Diverses: Verbraucher - Nachrichten und Ratgeber !

Über 300 Euro im Jahr: Arme werden beim Basiskonto abkassiert !

Eigentlich sollen Basiskonten auch wirtschaftlich schwachen Menschen den Zugang zum bargeldlosen Zahlungsverkehr ermöglichen.
Das ist seit 2016 Gesetz.
Doch ausgerechnet bei Basiskonten langen die Geldinstitute bei den Gebühren kräftig zu, wie Warentest bemängelt.

Wer arm ist und kein regelmäßiges Einkommen hat, zahlt für ein Girokonto meist viel mehr als Gehalts- und Rentenempfänger: Die Kontoführung in einer Filiale der teuersten Bank kostet über 300 Euro im Jahr, wie ein veröffentlichter Test der Stiftung Warentest ergab.

Sie verglich die Kontoführung für Basiskonten bei 128 Banken und 203 Kontomodellen.

Alle Menschen, auch die ohne geregeltes Einkommen, zum Beispiel Sozialhilfeempfänger, Wohnungslose und Geflüchtete, haben seit 2016 einen gesetzlichen Anspruch auf ein Girokonto.
Alle Banken sind seitdem verpflichtet, Basiskonten anzubieten.
Dies soll vor allem Ein- und Auszahlungen, Lastschriftzahlungen, Überweisungen und Zahlungskarten ermöglichen.
Doch die Kunden zahlen nicht nur besonders viel dafür, sondern teilweise sogar mehr als beim Vorgänger-Test der Stiftung Warentest vor zwei Jahren.

Mehraufwand für Beratung und Eröffnung als Rechtfertigung
Für die Kontoführung durch eine Filiale gibt es demnach keine Gratis-Basiskonten mehr.
Bei insgesamt 38 Banken müssen zahlungsschwache Kunden weniger als 100 Euro im Jahr zahlen.
Das teuerste Basiskonto im Test hat die Sparkasse Nürnberg, hier kostet das Basiskonto Individual rund 313 Euro bei einer Filialkontoführung und rund 210 Euro bei einer Onlinekontoführung.
Sie hat laut Stiftung Warentest aber noch zwei günstigere Basiskonten als Alternative.

Banken begründen den hohen Preis meist mit einem Mehraufwand für Beratung und Eröffnung im Vergleich zum herkömmlichen Girokonto.
Der Bundesgerichtshof hatte aber am 30. Juni dieses Jahres gegen die Deutsche Bank geurteilt: Ein monatlicher Grundpreis von 8,99 Euro sowie 1,50 Euro für eine beleghafte Überweisung im Rahmen eines Basiskontos seien zu hoch und damit unwirksam.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband hatte damals eine gesetzliche Neuregelung gefordert.
Das derzeitige Gesetz lasse den Banken zu viel Spielraum.
Der Anspruch, finanziell schwächeren Verbrauchern Basiskonten unentgeltlich oder zu einem angemessen Entgelt zur Verfügung zu stellen, müsse "klarer und deutlicher verankert werden".
Die Grünen forderten, das Basiskonto müsse immer das preisgünstige Konto einer Bank sein, wohingegen die Linken einen Rechtsanspruch auf ein kostenfreies Girokonto forderten.


 
Support enttäuscht: PC-Hersteller im Service-Test !

Sie möchten zu Weihnachten ein neues Notebook kaufen?
Oder der PC im Homeoffice macht Probleme?
Für eine Kaufberatung oder bei Support-Bedarf stehen die Computer-Hersteller
Doch deren Kundenservice ist häufig enttäuschend, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt.

Schon die Kontaktaufnahme mit Computer-Herstellern erweist sich im Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität als zeitraubend: Anrufer verbringen durchschnittlich rund zwei Minuten in der Hotline-Warteschleife, bis sie mit einem Mitarbeiter verbunden werden.

Noch bedenklicher: Bei Anfragen per E-Mail bleibt fast jede zweite unbeantwortet.
In den übrigen Fällen vergehen im Schnitt fast 41 Stunden, bis eine Antwort eintrifft.
Auch inhaltlich zeigen die Beratungen Schwächen: Am Telefon wie auch per E-Mail sind die Auskünfte oft oberflächlich und der Bedarf der Kunden oder Interessenten wird von vielen Service-Mitarbeitern zu wenig berücksichtigt.
Zudem werden in etwa der Hälfte der Fälle die Fragen der Hilfesuchenden nur unvollständig beantwortet.

Online-Service besser aufgestellt
Für einen Lichtblick sorgt der Online-Service der Computer-Hersteller, insbesondere für Interessenten.
Die meisten Websites bieten einen hohen Informationswert, hilfreiche Tools für die Modellauswahl und in der Regel auch eine direkte Bestellmöglichkeit.
Letztlich bietet aber lediglich eines der acht Unternehmen einen insgesamt guten Service für Interessenten und Support für Endkunden.
Zwei Computer-Hersteller schneiden mit "befriedigend" ab; fünf weitere zeigen nur ausreichende Leistungen.

Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität: "Verbraucher, die eine individuelle Beratung oder Kunden-Support benötigen, werden von den Herstellern oft nur unbefriedigend bedient.
Der Gang in den Fachhandel scheint vor diesem Hintergrund erfolgversprechender zu sein."

Die servicebesten Computer-Hersteller
Testsieger ist Acer, das als einziges Unternehmen das Qualitätsurteil "gut" erzielt.
In allen drei untersuchten Servicebereichen belegt das Unternehmen den ersten Rang.
Auf der bedienungsfreundlichen Website erleichtern verschiedene Suchfilter und ein Produktberater die Auswahl des passenden Modells.
Der Informationswert ist hoch, auch hinsichtlich der Kontaktdaten.
Zudem bietet Acer einen Chat als Servicekanal an.
Am Telefon und per E-Mail beantworten die Mitarbeiter Fragen kompetent und vollständig.
Die Beratungen sind sehr verständlich und lösungsorientiert.

