Diverses: Verbraucher - Nachrichten und Ratgeber !

Düstere Prognose: Wegen Extremwetter - Gemüsekonserven werden knapp !

Letztes Jahr sorgte Corona für halbleere Supermarktregale.
Jetzt sind es Wetterkapriolen, die zunehmend für Engpässe bei Obst- und Gemüsekonserven verantwortlich sind.
Und es könnte noch schlimmer kommen.

Vor ein paar Wochen gab es schon einmal Hiobsbotschaften für die Verbraucher: Der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) warnte angesichts weltweit miserabler Ernten vor "signifikanten Preissteigerungen".

Zum Beispiel bei frischen Pfifferlingen.
Hier sei die Versorgungslage "besorgniserregend knapp".
Denn in den Ursprungsländern Russland, Weißrussland, Litauen und der Ukraine herrsche seit Wochen eine anhaltende Trockenheit.
In dieser Dürre gedeihen keine Pilze.

Starke Wetterschwankungen mindern Ernte
Jetzt zeichnet sich immer mehr ab, dass die Knappheit neben Frischware auch zunehmend Konserven betrifft.
Und nicht etwa nur Speisepilze, sondern Gemüse wie Erbsen, Möhren oder Bohnen.
Grund sind ebenso starke Wetterschwankungen, die die Ernte – auch hierzulande – massiv beeinflussen, wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet.
Das führe zu geringeren Ernteerträgen und letztlich zu leeren Regalen.

Laut dem Branchenmagazin rechnen Gemüseverarbeiter wie Stollenwerk aus dem nordrhein-westfälischen Kerpen-Blatzheim mit anhaltenden Versorgungslücken.
"In Westdeutschland, Nordfrankreich, Niederlanden und Belgien kommt es auch in diesem Jahr zu massiven Ernteeinbußen", sagt Erich Mauer, Einkaufs-Geschäftsführer bei Stollenwerk, der "Lebensmittelzeitung".

Es gibt auch Lichtblicke
Zudem habe die Flutkatastrophe das Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis kalt erwischt.
Bis zu 300 Hektar Anbaufläche fallen für die Ernte weg.
Auch andere Hersteller wie die Rheinische Konservenfabrik Georg Seidel prognostizieren, dass es bei Wintergemüse knapp werden könne.

Doch es gibt auch Lichtblicke: So falle bei Gurken die aktuelle Ernte nach Branchenangaben vorläufig zufriedenstellend aus.
Das Esslinger Familienunternehmen Hengstenberg fülle derzeit die Lücken in den Regalen mit Gurken aus neuer Ernte auf.
Und auch der Feinkosthersteller Kühne beliefere nach eigenen Angaben seit August wieder vollumfänglich die Einzelhändler.

Zudem passe sich das Hamburger Unternehmen an die Klimakrise an: Weil Bio-Gurken noch empfindlicher auf Wetterkapriolen reagieren als ihre konventionellen Schwestern, setze Kühne auf eine neue Produktstrategie: Gurken aus konventionellem Anbau, aber ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe in der Verarbeitung.
Ob der Verbraucher das honoriert, wird man ab September sehen.
Dann stehen die Gewürzgurken in den Regalen.


 
Expertin deckt auf: Kostenloses Giro-Konto ? Von wegen - So tricksen die Banken ihre Kunden aus !

Die Suche nach einem kostenlosen Girokonto ohne Bedingungen wird nach Einschätzung der Stiftung Warentest zunehmend schwieriger.
„Auffällig ist, dass Gebühren erhöht werden, eingeführt werden oder kostenlose Konten mit Bedingungen verknüpft werden, beispielsweise einem monatlichen Geldeingang“, sagte „Finanztest“-Expertin Heike Nicodemus der Deutschen Presse-Agentur.

Bei einer Auswertung von 380 Modellen von 152 Banken und Sparkassen fanden die Tester 14 Konten, die ohne Bedingungen kostenlos waren.
Vor einem Jahr waren es noch 20.
Den Angaben zufolge sind zehn der kostenlosen Modelle bei Kreditinstituten mit Filialen, die anderen bei Direktbanken.

Als kostenlos definiert die Stiftung Warentest: keine Grundgebühr, keine Gebühr für Kontoauszug, Buchungen, Girocard und beim Geldabheben am Automaten im eigenen Bankenpool sowie keine Bedingungen wie regelmäßiger Geld- und Gehaltseingang in einer bestimmten Höhe.
Zugrundegelegt für die Auswertung in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Finanztest“ (9/2021) wurde eine Modellkundin.
Sie bekommt ein regelmäßiges Gehalt, führt das Konto online und nutzt es durchschnittlich.

60 Euro für Giro-Konto ist schon günstig
Weitere 90 Konten, die einschließlich Girocard und allen Buchungen nicht mehr als 60 Euro im Jahr kosten, sind aus Sicht der Experten günstig.
„Denn die Bank wickelt Buchungen ab, stellt Geldautomaten und sichere Technik für das Onlinebanking bereit.
Wir stellen dabei allerdings fest, dass immer weniger Konten deutlich unter 60 Euro liegen“, berichtete Nicodemus.

„Generell drehen die Kreditinstitute an verschiedenen Stellschrauben, so dass die Erhöhungen nicht so auffallen“, sagte die Expertin.
„So werden tendenziell Überweisungen in Papierform teurer, ebenso Kreditkarten.“
Problematisch sei, dass die Entgeltinformationen auf Webseiten der Institute oft sehr versteckt seien.

Gebührenerhöhungen hatte der Bundesgerichtshof zuletzt insofern Grenzen gesetzt, als Banken bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) die Zustimmung ihrer Kunden einholen müssen.
Die Klausel, wonach Geldhäuser von einer stillschweigenden Zustimmung ausgehen können, wenn Kunden einer Änderung nicht binnen zwei Monaten widersprechen, benachteilige Kunden unangemessen, hatte das Gericht im April entschieden.

Kreditinstitute müssen Kunden nun im Nachhinein um Zustimmung zu den aktuellen Gebühren bitten.
Zudem können Bankkunden Gebühren, die Institute ohne explizite Einwilligung erhoben hatten, zurückfordern - nach erster Einschätzung der Stiftung Warentest rückwirkend bis mindestens zum 1. Januar 2018.
Allerdings rechnet sie damit, dass die meisten Institute die Kontogebühren nicht freiwillig zurückzahlen dürften.

