Aktuelle NEWS aus Deutschland !

Zwei Tote in Münster: Polizei vermutet eskalierten Streit !

Vermutlich nach einem Streit hat in Münster ein Mann seine 23-jährige Freundin umgebracht.
Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft tötete sich der 41-Jähriger anschließend selbst.
Hinweise auf eine Beteiligung einer dritten Person liegen nach der Obduktion nicht vor, wie Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am Freitag mitteilte.

Die junge Frau lebte nach ersten Ermittlungsergebnissen in einer Wohngemeinschaft mit einer 21-Jährigen.
Ihr Freund war regelmäßig dort zu Gast.
"Wir erhielten mittlerweile Hinweise darauf, dass es in der Beziehung immer wieder zu Streit kam.
Möglicherweise ist ein Streit gestern eskaliert", sagte der Leiter der Mordkommission Dirk Bommert laut Mitteilung.


 
Wegen ein paar km/h zu viel: Autofahrer klaut Blitzer und versenkt ihn in Baggersee !

Mit einer halsbrecherischen Aktion hat sich ein 20-jähriger Autofahrer in Baden-Württemberg große Schwierigkeiten eingehandelt: Nachdem er geblitzt wurde, stahl er die Radarfalle und warf sie in einen See.

Ein in eine mobile Radarfalle geratener junger Autofahrer hat in Baden-Württemberg die Nerven verloren und damit alles noch viel schlimmer gemacht.

Wie die Polizei Ludwigsburg am Freitag mitteilte, wurde der 20-Jährige abends auf einer Bundesstraße geblitzt.
Offenbar aus Sorge vor Konsequenzen stahl er Teile der Anlage und versenkte diese in einem See.
Bei der Aktion vollzog er zudem verkehrsgefährdende Manöver.

Nach Angaben der Beamten richtete der junge Mann dadurch einen Schaden von mehr als 15.000 Euro an und handelte sich Strafanzeigen wegen Straßenverkehrsgefährdung und Diebstahls ein.
Dabei war die Aktion völlig unsinnig: Zum einen stahl er nur die Blitzlichter der Radarfalle, ließ Kamera und Datenträger aber unangetastet.
Zum anderen überschritt er die zulässige Höchstgeschwindigkeit gerade einmal "im einstelligen Bereich", also lediglich marginal.

Mit quietschenden Reifen davongerast
Nach Angaben der Beamten war der Mann am Donnerstagabend bei Vaihingen geblitzt worden.
Nach rund zehnminütiger "Bedenkzeit" kehrte er zurück, stellte sein Auto am gegenüberliegenden Fahrbahnrand ab und rannte quer über alle vier Fahrbahnen der Bundesstraße zu dem mobilen Tempomessgerät.
Er stahl die zugehörigen Blitzlichter, packte diese in sein Auto, wendete laut Polizei mitten auf der Straße und raste mit "quietschenden Reifen" davon.

Dabei kam er kurzzeitig ins Schleudern und geriet auf die Gegenfahrbahn, sodass ein entgegenkommendes Fahrzeug ihm ausweichen musste.
Später stellte sich der Fahrer selbst auf einem Polizeirevier und gab zu, die Blitzlichter in einen Baggersee geworfen zu haben.
Die Beamten prüfen noch, ob er eventuell noch weitere Menschen gefährdete.


 
Übersetzer bei der Bundeswehr: Ehepaar soll für iranischen Geheimdienst spioniert haben !

In Koblenz beginnt der Prozess gegen ein Ehepaar aus Afghanistan.
Der Mann soll während seiner Tätigkeit als Übersetzer Geheimnisse der Bundeswehr an den Iran weitergegeben haben.

Ein Ehepaar soll Geheimnisse der Bundeswehr in der Eifel an einen iranischen Nachrichtendienst weitergegeben haben.
Wegen mutmaßlicher Spionage steht es vom kommenden Montag an vor dem Oberlandesgericht Koblenz.
Die Verhandlung unterliegt der Geheimhaltung.
In sämtlichen Prozessphasen mit inhaltlichen Vorwürfen könnte die Öffentlichkeit ausgeschlossen werden.

