geb. 1962 in Syracuse, New York; ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmproduzent
Tom Cruise wuchs gemeinsam mit drei Schwestern in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Kindheit war geprägt durch die ständigen Umzüge seiner Eltern Thomas und Mary, die keinen festen Wohnsitz besaßen. Nach deren Scheidung lebte Cruise bei seiner Mutter und ihrem neuen Ehemann in Glen Ridge (New Jersey). Bis dahin hatte er bereits über 15 verschiedene Schulen in den USA und Kanada besucht. Im Alter von 14 Jahren beschloss er für kurze Zeit, katholischer Priester zu werden, und lebte ein Jahr in einem Priesterseminar der Franziskaner.
Sein Interesse galt vor allem dem Sport und der Schauspielerei. In der Schule war er in der Ringermannschaft, doch nach einer Knieverletzung wurde er ausgemustert und beschloss, Schauspieler zu werden. Mit 18 Jahren ging er nach New York, wo er die Neighbourhood Playhouse School of Theater besuchte. Dort lernte er seinen Förderer, den renommierten Schauspiellehrer Sanford Meisner, kennen.
1981 gab er in Endlose Liebe sein Leinwanddebüt. Im gleichen Jahr stand er für Die Kadetten von Bunker Hill gemeinsam mit George C. Scott und Sean Penn vor der Kamera. 1983 wirkte er in Francis Ford Coppolas Die Outsider und in der Komödie Lockere Geschäfte mit. Seine erste bedeutende Hauptrolle spielte er 1985 in Ridley Scotts Fantasy-Epos Legende. Der große Durchbruch gelang Cruise 1986 mit dem Fliegerfilm Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel, der weltweit mehr als 340 Millionen Dollar einspielte und ihn zum erfolgreichsten Schauspieler seiner Generation machte. Das Poolbillard-Drama Die Farbe des Geldes und die Filmkomödie Cocktail festigten in den Folgejahren seinen Ruf als Publikumsliebling. 1987 heiratete er die Schauspielerin Mimi Rogers.
1988 war Cruise neben Dustin Hoffman in Barry Levinsons Drama Rain Man zu sehen. Der Film war 1989 für acht Oscars nominiert und gewann in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller (Dustin Hoffman) und Bestes Originaldrehbuch. Im Jahr darauf erhielt er für seine Darstellung des gelähmten Vietnam-Veteranen Ron Kovic in Geboren am 4. Juli seine erste Oscar-Nominierung und einen Golden Globe. Mit seinen Rollen in Die Farbe des Geldes, Rain Man und Geboren am 4. Juli gelang es Cruise, sich als ernsthafter Schauspieler zu etablieren. Am Set zu dem Actionfilm Tage des Donners lernte er 1990
Nicole Kidman kennen, die er 1990 nach seiner Scheidung von Mimi Rogers heiratete. Mit Kidman drehte er auch 1992 den Film "In einem fernen Land."
In den Jahren 1992 bis 1996 stellte Cruise einen Rekord auf, indem er mit
Eine Frage der Ehre, Die Firma, Interview mit einem Vampir, Mission: Impossible und Jerry Maguire – Spiel des Lebens (zweite Oscar-Nominierung) nacheinander fünf Filme drehte, die in den USA jeweils über 100 Millionen Dollar einspielten. Dies war zuvor noch keinem anderen Schauspieler gelungen. 1999 spielten Cruise und Kidman die Hauptrollen in der Arthur Schnitzler-Adaption
"Eyes Wide Shut" der Regie-Legende Stanley Kubrick. Ein Jahr später erhielt er für seine Mitwirkung in dem Independentfilm Magnolia seine dritte Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller.
Im Februar 2001 verkündeten Cruise und Kidman die Trennung, und Cruise reichte die Scheidung ein, die im August des gleichen Jahres vollzogen wurde, wobei beide miteinander das Sorgerecht für die beiden adoptierten Kinder behielten. Cruise begann im gleichen Jahr eine Beziehung mit Penélope Cruz, die er bei den Dreharbeiten zu Vanilla Sky kennengelernt hatte.
Allgemein gilt Tom Cruise als Filmstar ohne Starallüren. So lässt er sich beispielsweise gerne mit Fans ablichten und zeigt dabei auch keine Berührungsängste. Bei der Deutschlandpremiere seines Films Minority Report war Cruise 2002 Gast der Münchener Diskothek P1 und unterhielt sich bereits vor dem Betreten der Diskothek mit einigen Fans und später rund zehn Minuten mit der langjährigen Reinigungskraft der Toilette.
Anfang 2004 trennten sich Cruise und Cruz, ab April 2005 bestand seine Beziehung mit der Schauspielerin Katie Holmes. Aufsehen erregte sein Auftritt in der The Oprah Winfrey Show, bei der Cruise sich auf die Interview-Couch stellte und seine Liebe zu Holmes erklärte. Im Dezember 2005 wurde Cruise von den Lesern der Los Angeles Daily News zum peinlichsten Star des Jahres gewählt. Auslöser hierfür waren die „ständigen öffentlichen Knutschereien mit seiner Verlobten Katie Holmes und seine ewigen Liebesbekenntnisse“ (Bild). Das Hochglanzmagazin Vanity Fair fragte, „ob Tom Cruise den Verstand verloren hat“. Im März 2006 erhielt Cruise die Goldene Himbeere als „nervendste Zielscheibe der Klatschpresse“. Begründung dafür war ebenfalls „seine zur Schau gestellte Begeisterung für seine Freundin Katie Holmes“.