Verbraucherschützer haben für diesen Fall bereits mit einer Klage gedroht.
„Wenn wir jetzt nicht sehen, dass die unzulässigen Kontogebühren erstattet werden, dann werden wir in eine zweite Runde vor Gericht ziehen“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), Klaus Müller, jüngst im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Niedrig-Zinsen setzen Banken auch beim Giro-Konto unter Druck
Finanzhäuser drehen seit Jahren an der Gebührenschraube.
Niedrigzinsen setzen die Institute unter Druck.
Zudem müssen die Geldhäuser 0,5 Prozent Negativzinsen zahlen, wenn sie bei der Europäischen Zentralbank Geld parken.
Auch wenn es inzwischen Freibeträge für bestimmte Summen gibt, klagt die Branche über Milliardenbelastungen.

Auch wegen der fortschreitenden Digitalisierung werden in Deutschland zudem immer mehr Bankfilialen geschlossen.
Im vergangenen Jahr sank die Zahl nach Angaben der Bundesbank um 9,6 Prozent auf 24 100.
Insgesamt wurden 2567 Zweigstellen geschlossen, nach 1772 im Jahr 2019.

Die Stiftung Warentest, die in staatlichem Auftrag eine kostenlose Webseite zum Girokontenvergleich betreibt, wertete die Konditionen von Girokonten mit Gültigkeit bis 31. August aus.
Untersucht wurden alle bundesweiten Finanzhäuser sowie Direkt- und Kirchenbanken, alle Sparda- und PSD-Banken sowie die größten Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken je Bundesland.
Sie decken den Angaben zufolge etwa 70 Prozent des Marktes ab.


 
Anteil über 50 Prozent: Staat größter Preistreiber beim Strom !

Dass die Preise unaufhörlich steigen, hat sich herumgesprochen.
Auch, dass ein Anbieterwechsel sparen hilft.
Doch wenn es um sinkende Energiekosten geht, führt am Staat kein Weg vorbei.
Denn staatliche Abgaben machen einen Großteil des Strompreises aus.

Nirgendwo sonst auf dem Globus muss so viel Geld für die Energieversorgung berappt werden wie hierzulande.
Verbraucher können mit einem Stromanbieterwechsel etwas gegensteuern.
Immerhin sollen sich derart satte 1,2 Milliarden Euro sparen lassen.
Abgesehen davon, treiben die saftig gestiegenen Energiekosten auch die Inflation.

So wundert es nicht, dass Politiker jeglicher Couleur sich für sinkende Strompreise starkmachen.
Gerne unerwähnt bleibt aber, dass der deutsche Staat der größte Preistreiber ist und bleibt, wie eine Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt.

Staatliche Abgaben machen Großteil des Strompreises aus
Demnach zahlen private Haushalte über 20 Milliarden Euro für Steuern, Abgaben und Umlagen auf Strom.
Das entspricht einer Abgabenquote von 53 Prozent.
Damit ist der Staatsanteil seit 2006 um 13 Prozentpunkte angestiegen.
2021 werden sich die privaten Stromkosten auf rund 38,6 Milliarden Euro belaufen.
Geschätzt 9,3 Milliarden Euro (24 Prozent) entfallen dabei auf die Netznutzung, 8,8 Milliarden Euro (23 Prozent) bleiben den Stromversorgern für Beschaffung, Marge und Vertrieb.
Die restlichen 20,5 Milliarden Euro machen staatlich veranlasste Preisbestandteile aus.
2006 lag dieser Kostenblock noch bei 40 Prozent, 2011 bei 46 Prozent und seit 2014 über der 50-Prozent-Marke.

Acht verschiedene Steuern und Umlagen lasten derzeit auf Strom.
Als da wären: Mehrwertsteuer, EEG-Umlage, Konzessionsabgabe, Stromsteuer, KWKG-Umlage, Paragraf 19-NEV-Umlage, Offshore-Netzumlage und die Umlage für abschaltbare Lasten.
Damit ist Elektrizität eines der am stärksten besteuerten Güter in Deutschland, so Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

Beispiel EEG-Umlage
Für die Ökostromumlage, mit der der Ausbau erneuerbarer Energien finanziert wird, werden aktuell 6,5 Cent je Kilowattstunde fällig.
Für eine dreiköpfige Familie bedeutet das bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 4000 Kilowattstunden eine jährliche Belastung von 309 Euro brutto.

Beispiel Mehrwertsteuer
Die Mehrwertsteuer macht mit einem Anteil von 16 Prozent (19 Prozent auf den Nettopreis) einen wesentlichen Posten auf der Stromrechnung aus.
Aus Verbrauchersicht besonders Übel, wird die auch auf sämtliche Umlagen und Abgaben aufgeschlagen - und Strom damit de facto doppelt besteuert.
Eine dreiköpfige Familie (Stromverbrauch 4000 Kilowattstunden) wird so mit 194 Euro pro Jahr zur Kasse gebeten.
Würde Strom als lebensnotwendiges Gut eingestuft und damit unter den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent fallen, entspräche das immerhin im genannten Beispiel einer jährlichen Entlastung von 123 Euro.

Beispiel Stromsteuer
Die Stromsteuer für private Verbraucher macht mit 2,05 Cent je Kilowattstunde rund 7 Prozent der Stromrechnung aus.
Für einen Dreipersonenhaushalt entstehen Kosten von 98 Euro brutto pro Jahr.
Auf nationaler Ebene kann die Stromsteuer aufgrund von EU-Regeln zwar nicht gänzlich abgeschafft werden.
Die Europäische Union sieht einen Mindestsatz von 1 Cent/kWh für die Stromsteuer vor.
Eine entsprechende Senkung würde Haushalte mit dem genannten Verbrauch aber immer noch um 50 Euro brutto im Jahr entlasten.


 
Hygienemängel bei Rewe-Metzgerei Wilhelm Brandenburg ?

Supermarktriese weist Vorwürfe zurück.

Hessischer Rundfunk berichtet über „eklatante Hygienemängel“ im Fleischbetrieb
Für die meisten Rewe-Kunden ist Wilhelm Brandenburg ein feststehender Begriff für Fleischprodukte aus der Kühltheke.
Ob Aufschnitt oder Grillfleisch, viele Produkte kommen aus der Metzgerei in Frankfurt am Main.
Doch viele Kunden dürften die aktuellen Meldungen aufschrecken: Der Hessische Rundfunk (HR) berichtet über "eklatante Hygienemängel" in dem Fleischbetrieb, der zum Rewe-Konzern gehört.

