Volldigitalisierung im Kabelnetz: Unitymedia schaltet Analog-TV am 30. Juni 2017 ab !

collombo

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Unitymedia hat am Montag den Termin für die komplette Abschaltung von Analog-TV in seinem Kabelnetz bekanntgegeben.
Der Umstieg steht im Sommer 2017 an.
Schon Ende 2016 werde Hanau als erste Stadt ein komplett digitalisiertes Kabelnetz erhalten.


Düsseldorf – Der Countdown läuft: In 453 Tagen ist die Zeit des analogen TV-Empfangs im Kabelnetz von Unitymedia ( ) in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg beendet.
Am 30. Juni 2017 schaltet Unitymedia Analog-TV in seinem Kabelnetz endgültig ab.
Das teilte der Kölner Kabelnetzbetreiber am Montag in Düsseldorf bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit den Landesmedienanstalten der drei Bundesländer mit.

Noch knapp eine Million Haushalte schaut Fernsehen noch analog
"Die Menschen konsumieren heute Inhalte, wo und wann sie wollen.
Einfach nur auf der Couch auf die Lieblingssendung warten – das ist vorbei.
Wir schöpfen zukünftig das volle Potenzial unserer Netze aus und sind 100 Prozent digital – auch im Fernsehen", erklärt Unitymedia-Chef Lutz Schüler.
Bereits im kommenden Monat wird Unitymedia weitere analoge TV-Sender abschalten, die Sender sind alle jedoch auch digital empfangbar.
Nach Unternehmensangaben schauen aktuell rund 85 Prozent der Unitymedia-Haushalte Fernsehen bereits digital.
15 Prozent gucken noch analog, das entspricht knapp einer Million Haushalten, in NRW läge die Zahl der analogen TV-Haushalte bei rund 400.000.

Vor allem ältere Kunden nutzen noch Analog-TV
Bis zum Stichtag Ende Juni 2017 will Unitymedia eine Volldigitalisierung von 95 Prozent der Haushalte erreichen.
Es blieben also noch rund 5 Prozent der Kunden, die von den Vorteilen des digitalen TV-Empfangs überzeugt werden müssten.
Vor allem ältere Kunden würden häufig noch Analog-TV nutzen.
Teils empfangen sie ihre TV-Programme noch über alte Röhrenfernseher.
Teils sind sie aber auch gar nicht oder nur unzureichend über Digital-TV informiert.
Ende 2016 wird Kabelnetz von Hanau komplett digitalisiert

Unitymedia will über alle Kanäle wie Presse, soziale Netzwerke, Hotlines, die Wohnungswirtschaft oder direkte Kommunikation mit den Endkunden über die im kommenden Jahr anstehende Abschaltung von Analog-TV informieren.
Digital-TV ermögliche dem Kunden, jederzeit und an jedem Ort zu schauen, was er wünscht.
Nach Angaben von Christian Hindennach, Senior Vice President Consumer & Marketing bei Unitymedia, kann der Kabelnetzbetreiber auf die bereits erfolgte Digitalisierung der Schwestergesellschaften in Österreich und der Schweiz zurückgreifen.
Zudem wurde die hessische Stadt Hanau als Partner- und Pilotstadt ausgewählt: Ende 2016 wird das Kabelnetz von Hanau als erstes komplett digitalisiert und das Analog-TV dort abgeschaltet.
Die Erfahrungen sollen bei der Umstellung im kommenden Jahr einfließen.

Unitymedia will kostenlosen Receiver bereitstellen
Zusätzliche Kosten sollen von Seiten des Kabelnetzbetreibers nicht auf die Kunden zukommen.
Unitymedia-Chef Schüler verspricht: Kunden, die zum Zeitpunkt der Umstellung 2017 noch nicht über einen digitalen Receiver verfügen, sollen einen einfachen Receiver kostenlos erhalten.
Im Rahmen des Übergangs wolle Unitymedia nicht von wirtschaftlichen Vorteilen profitieren.
Es wäre falsch, überzogene Gebühren zu berechnen.
Beim Radioempfang ändere sich übrigens nichts: Radioprogramme lassen sich auch künftig analog über UKW empfangen.

Landesmedienanstalten erwarten keine negative Resonanz der betroffenen Haushalte
Die Landesmedienanstalten begrüßen die Ankündigung der Volldigitalisierung im Netz von Unitymedia.
"Die Digitalisierung ist schon weit fortgeschritten", erklärt Thomas Langheinrich, Direktor der Landesanstalt für Medien Baden-Württemberg.
Gefühlt würden es bereits jetzt schon weniger als 15 Prozent der Haushalte sein, die nicht auf Digital-TV setzen.
Die neue Welt sei bereit schon digital.
Gab es früher waschkörbeweise Postkarten schon bei einer reinen technischen Umstellung im Analog-TV, so werde die komplette Abschaltung im kommenden Jahr aus Sicht der Landesmedienanstalten sicher kaum mehr für Aufregung sorgen.

"Aus Verbrauchersicht spricht alles dafür, sich auf digital einzulassen", so Langheinrich.
Zuschauer würden von einer größeren Vielfalt und einem schärferen Bild profitieren.
Aber: Man müsse es dem Verbraucher einfach machen.
Service sei einer der Hauptpunkte bei der Volldigitialisierung.
Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen hätte sich die Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen noch schneller gewünscht.
Die Wohnungswirtschaft sei lange skeptisch gewesen.
Heute gebe es aber gewisse Nachteile ohne Digitalisierung.
Die Landesmedienanstalten seien künftig bei der Regulierung laut Bräutigam total neu gefordert.
"Wir reden künftig über Zugang und Auffindbarkeit", so der Direktor der LfM NRW.
"Das alte Feld der Mangelverwaltung können wir schließen", so Bräutigam weiter.
Jetzt könnten die anderen Anbieter in den anderen Bundesländern dem Beispiel von Unitymedia folgen und ebenfalls komplett auf Digital-TV umsteigen.
Unitymedia nutzt freie Frequenzen für schnelleres Internet, mehr TV-Sender und mehr VoD

Durch die Abschaltung des Analog-TV im Kabelnetz von Unitymedia werden Frequenzen im Kabelnetz frei: Diese werden laut Unitymedia-Chef Schüler künftig für mehr Internet, mehr HD, mehr digitale Sender und mehr VoD genutzt.
Zudem bereite das Unternehmen die Einführung des neuen Übertragungsstandards DOCSIS 3.1 vor, der Kabel-Internet mit Gigabit-Speed ermöglicht.

Unitymedia informiert online über seine Webseite über Wege zum Umstieg auf Digital-TV.



 
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