Am 18. April 2006 brachte Katie Holmes die gemeinsame Tochter Suri in Los Angeles zur Welt. Cruises und Holmes’ Hochzeit fand am 18. November 2006 im italienischen Bracciano nach Scientology-Ritus statt. Im Juni 2012 gab das Paar seine Trennung bekannt.
Cruise setzte sich 2006 öffentlich für Scientology ein und sprach sich gegen Medikamente zur Behandlung von Depressionen und ADHS aus. Ende August 2006 wurde bekannt, dass Paramount Pictures aufgrund seines öffentlichen Verhaltens nach 14-jähriger Zusammenarbeit den Vertrag mit Cruise nicht verlängern würde. Zwei Monate später wurden Cruise und seine langjährige Geschäftspartnerin Paula Wagner mit der Leitung der in der Zwischenzeit von der Sony Corporation of America übernommenen Filmproduktionsgesellschaft United Artists (UA) beauftragt. Geplant war, dass Cruise als Schauspieler und Produzent pro Jahr an bis zu vier Filmen des Unternehmens mitwirken und Wagner die UA als Geschäftsführerin leiten sollte.Wagner verließ das Studio jedoch bereits wieder im August 2008.
Anfang 2009 war Tom Cruise als deutscher Widerstandskämpfer Claus Schenk Graf von Stauffenberg in dem Kinofilm
Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat zu sehen. Der älteste Sohn des Hitler-Attentäters, Generalmajor a. D. Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg, forderte im Juni 2007 Cruise auf, auf die Darstellung des Widerstandskämpfers in einem Film zu verzichten. Stauffenberg widerstrebte Cruises Mitgliedschaft bei Scientology.
Trotz der Kritik der Stauffenberg-Nachkommen und kritischer Medienberichte erhielt Tom Cruise für die Stauffenberg-Darstellung den Courage-Bambi. Die Laudatio bei der Verleihung am 29. November 2007 in Düsseldorf hielt der Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Frank Schirrmacher. Sie wurde am 30. November 2007 in der FAZ abgedruckt.
Am 22. Juli 2010 lief die Action-Komödie
Knight and Day in Deutschland an. In dem Film spielte Cruise neben Cameron Diaz die Hauptrolle. Der Film war als Comeback von Cruise konzipiert, floppte jedoch in den USA. Mit 20 Millionen Dollar spielte am Startwochenende kein Cruise-Film zuvor so wenig Geld an den Kinokassen ein. Dagegen erhielten die beiden neueren Science-Fiction-Filme
Oblivion und
Edge of Tomorrow gute Kritiken und waren finanziell erfolgreich.
Seit 1986 ist Cruise Anhänger und Mitglied von Scientology. 2004 wurde er mit der IAS (International Association of Scientologists) Freedom Medal of Valor (etwa: Freiheitsmedaille der Tapferkeit) ausgezeichnet, dem höchsten von Scientology verliehenen Orden. Zum Zeitpunkt der Verleihung bekleidete er den Rang eines OT VI (Operating Thetan Level VI, etwa: Operierender Thetan Stufe 6) und stand kurz vor dem Erreichen der nächsthöheren Stufe OT VII (d. h. der zweithöchsten von acht praktisch erreichbaren OT-Stufen).
Seit seiner Trennung von Nicole Kidman 2001 tritt er häufig für
Scientology in der Öffentlichkeit auf. Er wirbt für die Bewegung nicht nur unter prominenten Kollegen, sondern auch unter seinen Fans um Mitglieder. Außerdem hat er sich 2004 und 2005 bei seinen Deutschland- und Frankreichbesuchen explizit bei zuständigen Politikern für Scientology eingesetzt. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ anlässlich des Starts von Krieg der Welten, in dem Cruise die Hauptrolle spielte, nannte er „Hass“ als Ursache für die Kontroversen in Deutschland.
seine Filme:
1981: Endlose Liebe (Endless Love)
1981: Die Kadetten von Bunker Hill (Taps)
1983: Die Outsider (The Outsiders)
1983: Die Aufreißer von der Highschool (Losin’ It)
1983: Lockere Geschäfte (Risky Business)
1983: Der richtige Dreh (All the Right Moves)
1985: Legende (Legend)
1986:
Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel
1986: Die Farbe des Geldes (The Color of Money)
1988: Cocktail
1988: Young Guns (Gastauftritt)
1988: Rain Man
1989:
Geboren am 4. Juli (Born on the Fourth of July)
1990: Tage des Donners (Days of Thunder)
1992:
In einem fernen Land (Far and Away)
1992:
Eine Frage der Ehre (A Few Good Men)
1993:
Die Firma (The Firm)
1994: Interview mit einem Vampir (Interview with the Vampire: The Vampire Chronicles)
1996:
Mission: Impossible
1996:
Jerry Maguire – Spiel des Lebens (Jerry Maguire)
1999:
Eyes Wide Shut
1999:
Magnolia
2000:
Mission: Impossible II
2001: Vanilla Sky
2002: Austin Powers in Goldständer (Austin Powers in Goldmember) (Cameo-Auftritt)
2002: Minority Report
2003:
Last Samurai (The Last Samurai)
2004: Collateral
2005: Krieg der Welten (War of the Worlds)
2006:
Mission: Impossible III
2007:
Von Löwen und Lämmern (Lions for Lambs)
2008: Tropic Thunder
2008:
Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat (Valkyrie)
2010:
Knight and Day
2011:
Mission: Impossible – Phantom Protokoll (Mission: Impossible – Ghost Protocol)
2012: Rock of Ages
2012: Jack Reacher
2013:
Oblivion
2014: Edge of Tomorrow