Die Bundesanwaltschaft hat den 51-jährigen Ehemann wegen Landesverrats in einem besonders schweren Fall angeklagt.
Der Deutsch-Afghane war Übersetzer und landeskundlicher Berater bei der Bundeswehr in der Heinrich-Hertz-Kaserne in Daun in der Vulkaneifel.
Außerdem soll er in 18 Fällen Dienstgeheimnisse verletzt haben.

Angeklagter schweigt zu den Vorwürfen
Der frühere Zivilangestellte hat laut Anklage unter Missbrauch seiner verantwortlichen Stellung militärische Staatsgeheimnisse an einen iranischen Nachrichtendienst weitergegeben.
Zu den Vorwürfen äußerte sich der Angeklagte nach Auskunft des Oberlandesgericht vorerst nicht.
Er sitzt in Untersuchungshaft.
Er war bereits am 15. Januar 2019 im Rheinland festgenommen worden.

Wegen mutmaßlicher Beihilfe hat die Bundesanwaltschaft auch seine deutsch-afghanische Frau angeklagt.
Die 40-Jährige befindet sich auf freiem Fuß.
Das Gericht hat zunächst 16 Verhandlungstage bis zum 31. März terminiert.

Verfassungsschützern gilt der Iran – wie Russland und China, teils auch die Türkei – als ein Hauptakteur von Spionageaktivitäten gegen Deutschland.

Die iranischen Nachrichtendienste suchten auch im Bereich Militär "ständig nach geeigneten menschlichen Quellen, um den Informationsbedarf des iranischen Regimes abdecken zu können", heißt es in einer Information des Bundesamts für Verfassungsschutz.


 
Explosion bei Lagerverkauf in Düsseldorf - Einsatzkräfte verletzt !

Bei einem Lagerverkauf in Düsseldorf ist ein Feuer ausgebrochen.
Beim Einsatz der Feuerwehr gab es Explosionen, bei denen zwei Einsatzkräfte verletzt wurden – eine davon schwer.


Zwei Feuerwehrmänner sind durch Explosionen bei einem Lagerhallenbrand in Düsseldorf verletzt worden, einer davon schwer.
Ein 37-jähriger Helfer befindet sich derzeit auf einer Intensivstation, wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte, der zweite konnte bereits aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Die Einsatzkräfte waren in der Nacht noch mit den Löscharbeiten beschäftigt.
Gegen 4 Uhr morgens twitterte die Feuerwehr, dass das Feuer unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Die gewaltigen Aufnahmen und die Stimmen der Feuerwehrleute vor Ort seht ihr oben im Video.


 
Berlin: Verbindungen zum Clan-Milieu? Razzia in Barbershops !

Die Berliner Polizei beobachtet die Verlagerung der kriminellen Geschäfte in kleinere, legale Objekte.
Am Freitag wurden in Wedding wurden deshalb mehr als 20 Barbershops durchsucht.

Mehr als 60 Beamte einer Hundertschaft der Polizei, LKA-Ermittler und Mitarbeiter des Bezirksamtes haben am Freitag in Wedding (Mitte) mehr als 20 Barbershops durchsucht.
Hintergrund der Prüfung: mögliche Verbindungen ins Clan-Milieu!

Ein Beamter des LKA 3 (Gewerbeverstöße).: „Unser Kontrolldruck auf Shisha-Bars und Wettbüros ist groß wie nie zuvor.
Aber wir beobachten mittlerweile eine Verlagerung der kriminellen Geschäfte in kleinere, legale Objekte.“
Dazu gehörten beispielsweise Backshops, Imbisse, Autovermietungen, Handy-Shops – und eben Barbershops.