Wilhelm Brandenburg beliefert deutschlandweit tausende Rewe- und Penny-Märkte
Den Metzgermeister Wilhelm Brandenburg gibt es tatsächlich, inzwischen ist es der Ururenkel in fünfter Generation, der den bekannten Namen trägt.
Die Fleisch und Wurstwarenfabrik wurde 1885 in Rügenwalde gegründet.

Seit 1986 gehört das Familienunternehmen zur Rewe Group, inzwischen wird an fünf Standorten in ganz Deutschland produziert: In Perwenitz, in Netphen, in Timmendorfer Strand, in Dreieich und in Frankfurt am Main.
Mit rund 1.400 Mitarbeitern ist Frankfurt der größte Fleischbetrieb in Hessen.
1.350 Tonnen Fleisch verarbeitet Wilhelm Brandenburg hier pro Woche, die Produkte werden deutschlandweit in tausenden Rewe- und Penny-Märkten verkauft.

Aus Frankfurt am Main kommen laut Rewe verschiedene Wurstwaren wie Fleischwurst und Frischfleisch für die regionalen Bedientheken.
Und hier soll es zu Hygienemängeln gekommen sein.
Der HR zitiert aus Prüfberichten der Lebensmittelüberwachung Hessen, wonach unter anderem "bauliche und einige daraus resultierende hygienische Mängel vorgefunden" worden sein sollen.
Der Betrieb wird regelmäßig kontrolliert, der "Hessenschau" sollen hunderte Seiten Prüfberichte aus den letzten fünf Jahren vorliegen.
Und die zeichnen offenbar kein besonders gutes Bild vom Zustand des Betriebs.

Mängel im Fleischbetrieb sollen nicht beseitigt worden sein
Die Liste der Verstöße, die die Kontrolleure festgehalten haben, ist laut dem HR lang: Rost an Betriebsmitteln und Bausubstanz, starke Verschmutzungen, "Mängel in der Arbeits- und Betriebshygiene" oder fehlende Waschmöglichkeiten für Mitarbeiter stellen die Kontrolleure fest.

Vermerke wie "noch nicht beseitigte Mängel aus früheren Kontrollen" sollen sich gehäuft haben.
Noch im September 2020 schreiben laut HR die Kontrolleure in einem Prüfbericht: "Aus Sicht der Lebensmittelüberwachung ist das eigenständige Erkennen und das zeitnahe Beheben baulicher Mängel nach wie vor unbefriedigend."

Das sagt Rewe zu den Hygienevorwürfen
Der Rewe-Konzern verweist auf RTL-Anfrage auf ein Protokoll des Veterinäramtes vom März 2020.
In diesem heißt es: "Die Vielzahl der baulichen Mängel ist auch darauf zurückzuführen, dass diese in mehreren Räumen wiederholt vorkommen.
Dies ist jedoch bei einem Betrieb dieser Größenordnung und der Produktionsleistung nicht ungewöhnlich.
Wichtig ist, dass die Haustechnik oder externe Dienstleister in ständiger Abarbeitung begriffen sind.
Trotz der Anzahl der Mängel bleibt festzuhalten, dass sich die bauliche Situation im Betrieb seit der letzten Kontrolle durch die Zulassungsbehörde im November 2019 verbessert hat."

Rewe betont außerdem, dass die festgestellten baulichen Mängel aus den Jahren 2020 oder früher keinerlei Auswirkungen auf die Produktqualität/-sicherheit und die Arbeitssicherheit haben: "Das Unternehmen steht seit Jahren im offenen und transparenten Austausch mit den zuständigen Behörden.
Sollten seitens der Behörde Mängel festgestellt werden, so wurden und werden diese behoben."

Außerdem scheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis alles wieder rund läuft bei Wilhelm Brandenburg in Hessen, allerdings nicht mehr in Frankfurt: Weil die Betriebsgebäude teilweise aus den Fünfzigerjahren stammen, ist ein großzügiger Neubau im benachbarten Hanau geplant.
Rewe-Kunden werden das sicher gerne hören.


 
Handel will nur noch deutsche Milch !

Handel fordert - Trinkmilch soll nur noch aus Deutschland kommen.

"Die Milch macht's" – hieß es einst.
Wenn es nach dem Handel ginge, müsste es bald lauten: Die deutsche Milch macht's.
Denn Aldi und Co. wollen Trinkmilch ausschließlich aus deutscher Herkunft anbieten.

Das Thema ist nicht neu.
Schon Ende 2020 preschte Aldi vor, in Zukunft konventionelle und Bio-Frischmilch nur noch aus deutscher Herkunft zu beziehen.
Weil die Umstellung für die Molkereien aber schwierig sei, wollte der Discounter damals nicht eindeutig sagen, ab wann tatsächlich ausschließlich deutsche Frischmilch in den Filialen stehen würde.

Jetzt hieven gleich mehrere Handelskonzerne die Milch-Frage wieder auf die Tagesordnung.
Wie die "Lebensmittelzeitung" berichtet, haben einige Handelsketten Infobögen an ihre Lieferanten aus der Milchindustrie verschickt.

Herkunft gewinnt an Bedeutung
Darin sollen sie Auskunft verlangen, woher die Milch stamme und ob ausschließlich heimische oder auch ausländische Milch beim Abfüllen verwendet wurde.
Andere Fragebögen beträfen die Haltungsform der Milchkühe und deren Futter, schreibt das Branchenblatt.

Die Gründe: Die Herkunft der Eigenmarken gewinne für den Handel immer mehr an Bedeutung.
Auch für den Verbraucher.
Man kaufe schließlich gern regional ein.
Zudem wollten sich etablierte Regionalmarken gegen den Vorwurf schützen, da fließe ausländische Milch rein.
Und: Offenbar wollten die Händler mit der Festlegung auf deutsche Rohmilch auch Zusagen an die Landwirtschaft erfüllen.

Doch: Die Umstellung kostet Geld, zum Beispiel die Lagerung in- und ausländischer Milch in unterschiedlichen Tanks und die getrennte Verarbeitung.
Auch Haftungsfragen sollen eine Rolle spielen.

Kein Mehrwert für die Höfe
Mehr als 33 Milliarden Liter Milch werden jährlich in Deutschland verarbeitet, zwischen 2,3 und 2,7 davon kommen aus dem Ausland.
Alle Nachbarländer rundum tragen dazu bei.

Der deutsche Milchindustrieverband sieht den Verstoß der Handelsketten deshalb skeptisch.
Dort fragt man sich, ob die Bauern von dieser Strategie profitieren würden.
Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser sagte der "Lebensmittelzeitung": "Herkunftskennzeichnung bringt zwar mehr Informationen für den Verbraucher, aber keinen Mehrwert auf die Höfe."


