Aktuelle NEWS aus Deutschland !

Essen: Prozess um Krebs-Medikamente - Staatsanwalt für 13 Jahre Haft !

Im Prozess um gestreckte Krebsmedikamente in einer Apotheke in Bottrop hat die Staatsanwaltschaft dreizehneinhalb Jahre Haft für den Apotheker beantragt.
Staatsanwalt Rudolf Jakubowski sprach in seinem Plädoyer am Dienstag von einer "Bereicherung zu Lasten von Menschen, die um ihr Leben bangen".

Er sei überzeugt, dass der 47-Jährige lebenswichtige Medikamente unterdosiert, bei den Krankenkassen aber voll abgerechnet habe.
Dadurch soll den gesetzlichen Krankenkassen ein Schaden von rund 56 Millionen Euro entstanden sein.

Außerdem forderte der Staatsanwalt vor dem Essener Landgericht, dass gegen den Angeklagten ein lebenslanges Berufsverbot verhängt wird.


 
Bonn: Siegauen-Vergewaltigung - Zweiter Prozess-Beginn im September !

Der zweite Prozess gegen den sogenannten Siegauen-Vergewaltiger beginnt am 18. September.
Das teilte am Dienstag das Bonner Landgericht mit.

Der 32 Jahre alte Asylbewerber aus Ghana war im vergangenen Oktober wegen besonders schwerer Vergewaltigung und räuberischer Erpressung zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Nun muss er sich jedoch erneut vor Gericht verantworten, weil der Bundesgerichtshof (BGH) das erste Urteil teilweise aufgehoben hat.
Für den neuen Prozess hat das Bonner Landgericht vier Verhandlungstage angesetzt, das Urteil soll bereits am 5. Oktober fallen.

Die obersten deutschen Strafrichter hatten zwar den Schuldspruch bestätigt, das Landgericht muss aber die Schuldfähigkeit des Mannes erneut prüfen.
Laut Urteil hatte der 32-Jährige im April 2017 ein junges Paar in seinem Zelt überfallen.
Er bedrohte seine Opfer mit einer Astsäge und vergewaltigte die damals 23 Jahre alte Frau.
Im Prozess bestritt der abgelehnte Asylbewerber aus Ghana die Tat.

Das Landgericht hatte auf Grundlage eines psychiatrischen Gutachtens eine Persönlichkeitsstörung des Angeklagten angenommen.
Bei der Tat sei die Steuerungsfähigkeit des Mannes jedoch nicht eingeschränkt gewesen.
Dies sah der BGH nicht ausreichend belegt.


 
Messer in den Kopf gestochen: Täter vom Düsseldorfer Airport soll Flaschensammler sein !

Düsseldorf - Der Flughafen schläft.
Es ist Dienstagmorgen, 1.30 Uhr.
Da geschieht im leeren Ankunftsbereich eine schreckliche Bluttat:

Der 51-jährige „Klüh“-Sicherheitsmann Wolfgang S., der sich in einer Pause eine Cola holen will und deshalb auf dem Weg zu „McDonald’s“ ist, wird hinterrücks in den Kopf gestochen - ein Mordversuch!
Die Polizei beruft eine Ermittlungskommission zusammen.

Täter soll ein Flaschensammler sein
Der Täter, ein verwirrter Deutsch-Tunesier (24) wird Minuten später von der Bundespolizei gestellt.
Der Mann soll der Flaschensammler-Szene angehören, ist polizeibekannt und soll schon mehrfach mit Drogen aufgefallen sein.

Zeugen, die den Angriff sahen, hatten um Hilfe gerufen.
Nach einer Not-Operation ist Wolfgang S. außer Lebensgefahr und befindet sich bereits in einem normalen Krankenzimmer.

Er bekam schon Besuch von Kollegen.

Bei den Berichten der Zeugen zum Ablauf allerdings gehen die Versionen ziemlich durcheinander.

„Klüh“-Mitarbeiter etwa wollen den Täter kennen.
Einer berichtet: „Der spricht mit sich selbst, sammelt am Abflug und in der Ankunft immer Flaschen, bekam schon Platzverweise.
Ein ziemlich aggressiver Typ."

