Corona - Infos: In und Ausland !

Covid-19 erhitzt die Gemüter: Gerangel im tschechischen Parlament !


Bei der Debatte über eine Verlängerung des Ausnahmezustands kam es in Prag nicht nur zu deutlichen Worten.


Quelle: euronews (deutsch)
 
Drosten: 100.000 Neuinfektionen pro Tag sind "ein Szenario" !


In Deutschland hat der Virologe Drosten vor einer zu schnellen Lockerung der Corona-Maßnahmen gewarnt.
Die Fallzahlen könnten trotz Impfungen steigen.


Quelle: euronews (deutsch)
 
Corona-Lage spitzt sich zu: Ibiza wird wegen hoher Fallzahlen abgeriegelt !

Auf den Balearen steigen die Infektionszahlen rasant.
Nun reagieren die Behörden und machen Ibiza dicht.
Nur wer einen triftigen Grund vorweisen kann, darf die beliebte Urlaubsinsel betreten.

Die bei Deutschen beliebte spanische Urlauberinsel Ibiza wird ab Samstag wegen steil ansteigender Coronazahlen vorerst bis zum Monatsende weitgehend abgeriegelt.
Die wie Mallorca, Menorca und Formentera zu den Balearen-Inseln im Mittelmeer gehörende Insel darf dann nur noch aus triftigem Grund besucht werden, etwa um zur Arbeit oder zum Arzt zu kommen, wie die deutschsprachige "Mallorca Zeitung" berichtete.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen sei auf Ibiza auf mehr als 1800 gestiegen, meldete die Nachrichtenagentur Europa Press.
Auch auf den anderen Balearen-Inseln ist die Lage kritisch.
Insgesamt liegt die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen auf den Balearen bei 309.
In Deutschland wurde dieser Wert mit 115 angegeben.

Auf Mallorca demonstrierten am Freitag erneut Gastronomen gegen die Schließung der Gaststätten und die aus ihrer Sicht zu geringen staatlichen Hilfen.
Genehmigt war eine Kundgebung, bei der alle Teilnehmer in ihren Autos bleiben mussten.
Aber neben mehreren hundert Fahrzeugen beteiligten sich auch rund 1000 Fußgänger an der Demo.
Die Polizei schritt nicht ein.

Die Balearen hatten die Pandemie lange Zeit relativ gut im Griff.
Erste "Test-Urlauber" aus Deutschland wurden hier Ende Juni sogar schon vor der offiziellen Wiederöffnung der Grenzen in Spanien begrüßt.
Seit Mitte Dezember wird die Lage aber immer schlimmer.
Vor allem auf Mallorca und der bei Deutschen besonders beliebten Partymeile des "Ballermann", aber auch auf Ibiza, Menorca und Formentera berichten Hilfsorganisationen von einer drastischen Zunahme der Arbeitslosigkeit und der Armut.
Der Tourismus trägt in normalen Zeiten 35 Prozent zum Regionaleinkommen bei.


 
Alleingang: Ungarn kauft jetzt Impfstoffe, die die EU noch nicht zugelassen hat !

Ungarn will nicht länger auf die Zulassungsprozesse der EU warten.
Das Land beschafft sich jetzt Impfstoff im Alleingang.
Zunächst wurden die Mittel von Sputnik V und Astrazeneca zur Impfung freigegeben.
Auch in China will man zuschlagen.

Als erstes EU-Land hat Ungarn grundsätzlich grünes Licht für den russischen Anti-Corona-Impfstoff Sputnik V gegeben.
Der Kabinettschef des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, Gergely Gulyas, verknüpfte diese Ankündigung mit einer Kritik an der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, die ihre Entscheidungen zur Eindämmung der Corona-Krise "unglücklicherweise außerordentlich langsam" treffe.
Ungarn will daher auch großflächig den Corona-Impfstoff einsetzen, der von dem chinesischen Pharma-Giganten Sinopharm angeboten wird.

Die ungarischen Behörden gaben laut Gulyas vorerst die Verimpfung von Sputnik V und dem Impfstoff AstraZeneca frei, der in Großbritannien bereits zugelassen ist.
Die Vorschriften der in Amsterdam ansässigen EMA sehen vor, dass nationale Behörden in Dringlichkeitssituationen Impfstoffe freigeben können.