 
Hätten Sie's gewusst?: Telefonieren an der Tankstelle, Pizzakartons im Altpapier - DIESE Verbote in Deutschland kennt fast keiner !

Beobachten kann es jeder fast jeden Tag: Mit der eigenen, mit Waren voll gepackten Tragetasche stehen Kunden im Supermarkt an der Kasse und legen ihren Einkauf dann aufs Kassenband.
Was so alltäglich aussieht, ist streng genommen verboten.
Denn dafür stehen am Eingang Einkaufswagen und Körbe bereit!

Doch es gibt noch etliche weitere Alltagssituationen, in denen wir uns strafbar machen, ohne es auch nur zu erahnen.
Hätten Sie gewusst, dass diese 10 Dinge eigentlich verboten sind?

Zehn Verbote, die kaum jemand kennt

Wer nach einem Unfall den Verkehr regelt, möchte zwar Gutes tun, doch dies ist verboten.
Eingriffe in den Straßenverkehr sind nur Vollzugsbeamten erlaubt, alle anderen machen sich der Amtsanmaßung schuldig.

Vorsicht beim Entsorgen von Altpapier mit Essensresten, wie zum Beispiel verschmutzte Pizzakartons oder leere Milchtüten!
Die gehören nicht ins Altpapier, sondern in die Schwarze Tonne.

Genauso wenig gehören kaputte LED-Lampen oder Energiesparlampen in den Haushaltsmüll.
Sie sind, wie zum Beispiel auch CDs, Sondermüll.
Spezielle Sammelstellen gibt es in vielen Geschäften und auf Recyclinghöfen.
Die Plastikhüllen von CDs dagegen dürfen übrigens in die Restmüllbehälter.

Sogar die Müllbeutel des Nachbarn sind tabu: Wer aus fremden Mülltonnen etwas entwendet, macht sich des Diebstahls schuldig, ein Vergehen wird nach §248a Strafgesetzbuchs geahndet.

Wie es das Wort Fußgängerzone schon erahnen lässt, ist Radfahren in diesen Bereichen verboten.
Es sei denn, ein Zusatzschild „Radfahrer frei“ erlaubt ihnen das Fahren grundsätzlich oder zu bestimmten Uhrzeiten.
Erlaubt ist Schritttempo, als maximal vier bis sieben Stundenkilometer.

Autokolonnen und Auto-Konvois werden laut Verkehrsrecht als ein einziges Fahrzeug betrachtet.
Sich mit dem Wagen dazwischen zu drängen, ist verboten.

Genauso wenig darf man ziellos im Auto herumfahren – zumindest nach §30 der Straßenverkehrsordnung.
Wegen des Lärms und der entstehenden Abgase sollte von unnützen Autofahrten abgesehen werden, sonst drohen eine Strafe oder Verwarnung.

Streng genommen ist es auch verboten, den Verlobungsring zu behalten, wenn eine Verlobung aufgelöst wurde.
Dem Gesetz nach müssen die Verlobten auf Aufforderung Geschenke, die sie ihrem Partner gemacht haben, zurückgeben.
So steht es in § 1301 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB).

An Tankstellen können Rauchen, den Motor beim Tanken laufen lassen und auch die Nutzung des Handys untersagt werden.
Dies können Tankstellenbetreiber durch ihr Hausrecht festlegen.

Jedes Frühjahr entledigen sich in den Wäldern Hirsche ihres Geweihs.
Doch mitnehmen dürfen es Spaziergänger trotzdem nicht.
Strafrechtlich gesehen machen sie sich sonst der Wilderei schuldig.


 
Ebay Kleinanzeigen vor Umbenennung !

Nach Verkauf - Ebay Kleinanzeigen muss ab 2024 anders heißen.

Ebay Kleinanzeigen ist das am meisten besuchte Digital-Angebot Deutschlands.
Doch was viele nicht wissen: Seit 2020 gehört das Portal nicht mehr zu Ebay.
Das soll sich auch bald am Namen zeigen.

Ebay Kleinanzeigen wird vermutlich bald anders heißen: Denn das Portal darf den Namen nur noch bis 2024 tragen.
Der Grund: Seit 2020 gehört Ebay Kleinanzeigen nicht mehr zu Ebay, sondern zu dem norwegischen Online-Marktplatz Adevinta.

Etwa 9,2 Milliarden Dollar in Cash und in Aktien legte Adevinta, der weltweit größte Betreiber von Online-Kleinanzeigenportalen, auf den Tisch.
Zwei aktivistische Investorengruppen hatten Ebay damals dazu gedrängt, größere Geschäftsbereiche zu verkaufen und Kasse zu machen.

Mehr dazu gibt es hier zu lesen.

Viele Nutzer wissen nichts vom Verkauf
Ebay Kleinanzeigen ist das am meisten besuchten Online-Angebot in Deutschland: 2021 besuchten laut der "Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern" (IVW) mehr als 900 Millionen Menschen die Seite.
Auf Platz zwei folgte mit deutlichem Abstand "Web.de" mit etwas mehr als 500 Millionen Besuchern.

Doch bei vielen Anwenderinnen und Anwendern ist die Trennung von Ebay und Ebay Kleinanzeigen noch nicht angekommen, obwohl sie inzwischen auch formal vollzogen wurde.
Das ist auch Paul Heimann aufgefallen, der Ebay Kleinanzeigen seit Anfang 2019 als Geschäftsführer in Kleinmachnow vor den Toren Berlins leitet: "Kunden auf der Straße sagen teilweise Ebay, wenn sie eigentlich Kleinanzeigen meinen."

Spätestens 2024 werden Verwechselungen kaum noch möglich sein, denn der Name wird sich ändern: "Für den Zeitraum von drei Jahren können wir den Markennamen Ebay Kleinanzeigen genauso führen, wie er ist – mit dem Logo und allem, was dazugehört."

Anzeigen in Print gehen zurück
Dass sich das Geschäft mit Kleinanzeigen zunehmend im Internet abspielen würde, hatten schon vor vielen Jahren nicht nur Ebay, sondern auch zahlreiche Verlage erkannt.
Print-Anzeigenblätter wie "Avis", "Der heiße Draht" oder "Quoka" hatten beim Antritt von Ebay Kleinanzeigen vor über zehn Jahren schon längst ihre eigenen Onlineportale.
Private Kleinanzeigen im Print lagen damals schon auf niedrigem Niveau und sind in den vergangenen zehn Jahren weiter eingebrochen.
Sie sind oft nur noch in Nischenbereichen relevant.