Die Polizei kann oder will das nicht bestätigen, nur, dass der Täter einen verwirrten Eindruck machte.
Ein Zusammenhang mit Flaschensammeln hat sich bei den ersten Ermittlungen nicht ergeben.
Das Motiv des Mannes ist nach wie vor völlig unbekannt.

Sicherheitsmitarbeiter: „Er war aggressiv"
Ein „Klüh“-Kollege berichtet, dass der Täter angeblich schon mehrfach des Flughafens verwiesen worden sein soll.

Mitarbeiter der Sicherheitsdienste von „Klüh“ und von „Kötter“ beklagen seit Monaten das aggressive Auftreten von Flaschensammlern am Abflug und an der Ankunft.

Einer berichtet: „Die machen bis zu 50 Euro am Tag, vor allem am Abflug, wenn die Fluggäste ihre Plastikflaschen abgeben müssen.
Da gibt es schon richtige Revierkämpfe.“

Flughafen sieht kein Problem
Dazu Flughafen-Sprecher Thomas Kötter: „Wir haben hier kein Problemfeld.
Flaschensammler gibt es überall.
Wenn sie zu dreist werden, greifen wir schon ein.“

Dem stehen jedoch Aussagen der Securitys entgegen: „Wir hatten im letzten Jahr einmal eine Hundestreife.
Die wurde wieder abgeschafft, da kamen die Obdachlosen und Flaschensammler wieder.“

Experten fordern Hundestreife
Ein Bundespolizist berichtete im letzten Jahr: „Das ist ein Sachverhalt, der sich täglich wiederholt mit wechselnden Personen.
Man lässt die Gilde der Leergut-Verwerter oft gewähren – wenn die Pfandjäger unauffällig ihren Cent-Geschäften nachgehen.“

Gewerkschaftssekretär Özay Tarim: „Es sind mehr Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter nötig.
Man sollte die Hundestreife wieder einführen.
Die hatte Klüh gestellt.“


 
Unfassbar: JVA Euskirchen - Mitarbeiter verliert USB-Stick mit wichtigen Daten !

Euskirchen - Aus der JVA Euskirchen sind möglicherweise sensible Daten über die Vollzugsbeamten in die Hände von Häftlingen geraten.

Ein JVA-Mitarbeiter soll Personaldaten auf einen USB-Stick gezogen und diesen auf dem Parkplatz verloren haben, sagte ein Sprecher des NRW-Justizministeriums am Dienstag in Düsseldorf.
Zuvor hatte der WDR darüber berichtet.

Es sei davon auszugehen, dass Häftlinge, die im offenen Vollzug ihre Strafe verbüßen, diesen Daten-Stick gefunden haben und so an die Daten gelangt sein könnten.

Die Landesdatenschutzbeauftragte werde eingeschaltet, erläuterte der Ministeriumssprecher.
Von der Leitung der JVA Euskirchen war am Dienstag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.


 
Betrug mit gefälschten Rechnungen: Bonner muss 55.638 Euro zurückzahlen !

Bonn - Zweite „Abreibung“ für einen Bonner Unternehmer.
Der 52-Jährige hatte strafrechtlich schon eine saftige Strafe kassiert: ein Jahr und neun Monate Haft auf Bewährung wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs.
Aktuell der Prozess vor dem Zivilgericht: Für den Betrüger wird es jetzt richtig teuer!

Bonner fälschte Arzt-Rechnungen und kassierte von Krankenkasse
Neun Jahre lang, von April 2006 bis Dezember 2015, hatte der Geschäftsmann Arztrechnungen gefälscht und bei seiner privaten Krankenversicherung eingereicht.
Aber die Geschichten, die der 52-Jährige im Gütetermin vor dem Bonner Landgericht zu seiner Verteidigung erzählte, wurden immer schräger.

Behandelnder Arzt war sogar schon verstorben
Die Richter der 9. Zivilkammer glaubten ihm schließlich kein Wort mehr.
Der Fall war überhaupt erst aufgeflogen, weil der studierte Wirtschaftsfachmann sogar dann noch Rechnungen eingereicht hatte, als der ihn angeblich behandelnde Arzt bereits verstorben war.