Den zweiten Rang belegt Lenovo.
Der Internetauftritt des Herstellers bietet viele Features und themenspezifische Informationen, etwa einen Produktberater und Zubehör-Empfehlungen.
Die Kontakthinweise sind umfassend und schnell auffindbar.
Am Telefon treten die Mitarbeiter souverän auf; E-Mails beantworten sie zuverlässig und fachlich korrekt.

Auf Rang drei positioniert sich Asus.
Am Telefon kommt es nur zu vergleichsweise kurzen Wartezeiten - Anfragen per E-Mail beantwortet Asus professionell und in einem akzeptablen Zeitrahmen.
Die Website ist übersichtlich gestaltet und bietet hilfreiche Tools, wie eine Suchfunktion für Bezugsquellen und einen Chat.

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Für jeden Anspruch die Richtige: Warentest kürt die besten Kameras !

Stiftung Warentest präsentiert die besten Kameras, die sie in den vergangenen zwei Jahren getestet hat.
Klasse Einsteiger-Geräte mit System oder hochwertige Kompakte gibt's für rund 800 Euro, in der Mittelklasse kostet der Testsieger knapp 1400 Euro, für die beste Profi-Knipse sind rund 2000 Euro fällig.

Weil Smartphones inzwischen auch in der Mittelklasse richtig gute Kameras haben, ist der Markt für einfache Kompaktkameras quasi implodiert.
Wenn man aber richtig fotografieren möchte, bleiben Systemkameras mit Wechselobjektiven oder hochwertige Kompakte mit Zoomobjektiven die erste Wahl.
Stiftung Warentest stellt in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift "test" die besten Geräte vor, die sie in den vergangenen zwei Jahren in ihren Prüflaboren hatte.

Systemkameras kaufen ehrgeizigere Fotografen ohne Objektiv und suchen sich ihr "Glas" selbst aus.
Denn die Kit-Objektive, mit denen die Geräte angeboten werden, sind gewöhnlich nicht besser als Durchschnitt.
Um sich an eine Kamera zu gewöhnen oder seinen Bedarf zu erkunden, sind sie aber für die erste Zeit absolut okay, vor allem, wenn man hauptsächlich im hellen Tageslicht fotografiert.
Ihr Zoombereich macht sie gewöhnlich auch zu guten "Immer-drauf-Objektiven", und der Preisunterschied online zwischen reinem Body und Kamera-Set ist oft so gering, dass man das Kit-Objektiv einfach als Zugabe betrachten kann.

So oder so muss man bei den Testergebnissen bedenken, dass der eine oder andere Kandidat mit einem hochwertigeren Objektiv vielleicht deutlich besser abgeschnitten hätte.

Einsteiger-Klasse
Für Einsteiger und Gelegenheitsfotografen empfiehlt Stiftung Warentest die Nikon Z 50, die mit der Gesamtnote 1,7 abgeschnitten hat.
Im Set mit dem hauseigenem Zoomobjektiv Nikkor Z DX 16-50 VR ist sie für rund 815 Euro zu haben.
Die spiegellose Kamera bietet in dieser Klasse die beste Bildqualität, macht gute Videos und hat einen sehr guten elektronischen Sucher.
Die Prüfer bemängeln allerdings, dass lediglich die Objektive stabilisiert sind und die Kamera selbst keinen OIS bietet.
Außerdem ist die Objektiv-Auswahl ziemlich klein.

Eine bessere Alternative kann trotz der schwächeren Gesamtnote 1,9 die Panasonic Lumix DC-G91M sein.
Mit dem Objektiv Lumix G Vario 12-60 Aspherical ist sie zwar rund 100 Euro teurer, bietet dafür aber eine optische Bildstabilisierung in Objektiv und Gehäuse.
Außerdem ist sie spritzwassergeschützt und es gibt für die Kamera eine große Auswahl an Objektiven verschiedener Hersteller.

Einsteiger mit schmalerem Geldbeutel finden in der Panasonic Lumix DC-GX880K eine ideale Kamera.
Sie kostet mit dem gleichen Objektiv, mit dem die zweitplatzierte Lumix ausgeliefert wird, nur rund 400 Euro, erhielt aber trotzdem das gute Qualitätsurteil 2,2.
Dazu ist die Kamera mit knapp 350 Gramm sehr leicht.
Einen elektronischen Sucher hat die Lumix DC-GX880K nicht, aber Warentest findet den Monitor sehr gut.

Mittelklasse
Spiegelreflexkameras werden zwar zunehmend von den kompakteren und oft vielseitigeren spiegellosen Kameras verdrängt, aber sie sind noch lange nicht auf dem Abstellgleis.
So hat in der Mittelklasse die Canon EOS 90D mit der Gesamtnote 1,8 den Testsieg eingefahren.
Mit Kit-Objektiv EF-S 18-55 erhält man die SLR für rund 1350 Euro.
Weil die EOS 90D einen Spiegel hat, besitzt sie auch einen optischen Sucher, bietet in dieser Klasse unter den Testkandidaten mit 32 Megapixeln die höchste Auflösung und ist spritzwassergeschützt.

Das Qualitätsurteil 1,8 erhielt auch die spiegellose Nikon Z5, die mit dem Objektiv Nikkor Z 24-50 etwa 1400 Euro kostet.
Sie ist eine der wenigen Kameras in dieser Preislage mit Vollformat-Sensor.
Sie liefert eine sehr gute Bildqualität bei manuellen Einstellungen, ihre Gehäuse ist spritzwassergeschützt und sie schluckt zwei Speicherkarten.

Außerdem empfiehlt Stiftung Warentest die Olympus OM-D E-M5 III mit der Gesamtnote 1,9.
Die Bewertung hat sie unter anderem ihrem Kit-Objektiv ED 12-40 Pro zu verdanken, das lichtstark ist und eine durchgehende Blende f 2.8 bietet.
Das Set kostet im Schnitt 1670 Euro.
Auch die Olympus ist spritzwassergeschützt und es gibt viele verschiedene Objektive für sie.