„Oft haben die Angestellten dort auch keinen Lehr- oder Meisterabschluss, es werden gefälschte Pflegeprodukte vertrieben, es gibt Kassen -und Sozialversicherungsbetrug oder die Hygienevorschriften werden nicht eingehalten“, so der Beamte weiter.
Mindestens drei der Weddinger Frisöre haben nach Informationen keine Gewerbe angemeldet, mehr als zehn sind nicht – wie vorgeschrieben – in die Handwerksrolle eingetragen.

Zum Ergebnis der Überprüfungen konnte die Polizei am Abend noch keine Angaben machen.


 
Wilke-Firmengelände steht im Internet zum Verkauf !

Dem insolventen Fleischhersteller Wilke geht auch das letzte Geld aus.
Das Twistetaler Unternehmen kann nicht einmal mehr die laufenden Kosten bezahlen.
Nun soll das Firmengelände zu Geld gemacht werden.

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Ein wenig stutzig könnte man angesichts des unverschämt günstigen Quadratmeterpreises schon werden: 65 Euro pro Quadratmeter soll der noch zu findende Käufer für einen Produktions- und Verwaltungskomplex in Twistetal-Bernsdorf (Waldeck-Frankenberg) hinblättern.
Inklusive zweier Wohnhäuser und eines neuen Blockheizkraftwerks. In Frankfurt etwa kostet der Quadratmeter Wohnfläche im Schnitt das Achtzigfache.
Das nur zur ungefähren Einordnung.

Kann man also bedenkenlos zuschlagen?
Nicht unbedingt.
Erstens sollten Interessenten das nötige Klein- bzw. Großgeld mitbringen, denn bei insgesamt 34.000 Quadratmetern Grundstücks- und 25.000 Quadratmetern bebauter Fläche summiert sich der Gesamtpreis auf stattliche 1,7 Millionen Euro.

Zweitens gab es in den vergangenen Monaten zahlreiche Berichte über ein Schimmelproblem beim Vormieter.
Die Katze im Sack zu kaufen ist bei einem Kaufpreis in dieser Höhe eher nicht empfehlenswert.

Selbst die laufenden Kosten sind nicht zu decken
Der Vormieter ist in der Region kein Unbekannter: Es handelt sich um das insolvente Unternehmen Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren.
Jenen ehemaligen Fleischerei-Riesen, dessen Listerienskandal 2019 die Schlagzeilen in Nordhessen beherrschte. Wilke-Waren werden mit drei Todesfällen und 37 weiteren Krankheitsfällen in Verbindung gebracht.
Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt.

Wie am Freitag bekannt wurde, geht Wilke derzeit auch das letzte Geld aus.
Der Insolvenzverwalter habe die sogenannte Masseunzulänglichkeit angemeldet, erklärte das Amtsgericht Korbach.
Das bedeutet, die Insolvenzmasse reicht nicht, um laufende Kosten zu decken.
Darunter fallen beispielsweise Strom- und Mietkosten, die nach der Insolvenz entstanden sind. Solche Forderungen werden gegenüber regulären Gläubigern bevorzugt behandelt.
Eine Versammlung der Gläubiger findet in der kommenden Woche statt.

Hoffen auf den Geldsegen
Laut dem Amtsgericht ist der Zustand der Masseunzulänglichkeit kein endgültiger.
Theoretisch könnte wieder Geld reinkommen.
Und auch wenn der Insolvenzverwalter sich dazu bislang nicht öffentlich äußert: In dieser Hinsicht besitzt der geplante Verkauf des Betriebsgeländes große Bedeutung für diejenigen, die auf ihr Geld warten.

Wie es um Interessenten bestellt ist, dazu will sich auch die zuständige Immobilienverwaltung nicht äußern.
Dass Privatleute sich nicht um das Gelände in Twistetal reißen werden, liege auf der Hand, sagte der Anbieter auf Nachfrage des hr.
Ob und wie viele Unternehmen ihr Interesse bekundet haben, darüber schwieg er sich aus.
Sollte sich kein Käufer finden, könnte dieses bei einer Zwangsversteigerung unter den Hammer kommen.
Zuvor hatte die HNA darüber berichtet.