Gericht glaubt dem Angeklagten kein Wort
Im Strafverfahren hatte der Angeklagte eingeräumt, dass er die Rechnungen nach dem Tod des Arztes gefälscht habe.
Aber die Fälschungen in den Jahren zuvor hat er bis zum Schluss bestritten.

Die Zivilrichter jedoch waren sich sicher, dass der 52-Jährige, der seit 15 Jahren als arbeitsunfähig gilt, sogar die ganze Erkrankung erfunden hat!
Dafür gebe es ausreichend Indizien.

Zum Beispiel: Alle zwei Wochen seien dem Unternehmer Geschwüre entfernt worden.
Es existierten darüber aber keine Arzt- oder Laborberichte, die in Zusammenhang mit der Erkrankung gestanden hätten.

25 Eingriffe im Jahr ohne eine weitergehende therapeutische Behandlung – das sei nicht nachvollziehbar, so das Bonner Gericht.

Arzt sei aus dem Ausland für Hausbesuche gekommen
Völlig unglaubwürdig machte sich der 52-Jährige dann, als er den Richtern im Gütetermin folgende Geschichte auftischte: Der Internist, der nach Schließung seiner Praxis 2012 in ein anderes Bundesland verzogen war, wäre regelmäßig nach Bonn gekommen.
Oder die Behandlung hätte in einem zu einer Praxis umgebauten Wohnwagen auf einem Campingplatz im Rhein-Sieg-Kreis stattgefunden.
Wie ein operativer Eingriff in einem Wohnwagen nach den Hygienevorschriften, vor allen aber nach den Regeln der ärztlichen Kunst abgelaufen sein soll – das erschien der Kammer doch ziemlich schleierhaft.

Klage in vollem Umfang stattgegeben
Wie Gerichtssprecher Tobias Gülich gestern bestätigte, wurde jetzt der Klage der geschädigten privaten Krankenversicherung im vollem Umfang stattgegeben.
Damit muss der „Patient“ die erfundenen Heilbehandlungskosten in Höhe von 55.638 Euro zurückzahlen.

(AZ: Landgericht Bonn 0 O 66/17)


 
Senior (88) fährt zur Polizei im Münsterland - als er den Beamten seinen Kofferraum zeigt, trauen sie ihren Augen nicht !

Coesfeld. Ein Mann (88) hat bei einigen Beamten der Polizei Coesfeld im Münsterland für einen ordentlichen Adrenalinschub gesorgt.

Der Senior aus dem Kreis Coesfeld betrat die Polizeiwache und gab an, im Rahmen der Waffenamnestie Schusswaffen abgeben zu wollen.

Wer nun ein, zwei Pistolen vermutet, liegt weit daneben.
Was er den Polizisten in seinem Kofferraum präsentierte, war ein halbes Kriegsarsenal.

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Kofferraum voller Waffen
Der Kofferraum seines Autos war voll mit Waffen, Munition und Sprengstoff.
Vier Langwaffen, fünf Pistolen, einen Revolver und zwei Maschinenpistolen wollte der Mann abgeben – dazu reichlich Munition und vier Kilo (!) Sprengstoff.

Die Abgabe fiel freilich nicht mehr unter die nur noch bis Sonntag geltende Waffenamnestie, sondern war ein eindeutiger Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Sprengstoffgesetz.
Gegen den 88-Jährigen wurde Strafanzeige gestellt.
Bisher wollte er nichts zur Herkunft seines imposanten Arsenals sagen.

Trotz Waffenamnestie: Strafanzeige gegen Mann (88) gestellt
Bei den Maschinenpistolen handelte es sich laut Polizei um deutsche und britische Weltkriegshinterlassenschaften.
Das LKA wurde hinzugerufen, um den Sprengstoff fachgerecht zu entsorgen.

Ein Jahr lang hatten Menschen in Deutschland bis zum 1. Juli die Möglichkeit, im Rahmen der Waffenamnestie illegale Waffen und Munition straffrei abzugeben.


 
Mord an Melanie R.: Tatverdächtiger in Spanien festgenommen !