Ungarn bekam 330.000 Impfdosen von Biontech und Moderna
Ungarische Ärzte hätten sich seit Wochen in Moskau aufgehalten, um sich dort über das Vakzin Sputnik V zu informieren, sagte Gulyas.
Bevor das russische Vakzin in Ungarn verimpft werden kann, bedarf es noch einer offiziellen Genehmigung.
Daher steht der Beginn der Impfkampagne mit diesem Produkt noch nicht fest.

Ungarn erhielt laut Gulyas inzwischen 330.000 Impfstoff-Dosen von Biontech/Pfizer und Moderna.
Das sind derzeit die beiden einzigen in Europa zugelassenen Vakzine.
Der von AstraZeneca angebotene Impfstoff könne noch nicht verimpft werden, weil die EMA dies nicht genehmigt habe, kritisierte Gulyas.
Die Entscheidung der EMA soll am 29. Januar vorliegen.

Sputnik V: Entwickler sprechen von Zuverlässigkeit von mehr als 90 Prozent
Russland hatte über die Verfügbarkeit des Vakzins Sputnik bereits im August informiert.
Allerdings lagen zu diesem Zeitpunkt noch keine Berichte über klinische Tests mit dem Impfstoff vor.
Inzwischen beanspruchen die Entwickler von Sputnik V eine Zuverlässigkeit von mehr als 90 Prozent.
Laut den russischen Behörden wurde Sputnik schon in Serbien, Weißrussland, Venezuela, Bolivien und Algerien zur Impfung freigegeben.

Von dem Sinopharm-Vakzin bestellte Ungarn laut Gulyas eine Million Impfstoff-Dosen.
Ungarische Prüfer hielten sich derzeit in Peking auf.
Ungarn hat 9,8 Millionen Einwohner.
"Wir hoffen, dass in Ungarn Impfstoffe aus möglichst vielen Ländern und in möglichst großer Menge zur Verfügung stehen werden", sagte Gulyas.
Bislang verzeichnete das Land rund 11.700 Corona-Todesfälle.


 
Immer mehr Polen widersetzen sich Corona-Maßnahmen - mithilfe der Justiz !

In Polen hat eine „Wir machen auf“- Kampagne zunehmend Erfolg.
Es öffnen immer mehr Hotels, Restaurants und Geschäfte wieder ihre Türen – trotz der Verbote im Zuge der Corona-Schutzmaßnahmen.
Ermutigt werden die Unternehmer durch Gerichtsurteile.

Noch sind es nicht exorbitant viele, aber auf einer interaktiven Karte finden sich mittlerweile in diversen polnischen Ortschaften Geschäfte, Hotels, Fitnessstudios oder Restaurants, die die Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung ignorieren und wieder geöffnet haben.
In Warschau beispielsweise das „Burrito and Burger“-Restaurant, die „PiwPaw Parkingowa“-Bar oder die Pizzeria „Molto Bene“.
Dies ist eigentlich bis zum 31. Januar verboten.

Die polnische Version von „WirMachenAuf“ heißt „OtwieraMY“ und hat Erfolg.
„Die Leute müssen irgendwie funktionieren, Raten und Mieten zahlen.
Und die Einschränkungen sind illegal.
Ich bin froh, dass die Menschen endlich zur Vernunft gekommen sind.
Dies ist eine Maschine, die nichts aufhalten kann“, sagt der Initiator der Bewegung, Michal Wojciechowski.

Die Regierung reagiert. Behörden kontrollieren noch engmaschiger mögliche Verstöße gegen die Lockdown-Auflagen.
Doch anders als in Deutschland haben die polnischen Rebellen juristischen Rückenwind: Das Verwaltungsgericht Oppeln gab nämlich einem Friseur recht, der während des ersten Lockdowns keine Maske bei der Arbeit trug und unerlaubt Kunden empfing – ein verhängtes Bußgeld wurde vom Gericht annulliert.

Kein Katastrophenfall, keine Grundlage
Die Richter berufen sich dabei darauf, dass die Regierung nicht den Katastrophenfall ausgerufen habe, weswegen solche weitreichenden Einschränkungen der Bürgerrechte nicht verfassungsgemäß seien.
Sie wurden einzig durch eine Regierungsverordnung eingeführt, ohne Gesetzesbeschluss des Parlaments.
Aus Sicht des Gerichts reicht das ebenfalls nicht aus.
Das gibt vielen Unternehmern Hoffnung: Sie wollen es auf mögliche Bußgelder ankommen lassen und gegebenenfalls dagegen klagen.
In Deutschland sind die Lockdown-Maßnahmen dagegen mit zeitlicher Befristung vom Infektionsschutzgesetz gedeckt.