Erfolgreicher dagegen sind Profiportale wie die Online-Stellenbörse Stepstone oder Immowelt.de, die zum Axel Springer Verlag gehören.
Schärfster Konkurrent von Ebay Kleinanzeigen ist aber inzwischen der Facebook-Konzern, der mit seinem Marketplace einen digitalen Flohmarkt betreibt.
Die genaue Nutzerzahl des US-Marktplatzes in Deutschland ist aber nicht öffentlich bekannt, da Facebook sie nicht kommuniziert.

Auch Profis sind auf Ebay Kleinanzeigen
Ebay Kleinanzeigen erreicht nach eigenen Angaben inzwischen rund 66 Prozent der deutschen Internetnutzer.
In der Anfangsphase lockten vor allem private Anzeigen für private Interessenten.
Inzwischen verfügt das Portal über einen Bestand von mehr als 45 Millionen Anzeigen, der sich ständig aktualisiert.
Jeden Tag werden rund eine Million neue Anzeigen aufgegeben, die im Gegensatz zu Auktionen und Verkaufsaktionen auf der Seite des ehemaligen Mutterkonzerns Ebay kostenlos sind.

Die Webseite ist inzwischen aber nicht mehr nur ein digitaler Flohmarkt.
Denn auch die Profis haben das Portal entdeckt.
"Kleinanzeigen hat eine enorme Reichweite", sagt Heimann.
"Das ist natürlich auch hoch relevant für Leute, die beispielsweise Immobilien oder Autos verkaufen.
Das gilt auch für Menschen, die Dienstleistungen anbieten, für Handwerker vom Maler bis zum Fliesenleger."
Das Portal sei die Nr. 1 für Gebrauchtwagen von Privat vor der Konzernschwester mobile.de sowie AutoScout24 und zähle zu den Top-3-Portalen für Immobilien.
Dienstleistungspakete für diese Profi-Zielgruppe sind auch inzwischen die wichtigste Einnahmequelle des Kleinanzeigen-Unternehmens.

Betrug ist immer wieder Thema
Die Erfolgsgeschichte von Ebay Kleinanzeigen lässt sich aber nicht trennen von Betrugsversuchen und Belästigungen.
"Leider gibt es immer wieder Betrugsversuche bei Käufen und Verkäufen über Kleinanzeigen im Internet", warnt die Verbraucherschutzzentrale Hessen.

Wenn sich die angeblichen Interessenten im Ausland befinden, sodass eine persönliche Übergabe niemals möglich ist, sollte das die Verbraucher misstrauisch machen.
Auch der Versuch, einen anderen Kanal für die Kommunikation zu verwenden, sei verdächtig.
"Beispielsweise fragen Kriminelle oft nur kurz, ob der Artikel noch vorhanden sei und bitten um eine Antwort per E-Mail oder WhatsApp.
Sie akzeptieren jeden Preis und versuchen mit gefälschten Dokumenten eine Überweisung vorzugaukeln, damit der Gegenstand vorschnell an den Versand geht."

Zuletzt warnte auch das Landeskriminalamt Niedersachsen vor einer Betrugsmasche, die aber nicht nur Ebay Kleinanzeigen betrifft, sondern sämtliche Kleinanzeigenportale.
Dabei kaufen Betrüger angebotene Dinge ohne große Nachfragen, bitten aber darum, die Ware an einen Freund als vermeintliches Geschenk zu schicken.
Außerdem werden die Nutzer aufgefordert, noch eine Guthabenkarte eines Onlinedienstes zu besorgen und der Sendung beizulegen.
Doch die dafür angebotene Bezahlung platzt später.
Die Opfer sind Ware und Gutschein los.

Ebay Kleinanzeigen hat reagiert
Das Unternehmen hat mittlerweile auf die Vorfälle reagiert.
"Wir bieten jetzt eine Bezahlfunktion mit Treuhandfunktion an und werden auch mit Logistikpartnern zusammenarbeiten, damit die User die Dinge bequem und sicher verschicken können", sagt Heimann.
Außerdem helfe künstliche Intelligenz dabei, Angebote zu identifizieren, die zu gut sind, um wahr zu sein.
Das gilt beispielsweise für Superschnäppchen wie ein neues iPhone 12 für nur 400 Euro, wo der Verdacht im Raum steht, dass die Anbieter nur kassieren, aber nie liefern wollen.

Künstliche Intelligenz hilft Ebay Kleinanzeigen auch dabei, sexuelle Belästigungen in den Kleinanzeigen selbst oder in Chatverläufen zu erkennen.
"Aber das ist deutlich komplexer, als ein unseriöses Angebot für ein iPhone zu identifizieren, weil die menschliche Sprache so vielschichtig ist."
Daher habe man ein Team eingerichtet, das sich um diese Fälle kümmert.


 
„Seufz“, „Quietsch“, „Freu“: Vor 70 Jahren wurde das erste „Micky Maus“-Heft in Deutschland veröffentlicht !

Hunderttausende Sprechblasen voller Spaß, Spannung und Abenteuer: Das „Micky Maus“-Heft gibt es jetzt seit genau 70 Jahren in Deutschland.
Am 29. August 1951, einem Mittwoch, hatten Comicfreunde in der Bundesrepublik zum ersten Mal ein Heft mit dem tapferen Helden aus Entenhausen in der Hand.
Und gleichwohl auf dem ersten deutschen Frontcover Micky und sein Freund Goofy eine Propellermaschine mit ängstlichem Blick in einen Sturzflug steuern, nahm das Kindermagazin schnell einen Kurs steil nach ganz oben.

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Das Cover der ersten „Micky Maus“-Ausgabe aus dem Jahr 1951 dpa/Egmont Ehapa Media Disney

Das „Micky Maus“-Heft erschien von Anfang an in Farbe
Der Untertitel lautete in den frühen Jahren noch „Das bunte Monatsheft“.
Das war kluges Marketing. Comic-Experte Boemund von Hunoltstein erklärt in dem Jubiläumsband „Das Beste von 1951 bis 2021“, was an „Micky Maus“ so neu war: „Die Ausgabe erschien komplett koloriert, war man doch bis dato nur schwarz-weiße Illustrierte gewohnt.
Das neue Format wurde sehr gut angenommen, obwohl Comics zur damaligen Zeit kein sehr hohes Ansehen genossen.“
Heute sind diese frühen Hefte gefragte und teure Sammlerstücke.