Durchbruch beim Mordfall Melanie R.: Wie die Staatsanwaltschaft in Berlin mitteilte, wurde der mutmaßliche Täter in Spanien festgenommen.
Nun soll er nach Deutschland ausgeliefert werden.

Der Mord an der 30-jährigen Melanie R. in Berlin scheint aufgeklärt.
Die Generalstaatsanwaltschaft in Berlin teilte mit, dass der Tatverdächtige in Spanien festgenommen werden konnte.
Es handelt sich dabei um einen 38 Jahre alten Mann, der sich in Berlin ohne festen Wohnsitz aufgehalten hatte.

Dem Mann konnten die Spuren am Tatort des Mordes an Melanie R. "eindeutig zugeordnet werden", sagte die Staatsanwaltschaft.
Die Ermittlungen hatten ergeben, dass sich der Gesuchte ins Ausland abgesetzt hatte.

Zusammen mit den spanischen Fahndern konnte der Mann am Dienstag festgenommen werden. Nun soll er nach Berlin ausgeliefert werden.

Die Leiche von Melanie R. war Ende Mai von einem Spaziergänger an einer S-Bahn-Trasse in Pankow entdeckt worden.
Die 30-Jährige, die in der Nähe des Fundortes wohnte, war zuvor als vermisst gemeldet worden.


 
Harsewinkel: Juwelier-Einbruch geklärt - Diebe schneiden Loch in Wand !

Die Diebe kamen durch die Wand und ließen einen ganzen Tresor mitgehen: Nun hat die Polizei den ungewöhnlichen Juweliereinbruch im ostwestfälischen Harsewinkel geklärt.
Wie die Ermittler am Donnerstag mitteilten, hatten die Täter im November 2017 ein Loch in die Wand des Geschäfts neben einem Juwelier geschnitten und einen Tresor mit Schmuck und Bargeld gestohlen.

Nach umfangreichen Ermittlungen und mit einigem Kraftaufwand stellten die Polizisten nun den leergeräumten Tresor sicher.
Er fand sich einbetoniert unter dem Boden eines unbewohnten Hauses in Harsewinkel.

Tatverdächtig ist ein 42-Jähriger Gütersloher, der wegen weiterer Straftaten in Untersuchungshaft sitzt.
Nach möglichen Mittätern wird gesucht.


 
Bottroper Apotheker zu 12 Jahren Haft verurteilt: Er panschte Krebsmedikamente aus Habgier !

Essen. Der Bottroper Apotheker Peter S. hat jahrelang lebenswichtige Krebsmedikamente gepanscht.
Das Landgericht Essen hat den Mann am Freitag jetzt zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

Der Mann hatte aus reiner Habgier gehandelt, davon ist das Gericht überzeugt.
S. hat demnach in großem Stil gegen das Arzneimittelrecht verstoßen und Krankenkassen betrogen.

Lebenslanges Berufsverbot
Das Gericht verhängte außerdem ein lebenslanges Berufsverbot gegen den Mann, der ausgerechnet am Tag der Urteilsverkündung seinen 48. Geburtstag hat.

Um seinen Gewinn zu maximieren, hatte der Apotheker seinen todkranken Kunden falsch dosierte Medikamente verkauft.

Bottroper Apotheker äußert sich nicht
Im Urteil ist von mehr als 14.000 Medikamenten die Rede, die in ihrer Qualität nicht unerheblich gemindert waren.

Der Angeklagte selbst hatte sich im Prozess nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Seine Verteidiger hatten Freispruch beantragt.

Staatsanwaltschaft forderte dreizehneinhalb Jahre
Die Staatsanwaltschaft hatte dreizehneinhalb Jahre Haft gefordert.
Sie war überzeugt, dass Peter S. jahrelang lebenswichtige Krebsmedikamente gestreckt hatte, um seinen luxuriösen Lebensstil zu finanzieren.

Der 48-Jährige habe sich auf Kosten von Menschen bereichert, die um ihr Leben bangten, hatte Staatsanwalt Rudolf Jakubowski in seinem Plädoyer argumentiert.
"Und das zur Fortsetzung seines luxuriösen Lebensstils - zum Beispiel zum Bau einer Villa mit Wasserrutsche."