„Seit drei Monaten haben wir theoretisch geschlossen, ohne jegliche staatliche Unterstützung, weder für mich als Unternehmerin noch für meine Mitarbeiter“, erklärte Fitnessstudio-Betreiberin Monika Sapinska am Donnerstag dem RBB ihre Motive.
Tatsächlich gehen sehr viele Unternehmen in Polen bei Staatshilfen leer aus, es müssen sehr viele spezielle Voraussetzungen erfüllt sein.
Insgesamt wurden von der Regierung lediglich 250 Millionen Euro an Staatsgeld dafür veranlagt.

Den Katastrophenfall ausrufen will die polnische Regierung aber eher ungern, da sie dann tatsächlich zu weit höheren Entschädigungszahlungen verpflichtet wäre – eine Belastung, die der polnische Staatshaushalt aber nur schwerlich stemmen könnte.

„Dieser Regierung kann man nicht mehr vertrauen.
Jeder Unternehmer in diesem Land muss damit rechnen, dass er durch undurchdachte Entscheidungen der Politik von einem Tag auf den anderen sein ganzes Lebenswerk verlieren wird“, erklärte Radoslaw Jecek, der Bürgermeister des Wintersportortes Karpacz, wo ebenfalls diverse Einrichtungen wieder geöffnet haben.
Die Unternehmer machen zunächst einmal weiter.

Die Corona-Zahlen in Polen sind seit Anfang Dezember auf einem ungefähr gleichbleibendem Niveau, täglich werden zwischen 5000 und 10.000 Neuinfektionen im Land gemeldet, auch die Todeszahlen liegen konstant bei etwa 400 bis 500 pro Tag.


 
Stand: 23.01.2021 - Nutzerfragen zur Corona-Krise - Das ist Europas neuer Super-Hotspot !



Quelle: ntv Nachrichten
 
14 Infizierte – Humboldt-Klinikum gesperrt: Gefährliche Corona-Mutation - Erstes Berliner Krankenhaus dicht !

In Berlin werden immer mehr Infektionen mit der Corona-Mutation B.1.1.7 aus Großbritannien bekannt.
In zwei Berliner Krankenhäusern ist die Corona-Variante mittlerweile nachgewiesen worden: 14 Menschen am Humboldt-Klinikum im Bezirk Reinickendorf haben sich (Stand Sonnabend) mit der Mutante angesteckt.
Darunter auch Klinikmitarbeiter.
Zudem sollen Fälle am Virchow-Campus der Charité in Wedding aufgetaucht sein.

Gebärende müssen in andere Kliniken ausweichen
Im Humboldt-Klinikum ist jetzt gehandelt worden.
Am Freitag erhielten Mitarbeiter einen Brief, dass ab der Nacht zu Sonnabend keine Patienten mehr aufgenommen werden.
Notfälle – auch Gebärende – sollen in andere Kliniken gefahren werden.
Außerdem wurden am Sonnabend alle Patienten mittels PCR-Test noch einmal auf Sars-CoV-2 getestet.

Die Fälle am Humboldt-Klinikum waren vorher auf der Station 13.1. für Innere Medizin und Kardiologie nachgewiesen worden.
Die Infektionen wurden bei einem Routinescreening der Klinik bei bereits positiv getesteten Corona-Patienten entdeckt.
Keine der Personen sei zuvor in Großbritannien gewesen.
Wo sich die Menschen angesteckt haben, sei unklar.
Zunächst war nur die Kardiologie geschlossen worden.
Nun ist die ganze Klinik dicht.

Pressereferentin Mischa Moriceau bestätigte am Sonnabend, dass keine neuen Patienten mehr aufgenommen werden.
Das sei in Abstimmung des Pandemie-Stabs des Vivantes Humboldt-Klinikums und der Hygiene-Beauftragten mit den Akteuren des Gesundheitsamtes Reinickendorf und des RKI geschehen.
Man konzentriere sich jetzt auf die derzeit dort stationär behandelten Patienten.

