "Nico kann diese Weltmeisterschaft retten", sagte Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und wünschte sich vor dem Start ganz offen einen Sieg des Deutschen gegen seinen englischen Landsmann: "Wir brauchen ihn, damit das Ganze am Leben bleibt."

Im Qualifying lief es allerdings wie gehabt: Hamilton sicherte sich seine achte Pole im neunten Rennen, Rosberg rollte als Zweiter in die Startaufstellung - als die roten Ampeln erloschen, war dann aber alles ganz anders als zuletzt.

Beide Silberpfeile legten einen ganz schwachen Start hin und mussten Massa und Bottas vorbeiziehen lassen. Hamilton eroberte zunächst zwar den zweiten Platz zurück, im Anschluss an eine frühe Safety-Car-Phase verlor er diesen nach einem unnötigen Fahrfehler jedoch gleich wieder.

Das Quartett setzte sich in der Folge spielend vom Rest des Feldes ab, doch an der Spitze hielten die Williams beide Silberpfeile zunächst in Schach. Bottas war dabei offenbar grundsätzlich schneller als Spitzenreiter Massa, kam aber nicht am Brasilianer vorbei - auch weil die Box mit der Aussicht auf den ersten Saisonsieg zur Vorsicht mahnte. "Bitte überhol Felipe nur mit einem ganz sauberen Manöver", funkte das Team an Bottas.
Vettel fällt zurück, kämpft sich wieder nach vorne

Im Mittelfeld lief es für Vettel zunächst überhaupt nicht rund. Der Heppenheimer verlor am Start gleich drei Plätze und fand sich auf Rang neun wieder, bis zur Rennhälfte hatte sich der Deutsche gleich hinter seinem Teamkollegen Räikkönen zumindest wieder auf Position sechs vorgearbeitet.

Vorne ging Hamilton in Runde 20 als erster Fahrer des Spitzenquartetts an die Box, und diese taktische Maßnahme sollte sich auszahlen. Gleich in der folgenden Runde kamen Massa und Rosberg zeitgleich zum Reifenwechsel, beide reihten sich anschließend hinter dem Titelverteidiger ein. Augenblicke später ereilte Bottas das gleiche Schicksal.

In diesem Moment wurde es ein Rennen wie gemacht für Hamilton. Der 30-Jährige konnte sich an der Spitze absetzen und dazu auf beide Williams als Puffer zwischen sich und Rosberg setzen. Der WM-Zweite wirkte dagegen zaghaft, als sich Überholmöglichkeiten boten. Dieser Eindruck gipfelte in einer Aufforderung durch die Box, "Nico, gib jetzt alles!", funkte das Team an Rosberg.

Und mit Hilfe des berüchtigten englischen Wetters gelang Rosberg in der Folge tatsächlich noch einmal der erfolgreiche Angriff. Spät zogen Regenschauer auf, und der Mercedes kam dank seiner deutlich besseren Abtriebwerte viel besser mit dem nun rutschigen Kurs zurecht. Rosberg ging daher ohne große Gegenwehr am Williams-Duo vorbei. Anschließend wurde sogar noch der Wechsel auf Intermediate-Reifen nötig, Vettel nutzte dies zum Sprung aufs Podest.
 
Christian Danner zu Hamilton-Sieg: Reifen waren "Schlüssel zum Erfolg"



Beim Formel-1-Rennen in Silverstone fährt der Brite Lewis Hamilton der Konkurrenz vor heimischer Kulisse erneut davon. Es ist der fünfte Sieg des Mercedes-Piloten in neun Rennen. Experte Christian Danner ist der Meinung, dass Hamiltons Reifen-Strategie den Sieg sicherte.

 
Rückschritt trotz Vettel-Podest: Ein vergifteter Erfolg für Ferrari

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Nur ein Geistesblitz des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel hat Ferrari das erste Podest seit sechs Wochen beschert. Täuschen sollte das aber nicht: Das Rennen in Silverstone war ein weiterer Rückschritt für die Scuderia.


Der erste Jubel bei Ferrari war kaum verklungen, da legte Sebastian Vettel den Finger bereits in die Wunde. Die Rückkehr auf das Podest nach sechs schwierigen Wochen, so der viermalige Weltmeister, sei kein Anlass zur Euphorie - im Gegenteil. "Das war ein perfektes Ergebnis, das wir so eigentlich nicht verdient haben", sagte Vettel. Der Heppenheimer hatte die Gefahr erkannt, sein dritter Platz im Chaos von Silverstone war ein vergifteter Erfolg. Für die Scuderia und ihren neuen Star geht es bergab, der Große Preis in England war der nächste Rückschritt.


Mercedes um Heim-Sieger Lewis Hamilton war erneut außer Reichweite für die Roten, und Williams entriss Ferrari vorerst den Status als zweite Kraft der Formel 1 - einzig dem einsetzenden Regen und einem späten Geistesblitz von Vettel war es zu verdanken, dass die Scuderia erstmals seit dem Großen Preis in Monaco Ende Mai an der Siegerehrung teilnehmen durfte. "Wir haben sehr vom englischen Wetter profitiert", sagte Vettel, "es tut mir ja leid für die Fans, die nass geworden sind. Aber uns hat das geholfen." Denn kurz vor Rennende fiel Regen aus den dunklen Wolken über Silverstone, Fahrer und Teams standen vor einer kniffligen Entscheidung: Nur einige Stellen der Strecke waren zunächst nass, und nur noch wenige Runden waren bis zur Zielflagge zu überstehen.
Intuition rettet das Podium

"Es wurde in wenigen Minuten ziemlich dunkel, und in dem Moment wusste ich, dass die nächste Entscheidung ganz wichtig ist", sagte Vettel, "eine gewisse Erfahrung hilft dabei, aber es ist vor allem Intuition." Eigentlich nur Sieger Hamilton und Vettel trafen die riskante Bauchentscheidung im richtigen Moment und kamen für den Wechsel auf Intermediate-Reifen früh genug an die Box. Das spülte Vettel an den Williams-Piloten vorbei aufs Treppchen, als der Regen wie vom Hessen erwartet stärker wurde.

Die Liste der Probleme bei Ferrari war jedoch lang. "Das Glas ist halb leer, nicht halb voll", sagte auch Teamchef Maurizio Arrivabene: "Wir waren langsam auf den Geraden und haben auch in den schnellen Kurven nichts aufgeholt. Wenn wir ernsthaft arbeiten wollen, müssen wir uns mit diesen Problemen beschäftigen." Denn immer deutlicher wird, dass die Silberpfeile das Entwicklungsrennen vorerst für sich entschieden und damit auch Williams, ihrem stärksten Motorenkunden, Flügel verliehen haben. Seit Mercedes in Sachen Antrieb vor einem Monat in Kanada die nächste Stufe gezündet hat, verliert die Scuderia an Boden. Die Wirkung der zeitgleich umgesetzten Ferrari-Updates an Motor und Aerodynamik verpufft dagegen - Rückschritte statt Aufholjagd für den Rennstall aus Maranello, es droht eine schwierige zweite Saisonhälfte.

"Wir müssen uns auf jeden Fall verbessern", sagt Vettel daher: "Wenn man sich die Abstände anschaut, dann konnten wir nicht mithalten. Wir waren langsamer als in den vorherigen Rennen." In der Theorie sollte zumindest die fließende, kurvige Strecke beim kommenden Grand Prix in Ungarn (26. Juli) Ferrari besser liegen als den stark motorisierten Williams. Im letzten Rennen vor der Sommerpause wäre ein erneuter Rückschritt daher ein echtes Alarmsignal.
 
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