Eng verbunden mit dem großen Prestigegewinn der „Micky Maus“ unter Westdeutschlands Eltern ist der Name der Übersetzerin Erika Fuchs (1906-2005).
Fuchs erfand ganze Sprichwörter.
Etwa: „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör.“
Ihre lautmalerischen Ausrufe wie „Ächz“, „Seufz“, „Quietsch“, „Freu“ und „Uff“ sind tief in den deutschen Wortschatz eingegangen.
Linguisten nennen so etwas einen Inflektiv, Verehrer von Erika Fuchs sprechen als Hommage lieber von einem Erikativ.

Das „Micky Maus“-Heft startete mit Donald Duck
„Inhaltlich waren die Hefte immer nach einem festen Schema strukturiert“, so Hunoltstein.
„Die Startgeschichte war meist eine 10-seitige Donald-Duck-Geschichte, in der Regel von Carl Barks.“
Zeichengenie Barks (1901-2000) gilt bis heute als der Übervater der Disney-Welt.
„Dann gab es oft eine Kurzgeschichte mit Micky, Goofy oder Pluto.
Auch Oma Duck und Franz Gans waren häufig mit je zwei Seiten vertreten.“
Von 1957 an kam das Heftchen jede Woche heraus.

Der Stil der Geschichten wandelte sich mit den Jahren immer mehr.
Viele US-Zeichner gingen in den 1960er und 1970er-Jahren in Rente, europäische Zeichner rückten für sie nach.
Das hatte Einfluss auf die Plots.
Micky Maus, dessen erste Abenteuer oft Märchen-Charakter gehabt hatten, wurde immer häufiger in harte Action hineingezogen.
Europäische Zeichner brachten verrückte Plots

Manche seiner Erlebnisse hatten sogar starke psychedelische Anklänge.
Einen der schönsten und spannendsten Micky-Strips dieser Jahre schufen die Italiener Guido Martina und Romano Scarpa 1967 für den „Micky Maus“-Ableger „Lustiges Taschenbuch“: In „Der Tomatenmagnet“ attackiert der skrupellose Wissenschaftler Magnetofix von einem Ufo in den Wolken aus Supermärkte und stiehlt tonnenweise Tomaten, um so hochexplosiven Sprengstoff herzustellen.
Fliegende Roboter entführen auch Micky und Goofy hoch in den Himmel.
Die Story hat Logik-Löcher so groß wie der Andromedanebel, sie ist aber hinreißend zu lesen.

Mit bisher mehr als 3300 erschienenen Ausgaben und mehr als 1,3 Milliarden verkauften Heften gilt die deutschsprachige Ausgabe der „Micky Maus“ heute als eines der erfolgreichsten Kinder-Magazine Europas.
Im Schnitt hat ein Heft in Deutschland über 400.000 Leser.

Zeichner Ulrich Schröder liebt das Unperfekte
Ulrich Schröder gehört schon seit vielen Jahren zum Team und ist dort einer der wichtigsten Zeichner.
Bereits als Kind hatte er Briefe mit seinem Idol Carl Barks gewechselt.
„Wenn ich Comics zeichne, empfinde ich genau das Gefühl, das ich hatte, wenn ich als Junge die Geschichten gelesen habe.
Und genau dieses Gefühl möchte ich weitergeben“, sagt Schröder in einem Interview seines Verlags.

Schröder setzt auf Handarbeit: „Da ich Computer nicht wirklich mag, hat sich für mich nicht so viel geändert.
Viele Zeichner haben angefangen, am Computer zu zeichnen, das sieht auch oft gut aus.
Aber bei genauem Hinschauen, ist eben alles sehr perfekt.
Ich finde es einfach schön, wenn man sieht, dass es handgemacht ist.
Wie der Bio-Apfel: Er ist nicht immer ganz perfekt, hat aber Charakter.“

Zum Jubiläum hat der Verlag Egmont Ehapa, dessen Geschichte mit der „Micky Maus“ begann, vor wenigen Tagen ein „Micky Maus“-Sonderheft und die Chronik „Das Beste von 1951 bis 2021“ herausgebracht.


 
Ratgeber: Wie lange ist Eingefrorenes eigentlich essbar ?

Macht man den Gefrierschrank auf, schlägt das schlechte Gewissen schon zu: Da sind ja immer noch die Königsberger Klopse, die wollte ich doch schon längst mal machen.
Und das Rindergulasch, der war doch mal im Angebot, zu Ostern.
Vor einem Jahr?
Oder zwei?
Wer kennt das nicht: Die „Leichen“, die seit Monaten, wenn nicht gar Jahren, im Tiefkühlfach schmoren.

Gründe für die eisige Vorratshaltung gibt es reichlich.
„Doch wenn wir ehrlich sind, ist sie meist nur der Vorraum zum Mülleimer.
Um das schlechte Gewissen zu überlisten, werden zum Beispiel Reste nur zwischengeparkt“, sagt Monika Bischoff, Vorstandsmitglied im Berufsverband Oecotrophologie e. V. (VDOE).

Tiefgefrorenes: Aus den Augen, aus dem Sinn
Für die Expertin ist es das größte Problem, dass man die tiefgefrorenen Päckchen nicht sieht – nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“.
Bischoff rät radikal zum Ausräumen.
Was innerhalb von zwölf Monaten nicht verbraucht wurde, kann weg.
„Das ist wie mit dem Kleiderschrank.
Was seit einem Jahr nicht mehr getragen wurde, zieht man ohnehin nicht mehr an.“

Und wer sich nicht zu dem radikalen Schritt durchringen kann?
Ist der edle Fisch oder der mit so viel Liebe zubereitete Braten noch essbar?
Sind sie vielleicht sogar gesundheitsgefährdend?
„Da passiert überhaupt nichts.
Sie fallen nicht tot um!“, beruhigt Ernährungswissenschaftlerin Dagmar von Cramm aus Freiburg.
Im schlimmsten Fall schmeckt es nicht mehr oder die Qualität hat gelitten.

Produkte mit einem hohen Fettanteil könnten ranzig schmecken, wie etwa der Rest einer Weihnachtsgans oder Lachs.
Sie sehen dann leicht grau-braun aus und sind oft schneebedeckt. „
Die Ränder neigen zu Gefrierbrand.
Das Lebensmittel ist dann weder verdorben noch giftig, aber eben unappetitlich“, erklärt die Kochbuchautorin.
Sie rät, keine rohen Sachen einzufrieren, sondern lieber fertig gekochte.