Mischa Moriceau: „Die Maßnahme wird mit den Vivantes zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützt, damit sich die in den letzten Tagen im Vivantes Humboldt-Klinikum identifizierte Virusvariante B.1.1.7. nicht weiter in Berlin ausbreitet und eingedämmt wird.“

Der Aufnahmestopp gilt seit dem 22. Januar um 24 Uhr und bis auf Weiteres, so die Sprecherin.
„Notfälle werden in andere Krankenhäuser gebracht, neue, sowohl stationäre als auch ambulante Patienten nicht mehr aufgenommen.
Dies betrifft auch Gebärende und Besucher – mit Ausnahme von Angehörigen Sterbender.“
Die Mitarbeiter des Vivantes Humboldt-Klinikums stehen einstweilen unter Pendelquarantäne zwischen ihrem Zuhause und der Klinik.
Dazu heißt es in dem Brief: „Alle Mitarbeiter werden vom Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt.
Sie dürfen sich ausschließlich zu Hause oder in der Klinik aufhalten.
Dazu dürfen, mit äußerster Vorsicht und FFP2-Maske, öffentliche Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit genutzt werden.“
Das gelte auch für die Tochterunternehmen der Vivantes.
Außerdem soll vorerst nicht mehr mit Leasingkräften gearbeitet werden.

Die Sprecherin auf die Frage, ob weitere Vivantes-Kliniken dichtmachen müssen: „Ein ganzes Krankenhaus war bisher davon nicht betroffen, wie im Fall des Vivantes Humboldt-Klinikums.“

Die Charité hatte in der vergangenen Woche angekündigt, zusammen mit dem Vivantes-Verbund und Labor Berlin positive Corona-Proben auf die bekannten Virus-Mutationen hin zu prüfen.
Ziel sei es, einen besseren Überblick darüber zu bekommen, wie stark sich die Sars-CoV-2-Mutationen bereits in der Hauptstadt verbreitet haben.
„Durch diesen nun standardisierten Prozess ist davon auszugehen, dass täglich weitere Fälle mit der Virusvariante festgestellt werden und die Entwicklung der Zahlen sehr dynamisch bleibt“, ordnet Vivantes die gemeldeten Infektionen ein.

Mutation B.1.1.7 deutlich ansteckender
Die in Großbritannien entdeckte Mutation B.1.1.7 ist Experten zufolge infektiöser als bisherige Formen.
Sie wurde in der zweiten Januarwoche das erste Mal in Berlin nachgewiesen.
Infiziert war ein junger Mann, der zu Weihnachten aus Großbritannien in die Hauptstadt eingereist ist.
Nachdem eine starke Ausbreitung mehrerer Corona-Varianten im Ausland beobachtet wurde, wird nun auch in Deutschland verstärkt danach gesucht.

Die Gesamtzahl der Varianten-Nachweise in Berlin war zunächst nicht zu erfahren.
„Sobald die vorgeschriebenen Meldewege belastbare Zahlen ermöglichen, können diese kommuniziert werden“, teilt ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung mit.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat bislang (Stand Donnerstag, 0.00 Uhr) 28 Nachweise von B.1.1.7 aus sieben Bundesländern gemeldet bekommen.
Bei 19 der bisher bekannten Fälle wird laut dem Institut eine Ansteckung im Ausland angenommen, in neun Fällen sei die Quelle noch unklar.
Für die andere Variante, die sich in Südafrika stark verbreitete, waren bisher insgesamt 17 Fälle aus Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg bekannt.

Der Virologe Christian Drosten, dessen Labor an der Charité auf Coronaviren spezialisiert ist, sagte im NDR-Podcast, er schätze, dass die Mutante aus Großbritannien ungefähr ein Prozent oder weniger der Fälle in Deutschland ausmache.
Drosten vermutete Einschleppungen über die Weihnachtstage.
Mehr Daten seien in den nächsten Wochen zu erwarten.


 
Angriffe gegen Unternehmen: Innenministerium befürchtet Störaktionen gegen Impfungen !

Spionage gegen deutsche Impfunternehmen und Störaktionen: Das Innenministerium ist nach Medienberichten über Angriffe aus dem In- und Ausland besorgt.

Nach Medienberichten soll die Bundesregierung intern vor Störaktionen gegen Einrichtungen der Impfforschung warnen.
Das Hamburger Abendblatt beruft sich auf eine Anfrage der Grünen, die vom Bundesinnenministerium beantwortet wurde.

