Olympische Spiele in Rio de Janeiro !

Terror-Pläne gegen Olympia - zehn Festnahmen in Brasilien !

Rio de Janeiro - Brasiliens Bundespolizei hat zehn Verdächtige festgenommen, die einen Terroranschlag auf die Olympischen Spiele geplant haben sollen.
Wie Justizminister Alexandre de Moraes mitteilte, sind alle Festgenommenen Brasilianer.

Sie kamen in Untersuchungshaft. An der Operation in zehn Bundesstaaten nahmen 130 Polizisten teil - es gibt Hinweise auf islamistische Motive der Gruppe, die sich Verteidiger der Scharia genannt habe.
Den Verdächtigten könnten bis zu 15 Jahre Haft drohen.


 
IOC entscheidet: Russland darf an Olympia teilnehmen !

Lausanne. Das IOC mit Präsident Thomas Bach hat eine Entscheidung gefällt.
Russische Sportler dürfen nach Rio fliegen.
Die Fachverbände müssen nun entscheiden.

Das Internationale Olympische Komitee lässt für Russlands Sommer-Olympioniken trotz aller Doping-Skandale die Unschuldsvermutung gelten: Die russische Mannschaft wird nicht komplett von den Sommerspielen in Rio de Janeiro im August ausgeschlossen.
Russland begrüßte die Entscheidung.

Der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach sagte nach einer Telefonschalte der Exekutive am Sonntag: "Unser Ergebnis heute respektiert die Regeln des Rechts und das Recht aller sauberen Athleten weltweit."

Auch für russische Sportler müsse die Unschuldsvermutung gelten, sagte Bach in einer Telefonschalte mit Journalisten.
Dennoch müssten die Athleten aus Russland strenge Auflagen erfüllen, um in Rio antreten zu dürfen.

Sportverbände sind in der Pflicht
Laut Bach liegt es nun vor allem an den einzelnen internationalen Sommersportverbänden in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Sportgerichtshof CAS, darüber zu befinden, ob einzelne russische Athleten in den jeweiligen Sportarten antreten dürften oder nicht.

Unter der Führung Bachs hatte das Exekutivkomitee des IOC zuvor beraten, ob nach den russischen Leichtathleten das komplette Team ausgeschlossen werden soll.
Auslöser war ein Report der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, bei dem staatlich angeordnetes systematisches Doping in Russland nicht nur in der Leichtathletik festgestellt worden war.

Russen sprechen von rechtmäßiger Lösung
Russland zeigte sich zufrieden.
"Das ist eine rechtmäßige Lösung", sagte der Chef des Sportausschusses im russischen Parlament, Dmitri Swischtschjow.
"Aber solche Entscheidungen sollten nicht nur in Bezug auf russische Athleten, sondern auf Sportler in der ganzen Welt getroffen werden."
Dann wäre das Problem Doping endgültig ausgerottet, sagte er der Agentur Tass zufolge in Moskau.

Demonstrativ hatte Kremlchef Wladimir Putin zuletzt die Gründung einer neuen Anti-Doping-Kommission in Russland angekündigt - womöglich auch, um einem Komplett-Bann zu entgehen.
Die Leitung der Kommission soll vermutlich der 81-jährige Witali Smirnow übernehmen, der seit 45 Jahren IOC-Mitglied ist.
"Er hat einen absolut tadellosen Ruf und genießt das Vertrauen der olympischen Familie", sagte Putin der Agentur Interfax zufolge.

Die russischen Leichtathleten sind von der Entscheidung am Sonntag nicht betroffen, sie bleiben von den Rio-Spielen ausgeschlossen.
Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte am vergangenen Mittwoch die Suspendierung des russischen Leichtathletik-Verbandes durch den Weltverband IAAF als regelkonform bestätigt.

Stepanowa darf nicht starten
Auch Whistleblowerin Julia Stepanowa wird in Rio trotz ihrer Mithilfe bei der Aufklärung des umfassenden Dopings in Russland nicht starten.
Der Antrag der Leichtathletin, beim Ringe-Spektakel im August als "neutrale" Athletin unter der olympischen Flagge antreten zu dürfen, lehnte das Internationale Olympische Komitee ab.
Sie erfülle angesichts ihrer Doping-Vergangenheit trotz ihrer Verdienste um Aufklärung nicht die "ethischen Anforderungen", hieß es.


 
Anti-Terror-Zentrum in Rio eröffnet !

Rio de Janeiro - Zur Bekämpfung von Terror-Gefahren während der Olympischen Spiele hat ein Sondereinsatzzentrum offiziell den Betrieb aufgenommen.
Hier werden während der Spiele in Rio de Janeiro 250 Experten aus 55 Ländern alle Informationen auswerten, darunter Mitarbeiter von Interpol, Ameripol und Europol.