Von Cramm empfiehlt, immer mehrere kleine Portionen einzufrieren.
Sie sollten direkt nach dem Kochen in Kühlboxen oder kleine Beutel abgefüllt werden.
„Eintöpfe etwa immer schön flach drücken und die Luft sorgfältig aus dem Gefrierbeutel streichen.
Das bietet keine Angriffsflächen, damit sich Eiskristalle bilden“, erklärt die Ernährungsexpertin.

Fleisch immer langsam im Kühlschrank auftauen
Beim Einfrieren und Auftauen habe grundsätzlich Hygiene oberste Priorität.
Fleisch etwa sei immer langsam im Kühlschrank aufzutauen.
„Wurde beim Einfrieren nicht auf die Kühlkette geachtet oder stand das Essen vor dem Einfrieren stundenlang in der Küche, haben Bakterien nur geschlafen und vermehren sich beim Auftauen explosionsartig“, erklärt Bischoff.

Wenn die aufgetaute Ware nicht unangenehm riecht (sonst weg!), könne man beispielsweise aus tiefgefrorenem Fisch ein Frikassee zaubern, schlägt Bischoff vor.
Stellen mit Gefrierbrand einfach abschneiden.
„Die schmecken sonst wie ledrige Schuhsohlen.“
Sie würde den Fisch zudem in Würfel schneiden und mit Frischfisch mischen.
Das Ganze unter eine Gemüsepfanne heben und fertig.

Dagmar von Cramm rät zur Suppe.
„Egal was, Pürieren geht immer“, ist ihre Devise.
Ob Fleisch oder Gemüse – aufkochen, pürieren, mit Tomatenmark oder -saft, Bouillon und Schmand abschmecken und mit Croutons servieren.
„Keiner weiß, was es ist, aber es schmeckt immer gut“, macht die Buchautorin Mut.

Doch wie schafft man es, erst gar keine „Leichen“ im Gefrierfach anzuhäufen?
„Da hilft nur sichtbar machen“, sagt Monika Bischoff.
Sie schlägt eine Liste am Tiefkühlschrank vor: Steht dort etwa, dass man frische Erbsen vor drei Wochen eingefroren hat, kann man weitere Zutaten hinzukaufen und für einen bestimmten Wochentag die Zubereitung festlegen.


 
Lidl-Waschmittelhersteller Sopronem stellt Betrieb ein !

Die Waschmittel- und Reinigerfirma Sopronem musste im Juni Insolvenz anmelden.
Nun gibt es schlechte Nachrichten für die 170 Mitarbeiter: Das Unternehmen, das unter anderem Lidl beliefert, wird abgewickelt.

Der Produzent von Wasch- und Spülmittel, die Sopronem Greven GmbH, muss seinen Betrieb einstellen.
Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf das Unternehmen.
Zuvor hatte die "Lebensmittel Zeitung" darüber berichtet.

Der Reinigerhersteller, der unter anderem Discounter mit Eigenmarken beliefert, musste Mitte Juni Insolvenz anmelden.
Nun hat sich allerdings kein Investor für das Unternehmen gefunden, heißt es – trotz "zahlreicher Gespräche".

Das lag laut Stephan Michels, dem vorläufigen Insolvenzverwalter, wohl daran, dass die Rohstoffpreise deutlich gestiegen sind und das Marktumfeld schwierig sei.
Auch die Insolvenz mehrerer Vorgängerunternehmen könnte Investoren abgehalten haben, ein Angebot zu machen.
Ein Einstieg bei Sopronem hätte für Investoren "einen umfassenden Restrukturierungsprozess, mit hohem finanziellen Aufwand zur Folge gehabt", sagte Michels laut dem Bericht.

Das sollen die Hintergründe der Insolvenz sein
Hintergrund der Pleite waren offenbar "Unregelmäßigkeiten in der Rechnungslegung", die "vor einigen Wochen" aufgedeckt worden seien.
Das sagte ein Manager der Eigentümergesellschaft Quantum Capital der "Lebensmittel Zeitung" im Juni.

Dafür machte der Manager insbesondere eine Geschäftsführerin des Unternehmens verantwortlich, die damals freigestellt wurde, aber jedwede Vorwürfe bestreitet.
Auch die Kosten konnte Quantum Capital in den vergangenen Jahren nicht drücken, hieß es damals weiter.

Die Firma ist einer der führenden Hersteller von flüssigem Waschmittel und Reinigern in Europa.
Mehr als 114 Millionen Flaschen flüssigen Reiniger verkauft das Unternehmen jährlich, vergangenes Jahr lag der Umsatz bei 90 Millionen Euro.
Laut der Produktinfoseite "Mynetfair" stellt Sopronem Discounter-Marken wie Putzmeister, Zekol, W5 oder Blik her.
Der Quantum-Manager nennt insbesondere Lidl als wichtigen Kunden des Unternehmens.

Auch Aldi-Lieferant meldete Insolvenz an
Die 170 Beschäftigten des Unternehmens seien vom vorläufigen Insolvenzverwalter "über die aktuelle Situation informiert" worden, heißt es im Bericht weiter.

Nach Angaben Michels' werden die Beschäftigten nun freigestellt.
Der Insolvenzverwalter will mit dem Betriebsrat einen Sozialplan verhandeln – bevor den Mitarbeitern gekündigt wird.
Das Insolvenzverfahren soll zum 1. September eröffnet werden.

Kurz nach Sopronem meldete auch der Wasch- und Spülmittelhersteller Thurn Germany Insolvenz an, der vor allem Aldi beliefert.
Auch hier wird ein Investor gesucht.
Die beiden Firmen waren aus der insolventen Firma Thurn-Produkte hervorgegangen.


 
Abzocke: Bis zu 500 Prozent mehr - Diese Produkte haben sich in der Corona-Pandemie enorm verteuert !

Die Pandemie hat unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt, und das merken viele Menschen auch am Geldbeutel.
Produkte wie Mund-Nasen-Schutz haben vor Corona nur bestimmte Berufsgruppen getragen, heute sind sie ein Muss beim Einkauf, in der U-Bahn oder im Wartezimmer.
Zwischenzeitlich wurden FFP2-Masken zu Mondpreisen verkauft, da die Nachfrage das Angebot überschritt.
Inzwischen sind diese wieder relativ günstig zu kaufen.

Doch andere Produkte haben sich während der Pandemie verteuert, und der Preis bleibt oben.
Dies sind Beispiele für Artikel, die sich nachweislich während der Pandemie verteuert haben.