Darin werden „Einrichtungen zur Impfstoffforschung, -produktion oder -zulassung als potenzielle Ziele für Spionage und Sabotage durch fremde Nachrichtendienste“ als potenzielle Ziele eingeordnet.
Man befürchte vor allem Cyberattacken gegen die Unternehmen.

Dem Zeitungsbericht zufolge seien bereits mehrere Ausforschungsversuche bekannt geworden sein.
Als mutmaßliche Akteure werden ausländische Nachrichtendienste ausgemacht.
Aber auch im Inland gäbe es Grund zur Sorge: So könnte es zu Störaktionen von Verschwörungsideologen kommen.
In einschlägigen Telegramgruppen sei vorgeschlagen worden, statt mit Versammlungen gezielt gegen Impfungen vorzugehen.


Quelle:
 
"Wollten es nicht wahrhaben": Spahn räumt Fehler in der Corona-Pandemie ein !

Es werde viel zu verzeihen geben, hatte Gesundheitsminister Spahn schon vor Monaten gesagt.
Nun warnt er vor Schuldzuweisungen.
Denn die kritischen Töne nehmen zu und mit ihnen der Druck für Lockerungen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vor Schuldzuweisungen bei der Aufarbeitung der Corona-Pandemie gewarnt.
"Wir sollten aufpassen, dass 2021 nicht das Jahr der Schuldzuweisung wird.
Über Fehler und Versäumnisse reden ist wichtig.
Aber ohne dass es unerbittlich wird.
Ohne dass es nur noch darum geht, Schuld auf andere abzuladen", sagte Spahn der "Bild am Sonntag" ("BamS").

Spahn wird derzeit teilweise für fehlende Impfstoffe mit verantwortlich gemacht.
Er hatte aber frühzeitig angekündigt, dass es zunächst sehr wenig geben werde und dann zunehmend mehr.

"Hätten im Oktober härtere Maßnahmen ergreifen müssen"
Gleichzeitig räumt der Gesundheitsminister auch Fehler ein.
Für die hohen Infektionsraten und Todeszahlen in der zweiten Welle der Pandemie tragen nach Spahns Worten Politik und Bürger gemeinsam Verantwortung.
"Wir hatten alle zusammen das trügerische Gefühl, dass wir das Virus gut im Griff hätten.
Die Wucht, mit der Corona zurückkommen könnte, ahnten wir, wollten es aber in großer Mehrheit so nicht wahrhaben."

Er gab zu, dass die Bundesregierung und die Länder zu zögerlich waren: "Wir hätten schon im Oktober bei geringeren Infektionen härtere Maßnahmen ergreifen müssen."
Vor allem einige Ministerpräsidenten hatten sich damals gegen einen härteren Kurs gewehrt, wie ihn Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Virologen befürwortet hatten.
Die Skeptiker konnten sich dabei unterstützt fühlen von Teilen der Opposition und der Bürger.

Laut Spahn hat Deutschland ein neues Corona-Medikament gekauft, 200.000 Dosen für 400 Millionen Euro.
"Ab nächster Woche werden die monoklonalen Antikörper in Deutschland als erstem Land in der EU eingesetzt.
Zunächst in Uni-Kliniken", sagte er.
Mit dieser Form der Antikörper wurde Ex-US-Präsident Donald Trump nach seiner Corona-Infektion behandelt, wie die "BamS" berichtete. "
Die Gabe dieser Antikörper kann Risikopatienten in der Frühphase helfen, dass ein schwerer Verlauf verhindert wird", erläuterte Spahn.

Neue Phase für Wissenschaft und Politik
Bereits zu Beginn der Pandemie im April hatte er um Verständnis für schwierige politische Entscheidungen in der Corona-Krise geworben.
Im Bundestag sagte er, "dass wir miteinander wahrscheinlich viel werden verzeihen müssen in ein paar Monaten".
Neben der Politik werde auch für die Gesellschaft und die Wissenschaft eine Phase kommen, in der man feststelle, dass man vielleicht an der einen oder anderen Stelle falsch gelegen habe oder etwas korrigieren müsse.

Bund und Länder hatten vor eineinhalb Wochen die geltenden Lockdown-Beschränkungen noch einmal verschärft und vorerst bis 14. Februar befristet.
Inzwischen werden aber Stimmen lauter, die danach ein Ende des Lockdowns fordern.
Epidemiologen halten diese Debatte für verfrüht.