Kameras für Profis
In der Profi-Klasse hat sich die Fujifilm X-T4 mit dem Objektiv XF 18-55 R LM OIS an die Spitze geknipst.
Für rund 2100 Euro erhält man den Testkandidaten mit der besten Bildqualität. Gehäuse und Objektive sind stabilisiert, die Kamera ist spritzwassergeschützt, hat Platz für eine zweite Speicherkarte und ist sehr leicht.

Weil die Testsiegerin auch noch die günstigste sehr gute Kandidatin ist, hat Warentest sich weitere Empfehlungen gespart.
Wer allerdings eine Profi-Knipse mit Vollformat bevorzugt, kann zur Nikon Z6 greifen, die mit dem Objektiv Nikkor Z 14-30 S etwa 2600 Euro kostet.
Sie liefert bei manuellen Einstellungen die besten Ergebnisse und auch Monitor, Sucher, die Handhabung und die Videoqualität wurden sehr gut bewertet.
Lediglich bei automatischen Bildeinstellungen ist sie der Fujifilm unterlegen - aber die nutzen ohnehin viele ambitionierte Fotografen nicht.

Hochwertige Kompakte
Für Nutzer, die eine leichte Kompaktkamera suchen empfiehlt Stiftung Warentest die Canon PowerShot G5 X II für rund 880 Euro.
Sie erhielt das Qualitätsurteil 1,8. Ihr Zoomobjektiv deckt einen Brennweitenbereich von 24 bis 120 Millimeter ab.
Mit einer Blende f 1.8 bis 2.8 ist die Kamera lichtstark und ihr elektronische Sucher ist sehr gut.

Wer weniger Geld ausgeben möchte, kann zur Schwester-Kamera Canon PowerShot G7 X III greifen, die rund 150 Euro günstiger ist.
Grundsätzlich bietet sie die gleichen Eigenschaften und Qualitäten.
Lediglich Sucher und Monitor bewertete Warentest etwas schwächer, gut sind sie aber trotzdem.


 
Beim Onlinekauf: Authentifizierung der Kreditkarte wird Pflicht !

Online-Handel ist beliebt wie nie.
Viele zahlen ihre Einkäufe im Internet mit der Kreditkarte.
Die Sicherheitsanforderungen werden strenger - statt im Januar aber erst vollständig im März.

Die meisten Läden sind wegen der Corona-Krise zu.
Viele kaufen deshalb im Internet ein.
Bezahlt wird dabei oft mit der Kreditkarte.
Ab 2021 werden die Sicherheitsanforderungen dafür strenger, erklärt der Bundesverband deutscher Banken.
Allerdings nicht schon im Januar, sondern vollständig erst im März.

Bisher müssen Käufer beim Bezahlen mit der Kreditkarte in der Regel lediglich die Kartendaten eingeben.
Nach den ab dem kommenden Jahr geltenden erhöhten gesetzlichen Sicherheitsanforderungen ist dann eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung verpflichtend.

Kunden müssen sich dafür vorab für ein entsprechendes Sicherheitsverfahren, zum Beispiel "3-D Secure", registriert haben.
Registrieren kann man sich zum Beispiel im Online-Banking.
Möglicherweise hat die eigene Bank die Registrierung für ihren Kunden auch schon bei der Kartenbestellung vorgenommen.

Transaktionen können reklamiert werden
Beim erstmaligen Bezahlen unter Einsatz des "3D Secure"-Verfahrens geben Kunde zunächst ihre Kreditkartendaten ein.
In einem zweiten Schritt werden die Angaben geprüft und je nach Bank zum Beispiel mit einer mobileTAN, einer SMS-TAN oder einer Push-Nachricht auf das eigene Smartphone freigegeben.

Ein Vorteil: Läuft etwas beim Einkauf schief, können Kreditkartentransaktionen reklamiert werden.
Dafür sollten Kunden sich an die kartenausgebende Bank wenden.
Bei Verdacht, dass jemand die Kreditkarte missbräuchlich genutzt hat, sollte die Karte sofort gesperrt werden.

Zeitplan verschoben
Ursprünglich sollten die strengeren Sicherheitsbestimmungen bereits ab Januar gelten.
Weil die Technik aber offenbar noch nicht bei allen Anbietern voll einsatzbereit ist, hat die Finanzaufsicht Bafin eine weitere Schonfrist gewährt.

Jetzt gilt: Ab dem 15. Januar 2021 müssen Zahlungen ab 250 Euro mit zwei voneinander unabhängigen Faktoren freigegeben werden, ab 15. Februar greift die Zwei-Faktor-Authentifizierung ab 150 Euro.
In vollem Umfang sollen die Regeln ab Mitte März 2021 angewendet werden.


 
Kartellamt stimmt zu: Kaufland darf 92 Geschäfte von Real übernehmen !

Die Zerschlagung der Warenhauskette Real nimmt Form an: Das Kartellamt hat die Übernahme von 92 Geschäften durch den Konkurrenten Kaufland genehmigt.
Auch eine andere Kette sichert sich einige Real-Märkte.

Das Bundeskartellamt hat den Weg für die Zerschlagung der kriselnden SB-Warenhauskette Real frei gemacht.
Der Großflächen-Discounter Kaufland erhielt am Dienstag von der Wettbewerbsbehörde grünes Licht für die Übernahme von bis zu 92 Real-Märkten.
Die Supermarktkette Globus bekam die Freigabe für den Erwerb von bis zu 24 Real-Standorten, wie die Wettbewerbsbehörde mitteilte.

Für Kaufland ist es die bisher größte Übernahme der Firmengeschichte.
Das Unternehmen betreibt bisher bundesweit 670 SB-Warenhäuser und gehört wie Lidl zur Schwarz-Gruppe, dem größten Lebensmitteleinzelhändler Europas.