Wilke seit Oktober dicht
Behörden hatten den Betrieb im Oktober geschlossen, nachdem ein Zusammenhang zwischen Wilke Wurstwaren und den Todesfällen hergestellt worden war.
Im Zuge der Ermittlungen waren Aufnahmen verschimmelter Wurstwaren an die Öffentlichkeit gekommen.
Die Restbestände des Unternehmens wurden entsorgt.


 
Nach tödlicher Messerattacke in Kirchheim: Tatverdächtiger stirbt in Untersuchungshaft !

Der mutmaßliche Messerstecher von Kirchheim hat sich im Gefängnis das Leben genommen.
Wiederbelebungsversuche blieben laut Polizei erfolglos.
Der Mann soll auf der Suche nach dem Liebhaber seiner Frau deren Bruder erstochen haben.


Der Mann, der in der vergangenen Woche in Kirchheim (Hersfeld-Rotenburg) seinen Schwager erstochen haben soll, ist tot.
Der 31 Jahre alte Tatverdächtige starb nach einem Suizidversuch in Untersuchungshaft, wie die Polizei Osthessen am Freitag bestätigte.

Zwar sei der Mann zunächst reanimiert und in ein Krankenhaus gebracht worden.
Dort sei er aber später an seinen Verletzungen gestorben.
Einzelheiten nannte ein Polizeisprecher nicht.

Niedrige Beweggründe vermutet
Der 31-Jährige saß wegen Mordverdachts in U-Haft.
Die Staatsanwaltschaft Fulda ging von niedrigen Beweggründen aus.

Nach bisherigen Erkenntnissen war es am 7. Januar zu einem Streit zwischen dem Mann und seiner Ehefrau in Oberaula (Schwalm-Eder) gekommen.
Die Frau sei daraufhin zu ihrem Liebhaber nach Kirchheim geflüchtet und habe ihren Bruder alarmiert.
Als der Tatverdächtige in die Wohnung des Liebhabers eindrang, sei er auf den 35 Jahre alten Bruder seiner Ehefrau getroffen und habe ihn mit einem Messer attackiert.
Die Frau und ihr Freund konnten flüchten.

Der Tatverdächtige soll sich danach stundenlang in dem Haus verschanzt und dort randaliert haben.
Ein Spezialeinsatzkommando überwältigte den Mann schließlich.


 
Gasaustritt im Düsseldorfer Flughafen-Terminal: 40 Mitarbeiter verletzt !

Düsseldorf - Am Düsseldorfer Flughafen haben am Samstagnachmittag rund 40 Mitarbeiter über Augen- und Atemwegsreizungen geklagt.
„Die Mitarbeiter sind vor Ort durch Einsatzkräfte behandelt worden, es musste aber niemand ins Krankenhaus“, sagte ein Flughafensprecher.

Nach Polizeiangaben hatten sich die betroffenen Mitarbeiter im „Reisemarkt“ aufgehalten, einer Zwischenebene im Flughafengebäude.
Der betroffene Bereich wurde geräumt.

Kein Stoff nachweisbar
„Bisher können wir weder ein absichtliches Versprühen von Reizgas noch einen technischen Defekt ausschließen“, berichtete ein Polizeisprecher.
Durch Messungen sei aktuell kein Stoff in der Luft nachzuweisen, die Ermittlungen dauerten an.

Wie der Flughafensprecher weiter mitteilte, seien keine Fluggäste betroffen.
Auch der Flugbetrieb laufe normal weiter.


 
Sohn findet Substanz in Wohnung der Eltern: Evakuierung !

Ein 37-Jähriger hat in der Wohnung seiner gestorbenen Eltern im Landkreis Cloppenburg eine verdächtige Substanz gefunden - und einen größeren Feuerwehreinsatz samt Evakuierung ausgelöst.
Aufgrund seiner Angaben mussten die Einsatzkräfte davon ausgehen, dass es sich um Sprengstoff handeln könnte, wie die Polizei mitteilte.