Opfer kritisieren: Fragen blieben offen
Die Verteidiger des Apothekers zweifelten die Indizienkette insgesamt an und fordern einen Freispruch.
Der Angeklagte selbst hat sich im Prozess nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Opfer und Hinterbliebene kritisierten, dass wichtige Fragen in dem Verfahren am Landgericht Essen offengeblieben seien.
Vor allem konnte nicht geklärt werden, wie viele Patienten unterdosierte Medikamente bekommen haben.
Anfänglich war die Staatsanwaltschaft von mehr als 1000 betroffenen Patienten ausgegangen.

Der mutmaßliche Medikamentenskandal war von zwei Mitarbeitern des Apothekers aufgedeckt worden.
Für ihre Enthüllungen waren sie Ende 2017 mit dem Deutschen Whistleblower-Preis ausgezeichnet worden.


 
Unglück in Solingen: Kind (1) stürzt aus dem Fenster 14 Meter in die Tiefe !

Solingen. Ein fürchterliches Unglück hat sich am Donnerstagabend gegen 18 Uhr in Solingen.
In einer Wohnung im vierten Stock eines Mehrfamilienhauses stürzte ein eineinhalbjähriges Kind aus dem Fenster.

Die Mutter hatte wohl mit dem Kind auf der Couch geschlafen, als das Kind aufwachte und ein angelehntes Fenster öffnete.

Der Junge stürzte 14 Meter in die Tiefe.
Eine Nachbarin hörte den Aufprall, entdeckte das Kind und wählte sofort den Notruf.

Der kleine Junge wurde mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Dass das Kind auf Rasen aufprallte, rettete ihm womöglich das Leben.
Auch die Mutter musste in eine Klinik, erlitt einen Schock.


 
Großrazzia gegen neue Form der organisierten Kriminalität: Essener Zoll nimmt Familien-Clan hoch !

Großrazzia in NRW
Zollfahndung gelingt Schlag gegen illegale Produktion von Wasserpfeifen-Tabak
Es ist der bundesweit größte Erfolg gegen den neuen Zweig der organisierten Kriminalität
Die Staatsanwaltschaft Wuppertal beziffert den Steuerbetrug auf 372.000 Euro


Essen. Luxus-Karossen, Falschgeld und vor allem tonnenweise Shisha-Tabak.
Bei einer Groß-Razzia gegen einen Familien-Clan aus Langenfeld und Solingen ist dem Zollfahndungsamt Essen am Donnerstag der bundesweit größte Schlag gegen die illegale Produktion von Wasserpfeifen-Tabak gelungen.

Die Zoll-Fahnder durchsuchten mit Unterstützung der Polizei unter anderem eine Lagerhalle in Langenfeld.
Hier stießen sie auf eine vollständige Produktionsanlage, die der 12-köpfige Familien-Clan nach Ermittlungen der Beamten aufgebaut hatte.
Selbst Jugendliche waren an der Operation beteiligt.
Der jüngste Verdächtige ist erst 15 Jahre alt, der älteste ist 57.
Der Familien-Clan ist syrischer Herkunft.
Manche von ihnen haben einen deutschen Pass.

Staatsanwaltschaft: „Steuerschaden ist enorm“
Die Beamten stellten in der illegalen Fabrik rund 2,5 Tonnen gebrauchsfertigen Shisha-Tabak sicher.
Dazu fanden sie 550 Kilogramm Rohtabak und massenhaft Kanister mit Produkten, die zur Herstellung von Wasserpfeifen-Tabak notwendig sind.
Dazu stellten die Ermittler unter anderem auch 22.500 Euro Bargeld, Falschgeld-Blüten und Luxus-Karossen sicher, mit denen die Ware verteilt wurde.

Die Ausmaße sind gigantisch: „Allein der Steuerschaden beträgt 372.000 Euro“, sagt Wolf-Tilman Baumert, von der Wuppertal Staatsanwaltschaft.
„Hinzu kommen noch die gesundheitlichen Aspekte.“
Nach Angaben des Oberstaatsanwalts seien die hygienischen Zustände in der Fabrik mangelhaft gewesen.