Ursprünglich hatte Kaufland sogar bis zu 101 Real-Filialen übernehmen wollen.
Doch bei neun Märkten – Bedburg, Heidenau, Hemer, Heidenheim, Brandenburg, Neubrandenburg, Horb, Dülmen und Falkensee – stellten sich die Wettbewerbshüter quer.

In den Fällen, in denen das Kartellamt nicht mitspielte, wären nach Einschätzung der Wettbewerbshüter die Ausweichmöglichkeiten und der Wettbewerb zu stark beeinträchtigt worden.
Die Übernahme von bis zu 24 Real-Standorten durch Globus ist dagegen nach Einschätzung der Wettbewerbshüter unproblematisch.
Globus kommt in Deutschland mit 47 SB-Warenhäusern lediglich auf einen Umsatz von 4,5 Milliarden Euro.

Auch Edeka will Real-Geschäfte übernehmen
Kaufland will die Real-Märkte ab dem ersten Quartal kommenden Jahres Schritt für Schritt übernehmen.
"In den kommenden Monaten werden wir die Märkte integrieren und als regionale Nahversorger für die Kunden erhalten", sagte der Chef von Kaufland Deutschland, Ralf Imhof.
Bis zu 12.000 Beschäftigte erhielten damit eine neue berufliche Perspektive.

Der jetzige Real-Eigentümer, der russische Investor SCP, hatte die angeschlagene SB-Warenhauskette mit ihren rund 270 Märkten von der Metro im Frühjahr erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen.

Neben Kaufland und Globus hat auch Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka beim Bundeskartellamt die Übernahme von bis zu 72 Real-Filialen angemeldet.
Doch steht hier die Entscheidung der Wettbewerbshüter noch aus.
Die Frist für eine Entscheidung wurde erst kürzlich bis zum 22. Februar kommenden Jahres verlängert.


 
Komplett-Übernahme: Tengelmann schluckt Textildiscounter Kik !

Tauschgeschäft im Markt für Non-Food-Discounter: Tengelmann übernimmt das Textilgeschäft Kik komplett.
Im Gegenzug geht die Billigkette Tedi an die H.H. Unternehmensgruppe.

Tengelmann-Chef Christian Haub ordnet den Handelskonzern neu und wird dazu den Textildiscounter Kik komplett übernehmen.
Dazu werde Tengelmann mit Wirkung zum 1. Januar 2021 die aktuell von der H.H. Unternehmensgruppe gehaltenen Anteile an Kik erwerben, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Im Gegenzug kauft die H.H. Unternehmensgruppe zum 30. April 2021 die im Besitz von Tengelmann befindliche Beteiligung an dem Non-food-Discounter Tedi.
Über den jeweiligen Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.
Die Transaktionen stünden unter den üblichen kartellrechtlichen Vorbehalten.

Nach mehr als 25 Jahren gemeinsamer erfolgreicher Zusammenarbeit gingen die beiden Familienunternehmen künftig getrennte Wege, heißt es in der Mitteilung.
Die Unternehmensgruppe um den langjährigen Haub-Geschäftspartner Stefan Heinig hielt bislang 15,2 Prozent an Kik.

Auch Obi gehört zu Tengelmann
Tengelmann ist mit 30 Prozent an Tedi beteiligt.
"Künftig werden wir unsere unternehmerischen Vorstellungen getrennt voneinander umsetzen, bleiben aber freundschaftlich verbunden", wird der allein geschäftsführende Gesellschafter der Unternehmensgruppe Tengelmann, Christian Haub, in der Mitteilung zitiert.

Zur Unternehmensgruppe Tengelmann gehören neben Kik und der Baumarktkette Obi auch zahlreiche Beteiligungen an Start-up-Unternehmen.
Im Jahr 2019 setzte die Gruppe mit ihren mehr als 90.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 8,1 Milliarden Euro um.

Christian Haub hatte nach dem plötzliche Verschwinden seines Bruders Karl-Erivan Haub bei einer Skitour in den Walliser Alpen das Ruder in der Unternehmensgruppe übernommen.
In der Tengelmann-Familie schwelt seitdem ein Erbstreit.


 
Ärgerlich: Paket wurde beim Nachbarn abgegeben, jetzt ist es weg - das rät der Anwalt !

Köln -Vor Weihnachten haben Paketzusteller extrem viel zu tun, zahlreiche Weihnachtsgeschenke von Oma oder Opa werden verschickt und die unzähligen Online-Bestellungen ausgeliefert.
In der Corona-Krise ist das Paketaufkommen noch größer als in den vergangenen Jahren.
Wer nicht zu Hause ist, wenn ein Päckchen geliefert wird, freut sich oft, wenn es ein Nachbar annimmt – schließlich erspart es den Gang zur Filiale, die gerade in der Vorweihnachtszeit meist sehr voll ist.

Doch nicht jeder hat zuverlässige und vertrauenswürdige Nachbarn.
Was also, wenn der Nachbar das Päckchen beschädigt oder es gar verschwindet, obwohl er es angeblich vor die Haustür gelegt hat?
Der Kölner Zivilrechtsanwalt Professor Bernd Hirtz und Rechtsanwalt Christian Solmecke erklären, wann ein Nachbar haften muss und was Empfänger tun können, wenn sie ihre Ware nicht erhalten.

Darf der Paketbote meine Päckchen einfach bei einem Nachbarn abgeben?
Diese Frage sei rechtlich nicht ganz einfach zu beantworten, erklärt Hirtz.
Eine Rolle spielt, wer das Paket versendet.
„Wird ein Päckchen von einem Online-Shop versendet, also einem Verkäufer, muss dieser dafür sorgen, dass die Ware beim Empfänger ankommt.“
Christian Solmecke ergänzt, dass ein Dienstleister, der ein Päckchen bei einem Nachbarn abgibt, „prinzipiell gegen seine vertragliche Pflicht zur Übergabe an den Empfänger verstößt und dem Händler hieraus entstehende Schäden bezahlen muss.”