Deshalb seien das betroffene Mehrparteienhaus in Friesoythe und neun angrenzende Häuser am Samstagmittag evakuiert worden.
Auch Rettungsdienst und Notarzt waren vorsichtshalber im Einsatz.

Experten des LKA Niedersachsen begutachteten die Substanz - und stellten fest, dass es sich tatsächlich um Sprengstoff handeln könnte.
Der Fund wurde auf einer Ackerfläche kontrolliert gesprengt.
Gegen den 37-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachtes des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet.
Er hatte früher auch in der Wohnung gelebt.

Bei der Evakuierung wollte ein Mann die Absperrung nicht akzeptieren, wie es weiter hieß.
Er habe einen Feuerwehrmann körperlich angegriffen und beleidigt.
Gegen ihn wurden ebenfalls Strafverfahren eingeleitet.


 
Mordermittlungen nach Leichenfund bei Wohnungsbrand !

Nach dem Fund einer Leiche bei einem Wohnungsbrand in Ibbenbüren nördlich von Münster ermittelt nun eine Mordkommission.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag mitteilten, fanden die Ermittler an dem Körper Verletzungen, die nichts mit dem Feuer zu tun hatten.
Eine Obduktion soll die Todesumstände klären.

"Bislang ist die Identität des Toten unklar, möglicherweise handelt es sich um einen 30-jährigen Mann", erklärte der Leiter der Mordkommission, Ulrich Bux.
Der Tote soll im Erdgeschoss gelebt haben.
Bei dem Brand am Sonntagmorgen wurde eine Person verletzt, weitere Bewohner konnten das Haus unverletzt verlassen


 
Ausbruch bei Hofgang in Dresden: Abschiebehäftlinge fliehen aus Gefängnis !

Erst 2018 investiert der Freistaat Sachsen zwölf Millionen Euro in ein Abschiebegefängnis - unter anderem in Sicherheitsmaßnahmen.
Doch diese reichen wohl nicht aus: Jetzt gelingt drei Häftlingen eine spektakuläre Flucht.


Drei Geflüchtete, deren Asylantrag abgelehnt wurde, sind aus einem erst kürzlich renovierten Abschiebegefängnis in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden entkommen.
Das berichten die "Sächsische Zeitung" und die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Polizeiquellen.
Die drei Nordafrikaner seien von einem Justizbeamten beim Hofgang begleitet worden.
Plötzlich sei das Trio losgerannt, habe sich an den das Gefängnis umgebenden Zaun hochgezogen und sei darüber gesprungen.

"Wir leiteten sofort Fahndungsmaßnahmen ein", zitiert die "Bild"-Zeitung den zuständigen Polizeiführer Dirk Rohrbeck.
Freunde und Bekannte der Geflohenen seien bereits aufgesucht worden.
Noch befindet sich das Trio demnach auf der Flucht.

Der Freistaat Sachsen hatte 2018 zwölf Millionen Euro investiert, um ein altes Rathausgebäude in ein Abschiebegefängnis umzubauen.
Unter anderem wurden Überwachungstechnik und ein Zaun installiert.
Im Dezember des gleichen Jahres wurde das Gebäude in der Hamburger Straße in Betrieb genommen.

Dresden hatte die Abschiebehaftabteilung seiner einzigen Justizvollzugsanstalt 2013 geschlossen.
Bis zur Eröffnung der neuen Haftanstalt mussten Stadt und der Freistaat Haftplätze in anderen Bundesländern anmieten, um betroffene Asylbewerbern unterzubringen, wie die "Dresdner Neusten Nachrichten" berichten.

Es gibt zwei Arten von Abschiebehaft: Die Vorbereitungshaft, bei der die Behörden davon ausgehen, dass die Asylsuchenden ihre Abschiebung wesentlich erschweren würden und die Sicherungshaft, bei der zusätzliche Haftgründe vorliegen müssen.
Beide müssen von einem Richter angeordnet werden.
Abschiebehaft kann maximal 18 Monate andauern.


 
Urteil im Stromschlag-Prozess !