Vorsicht bleibt der richtige Weg.
Wird das Virus gefährlicher, muss die Maske besser werden.
Bayern hält das hohe Level an Schutzmaßnahmen: Ausgangssperren, Pflicht zu FFP2-Masken in ÖPNV und Handel, mehr Home Office, Distanzunterricht und Notbetreuung in Kitas.

"Mir erschließt sich aus epidemiologischer Sicht nicht, warum gerade jetzt über frühe Lockerungen diskutiert wird", sagte Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie der Deutschen Presse-Agentur.
Er verwies unter anderem auf die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und Woche und rechnet damit, dass der es Anfang Februar knapp unter 100 sein werden.
"Immer noch sehr hoch und tödlich für Hunderte täglich.
Und das nur, sollte sich die neue Variante (des Coronavirus) nicht deutlich bemerkbar machen."

Söder und Weil warnen vor Lockerungen
Auch die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie, Eva Grill, sagte der dpa: "Die Debatte um die Lockerungen beunruhigt mich sehr."
Wissenschaftlicher Konsens sei, dass es notwendig ist, die Fallzahlen schnell und drastisch zu senken.
"Wenn der derzeitige Lockdown zu früh gelockert wird, riskieren wir eine dritte Welle, die uns dann härter treffen wird, da die neue Virus-Variante deutlich ansteckender ist."
Grill zufolge sollte jetzt ein Sieben-Tage-R-Wert von 0,7 angestrebt werden.
Der R-Wert zeigt an, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt, er liegt derzeit knapp unter 1.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält die Lockerungsdiskussion für verfrüht.
"Die Entwicklung ist verhalten positiv, aber es gibt keinen Grund, die Maßnahmen vorzeitig abzubrechen.
Noch immer sind die Zahlen zu hoch", sagte er der "Bild am Sonntag".
Sein niedersächsischer Kollege Stephan Weil (SPD) erklärte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Da wir aber die wahren Ausmaße der hiesigen Mutationen nicht kennen, können wir jetzt nicht das Risiko eingehen und vorzeitig auch nur punktuelle Lockerungen ausprobieren."

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 12.257 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet.
Außerdem wurden 349 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI bekannt gab.
Vergangenen Sonntag hatte das RKI 13.882 Neuinfektionen und 445 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
Der Höchststand von 1.244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden.


 
Bericht: Spahn will Schnelltests für zuhause erlauben !

Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, will Gesundheitsminister Spahn offenbar Corona-Schnelltests für zuhause ermöglichen.
Doch dazu muss die Medizinprodukt-Abgabeverordnung geändert werden.

Die Menschen in Deutschland sollen Corona-Schnelltests künftig selbst zuhause vornehmen können.
Um dies zu ermöglichen, wolle Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Medizinprodukte-Abgabeverordnung ändern, berichtete die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post".

Damit werde der so genannte Arztvorbehalt für die Tests aufgehoben.
Die Verbraucherinnen und Verbraucher können die Tests dann in der Apotheke kaufen und zuhause vornehmen.
Der Chef des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, betonte allerdings, dass die Tests auch ein "erklärungsbedürftiges Produkt" seien.
Schließlich führe nur eine richtige Anwendung zu richtigen Testergebnissen.

Entscheidende Rolle in der Pandemie-Bekämpfung
Die Zeitung zitierte aus dem Entwurf der Verordnung.
"Tests zur Eigenanwendung durch Laien werden perspektivisch eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Pandemie spielen", heißt es dort.
"Darüber hinaus erscheinen Tests zur Eigenanwendung dort sinnvoll, wo eben kein professioneller Anwender vorhanden ist."

Verbandschef Preis stellte sich grundsätzlich hinter Spahns Pläne.
"Studien belegen, dass auch Laien gute Testergebnisse erzielen", sagte er der "Rheinischen Post".
Der Test werde voraussichtlich als Spuck- oder Gurgeltest kommen – dadurch sei das Handling einfacher als bei Rachenabstrichen per Wattestäbchen.
"Bei einem positiven Test wird man das Ergebnis per PCR-Test bestätigen", sagte Preis der Zeitung weiter.
Diese Tests werden in Testzentren durchgeführt und gelten weiterhin als am treffsichersten.