Paketdienste regeln in ihren Geschäftsbedingungen (AGB), dass der Zusteller die Sendung bei einem sogenannten Ersatzempfänger – zum Beispiel dem Nachbarn – abgeben darf.
„Diese AGB sind von den Gerichten jedoch häufig als unwirksam angesehen worden.
Je nachdem, wie konkret also die AGB des Unternehmens sind, sind sie wirksam oder unwirksam.
Das muss am Ende ein Gericht entscheiden”, sagt Solmecke.

Für Weihnachtsgeschenke, die man von dem Opa oder der Tante zugeschickt bekommt, gilt dies so nicht.
Als Absender kann man der sogenannten Ersatzzustellung aber widersprechen, erklären die Rechtsexperten.
Bei vielen Versandunternehmen lasse es sich einfach ankreuzen, dass das Päckchen nur an den Enkel oder die Nichte zugestellt werden darf.
Wer beim Versand des Weihnachtspäckchens auf Nummer sicher gehen möchte, sollte diese Option wählen, um zu verhindern, dass die versendeten Weihnachtsgeschenke in fremden Händen landen.

Der Nachbar nimmt das Paket an.
Wer haftet dafür, wenn das Paket (oder die Ware) beschädigt ist oder gar verschwindet?
Eine Pflicht das Päckchen anzunehmen, habe der Nachbar nicht, erklärt Hirtz.
Er rät sogar davon ab. „Wer ein Paket aus Gefälligkeit annimmt, trägt dafür auch die Verantwortung.“
Das bedeutet: „Geht der Nachbar schlecht mit dem Paket um und es geht kaputt, haftet er trotz der Gefälligkeit.“

Weil der Nachbar die Sendung pfleglich behandeln muss, darf er sie auch nicht einfach vor der Haustür ablegen, statt sie persönlich zu übergeben.
Verschwindet das Päckchen vom Ablageort oder wird gestohlen, kann man den Nachbar dafür unter Umständen haftbar machen.

Kann ich etwas dagegen tun, wenn mein Nachbar sagt, er habe das Paket vor meiner Haustür abgelegt und das Päckchen ist verschwunden?
„Habe ich Ware über einen Online-Shop bestellt, ist es am einfachsten dies über den Verkäufer abzuwickeln“, rät der Kölner Zivilrechtsanwalt Bernd
Denn rechtlich „muss der Verkäufer grundsätzlich dafür Sorge tragen, dass das Paket beim Empfänger ankommt.“

Rechtsanwalt Christian Solmecke erklärt, was es für den Kunden genau bedeutet: „Den Verkäufer trifft nur eine sogenannte Schickschuld.
Er muss die Ware lediglich für den Versand vorbereiten und an einen gewissenhaft ausgewählten Versanddienstleister übergeben.
Er muss jedoch nicht dafür einstehen, dass die Sendung auch tatsächlich beim Käufer ankommt.
Geht die Kaufsache nun beim Nachbarn verloren oder sonst wie unter, muss der Händler nicht noch einmal liefern, da ihm die Leistung unmöglich geworden ist.”

Wenn ein Päckchen verloren geht, bevor es beim Empfänger ankommt und stattdessen ohne seine Anweisung an einen Nachbarn geliefert wird (eine sogenannte Ersatzzustellung), muss der Verkäufer bereits gezahltes Geld zurückerstatten.
Daneben besteht natürlich immer das Widerrufsrecht, weil es ein sogenannter Fernabsatzvertrag – also ein Abkommen zwischen einem Unternehmer und dem Verbraucher ist.


 
Strompreis bleibt stabil: Heizen wird ab Neujahr teurer !

Die neue CO2-Abgabe verteuert Gas und Heizöl in den kommenden Jahren Schritt für Schritt.
Nutzer in Deutschland werden das bereits ab dem 1. Januar zu spüren bekommen.
Knapp 100 Euro mache die Preissteigerung im Jahr für einen repräsentativen Haushalt aus, prophezeit ein Verbraucherportal.

Wer mit Gas oder Öl heizt, muss sich ab dem Jahreswechsel auf stetig steigende Heizkosten einstellen.
Während die Strompreise vorerst stabil bleiben, klettern die Preise für Gas und Heizöl zum 1. Januar auf breiter Front, wie das "Handelsblatt" aus einer aktuellen Analyse des Verbraucherportals Verivox zitierte.
Der Trend wird sich demnach in den folgenden Jahren fortsetzen.

Für Januar und Februar kündigten der Analyse zufolge schon 326 der rund 700 kommunalen und regionalen Gasversorger Preiserhöhungen an - im Schnitt um sieben Prozent, wie das "Handelsblatt" weiter berichtete.
Die Jahresrechnung eines repräsentativen Haushaltes mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) steige damit um rund 93 Euro.
Nur 14 regionale Gasversorger werden demnach zum Jahreswechsel die Preise senken - um durchschnittlich sechs Prozent.

Gleichzeitig wird auch Heizöl teurer.
Grundsätzlich werde der Trend bei den Heizkosten in den kommenden Jahren nach oben gehen, berichtete die Zeitung aus der Verivox-Analyse.
Grund sei die neue CO2-Abgabe, die die Bundesregierung mit ihrem Klimapaket beschlossen hatte.
Ab 2021 werden fossile Brennstoffe wie Benzin, aber auch Öl und Gas mit einem CO2-Preis belastet, um einen Umstieg auf klimafreundliche Energien voranzutreiben.

"Da der CO2-Preis Jahr für Jahr weiter angehoben wird, müssen sich Verbraucher mit Gas- und Ölheizungen langfristig auf weiter steigende Heizkosten einstellen", sagte der Verivox-Energieexperte Thorsten Storck dem "Handelsblatt".
Während Gas- und Heizölpreise zum Jahresanfang steigen, werden die Strompreise stagnieren.
Für Januar und Februar 2021 kündigten demnach sogar 105 der rund 800 regionalen Stromversorger Preissenkungen von rund zwei Prozent an.
Die durchschnittliche Entlastung für die repräsentative Familie liege hier bei 23 Euro pro Jahr.