Wie ging der Familien-Clan vor?
Der Familien-Clan soll Rohtabak steuerfrei aus dem Ausland bezogen und die Blätter in der Fabrik zerkleinert haben.
Die weitere Herstellung ist laut Holger Gießelmann, Leiter des Zollfahndungsamts Essen, sehr einfach: Aromen, Glycerin und Zucker müssten lediglich mit dem Tabak vermischt werden.
Danach wurde der fertige Shisha-Tabak vor Ort verpackt.

Dabei ging der Betrug weiter: Nach Erkenntnissen der Behörden verpackte der Clan seinen Tabak in den Verpackungen bekannter Marken und verteilte das Produkt dann an Zwischenhändler.
„Die haben die ganze Familie gerufen und los geht’s“

Die Zwischenhändler verkauften den angeblichen Marken-Tabak dann an Shisha-Bars und Kioske, nicht nur in NRW, sondern auch in angrenzenden Ländern der EU.

Wenn ein Zwischenhändler spontan Ware brauchte, soll der Clan in der Lage gewesen sein, innerhalb einer Stunde 300 bis 400 Kilogramm Shisha-Tabak zu verpacken.
„Die haben dann die ganze Familie nach Langenfeld gerufen und los geht’s“, sagte ein Ermittler der Zollfahndung Essen, der nicht namentlich genannt werden möchte.
Ermittler nehmen komplettes Netzwerk hoch

Nicht nur die Fabrik des Familien-Clans nahm das Zollfahndungsamt am Donnerstag hoch.
Die Staatsanwaltschaft Wuppertal erließ weitere 34 Durchsuchungsbefehle gegen die Drahtzieher, die an der illegalen Verbreitung des Wasserpfeifen-Tabaks beteiligt gewesen sein sollen.

Bei der Großrazzia am Donnerstag standen 150 Einsatzkräfte gleichzeitig bei Hintermännern in Essen, Solingen, Langenfeld und Heilbronn auf der Matte.

Familien-Clan droht lange Haftstrafe

Die illegale Produktion von Shisha-Tabak ist ein vergleichsweise neues Phänomen. Üblich war bislang die illegale Einfuhr von Tabak zur Weiterverarbeitung in Form von Zigaretten.
Den Mitgliedern des Familien-Clans drohen nun laut Oberstaatsanwalt Baumert Haftstrafen von sechs Monaten bis zehn Jahren pro Tat.
Es geht neben der banden- und gewerbsmäßigen Steuerhinterziehung und Steuerhehlerei auch um den Verstoß gegen das Markengesetz.

Den Zwischenhändlern drohen wegen des Ankaufs der Hehlerware Geld- oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren.


 
Mysteriöser Tod: Mann schlägt 17-Jährigen - plötzlich kippt der Angreifer um und stirbt !

In Hamburg hat ein 34-Jähriger Teenager attackiert
Plötzlich kippte der Mann um und starb
Die Ermittler stehen vor einem Rätsel


Hamburg. Nach dem Tod eines Mannes bei einer Auseinandersetzung mit Jugendlichen in Hamburg-Horn ist weiter unklar, woran der 34-Jährige gestorben ist.
Eine Obduktion habe kein klares Ergebnis gebracht, sagte Oberstaatsanwältin Nana Frombach am Donnerstag.
Nun sollen weitere Untersuchungen folgen.

Der Mann soll zwei 17-Jährige und zwei 16 Jahre alte Mädchen auf einer Parkbank am Dienstag angepöbelt und einem von ihnen ins Gesicht geschlagen haben.
Die beiden 17-Jährigen hätten ihn daraufhin überwältigt und die Polizei gerufen.

Als die Beamten eintrafen, röchelte der Mann und war nach Angaben der Polizei nicht mehr ansprechbar.
Trotz der Reanimationsversuche eines Notarztes starb er später im Krankenhaus.

Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung mit Todesfolge gegen die beiden Jugendlichen.
Dieser Vorwurf sei jedoch nur eine Arbeitshypothese, sagte Frombach.
Denkbar seien auch eine fahrlässige Tötung oder gar keine strafbare Handlung, wenn etwa eine Vorerkrankung bestand.
„Es ist ein Verfahren mit sehr offenem Ausgang“, betonte die Oberstaatsanwältin.


 
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