Angehörige besser schützen
Wenn sich Privatpersonen regelmäßig testen, können sie beispielsweise ihre Angehörigen besser schützen, sagte Preis außerdem.
"Auch in Unternehmen und Schulen ist der Einsatz denkbar.
So stärken wir die Eigenverantwortung und können schneller aus dem Lockdown kommen."
So könnten Infektionsausbrüche frühzeitig erkannt und eine weitere Verbreitung des Virus verhindert werden.

Preis rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die Tests ab Ende Januar in den Apotheken erhältlich seien.
Voraussichtlich würden sie dann zehn bis 15 Euro kosten.
Die Regierung werde überlegen müssen, ob sie Bedürftige mit Gutscheinen unterstützt, sagte Preis.


Quelle "Rheinische Post":
 
Stand: 24.01.2021 - Nutzerfragen zur Corona-Krise - Reicht der 70-prozentige Schutz des Astrazeneca-Impfstoffs ?



Quelle: ntv Nachrichten
 
Keine EU-Einreise mehr ohne Test: Frankreich droht der dritte Lockdown !

Trotz einer rigiden Ausgangssperre bereits ab 18 Uhr steigen in Frankreich die Fallzahlen immer weiter.
Infektiologen und Regierung bereiten die Bevölkerung bereits auf den nächsten Lockdown vor.
Sogar EU-Bürger dürfen ab sofort nur noch mit negativem Corona-Test einreisen.


Dem französischen Regierungsberater Jean-Francois Delfraissy zufolge zeigen die Corona-Impfstoffe eine geringere Wirksamkeit gegen die zuerst in Südafrika nachgewiesene Variante des Virus.
Die Ankunft der neuen Varianten habe die Lage dramatisch verändert, sagt er: Sie seien das Äquivalent einer ganz neuen Pandemie.
Vermutlich müsse Frankreich einen neuen Lockdown verhängen.
Regierungssprecher Gabriel Attal sagte dem Sender France 3, alle Szenarien lägen "auf dem Tisch".
"Die nächsten Tage werden entscheidend sein", fügte er hinzu.
Mehrere Infektiologen äußerten die Einschätzung, dass ein dritter Lockdown in Frankreich nach denen von März bis Mai sowie von Oktober bis Dezember unvermeidlich sei.

Zur Eindämmung des Virus traten in Frankreich neue Einreisebeschränkungen in Kraft.
Menschen, die auf dem Luft- oder dem Seeweg aus anderen EU-Ländern einreisen, müssen ab sofort mit einem PCR-Test, nachweisen, dass sie keine Corona-Infektion haben.
Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein.
Für Einreisen auf dem Landweg, etwa bei Pendlern, gilt weiterhin keine Testpflicht.
Bislang galt die Test-Pflicht für Reisende aus der EU nur auf der Mittelmeerinsel Korsika und in den französischen Überseegebieten.
Bei Einreisen aus Nicht-EU-Ländern sind negative Corona-Tests bereits seit Mitte Januar Pflicht in ganz Frankreich.

Derzeit kommen wöchentlich rund 62.000 Menschen aus dem Ausland in Frankreichs Häfen und auf den Flughäfen des Landes an, wie Verkehrsminister Jean-Baptiste Djebbari mitteilte.
Auf dem Pariser Großflughafen Roissy-Charles-de-Gaulle wurden Testzentren eingerichtet, in denen aus anderen EU-Ländern Einreisende sich auf Corona untersuchen lassen können.

Mehr Infektionen, noch wenige Impfungen
Frankreich hat mit weiter steigenden Corona-Infektionszahlen und Verzögerungen bei der Corona-Impfkampagne zu kämpfen.
Bis Samstag erhielten eine Million Menschen im Land mindestens eine der zwei benötigten Impfdosen, wie Premierminister Jean Castex mitteilte.
In Frankreich werden zuerst Menschen ab 75 Jahren sowie Beschäftigte in Pflege- und Gesundheitsberufen ab 50 Jahren geimpft.
In Deutschland bekamen bislang knapp 1,5 Millionen Menschen die erste Impfdosis.

In Frankreich wurden seit Beginn der Pandemie landesweit fast 73.000 Corona-Tote gezählt.
Gesundheitsminister Olivier Véran warnte, wenn die gegenwärtigen Restriktionen wie eine landesweite nächtliche Ausgangssperre ab 18 Uhr sich als unzureichend erwiesen, sei ein erneuter Corona-Lockdown nicht auszuschließen.


 
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