Gleichzeitig heben aber auch 88 Grundversorger ihre Preise um durchschnittlich drei Prozent an, was die Rechnungen der Kunden um 33 Euro nach oben treibt.
In der Summe blieben die Strompreise damit auf hohem Niveau, heißt es dem Bericht zufolge in der Verivox-Analyse.


 
Aldi und Lidl Discounter in Alarmbereitschaft: Ab Januar droht Preiskrieg !

Köln - Im kommenden Jahr erwartet uns nicht nur eine Fortsetzung im Kampf gegen die Corona-Pandemie, sondern auch ein heftiger Preiskrieg zwischen Aldi und Lidl.

Die beiden deutschen Discounter stellen sich auf eine große Preisschlacht ein, wie die „Lebensmittelzeitung” berichtet.

Im Januar droht Preiskrieg
Der Auslöser: Am 2. Januar 2021 werden die Mehrwertsteuersätze wieder auf das alte Niveau angehoben.
Wegen der Corona-Pandemie waren sie im Juli 2020 um drei Prozentpunkte gesenkt worden.
Aldi und Lidl hatten ihre Produkte seitdem entsprechend günstiger verkauft.

Nach aktuellem Stand wollen beide Discounter – sowohl Aldi als auch Lidl – ihre Preise ab 2. Januar wieder erhöhen.
Doch was, wenn einer der beiden Discounter kurzfristig entscheidet, seine Preise nicht anzuheben?
Dann müsste der andere Discounter zwangsweise nachziehen, spekulieren Experten.

Sowohl Aldi als auch Lidl haben den Anspruch, deutschlandweit die günstigsten Anbieter zu sein.
Keiner der beiden Riesen kann es sich in der umkämpften Lebensmittelbranche erlauben, teurer als der andere Anbieter zu sein.

Wie werden Discounter vorgehen?
Wie sich Aldi und Lidl im Januar letztendlich entscheiden, hat auch Einfluss auf andere Supermarkt-Ketten in Deutschland.
Die gesamte Lebensmittelbranche orientiert sich an den Preisen von Aldi und Lidl.

Der Chef der Drogeriekette dm, Carsten Werner, sagte im Gespräch mit der „Lebensmittelzeitung”: „Wir richten uns nach den Bedürfnissen unserer Kunden und schauen deshalb natürlich darauf, wie der Wettbewerb vorgehen wird.”
Damit kündigte er eine indirekte Preisanpassung an die Discounter an.

Die Supermarkt-Kette Edeka plant aktuell, die Preise schrittweise an ihren Ursprungspreis anzupassen.
Eigenen Angaben zufolge wolle man auch an die Mitarbeiter denken und ihnen nach dem kräftezehrenden Weihnachtsgeschäft nicht gleich eine Zusatzbelastung aufhalsen.

Rewe und Edeka haben Strategie für Januar
Rewe hat wieder eine andere Strategie, die Lebensmittel-Kette hat größtenteils spezielle Rabatte angeboten, anstatt die Mehrwertsteuersenkung direkt auf alle Preise umzulegen.

Sowohl bei Rewe als auch bei Edeka könnte es daher einige Wochen dauern, bis die Preise wieder auf Vor-Corona-Niveau sind.
Durchgehend kann sich aber keine der Ketten erlauben, Rabatte anzubieten.
Ansonsten drohen erhebliche Ertragsverluste gleich zu Beginn des Jahres.

Die Discounter-Ketten Aldi und Lidl führen seit Jahren einen erbitterten Preiskampf.
Im Zuge der Mehrwertsteuersenkung im Juli senkten beide ihre Preise.

Aldi bot einen Pauschalrabatt von drei Prozent an, gab dafür eigenen Angaben zufolge einen dreistelligen Millionenbetrag aus.
Lidl zog lediglich den Mehrwertsteuersatz ab und tauschte dafür tausende Etikette aus.


 
Was sich am 1. Januar alles ändert - für Eltern, Rentner, Verbraucher, Autofahrer, Steuerzahler !

Ältere Menschen mit kleiner Rente bekommen einen Zuschlag.
Die meisten Bürger müssen keinen Soli mehr zahlen.
Mit Maßnahmen zum Klimaschutz könnten Sprit und KfZ-Steuer teurer werden.
Diese und weitere Änderungen hat die Bundesregierung auf den Weg gebracht.

Die wichtigsten Änderungen ab 2021 im Überblick:

Aufschlag zur Grundrente
Rund 1,3 Millionen mit kleiner Rente bekommen einen Aufschlag.
Es profitieren diejenigen, die mindestens 33 Jahre Rentenbeiträge aus Beschäftigung, Kindererziehung und Pflegetätigkeit aufweisen.
Ihre Lebensleistung soll anerkannt, der Gang zum Sozialamt erspart werden.
Im Schnitt gibt es einen Zuschlag von 75 Euro.
Die Grundrente startet zwar offiziell zum 1. Januar, die Auszahlung wird sich aber wegen des hohen Verwaltungsaufwands voraussichtlich um mehrere Monate verzögern und dann rückwirkend erfolgen.

CO2-Preis macht Benzin teurer
Um fossile Energien zu verteuern und klimaschonende Alternativen voranzubringen, gibt es ab 2021 einen nationalen CO2-Preis für die Bereiche Verkehr und Heizen.
Pro Tonne CO2, die beim Verbrennen von Diesel und Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht, müssen verkaufende Unternehmen wie Raffinerien zunächst 25 Euro zahlen.
Nach und nach wird es mehr – wie es in der zweiten Hälfte der 20er-Jahre weitergeht, ist noch offen.
Der Preis wird an die Kunden weitergegeben, laut Bundesregierung steigt der Literpreis bei Benzin um 7 Cent, bei Diesel und Heizöl um 7,9 Cent, Erdgas wird um 0,6 Cent pro Kilowattstunde teurer.
Mit dem Geld sollen die Bürger anderswo entlastet und Klimaschutz-Maßnahmen finanziert werden.