Aufgabe ist es, jede Form von Kriminalität und Terrorismus zu bekämpfen, sagte Brasiliens Justizminister Alexander de Moraes. 85 000 Sicherheitskräfte sollen die Spiele vom 5. bis 21. August schützen.


 
Rios Olympia-Chef festgenommen - Verdacht: Spiele 2016 gekauft !

Rio. Das Erbe der Olympischen Spiele in Rio 2016 ist nicht gerade positiv.
Nun scheint sich der Verdacht zu erhärten, dass die Spiele gekauft waren.

Die Polizei kam im Morgengrauen und führte den bekanntesten Sportfunktionär Brasiliens ab.
Der Organisationschef der Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro, Carlos Arthur Nuzman, ist wegen des Verdachts auf den Kauf von Stimmen bei der Olympia-Vergabe festgenommen worden.
Die Festnahme erfolgte am Donnerstag in seinem Haus im Stadtteil Leblon in Rio.
Auch der Marketingchef von Rio 2016, Leonardo Gryner, sei festgenommen worden, berichtete das Portal "O Globo".

Gryner galt als "rechte Hand" Nuzmans.
Beide stehen unter Verdacht, vor der Wahl des Olympia-Gastgebers Geldzahlungen an afrikanische IOC-Mitglieder für eine Zustimmung zu Rio vermittelt zu haben.
Berichten zufolge soll unter anderem die Stimme des langjährigen Chefs des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF und IOC-Mitglieds Lamine Diack aus dem Senegal gekauft worden sein.

Ermittlungen der französischen Justiz
Rio hatte sich bei der Abstimmung im Oktober 2009 in Kopenhagen gegen Madrid, Tokio und Chicago durchgesetzt.
Drei Tage vor der Abstimmung sollen dem Sohn Diacks zwei Millionen Dollar von einem brasilianischen Unternehmer überwiesen worden sein.
Auslöser der Festnahmen waren Ermittlungen der französischen Justiz.
Laut der brasilianischen Staatsanwaltschaft gebe es "starke Indizien" für die dubiosen Zahlungen.
Vor einem Monat war bereits Nuzmans Anwesen durchsucht worden - er ist auch seit 22 Jahren der Chef des Nationalen Olympischen Komitees in Brasilien.

Nuzman und Gryner werden verdächtigt, die Verbindung hergestellt zu haben.
Im Rahmen der Operation "Unsauberes Spiel" werden Verbindungen zu Offshore-Konten auf den Britischen Jungferninseln sowie zu Konten in den USA und auf Antigua und Barbuda untersucht.
Nuzmann (75) war eines der Gesichter der Olympiabewerbung, Rio 2016 war seine Lebensmission.
Bei der Eröffnungsfeier im Maracanã-Stadion betonte Nuzman emotional bewegt: "Der beste Platz ist jetzt hier".

Man habe es trotz aller Widrigkeiten geschafft.
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach stand strahlend daneben.
Nuzmans voller Inbrunst vorgetragene Rede wurde bejubelt.

Bei der IOC-Vollversammlung in Lima hatte IOC-Präsiden Bach vor drei Wochen mit Blick auf Nuzman ein mögliches Durchgreifen versprochen: "Wenn Beweise vorgelegt werden, werden wir handeln."
Glaubwürdigkeit sei extrem wichtig.
Anwälte des IOC stünden bereits in Kontakt zu den Ermittlern.

Gesamtkosten von über zehn Milliarden Euro
Die Spiele mit Gesamtkosten von über zehn Milliarden Euro gelten in Rio heute als Fehlschlag.
Für viele Stadien gibt es keine Nachnutzung und im Olympiadorf sind laut Berichten noch nicht einmal zehn Prozent der über 3000 Wohnungen verkauft worden.
Wegen eines Streits mit dem Organisationskomitees um Schäden und ausstehende Zahlungen dafür, dämmert auch das berühmte Maracanã vor sich hin.

Das IOC weigert sich, eine bis heute bestehende Schuldenlast des Rio-Organisationskomitees von 40 Millionen Dollar zu begleichen.
Sparzwänge in dem Bundesstaat Rio de Janeiro haben ein Jahr nach den ersten Olympischen Spielen in Südamerika zu einer dramatischen Sicherheitskrise geführt, in vielen Favelas hat das organisierte Verbrechen die Kontrolle zurückgewonnen.
Zuletzt besetzten knapp 1000 Soldaten die Favela Rocinha. Vorerst bis Jahresende wurden 8500 Soldaten entsandt, um die Lage in dem Bundesstaat in den Griff zu bekommen.
Die Mordrate stieg um zehn Prozent, von Januar bis Juni fielen über 2700 Menschen in dem Bundesstaat Gewalttaten zum Opfer.


 
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