Das Landgericht München II hat am Montag einen falschen Arzt zu elf Jahren Haft verurteilt.
Der 30 Jahre alte Mann soll Dutzende junge Frauen und Mädchen zu lebensbedrohlichen Stromschlägen genötigt haben.


Das Landgericht München II hat am Montag einen Angeklagten wegen versuchten Mordes in 13 Fällen zu elf Jahren Haft verurteilt.
Damit geht einer der spektakulärsten Fälle der vergangenen Jahre zu Ende: Dabei steht ein falscher Arzt vor Gericht, der jahrelang Mädchen und jungen Frauen gefährliche Stromschläge verordnet hat.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der Informatiker aus Würzburg als falscher Arzt ausgegeben und junge Frauen per Internetchat dazu gebracht hat, sich selbst lebensgefährliche Stromschläge zuzufügen.
Außerdem wurde die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus verhängt.
Die Staatsanwaltschaft hatte 14 Jahre Haft und die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus gefordert, die Verteidigung eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren.

Angeklagt ist er wegen 88-fachen versuchten Mordes
Der Informatiker aus Würzburg hat eingeräumt, sich als falscher Arzt ausgegeben und Frauen per Skype dazu gebracht zu haben, sich selbst lebensgefährliche Stromschläge zuzufügen.
Die Beweislast war erdrückend: Weil er das Ganze aufzeichnete, gibt es Dutzende Videodokumente.
Angeklagt ist er wegen 88-fachen versuchten Mordes.

Der 30-Jährige hat jahrelang behauptet, wissenschaftliche Studien zur Schmerztherapie durchzuführen.
Per Videochat-Programm Skype brachte er seine Opfer dazu, sich selbst lebensgefährliche Stromschläge zuzuführen.
Sie bauten Apparate mit Löffeln oder ließen sich für die Stromschläge an einem Stuhl festbinden.
Sein jüngstes Opfer war laut Anklage erst 13 Jahre alt.

Er soll dafür jeweils Geld geboten haben – mal 200, mal 450 Euro, sogar 1.500 oder 3.000 Euro.
In manchen Fällen sollen sogar die Eltern der Mädchen bei den angeblichen wissenschaftlichen Versuchen geholfen haben.
Ein Vater, so heißt es in der Anklage, versetzte seiner Tochter demnach mehrfach Stromschläge mit einem Elektroschockgerät.

Angeklagter nennt es "einen moralischen Fehler"
Während des Prozesses waren schockierende Ausschnitte aus dem Videochat des Angeklagten mit seinen Opfern zu sehen.
Eine junge Frau hielt sich dabei zwei unter Strom stehende Löffel an die Schläfen, bevor direkt danach der Strom ausfiel und der Chat unterbrochen wurde.
Vor Gericht konnte sie nicht erklären, warum sie dies mitmachte.
Aber sie konnte sagen, was sie dabei empfand: "Es hat sich angefühlt, als würde mein Gehirn brennen."

Schon zu Beginn des Prozesses entschuldigte sich der Angeklagte bei einem seiner Opfer: "Ich wollte nur mal sagen, dass das ein moralischer Fehler war und schlecht war."

Staatsanwaltschaft fordert 14 Jahre Haft
Die Staatsanwaltschaft hat eine Verurteilung wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung, Titelmissbrauchs und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches gefordert.
Sie geht davon aus, dass es ihn sexuell erregte, wenn Frauen durch Strom Schmerzen erlitten.

Die Verteidigung legt dagegen eine psychische Erkrankung des Angeklagten – das Asperger-Syndrom – nahe und plädierte auf eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren wegen Titelmissbrauchs und wegen der Erstellung von Bildaufnahmen.
Sein Anwalt forderte außerdem, die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus zur Bewährung auszusetzen.

Die Staatsanwaltschaft hat eine Verurteilung wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung, Titelmissbrauchs und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches gefordert.
Sie geht davon aus, dass es ihn sexuell erregte, wenn Frauen durch Strom Schmerzen erlitten.


 
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