Damit Menschen mit geringen Einkommen durch die CO2-Bepreisung nicht belastet werden, gibt es ab Januar die sogenannte CO2-Komponente beim Wohngeld.
Die zu erwartenden Mehrkosten beim Heizen sollen durch einen Zuschlag ausgeglichen werden.
Dessen Höhe richtet sich nach der Haushaltsgröße und dem Einkommen des Haushaltes.

Solidaritätszuschlag fällt weg
Für fast alle Bürger fällt ab Januar der Solidaritätszuschlag weg.
Weiter zahlen sollen die zehn Prozent mit den höchsten Einkommen.

Verbot von Upskirting
Das heimliche Filmen oder Fotografieren unter den Rock (Upskirting) oder in den Ausschnitt kann ab dem neuen Jahr mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft werden.
Gleiches gilt für die Weiterverbreitung solcher Aufnahmen.

Mehrwertsteuer steigt wieder
Ab Januar gilt wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf die meisten Güter und 7 Prozent auf Waren des täglichen Bedarfs.
Die Bundesregierung hatte die Steuer wegen der Corona-Pandemie für ein halbes Jahr gesenkt, damit die Menschen trotz der unsicheren Zeit weiter Geld ausgeben und die Konjunktur stützen.

Hartz-IV-Sätze höher
Die Hartz-IV-Regelsätze steigen leicht.
Ein alleinstehender Erwachsener bekommt künftig 446 Euro im Monat – 14 Euro mehr als bisher.
Der Satz für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren steigt um 45 Euro auf 373 Euro, der für Kinder bis fünf Jahre um 33 auf dann 283 Euro.
Für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren ist mit monatlich 309 Euro ein Plus von einem Euro vorgesehen.

Mindestlohn wird angehoben
Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar von derzeit 9,35 Euro pro Stunde auf 9,50 Euro.

Mehr Kindergeld
Ab Januar steigt der staatliche Zuschuss für das erste und zweite Kind von 204 auf 219 Euro pro Monat, für das dritte Kind von 210 auf 225 Euro und ab dem vierten Kind von 235 auf 250 Euro.
Auch der steuerliche Kinderfreibetrag wird um mehr als 500 Euro auf 8388 Euro angehoben.
Einen Anstieg gibt es auch beim Kinderzuschlag, eine Leistung zusätzlich zum Kindergeld für Familien mit geringem Einkommen.
Der Maximalbetrag beim Kinderzuschlag wird von 185 auf 205 Euro im Monat erhöht.

KfZ-Steuer abhängig vom Spritverbrauch
Für neue Autos mit hohem Spritverbrauch steigt die Kfz-Steuer.
Das soll Bürger dazu bringen, sparsamere Pkw zu kaufen.
Bereits zugelassene Autos sind allerdings nicht betroffen.
Einer Studie zufolge wird es pro Jahr im Schnitt um 15,80 Euro teurer – bei vielen Autos ändert sich aber überhaupt nichts.

Verbot von Einweg-Plastik
Ab 3. Juli 2021 ist es in der ganzen EU eine Ordnungswidrigkeit, bestimmte Artikel aus Einwegplastik zu verkaufen – nämlich Besteck und Teller, Trinkhalme, Wattestäbchen, Luftballon-Halter, Rührstäbchen etwa für den Kaffee sowie Styroporbecher und -behälter für Essen zum Mitnehmen.

Neuer Freibetrag bei der Einkommensteuer
Für alle Steuerzahler steigt der Grundfreibetrag, auf den man keine Steuern zahlen muss.
2021 liegt er bei 9744 Euro statt bisher 9408 Euro.
Die Grenze, ab der der 42-prozentige Spitzensteuersatz fällig wird, steigt leicht auf ein Jahreseinkommen von 57.919 Euro.
Außerdem dürfen Alleinerziehende höhere Unterhaltsleistungen bei den Steuern abziehen.

Menschen mit Behinderungen können bei der Steuererklärung ab 2021 höhere Pauschbeträge geltend machen.
Durch diese Pauschalen kann man es sich in vielen Fällen sparen, etwa Fahrtkosten aufwendig einzeln nachzuweisen.
Konkret gilt etwa bei einem Grad der Behinderung von 50 künftig eine Pauschale von 1140 Euro, bei einem Grad von 100 sind es 2840 Euro.

Elektronische Patientenakte startet
Ab 1. Januar sollen allen Versicherten Elektronische Patientenakten zur freiwilligen Nutzung angeboten werden.
Sie sollen beispielsweise Befunde, Röntgenbilder und Medikamentenpläne speichern können.
Beim Datenschutz ist zum Start eine etwas „abgespeckte“ Version vorgesehen.
Patienten können festlegen, welche Daten hineinkommen und welcher Arzt sie sehen darf.
Genauere Zugriffe je nach Arzt nur für einzelne Dokumente kommen aber erst 2022.

Weniger Maklerkosten
Wer eine Immobilie kauft, muss künftig nur noch maximal die Hälfte der Maklerkosten übernehmen.
Bisher übernimmt meist der Käufer komplett die Maklerprovision von bis zu sieben Prozent des Kaufpreises.
Ab dem 23. Dezember muss der Käufer seinen Anteil erst dann überweisen, wenn der Verkäufer seine Zahlung nachgewiesen hat.

Personalausweis wird teurer
Für einen neuen Personalausweis werden statt 28,80 Euro ab Jahresbeginn 37,00 Euro fällig – zumindest für Bürger, die mindestens 24 Jahre alt sind.
Sie brauchen nämlich erst nach zehn Jahren einen neuen Personalausweis.
Für jüngere Antragsteller, deren Ausweis nur sechs Jahre lang gültig ist, werden 22,80 Euro fällig.