Einmalhandschuhe
Vor der Pandemie nutzte sie medizinisches Personal, im Haushalt fanden sie bei manchen Menschen Verwendung, andere fanden sie verzichtbar.
Doch während der Pandemie stieg die Nachfrage, und der Preis schoss in die Höhe: Um satte 500 Prozent stieg der Preis, so der Bundesverband Medizintechnologie – und anders als die Maskenhersteller sehen die Anbieter auch offenbar keinen Grund, die Preise zu senken.
Grund sei die weiterhin enorme weltweite Nachfrage, so ein Sprecher.

Impfpass
Ihn gab es vor der Pandemie umsonst oder für Centbeträge.
Inzwischen halten Apotheker die Hand auf: Drei Euro kostet das gelbe Heftchen in Berliner Apotheken, im Internet werden derzeit bis zu sechs Euro verlangt.
Dabei gibt es den digitalen Impfpass umsonst, und in aller Regel genügt er auch als Nachweis.
Wer jedoch in Länder außerhalb der EU reist, kommt um den Papiernachweis nicht herum.

Drucker, Webcams, Grafikkarten
Marktbeobachter haben seit Anfang der Pandemie merkwürdige Preissprünge bei Technikprodukten beobachtet.
Ganz besonders auffällig sind Verteuerungen bei bestimmten Druckermodellen von Canon und HP, die sich von rund 100 Euro auf 400 Euro verteuerten.
Gründe waren vielfältig.
So kam es zu Nachschubproblemen bei Produkten aus Asien, dann arbeiten viele Menschen seit Pandemiebeginn im Homeoffice und brauchten PC-Zubehör wie Webcams und Grafikkarten, die sich ebenfalls verteuerten.

Erst seit Kurzem sind Fitnesscenter wieder geöffnet, viele Menschen haben sich ihre eigene Muckibude zuhause aufgestellt.
Auffällig sind Preissteigerungen bei Crosstrainern und Rudergeräten.

Gebrauchtwagen
Das Auto ist während der Pandemie zum Fortbewegungsmittel der Wahl für Menschen geworden, die den öffentlichen Nachverkehr meiden wollten.
Die Nachfrage nach Neuwagen stockt, doch auf einmal stieg die Nachfrage nach Gebrauchten und damit auch die Preise.
Zehn Prozent beträgt die Steigerung bei beliebten Modellen, so Insider.
Kurios: Selbst Dieselfahrzeuge haben sich um bis zu sieben Prozent verteuert.
Die Gründe liegen nicht nur in der gestiegenen Nachfrage, sondern auch darin, dass weniger Tageszulassungen und Verkäufe aus Firmenflotten auf dem Markt sind.

Friseurbesuch
Hier gibt es kein einheitliches Bild, aber viele Friseure haben während der Corona-Krise ihre Preise erhöht.
Einige Salons berechnen nun sogar einen Hygiene-Aufschlag.
Gründe liegen in dem erhöhten Aufwand für Hygienemaßnahmen wie Masken und Desinfektionsmittel.
Monatelange Schließzeiten im Lockdown waren auch ein Schlag ins Kontor vieler Betriebe.

Urlaub
Auch hier gibt es kein einheitliches Bild, aber vor allem beim Urlaub in Deutschland hat die gestiegene Nachfrage den bereits bestehenden Teuer-Trend verstärkt.
Stichproben in beliebten Touristenorten wie St. Peter-Ording haben Preissteigerungen von bis zu 30 Prozent ergeben.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) spricht von einer erhöhten Belastung durch Corona-Vorschriften.

Mietwagen
Das Vergleichsportal Check24 hat die Preise für Mietwagen im Sommer 2021 mit denen von 2019 verglichen.
Damals gab es einen Kleinwagen auf Ibiza noch für schlappe 20 Euro.
Nun lag der Preis bei happigen 70 Euro!
Auch in anderen beliebten Touristenorten gab es enorme Preissteigerungen.
Als Gründe werden Kapazitätsprobleme genannt.
Autovermieter hatten aufgrund ausgebliebener Touristen während der Pandemie ihre Flotten verkleinert, und so war das Angebot knapp, als auf einmal wieder viele Urlauber ein Mietauto brauchten.


 
Aldi führt Alipay als Zahlungsmittel ein !

Aldi Süd führt als erster deutscher Lebensmittelhändler Alipay ein.
Die Bezahlapp gehört zum chinesischen Amazon-Konkurrenten Alibaba Group und kann seit kurzem auch ohne chinesisches Konto genutzt werden.

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Wer bei Aldi Süd seinen Einkauf bezahlt, kann das mittlerweile mit einer ganzen Reihe von Zahlungsmitteln tun: Neben Bargeld akzeptiert der Lebensmitteldiscounter auch diverse Bank- und Kreditkarten, außerdem kann dort kontaktlos mit Apple Pay. Google Pay – und ab sofort eben auch mit Alipay bezahlen.

Alipay, so heißt die Bezahlapp des chinesischen Handelsgiganten Alibaba Group: In China, wo EC- und Kreditkarten kaum genutzt werden, ist die App ein weit verbreitetes und sehr beliebtes Zahlungsmittel.

Ein Vorteil gegenüber den westlichen Konkurrenzsystemen von Apple und Goolge: Die App benötigt keinen NFC-Chip im Handy.
Statt dessen muss nur ein QR-Code mit der App eingescannt werden, anschließend wird eine Zahlung über das verknüpfte Bankkonto getätigt.

Nutzung nun auch ohne chinesisches Konto möglich
Bis vor nicht allzu langer Zeit war für die Nutzung noch zwingend ein chinesisches Bankkonto notwendig.
Mittlerweile versucht Alibaba aber seinen Bezahldienst auch international zu etablieren und lässt nun auch zu, dass internationale Bankkarten mit der App verknüpft werden.

Derzeit sind laut Aldi Süd aber vor allem chinesische Touristen und in Deutschland lebende Chinesen Zielgruppe für das neue Alipay-Angebot.
Sie können hierzulande außerdem noch bei dm, Rossmann und Galeria Kaufhof mit der chinesischen App bezahlen.

Mittelfristig könnte Alipay aber auch für manche Deutsche Nutzer interessant sein, die gern mit dem Handy bezahlen möchten, das aber mit den verfügbaren Diensten nicht können.
Etwa, weil das NFC-Modul in ihrem Handy fehlt oder weil ihre Bank Apple Pay nicht unterstützt.


 
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