Lebensversicherungen vergleichen
Verbraucher können Lebensversicherungen künftig besser vergleichen.
Versicherungsunternehmen müssen die sogenannten Effektivkosten ab Januar nach einheitlichen Kriterien angeben.
Damit können Kunden leichter erfassen, wie sich die Kosten eines Vertrags auf die Auszahlung der Lebensversicherung auswirken.


 
20-Euro-Schein bekommt neue Lackierung !

Etwa 4,3 Milliarden 20-Euro-Scheine sind derzeit im Umlauf.
Sie wechseln häufig den Besitzer und können schneller verschmutzt oder beschädigt und damit unbrauchbar werden.
Die Bundesbank lässt deshalb ab 2021 alle Zwanziger mit einem Speziallack überziehen.

Wer im nächsten Jahr einen 20-Euro-Schein in die Hände bekommt, könnte kurz stutzig werden: Die Banknoten fühlen sich glatter an, weil nun auch der Zwanziger standardmäßig mit einem Speziallack überzogen wird, um die Geldscheine haltbarer zu machen.
"Ab 2021 werden nur noch beschichtete 20-Euro-Banknoten hergestellt, sodass unbeschichtete 20-Euro-Banknoten nach und nach aus dem Bargeldkreislauf verschwinden werden", erklärte Bundesbank-Vorstandsmitglied Johannes Beermann in Frankfurt.

Auch der Fünfer und der Zehner der seit 2013 nach und nach in Umlauf gebrachten zweiten Serie der Euro-Banknoten sind mit einem Speziallack überzogen.
Denn gerade die Scheine mit geringerem Wert wechseln häufig den Besitzer und können dadurch schneller verschmutzt oder beschädigt und damit unbrauchbar werden.
Tests hätten ergeben, dass die Beschichtung die durchschnittliche Lebensdauer der Banknote erhöhe, sagte Beermann.
"Ähnliches erwartet man sich nun von der Beschichtung der 20-Euro-Banknoten.
Lackierte Banknoten sind deutlich weniger anfällig gegen Verschmutzung.
Das kann auch in Labortests nachgewiesen werden."

Falschgeldquote von 29 Prozent
Einige Notenbanken des Eurosystems haben nach Angaben der Bundesbank bereits im Sommer 2020 damit begonnen, probeweise lackierte Zwanziger in Umlauf zu geben.
Im Auftrag der Bundesbank werden allerdings erstmals im Jahr 2021 Zwanziger mit Lackierung hergestellt und im Jahresverlauf in Umlauf gegeben.
Bis Verbraucher in Deutschland eine solche lackierte 20-Euro-Banknote in Händen halten, könnte es also noch etwas dauern.

Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge waren im November 2020 gut 4,3 Milliarden 20-Euro-Scheine im Gesamtwert von 86,1 Milliarden Euro im Umlauf.
Der Hinweis der Währungshüter auf die neue Lackierung ist für Verbraucher auch deshalb wichtig, weil Kriminelle den Zwanziger häufig als Fälschung unters Volk bringen.
Im ersten Halbjahr 2020 nahm in Deutschland vor allem die Zahl der 10- und 20-Euro-Blüten zu, nach Angaben der Bundesbank waren es vor allem Druckfälschungen.
Der Zwanziger hatte mit 10.024 Fälschungen einen Anteil von 29 Prozent an den gut 34.000 Falschnoten, die Polizei, Handel und Banken in den ersten sechs Monaten 2020 in Deutschland aus dem Verkehr zogen.

Die zweite Euro-Banknoten-Serie seit Einführung des gemeinsamen europäischen Bargelds 2002 ist seit Mai 2019 komplett.
Seitdem sind auch der 100- und der 200-Euro-Schein mit überarbeiteten Sicherheitsmerkmalen im Umlauf.
Der 500-Euro-Schein fehlt in der "Europa-Serie".
Von der Einstellung der lilafarbenen Banknote versprechen sich Währungshüter eine Eindämmung von Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit.
Die alten Scheine der ersten Euro-Serie bleiben gesetzliches Zahlungsmittel und sind unbegrenzt umtauschbar.


 
Öko-Test: Experten warnen - Mineralöl in Toastbrot !

Ein Toastbrot muss knusprig und locker sein.
Damit konnten eigentlich alle getesteten zwanzig Vollkorn-, Körner- und Dinkeltoastbrote punkten.
Doch was die Inhaltsstoffe angeht, fanden die Prüfer in acht Produkten Verunreinigungen mit Mineralöl, schreibt die Zeitschrift „Öko-Test“(Ausgabe 1/2021).

Jeweils einmal vergab die Zeitschrift deshalb sogar die Noten „mangelhaft“ und „ungenügend“.
Eine mögliche Quelle für das Mineralöl könnte Schmierfett aus einem Gerät sein, schreibt „Öko-Test“.
Generell darf man sein Frühstückstoast dennoch genießen: Achtmal gab es ein „Sehr gut“ und dreimal ein„ Gut“.

Kein Schimmel und nicht zu viel Salz im Toastbrot
Beim Salzgehalt gibt „Öko-Test“ Entwarnung: Die meisten Toastbrote enthielten weniger Salz als etwa bei frischem Brot üblich.
Dauerhaft hoher Salzkonsum ist ein Risiko für Bluthochdruck.
Auch Schimmelpilzsporen fanden die Tester zum Ende der angegebenen Mindesthaltbarkeit in keinem Brot.
Generell ist Toast anfällig für Schimmel.
Ist eine Scheibe betroffen, sollte man die ganze Packung wegschmeißen.

Die Menge des krebserregenden Stoffes Acrylamid hat der Verbraucher zu großen Teilen selbst in der Hand.
Wird stark und dunkel geröstet, bildet sich mehr davon.
Angekohltes Brot sollte man auch nicht abkratzen und dann essen.

Toastbrot eignet sich gut zum Einfrieren und kann gefroren direkt in den Toaster gesteckt werden.


 
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